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©famm=üolE=Öld)tung.

«Es ift Don brei toitßtigen Heuerf^einungen Dolfsbeutfcger Gattung gu b erieten . 2fn erfter © teile muß auf bas geroiißtige ©ammelroerf „ B e r b e u t f « g e D o I f s = i g a r a f t e r . € i n e S B e f e n s f u n b e b e r b e u t f c g e n © t ä m m e u n b

<© <g 1 ä g e ” gingeroiefen »erben. Ber S an b (559 ©•) »u rb e Don Jlfartin SDaßler im Derlage €ugen Bieberlcgs gerausgegeben. Ber Herausgeber umreißt im «Einleitungs»

auffaß bie SfRogliĄfeiten unb ©rengen ber beutf(gen Dolfs= unb ©tammescgarafterologie in grunblegenben 2tusfügrungen. ©r fießt bte beutfeßen ©täm m e nid)t a ls ftltlfteßenbe, unoeränberlidje ©tgengebilbe an, fonbern als ft<ß in ber ©ef«gi«gte »anbelnbe £ebens=

eingeiten mit blutsmäßiger Derfle<ßtung. Dm gangen fiegt er bie 2(ufgabe ber öo lfs=

funbe, gu beten S a u bte © tam m esfunbe unb Bolfsigarafterologie fa geßbrt, im ©tnne SD. H- S ie ß ls in ber lebenbtgen öolfsforftgung unb ftellt fi(ß fo einer meßr fulturhinb=

li^ e n Jtid)tung, » t e fie Dor allem Don afabemifiß beamteten 5otfd)ern betrieben »irb unb bie Dielfa<g bie Dolfsbiologifd^e ©angßeit niegt tnegt überfiegt, entgegen. B a s Su«ß umfaßt fünfunbbtetßtg 21rbeiten oon ©a<gfennern, meift jüngeren unb ni^tbeam teten STtenftgen, über bte etngelnen bcutfdjen ©täm m e, aber au<ß über ©täbte, bte ein etgen=

geartetes STTenftgentum ausgeprägt gaben, £)am6urger, Serliner, Jronffutio* («>•

JTTüntgner, SBtcner, unb über bas ©reng= unb 21u3lanbbeutf<gtum. © s ftnb ni«gt alle 21rbeiten gletcg ausbrm fsftarf unb treffenb in ber ©garafterifierung, einige oettrren ß«g in ©tam m estüm elei, roaßren gu »entg ben ffufammengang. 2(m beften gelungen-ßnb m. ©. na«g bie Barftellungen ber Sorfcßet aus ben beutftßen Öolfsgruppen, bie ja bte P roblem atif ber Dolfsfotfcßung am eigenen £eibe fpüren unb in roeltßen ©ebieten DielfaH frueßtbarfte öorarbeiten für jene gu SD. ff- Ś ie g I gurüeffegrenbe unb Don ber Doltsbiologifdjen ©angßeit ausgegenbe D olfsfunbe geleiftet »urben. Bte 21rbeiten ftnb in fetßs großen 21bfdjnitten gufammengefaßt, bte bte HieberbeutfHen, bte ©ftbeutfeßen (über bte enge 5affung, bte btefer ©itel im Sucße finbet, muß man fi«g »un bern ), bie Sgetnlänber, bte STtittelbeutfcgen, bte «Dberbeutfcgon unb bie Dolfsbeutf«gen außergalb bes Set<ßes gufammenftellen. © o » e it i«g es überfege, liegt in bem Sucße ber erfte Derfucß n a ^ bem S tiege oor, bte otelfälttge ftammlidje ©lieberung bes beutf^en ö o lfe s aus*

einanbergufalten, feine £ eb en s»irfltd )feit in bet Sülle ißrer ©rfeßetnungen gu überßgauen.

SDenn bem 3u«ge au«g jener litgtooll bargeftellte Segießungsrcidjtum gwtftgen ©tammes*

eigenart, ©teblung, ©ef«gtd)te unb Su ltu r ntegt gu eigen ift, » ie er für Sftablers Sud)

„B as ftammgafte ©efüge bes beuff(ßen ö o lfes" fenngeießnenb ift (bet maneßen £lngu=

längliH feiten im ©tngelnen), wenn aueß ^aunerts Su«ß „Bie ©täm m e im tteuen Set«ß”

eingeitlicger ift, fo »trb man bo^ in ber ©runbetnftellung, » te fie oor allem oon SDäßler unb ben Dolfs-beutfcßen öerfaffern oertreten »trb (letber nießt oon allen fonftlgen) unb in ber ausgebreiteten ©toffülte eine 2lusrt<ßtung unb 3erei<ßerung unfetes SDtffens um bas geglieberte Dolfsgange fegen.

