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Tarchanoff und T. Ivloldenhauer, Über die induzierte und die natürliche Radioaktivität der Pflanzen und ihre wahrscheinliche Rolle beim Wachstum der

Physiologische Chemie

J. Tarchanoff und T. Ivloldenhauer, Über die induzierte und die natürliche Radioaktivität der Pflanzen und ihre wahrscheinliche Rolle beim Wachstum der

Pßanzen. Keimende Samen von Getreidesorten, über die ein Luftstrom, der Radium­

emanation enthält, hinübergeführt wird, werden stark radioaktiv, wie durch die Entladung eines Elektroakops und durch die Einw. auf die photographische Platte nachgewiesen wird, und zwar ist immer dasjenige Ende des Samenkorns, an dem die W urzel der künftigen Pflanze entspringt, stärker radioaktiv als das andere.

Die jungen Pflänzchen zeigen gleichfalls induzierte Radioaktivität, und zwar sind die W urzeln am stärksten, der Stengel weniger und die entstehenden Blüten gar nicht aktiv.

W as die n a t ü r l i c h e Radioaktivität betrifft, so ist sie an trocknen Samen­

körnern sehr schwach; entfernt man aber die äufsersten Hüllen und nähert die inneren durchsichtigen Häutchen dem Elektroskop, so zeigt sich rasch Entladung desselben. Diese natürliche Radioaktivität wird beim Wachstum immer geringer und ist schliefslich in der entstehenden Pflanze schwächer, aber ebenso verteilt wie die induzierte Radioaktivität. Diese natürliche Radioaktivität kann in anderen Körpern, Papierblättern oder dgl. induzierte Aktivität hervorrufen.

Auch die Häutchen bereits abgestorbener Pflanzen, z. B . von Stroh, zeigen deutliche natürliche Radioaktivität, die also nicht durch den Lebensprozefs der Pflanze hervorgerufen sein kann. Dafs sie aber bei der Entw. der Pflanzen eine Rolle spielt, ist wahrscheinlich, wenn auch noch unbewiesen. (Anz. Akad. Wiss.

K rakau 1905. 728—34. [6/11. 1905.*].) B r i l l .

D e te rm a n n , Klinische Untersuchungen der Viskosität des menschlichen Blutes.

Viskositätsbestst. des menschlichen Blutes haben hohes klinisches Interesse, weil zur Beurteilung der Hämodynamik neben der Prüfung der treibenden Kräfte und der W iderstände im Kreislauf die Kenntnis der „Flüssigkeit“ des Blutes wichtig erscheinen mufs, und man dem Verständnis der osmotischen Spannung des Blutes näher tritt; in der Beeinflussung der Viskosität durch gewisse Mafsnahmen ist mög­

licherweise ein neuer therapeutischer Faktor gegeben. — Die Viskosität ist eine physikalische Eigenschaft des Blutes für sich, und nur in lockere Beziehung zu anderen Eigenschaften des Blutes zu bringen. Die Eigenschaft des Blutes als Suspension von Formelementen in F l., also das Aneinandergleiten von Formele­

menten, beeinflufst die Brauchbarkeit der Viskositätsprüfungen mittels Glaskapillaren wahrscheinlich nicht in nennenswertem Grade. Beim Gebrauch von engen Glas- kapillaren ist der Viskositätskoeffizient des Blutes nicht gröfser, wie bei dem von

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---weiten. Lackfarbenes, also zu homogener Fl. gemachtes Blut ist sogar viskoser als deckfarbenes. In den Blutkörperchen sind hochvisköse Substanzen enthalten, welche bei A ustritt aus jenen den Viskositätskoeffizienten des Gesamtblutes erhöhen.

Als einfache und einwandsfreie Methode der Viskositätsbest, empfiehlt Vf. die Gewinnung des Blutes durch Ohrläppchenstich u. direkte Ansaugung in ein kleines Viskosimeter von 0,2 ccm Inhalt des Mafsgefäfses nach Hirudinzusatz in trockener Form. Die übrige Prüfung geschieht in der bekannten Weise.

