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Velu, Toleranz des tierischen Organisimis gegen natriumchloridhaltige Wasser

Aufzuchtverss. an Rindern, die als Fl.-Zufuhr ein W . mit 6,9 g NaCl, 0,150 S 0 4, 1,16 Ca u. 0,65 Mg über Monate erhielten. (Compt. rend. Soc. Biologie 99. 1481— 82. 16/11.

1928.) Op p e n h e i m e r.

H. C. Sherman und H. L. Campbell, Der E influß des Futters au f die Lebensdauer.

Um den Einfluß der Ernährung auf die Lebensdauer festzustellen, wurden A lbino­

ratten unter genauer Kontrolle des Futters bis zum natürlichen Tode beobachtet.

Eine Gruppe der Tiere erhielt eine Mischung von getrockneter Vollmilch mit Weizen (-f- 2° / 0 Salze) im Verhältnis 1 : 5 u. unbeschränkte Mengen W ., während der parallelen Gruppe dieselbe K ost im Verhältnis 1: 2 verabreicht wurde. Es zeigte sich, daß die durchschnittliche Lebensdauer sowohl der männlichen u. weiblichen Tiere der zweiten Gruppe um beinahe genau 1 0 % gestiegen war. (Proceed. National Acad. Sciences, Washington 14. 852— 55. N ov. 1928. Columbia U niv.) Po e t s c h.

Eugene U. Still und F. C. Koch, Der biologische Wert von Hefeeiweißkörpern fü r die Raiten. (Vgl. C. 1928. II. 6 8 6.) Bei einer K ost für junge Ratten, die als alleinigen Eiweißkörper nur Hefe enthält, ist das Wachstum nicht zufriedenstellend. Bei älteren Tieren ist es besser. Die jungen Tiere zeigen Störungen im Magendarmkanal, die fehlen, wenn man Casein statt H efe als alleiniges Eiweiß gibt. — Mangel an Aminosäure im Hefeeiweiß ist nicht die Ursache. — Das rohe Hefeeiweiß wird zu 7 2 % , das koagulierte zu 62 % verwertet, sein biolog. W ert ist nur 4 5 % von dem des Caseins bei roher, von 3 8 % bei koagulierter Hefe. — Hefe ist also keine ausreichende Eiweißquello für die wachsenden Ratten. W enn 50— 100% des gesamten N durch Hefeeiweiß gedeckt sind, ist auch weder die P-, noch die Ca-Retention ausreichend. (Amer. Journ. Physiol. 87.

225— 48. 1/11. 1928. Chicago, Univ. Physiol. Chem. Labb.) F . Mü l l e r.

George F. Cartland und F. C. Koch, Die Eiweißkörper der Kost und die Vitamine in ihrer Beziehung zur Hämoglobinbildung bei der Ratte. W enn man junge n. Ratten u.

solche, die man durch Blutentnahme stark anäm. gemacht hat, mit einer Nahrung füttert, die 10 % Weizengluten u. 18 % Casein enthält, regeneriert sich das Blut voll­

kommen innerhalb 8— 15 Tagen, auch bei schwerster Blutarmut. Eine Änderung in der Tryptophaneinnahmc zwischen 5 u. 15 mg täglich pro Tier ändert nichts an der Fähigkeit des Hämoglobinersatzes. Es spricht nichts dafür, daß Tryptophan eine Vorstufe des Hämoglobins ist. — Fütterung mit roten Blutkörperchen scheint die Hämoglobinregeneration nicht zu beschleunigen. Ratten, die wochenlang mit einer K ost gefüttert wurden, der die Vitamine A, B oder E fehlten, wurden nicht anäm.

Sie regenerierten das Blut innerhalb 8— 15 Tagen, selbst wenn sie durch Blutentnahmen schwer blutarm gemacht waren. Auch diese Vitamine haben also mit der Hämoglobin- bldg. anscheinend nichts zu tun. Dies ist für Vitamin B noch nicht ganz so sicher fest­

gestellt, wie für die anderen beiden. (Amer. Journ. Physiol. 87. 249— 61. 1/11. 1928.