B a s SDerf H- £angenbu«gers „ Ö o l f g a f t e B i « ß t u n g b e r 3 ^ > t" (499 ©•)/

erftßtenen im Derlage Jun fer unb Bünnßaupt, liegt in ber britten 21uflage in fo Der*

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ä n t e t e r (Beftalt ocr/ 6aß man óaoon a ls oon einem neuen tDetfe fpredjen mug. tDä£)teni>

fiie erfte Siuflage iem B e 6ürfnis 6er einem juoerlaffigen £ eitfa6en 6er oolf=

^aftcn x)i<f)tung, 3um Hnterfcf)ie6e non 6er allgemeinen, 6ie ;e6en £iteraten mitbei)an6elte u n 6 6ie menfcfifieitlid) gerichteten in 6en t3or6ergrun6 ftelite, entfprang un6 im cDe[ent=

Hd)en eine ttiuf^ählung non Hamen 6er Dichter unö ihrer iDerte óarftellte, ohne 6ag tiefer6ringen6e Hnterfu^ungen über 6as iDejen 6er ein3elnen, fchöpferifchen 33erf6nüch=

feiten un6 über 6en In h alt ihrer tDerfe gegeben mürben, ift 6er nun ooriiegenbe Banh a ls £iteraturgefchichte 6er öeutfchen (Begenmartsbi^tung (mobei bas h ^ u t e begrüßens=

»crterroeife nicht auf bie Hachfriegsjeit befchränft irmröe) anjufehen, beren nolfsbeutf^er

© tanbpunft, öie Stusroahl bet behanbelten D ie te r unö bie ©id)t auf ihre iDerfe be=

ftimmt. Om einleitenöen Jibfchnitt „ ö o lf unb Didjter” [teilt ber öetfaffer in SInlehnung an Siucfhohn, Kinbermann u. a. bie Jrage nad) bem iDcfen ber ö olfh eit, meiche rational nicht noil 3U beantroorten ift, fid) aber gcrabe in ber nolfsgebunbenen, fdjöpferifchen Perfönlidjfeit unb ihrem Schaffen ftärt. S o ift bie Dichtung eine roidjtige £ebensmad)t, w enn fie uolfsgebunben ift. })aul cErnft fcheint bem Öerfaffer mit fener Jchöpferifchen Sraft begnabet ju fein, bie bie iDefenheit bes beutfchen ö o lfe s jum Ctlusörucf bringen fonnte, bie ben Dichter ?um ©eher feines Öolfes machte. Die großen 5ibfd>nitte „Der öeutfche Hfenfd), ö o lf an ber Strbeit, £anbfchaft unb ©tam m estum a ls DÖtfifdier £ebens=

grunö, ber gefdiichtiiche EPeröegang bes beutfdjen Ö olfes, B lu t unb Baffe, Deutfehes D olf auf frember €röe, bas B ingen um eine neue £ebensform bes beutfdien ö o lfes" , oerfuchen ben © toff neuartig ju giiebern unb in biefer ©lieberung bereits föefentliches über bie Dichter unb ihre IDerfe ausjufagen. (Erfreulid) ift es, baß ©eftalter roie ©tefan

©eorge mit einbejogen mürben, baß bie funge Blannfdjaft ju IDorte fommt, baß bie Dichter bes © ren3= unb 21uslanbbeutfd)tum6 einbe3ogen mürben, ©s fehlen einige Hamen, bie man in einem IDerfe über oolfhafte D i^tu ng oermißt, 3. B . ffa u l 5ed)ter unb CKuguft IDinnig. Die biographifchen Daten ber in bem IDerfe beßanbelten Didjter finb im Anhang gefammelt, ein Hauten* unb ein StIöeroer3etchnis fd)licßen bas Sud) ab. ^ür roeitere Auflagen mürbe man fiĄ eine noch roeitergefjenbe öertiefung ber Bnalyfe ber IDerfe ber etn3elnen Dichter roünfd)en.

