• Nie Znaleziono Wyników

Verlust der persönlich erworbenen Geschäftserfahrungen mit dem Tode des Einzelinhabers. Vererbung des Geschäfts, jedoch nicht immer der Geschäfts

eigenschaften auf die Nachkommen. Störungen und Unterbrechungen des Geschäftsganges durch den Tod des Inhabers und den hieran sich anschlie­

ßenden Erbgang, die Erbteilung unter mehrere Erben, die Belastung des Geschäfts mit fremdartigen Renten und Schulden. Jedes Ende einer Unter­

nehmung ist mit einer Verschleuderung von W erten verbunden.

T ro tz d e r S chw ächen u n d N ach teile w ird die E in z e lu n te rn e h m u n g , zum al w en n eine feste In te re ss e n g e m e in sc h a ft u n d U n te rs tü tz u n g d u rc h Fam ilien­

a n g e h ö rig e v o rh a n d e n u n d re c h tz e itig fü r N ach w u ch s u n d E in w eih u n g des N a c h fo lg e rs in den G e sc h ä ftsb e trie b sch o n zu L eb zeiten d es In h a b e rs g e ­ s o r g t ist, im m er ih re V o rz ü g e b e h a lte n , d a k ein e a n d e re U n te rn e h m u n g das eig en e In te re sse u n d die V e ra n tw o rtlic h k e it fü r d a s eig en e T u n in gleicher W eise w e c k t un d w ach e rh ä lt. W a n n von d ie s e r G ru n d fo rm d e s G esch äfts­

leb en s a b g e g a n g e n u n d die G ese llsc h a ftsfo rm g e w ä h lt w e rd e n k an n , läßt sich n u r u n te r B e rü c k sic h tig u n g d e r p ersö n lich e n E ig en sch a ften d e r U n te r­

n e h m e r u n d ih re r V e rm ö g e n s z u stä n d e , d e r A rt d e r y n te r n e h m u n g u n d der m ö glichen G esellsch aftsfo rm b e u rte ile n , d a n ic h t je d e r U n te rn e h m e r in einen G e se llsc h a ftsb e trie b p a ß t u n d n ich t je d e s U n te rn e h m e n sich d azu eignet.

J e g r ö ß e r die U n te rn e h m u n g , u m s o m e h r h e rrs c h t die G esellsch aftsfo rm vor, w eil die A n fo rd e ru n g e n d e r L eitu n g ü b e r d ie A rb e its k ra ft un d d a s K apital eines einzelnen h in au sg eh en .

II. P e r s o n e n V e r e i n i g u n g e n .

D er E in z e lu n te rn e h m u n g am n äch sten ste h e n die P e rs o n e n v e re in ig u n g e n (P e rso n a lg e s e llsc h a fte n ) in so fern , als h ie r alle o d e r do ch die m eisten G e ­ se llsc h a fte r auch an d e r L eitu n g d es U n te rn e h m e n s b e te ilig t sind. Es h a n ­ d e lt sich bei ih n en um d as Z u sa m m e n w irk e n w e n ig e r P e rs o n e n , die ihre A rb e it u n d B e trie b sm itte l e rg ä n z e n . H ä u fig ist die V e rb in d u n g eines K auf­

m an n es m it einem T e c h n ik e r, um eine A rb e itste ilu n g in d e r U n te rn e h m u n g s 374 R e c h : Die U n t e m e h m u n g s f o r m e n in H a n d e l un d Industrie

leitung d u rch zu fü h ren , die juristisch eine G esellsch aftsfo rm e rfo rd e rt. D as Z u sam m en w irk en von A rb eitsk räften ist hier m eist w ich tig er als die E r­

g ä n zu n g des K apitals, die ja auch bis zu einem gew issen G rad e im W eg e des K redits erfolgen kann.