Chicago, U niv. Physiol. Chem. Labb.) F. M Ü L L E R .

Karel Klaus, Beitrag zur Frage des Fettstoffwechsels bei Krebskranken. Im B lut­

serum wird in Carcinomfällcn (weibliche Genitalcarzinome) weniger Cholesterin ge­

funden als in der Norm. Fettsäuren sind bei stark malignen Fällen vermehrt. V iel­

leicht hängen Hypocholesterinämie u. niedriger lipäm. K oeffizient ( = Cholesterin/

Fettsäuren) mit der Verbreitung u. Malignität des Prozesses zusammen. (Biochem.

Ztsehr. 201. 286— 91. 3/11. 1928. Prag, I. Frauenklin. u. Inst. f. med. Chem. d. dtsch.

U niv.) Op p e n h e i m e r.

Hans Jungmann, Über den Milchsäurestoffwechsel des Zentralnervensystems. 1.

Milchsäuregeh. des überlebenden Rückenmarks (in Ringer-Lsg.) 0,1 4% . Abgabe anfangs

670 E6. Ti e b p h y s i o l o g i e. 1029. I.

stark, später geringer, aber immerhin 8 Stdn. lang. Aufenthalt in N2 veranlaßt stärkere Abgabe von Milchsäure als in 0 2. Reizung in 02 führt zu verminderter, in N2 unbeein­

flußter Milchsäurebldg. (Biochem. Ztsehr. 20 1 . 259— 68. 3/11. 1928. Breslau, Physiol.

Inst.) O p p e n h e im e r .

John W . Gowen und Eimer R. Tobey, Bedeutung der chemischen Zusammen­

setzung der secemierenden und trockenen Brustdrüse fü r die Milchsekretion. Der Geh.

des trockenen Kuheuters an N ist etwa so groß wie bei der secemierenden Drüse, der Geh. an Asche ist herabgesetzt, es ist ein Fettdepot mit anderer R E I C H E R T -M E I S S L - Zahl vorhanden wie im Butterfett, es ist kein Zucker in ihr vorhanden. Vor Beginn des Melkens ist im Euter ein großer Überschuß an Fett, Mineralbestandteilen u. K vorhanden, der Überschuß an Lactose ist nur gering; wahrscheinlich wird die Lactose aus der Dextrose des Blutes direkt gewonnen. (Journ. gen. Physiol. 12. 123— 28.

Orono, taine Agric. Exper. Station, Princeton, Rockefeller Inst, for Med. Res.) M E I E R .

George D . Shafer, Wirkung der Behandlung des Sartoriusmuskels des Frosches mit Ringerlösung, die milchsaures Natrium oder bestimmte andere Salze enthält, auf die Hitzestarre, ferner bei Behandlung mit sauren oder alkalischen Ringerlösungen. Die Hitzestarre tritt erst bei höherer Temp. ein oder ist weniger stark als sonst, wenn man den Sartoriusmuskel m it einer Ringerlsg. behandelt, die physiolog. Mengen von milch- saurem N a enthält, so daß die pH zwischen 5,2— 8,4 liegt. Zwischen pn = 8,4 u. 9,4 findet man keine Änderung, darüber hinaus tritt die Hitzestarre bei niederer Temp.

ein. — Das gleiche wurde bei Änderung der pn durch Zusatz von Milchsäure, HCl oder N aH2P 04 gefunden. Andererseits wirkt Erhöhung der pH durch Zusatz von N aH C 03 oder NaOH, K O H , NH,,OH oder Ca(OH) 2 ebenso wie Ermüdung, nur mit dem Unterschied, daß durch die Chemikalien der Muskel schließlich unfähig wird, sich im Beginn der Hitzeeinw. zu verkürzen. — Abnahme des Glykogens u. des Lactaeidogens kann beim ermüdeten oder mit Alkali behandelten Muskel nicht die Ursache für die Wrkg. niederer Temp. zur Erzeugung der Hitzestarre sein. Vielmehr scheint ein höherer Geh. an anorgan. P im Muskel infolge Zerfalls von Hexosephosphat unter Bedingungen, die den oxydativen Kohlehydrataufbau hemmen oder verhindern, die Ursache zu sein. (Amer. Journ. Physiol. 87. 150— 71. 1/11. 1928. Stanford, Univ.

