• Nie Znaleziono Wyników

W. H em pel (nach Verss. von Oskar Heymann), Über den Nachweis des Stick- oxydülgases in den Bleikammer gasen. Bei Laboratoriumsverss. über die maximale Ausbeute an Schwefelsäure in Bleikammern wurde das überraschende Resultat gefunden, dafs sich verhältnismäfsig schnell beträchtliche Quantitäten von Stick- oxydul bildeten. Allerdings unterschieden sich die Versuchsbedingungen von den

technischen Verhältnissen dadurch, dafa die zur B. der H2S 0 4 notwendige Wasser­

dampfmenge von vornherein der Kammer zugeführt wurde. Immerhin war an- zunehmen, dafs sich auch, in der Praxis in den Bleikammern merkliche Mengen von NsO bilden. Der analytische Nachweis kleiner Gasmengen gelingt nun dadurch, dafs man das zu untersuchende grofse Gasvolumen so weit komprimiert und ab­

kühlt, dafs sich das aufzufindende G-as kondensiert. Dann läfst man das nicht kondensierte G-as ab, erwärmt das Gefäfa und analysiert nunmehr nach erfolgter Anreicherung auf die übliche Weise. NsO kann durch die Volumenausdehnung bestimmt werden, die eintritt, wenn man in seiner Ggw. bekannte Knallgasmengen zur Explosion bringt, da es hierdurch quantitativ zersetzt wird. Die Vff. kon­

struieren nach diesem Prinzip einen geeigneten App., der durch eine Figur erläutert wird, und untersuchen mit ihm die Abgase der Bleikammern mehrerer Schwefel- s'iurefabriken. Sie finden stets N20 , im Mittel etwa 0,1%. Hierdurch wird wahr­

scheinlich gemacht, dafs der gröfste Teil des Stickstoffverlustes in den Kammern durch die B. von N ,0 verursacht wird. (Z. f. Elektroch. 12. 600—2. 10/8. [22/5.*]

Dresden. Vortr. Hauptversamml. Deutsche Bunsengesellsch. Dresden.) B a c k u e . B u d o lf Vondracek, Über sulfatisierende Böstung der sulfidischen Erze. Auf G rund theoretischer und praktischer Ermittlungen (speziell bei PbS), technischer Erfahrungen und wissenschaftlicher Ableitungen kommt Vf. zum Schlüsse, dafs zur B . der Sulfate notwendig ist: 1. überschüssige L uft, 2. Anwesenheit von Kontakt- subatanzen u. gleichzeitig günstige Temperatur für den Kontaktprozefs und 3. die Anwesenheit von Metalloxyden, sowie günstige Temperatur für die Sulfatsynthese.

Diese drei Bedingungen sollen in der Richtung der Gasbewegung hintereinander folgen. Die beim Rösten sich bildenden Gase müssen während einer gewissen Zeit mit dem schon gerösteten, katalysierend wirkenden Material in Berührung stehen.

Die Temperatur darf eine gewisse Grenze nicht überschreiten. In gewissen Fällen, wo es sich um sehr beständige Sulfate handelt, kann die zweite und dritte Phase in eine zusammenfallen: das entstehende S 09 wird sofort durch die Kontaktsub­

stanz absorbiert. Alles, was gegen eine schnelle Temperatursteigerung wirkt, fördert die Entstehung der Sulfate. In erster Reihe ist es das Ganggestein, dessen W ärme­

kapazität eine beträchtliche Wärmemenge absorbiert, dann sind dies hygroskopisches und Hydratwasser. Auch Carbonate verbrauchen zu ihrer Zers, eine gewisse Wärmemenge. Luftfeuchtigkeit wirkt zur Sulfatisierung mit, dies liegt vielleicht auch in der Kühlung des Feuerungsraumes durch den Unterschied in den W ärme­

kapazitäten von L uft und Wasserdampf. — W ill man die B. von mehr Sulfat ver­

meiden, so mufs man einen Überschufs von Luft vermeiden. Man läfst nicht mehr L uft in den Ofen hinein, als für die Verbrennung der Brenngase u. die Oxydation der Erze erforderlich ist, bringt den O in Berührung mit schon vorgewärmtem Erz und beschränkt die Phase der Sulfatbildung auf ein Minimum. F ür ein künstliches Gemisch von Chalkopyrit, Argentit und Quarz gibt Vf. die Arbeitsweise der Sul- fatisation und Verarbeitung der Laugen an. (Österr. Z. f. Berg-Hütt. 54. 437-41.

