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zwischenschicht, die das sogenannte Einschlagen der Oelfarbe

II. T ierisch e Oele, F ette und Emulsionen

Butterfett. D ie Milch ist eine Emulsion von F ettk ügelchen in E iw eiß (C asein)-haltigem W a sse r . Die B utter ist gleichfalls eine Emulsion, aber umgekehrt, von W a s se r k ü g e lc h e n in Butterfett. Erst a u s g ela ss en e, g e s c h m o lz e n e B utter ist reines Butterfett ohne W a sse r .

Aus allen fetten tierischen und pflanzlichen Oelen und Fetten wird durch Kochen mit Alkalilauge S eife neben Glycerin bereitet.

III. A eth erisch e O ele sind m eist terpenhaltige O ele und sind nicht verseifbar. S ie stam m en aus Früchten, S chalen, Blättern, W u r ­ zeln von Pflanzen, sie w e r d e n mit der Zeit unter Verharzung dick.

Terpentinöl w ird zum Verdünnen, von Oelfarben benutzt und für B o h n er m a s sen und Lederputzmittel, auch als Hautreizmittel.

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L aven delöl, Rosm arinöl, Citronellöl, Pfefferm inzöl, S ternanisöl und v ie le andere w e r d e n zum Parfüm ieren benutzt. Chem isch sind sie m e ist näch der F orm el CioHio zu sa m m e n g e se tz t.

N elkenöl b esteht zur H auptsache aus E ugenol (s. d.), C10H12O2. S ein s p ezifisch es G e w ic h t liegt über 1, es sinkt also in W a s s e r unter. N elkenöl ist sc h w a c h antiseptisch, es lindert den S c h m e r z freiliegender Pu lpen (s. Z a h n w ä sser ).

Anisöl b esteht aus 90 % A n e t h o l , C10H12O. Sein sp ezifisch es G e w ic h t ist 0,965. Es findet in Form von Liquor ammonii ani- satu s als H ustenm ittel A n w en d un g.

E ucalyptusöl, sp ezifis ch es G e w ic h t 0,982, w ird als Zusatz zu Z a h n w ä sser n empfohlen.

Menthol, C10H10OH, sch m ilzt bei 43" und sied et bei 2 1 2 ° ; es kristallisiert direkt aus japanischem Pfefferminzöl.

Orthoform, p - A m id o -m - o x y b e n z o e s ä u r e m e th y le s te r ist ein farbloses leich tes Kristallpulver, das bei 118° schm ilzt und in W a s s e r s c h w e r , in Alkohol und in A ether leicht löslich ist.

Orthoform, neu, m -A m id o - p - o x y b e n z o e s ä u r e m e th y le s te r schm ilzt bei 1 4 2 0 und hat ähnliche E igen schaften w i e Orthoform.

B eid e w irk en als örtliche Anästhetica.

O ssa s e p ia e (s. Schleifmittel).

Q uecksilber (s. Metalle).

Paraffin ist ein G e m e n g e von K oh len w asserstoffen vo n einem Siedepunkt über 300", die aus B raunkohle, P etroleu m , S ch iefer und an derem g e w o n n e n w e rd en . D ie Sch m elp un k te liegen z w is c h e n 40 0 und 60 Paraffin bildet eine g e r u c h lo se und g e ­ sch m a c k lo se feste, fettig sich anfühlende Masse, w eiß bis bläu­

lich durchscheinend und von hellem Klange. E s löst sich in Spiritus nur zu 3

% ,

aber m ischt sich mit Aether, S c h w e f e l ­ kohlenstoff, Chloroform, Oelen, B en zin und B e n z o l in jedem Verhältnis. Durch Z usatz von Ozokerit, d. i. E r d w a c h s vom Sch m elzp u nk t bis 7 0 0 m acht man das so g en a n n te Ceresin, das ein ige Grade höher schm ilzt als Paraffin. Paraffin w ird von Säuren nicht angegriffen, man benutzt es deshalb zum A u sklei­

den v o n G lasgefäß en für Flußsäure oder sau res Natriumiluorid.