Phvsiol. D ept.) F. Mü l l e r.

" R. C. Garry, D ie Wirkung des Sauerstoffmangels auf den überlebenden glatten Muskel. Die üblichen Apparate wurden so umgeändert, daß keine Spur von 02 von außen während des Vers. eindringen konnte, 0 2-Mangel wurde dadurch erzielt, daß entweder vollkommen 0 2-freier N2 (unter 1 Sauerstoff: 10 000), oder H2 durch die Lsgg. hindurch perlte. Benutzt wurden verschiedene Arten von glattem Muskelgewebe.

In der Mehrzahl der Fälle trat bei 0 2-Mangel steiler A bfall des Tonus auf. Die Änderung ist reversibel u. der n. Tonus als ein dynam. Gleichgewicht anzusehen, bei dem 02

eine wichtige Rolle spielt. — Ohne 02 bestehen schwache ry thm . Bewegungen des glatten Muskels noch einige Zeit lang fort, um dann auch zu verschwinden. — Oxydiertes Glutathion stellt in Abwesenheit von 02 die rhytlim. Bewegungen zum Teil wieder her, steigert aber nicht den erschöpften Tonus. — Pituitrin, Histamin u. andere den Tonus erschlaffende Stoffe sind bei durch 0,-M angel erschöpftem Tonus wirkungslos. — NaCN wirkt auch nicht, verhindert aber darüber hinaus die Wiederherst. des Tonus, wenn 02 zugelassen wird. (Journ. Physiol. 6 6. 23o— 48. 9/11. 1928. London, Univ.

Coll. Physiol. and Biochem. D ept.) F . MÜLLER.

Hans Handovsby, Der Muskelchemismus unter dem Einfluß von Inkreten und Giften. Bei Kaninchen wurde unter peinlichst genau eingehaltcner Verpflegung der Kohlehydrat- u. Milchsäuregeh. der Musculi gastroenemeus u. soleus bestimmt. Er betrug in der N orm : Gesamtkohlehydrat 509— 565m g-% , Glykogen 377— 493 m g -% , niedere Zucker 39— 165 m g -% , Milchsäure 123— 153 m g -% . D ie Muskeln wurden nach der schnellen Tötung sofort in 10% ig. A. gelegt. •— Fütterung mit Milchsäure verändert den Milchsäuregeh. des Muskels nicht wesentlich. Der Kohleliydratgch.

der Muskeln steigt. Durchschneidung des Nerven bewirkt nach 3— 5 Tagen eine Verminderung des n. Milchsäuregeh. Das gleiche zeigt sich bei jeder anderen Unter­

brechung der Nervenleitung vom Großhirn bis zur motor. Endplatte im Muskel.

Der Milchsäuregeh. des Muskels steht wahrscheinlich unter nervösem Einfluß. — Bei Steigerung der Muskeltätigkeit w ie bei der Physostigmin- u. A'ponwrphinvergifhing ändert sich die Milchsäurebldg. qualitativ anders als bei der n. Kontraktion. — Es kom m t eine Erhöhung des Milchsäuregeh. bei geringgradiger Blausäurevergiftung duroh Hemmung der Fermentprozesse u. so Stauung der Milchsäure zustande. Im

19 2 9 . I. E6. Ti e b p h y s i o l o g í e. 671

Anfangsstadium ist aber wie bei der Physostigminvergiftung auch die Milchsäure- bldg. beschleunigt. — Chron. Veränderungen des Milchsäuregeh., wie sie als Ver­

minderung in der k. Jahreszeit, als Vermehrung bei kastrierten Männchen beob­

achtet wurden, gehen, wenn sie vorübergehend sind, mit niederem u. hohem W .-Geh.

parallel. Ist der Geh. an W . n., dann scheint die überschüssige Milchsäure des Muskels beim kastrierten Kaninchenmännchen in anderer Bindung vorhanden zu sein als sonst.