25/8. Prag. Böhm, techn. Hochscb.) B l o c h .

A. T r illa t, über die Anwesenheit von Formaldehyd in den Produlden der Karamelisierung. Erklärung daraus hervorgehender Tatsachen. (Bull. Soc. Chim.

Paris [3] 35. 681-85. 5/8. — C. 1906. I. U93.) R ona.

Oswald Silberrad u. W illiam Slessor Simpson, Notiz über ein Schiefspulver und Kugeln, die 'kürzlich in Durham Castle entdeckt und etwa 1641 hergestellt worden sind. Die Kugeln hatten entweder 1,5 cm oder 1,8 cm Durchmesser und bestanden zu 99,17 ° / 0 aus Blei. Aufaerdem enthielten sie etwas Eisen und Silber, sowie

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---Spuren von Wismut, Arsen und Antimon. Das Pulver hat etwa die Zus. des jetzt dort üblichen Schwarzpulvers, unterscheidet sich aber von dem damals dort üblichen, ist also wahrscheinlich preufsischen Ursprungs. Es war ein einfaches Gemisch der gepulverten Bestandteile ohne Körnung. Die Zus. war: KNOs 73,99%, C 14,71%, S 9,98%, H20 1,10%. W egen der übrigen Daten mufs auf das Original verwiesen werden. (Proceedings Chem. Soc. 22, 172—73. 29/6.) Po s n e r.

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---Patente.

B e a rb eitet von Ul b i c h Sa c h s e.

K l. 5b. Hr. 174898 vom 22/3. 1905. [13/9. 1906].

K arl Endrifs, Stuttgart, Verfahren zur Gewinnung von Steinöl aus bituminösem, anstehendem Gestein. Bisher hat man aus b itu m e n re ic h e m Gestein Steinöl nur durch Erhitzen des Gesteins in besonderen Anlagen gewonnen; bei b itu m en a rm em Gestein lohnt dies nicht, und soll nun die Gewinnung von Steinöl aus solchem Ge­

stein im anstehenden Gebirge selbst dadurch betrieben werden, dafs das anstehende Gestein mittels Brennstoffe od. dgl. erwärmt wird, so dafs das Steinöl abdestilliert.

Dies geschieht in der Weise, dafs vom Tage aus nach der Lagerstätte des bitumi­

nösen Gesteins Stollen, Schächte, Bohrlöcher od. dgl. vorgetrieben u. dann teilweise mit brennbaren Stoffen gefüllt werden, welche zur Entzündung gebracht werden, so dafs das ganze bituminöse Gebirge erwärmt wird. Zum Ableiten des Öles werden Rinnen oder Leitungen eingebaut, während zur Yerhinderung des E n t­

weichens der Zersetzungsprodd. in die Luft die bituminöse Lagerstätte mit gas­

undurchlässigen Stoffen, soweit sie nicht von N atur aus mit solchen überlagert ist, überdeckt wird.

K l. 10 a. Nr. 175433 vom 2 2/1 0. 1904. [3/9. 1906].

C. Otto & Co., G. m. b. H., Dahlhausen, Ruhr, Verfahren zur Herstellung von KoJcs unter Verwendung von metalloxydhaltigen Stoffen. Der bekannte Zusatz von Metalloxyden, insbesondere Flugstaub der Gichtgase, extrahiertem Kiesabbrand, purple ore, zu der zu verkokenden Kohle bedingt infolge des hohen Eisenoxyd­

gehaltes der genannten Stoffe einen starken Verlust an Ammoniak; um dies zu verhindern, werden nunmehr die Metalloxyde vorher vollständig zu Metallschwamm reduziert.

K l. 12 i. Nr. 174324 vom 29/11. 1905. [8/9. 1906],

Adolph. Frank, Charlottenburg, Verfahren zur Herstellung reinen Wasserstoffs aus Wasser gas. Das im Grofsbetriebe gewonnene Wassergas stellt ein Gemenge von Wasserstoff, Kohlenoxyd neben etwas Kohlensäure und Stickstoff und geringen Mengen schwerer u. gesättigter KW-stoffe dar. Um daraus den Wasserstoff durch Absorption der übrigen Bestandteile zu isolieren, wird es in möglichst trockenem Zustande bei etwa 300° über Calciumcarbid geleitet. Das Calciumcarbid kann rein oder im Gemenge mit anderen Carbiden oder anderen inerten, bezw. die Absorp­

tion fördernden, bezw. die Absorptionstemperatur herabsetzenden Stoffen gemengt sein. Beim Überleiten von Wassergas über so erhitztes Carbid findet eine A b­

sorption sämtlicher Beimengungen des Wasserstoffs statt. Es bildet, wie bekannt, Kohlenoxyd, bezw. Kohlensäure m it dem Carbid Kalk, bezw. kohlensauren Kalk u.