Pilorcarpin ist ein farbloser, dicker S yru p, der in W a s s e r , Alkohol und Chloroform leicht löslich ist.

Pilocarpin, sa lzsa u res, bildet farblose durchsichtige Kristalle, die an der Luft zerfließen, s c h w a c h bitter sc h m e c k e n und sich leicht in W a s s e r und Alkohol lösen. Sein S ch m elzp u nk t ist 194 0 bis 196 Es w irkt sch w eiß tr eib e n d und soll den

Haar-w u c h s befördern. D ie höchste E inzelgabe ist 0,02 g, die T a g e s ­ ga b e 0,04-g.

P orzellan ist ein g esin ter tes G em e n g e von Kaolin, Feldspat und Quarz. D er Sch m elzp u nk t von Kaolin liegt sehr hoch, durch B e ig a b e v o n Feldspat und vo n Quarz, die tiefer sch m elzen , wird der Kaolin beim Erhitzen auf 1350° bis 1500° zum Z usam m en ­ sintern gebracht. D er so entstandene dichte halbtransparente P orz ellan „sc h e rb en “ wird mit einer leichter sch m elzbaren dünnen Schicht ü berzogen und nochm als gebrannt; dabei schm ilzt der U e b e r z u g zu einer glatt'en „G lasur“.

P örz ellan z äh n e w e r d e n in B ron zeform en gepreßt (s. a. Far­

ben für Porzellan).

P o tta sc h e (s. K a l i u m k a r b o n a t).

P h osph orsäu re (s. Säuren).

Propräsln, A m in ob en zoesäu repropylester, lichtempfindliche Kri­

stalle v o m S ch m elpunkt 74".

P y ro g a llo l, CoFEiOFQa, T r ioxyb en zol, bildet farblose Nadeln, die bitter sch m e ck en und giftig sind. Es löst sich in 1,7 Teilen W a s s e r , in Alkohol, Aether, s c h w e r e r in Chloroform, S c h w e f e l ­ k o h len sto ff und B en zol. Es schmilzt bei 1 3 1 0 und sublimiert, w e n n man e s sehr vorsich tig erhitzt. P y ro g a llo l ox y d ie rt sich unter Braunfärbung (Haarfärbemittel). In der Photographie dient es als E ntw ick ler (s. d.).

Quillajarinde, Seifenrinde, flache, große gelb lic h w eiß e S tü ck e, die beim B rech en stäuben und die N a s e reizen. S ie enthält 10

%

Saponin und daneben giftige B estan d teile.

R atan h iaw urzel bildet bis 3 cm dicke, runde S tü ck e, fast gleich ­ mäßig dick, starr und hart, das innere ist gelblich, die Rinde dunkelbraunrot; sie enthält 8

%

G erbsäure, in der Rinde 20

%

bis

40

% .

R a t a n h i a t i n k t u r :

R a t a n h i a w u r z e l ...1 Alkohol, v e r d ü n n t ... 5 ist dunkelrot und s ch m e ck t zu sam m enziehend.

R icinusöl (s. O ele und Fette).

Saccharin, B e n z o e s ä u r e - sulfinid, CeH* gQ^ NH farb lose Kri­C O stalle v o m Sch m elzp u nk t 223°. Es löst sich in 335 Teilen W a s s e r von 15° und in 10 Teilen Alkohol. 500mal so süß w ie Zucker.

Saponin, w e iß e s Pu lver, ungiftig. S ch äum t noch in Vi0prozentiger w ä s s e r ig e r L ösun g stark.

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Silicium, Si, ist ein in Form von K ieselsäure, Si(X>, als Sand, Quarz, F eu erstein , sehr v er b r eitetes Mineral. D er rein ste Sand kom m t aus H ohenb ock a und E lsterw erd a.