D ie Erregbarkeit des Muskels der kastrierten Tiere ist gesteigert. Dies u. die Ver­

zögerung des Erholungsvorganges beruht wohl auf Anhäufung oder Hemmung der Fortschaffung der Milchsäure in diesen Muskeln. — Im Muskel sind also bei akuten Veränderungen der Einfluß des Zentralnervensystems u. der Zustand der den K ohle­

hydratabbau beeinflussenden Fermente, bei cliron. Veränderungen Inkrete der Neben­

nieren ü. H oden von Bedeutung für den Milchsäuregeh. — Der Kohlehydratgeh. der Muskeln steigt durch Steigerung der Zufuhr von Milchsäure oder Traubenzucker.

Auch im Beginn der Urethannarkose wird der Glykogcnzerfall in der Leber angeregt.

Bei gesteigertem Erregungszustand der Tiere wurde der Kohlehydratgeh. mehrfach erhöht gefunden, so im Vorfrühling u. im Beginn der Blausäurevergiftung. Vermindert war der Kohlehydratgeh. bei akuten erschöpfenden Vergiftungen mit Krämpfen, auch bei der Ä.-Narkose. Der Kohlehydrat- u. Milchsäurebestand der Skelettmuskeln hängt also a b : 1. von der allgemeinen Stoffwechsellage (Glykogenolyse, Gärungs­

vorgänge in anderen Organen), 2. von den Drüsen mit innerer Sekretion (Neben­

nieren u. Hoden), 3. von dem Einfluß des Zentralnervensystems, 4. von lokalen mus­

kulären Bedingungen oder dom Zustand der wirksamen Fermente bei Vergiftungs­

fällen. — Es besteht ein Zusammenhang zwischen abnormem Muskeltonus u. dem Geh. an freiem Glutathion im Muskel. Dieses war nach Blausäurcvergiftungen, nach Guanidin, Synthalin, Insulin vermehrt, nach Ä. u. C u r a r e vermindert. — Der n. Rulie- tonus des Muskels ist an einen bestimmten Cholesteringeh. gebunden. Bei chron.

Zufuhr von Saponin nimmt er zunehmend ab, männliche Tiere halten das Chole­

sterin zäher fest als weibliche, wahrscheinlich sind die Nebennieren dabei beteiligt.

Das Cholesterin ist im Muskel mindestens in 2 verschiedenen Bindungen vorhanden.

Etw a 4 0 % scheinen unveränderliches Baumaterial zu sein, der Rest ist leicht be­

weglich u. hängt mit der Funktion irgendwie zusammen. — In Ä.-Narkose verschwinden die niederen Kohlehydrate im Muskel, ebenso sinkt der Milchsäure- u. Glutathion­

geh. u. der Geh. an W . Urethan setzt den Geh. an Milchsäure u. W . -wenig herab, steigert die Zuckerentstehung in der Leber. Nach MgCl2-Vergiftung war der Milch­

säuregeh. der Muskeln niedriger als n., aber nicht so sehr wie bei Ä.-Narkose. Auch der Geh. an W . war annähernd n. — Apomorphin greift in den Spaltungsvorgang der Kohlehydrate u. in den Vorgang der Milehsäurebldg. ein. Auch nach Apom orphin war der Kohlehydratgeh. beträchtlich vermindert, der Milchsäuregeh. stark vermehrt.

Diese Umwandlung kann man durch Narkotika, Atropin, Urethan oder MgCl2 be­

einflussen u. ganz aufheben. — Physostigmin steigert die Milehsäurebldg. Tritt Nervenreiz hinzu, so verläuft éie hemmungslos. Physostigmin greift direkt am Muskel an. — Der Antagonismus Atropin— Physostigmin scheint auch im Muskel ein echter zu sein im Gegensatz zum scheinbaren Antagonismus der Narkotika. ( P f l ü g e r s Arch. Physiol. 220. 782— 813. 31/10. 1928. Göttingen, Pharmakol. Inst.) F. M ü l l e r .

