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Ser S e u t f d) e $ a n b e 1£ t a g iiberfanbtc ben .'panbelSfommcrn nad)ftef)enbe Umfrage:

,,gn § 44 Ebf. 3 Berner bear b n u n g heißt eS: .. SaS Euffudfen Don 33eftellungen auf Saren barf, mit Entnahme Don Srudjdfriften, anberen Schriften unb 33ilbwerfen unb, foloeit nicht ber łhtnbeSrat nod) für aitbere Saren--- EuSnahmeu guläßt, ohne vorgängige auSbrüdlidje Eufforberung nur bei Enufleuten in bereu ©efdjäftSräumen ober bei fotdjen ^erfonen gefd)ef)en, in bereit @efd)äft8= betriebe Saren ber angeboteneu Ert fßerWettbung finbeit."

Euf ©runb bicfer Eeftiinmung erließ ber 33 u n = beörat E uS f ü 1) r u ng S b c ft i in m ungengut

©etuerbeorbnung, bie burd) eine 53efanntmad)ung be£

Ecid)SfanglerS Dom 27. November 1896 (E©33(. 1896 S. 745ff.) veröffentlicht mürben, gu ihnen heißt eS:

„1 — 2. Seinhänbler finb befugt, auf ©ruttb ber nad) S 44ii erteilten SegitimationSfarte auch außerhalb beS ©emeinbebegirfS ihrer gewerblichen Eieberlaffung,

fo fern biefe im gnlanbc liegt, perfönlid) ober bur cf) in ihrem Sienftc ftehenbe Eeifenbe ohne borgängige au£=

briicffidje Eufforberung 23efteHungen auf Sein (Sraubenwein einfd)Iießlid) Schaumwein) bei attberen

$erfonen gu fuchen, als bei Enufleuten ober foldfen Eerfonen, in bereu ©efd)äft£betriebe Saren ber am gebotenen Ert 93erWenbmtg finbeit, foWie bei Eauf=

leuten an anberen Orten als in bereit ©efcf)äftSräumen.

SaS ©(eiche gilt für ben tpanbel mit Grgeugniffen ber Seinem unbSäfdfefabrifation unb mitEähmafd)inen."

Sie E1 o m m i f f i o n b e S S c u t f et) e n § a n=

befS tags b e t r. Et einh anbei fprod) fid) am 10. SEai 1910 baftir auS,

baß ber Von ber bat) erifd)en Regierung aut 19. Eobember 1907 beim 93itnbeSrat geftetlte En=

trag, baS Setailreifen gang allgemein in ber @e- Werbeorbnung abhängig gu machen bon ber 93e=

biirfniSfrage begW. ben ©ingelregierungen gur

©inführttng beSfelbcn bie GrlaubniS gu erteilen, _ abgelehnt,

baß ber Entrag beS gentralbereinS für bie gntereffen beS SctailreifenS (Sit; 33ielefetb) unb ber tpam belSfmnmer gu SBielefelb (XVI. gahrg. S. 636, 673), baS Setailreifen allgemein Wieber auf Segi- timationSfarten gugttlaffen unb nur ben hanbelS- gericf)tlicf) eingetragenen ©ewerbebetrieben gu ge- ftatten, abgelehnt,

baß ber Entrag beS SBereinS Seutfcher 9Xaßforfett=

fabrifen ©. 93 (SreSben) (XVI. gahrg. S. 320), ben Verlauf bon EiaßforfettS bttref) Setailreifenbe gugttlaffen, abgelehnt,

baß ber 33efct)Iuß beS 93unbeSratS bom 27. Eobember 1896, nach bem für ben § anbei mit ©rgeugniffen ber Seinen» unb Säfdfefabrifation eine EuSnahme bon ben Eeftimmuugeu über baS Euffudfen bon SefteHungen auf Soren gugulaffen ift, aufgehoben Werbe.