Kohlenstoff (Patentschrift 112 416; vgl. C. 1900. II. 827). Der Stickstoff wird be­

kanntlich ebenfalls durch Carbid absorbiert. Die schweren, bezw. gesättigten

K W-stoffe werden beim Hinwegströmen über das erhitzte Carbidmaterial unter Ab­

spaltung von Kohlenstoff zersetzt. Ala Endprod, erhält man fast chemisch reinen Wasserstoff. Um an Carbid zu sparen, kann man die Kohlensäure, bezw. das Kohlenoxyd durch Absorptionsmittel, wie K alk, bezw. Kupferchlorürlösung (sauer, neutral oder alkalisch), vorher ganz oder zum Teil aus dem Wassergase entfernen und auf diese W eise zunächst ein wasserstoffreiches Gemenge erzeugen, welches, wie oben angegeben, der Einw. von Carbid unterworfen wird. Die Regenerierung der Kupferchlorürlsg. erfolgt zweckmäfsig dadurch, dafs man die Lsg. nach Sätti­

gung mit Kohlenoxyd in bekannter Weise der Einw. eines Vakuums unterwirft.

Dabei wird das in der Kupferchlorürlsg. gelöste Kohlenoxyd schon bei gewöhn­

licher Tem peratur aus der Lsg. entfernt und kann in reinem Zustande für sich besonders gewonnen werden, während die Kupferchlorürlsg. wiederum in den Be­

trieb gelangt.

Kl. 121. 1fr. 174555 vom 22/5. 1904. [7/9. 1906].

A lfred V ogelsan g, Dresden-A., Elektrolytischer Apparat z w Erzeugung von Bleichlauge. Der App. besteht in einem oben offenen Kasten mit diesen in mehrere Elektrodenzellen teilenden Zwischenwänden aus nichtleitendem Material, welche zugleich als Träger für die aus Platinfolien bestehenden Elektroden dienen. Um eine Reinigung der Elektrodenzellen von oben durch Einführen eines festen Gegen­

standes ohne Verletzung des Elektrodenmaterials vornehmen zu können, sind auf den Platinfolien im wesentlichen horizontal verlaufende, die wirksamen Elektroden­

flächen überragende Stäbe, Leisten oder dergleichen angeordnet. W ird der App.

mit doppelpoligen, durch die nichtleitenden Scheidewände hindurchgesteckten Elek­

troden aus Platinblech betrieben, so sind die überragenden Schutzstäbe und dergl.

zwischen den einzelnen in einem Träger befestigten Platinblechen angebracht.

Kl. 121. S r. 174564 vom 23/7. 1902. [10/9. 1906],

Initiativ-K om itee für die H erstellung von stick stoffhaltigen Produkten, Freiburg, Schweiz, Elektrische Stromverteilwngsanlage zur Gewinnung von Stick- Stoffverbindungen aus Gasgemischen. Um eine möglichst hohe Ausbeute an Stick- stoffverbindungen bei mit Wechselströmen arbeitenden Entladungsapp. zu erhalten, ist nicht nur eine bestimmte hohe Frequenz der elektrischen Oszillationen, sondern aufserdem eine geringe Stromstärke u. eine sehr hohe Spannung erforderlich. Bei der neuen Stromverteilungsanlage wird dies nun dadurch erreicht, dafs in einem u.

demselben Induktionsstromkreis mehrere Entladungsstrecken in bekannter Weise parallel eingeschaltet sind, mit deren jeder in Serie ein Kondensator und eine Drosselspule geschaltet sind.

Dabei kann je eine Gruppe von Entladungsstrecken mit zugehörigen Konden­

satoren und kleinen Drosselspulen an eine gemeinsame Drosselspule angeschlossen werden, welche durch ihren grofsen induktiven Widerstand verhindert, dafs die Oszillationen hoher Frequenz, welche in den durch je zwei Entladungsstrecken nebst zugehörigen Kondensatoren u. kleinen Drosselspulen gebildeten Schliefsungs- kreisen entstehen, sich aufserhalb der letzteren fortpflanzen.