W a s s e r g la s , N a tr o n w a ss e r g la s, Natriumsilikat, N a2S i 0 3, und K a liw a s se r g la s (s. W a s s e r g la s ) .

Säuren.

A l l g e m e i n e s . Es gibt v er sch ie d e n starke S ä u r e n ; die S tärk e entspricht der so g en a n n ten W asserstoffion en k on zen tration in w ä s s e r ig e r L ösu n g und man mißt sie osm otisch, elektrisch oder durch Indikatoren, d. h. Farbstoffe, die bei einer bekannten W asserstoffion en k on zen tration Umschlägen. Ein W a s s e r st o ff- I o n ist ein elektrisch g e la d e n e s W a sser sto ffa to m , und das ist e t w a s g a n z an d eres als ein W a sse r sto ffa to m , eb en so w i e ein elektrisch g e la d e n e s Natrium atom e t w a s ga n z an d eres ist als Natrium, ln w ä s s e r i g e r L ösun g zerfallen, dissociieren, n äm ­ lich v ie le Moleküle, das W a s s e r se lb s t tut e s auch zu einem kleinen T eile, aber trotzdem gibt es k eine freien A tom e, v ie l­

mehr ist je d e s Atom, das nicht mehr mit einem anderen v er b u n ­ den ist, w i e z. B. W a s s e r st o ff mit Chlor zum Molekül FI CI, s o ­ fort elektrisch geladen, also nicht H, sondern + H , + N a , — CI, so daß die einfachste V orstellung die ist, daß man auch die E lek ­ trizität als Molekül ansieht und die elek trische Ladung als Atom, derart, daß sich ein P lu s gen a n n tes Atom mit einem Minus g e ­ nannten Atom zum Elektro-M olekül (Plus Minus) verbunden haben, das gen au so neutral ist, w i e K ochsalz und auch gen au so leicht in w ä s s e r i g e r L ösu n g d issociiert. Dann gibt es in w ä s s e r i g e r L ösun g überhaupt nur noch Moleküle, und das w a s man jetzt W a sser sto ffio n nennt, ist dann ein aus P lu s und H zu (Plus H) v er b u n d e n e s Elektrizitäthaltiges Molekül. D en U n ter­

schied z w is c h e n + N a , dem Natriumion, und Na Na, dem N a ­ trium-Molekül, sieht man klar daraus, daß Natriummetall mit W a s s e r brennt und mit ihm W a s s e r st o ff en tw ickelt, w äh ren d das Natriumion für das A u ge gar, nicht merkbar ist. D ie s e m o le ­ kulare Anschauung*) v o n der Elektrizität läßt es s e l b s t v e r ­ ständlich erscheinen, daß in jeder w ä s s e r i g e n L ösun g e b e n so - v ie le Moleküle, die ein Minusatom enthalten, also elektrisch n e g a tiv g e la d en e Atom e, Anionen, vorhanden sind, w i e P lu s

ent-* ) D i e s e A r t d e r E l e k t r i z i t ä t s b e t r a c h t u n g m a c h t n i c h t e t w a d e n A n s p r u c h , o b j e k t i v r i c h t i g z u s e i n , s i e s o l l n u r f ü r d e n v o r l i e g e n d e n Z w e c k a n s c h a u l i c h s e i n . D a n i e m a n d w e i ß , w a s E l e k t r i z i t ä t i s t , u n d d a s e i n z i g e , w a s w i r t u n k ö n n e n , i s t , i h r e E i g e n s c h a f t e n z u b e s c h r e i b e n , h a t d e r V e r g l e i c h m i t e i n e m c h e m i s c h e n M o l e k ü l d i e g l e i c h e B e r e c h t i g u n g w i e d e r ü b l i c h e V e r g l e i c h m i t e i n e m f l i e ß e n d e n S t r o m .