Ser E u S f d) u ß b eS S e u t f et) en ^ a n = b e 1S t a g S berhanbelte am 14. guni 1910 über bie Eorfdfläge ber Eomutiffion betr. Elcinhanbel bont 10. 3Eai 1910. Gr fpracl) fiel) bagegen auS, baß ber 93efcf)litß beS 33unbeSratS bom 27. Eobember 1896, nach bern für ben ,<ponbet mit ©rgeugniffen ber Seinem unb Säfchefabrifation eine EuSnohme bon ben 0e=

ftiutmungen über baS Euffuchen bon 33efteHungen auf Saren gugelaffen ift, aufgehoben Werbe, unb falj ba=

bon ob, Enträge auf gulaffung einer foldfen EuS=

ttaf)me für DEaßforfettS unb auf Enbcrung ber gefeß=

liehen Eeftimmungen über baS Euffuchen bon 93c=

ftcliungen gu befürworten.

Ser E u £ f <h u ß b e S S e u t f cf) e n .<p a n = belStogS berhanbelte am 13. guni über einen Entrag ber ßonbelSfommcr gu '-Barmen. Gr ber=

tagte feine Stellungnahme unb bcfdfloß, borerft bei ben SEitgliebern beS Settifchen ,'panbelStagS eine Umfrage gu beranftatten. Sic SEitglieber beS S.eutfchen «panbelStagS Werben bemitacf) gebeten, fid) barüber gu äußern, ob eS WiinfdfenSWert ift, baß ber 53efd)Iuß beS SBunbeSratS bom 27. Eobember 1896 aufgehoben Wirb."

Sic Sp onbclsfn m m c r g u £) ppel n be=

richtete am 29. September 1913 bem Seutfdjen .fpanbelStag foIgenbeS:

XIX. 3oI)t'9- 175 8/9.

„SOereitß im Satire 1909 hoben mir auf Grfudfen ber königlichen Oiegierung gu bent 5)etailrcifen in 3Bnfd)e Stellung genommen. 9ßtr haben barnalß be»

ric()tct, baß mir bie Stufhebung ber Sonberftellung ber SBäfdjebetaitreifenben für mitnfd)enßmert hielten, unb gmar haupt}äd)lid) beßluegen, meil bon beu Setailreifenben ben iptaßgefchäften unberechtigte körn furreng gemacht unb boß ißubtifum häufig itberVor»

teilt mürbe, unb meil bie (Mebührenfreiheit beß SBöfd)e=

©etaitreifenß ungerechtfertigt fei.

üßtihrenb im Saf)re 1909 bie Sntereffenten unfereß 33egirfß einftimmig ber in bem Bericht miebergege»

benen Stuft d)t maren, gehen heute bie fOfeinungen bo»

rüber, ob bie Stufhebung beß Shmbeßmtßbefd)luffeß Vom 27. OZoVember 1896 münfcheiBlvert fei, ouß»

einanber. $on beiben Seiten mirb gugegeben, baß bie oben angeführten, burd) baß ®äfd)e=©etailreifen herborgerufenen Scheiben and) heute noch beftonben, fie merben jebod) von ber einen Seite felgt nicht mehr für fo erheblich erachtet, baß fie eine Stufhebung beß öunbeßmtßbefd)tuffeß rechtfertigten. Gß mirb hierbei betont, baß bie Übervorteilung beß Shtblifumß gu=

nteift Von unfauberen Elementen oußgehe, bie, lote überall, fo auch unter ben $Bäfd)ereifenben angutreffen feien. 3>tefe tonnten jebod) bobnreh fern gehalten merben, baß bie Segitimationßforte nur Oieifenbcn erteilt mürbe, bie gegen fefteß Geholt angefteöt unb fomit an ber Grgtelung höherer greife nicht intereffiert feien. Gß mirb metier geltcnb gemocht, bunt) bie 93c=