K l. 121. Hr. 174736 vom 8/9. 1903. [8/9. 1906].

Otto Dieffenbaeh, Darmstadt, Verfahren zur Konzentration verdünnter Sal­

petersäure. Bei der Entwässerung verd. Salpetersäure mittels hochkonzentrierter Schwefelsäure bietet die Regeneration der konz. Schwefelsäure durch Eindampfen der verd. S. Schwierigkeiten, da die Schwefelsäure bekanntlich beim Eindampfen über 60° B6. hinaus nicht mehr reines W., sondern Säuredämpfe von immer zunehmen­

der Konzentration abgibt; dazu sind bei derartigen Konzentrationsgraden nur Platin­

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---oder Porzellangefäfae anwendbar. Beides erschwert und verteuert das W ieder­

eindampfen der Schwefelsäure so sehr, dafs die Herst. konz. Salpetersäure aus verd.

auf dem angegebenen Wege für den Fabrikbetrieb nicht in F rage kommen kann.

Diese Schwierigkeiten werden nun durch den Ersatz der Schwefelsäure durch die in gleicher W eise bereits zur Konzentration verd. Essigsäure benutzten Poly- sidfate der Alkalien, z. B. N aH S04, H2S 04 oder Na2S20 7, H2SO4 etc. (Pat. 130 439, vgl. C. 1902. I. 1138) vermieden, welche in derselben Weise, wie die Schwefelsäure selbst, der verd. Salpetersäure ihr W . entziehen und sich später wieder nahezu vollkommen entwässern lassen, ohne Schwefelsäuredämpfe abzugeben. Dazu kann die Entwässerung in gufseisernen Gefäfsen stattfinden, ohne dafs dieselben erheblich angegriffen werden.

Kl. 12i. Nr. 174737 vom 27/11. 1903. [7/9. 1906].

C. F. B oehringer & Söhne, W aldhof b. Mannheim, Verfahren zur Herstellung von Allcalinitriten aus den entsprechenden Nitraten. W ährend die kathodische Re­

duktion der Nitrate zu N itriten, bezw. derjenige mittels kathodisch erhaltenen Alkalimetallamalgams zu technisch brauchbaren Resultaten bisher nicht geführt h a t, soll dies nun gelingen, wenn man nahe der S i e d e h i t z e der Nitratlsgg.

arbeitet, insbesondere sollen hierbei vorzügliche Ausbeuten bei Anwendung von Quecksilber als Kathoden erhalten werden.

Kl. 12 i. Nr. 174846 vom 3/11. 1904. [3/9. 1906].

(Zus.-Pat. zu Nr. 112416 vom 18/3. 1899; vgl. C. 1900. H. 827.)

Adolph Frank, Charlottenburg, Verfahren zur Darstellung von Graphit. Die Darst. von Kohlenstoff in der Form von G raphit nach dem H auptpatent gelingt nun auch, wenn man an Stelle von Kohlenoxyd, bezw. Kohlensäure Chlor, Brom, Jod, Stickstoff, Phosphor, Arsen, Halogenwasserstoff, Schwefelwasserstoff, Ammnoiak, Phosphorwasserstoff, Arsenwasserstoff, organische Halogen-, Schwefel- oder Stickstoff- verbindungen oder reduzierbare Verbb. der Alkalien, Erdalkalien und Erden auf die Metallcarbide bei ausreichend hohen Temperaturen einwirken läfst.

Kl. 121. Nr. 174848 vom 25/6. 1905. [8/9. 1906],

K ab iersch k y, BrauDschweig, Verfahren zur Entfernung des Chlors aus Roh­

brom. Rohbrom kann man auffassen als eine Lsg. von Chlor u. B rom ; um daraus chlorfreies Brom zu gewinnen, läfst man nun dem in einem Rieselturm herab- fliefsenden Rohbrom h. Brom dampf entgegenströmen, wobei das Chlor im Gegen­

strom durch Bromdampf ausgetrieben wird. Sollte das in den oberen Teil des Rieselturmes gelangende Chlorbromdampfgemisch durch das hinzutretende Rohbrom nicht genügend abgekühlt werden u. deshalb das Chlor mit einem zu hohen Brom­

gehalt dem System entweichen, so hat man im oberen Teil des Rieselturmes, bezw.