haltende Moleküle, das sind positiv g e la d en e Atom e, Kationen, aber von allen diesen nim mt das W a sser sto ffio n und n ä ch st ihm das H y d r oxylion eine g a n z b eson d ere Stellu ng ein, m öglich er­

w e is e w e g e n sein er Kleinheit, durch die es näher an andere Moleküle heranrücken kann. Eine S äu r e ist also ein Stoff, der in w ä s s e r i g e r L ösung W a sser stoffion en bildet, eine starke Säure einer, der viel, eine s c h w a c h e S äure einer, der w e n ig W a s s e r ­ stoffionen bildet, neutral nennt man einen Stoff, der eb en so v iel H w i e OH-Ionen bildet, und alkalisch einen, in d essen w ä s s e r i ­ g e r L ö su n g die H ydroxyl(O H )Ionenzahl ü berw iegt.

S äuren verbinden sich mit Alkalien zu S alzen, aus S alzen trei­

ben stärkere Säuren die sc h w ä c h e r e n Säuren aus, w e n n beide in L ösun g Zusam menkommen. D a s W a s s e r spielt dabei eine Hauptrolle, denn w äh ren d z. B. Cyankalium g e g e n Hitze so b e ­ ständig ist, daß e s ohne Z ersetzu n g gesc h m o lz en w e rd en kann, w ird aus ihm die C y a n w a sse r sto ffs ä u r e (B lausäure) an feuchter Luft schon durch Kohlensäure a u s g e tr ie b e n ; oder: Kohlensaures Natron, Soda, N a 2COs, oder k ie selsau r es Natron, W a s s e r g la s , kann geglü ht w e r d e n , ohne Kohlensäure oder K ieselsäu re zu verlieren, aber in L ösung sch eid en s o s c h w a c h e Säuren w ie E ssigsäu re sofort g asför m iges K ohlensäureanhydrid oder feste K ieselsäure ab. V iele Stoffe enthalten S alze, und alle d iese w e r ­ den durch S äuren angegriffen, z. B. darf man E m a ille g eg en ­ stände, e t w a B a d e w a n n e n , A u sguß b eck en , nie mit Säuren ab- w a sc h e n , w e il sie sofort rauh w e rd en , sondern darf sie, w en n es auch viel Mühe macht, nur m echanisch mit Blitzblank putzen.

A n organ isch e Säuren.

Chromsäure, Chromsäureanhydrid, CrCL, bildet rote Nadeln, die sehr h ygrosk op isch und zerfließlich sind. S ie ist ein star k e s O xydationsm ittel, und ätzt Haut und Schleimhaut, C hrom säure und ihre S a lz e sind sehr giftig (s. a. Farben, Bleichrom at). Eine Lösung von C hrom säure (oder Kaliumbichromat) in starker S c h w e fe lsä u r e löst alle organischen Stoffe, s e lb s t Kohle und Graphit, und ist deshalb das b e s te R einigungsm ittel für Glas- und P orzellangefäß e.

Man ver m eid e, mit C hrom säure zu verord nen:

B lei- und Silb ersalze, die sie fällen, Jod, S c h w e fe l, P h o s ­ phor, Kohle, Collodium, Zucker, Stärke, Alkohol, Aether, Car- bolsäure, G lycerin, Tannin, die trocken mit ihr explodieren können.

Chromalaun ist ein D op p elsalz von Kaliumsulfat und Chrom - * sulfat, K C r(S O 0 s 12 H20 . Er kristalliert in großen O ktaedern, .

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w i e Alaun, von v ioletter Farbe. Er löst sich in W a s s e r v io le tt­

blau, die L ösun g w ird bei 80 0 grün, bei län ge rem S te h e n wird die abgekühlte L ösu n g w i e d e r violettblau. Chromalaun w ird in der Ph otograp h ie zum Gerben der G elatineschicht benutzt.

M i t t e l g e g e n S c h w e i ß f ü ß e :

B ep inseln mit 1 T eil C h rom säu re in 10 T eilen W a ss er . (S. a. F orm ald eh yd , Formalin.)