Adolf Bickel, D ie derzeitigen pharmakologischen Grundlagen einer rationellen Eieen- therapie. Bemerkungen zu dem Aufsatz von E. Starkenstein. I. (Vgl. hierzu S T A R K E N - S T E IN , C. 1928. ü . 73.) (K lin. Wchschr. 7. 2297. 25/11. 1928. Berlin, Univ.) F k .

E. Starkenstein, Erwiderung au f die Arbeit von A dolf Bickel: „D ie derzeitigen pharmakologischen Grundlagen einer rationellen Eisentherapie“ . (Vgl. vorst. Referat.) (K lin. W chschr. 7. 2297— 98. 25/11. 1928.) Fr a n k.

Robert Lévy, Wirkung des Kaliums auf das Dorsalgefäß der Fliegenlarve im künstlichen M ilieu. Verss. über den Einfluß der Verminderung u. Vermehrung des K-Salzes in äquilibrierten Salzlsgg. (Compt. rend. Soc. Biologie 99. 1485— 86. 16/11.

1928.) Op p e n h e i m e r.

Jean Lorenzini, Über die Toleranz des kolloidalen Bleis im Tierexperiment.

Verss., kolloidales P b (zur Carcinomtherapie nach Bl a i r Be l l) durch Na-H yposulfit zu stabilisieren u. zu entgiften. Das kolloidale P b (auf elektr. Wege als pseudo-kolloidale Lsg. erhalten) wird mit Na-Hyposulfit versetzt, intravenös injiziert u. gut vertragen.

Während hierbei die Blutkörperchen unverändert bleiben, das Körpergewicht nicht sinkt, im Harn weder Hämoglobin-, noch Albuminurie auftritt, setzen bei Kaninchen, die Pb-H ydrat erhalten, schwere Diarrhoen, Temp.-Sturz, Lähmungen,

Erythroeyten-672 Ee. Ti e r p h y s i o l o g i e. 1929. L

stürz u. Verlust an Körpergewicht ein. Abgesehen von einer starken Senkung der Blut- körpcrchenzahl treten bei den Tieren die Pb-H ydrat gleichzeitig mit der Menge Na- Hyposulfit, die im kolloidalen Pb enthalten ist, bekamen, keinerlei Störungen auf.

(Compt. rend. Soc. Biologie 99. 1576— 78. 23/11. 1928. Mailand, biocliem. Inst, von

Prof. Lo r e n z i n i.) Op p e n h e i m e r.

Louis Kahlenberg und Norbert Barwasser, Über die Dauer der Absorption und Ausscheidung von Borsäure beim Menschen. (Vgl. C. 1925. I. 701.) Borsäure wird durch die menschliche H aut ziemlich schnell resorbiert. Wenn man die Füße bei 45° in gesätt. Borsäurelsg. taucht, so tritt in weniger als 1 Min. Borsäure im H a m auf. Die genaue Z eit beträgt für den Resorptionsdurchtritt durch die Haut u. dio Ausscheidung etwa 50 Sek. (Journ. biol. Chemistry 79. 405— 08. Okt. 1928. Madison,

U niv. Cheni. Lab.) F. Mü l l e r.

Max Wülfing, Über Behandlung mit Calciumgluconat. Calciumgluconat (Herst.

C h e m. F a b r i k S a n d o z , A .-G ., Nürnberg) ist ein gluconsaures Ca mit einem Geh. von 13°/0 CaO. Es findet sowohl intravenöse als auch intramuskuläre Anwendung u. ist in seiner Wrkg. dem CaCl2 gleichwertig, aber wesentlich weniger giftig als dieses, V f. erzielte mit dem Präparat gute Erfolge. (Dtsch. med. Wchsohr. 54. 1884— 85.