über dem Rieselturm durch eine geeignete* Kühlvorrichtung zeitweise für eine zu­

sätzliche Kühlung des Chlorbromdampfgemisches zu sorgen. Das sieh dabei bildende Chlorbromkondensat fliefst dann mit dem Rohbrom wieder in den Rieselturm herab.

Das bei der beschriebenen Raffinierung entstehende bromhaltige Chlor kann zur Freimachung weiterer Brommengen verwendet werden u. vermindert so die Kosten für die Chlordarstellung.

Kl. 12 i. Nr. 175096 vom 1/5. 1904. [8/9. 1906].

K unheim & Co., R hein au, Chemische F abrik, Rheinau b. Mannheim, Ver­

fahren zur Darstellung von Alkalinitrit. Das bekannte Verf. der Reduktion von Nitraten zu Nitriten durch Kupfer in der Wärme wird nun wesentlich dadurch verbessert, dafs die Reduktion des Nitrats durch elektrolytisch gewonnenes Kupfer

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bei Ggw. von Ätzalkali durchgeführt wird. Dieser Zusatz von Ätzalkali bedingt aufser der Erleichterung der Rk. durch Flüssigerhaltung der Schmelze einen ganz spezifischen Einflufs auf den Gang der Rk. Trägt man nämlich in eine ätznatronfreie Salpeter­

schmelze elektrolytisch gefälltes Kupfer ein, so verläuft die Rk. so, als ob vor­

wiegend Kupferoxydulbildung stattfände, die Rk. erfordert grofse Mengen Kupfer und ist nicht bis zu Ende durchführbar, weil die Schmelze völlig zähe und steif wird. Gibt man aber der Salpeterschmelze einen gewissen Ätznatronzusatz, so findet ohne jede Feuererscheinung eine glatte Rk. statt, und der Extraktionsrück­

stand enthält nur Kupferoxyd, welches mit sehr hohen Stromausbeuten elektro­

lytisch reduziert werden kann. Das so gewonnene Kupfer ist für eine neue Rk.

unverändert brauchbar. F ür diese Regeneration ist es von grofser Wichtigkeit, dafs von vornherein elektrolytisch gewonnenes Kupfer verwendet wird, weil dieses wegen seiner feinsten Zerteilung am reaktionsfähigsten ist, und hieraus ein Oxyd resultiert, welches wiederum für die Elektrolyse geeignet ist. F ür die Verwendung im G-rofsen ist also sowohl aus wirtschaftlichen als aus technischen Gründen die Verwendung des durch Elektrolyse ausgeschiedenen Kupfers erforderlich.

Kl. 12o. Mr. 173240 vom 11/2. 1905. [19/7. 1906].

Kn o ll & Co., Ludwigshafen a. Rh., Verfahren zur Darstellung von neutralen Säureestern aus Santelöl. Es wurde gefunden, dafs man dem Santelöl die nach­

teiligen Wrkgg. nehmen kann, wenn man es in die neutralen Ester der einbasi­

schen, aromatischen SS., wie Benzoesäure, Salicylsäure, Zimtsäure, sowie der Kohlensäure überführt. Diese Ester haben im reinen Zustande im Gegensatz zur Acetylverb. nur einen schwach öligen, nicht kratzenden Geschmack, und sie haben keine Reizwkrg. auf die inneren Organe. Dieser Unterschied beruht hauptsächlich auf der schwereren Spaltbarkeit der höher molekularen Ester, welche von Speichel und Magensaft nicht angegriffen werden, während der Acetylester zers. wird. Die Darst. der Ester geschieht nach den bekannten Acylierungsmethoden, wie z. B.

durch Einw. der Säureanhydride, der Chloride oder Ester der SS. — Benzoyl- santalol, aus Santelöl durch Einw. von Benzoesäureanhydrid oder Benzoylchlorid (in Ggw. von Pyridin), hat Kp13. 236—238° u. D 16. 1,047. — Salicylylsantalol, aus Santalol durch Erhitzen mit Salol und wenig Ätznatron auf 100—200°, siedet unter 20 mm Druck bei 250—260° unter teilweiser Zers. — Santaloläthylcarbonat, aus Santelöl durch Einw. von Chlorkohlensäureester in Ggw. von Pyridin, hat den Kpa6. 180-185°, D 16. 1,010.