jeitigung ber Segitimotionßfarte unb Einführung beß SSonbergemerbefdjeinß amt) für 2öäfd)ereifenbc mürbe eine Sefferung nicht ergiett merben, cß mürben fid) vielmehr gerabe bie tüchtigen Oieifenbcn nicht gum .ßoufierer begrobieren (offen motten unb fict) bat)er onberen Strand)en gumenben, maß gur $otgc hätte, baß nur noch mehr ungeeignete Scute otß 9Bäfd)e=

reifenbe henmgegogen merben müßten, beim gegen»

mörtig hohe baß 9Bäfche=©etoiIreifen bei ben meiften Rinnen einen berovtigen Umfang angenommen, baß bie Stuf gäbe biefeß Gefd)äftßgmeigeß unb bornit beß burd) bie Oieifenbcn ertoorbenen Stbfoßgebieteß jeßt nicht mehr mögtid) fei.

9Son ber ©egenfeite mirb noch mie vor behauptet, baß heutgutoge fein Grunb mehr für eine Sonber»

fteltung beß sbetoilreifeitß in 58ofd)c Vorhonben fei.

Sie ^'toßgefchäfte feien heute überalt cbenfo leiftungß»

fähig mie bie großen oußmärtigen Käufer, bie reifen ließen unb boburct) bie spiaßgcfd)äftc fd)öbigten. %m Sntcrcffc ber SSermeibung einer Übervorteilung ber kunbfdjnft, bie bei einem Ginfauf Von SBöfd)crcifen=

ben foft ftetß eintrete, bo biefe fict) einen mögtict)ft hohen 03erbienft gu Verf(hoffen fuchtelt, mitffe man hoher für eine Stefeitigung biefer Sonberftellung ein»

treten, bo bonu gum minbeften eine Ginfchrätthmg beß SBofdjcreifenß boct) gu erloorten flehe. —

Gß läßt fict) natürlich nicht leugnen, baß bie tßtoß»

gefchöfic burd) bie Verläufe ber SBöfdjereifenben ge»

fchäbigt merben unb baß auch bie Gefahr ber über», Verteilung beß foufeitben tpubtifumß burct) bie Otei»

fenben nid)t gu unterfebäßen ift, onbcrcrfcitß ift u. G.

ober gu berüd'fid)tigen, baß biefe Strt kteinhembet gegenmärtig fo eingeführt ift, boß viele Sßerfonen bo»

burct) eine Grift eng erholten hoben; eine 3tbfd)offung beß 9Bäfd)ebetoiIreifenß mürbe hoher, mie miß gegen»

über Von fochverftänbiger Seite betont mirb, jeßt

größeren Schoben onrid)ten, olß ein gortbeftonb beß gegenwärtigen guftonbeß. Gß format weiter ßingu, boß u. G. mit Stecht befürchtet mirb, boß eine 23e=

feitigung ber Sonberftellung ber Wofcßcreifenben mit Stücffidjt ouf ben gegenwärtigen Umfang biefeß Ge»

fchäftßbetriebeß gu einer nennenßmerten Ginfdfränfmtg beß Steifenß nicht führen Wirb, Wohl ober gu einer umfangreicheren ,'perongiehung minberWertiger Gte»

mente, inbem bie befferen Oteifenben boß Steifen auf»

grunb eineß Wnnbergemerbefcheinß oblehnen Werben.

Xritt biefeß aber ein, fo loerben u. G. bie gegenwärtig befragten vorßonbenen Schoben nicht Verminbert, fonbern Vergrößert Werben.