9/11.1928. K öln, A u gusta-u. Bürgerhospital.) Fr a n k. P. T. Herring und A . Hynd, D ie Wirkung von Glucoson auf verschiedene Tier­

arten. (Vgl. Hy n d, C. 1927. I. 2922.) Glucoson, d. h. Glucose, in der die CHOH- Gruppe durch CO ersetzt ist, erzeugt, wenn man es Mäusen, Ratten, Kaninchen, Meer­

schweinchen oder Katzen injiziert, Erscheinungen, die sehr ähnlich, wenn auch nicht gleich sind denen nach Injektion großer Insulinmengen (1— 2 mg Glucoson pro g Körpergewicht). Methylglyoxal erzeugt andere Vergiftungssymptome. — Vff. nehmen an, daß M ethylglyoxal u. Glucoson wichtige Zwischenprodd. des K ohlehydratstoff­

wechsels sind. (Journ. Physiol. 6 6. 267— 73. 9/11. 1928. St. Andrews, Univ. Physiol.

D ept.) F . Mü l l e r.

B. A . Houssay und E. Hug, Direkte, und reflektorische Wirkung des Nicotins und Lobelins au f die Zentren der Atmung und des Vagus (Depressor, Darm- und Magen­

vagus). Gekreuzte Durehblutungsverss. nach H E Y M A N S , mit dem auch Überein­

stimmung hinsichtlich der Ergebnisse der Nicotinveres. besteht. N icotin erregt in ge­

eigneten Dosen die Zentren, in größeren kommt es zu Lähmungserscheinungen. Genau so wirkt der Lobelinextrakt (M E R C K ), nur in den entsprechenden Mengen stärker. (Compt.

rend. Soc. Biologie 99. 1508— 09. 16/11. 1928. Buenos-Aires, physiol. Inst. d. med.

Fak.) Op p e n h e i m e r.

L. Keller, Vorteile und Nachteile der Nirvanolbehandlung bei Chorea minor. N ir- vanol erwies sich als ein durchaus wirksames, die Krankheitsdauer erheblich ab­

kürzendes, aber nicht ungefährliches Arzneimittel bei der Behandlung der Chorea minor. Genaueste Dosierung u. fortlaufende ärztliche Überwachung ist erforderlich.

(Dtsch. med. W chschr. 5 4 . 1880—81. 9/11. 1928. Karlsruhe, Kinderkrankh.) Fr a n k. Johannes Müller, Uber die Verteilung des Quecksilbers auf die verschiedenen Organe von Hunden nach Salyrganinjektionen. Nach intravenösen Satyrgreminjektionen bei Tieren wird der größte Teil des H g in Gallenblase, Niere, Dickdarm u. Nebennieren gefunden. D ie Hauptmenge an H g wird bei Mensch u. Tier aus dem Körper mit dem Urin ausgeschieden, nur ein kleiner Teil findet sich im Stuhl. Etwa 24 Stdn. nach der intravenösen Injektion von 1 ccm Salyrgan ist bei herz- u. nierengesunden Menschen die Hg-Ausscheidung beendet. (Dtsch. med. Wchschr. 54. 1881— 82. 9/11. 1928.

Münster, U niv.) Fr a n k.

G. Hügel, Heilung der Hühnerspirillose durch subcutane eder intramuskuläre In ­ jektionen von Na-Acetyl-p-aminophenylantimonat. (Compt. rend. Soc. Biologie 99.

1581— 83. 23/11. 1928. Straßburg, bakteriol. Inst. med. Fak.) O P P E N H E IM E R .

W . Feldberg, E. Schilf und H. Zernik, Das Verhalten des Pfortaderdruckes nach Injektion von Histamin und Pepton in den Kreislauf des Hundes. Nach Histamin- u. Pepton-Injektion sinkt beim Hund u. bei der K atze unter den Erscheinungen des Shoks der Blutdruck. Über die Ursache der Blutdrucksenkung sind die Ansichten geteilt. — Am Hund wurde der Pfortaderdruck seitenständig in der Milzvene ge­

messen. Nach kleinen Dosen von Histamin u. Pepton, die in die Halsvene injiziert wurden, verhält sich der Pfortaderdruck verschieden. Ein Anstieg beruht auf Er­

höhung des Widerstandes in der Leber infolge Zusammenziehung der Lebervenen, eine Senkung auf der allgemeinen Blutdrucksenkung. — Die gleichen Mengen direkt in die Pfortader injiziert erhöhen den Pfortaderdruck viel stärker, eine Senkung wurde

