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3 u ben angefünbigten ©eneralftabgbefpredEjungen ber ßoearno*

“¡ÖTächte erflärt bie beutfehe ?lote:

,,©ie ©eutfeße Regierung mürbe barin nur ein ernfteS ¡präjubiß ("eben, toenn öor bem “¡ilbfcfjiu^ ber neuen ©icßerßeitSpafte folcße ©e»

neralftabgabmacßungen 3uftanbe läuten. ©ie ift ber ¡Ruffaffung, baß folcße ¡Rbmacßungen in jebem ' ^ a i l c erft bie i?olge ber bolittfq)en ¡Bei»

ftanbgüerpflicßtungen ber fünf ßocarno-intäißte feien, unb b a n n n u r a u f ftre n g r e c ip r o f e r © r u n b la g e ft a t t f in b e n lö n n t e n !“

©ie toeiteren “¡Uugführungen mit ben 19 ‘¡fjunften beg beutfehen Sriebengplaneg bringen toir im “IDortlaut:

,,©ie ©eutfeße ¡Regierung ift ineiter ber üluffaffung, baß ber Äomples ber öortiegenben ¡Probleme 3u r leießteren £öfung naeß ben ©eficßtä«

punften ber beabfießiigten Biele 3toecfmäf3ig gegliebert toerben müßte,

©ie muß bann aber folgenbe grunbfäßlicße 5 ra 92n ftellen:

¡©elcßeg f o l l ba§ 3 ie t ber ¡B em ühungen ber e urop äifd ß en

^ D ip lo m a tie fe in ?

8. R b fd jn itt 119

A. © o ll biefeS 3tel fein, bie ftef) als fü r jebe bauernbe FriebenS*

ficherung als ungeeignet ertoiefene 3 w e ite ilu n g ber e u ro p ä ifc h e n V ö l le r in m ehr ober W eniger berech tigte, in ehren* ober un«

ehrenhafte, in freie ober unfreie unter irgenbweldjen neuen fo rm e n ober RTobifaierungen bei3ubehalten ober fo rt3uführen?

© o ll eS weiter bie R bfidjt ber europäifchen biplomatifd>en Veftrebun*

gen fein, aus einem folgen VMllen heraus auf bem VDege ein fa che r m a jo r ifie r e n b e r V e fd ilü ffe Feftftellungen über Vergangenes 31t treffen, Urteile auf3vtrichten, um bamit bie fdjeinbar juriftifd) noch fehlenden Vegrünbungen fü r bie Fortführung biefeS früheren 3n=

ftanbeS 3U finben? Ober fo ll

B. ba§ Vernähen ber europätfdjen Regierungen barauf hingeridjtet fein, unter allen Umfiänben 3U einer w ir tlic h e n t o n f t r u t t ib e n O rb n u n g beS V e r h ä lt n if f e S ber europäifdjen Rationen unterein*

anber unb bamit 3U einer bauerhaften FriebenSgeftaltung unb »ficherung 3U tommen?

Sie ©eutfehe Regierung ift eS ihrem V olle fdfjulbig, hier einbeuttg 3U ertlären, bafj fie n u r an b ie fe m 3to e ite n in ihren Rügen allein aufbauenben Verfuche teilnehmen Wirb, unb bteS bann allerbingS aus tiefinnerfter Ueber3eugung unb m it bem sollen ©ewidht beS aufridhtigen ttnb fehnfüdhtigen RHllenS ber hinter ihr ftehenben Ration.

®ie ©eutfehe Regierung glaubt, batj bann bie öor ben europäifchen

©taatSmännern liegenbe ©efamtaufgabe in b r e iR b f c h n it t e gegliebert Werben müßte:

a) 3n bie Seit einer allmählich fleh beruljigenben Rtmofphäre 3u r Klärung ber V ro3cbur fü r bie ein3uleitenben Verhandlungen;

b ) in ben Rbfchnitt ber eigentlichen Verhanblungen 3u r ©id)er*

ftellung beS europäifchen FriebenS;

c) in eine fpätere Veriobe ber Veljanbtung jener wünfdjenSwerten

©rgän3ungen beS europäifchen FriebenSWerteS, bie Weber in 3nhalt noch in Umfang bon bornherein genau feftgelegt ober begren3t Werben tonnen ober fottten (RbrüftungS* unb V3irt»

fdjaftSfragen ufw.).