Flußsäure, HF oder HF1, ist gasförm ig und leicht in W a s s e r lö s­

lich. Die w ä s s e r i g e L ösun g greift Glas an, w e il sie die K iesel­

säure herau slöst (G lasätzen). S ie kann nur in G efäßen aus Blei, Hartgummi oder Paraffin au fb ew ah rt w e r d e n . Mit K ieselsäure en tsteht g a sfö r m ig e s Siliciumfluorid, SiF.(.

Natriumfluorid, neutral, NaFl, ist das Natrium salz der Fluß­

säure.

Natriumfluorid, sauer, N aF h , ist das saure N atrium salz der Fluß­

säure und wird zum G lasätzen v e r w e n d e t, indem eine w ä s s e r i g e L ösun g mit G um m istem peln auf das Glas ged rü ck t wird.

G l a s ä t z l ö s u n g z u m T a u c h e n : F l u ß s ä u r e l ö s u n g ... 9 A m m onium karbonat (H irschhornsalz) 3,5

G l a s ä t z l ö s u n g z u m S t e m p e l n :

Ammoniumfluorid . . 450 W a s s e r ...230 F l u ß s ä u r e ...28 *

Flußsäure und ihre S alz e, s o w e i t sie nicht ga n z unlöslich sind, w i e z. B. Flußspat: Calciumfluorid, C a F 2, sind außerordent­

lich starke Gifte.

S alp etersäu re, Acidum nitricum, HNOs, ist eine der stärksten Säuren. B ei ein em G ehalte der S alp etersäu re von 100 % an H N O.1 ist das sp ezifisch e G e w ic h t 1,52, die S alp etersäu re der A p oth ek e enthält 25 % und w i e g t 1,15.

V o lu m g e w ic h t und Gehalt der S alp etersäu re bei 15°

100% . . 1,52 50% . . 1,31

95

% .

. 1,50 45% . . 1,28

90

% .

. 1,49 40 % . . 1,25

85 % . . 1,48 35 % . . 1,22

80 % . . 1,46 30 % . . 1,18

75 % . . 1,44 25 % . 1,15

70 % . . 1,42 20 % . . 1,12

65 % . . 1,40 15 % . . 1,09

60% . . 1,37 10% . . 1,05

55 % . . 1,35 5 % . . 1,03

Man hüte sich, Salp etersäu re zü sam m enzub rin gen mit: G ly c e ­ rin, Stärke, Zucker, Phenol, Harzen, ätherischen Oelen, H olz usw .

S alp etersäu re löst Silber, Blei und die m eisten Metalle leicht. Ausnahm en sind die g a n z edlen Metalle, Gold, Platin u sw . und Zinn, das, ohne g e lö s t zu w erd en , zu unlöslicher Zinn­

säure ox y d ie rt wird.

R au ch en d e S alp etersäu re ist durch S tick stoffoxyd d äm p fe (NCL) braun gefärbt. S alp etersäu re ätzt die Haut und färbt sie gelb.

Vorsicht!

Salzsäure, Acidum hydrochloricum oder muriaticum, HCl, ist ein Gas, das sich in kaltem W a s s e r bis zu 40 % löst; die 40 % S a lz sä u r e enthaltende L ösu n g raucht stark an der Luft. Ihr sp ezifisch es G e w ic h t ist 1,19. D iese L ösun g läßt schon bei g ew ö h n lic h e r T em peratur S alzsäure en tw e ich en , bei 60° be­

reits beginnt sie zu sied en ; zunächst en tw e ic h t fast nur S a lz ­ säu regas, w ä h re n d die T em peratur bis 110° steigt. Nun bleibt sie konstant, und es g eh t eine Säure von 20 % und dem s p e z i­

fischen G e w ic h t von 1,10 über; um gekehrt beginnen verdünn- tere S alzsäu relösu n gen bei 100° zu sieden, es geh t aber zuerst nur W a ss e r d a m p f über, bis der Siedepunkt der 20prozentigen Säure von 110° erreicht ist.