Siefe Erwägungen Vemnloffen miß, im Gegeitfoß gu nuferer Stellungnahme im Söhre 1909, wo boß

©etoilreifen in Wäfdfeatttfeln noch nicht folchen Um»

fang angenommen hotte, unß heute bem Sefcßluffe beß Slnßfcßnffeß beß Seutfcßen ßonbcfßtogß Vom Söhre 1910 angufdjließen unb gegen bie Sfufhebung beß Stunbeßrotßbefchluffeß Vom 27. SZoVember 1896 gu ftimmen. Sebocß mürben mir eß gum Schüße beß foufenben ^ubtifumß unb gmecfß möglichfter gern»

holtung unlauterer Elemente, bie auf eine ItberVor»

tcilung ber kunbeti außgeßen, begrüßen, Wenn eine Seftimmung boß in erloffen mürbe, boß bie Segitima»

tionßforte nur ouf Sfntrog ber girmo außgeftellt merben bürfc unb nur on folcße Steifenbeit, bie nach ber Von ber girmo in ißrem STntrage obgitgebenbcn Grflärung bei ißr nur gegen fefteß Geßolt äuge»

ftelTt ftnb."

SSergl. SKfttetl. 1909 S. 70.

$itge|Mte unb Arbeitet. *

$e|fod)uttg brr $ngcftclltcit ($) erpfUdjtuttgsfdjimte).

Sie 0 a n b e 1 ß f o m m erguSeipgig münfcßte bie Slnfcßonung nuferer kommer in folgender Singe»

fcgenßeit gu erfahren:

Stcitgtieber beß „SSereinß gur iBefänipfung beß Stcftechungßunioefenß" verlangen von ißren Sief er an»

ten bie lintergeicßnung eineß Sterpflidjtungßfiheincß, in bem biefe ficß gegen gaßlung von konüentional»

ftrofe unb Scßobenerfaß Verpflichten füllen, jeglicße gumenbungen on Sfngefteffte ober bereit Singehörige gu unterlaßen, bie olß SSerftoß gegen § 12 beß Ge»

feßcß gegen ben unlauteren Wettbewerb angefeßen Werben fönnen. Sn bicfem SSorgeßen erblicft bie .'QOitbetßfammer gu Seipgig, fo unterftüßungßmert on ficß bie Steftrebungen beß SBereinß ouf ©efei»

ttgung beß Sdjmtergelberuumefenß feien, eine $er=

(eßung beß foufmännifdjen Ghrgefüßlß. Gß fönne einem ehrenhaften koufmann nicßt gugemutct merben, einen Steverß gu unterfcßreihen, in bem er ficß gur llnterloffung von .'ponblungen verpflichte, bie mit Ge»

foitgitiß hiß gu einem Soßre unb mit Gelbftrofen hiß gu 5000 SJtorf bebroßt feien, gmar fei feinergeit er»

Wogen worben, ob man im Wege ber Selbftßilfe burd) berortige 93erpfüd)tutigßfd)eine boß Schmiergelber»

unmefett erfolgreich befämpfen fönne, uachbem nun»

meßr ober burd) § 12 beß Wettbcmerbßgefeßcß bie 33c=

ftecßung ber Sfngeftellten oitßbrücffid) unter Strafe ge»

XIX. S#Q. 176 Ar. 8/9.

[teilt fei, tonne man bie Serpflidjtungdfd)eine aid not*

wenbiged Atittel gegen Seftechungen nicht Begeidinen.

Sure!) bie Seftimmung in § 22 bed 9ßettBeWerbd=

gefeijed, baft nur Sonfurrenten bed Seftechenben itnb SerBäube gur görberung gewerblicher ^ntereffen ben (Strafantrag [teilen tonnten, Werbe bie StrafDerfol*

gititg nicht fo erljeBlid) Befdjräntt, baft ber Serpflid)*

tnngdfdjein tmentBefjrlidj fei.

Ter Dom „herein gegen bad SeftechungdunWefen"

empfohlene Süerpflidjtungdfdjein Bcfchränto fid) aller*

bingd auf ben Sereid) bed § 12 bed SBettBeWerBd*

gefeiged, bagegen enthielten aitbere Serpflichtuitgd*

fffitne nicht biefc Sefdfränfttng. Vielmehr feien biefe Scheine [ogar fo allgemein gehalten, baft auch Bie harmlofeftcn QuWenbungen bie Rädigtoit ber Sou*

Dentionalflrafe gur [Wge hatten, bie in einem ßollc 10000 Atarf Betrage itnb leidjt gu einer gefährlichen SfSaffe in ber ,<panb Don unlauteren (Elementen ober (£l)ifaneuren Werben tonnten.