3u biefem Bwecfe fchlägt bie ©eutfehe Regierung nun folgenben

<yrteben8t>lan bor:

J^en fommenben Rbmatfjungen fü r bie ©icherung beS euro* -

v o h J o r , ^ n .c^ en§ t*en Sharatter h e ilig e r V e r tr ä g e 3U berteihen, tJ” 4n bie tn Frage tommenben Rationen nur als soll»

, . etchberecljtigte u n b gleichgeachtete © lie b e r teil, ©er bie Unter3eichnung biefer Verträge fann nur in ber ftdjtbaren, bon allen eriannten S w e d m ä jjig le it b ie fe r R bm achun»

9e” ' u r öen e u ro b ä ifc h e n F rie b e n unb bamit fü r baS fo3iale

© lu d unb baS Wtrtfchaftlicbe VJohlergehen ber V ö lle r liegen.

2. Um bie 3ejt ber Unfidjerheit im 3ntereffe be§ wirtfchaftlichcn EebenS ber europatfeben V ö lle r möglichft ab3u tü r3en, fchlägt bie ©eutfehe Regierung bor, ben e rfte n Rbfchnitt bis 3u r Unter3eichnung ber Rieht*

angriffSpafte unb bamit ber garantierten europäifchen FriebenSfidje*

rung a u f b ie r R lo n a te 3U b e g re n3en.

3. ®ie ©eutfehe Regierung berfidjert unter ber VorauSfctjung eines finngentäfjen gleichen Verhaltens ber Velgifdhen unb F ra n3öfif(hen Re*

gierung, für biefen 3eitraum t e in e r le i V e r h ä r t u n g ber im R h e in * la n b b e fin b tid h e n S r u p p e n bor3unet)men.

4. ®ie ©eutfdje Regierung berfichert, bah fie bie im Rheinlanb be*

finblidhen Sruppen Währenb biefeS 3eitraumeS nich t n ä h e r an bie b e lg tfd je u n b fra n g ö fifc h e © r e n je heranführen wirb.

120 3>ag Stritte 91etef) / 1936

5. 3>ie 2>eutfhe Regierung fcfjfägt 3u r ©arantierung biefer beiber»

fettigen Verficherungen bie G ilb u n g e in e r S ? o n tm iffio n bor, bie fth aug Vertretern ber beiben ©arantiemäcfjte ©nglanb unb 3talien unb einer begintereffierten neutralen brüten Ültadjt 3ufammenfetjt.

6. 2>eutfhlanb, Belgien unb granfreich finb berechtigt, je einen V er­

treter in biefe Äommiffton 3U entfenben. 3>eutfchlanb> Belgien unb granfreich befijjen baS ‘¿teefjt, bann, ioenn fie glauben, aug beftimmten Vorgängen auf eine Veränberung ber m ilitärifdjen V e rh ä ltn is inner­

halb biefeS 3citrauntg Oon bier Vtonaten htntoeifen 3^ tonnen, ih re V O a h rn e h n tu n g e n ber © a r a n t ie f o m m iffio n m it3 U te ile n .

7. SJeutfdjlanb, Velgien unb granfreich erttären fich bereit, in einem folgen gälte 3U geftatten, bah biefe «om m iffion burdh bie englifchen unb italienifchen VTilitärattacheg notoenbige g e ftfte llu n g e n treffen läfjt unb hierüber ben beteiligten Vtächten berietet,

8. 2>eutfchlanb, Velgien unb granfreich berfichern, bah fie bie _fich baraug ergebenben Vcanftanbungen in b o lle rn U m fa n g e berücf»

fid h tig e n toerben.

9. 3m übrigen ift bie ©eutfdje Regierung bereit, auf ber Vafig ö o lle r © e g e n f e itig fe it m it feinen beiben toeftlidjen Vadhbarn je b e r mititärifchen V efhränfung an ber beutfdjen V3eftgren3e 3U3Uftimmen.

10. Steutfchlanb, Velgien unb grantreich unb bie beiben ©arantie»

machte iommen überein, bah fi® fofort ober fpätefteng nach V b fh lu h ber franjöfifchen VJahlen, unter gührung ber V ritifd je n Regierung, in Veratungen eintreten über ben V b fd jtu h eineg 2 5 jä h r ig e n V ic h t- a n g r if f g - b3ti>. © id je r h e it g p a ft e g 3to ifh e n g r a n fr e ic h unb V e lg ie n e in e r fe itg unb © e u tfd h ta n b a n b e re rfe itg .

11. 2>eutfchtanb ift einberftanben, bah in biefem ©icherheitgabfommen

© n g la n b unb 3 t a lie n toieber alg © a ra n tie m ä c h tc unter3eidhnen.

12. ©oltten fich aug biefen ©iherheitgabmaefjungen befonbere m i l i - tä rifd h e V e if t a n b g b e r p f lih t u n g e n ergeben, fo e rtlä rt fich ©eutfdj»

lanb bereit, auch feinerfeitg folc£>e Verpflichtungen auf fich 3« nehmen.

13. S>ie ©eutfehe “Regierung toieberhott hiermit ben Vorfchtag fü r ben V b fh lu h eineg ß u f tp a ite g alg ©rgän3ung unb Verftärfung biefer

©icherheitgabmachungen.