1929. I. E8. Ti e r p h y8 I0 L 0 Q Ie. 673

n ie beobachtet. Die Blutdrucksenkung ist nach Histamin geringer, nach Pepton stärker bei Einführung direkt in die Pfortader als in die Halsvene. — Nach Injektion größerer Histamin- u. Peptonmengen in die Halsvene steigt der Pfortaderdruck meist stark an. K om m t es zu schwerstem Shok ohne Erholung, so fällt der Pfortaderdruck bald unter die Anfangshöhe. — Beim Histaminshok des Hundes spielt dio Leber keine besondere Rolle, beim Peptonshok eine viel größere. Immerhin ist der Leberkreislauf nicht vollkommen aufgehoben, denn mechan. Verschluß der Pfortader bewirkt noch Anstieg des Pfortaderdruckes. ( Pf l ü g e r sArch. Physiol. 2 2 0 . 738— 59. 31/10. 1928.

Berlin, Physiol. Inst.) E. MÜLLER.

G. A. Clark, E in Vergleich der Wirkungen von Adrenalin und Pituitrin au f die Zirkulation i?i der Pfortader. Bei Katzen ruft Adrenalin Steigen, Pituitrin Fallen des Pfortaderdrucks hervor. Die wirksame Substanz im Pituitrin ist Vasopressin.

O xytoxin hat keine W rkg., auch nicht bei Leberdurchblutung auf Größe der Leber u. Durchströmungsmenge. — Adrenalin u. Vasopressin sind gegenseitige Antagonisten in ihrer W rkg. auf dio Blutströmung durch die Lebergefäße. Adrenalin wirkt nur auf die intrahepat. Gefäße u. weniger auf die kleinsten Ausläufer des Splanchnicus- gebietes. Pituitrin verengert mehr Capillaren u. Artcriolen des Splanchincusgebiets. — Pituitrin vermindert also den Blutstrom zur Leber, Adrenalin den Blutstrom in der Leber. (Journ. Physiol. 6 6. 274— 80. 9/11. 1928. Sheffield, Physiol. Lab.) F. Mü l l e r.

Eduardo Coelho, Ephedrinherzwirkung beim Hund. (Elektrokardiographische Studien.) I. Ephedrin (synthet.) in kleinen Dosen führt zu Bradykardie, Sinus-, Vorhof- u. Vorhof-K am m er-Block ventrikulären Extrasystolen u. Verstärkung der T-Zacke;

in starken Dosen: Tachycardie, Verkleinerung der T-Zacke, Beeinträchtigung des ganzen Leitungssystems, schließlich H erztod durch Kammerflimmern. (Compt. rend.

Soe. Biologie 9 9 . 1525— 27. 16/11. 1928. Lissabon, I. med. K lin. d. med. Fak.) Op p. Vit6z Sigmund von Pinter-Koväts, D ie Wirkung von Adrenalin und Ephedrin au f isolierte Oefäßgebiete aus dem Gesichtspunkte des Kalium- und Calciumions. Am isolierten Kaninchenohr bewirkt K-Mangel in der Durchströmungsfl. keine Änderung der Adrenalinwrkg., Ca verstärkt die W rkg. Ephedrinwrkg. wird durch Vermehrung oder Verminderung von Ca" u. K in anderer Weise beeinflußt. Ca"-Mangel beeinflußt die Wrkg. nicht, während K-Mangel die W rkg. des Ephedrins aufhebt. (Ztsehr. ges.

exp. Medizin 6 2. 630— 33. Okt. 1928. W ien, Institut für allg. u. exper. Pathol. der

U niv.) Me i e r.