D as öritte für u n s midjtige IDetf ift Sinöerm anns neues Buch „B u f e ü b e r

© t e n s e n. B n t l i t ; u n b £ e b e n s r a u m b e r g r e n s * u n b a u s l a n b * b e u t f c h e n D id ) t u n g ” (1092 © ., Öerlag 3unge ©eneration). iDäfirenö ©d)neibets Buch „Die auslanbbeutf^e Dichtung unferer feine öerbienfte in ber Darftellung ber

©pihenleiftungen hat, öaher aber nur bie alten auslanööeutfd)en öolfsgtup pen erfaßt, be=

Ijanöelt Sinbermann bie fchopferifchcn Sräfte bes Deutfchtums ber gansen IDelt, fomeit bas überhaupt möglich ift. € r roeift in bet ©inleitung feines IDerfes auf ben oolfs*

biotogifchen IDert biefer Steifte hin, bie sroar oft bie ^öße ber Sunftform nid)t erreichen, bie man im Seiche ju forbern berechtigt ift, bie aber bie Seime jenes fchopferifdjen tDadjstums bilben, a u s benen einmal größeres formales Sonnen ©pitjenleiftungen formen roirb. Die sroeite, befonbers mertoolle ©igenart bes Stnöermann’fd)<m Buches ift, baß e s in reichem HTaße bie Dichter felbft fpred)en läßt, inbem es Proben aus ihrem ©djaffen bringt, abgef^loffene ©eile aus Bom anen, ©tsäßlungen unb ©ebidjte. Der öerfaffer gliebert fein IDerf in bie ^auptabfdmitte „©uropa” unb „Heberfee”, bie Hnterabfchnitte nach © taaten ober ©rbteilen. 3eöem Hnterabfdjnitt gibt er eine furse Darftellung ber

©ntroicflungslinien unb ber EDeJensart ber betreffenben beutfchen öolfsgrupp e bei, bie meift erftaunlich richtig unb treffenb bas Sennsetdjnenöe h^raushebt. Eüer nur einiges non ber H lannigfaltigfeit ber Problem e roeiß, bie im 21ußenbeutfd)tum oorliegen unb ben fdinellen IDanbel fennt, bem bie fftiftänöe unterliegen, roirb biefe ©infühlungsgabe Sinöer*

m anns befonbers 3U roürbigen miffen. ©elbftoerftänblid) finb in ben alten auslanö*

beutfchen ©ebieten bie Dichter, bie bei ©d)neiber genannt roeröen, in bie Darftellung einbesogen. Dn bem oerbienftoollen IDerfe erblicfen oiele Didjtungen erftmalig bas £icht ber IDelt. Der ©runbgebanfe ift fruchtbar, bie Ausführung gelungen, ©in Derseidmis ber £iteratur 3U biefem ©egenffanöe unb ein. Unhaltsoerseichnis mit Quellenangabe bienen ben Benuhern biefes in ber Bilbungsarbeit fehr btaud)baren Buches. D. S a u b e r .

.'fjans JHottenJen, © tctcuö IHortcnfcn: Die B ejieilu n g 6es nocööftli^en ©ftpreußens bi»

juin B eginn ßes 17. 3 a^t ^un^ rts. iTeil I: Die preußifd)=0eutfd)e ©teölung am

£Deftran6 6er ©roßen IDilónis um 1400. = DeutJdjlanó u n 6 6er ©ften, B a n 6 7, £etp=

2fg, ^irgel, 1?37. 212 © ., 5 2Ibb., 2 Sorten.

Diefe Arbeit ftef)t fogufagen auf 6er JTiitte jroif^en 6er ©rf)rift Don © ertru6 JTi.

:„Seiträge ju 6en RationaIitäten= un6 ©iebiungoDerßättniffen oon p r.= £ ita u en f’, Berlin 1927, un 6 6en ©(ftriften oon ^ a n s JlT. rote „£itauen'’, £jamburg 1926 un6 6en ficf) öaran mnfnüpfen6en Jlrbeiten. Der 1 . B a n 6 6er t>orltegen6en Sirbeit 3erfällt in 5 ©eile: 1. D as

©uellenm atcrial (© . 1— 22), 2 . Die preußifdje © ieblung (© . 22— 62), 3. Die 6eutfd)e Befie6Iung (© . 63— 140), 4. Die (Entroitflung oon 1410; bis 1475 (© . 140— 160), 5. üer=

jeidjnia 6er uorban6enen ©ie61ungen (© . 161— 2 0 6 ). Um 1. Sop. intereffiert una 6ie igeograpbifdje B e 6ingtbeit 6er preußifdjen ©ie61ung, 6ie roie folgt aufgegeigt roir6 : Seoor=

ijugung 6er gut 6ränierten ©ebiete mit le is te n B 66en, RTei6en 6er B b 6en mit boßem