14. 2>ie ©eutfdje Regierung toieberholt, bah fi« bereit ift, falls bie V ie b e rta n b e eg toünfchcn, auch biefen ©taat in biefeS ioefteuropäifhe

©icherheitgabfommen ein3ube3iehen.

15. Um bem V3erf biefer aug freiem VJillen erfotgenben griebeng-fidjerung 3toifchen 3>eutfhlanb einerfeitg unb granfreich anbererfeitg ben ©harufter eineg berföfjnenben Vbfchluffeg einer jahrhundertelangen

© nt3toeiung 3U geben, oerpflichten fich 2>eutf<hlwnb unb granfreich, barauf hiw3ubnrfen, bah iw ber © r3ie h u n g ber fju g e n b Per betben V a tio n e n fotoohl alg in ö ffe n tlic h e n V u b lif a t io n e n a lle g oer- mieben toirb, trag alg Qerabfetjung, Verächtlichmachung ober unpaffenbe

©inmifchung in bie inneren Vngetegenheiten ber anberen ©eite geetgnet fein fönnte, bie ©injtellung ber beiben V ö lfer gegenetnanber 3U oergiften, ©ie fommen überein, eine g e m e in fa n te K o m m tffto n am

©ifee beg Völferbunbeg in ©enf 3U bilben, bie beauftragt fern foll, ein»

laufenbe Vefdjtoerben ben beiben Regierungen 3u r «enntmgnaljme unb

Ueberprüfung oor3ulegen. ,

16. ®cutf<hlanb unb granfreich berpfli<ht«n Verfolg ber 2lb»

fih t, biefer Vbm ahung ben ©hnrafter eineg heiligen Vertrageg 3U geben, bie V a t i f i j i e r u n g b u r h eine V b ftim m u n g pon ben beiben V ö t f e r n fe lb ft o o rn e h m e n 3u laffen.

8. Abfdhnitt 121

17. ©eutfcljlanb erficht fiel) bereit, fehxerfeitS in «erbinbung 3u treten m it ben © ta a te n an fe in e r © ü b o ft* unb A o r b o ftg r e n3e, um biefe 3um Abidjluß ber angebotenen AidhtangriffSpafte unmittelbar ein3ulaben.

18. 2>eutfd)lanb e rflä rt fid) bereit, fofort ober nad) Abfdjlujj biefer Verträge m ieber in ben « ö lf e r b u n b e in3u tre te n . ®ie 3>eutfd£)e Regierung mieberholt babei ihre ©rmartung, baß im Caufe einer an*

gemeffenen 3ett auf bem «lege freunbfchaftlicher «erhanblungen bie

¿frage ber f o lo n ia le n © le ic ijb e re c h tig u n g fomie bie Jrage ber T re n n u n g beS « ö lf e r b u n b f t a t u t e S bon fe in e r « e r f a ü l e r

© ru n b la g e geflärt toirb.

1 9. ©eutfdjjlanb Jdfjlägt bor, ein in t e r n a t io n a le s © d jie bS ge * rie h t 3U bilben, baS für bie (Einhaltung biefeS «ertragSmerfeS 3uftänbig fein foll unb beffen fintfcljeibungen für alle binbenb finb. —

■Stad) bem Abfchlufj eines folgen großen «JerfeS ber europäifdjen ghiebenSfidherung hält eS bie 3>eutfd)e Regierung fü r bringenb not*

menbig, «erfuclje 3U unternehmen, einem u fe r lo fe n S D e ttrü fte n b u rd j p r a f t if d je A T a fjn a h m e n © in h a lt 3U geb ie te n, ©ie mürbe barin nicht nur eine ©rleicfjterung ber finan3ielten unb mirtfdhaftlichen ßage ber Golfer fehen, fonbern bor allem eine pfhdjologifche ©nt*

fpannung.

2>ie 3>eutfdhe ‘Keidjärcgierung berfpricht fidh aber n ich ts bon bem

«erfudjj u n ib e r f a le r Siegelungen, ber bon bornherein 3um ©cheitern berurteilt fein mürbe unb baljer nur bon benen borgefchlagen merben fann, bie am 3uftanbefommen eines praftifchen ©rgebniffeS nicht intereffiert finb. ©ie glaubt, baff bemgegenüber bie «erhanblungen unb

©rgebniffe auf bem ©ebiet ber «efdhränfung m aritim er Aüftungen be«

lehreitb unb anregenb mirfen fönnen.

S>ie ®eutfche AeidhSregierung fchlägt baljer bor, bie fp ä te re © in * b e r u fu n g bon S?onferen3en m it jemeilS nur e in e r, aber f l a r u m r iffe n e n Aufgabe.