Ter „herein gegen bad SeftechungdunWefen" h'U [ich gu btefer Angelegenheit glcichfalld geäußert unb Bemerft gunädjft, baft er mit ben ft Ber ben Sereidj bed

§ 12 bed SBettBeWerBdgefefted hinaudgehenben Ser*

gfliehtungdfdiciuen nichts gu tun h^Bc. Sobann Be*

tont er, baft bad Sorhanbenfeiu ber StrafBeftimmung gegen Sefted)img bie Mittel ber SelBfthilfe toinedWegd üBerflüfftg mache. Ter herein bürfe fid) nicht barauf Befchranfen, nur Strafanträge gu [teilen, er muffe auch DorBeugenbe Atoftregcln treffen unb propagieren, unb biefed fei bie eine Munition bed Serpfti d) tungdf d) eined.

AachriĄten in ber Areffe unb bad burd) ben Serein DerBreitcte 3'nformationdmaterial fänbcit Bei ben Diel*

Befchäftigten Saufleutcn nur geringe Scadftung. Ta*

gegen mtiffe ber Dorgelegte Scrpflid)tungdfd)ein ftetd Beachtet Werben itnb Weite Steife Würben bitte!) ihn Dielleicht gttm elften Avale oeranlafgt, fid) mit ber StrafBeftimmung gegen Seftedjung genau Betontet gu machen.

Tie gWcite Munition bed Serpflichtungdfcheined liege auf gi Dil rechtlichem (Meldete. Ter burd) Seftechungen ©efdjäbigte muffe Bei Schabendftagen beit Umfang bed Schabend Beweifcu. %n beit meiften Gälten fei ber AeWeid nicht gu erbringen unb baher wolle ber Serein butch ben Serpflidjtungdfchciu ben Sd)abendnad)Weid ermöglichen Begw. burd) Anerfennt*

nid erfepen. Um biefe Munition bed Scheined noch flarer hcrOortreten gu taffen, fei eine Aeitfaffttng ge=

plant, bie etwa folgenben Wortlaut erhalten folie:

An... mbreffc bed mtferd).

3ur Erleichterung bed Schabendnadpoeifed er*

tonnen Wir an, baf; 3h»<m burd) leben etwaigen Serftof; gegen § 12 bed ©efeped gegen ben unlau»

teren SöettBeWerB, ben Wir Begüglicp 3hred gefepäft*

liehen SetrieBed Begehen füllten, ein Schaben ent*

ftef)t gleich bern gWaitgigfadjen Setrag nuferer ge*

jepwibrigen 3uwenbung, lücnigftend aber ein Schar­

ben Don 1000 Ac art (taufeub Atarf).

TaneBen Bleiben Sie gur Wcltcnbmacljung jebed höheren 3hneu burd) einen foldjen Serftoft ent*

ftanbenen Schabend

Berechtigt-(llntcrfdjrift bed Lieferanten.) Taft burd) bad Scrlangen ber llntergeidjmmg bed Scheined bad toufmännifdje Ehrgefühl angetaftet werbe, beftreitet ber Serein. Ter Aerpftichtungdfd)cin

[teile eine allgemeine Afaßnahme bar, bie fid) nid)t gegen eine einzelne finita ridjte unb in erfter Linie beut ehrbaren Saufmanne biene, ber int BcttBewerb mit (S’irmen, bie [ich ber Schmiergelber Bebietten, aitfd fdjwerfte benachteiligt werbe.