Nach den Unterss. des Vfs. schwankt die Viskosität bei Gesunden je nach der Tageszeit, Nahrungsaufnahme, Muskelarbeit. Bei Bluterkrankungen findet man er­

hebliche Änderungen des Väskositätsgrades, meist eine Herabsetzung. Bei C 0 2- Überladung des Blutes steigt die innere Reibung; in einer Reihe von Fällen mit erhöhtem Blutdruck war sie relativ gering. Vf. prüfte auch die Viskosität nach warmen und kalten Bädern und Lichtbädern. (Z. f. klin. Med. 59. 283—321. F rei­

burg i. Br. Med.-klin. u. physiol. Inst.) Pb o s k a u e b.

K. L ä p in e und B oulud, Über den Ursprung von Kohlenoxyd das im normalen und besonders im Blute geivisser Anämischer enthalten ist. Die Quelle des CO im Blute ist in der Oxalsäure zu suchen. Zusatz von Natrium- oder Kaliumoxalat in vitro zu defibriniertem Blut kann dessen Gehalt an CO vor dem Zusatz vervier­

fachen. Intravenöse Injektion von 0,02 g genau neutralisierter Oxalsäure pro kg beim Hund vermehrt den GO-Gehalt des Blutes bedeutend, ebenso Injektion von W einsäure (nicht die von Milchsäure), ferner die einer Glucose- oder Lävuloselsg.

(4 g pro kg). (C. r. d. l’Acad. des sciences 143. 374—75. [27/8.*].) So n a.

R . K rim b e rg , Z ur Kenntnis der Extraktivstoffe der Muskeln. IV. M i t t e i l u n g . Uber das Vorkommen des Carnosins, Carnitins und Methylguanidins im Fleisch (vgl.

Ztschr. f. physiol. Ch. 80. 565 und Ber. Dtsch. chem. Ges. 33. 1902; C. 1900. II.

344 und 1157; Zt3chr. f. physiol. Ch. 45. 326; C. 1905. II. 689). Um die Frage über das V. der drei im Titel genannten Körper im Muskelgewebe als dessen prä- formierte Bestandteile endgültig zu entscheiden, versuchte Vf., diese direkt aus dem Fleische zu gewinnen. Frisches Ochsenfleisch (4,5 kg) wurde in sd. W . geworfen, 1/2 Stde. gekocht, dann fein zerhackt und wiederholt mit W. ausgekocht. Die wss.

Auszüge (ca. 25 1 von amphoterer Rk.) werden auf 21 eingeengt, mit 20% igen Lsg.

von neutralem essigsauren Blei gefällt, das F iltrat entbleit, auf ca. 3/4 1 eingeengt und mit einer konz. Lsg. von Phosphorwolframsäure ausgefällt, der Nd. abgesaugt und mit Barythydrat zersetzt. Das durch C 0 2 vom überschüssigen B aryt befreite F iltrat wurde mit HNOa neutralisiert, auf ca. % 1 eingedampft u. mit 20% AgNOa- Lsg. versetzt, bis kein Nd. mehr entstand, zum F iltrat weitere Mengen A gN 03 hinzu­

gefügt, die Fl. mit einer w. gesättigten Barythydratlsg. ausgefällt, der Nd. abgesaugt, mit H23 behandelt, Ag2S abgesaugt, die Fl. mit C 0 9 gesättigt, filtriert, eingeengt, mit H N 0 3 neutralisiert. Die eingeengte Fl. erstarrt bald zu einer aus sternartigen Drusen von nadelförmigen Kristallen bestehenden M. 2,4 g. Nach N-Best. u. spez.