©ie ficht es als bie 3unädjft mid^tigfle Aufgabe an, ben ß u f t f r ie g in bie moralifche unb menfchlidje Atmofphäre ber feinerßeit burch bie ©enfer Äonbention bem StidjtlriegSteilnehmer ober bem «ermunöeten 3ugebillig*

ten ©djonung 3U bringen, ©o mie bie Sötung mehrlofer «ermunbeter ober ©efangener ober bie «ertoenbung bon 2>umbumgefdjoffcn ober bie, Juprung bes marnungslofen U.«oot=ÄriegeS burch internationale $on«

benttonen geregelt b3to. berboten morben finb, muh e§ einer 3ib ili*

Iterten ¿tlenfdhheit gelingen, auch auf ben ©ebieten neuer SÖaffenan*

tnenbung bte A T ö g lid h fe it e in e r f in n lo f e n © n ta r tu n g 3U u n te r * b tn b e n , ohne bem 3mecf ber SüriegSfüprung 3U miberfprechen.

2)ie ®eutfdhe Regierung fdhlägt baher fü r biefe S?onferen3en 3«nächft

als

praftxfche Aufgaben bor:

1. Verbot beS A b m u rfe S bon ©aS*, © i f t * u n b « ra n b b o n tb e n . 2. «erbot beS AbmurfeS bon «omben jeglicher A r t auf offe ne O r t*

fdhaften, bie fidh außerhalb ber Sleichmeite ber mittleren fdfjmeren A rtille rie ber fämpfenben fro n te n befinben.

3. «erbot ber « e fe p ie fju n g oon O rtfc h a fte n m it m e tttra g e n * ben K a n o n e n außerhalb einer ©efe<f)tS3one bon 20 Kilometer.

4. Abfdfjaffung unb «erbot beS «aueS bon S a n f s fdhm erfter A r t . 5. Abfcpaffung unb «erbot fdhm erfter A r t i l l e r i e .

©omie fich auS folgen «efpreepungen unb Abmachungen bie «Täglich*

feiten ber m e i t er en « e g r e n s u n g ber Aüftungen ergeben, finb biefe m aht3unehnxen.

122 2>ag Stritte Steidj / 1936

HnSIatt&Sedjo

gfrans0ÜT<Se Siemoran&ett

SBefirpftttfif

»tt Dcücrreic!)

3)te Steutfcpe Regierung e rflä rt fiep fdjort je ^ t bereit, je b e r folcEjen Siegelung, fotoett }ie in t e r n a t io n a l gültig toirb, b e iä u tre te n .

®ie ®eutf<f>e Sleidjäregierung glaubt, baß, ioenn aud) nur ein erster Schritt auf bem SDege ßur Slbrüftung gemacht ift, bie§ bon aufter*

orbentltdjer Sragtoeite für bie fiinftellung ber S3ölfer 3ueinanber fein toirb, unb barnit aud) für bie S ö ie b e rfe ljr je n e s S J e rtra u e n g , bag bie ‘¡öoraugfetsung für bie (Enttoicflung öon £janbel unb iDohlftanb bitbet.

Um bem allgemeinen SBunfcpe nach einer SBieberperftellung günftiger toirtfd&aftlic^er Skrpältntffc 3U entfpreci)en, ift fie baper bereit, tm ©tnne ber gemachten SJorfcpläge fofort nad) Slbfdjluf) beS politifcpen Skrtragg*

toerfeg m it ben in Jrage Eomntenben ßänbern in einen (SebanEen*

a u g ta u fcp ü b e r to trtfc p a ftltc p e f r a g e n ein3utreten unb alteg in tprer SHacpt ©tepenbe 3u r SJerbefferung ber SBirtfdjaftglage in (Europa fotoie ber Don biefer nicht 3U trennenben SBeltioirtfcpaft im allgemeinen bei3Utragen. —

2>ie ©eutfdpe SteidpSregierung glaubt, m it bem oben niebergelegten

¿Jriebengplan ih re n B e it r a g geleiftet 3U haben 3um Slufbau eines neuen (E u ro p a s auf ber 93aftg ber g e g e n fe itig e n Sichtung unb beS S le rtra u e n g 3totfcpen fouoeränen ©taaten. SKandpe ©elegenpetten 3U biefer ®efriebung (Europas, 3U ber 3teutfd)lanb in ben lebten fa hren fo oft bie £janb bot, finb berfäumt toorben. SHöge b ie fe r SSerfucp einer europätfepen S3erftänbigung e n b ü d j g e tin g e n .

SHe 3>eutfcpe StctcpSregtcrung glaubt suberftcptlkp, burep bie S5orlegung beg obigen JriebenSplaneS ben Söeg p te r 3 u n u n m e h r fre ig e m a d h t 3U haben.“

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