Rohe S alz säu r e enthält oft Arsen, deshalb Vorsicht beim Abbeizen von G oldarbeiten .nach dem Guß. S alz säu r e ätzt sehr stark, bei Vergiftungsfällen sind als G egenm ittel Eiweiß, Milch und S eife angebracht.

D ie in der A potheke vorrätig geh alten e S äure enthält 25 % S alzsäure, die verdünnte 12,5%.

V o lu m g ew ic h t und Gehalt der S alzsäu relösu n gen bei 15°:

Die salzsau ren S a lz e sind in W a s s e r m eist leicht löslich, oft so g a r hygrosk opisch , w ie Calciumchlorid, M agnesium­

chlorid, Zinkchlorid (s. d.). Ausnahmen bilden Silberchlorid, das unlöslich ist und Calomel (s. d.) und Bleichlorid, die s c h w e r löslich sind. Gips ist in S alzsäure viel löslicher als in W a sse r . S c h w e fe lsä u r e , Acidum sulfuricum, HzSCh. Hundertprozentige S c h w e fe lsä u r e heißt M o n o h y d r a t , w e il sie das Monohydrat d es S c h w efe lsäu r ean h yd rid s, SCL, ist, aus dem sie hergestellt

39 % . . 1,20 37

%

. . 1,19

33,5% . . 1,17 31,5% . . 1,16

29,5 % . . 1,15 27,7 % . . 1,14 25 % . . 1,126 2 0 % . . 1 , 1 0

6 S p e i e r - P i n c u s , R e z e p ta r iu m . 81

wird. Monohydrat ist ein in der Kälte erstarrendes, an der Luft e t w a s rau ch en d es Oel v o m sp ezifisch en G e w ic h t 1,84.

R au ch en d e S c h w e fe ls ä u r e ist mit S c h w efe ls ä u r ea n h y d rid g e ­ sä ttig tes Monohydrat, früher N ordh äu ser S c h w e fe ls ä u r e genannt.

S ch w efe lsä u r ea n h y d rid stellt lange seid en g lä n z en d e P r is­

men dar, die stark rauchen, bei 25° sch m e lz en und schon bei 3 6° sieden. Es w ird nach dem sogen an n ten Kontaktverfahren aus S c h w e flig e r Säure, SCL, und L uftsauerstoff bei 450° her­

gestellt.

S c h w e fe ls ä u r e zieht b egierig aus der Luft W a s s e r an, sie verkoh lt organ isch e Stoffe (s. auch Chromsäure). B eim Mischen mit W a s s e r tritt starke Erhitzung ein, die sich bis zum Kochen steigert. D esh alb soll n i e W a s s e r in S c h w e fe ls ä u r e g e g o s s e n w e rd en , sondern ste ts S c h w e fe ls ä u r e in W a s s e r .

S c h w e fe ls ä u r e beginnt bei 300° zu rauchen und sied et bei 338°; bei d ieser T em p eratu r g eh t eine S äure von e t w a s über 98 % über. N eben der Erhitzung tritt beim Mischen mit W a s s e r eine bed eu ten d e Kontraktion ein, so daß das V o lu m g e w ic h t v e r ­ dünnter L ösun gen in k einem einfachen Verhältnis zu den Teilen steht.

V o lu m g e w ic h t von S c h w e fe ls ä u r e v er s c h ie d e n e n G ehalts:

10% . . 1,070 80 % . . 1,735

20% . . 1,144 90% . . 1,820

30 % . . 1,224 90% . . 1,820

40% . . 1,309 95% . . 1,839

50 % . . 1,400 97 % . . 1,841

60 % . 1,505 99

%

. . 1,840

70 % . . 1,615 99,95 % . 1,8385

T abelle 99prozentiger

zur B ereitun g verdünnter S c h w e fe lsä u r e

100 T eile W a s s e r g eb en mit T eilen H=SO<

1 2 26 44 6 8 1 0 2 158 237 400

eine Säure, die S c h w e fe ls ä u r e

% enthält 1 0 2 0 30 40 50 60 70 80

D ie verdünnte S c h w e fe ls ä u r e der Apotheken enthält 151/-

%

S c h w e fe ls ä u r e und w ird aus 5 T eilen W a s s e r und

1 T eil S c h w e fe lsä u r e bereitet.

A k kum ulatorensäure ist eine sehr reine S c h w e fe ls ä u r e , die vor allen Din gen frei sein muß von Fe, As, CI (auch natürlich von Stickstoffsäuren).