Drehung ( [ « ]d16 = -¡-22,6°) liegt das salpetersaure Salz des Carnosins vor. Aus den Mutterlaugen liefsen sich weitere 5 g Carnosinnitrat (F. 210—212°) gewinnen, im ganzen also 7,4 g oder 5,8 g reines Carnosin (auf frische, feuchte Muskeln be­

rechnet 1,3 % 0 reines Carnosin). — Das F iltrat vom Carnosinsilber wurde mit COa gesättigt, der Nd. abgesaugt, aus dem Filtrat das Carnitin nach G u l e w i t s c h und dem Vf. (Ztschr. f. physiol. Ch. 45. 327; C. 1905. II. 689) isoliert; zur Fällung des Carnitins wurde Goldchlorwasserstoffsäure angew andt, vor dieser F ällung wurde das Carnitin durch fraktionierte Kristallisation seines Phosphorwolframats aus h.

W . gereinigt. Die Goldverb, schmilzt bei 153—154° zu einer klaren, roten FL, die nach dem Erkalten kristallinisch erstarrt. D unkle, orangefarbene Plättchen oder

citronengelbe bis ca. 1 cm lange Nadeln. — Aus dem F iltrat von der das Carnitin enthaltenden Sublimatfällung wurde der A. verjagt, der Rückstand mit H2S zers., das F iltrat mit Soda neutralisiert, eingeengt, mit Phosphorwolframsäure gefällt, der Nd. mit Barythydrat zerrieben, die vom Baryt befreite, stark alkal. reagierende Fl.

mit verd. HNOs neutralisiert, stark eingeengt. Es schieden sich bald glänzende Täfelchen des Methylguanidinnitrats (F. 150°) aus. Die Unterss. zeigen also, dafs die im Fleischextrakt gefundenen Körper, Carnosin, Carnitin, Methylguanidin, im tierischen Muskel schon intra vitam vorhanden sind. Zum Schiufa spricht Yf. die Vermutung aus, dafs das Novain (vergl. Z. f. Unters. Nahr.-Genufsm. 10. 533;

C. 1906. I. 152) höchstwahrscheinlich mit dem Carnitin identisch ist. (Ztschr. f.

physiol. Ch. 48. 412—18. 6/8. [1/7.] Moskau. Med.-chem. Lab. der Univ.) Ro n a.

K u ts c h e r und Lohm ann, Der Nachweis toxischer Basen im Harn. II. M it­

t e i l u n g . (Vergl. S. 73) Bei Unters, des Harnes nach Verfütterung von L i e b i g s

Fleiachextrakt an den Hund zeigte es sich, dafs die zweite Silberfällung aus dem F iltrat der Ag-Verbb. der Alloxurbasen neben Kreatinin eine zweite Base, die wahr­

scheinlich Dimethylguanidin ist, enthält. Zur Trennung des Dimethylguanidins vom Kreatinin wurden die Azoverbb. in W . aufgeschwemmt, mit H2S zers. Das F iltrat vom Ag2S wurde stark eingeengt, mit H N 0 3 schwach angesäuert, das Kreatinin durch A gN 08 und Bavytwasser abgeschieden, das Filtrat vom Kreatininsilber nach Zugabe von etwas AgNOs mit Barythydrat gesättigt, der Nd. abgesaugt, mit H2S zers., filtriert, die Fl. zum Sirup, der noch Kreatininrk. gab, eingeengt, der Sirup in wenig W. gel., mit H2S 04 neutralisiert und mit gesättigter, w s b. Pikrolonsäure gefällt. Die mit W. u. wenig A. gewaschene Fällung wird aus h. W . umkristalli­

siert. Kleine Drusen aus dünnen, vierseitigen Prismen. Ausbeute: aus je 2 1 Harn je ca. 0,2 g Pikrolonat. Zers, unter Aufschäumen 275—278°. Zus. NH2-NH- C(NH3)2 • C10H8N4O6. Das symm. Dimethylguanidin, das ebenfalls ein in W. swl., in glänzenden Blättchen kristallisierendes Pikrolonat liefert, schm, und zers. sich be­

reits zwischen 260—262°. (Ztschr. f. physiol. Ch. 48. 422—24. 6/8. [7/7.] Marburg.

Physiolog. Inst.) R o n a .