©runöroofferfpieget un6 fi)led)ten 21bflußoerbaItniffen. ©bener ©efd)iebekl)m ift bereite ju feucbt un6 fieblungefeinölid) (© . 62 ). (Den im 1 . Sap. auftretenben 21ua6rutf Bloter .fönnte man uielleicf)t 6em poln. Rfajb gleid)feben.) Dae roi<btigfte Sap. ift 6aa über 6ie :6eutfd)e ©ieblung. Die 6eutfd)=rect)tli<l)en Dörfer roaren bi^c »on Deutfcßen beroobnte Dörfer, eine erf)eblicbe ©infieblung non Breußen in 6icfe Dörfer bat ni<bt ftattgefunöen, :roie 6er Üerfafjer gegen Łoromiańffi berocift. Die 6eutf<ben Dörfer roaren Boöcfieölungen, fie roaren im allgemeinen jroifcben öen preußifdien ©teölungen in töalötteilen angelegt, aucb befieöelten fie bereite 6en ©efcbiebemergel. ©a beißt © . 114: „Die 1400=Sarte gibt ein anf<bauli<be8 B il6 6aoon rote 6te urfprünglitben Ü)al6cr oom B o n 6e bor óurtb 6ie 6eutfd)cn

©teölungen aufgearbeitet rouröen, teils oollftänötg (roie 6ie tDälöer Daroer un6 Surtemeöfen un 6 ebenfo 6er ©renjfaum jrotfdjen ©apiau=tOeblau un 6 tlabrauen) teils nur 6te großen 03äl6er ranbltcb aufjebrenb (Jrtf^ing einerfeits, ©toße SBilbnia anbrerjeits)’'. ©enau fo roar es ja in ©roßpolen, roie meine in B eterm anns BTitteilungen 1929 Deröffentlid)te -Sorte beroeift, trot? aller S r itit oon ^labglorotcj etc. pp. Rm 1400 oerbielt fi<b biet 6te 3 abl 6er preußißben ©teblungen gu 6en 6eutfü)en roie 1 :1, aber 6ie 3 af)t 6er preußiftben

©mroobnet ?u 6en beutfdjen roie 3:2 ober gar 2 :1. Die B ^ u ß e n roaren alfo feineeroegs

■alle „mit $euer unb ©cbroert” ausgerottet roorben. Die ©efam tbeoölhrung betrug bamals 11 auf 6em qkm , roas bic Derf. für roenig batten, aber um 1370 beträgt bie Bcoölferung Bom m etellena 10, bie ©roßpolena 7,5, bie Blafooiens 4 auf bem qkm . Ilm 1400 fann 6er © r6en roegen ©elbmangela oiete ©ieblungaoorbaben nitbt mebr ausfübren. H a^ bem 3ufammenbruü) oon 1410/11 fteigern ft«b bie Slnforberungen an bie Bauern, junäcbft finb bic preußiftben betroffen, bie barauf mit £anbflucbt antroorten. © 0 erflärt fitb bie Dermtnberung ber preußiftben Bauern. Die B ei^ b a ltig feit bea überlieferten ©Stellen*

m aterials läßt i ) k t otele Dinge, bie äbnlitb überall in ber oftbeutftben ©ieblung oorge*

legen bQben müffen, otel beutliüier einfeßen a ls in anberen ©ebieten. Daburtß roerbcn bie b'^r gefunbenen ©rgebntffc allgemein roitßtig. 21u(ß metßobifü) ift bie 21rbeit roertooll.

Die beiben Sorten in 1:300 000 jetgen bie beutftßen unb preußtftßen ©teblungen um 1400 unb, in Bunftm am er, bie preußiffßen Berooßner um btefelbe 3eit. £Dir ßoffen, baß bie beiben roeiteren ©eile balb erffßetnen fönnen. Dort tönnten bann bie Drutffeßler unb

■anbere Heine Rnebenßeiten (g. B . © . 158 3 - 4 0. o.) bericßtigt roerben. Q). B l a a s.

öerantroortlttßer © ^ riftleiter: D i f t o r S a u b e r , Satoroice, Soncfiego 3.

Orutf: Sattoroi^er ButßbrutfereU unb Üerlag8*©p. Jlbc., Satoroice, 3=go B lafa 12.

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