W en n S c h w e fe ls ä u r e auf die Haut kommt, soll man schnell mit v i e l W a s s e r w a s ch en und dann mit Leinöl und K alkw asser bestreichen (s. Leinöl). S c h w e fe lsä u r e gibt mit Blei, B arium - und Kalksalzen unlösliche Fällungen, das Mischen mit T e r ­ pentinöl kann zu Explosionen führen (s. a. Z ahnreinigungs­

tinktur).

S c h w e flig e S äure, SCL, S ch w efligsäu rean h ydrid , ist ein stechend riechend es Gas, das in W a s s e r löslich ist. Schon bei 2 A tm o­

sphären Druck verflü ssigt sich die s c h w e flig e S äure bei 0 °, bei

— 1 0 0 ist sie schon bei gew ö h n lic h e m Druck flüssig. F lü ssige s c h w e f lig e Säure erstarrt bei — 76 °.

S c h w e flig s a u r e s Natrium, Natriumsulfit, Na- SO.i, 7 HaO, Kri­

stalle, die in W a s s e r leicht löslich sind; aus heißem W a s s e r kristallisiert es w a sser fre i (s. Photographie).

S a u r e s (oder doppelt) s c h w e flig sa u r e s Natrium, Natriumbisulfit, NaHSOs, kristallisiert ebenfalls. Die Kristalle sind zerfließlich.

Am billigsten b ezieht man e s als käufliche, gelb gefärbte Lösung, die e t w a 40

%

d es S a lz e s enthält. S ie riecht stark nach s c h w e f ­ liger Säure.

Kaliummetabisulfit, KHSCL, ist ein schön kristallisierendes Salz, das nach sc h w e flig e r S äure riecht, an der Luft langsam in s c h w e f e ls a u r e s Kali übergeht, und e b en so w i e das neutrale und das saure Natrium salz in der Ph otograp h ie A n w en d u n g findet. Man s e t z t die sch w eflig sa u re n S a lz e den E ntwicklern als P uffersubstanzen zu, w e il sie den Luftsauerstoff aufnehmen und den E ntw ick ler dadurch vor O xydation schützen.

O rganische Säuren.

Citronensäure, C 3H4 (OH) (COOH)s, kristallisiert in klaren Kri­

stallen v o m S ch m elzp u nk t 153°. Der G esch m a c k ist bekannt.

S ie wirkt, w ie alle Säuren, e t w a s antiseptisch und k on se r­

vierend.

E ssigsäu re, Acidum aceticum, C H 3 COOH. lOOprozentige E s s ig ­ säure erstarrt bei 16 0 zu einer eisähnlichen M asse und hat daher den N am en E isessig, Mischungen mit W a s s e r haben ein nur

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w e n ig von W a s s e r a b w e ic h e n d e s s p ezifisch es G ew ich t, das höchste, 1,078, hat die Mischung, die 80 P ro z en t E ssigsäu re enthält. Als Acidum aceticu m dilutum hält die A p oth ek e einen 30prozentigen E s sig vorrätig. Der durch G ährung erzeu gte E ssig, Acetum , hat einen P r o z en tg eh a lt von 10

% ,

der S p e is e ­ e s s i g von 6

% .

M onochloressigsäure, CCIH2COOH, farblose Kristalle (s. Tri- ch loressigsäu re).