Tie .ßanbeldfa nt tu erg u Tppel n teilte ber £mnbeldfammer gu Leipgig ant 12. Auguft 1913 hiergtt folgenbed mit:

„Tie Anficht über bie von beut Seretu gegen bad SeftechungdunWefen empfohlenen Serpfltchtungdfdfeinc (ft in nuferem Segirfc mit nur Wenigen Audnahmen bie gleiche Wie bie int Segirfe ber Verehrlichcn Schweftert'ammer. Sndbefonbere Wirb auch in beit und gttgegangeneu Äußerungen allgemein betont, baß bie Audgabe ber Serpflichtuugdfcheine nicht nur un=

moralifd), fonbern unter llmftänben auch gefährlich fei. Ed Wirb gettenb gemacht, baß fid) burd) bad Sei*

jpicl bed Sereind angeregt, Voraudfichttid) bie f?älfe mehren Würben, in benen Serpftidjhtngdfcheine Vor*

gelegt würben, bie fiel) n i d) t auf ben Sere ich bed BettBeWerBdgefeped Befdfränften. %n vielen gälten Würben bie Lieferanten bann gegWuttgen fein, foldjc Scheine gu untergeichnen, ahne irgenb Welchen Einfluß auf ihre ABfaffttng gu hoben. Beiehe ©efal)r biefe Scheine für bie Betreffenben firmen in ber ,<panb Von unlauteren Elementen ober Ehifaneurett fein tonnen, ift Bereits in bent bortfettigen Schreiben hetbor*

gehoben.

Allgemein Wirb bie Anfid)t vertreten, baß bie gegenwärtige ©efepgebung attdreichenbe Alittet gur Sefämpfung bed SeftechungdunWefend itt bie £>anb gebe, fobaß ed ber Einführung ber in Aebe ftehenben Serpflichtuugdfcheine nicht Bebürfe.

Bir fclbft fteheu ebenfalls auf bent Sianbpunft ber in ber lepten Audfchußfiputtg bed Teutfchen .ßanbcldtagd in biefer Angelegenheit gefaßten Aefo*

lution."

Tie Erflärung bed A u d f d> u f f e d b c d T c u t - fd)en$anbeldtagd vom 13. %uni 1913 gu ber VorBegeichneten Angelegenheit lautete:

„Ter Audfchuß bed Teutfchen .^anbetdtagd ift Be*

reit, alle SeftrcBiutgen unb geeignete Ataßnaifmen gu förberit unb gu unterftüpen, Welche baraitf aBgielen, bad SeftechungdunWefen int Raubet itnb ©enterbe gu Befämpfett. Er erfennt and) an, baß unter Bcftimm*

ten Sornudfepitngcn Serpflichtuugdfcheine, burd) Welche fid) ber Lieferant Bei Serftößen gegen ben § 12 bed

©efeped gegen ben unlauteren BettBeWerB gur Leiftitng eines Beftimmten Schabendcrfaped Begw. einer Ser*

tragSftvafc an bie Sefteller Verpflichtet, ein geeignetes Atittel gur Sefämpfung bed Scftcd)ungduuwcfend barfteHen. Tic Einführung fold)er Serpftid)tungd*

fcheine erfdfeint inbeffen im allgemeinen nur batut empfet)IendWert, Wenn bereit 3nl)alt nicht über ben Aaf)men bed § 12 bed ©efeped gegen ben unlauteren BettBeWerB hiuaudgcht, wenn ber gugefagte Ajfjnbeft*

fdfabcndevfap Begin, bie Scrtrogdftrofc im attgemeffeneit Serhättnid gu ber Scbeutung bed ®efd)äftdvcrfehrd gWifchcn Sefteller itnb Lieferanten ftept, unb Wenn enbtid) auch fonft feine Umftänbe vorliegen, welche einen fchifmtöfen ©cbrattch bed Serpflid)ttingdfd)eind feilend bed Scftellcrd Bcforgeit taffen-"

XIX. Sn#. 177

§irt|Mung amt grbeitmt bet bn- |tfett(ml)tt=

ueviuttltung.

