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(Sefetftf »oti 0 erre 0 i 3 Jlatee

61 tue beutfcße Armee, mie fie 1914 ins gelb trat, in ber ebenfo oft roie 311

llnrecßt angefeinbeten unb befämpften A u to rität ißrer Dffigiere eine

<5 tüi3e größter ffeftigfeit unb K raft befaß, bie Scßrecfen jeber A r t 3u meiftern uermoeßte. S ie ßier gemaeßten Erfaßrungen be3üglicß nädjt»

ließer Kämpfe mürben bebauertießermeife nießt non allen ßößeren Stellen uoli gemiirbigt unb beaeßtet. Snsbefonbere füßrten ixotß gar mancßmal in fpäteren Stabien bes SBettfrieges 3u fpät am Sage begonnene An»

griffe 3U unbeabfießtigten maeßtfärnpfen.

2tutß naeß bem ©eferfjt bei «R6m 6r 6nilte mürben K l a g e n b e r S n » f a n t e r i e g e g e n b i e e i g e n e 2i r t i I I e r i e erßoben. Es ift bies eine Erfcßeinung, bie fieß überall, nießt sum roenigften aueß bei unferen (Begnern, mieberßolte. Seutfcße A r tille r ie n , bie ber {frage oßne falfcße Eigenliebe, unuoreingenommen gegenüberfteßen, geben aber gu, baß bie frangöfifeße A rtillerie ber unfrigen bei «Beginn bes Krieges nießt nur in begug auf bie größere Scßußmeite ißrer ©efeßüße überlegen mar. Es Jd;° n au^ ® in3erß»eiten ßingemiefen. # ie r aber folt m it otier Entfcßtebenßeit gefegt merben, baß bie Sruppe ßieran feine ober öoeß nur gang geringe Sd;ulb trug, baß ißr, m it «Recßt, fein feßmerer Sorrourf gemaeßt merben fann. Es tag ba eine ber nießt roenigen Unter»

(affungsfünben oor, m it benen bie S3orfriegsgeit in Seutfcßtanb ftarf be»

taflet ift. Es gab in ber beutfrßen Armee mißt atlgu niete ßößere {frißrer emßßließltrß ber A rtilteriften — , non benen bie Vorteile ber Oraant»

fahon, ber {frßrung unb bes Kampfoerfaßrens ber frangöfifeßen A rtillerie rußtig erfannt roaren; es gab nur gu niete, bie am Scßlagroort ber

„brutalen" Serroenbung gefcßloffen auftretenber Sirtittcrieförper feft»

ßietten, bie eine mirftieß moberne tBerroenbung eingelner ^Batterien unb Suge m it «mißtrauen beurteilten, ja bie ber Ausnüfeung nerbedler Stellungen, bem Snbtreftfrßießen feinbtirß gegenüberftanben. A n teiß»

mfeßen Einricßtungen unb Hilfsm itteln für ben «Befeßts», «Beobacßtungs»

unb «Dtetbebienft, foroie für bie SBcfämpfung nerbeefter 3tele, nor altem an «material für {frrnfpreeßnerbinbungen mangelte es ber beutfcßeit A rtillerie ebenfo mie an einer genügenben Saßt non Fliegern bei Kriegs»

beginn; aueß mareit biefe in bem Sufamm enarbeiten m it ber A rtillerie für bte Scßußbeobad;tung naeß feiner «Ricßtung ßin fo gefcßult, mie m ir bies bet ben {frangofen beobaeßten fonnten. Aüer S(ßneib unb alle E in ­ gabe fonnte biefe «Racßteite nidjt fofort ausgteießen.

Aiet umftritten mar unb blieb bie {frage, ob eingefeßte f cß m e r e A r t i 11 e r i e bem Sruppenfüßrer ober, mittetft Sufammenfaffung unter einem Artillene=@enerai, nur ben ßößeren Kommanbobeßörben unter»

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ftellt fein follte. 2)ie Sinfidjten über 3 mectmäf3igteit, ¿Borsüge unb ¿Rach*

teile beiber ¿Berfabren blieben lange geteilt. ¿Roch im Spätberbfte 1916, an ber Somme, tonnte fiel) bie p fje re gübrung nieijt entfd)liefjen, auf bie unmittelbare ¿Befeblsbefugnis über bie ferneren Batterien 3U oer»

Siebten. 3e länger aber ber Krieg bauerte, befto größer mürbe bie 3 a l)l jener, bie beren U n terteilung unter ben Druppen«, b. b- Dioifionsfübrer für richtig erachteten, ©ine einfad)e Überlegenheit febeint auch febon 3U er»

geben, baff bie höhere S tö ru n g boeb jebergeit in ber Sage ift, bureb 56e*

fehl bie ¿ffiirfung ber fci)roeren SIrtillerie gegen beftimmte Siele, für be»

jtimm te 3t»e<fe 31t regeln, mäbrenb anbererfeits Anträge ber Dioifionett auf SBermenbung für oft nicht lange ooraussufebenbe Sroetfe ber Iruppenfüb rung , für gumeifung mecbfelnber Stele an einseine ¿Batterien ufm., gans abgefeben oon ben bann nur 311 leicht auftretenben ¿Reibungen aus ©rünben oerfebiebenfter 2lrt, meift 3U fpät tommen rnüffen. 21 m 5. September 1914 batte bas ©eneralfommanbo ben Dioifionen ben 58e*

fehl über bie in ihrem 2lbfcbnitt ftebenben febmeren ¿Batterien übertragen.