T rich loressigsäu re, C C h C O O H , bildet Kristalle, die in W a ss er , Alkohol und A ether leicht löslich sind und die bei 55 0 sch m elzen . T rich loressigsäu re w ird rein oder in starker w ä s s e r ig e r L ösun g zum A e tzen der Mundschleimhaut v e r w e n d e t. W a r z e n w e rd en durch Aufdrücken ein es Kristalls mit einem G lasstab oder S treichh olz fortgeätzt; W ied erh o lu n g der A e tzu n g nicht vor einer W o c h e . E benso stark w ir k t M onochloressigsäure, w e n i ­ g e r stark E ise ss ig . W a r z e n sollen auch bei bloßer Vortäu­

sch u ng einer A etzu ng, g e w is s e r m a ß e n vo n selbst, v e r s c h w i n ­ den. D a s so g en a n n te B es p r e c h e n von W a r z e n ist uralter V olk s­

glaube, doch sch ein t der V o r g a n g von ernster w is s e n s c h a ft­

licher S e ite b e z e u g t zu sein. Alle drei E ssigsäu ren g eb en auf der Haut B la se n , also ist die größte V orsicht im G ebrauch g e ­ boten !

Milchsäure, Acidum lacticum, CHaCHOHCOOH, bildet w a s s e r a n z ie h e n d e Kristalle oder einen dicken Sirup und w ird in verdünnter w ä s s e r i g e r L ösu n g zum Zahnsteinlösen v e r w e n ­ det. Für tuberkulöse G e s c h w ü r e im hinteren T eil der Mund­

höhle soll sie gut w irken.

O xalsäure, C2O4H», C O O H CO OH , K leesäure, kristallisiert mit 2 Molekülen W a s s e r in feinen durchsichtigen P rism en, v o m s p e ­ zifischen G e w ic h t 1,64, die an der Luft ve r w itte r n und in ein w e iß e s P u lv e r zerfallen. S ie löst sich in 9 T eilen W a s s e r und in 214 T eilen Alkohol. D a O xalsäu relösu n gen leicht s c h im ­ meln, gibt man zur K on se rv ier u n g ein K ügelchen Q uecksilber hinein. O xalsäure ist stark giftig (vgl. a. Gips).

K leesa lz ist ein G e m e n g e von sau rem K alium oxalat mit O xal­

säure oder ü b ersau res K aliumoxalat. Es löst sich in 40 Teilen W a s s e r und dient zum P u tzen von Kupferkesseln und, w e il sein e E isenverb ind u ng löslich ist, zum Entfernen von T inten ­ flecken.

D a s neutrale K alium oxalat ist mit E isenvitriollösu ng ein b e ­ kannter photographischer E ntw ickler.

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Calciumoxalat, C a Q O j , H20 , ist ein in W a s s e r und in E s sig ­ säure unlöslicher Körper, mit d essen Hilfe die O xalsäure und das Calcium in der A n a ly se erkannt w erd en .

S a lic y lsä u re (s. Desinfizientien).

Fettsäuren, Seifen.

Stearinsäure, Stearin, CisHaoO?, ist ein kristallinischer, w e iß er Körper, der bei 69° schmilzt. In W a s s e r ist sie unlöslich und nur w e n ig in kaltem Alkohol.

O elsäure, Oleinsäure, Elainsäure, CisHsiOi, ist ein Oel, das bei + 4 ° erstarrt, bei 14° w ie d e r schmilzt.

Seifen sind die A lkalisalze der Fettsäuren.

Medizinische Seife, S a p o medicatus.

Darstellung:

Zu 120 N atronlauge v o m spezifischen G ew ich t 1,17 =: 15

%

NaO H gießt man unter Rühren auf dem D am pfbade ein g e ­ sc h m o lz e n e s G em isch von

S c h w e in e fe tt 50 und O livenöl 50.

U n ter E rsatz des verdam pfenden W a s s e r s rührt man eine halbe Stunde und fügt dann

Alkohol 12 vo n 90 % und nach und nach

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