Sie jp a n b e 1ßf a m m e r g u £> p p e 1 u ridjtete am 19. Auguft 1913 an bie Si. (Eifenbahnbirettion Mattowitg fotgenbeß (Schreiben:

„Bon einem inbuftrielleu Unternehmen unfeteß Bcgirkß Wirb bariiber gef tagt, baff feitenß ber (Sifcu»

bahnoerWaltuug bei ber (EinfteHung von Arbeitern in bieten galten nicht geniigenb 9tüctfid)t auf bie Sßribat*

inbuftrie genommen Würbe. (Eß fei in ben lebten Bahren wicberljoit Oorgefomnten, baß Arbeiter ihre ArbeitßfteHe ohne Bnnehaltung ber gefehlten künbigungßfrift berlaffen f;ätten, Weit fie für eine Steile bei ber (Eifenbatjn uorgemerft geWefen unb burch bie betreffenben Sienftftelien 31t einem gang furg bemeffeuen Sermine einberufen Worben feien. Bon biefem koutrattbrudjc hätten fid) bie Arbeiter and) burch bie Soljnbertoirtung nicht abhatten taffen, ba fie lieber auf einen Sochenlohn als auf bie Aufteilung bei ber (Eifenbahn Oergidjteten. Sie gälte, baff foWotjl ungelernte, Wie hanbwertßmäffig außgebtlbete Strbeiter in biefer Seife ihre Arbeit verlieffen, feien in biefem Bahre befonberß häufig geWefen.

Bnfolge biefer klage haben Wir unß berantajft ge»

fehcit, namhafte Vertreter Verfdjiebener Bnbuftrie»

gWeige unfereß Begtrtß gu befragen, ob and) fie biefetbe Beobachtung gemacht hätten. Sicß Würbe faft burch»

Weg bejaht unb babci, barauf hingewiefen, baff biefe plöplidgen Arbeitßeinftetlungen empfinblidfe Störun»

gen int laufenben Betriebe bebeuteten. @8 ift fd)on an fiel) bei bent notorifdjen Arbeitermanget in Sberfdjteften fdjWer, geeigneten (Erfa| namentlich für gelernte Strbeiter, bon beneit höhere Seiftungen geforbert werben, gu befetfaffen; ber redftgeitige ßrfap biefer Seutc ift aber felbfiberftäubtid) unmöglich, Wenn ihr gortgang plöptid) erfolgt.

Sir nehmen felbfiberftäubtid) nicht an, baß feitenß ber hier in Betracht fommenbćn Sienftftctten ein be=

wujfteß Stußerad)tlaffcn einer Aüdfidjtnahme auf bie privaten Unternehmer borliegt, glauben Vielmehr, baff feite# ber (Eifenbahu=SicnftfteIIen in ben meiften gatten Wof)t nur nicht barauf geachtet Wirb, ben Scuten genügenbe Qeit gut Bunchnttung ber künbigitngßfrift gu taffen. Bn biefer Aufidjt Werben Wir baburd) bc=

ftärkt, baß miß Von einer girmo berichtet Wirb, fie habe in ben beibeu leigten berartigen gälten, bie ihr borgekommen feien, fid) gefträubt, bie Strbeiter gu ent»

taffen, unb barauf fei biefcit feitenß ber (Eifenbahn»

Verwaltung 14 Sage grift gut Abarbeitung ber kün»

bigungßgeit gewährt Worben.

Sir bitten bie königliche (Eifenbahnbireftion bähet evgebenft, um bie erwähnte Schäbigung ber bisherigen Arbeitgeber gu Vermeiben, künftighin frertnblid) ba»

rauf hinwirken gu Wollen, baß bei ber (Einberufung vorgemerkter Arbeiter biefen ber Antrittßtcrmin fo feftgefelgt Wirb, baff fie in ber Sage ftnb, in ihrer biß»

Ijctigcn Arbeitßftetkc bie gefcigfichc kiinbigungßfrift initeguhalten."

