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'2lm 16. Sluguft 1939, genau 20 Sabre, nad)öem feine Perroriften- borben ¡mm erften Sölale über bie beutfde ©ren^e eingebroeben mären, ift &orfantp in einem QBarfcbauer SÜranfeubaus geftorben.

<r>aS ilrte il, baS eine gered)t urteitenbe QScXt über ben 23anben- iiäuptling wegen ber ©ieucltaten (gefällt bat, bie m it feinem 9camen verfnüpft finb, wirb burd) bie 23ebanblung beftätigt, bie ibm ferne fianbSteute gut eil werben lieben, (Er war unb blieb ber -ipp beS beftruftiüen polen, ber nur fähig ift, vorhgnbene Orbnungen cm- gurcifjcn unb £eiftungen ber Sbuitur unb S itte m gerftören.

«US bic beutfeben Gruppen im STiärg bieie$ Sabreö iiberrafcbenb in P>rag dn - marfdjierten unb ben berjeit erneut um fid) greifenben Sludfchreitungen gegen bie Peutfchen in Böhmen unb P)täi)ren ein gnbe bereiteten, fam bieS einigen feit Sabren in 'Prag im Spil lebenben Pol­

itik e n Spolititcrn, bie einft in 'Polen ein- fluffreicbc Stellungen bcfleibet hätten, febr ungelegen. 3 m erften 2lugenblid flüchteten fid) bie Ä'orfantp, PBitoS, 33a- g inffi unb ftie rn if in ben „Schuh" ber polnifd)cn ©efanbtfcbaft. Vßenige Sage barauf tebrten bie beiben lebten nad) Pinien ju rü d unb eine Pßod)e nad) ihnen reifte auch ber 33aucrnfübrer unb brei­

malige PJttnifterpräfibent Quitos — er mar fd)on 1932 aus! feinem Vatertanb ge­

flohen — nad). 2>er greunbeSireid ber Flüchtlinge hätte fid) im £aufe ber 3 ahrc in ber §eimat mieberl)ott um ihre Slüd- fehr oertoenbet — bie lebte Demarche mar um bie 3at)re3menbc 1938/39 geftartet morben — , aber bie potnifchen Slegie- rungen lehnten jebe Plachficht ab m it bem SÖinmeiei, bah fiel) ©eflohcncn ben orbentlichen ©erichten Mir S tra fve r­

büßung gu fteHen hätten. Sogleich nach ihrer 2ln fu n ft in p>oten mürben bic Ptüd- lehrer in § a ft genommen. 9lber ba3 von ber gefaulten polnifchen ‘preffe ange- ftimmte ©efchrei um bie „brohenbe

beut-fd)c ©efatm" unb bie Ptotmenbigieit ber Slonfolibierung ber Slräfte hatte bieêmal ben (Erfolg, baff bie Verhafteten nad) menigen Pagen aué bem ©efüngnté mie- ber enttaffen mürben. Pßitos hät fogleid) feine politifche P ätigfeit mieber aufge­

nommen unb macht überaus eifrig in ber beutfcbfeinblichcn Campagne mit.

S l o r f a n t p ift im 3 ahre 1935 einem neuerlichen 3 u g riff beë polnifdjen StaatS- anmalts burd) ben Sprung über bie

©renje auSgemichen. 2lud) er hätte im PJlärs b. 33. gleich ben anberen Plüd- fehrSabfichten geäußert, jog e£ bann je- bod) vor, Mtnächft meftmärtS, nach F>ariS, meiteräuftiehen. S rft Snbe 2lp r il lehrte er, ben Sinftüfferungen feiner P a rte i­

gänger folgenb, nad) Polen ju rü d ; am 33abnhof Slattomit) mürbe er gleich bei ber ©inreifc verhaftet unb einem V k ir- fdjauer Staatêanmalt übergeben. Prot) aller Färfpradjen feiner g re ffe unb mod)enlangcm Prommcln, baß bie F re i­

heit unb freie Betätigung beé „Platio- nalhelben" gerabe gegenmärtig befonberS notmenbig fei, öffneten fid) fü r ihn bie

©efängni&pforten nicht fo fdmell mieber mie fü r bie anberen. Stuf feinem Sd)itlb- fonto fteht nämlich nid)t nur bie Sabo­

tage ber p o l i t i f p ilfu b ffis , fonbern auch ein frim ineller Sd)anbfled.