D er Erfolg mar ein guter unb mürbe, mie gefagt, oon ber In fa n te rie fel)r anertannt. ¿Ricl)t oerfebroiegen barf roerben, bafj 2iuftrag unb Stet*

anmeifung an ¿¡Rörfer unb bie 13 cm=Kanonen nict)t immer ber (Eigenart unb ¿Beftimmung biefer Oefcijüfec entfpracb.

3 n rafd)er 21npaffungsfäbigteit m ar bie gelbartillerie beftrebt ge»

roefen, in burebaus neuseitlicber unb 3roecfentfpred)enber 2irt ¿Batterien unb 3üge ber In fa n te rie 3ur unmittelbaren Unterftüfeung 31m ¿Berfügung 3u ftellen.

g ü r bie ¿Behauptung, baß auch bei unferen ©egnern recht befttge

¿Borroürfe gegen ihre SUrtitlerie erhoben mürben, beren D ätigfeit, ¿Ber»

menbung unb Sffiirtfamfeit unfere In fa n te rie boeb für muftergültig hielt, mürbe ein faft erbeiternber ¿Bemeis gefunben in einem © intrag im ¿Lage»

buch eines gefallenen fransöfifetjen Dffisiers. Da ftanb nach lebhaften Klagen über bie oerniebtenbe ¿ffiirfung ber beutfeben ¿Batterien (!), bie frangöfifdje ¿»IrL’llerie oerbieltc ficb gans paffio unb gäbe nur hier unb ba einen Sd)uf3 ab, „pour montrer, qu’elle n’etait pas encore tout-ä-fait inexistante!“

Die Kämpfe bes 4. unb 5. September, bie unter bem ¿Ramen ,,©c»

fcri)t oon 5R6m6r6oille" sufammengefafjt merben, maren für bie ¿Kehr»

gabt ber Druppen bes I I I . Strmceforp? eine febroere ¿Prüfung. Sie mürbe rübmlid) beftanben.

¿Roch am Sfbcnb bes 5. September brari)te ein 2Ibjutant bes ©enerai*

tommanbos 00m ¿Befehlsempfänge in Dieu3e (Duf?) bas ©iferrte Kreus

63 ii. Klaffe für ben Kommanbierenben © eneral bes I I I . Strmeeforps. S er Koifer Ijatte beabficf)tigt, es bem ©eneral ffreiherrn non @ e b f a 11 e l perfönlict) 3U übergeben, mar aber abgehalten worben, nad) bem Korps*

ßauptquartier ©oincourt 311 fahren. S päter finb noch niete Saufenbe non Kreusen in bas I I I . älrmeeforps geiomtnen. 9lad) bem Kriege bat man roobt hier unb bort in oerwerflicher ^etje nerfucbt, ben 3Bert biefer '¿iusseicbnung herabsufeßeit. Sas ift nicht gelungen unb w irb auch in

¿ u tu n ft nicht gelingen. Stögen einseine bas ©bren3eicben unoerbient erhalten haben, ¿)unberttaufenbe tapferer S tänner haben es ficf) in treuefter Pflichterfüllung erworben. S ie werben es bis 5U ihrem Sobe als höchfte älusseichnung tragen, Kinbern unb Kinbesfinbern als teuerftes Üinbenfen nererben. S tit jebem Sag, ber oergebt, wädjft bas ©efiif)t, baß es für einen beutfcben S tan n feinen höheren Stols gibt, als jagen 5U fönnen: auch ich mar m it im StBettfriege unb habe ba braunen meine Scbuibigfeit getan. Stand) hoher gußrer aber, beffen P rü ft bie höchfteu mititärifchen 2Ius3eid)nungen fchmücfen, w irb gerabe bies fcijlichte Kreus H . klaffe, bas er gemeinfam m it all’ feinen tapferen Sotbaten trägt, unb bas ihn an bie erften harten, oerantmortungsootlen Sage unb ÜBochen bes Krieges erinnert, nicht ohne Ergriffenheit betrachten fönnen.