3)ie k. (Eifenbatjnbirektion kaito»

in i ig crWiberte hierauf:

. „Stuf bie (Eingabe vom 19. v. ÜDttß. erWibern wir

Ar. 8/9.

crgebenft, bafc unferc Sienftftetlen nach ben befteheiv ben Borfcfjrtften Verpflichtet ftnb, hei (Einberufung bereits vorgemerkter Arbeiter btefen ben Arbeitßtermin }o feftgufepen, bafg fie ftetß in ber Sage ftnb, in ihrer bisherigen Arbettßftefle bie künbigitngßfrift innegit»

hatten. Sir haben Bcrattfaffung genommen, nuferen Śienftftekten bei ■(EiufteKung von Arbeitern bie %frü=

fang ber orbmmgßmciffigen Söfung beß früheren ©ienft»

verhütt nt ff eß erneut bringenb gur Pflicht gu machen-"

$mmtngsntlje tu gemifdjtcn getrieben.

(Ilrtfłl bts gihiigl. finmmcrgmdjtG (V. gtraffciint) uom 26. §(fiftmütr 1912.) *)

OrtSftotut über ©infdjränfung ber SomitogSnrbcit in offenen BerfaufSfteden für ben ©emeinbebegtrf

Berlin Vom 14. Oktober 1911.

Acid) § 1051) SIbf. 2 ber AeidjSgeWerbeorbnung bürfen im ^aitbelßcjcloerbe ©eljülfcn, Setjrlinge unb Arbeiter an Sonn» unb gefttagen (bon ben f)of)cit geiertagen abgcfef)en, an Welchen eine Befestigung gang auSgefdjtoffen ift) nicht länger als 5 Stauben befdjäftigt werben. Surdj ftatutarifdje Beftimmuug einer ©emeinbe ober eitteS Weiteren kontmttnakber»

battbeS kann biefe Befdjäfiigung für ade ober einzelne gweige beS tpaubckSgcWerbeS auf kärgere gett ein»

gefdjriinft werben. Auf ©runb biefer ©rniädjttgung ifk für B. am 14. Oktober 1911 ein OrtSftatut er»

kaffen Worben, beffeu §.§ 1 unb 2 lauten:

§ 1.

„Bo offenen BerfaufSfteden beS ipanbelSgeWerbcS bürfen ©cl)ülfen, Setjrlinge unb Arbeiter — abgc»

felgen vom erften SeitjnadpS», Öfter» unb Bfiugft»

tage, an Welchem ihre Befdjäftigung überhaupt unter»

fagt ift, — an Sonn» unb gefttagen in ber gett bom 1. SAai bis cinfdjltefjlid) 30. September nur bon 8—10 BorniittagS unb in ber geit bom 1. Oktober bis einfdjliefjlidj 30. April nur bon 12—2 111)r SAittagS befdjäftigt Werben, foWeit nicht Ausnahmen burch bie hierfür guftänbigen Bcf)örben feftgefept Werben."

§ 2.

„Sic in § 1 berorimete ©tnfehränkung finbet auf ben ,<pattbel mit AohrttttgS» unb ©enuffmittek, foWie auf ben Raubet wit Blumen keine AnWcnbung."

And) §; 41a A@0. bnrf, folueit nad) ben Be»

ftimmungen ber §§ 105b bis 105h ©eljilfen, Sehr»

tinge unb Arbeiter tut tpanbetSgeWerbe an Sonn»

unb gefttagen nicht befdjäftigt Werben bürfen, in offenen BerfaufSfteden ein ©eWerbebetricb an biefett Stagen nicht ftattfinben.

Angeklagter betreibt in B. ein ©efdjäft mit Aah=

ntngS» unb ©cnufgmitteln, in Welchem er aber and) nebenbei Saren anberer Art, wie Seife, Betroteum, Bupmittet, Sidjte, Bogctfutter, .ßuitbcfudjcn führt.

Am Sonntag, ben 11. gebutar 1912, hot er in

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