©ßojcied) (Stlbert) Slorfantp pat auf fid) ben glucp beS oberfcplefifipen Q3otteS gelaben, beim feiner Perbrecperifcpen fiügenpropaganba unb feinen ©errorban- ben Perbanit bie fogenannie „Oberfcple- fifd>c 3'rage" erft ipre Sntftepung. Slor­

fantp mürbe am 20. 2 lp ril 1873 im Streife Slattomip als Sopn eines 23ergmannS geboren. S r befticpte baS ©pmnafium in Slattomip unb ftubierte Pon 1896 bis 1901 an ben HniPerfitäten 23reSlau unb 23ertin Rationatöfonomie unb Staats»

redit. 23ereitS in 23reSlau fcplofj fiep Slor»

fantp einem SlreiS potnifeper Stubenten auS pofen an unb betätigte fid) attip fü r bie 3bee beS ¿ufünftigen Poten»

rcicpeS. Rad) 2lbf<pluf) feiner Stubien ging er naep Slattomip unb grünbete pier bie Seitung „© ornoftonfaf" (©er Ober*

fcplefier), in bereu erfter Rümmer Pom 15. ©ejember 1901 er baS Programm feiner poütifcpen © ätigfeit entmidelte:

baS fd)lefifd)e Q3olt in nationaler § in fiept aufjuflaren, bamit es mögtiebft halb baS 3ocp feiner bisperigen 23efcpüper abfepüt»

te lt unb auf ■ eigenem potnifepen 23oben ein felbftänbigeS polnifdpeS Q3otf aufrid)- tet. 1905 errieptete Stör fantp eine eigene

© ritderci, perfepärfte beit ooit ipm eröff- neten Rationatitätenfam pf unb in ber ïÇolgejeit tonnte er m it S rfo lg ber beut- fepen SentrumSpartei Slbbrucp tun. Q3on 1903 bis 1918 Pertrat er feine 'polen* cpeS. SlriegSbienfte pat Slorfantp niept ge»

leiftet, er mar retlamiert.

3 u r 3 e it beS 3ufammenbrucpS ber RHttelmäcpte pielt fiep Slorfantp in 23er»

lin auf. R iit einer Q3otImacpt beS p re u * pifipen Arbeiter » unb SotbatenrateS Per- fepen, reifte er im RoPember 1918 itaep Pofeit unb Pott bort meiter naep ©ßar»

fdiau. 3 ufammen m it bem p ia n ifte n Paberemffi, bem befannten ©eutfepen»

peper, ber fpäter ¿um erfteti potnifepen Staatspräfibenten gemiiplt mürbe, ent­

fachte er bie potnifepe R cpolution. Slor*

fantp ift einer ber Sinberufer beS pot­

nifepen Propinsiallaiibtages in Pofen Pom 3. ©esember 1918; feiner © ätigfeit perbantt p o le n bie SinPerteibung ber

epemalS preufjifcpen proPin¿en pofen unb Qjßeftpreupen mie auep bie 23efepung fiembergS burep pofenfepe Regimenter.

2lm 30. RoPember 1918 mürbe er Rtini»

fter opne Portefeuille im ©ßarfepauer Slabinctt. 93ou 26. 3anuar 1919 bis Sluguft 1930 mar Slorfantp RHtgtieb beS

©ßarfepauer Sejm.

3m 3apre 1920 mürbe Slorfantp ¿um poltüfdien ßlbfümmuugsfotumiffar für Oberfcptefien ernannt. 3« biefer Sigeti»

fepaft leitete er auep bie brei bemaffneten ßlufftänbe unb überzog Oberfcptefien m it einem ungtaubtiepen 23lutterror. R lit faulen ©3erfprecpungen gelang eS ipm, einen ©eit ber tänbüepen 23ePötferung OberfcptefienS, bie leieptgtäubig auf feine berüchtigte „Slup" pereinfiel, unb bie Pon ber feine^eitigen preufjifcpen p o l i t i t feplgeleiteten 23ergarbeiter auf feine Seite ¿u ¿iepen, fo bap in einer ßligapl pon länblitpen ©emeinben bei ber 2lb- ftimmung am 20. R iärs 1921 potnifepe Rieprpeiten ¿uftanbefamen.

©urep ©ßortbruep ber Perfaitter RtäcPte, unterftüpt Pon SlorfantpS © error unb blutigen Stufftänben, tarn bie © ei- luttg OberfeplefienS ¿uftanbe, burep bie p o le n miberrecptlicp 26,6 o. Sp. ber23obcn« auSgebaute perarbeitenbe 3 nbuftrie bie- feS ©ebieteS ¿ugefproepen mürben.

Sl'orfantp manbte fid) pierauf ber inne­

ren P o lit it Polens ¿u. S in Q3erfucp ber Rechtsparteien, ipm 1922 bie Oftiniffcr»

präfibentfepaft ¿u übertragen, feplug fepl;

im RoPember 1923 mürbe er im Slabinett Propaganbamitteln mäprenb ber putfep- japre 1920/21 in Oberfcptefien blieb Piet an feinen Heben, ©anaep pielt er fiep an bem oberfeptefifepen Raubgut mann.