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© e f c d ) f t>on ( £ o u r t > e f f a u j — £ ) r o u t > W e a m 7 . u n b ö .o . S er 6. S e p t e m b e r nertief infanteriftifch siemlid) ruhig. S u r am äußerften Unten ftlügel bes Prm eeforps gingen fransöfifche Kom*

pagnien aus bem P ois be ©röoic gegen I./1 3 nor, würben aber, nom tieuer bes 3. ffelbart.Sgts. gefaßt, halb sum Ratten gebracht. Socß hatte bas P ataillo n , barnit es nicht um faßt unb gegebenenfalls abgc*

f¿mitten würbe, auf ben ija n g füböfttich SrouoiUe surütfgenommen werben müffen. S ie feinblicfje Slrtillerie machte fid) immer gleich u w angenehm bemerfbar. S er Sag mußte oornehmlid) basu ausgenütjt werben, um bie erreichten Stellungen möglichft 3U befeftigen. Sics w ar eine fd)wierige Arbeit, nicht nur infolge bes feßr fteirtigen Pobens, fonbern nor allem auch besßalb, w eil ber ©egner m it ausgeseidjneter Pe*

obad)tung „jebe ^elmfpiße", bie fich seigte, m it meift fehr ausgiebigem Prtitleriefeuer belegte. Sie Stellungen öftlid) Sömereoille würben außer»

bem burch Snfanteriefeuer, nor allem aus bem oorfpringenben 5BalbfiiicT norbweftlich *>es Orts, non halbfeitwärts flanfiert. S e i ber Verrichtung ber ©räben leifteten bie ben Sinifionen unterfteüten Pionierbataillone

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eine gor nid)t f>ocf) genug eingufd)ähenbe # ilfe . S er Slufenthalt auf bem gangen ©efedjtsfetb mürbe ftellenmeife nahegu unerträglich burd) bie bei ber onbauernben Bageshitje rafcf) fortfdjreitenbe S3ermefung ber 3at>l=

reichen ßeidjen. Stud) bie Schroierigfeit, über bas ftänbig non ber fran*

göfifchen Slrtillerie m it Streufeuer belegte ©elänbe SSerpflegung oor*

gubtingen, erhöhte bie Slnforberurtgen an bie Bruppen.

© in am SSormiitage bes 6. September beim ©eneralfommanbo bes I I I . Sl.K. eintreffenber ©eneratftabsoffigier bes Slrmee=Dberfommanbos 6 teilte m it, bei bem jetgt beabfidjtigten, abfdjnittroeifen Slorgehen mürbe bas ülrmeeforps gunädjft ben Singriff bes I. Steferoeforps auf ben Stütjpu ntt öarangeoifle nörblicf) Bombasle artilleriftifd) gu unterftütjen haben. Bies mar nad) ber augenblidlidjen Sage ber beiben Slrmeeforps ntd)t ohne roeiteres uerftänblid). Stad) bem um 9° abenbs im Slusguge eingetjenben Sirmeebefel)t blieb benn auch bie Slufgabe bes Sorps unoeränbert. 2Ius=

örücflid) mar gefagt, bie In fa n te rie falle fo meit oorgeljen, als es bie feinb=

liehe Slrtilierieroirfung aulaffe. Slnorbnungen, bie bas ©eneraliommanbo betreffs bes Sufam m enm irfens ber ferneren Slrtillerie ber brei nörblid) ber DJteurtlje fämpfenben Slrmeeforps beantragt hatte, maren nicht ge=

troffen, besgleidjen nicht bie erbetene Verfügung über ffeftfefeung ber Slbfchnittgrengen bei fortfchreitcnbem Singriff.*) B er © runb hierfür mag mof)l barin gelegen fein, bah oom St.D.®. nad) bem bei einem ge*

fallenen Dffigiere gefunbenen ¿Befehle bes ©enerals 3 o f f r e ein all*

gemeiner Singriff ber frangöfifdjen Strmee ermartet mürbe, meld)e Sin’

fid)t llnterftühung fanb in bem recht aftioen SSerhalten ber feinblichert Slufflärungsabteilungen. B er ermähnte 58efef)i foll m it ben SBorten ge’

enbet haben: „SBenn bie frangöfifche Sirmee aud) nicht gu fiegen oermag, fo mirb fie bod) m it ©hren gu fterben miffen." Bies flang fü r beutfcfje Ohren recht hoffnungsooll. S ehr ftörenb ermies fich, bah gu gleicher S eit bei ber fchroeren Sirtillerie fich bereits S O t u n i t i o n s m a n g e l geltenb machte. Bie Sltunition für SJtörfer unb 13 cm=Sanonen mürbe oorläufig gefperrt. ©ntgegen atibers lautenben ¿Behauptungen muh hier betont merben, bah bas baper. I I I . SIrmeeforps oon jefet an, folange es über»

haupt in feiner urfprünglichen Kriegsgtieberung beftanb, m it Slusnahme roeniger Sage, ftänbig unter biefem Suftanbe gu leiben hatte, ©s oer»

fügte mährenb ber nächften Safjre nahegu niemals auch nur über fooiel Sirtilleriem unition, als es gur Slbroehr eines feinblichen ©rohangriffes für nötig hielt unb muhte biefen SWangel nicht n u r m it Steroenfraft, fonbern auch m it bem ¿Blut feiner In fa n te rie teuer begahten.

*) B iefe ffeftfehung erfolgte erft am 7. September 4 U hr nachmittags.

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