H. Guggenheimer und Irvin Fisher, Uber die gefäßerweiternde Wirkung kleiner Jod und Bromdosen. V ff. konnten in Verss. an Tieren u. Menschen feststellen, daß durch kleinste Dosen von J oder Br eine stärkere Wrkg. auf den Blutdruck zu erzielen ist als durch 50— 100-fach stärker Dosen. Für die Behandlung nicht syphilit. Gefäß­

erkrankungen werden meist noch viel zu große J-Dosen verwendet. Es bedarf mü­

der Zufuhr ganz geringer J-Mengen, um eine Anr icherung des Blutes bis zu einem J-G eh. hervorzurufen, wie er sich im Experiment für das Eintreten einer Gefäß­

erweiterung als optimal erwies. Hierzu genügen beim Menschen Dosen von 5 mg K J, zweckmäßig 3-mal täglich zu verabreichen. Bei dieser Art der Dosierung wird ver­

mieden, daß es im Laufe einer längeren J-Behandlung zu einer J-Speicherung im Blute bis zu Werten kommt, die nicht mehr eine optimale J-W rkg. gewährleisten.

J ist in der Regelmäßigkeit u. dem Ausmaß der Gefäßbeeinflussung dem Br über­

legen u. das Mittel der Wahl. (Dtsch. med. Wchschr. 5 4 . 1959— 60. 23/11. 1928.

Berlin, Univ. u. Kaiser-Wilhelm-Inst. f. Arbeitsphysiologie.) Fr a n k. J. Schüller und P. Trendelenburg, Der Gehalt der Hinterlappenauszüge des Handels an uteruserregenier Substanz. Die Verss. der V ff. hatten das Ziel, nach­

zuprüfen, ob die injizierbaren Handelspräparate aus Hypophysenhintcriappen die nach der Deklaration zu erwartende Wirksamkeit auf den ausgeschnittenen Uterus besaßen. Es gelangten die Hinterlappenauszüge des Handels derjenigen Firmen, die nach VOEGTLIN-Einheiten deklarieren, zur Nachprüfung, u. zwar: Hypo'phen ( G e h e & Co.), Hypophysenextrakt (SCHERING), H ypophysin (I. G . F a r b e n), Physormon (PASSEK & WOLF), Pitraphorin (D r. F r e u n d u. Dr. R e d l i c h ) , Pitu- glandol ( C h e m. W e r k e G r e n z a c h ) , Pituigan (Dr. HENNING), Pituitrin ( P a r k e , D a v i s & Co.), Posthypin ( P h a r m a g a n s ) . Als Versuchsobjekt be­

währte sich besser als der Meerschweinchenuterus der Schafuterus, wenn gleich dieser auch noch kein ideales Versuchsobjekt darstellt. Die Unters, ergab, daß 2 der Prä­

parate etwa 3—4-mal stärker wirksam waren als nach den Angaben zu erwarten war.

Unter den übrigen Präparaten hatten 8 den richtigen Titer, bei 5 weiteren Präparaten

6 7 4 F. Ph a r m a z i e. De s i n f e k t i o n. 1929. I.

lag er um rund 30 % bzw. 5 0 % zu hoch, bei 2 Präparaten viel zu tief. V on der ge­

samten Uteruswirksamkeit der Handelsauszügc entfiel nur ein minimaler Anteil auf Histamin. Hypophysenhinterlappenpräparate sollen eiweißfrei sein. Bei der Prüfung hierauf zeigte sich, daß von 7 Präparaten 5 frei von Eiweiß waren. Die auf den Uterus wirksamen Hinterlappensubstanzen sind nur in schwach saurer R k. beständig, bei allen untersuchten Präparaten war die R k . nicht zu beanstanden. Im ganzen war das Ergebnis der Unterss. noch so wenig befriedigend, daß eine weitere Besserung

samten Uteruswirksamkeit der Handelsauszügc entfiel nur ein minimaler Anteil auf Histamin. Hypophysenhinterlappenpräparate sollen eiweißfrei sein. Bei der Prüfung hierauf zeigte sich, daß von 7 Präparaten 5 frei von Eiweiß waren. Die auf den Uterus wirksamen Hinterlappensubstanzen sind nur in schwach saurer R k. beständig, bei allen untersuchten Präparaten war die R k . nicht zu beanstanden. Im ganzen war das Ergebnis der Unterss. noch so wenig befriedigend, daß eine weitere Besserung