J. A ugust F rie s, Darmgase heim Menschen. Die Analyse der per rectum ent­

leerten Gase ergab im Mittel in Vol.-°/0 10,3 C 02, 0,7 0 2, 29,6 CH1; 59,4 N. Die durchschnittliche Menge täglich entleerter Darmgase bei einem gesunden, mittel- grofsen Mann u. bei einfacher Nahrung kann auf 1 1 veranschlagt werden. (Amer.

Journ. of Physiology 16. 468—74. 1/8. Agric. Experim. Station of the Pennsylv.

State Coll.) R o n a .

F ra n c is G-ano B enedict, Die Nahrungsbedürfnisse des Körpers. Nach genauer kritischer Besprechung des vorliegenden, diese Frage betreffenden Tatsachenmaterials, namentlich der Unterss. von C h i t t e n d e n , kommt Vf. zu dem Schlufs, dafs, wenn auch die Verminderung des Eiweifsgehaltes der Nahrung für einige Monate ohne schädliche Folgen vertragen werden kann, eine dauernde Reduktion desselben nicht ohne Gefahr ist. — Abnorm geringe Eiweifsmenge in der Nahrung beeinträchtigt die Absorption der stickstoffhaltigen Nahrung durch den Darmtrakt. Die mit wenig Eiweifs enthaltender Nahrung genährten Tiere gedeihen nicht so gut als mit eiweifs­

reicher. Gemeinschaften mit höherer Zivilisation und Unternehmungsgeist wählen, wie die Unterss. zeigen, auch instinktiv u. unabhängig voneinander eher reichliche als geringe Eiweifsmengen. — Eine Verminderung der Energieaufnahme kann allein nur bei Verminderung der Energieabgabe oder der Muskeltätigkeit realisiert werden.

(Amer. Journ. of Physiology 16. 409 — 37. We s l e y a n Univ. Middleton. Conn.)

Ro n a.

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-Y. H enriqnes u. C. Hansen, Läfst sich durch Heteroalbumosen Stickstoff'gleich- gewicht im tierischen Organismus hersteilen? W ie die Stoffwechsel verss. an weifsen R atten zeigen, ist Heteroalbumose wie auch Dysalbumose befähigt, den Organismus vor Sticfcstoffverlust zu schützen. (Ztschr. f. physiol. Ch. 48. 383—86. 6/8. [26/6.]

Kopenhagen. Physiolog. Lab. der königl. tierärztl. u. landwirtschaftl. Hochschule.)

Eo n a.

A. D u rig , Beiträge zur Physiologie des Menschen im Hochgebirge. 3. M it­

teilung. Über die Einw irkung von Alkohol a u f die Steigarbeit (vgl. S. 694). Be­

züglich der wichtigen Ergebnisse der Arbeit mufs auf das Original verwiesen werden. ( Pf l ü g e r s Arch. 113. 341—99. 1/8. W ien. Physiol. Inst. d. K. K. Hoch­

schule für Bodenkultur.) B o n a .

Ernst L aq ueur, tjber die W irkung des Chinins a u f Fermente, m it Rücksicht a u f seine Beeinflussung des Stoffwechsels. Um die F rage zu prüfen, ob sich die elektive W rkg. des Chinins auf den Stickstoffwechsel etwa auf eine elektive Beein­

flussung gewisser Ferm ente zurückführen lasse, untersuchte Yf. die W rkg. des salz­

sauren Chinins auf 6 Fermente: das autolytische Ferm ent der L eber, das Pepsin, das Labferment, die Lipase des Magens, die Katalase u. die Oxydase des Blutes.

Die in Tabellen zusammengestellten Versuchsergebnisse (cf. Original) ergeben, dafs ein Zusammenhang zwischen verringertem Eiweifsumsatz nach Chiningaben u. einer elektiven Beeinflussung eines oder mehrerer Ferm ente, von denen möglicherweise der Stickstoflabbau abhängt, als sehr wahrscheinlich, jedoch noch nicht erwiesen betrachtet werden kann. (Arch. f. exp. Pathol. u. Pharmak. 55. 240—62. 28/8.

Heidelberg. Pharmakol. Inst. d. Univ.) Eo n a.

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