Kl. 12o. Nr. 173521 vom 12/6. 1904. [23/7. 1906].

Gebr. H e y l & Co., G.- m. b. H., u. A dolf W ultze, Charlottenburg, Verfahren zur Herstellung von Bleiacetat aus Blei, Essigsäure und L u ft. Das Verf. ist da­

durch gekennzeichnet, dafs während der Behandlung des Bleies mit Luft unter Druck die Bleimasse in Essigsäure untergetaucht ist. Bei Anwendung des in der Patent­

schrift ausführlich beschriebenen App. beginnt die Auflösung des möglichst gut verteilten Bleies in der Essigsäure sofort nach dem Einleiten der Luft u. entspricht bei einer Charge von etwa 30000 kg Blei und etwa 720 kg 80% ig. Essigsäure, verdünnt auf 8 , 8 cbm, nahezu 3700 kg Bleizucker in 3 Stunden.

KL 12P. Nr. 173241 vom 13/5. 1905. [5/7. 1906].

Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co., Elberfeld, Verfahren zur Dar­

stellung von CC-Dialkylbarbitursäuren. Zur Darst. von CC-Dialkylbarbitursäuren werden nunmehr 5-Dialkyl-2-thio-4-imino-6-oxypyrimidine so lange mit n i c h t oxy­

dierend wirkenden SS. behandelt, bis nicht nur die Iminogrttppe, sondern auch der Schwefel durch Sauerstoff ersetzt ist. Die Rk. verläuft dabei in der Weise, dafs

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---sich zunächst unter Abspaltung der 4-Iminogruppe das 2-Thio-4,6-dioxy-5-dialkylpyr- imidin bildet, das dann bei weiterer Ein w. der SS. in die Dialkylbarbitursäure übergeht. Die Patentschrift enthält ausführliche Beispiele für die Darst. von Di- äthylbarbitursäme aus 5-Diäthyl-2-thio-4-imino-6-oxypyrimidin (durch Erhitzen mit rauchender Salzsäure auf 150°); von Dipropylbarbitursäure aus 5-Dipropyl-2-thio-4-imino-6-oxypyrimidin (durch Erhitzen mit 40%ig. Schwefelsäure am Rückflufs- kühler) und von Dimethylbarbitursäure aus 5-Dimethyl-2-thio-4-imino-6-oxypyrimidin (durch Erhitzen mit 70%ig. Essigsäure auf 150°).

Kl. 12P. Nr. 173775 vom 2 0/2. 1904. [23/7. 1906].

E. W. Semmler, Greifswald, Verfahren zur Darstellung einer Base G10H 17N O aus Pulegon. Das Verf. bezieht sich auf die Darst. einer neuen Base, die haupt­

sächlich als Ausgangsmaterial zur Darst. medizinischer P räparate Verwendung finden soll. Versuche haben ergeben, dafs sieh aus dem Pulegonhydroxylamin, (C1 0H1 9NOa), dem Anlagerungsdrod. von Pulegon und Hydroxylamin durch Erhitzen mit konz. Salzsäure auf 100° W asser abspalten läfst unter Verkuppelung der NH- Gruppe mit einem Kohlenstoffatom.

Das u-Anhydropulegonhydroxylamin, C,0H I7NO, Kps. 91®, lagert sehr leicht vier Wasserstoffatome an. Die hierbei entstehende Tetrahydrobase C1 0H 21ON gibt in Benzollsg. mit äquimolekularen Mengen Phenylsenföl einen charakteristischen Thio- harnstoff, C1 7H2 3ON2S, der eine kristallinische M. bildet; F. 132°; erhitzt man etwas über 132°, so findet Gasentw. statt und der Körper schm, jetzt erst bei ungefähr 170°. Äquimolekulare Mengen der a-A nhydrobase, C1 0H1 7ON, u. Benzaldehyd er­

geben in äth. Lsg. unter guter Kühlung in eine Natriumalkoholatlsg. gegossen unter W asseraustritt Monobenzyliden-u-anhydropulegonhydroxylamin, C8H6CH : C1 0HX6ON.

Es bildet Nadeln (aus Ä.); F. 105—106°. Pikrat, C2 3H2 408N4, F. 125—126°.

K l. 21b. Nr. 174675 vom 11/5. 1904. [7/9. 1906].