SlorfantpS ©ifferen^en m it P ü fu b ffi batieren pauptfäcpliep auS ber 3 eit ber neuen StaatSgrünbung. S r geriet bamatS m it bem auS R2agbeburg ¿urüdgefeprten

cpüfubffi t)avt aneinanber, w eil er be­

hauptete, bah nicht p ilfu b ffi, fonberti er m it ben P ationaliften P m o w ffi unb P a- beretuffi baS neue Polen geßhaffen habe.

— Pacßbem p ilfu b ffi im P2ai 1926 bre forrupten ©eifter von ber polnifchen StaatSfüßrung verjagt unb einen neuen

$urS eingefcßlagen habte, würbe Kor- fanth burch einen PUnifterbefchluß ber Regierung P a rte i aufgeforbert, als P r ä ­ s e n t unb P titg lie b beS PerwaltungS- vateS ber Schlefifcben P a n f unb ber Staatlichen Kohlengruben in Oft-Obcr- fcbtefien juriidjutreten . P e i einer Kon­

trolle, bie im Povember 1925 in ber Schleichen P a n f burd)gcführt worben war, war feftgeftettt worben;"bah ® °r*

fantp ‘/« M illio n 3 lo tp Panfgetber für perfönliche 3 wede mißbraucht batte. Poet) Korfantß wiberfeßte fich ber Pieber- legung ber Pfrünbe. 2tm 22. September 1927 fällte bann ein pavlamentarifcbcS Ehrengericht ein U rte il 5U feinen Kn*

gunften. 2lber fowohl biefeä U rte il wie auch eine vorübergehenbe P iffe re n j m it feiner 'Partei ber Ebriftticbcn Petnofra- ten waren pnädßt nicht imftanbe, feine -pofition in Oft-Oberfchlefien p erfdnit- tern. 2US am 26. September 1930 ber ber Prozeß wegen Porbereitung eines StaatSftreicbes gemacht. 3 n P re ft-£ ito w ff mußte er fich eine wenig fchöne Pebanb- luug gefallen laßen; in oberfchlefifchen PolfSfreifeti e rp b lte man fi<h m it einer gewißen ©enugtuung, baß bie polnifchen

£anbSleute ißren „Eroberer" nach ben gleichen N eppten beßanbett hätten, bie er an ben beutfchen ©eifeln währenb feinet T e rro rs in Oberfcßleßen erprobt batte.

® ie währenb ber p a ftje it KorfantßS ftattgefunbenen parlam entswablcn bi ach­

ten ihm Pianbate fü r ben P 3arfcbauer unb für ben Kattowißer Sejm ein. 21m 13. P>ejember 1930 befchloß ber Schle- fifche Sejm, fämtliche gegen Korfantß ein­

geleiteten ftrafgeri<htlid)cn Perfahren ein- jufteßen unb ihn aus bem ©efängniS her- innerhalb ber eigenen poütifcben ©ruppe bie gegnerifchen Strömungen p la ß . 3 u beginn beS 3aßreS 1935 lie f beim Sctflc- fifihen Sejm ein neuerlicher 2luSUefe*

rungSantrag beS ©ericßtS gegen Korfantß ein. P er 21ntrag würbe abgelehnt. S o ­ fo rt nach ber wenige QSocßen fpäter er­

folgten 21uflöfung biefer K örperfhaft wanbte fi»h ber Staatsanw alt m it einem gleichen Srfuchen an ben SenatSmarfcball in PBarfcßau. hiervon erhielt Korfantß rechtzeitig PBinb, unb ba er in ben PBar- fdiauer parlam entsfreifen weniger Sßm- patbien genoß, entjog er fich ber 3 n- haftierung burch bie S lucht außer £an=

beS. S e it 2 lp ril 1935 lebte er im ©Etl in ber ehemaligen Pßhecho-Stowafei. 2tm 2tnfang biefeS 3aßre3 ungeteilte 23eftre- bungen feiner Parteigänger, ihn P re­

habilitieren unb bie Regierung auf E in ­ w illigung p feiner TRüdfebr inS £anb p bewegen, erfuhren eine überaus feßarfe 2lbfuhv burch ben Plinifterpräfibenten S la w o j-S tla b fo w fti.

P ie felbftaufgepgene Stimmungmache fruchtete jebodi in feinem paüe nicht, Sammlung für ein Pombenflugseug auf­

gelegt, um eS im 3ufammenbang m it ben Pemüßungen um KorfantßS ^re ila ß ung bem polnifchen StaatSpräfibcntcn p m

©efchent p machen. Pacß f u r p r S a ftje it würbe er wegen Krantßeit entlaßen unb ift bann am 16. 21uguft b. 3 . an ben fo lg e n einer £eberoperation in P3ar- iebau geftorben.

W a l t h e r M a a s

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