Carl Luckow, Köln, Verfahren zur Regenerierung elektrischer Sammler, die in ­ folge von Verunreinigung (Sulfatation) oder Schrumpfung der wirksamen Masse oder aus anderen Gründen Kapazitätsschwund zeigen. Die Regenerierung geschieht unter Benutzung des Verf. nach Patent 105143 (vgl. C. 1900. I. 77) in der W eise, dafs die kranken Elektroden der Elektrolyse in einem verd. wss. Elektrolyten unter­

worfen werden, welcher nicht mehr als etwa 3° / 0 feste, auf wasserfreie, neutrale Salze bezogene, zur Formierung geeignete Elektrolytsubstanz enthält.

K l. 21b. N r. 174676 vom 7/1. 1903. [10/9. 1906].

T hom as A lv a Edison, Llewellyn P ark (County of Essex, V. St. A.), Elektrischer Sammler mit alkalischem Elektrolyten, dessen negative Polelektrode ein in dem Elek­

trolyten unlösliches, hochoxydierbares Metall als wirksame Masse a u f weist. Um eine möglichst konstante, hohe Klemmenspannung des Sammlers während des ganzen Entladungaprozesses und eine leichte Reduktion des wirksamen Materials bei der Ladung zu erzielen, wird der wirksamen M. der negativen Polelektrode Quecksilber, eventuell in Mischung mit anderen leicht reduzierbaren Metallen, wie z. B. Kupfer, oder bezw. und Silber zugesetzt. Um den metallischen Zustand des Quecksilbers und sontiger Zusatzmetalle der negativen Elektrode während aller im Sammler vorkommender Vorgänge zu sichern und dadurch die B. etwaiger 1. Verbb. zu ver­

hindern, ist die Kapazität der aus einem im Elektrolyten uni. Material, wie z.B . eine Nickelhydroxydverb, von hoher Oxydationsstufe bestehenden positiven Pol­

elektrode für Sauerstoff so zu bemessen, dafs bei der Entladung nur die wirksame M. der negativen Polelektrode, nicht aber die zugesetzten, leicht reduzierbaren Metalle oxydiert werden.

Kl. 21 f. Nr. 176 419 vom 25/10. 1905. [10/9. 1906].

L u dw ig Clamor Marquart, Beuel a. Rh., Bogenlichtkohle zwr Erzeugung hoch*

aktinischen Lichtes. Die zersetzende Wrkg. des elektrischen Lichtbogens auf Brom­

silbers kann wesentlich (bis auf das Fünffache) gesteigert werden, wenn der zur Herst. der Bogenlichtkohle verwendeten Kohle */s % o einer Metallsalzkombination, be­

stehend aus gleichen Gewichtsteilen Yttriumnitrat u. B leinitrat, beigemißcht wird.

Kl. 21 f. Nr. 176420 vom 7/8. 1902. [10/9. 1906].

___ A llgem ein e Elektrizitäts-G esellschaft, Berlin, Verfahren zur Herstellung von Bogenlichtelektroden aus einer Sauerstoffverbindung des Eisens und Zusätzen von Magnesia, K a lk, Ton oder dergleichen. Man hat bereits Bogenlichtelektroden durch Zusammenschmelzen von Eisenoxyd mit Magnesia, Kalk, Ton oder dgl. hergestellt;

Bogenlichtelektroden von gröfserer Leuchtkraft werden nun erhalten, wenn man Magneteisen, Fe80 4, mit den genannten Zusätzen in Pulverform mischt, unter Zusatz von Bindemitteln formt, trocknet und brennt.

Kl. 21 f. Nr. 176436 vom 29/8. 1905. [10/9. 1906.]

Jean M ichel Canello, P aris, Verfahren zur Herstellung von Leuchtfäden für elektrische Glühlampen. Zur Herst. dieser Osmiumleuchtfäden tränkt man Baumwoll- fäden mit einer Lsg. s e l t e n e r E r d e n , der man eine geringe Menge Kryolith oder Tonerdesalz zugefügt hat. Die Fäden werden sodann durch Glühen zerstört und

Jean M ichel Canello, P aris, Verfahren zur Herstellung von Leuchtfäden für elektrische Glühlampen. Zur Herst. dieser Osmiumleuchtfäden tränkt man Baumwoll- fäden mit einer Lsg. s e l t e n e r E r d e n , der man eine geringe Menge Kryolith oder Tonerdesalz zugefügt hat. Die Fäden werden sodann durch Glühen zerstört und

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