W ie E in zelu n tern eh m u n g en en tsteh en P erso n e n v e re in ig u n g e n gew ö h n lich aus kleinen A nfängen, w enn d e r G e sch äftsb etrieb fü r einen einzelnen zu g ro ß g e w o rd en ist und zu viel A rbeit m acht (Z u zie h u n g eines F ach m an n e s als G esellschafter, E in tritt d e r S öhne un d V erw an d ten ins G esch äft bei g leich zeitig er V e rstä rk u n g des B etrieb sk ap itals, V e rteilu n g des W ag n isses auf m ehrere, B edürfnis nach E rw eite ru n g d e r B etriebe, E rric h tu n g von Z w e ig ­ nied erlassu n g en usw .). E benso können sich W e ttb e w e rb sfirm e n zu H a n d e ls­

gesellschaften vereinigen, w enn sie es fü r v o rte ilh a fte r halten, g em einsam zu arbeiten, als sich g eg en seitig zu b ekäm pfen. F e rn e r können zu v erlässig e A ngestellte, die sich durch eine m e h rjäh rig e T ä tig k e it v erd ien t g e m a c h t haben, als T e ilh a b e r aufgenom m en w erden. V erw an d tsch aftlich e V erhältnisse, V erh eiratu n g en führen ebenso oft zu r Bildung von G esellschaften w ie auch T odesfälle, w enn an die Stelle des v ersto rb en en G esch äftsin h ab ers zw ei o d er m eh rere E rben treten .

Die H an d elsg esellsch aften u n terscheiden sich juristisch nach d e r H aftu n g , w irtschaftlich nach dem M aß d e r B eteiligung von K apital und A rbeit, d. h.

K apital und P ersonen, und d e r en tsp rech en d en V erteilu n g von G ew inn und V erlust. Die w irtschaftlich w ichtigste U n tersch eid u n g ist die in P erso n en - und K apitalvereinigungen, je nachdem die B eteiligung d e r P erso n o d e r die des K apitals das E ntscheidende ist.

A llgem ein hab en sie den V orteil, daß sie U n tern eh m u n g en , die dem einzelnen aus M angel an A rb e itsk ra ft o d e r K apital unm öglich sind, g e ­ statten, v ersch m eIzu n g s-(fu sio n s-)fäh ig er sind als E in zelu n tern eh m u n g en und je nach B edarf eine T re n n u n g von U n tern eh m u n g sb esitz und U n te rn e h m u n g s­

leitung erm öglichen.

Die P erso n en v erein ig u n g en hab en hinsichtlich d e r K ap italm en g e z w a r keine B egrenzung durch V erm ögen und K redit ein er einzigen P erso n , w ohl a b e r durch die B egrenztheit des V ertrau en s o ffen er und stiller T e ilh a b e r zu den G eschäftsleitern, die u n ab h än g ig un d doch auf frem d e G e fa h r ihre G eschäftsm aßnahm en treffen können. V o rau ssetzu n g d e r V erein ig u n g ist persönliche B ekanntschaft und Ü berw achung, die F o lg e jed o ch enge z a h le n ­ m äßige B egrenzung d e r T eilhaberschaft. Im S treb en nach v ö llig er U n a b ­ h än g ig k eit in d e r K apitalverfügung und nach ausschließlichem G ew in n b ezu g gehen g ro ß e P riv atv erm ö g en nicht g ern die w irtsch aftlich e G em ein sch aft d er P erso n en v erein ig u n g en ein. A nderseits m öchten allzu se lb stän d ig e und selb stb ew u ß te U n tern eh m ern atu ren , die eine g ro ß e Ä ngstlichkeit u nd E n g ­ h erzigkeit in d e r A ufnahm e von G esellsch aftern zeigen, F irm e n u m ä n d e ru n g e n , die eine B eschränkung ih rer R echte zu r F o lg e h aben, m öglichst lange h in ­ ausschieben.

Da nur besonders ta tk rä ftig e U n te rn e h m e r un d o rg an isato risc h e T alen te im stande sind, eine U ntern eh m u n g g an z aus e ig e n e r K raft und m it e ig en e r V eran tw o rtu n g aufzubauen, w erden diese E in zelu n tern eh m u n g en g e w ö h n ­ lich nach dem A bleben od er schon bei L ebzeiten d e r G rü n d e r in die G esellschaftsform üb erg efü h rt.

R e c h : Die U n te rn e h m u n g sfo r m e n in H a n d e l und Industrie 375

Solange der Besitzer eines rasch sich erweiternden Unternehmens jung ist. wird er, voll Streben und Hoffnung, nicht daran denken, sich Genossen zu suchen, wenn er sein Unternehmen mit eigenem Kapital fortfuhren kann.

Später wird eine Zeit kommen, wo er seine Anstrengungen mäßigen, sein Leben in Ruhe genießen möchte. Dazu kommt der Wunsch, den einmal er­

worbenen Besitz zu sichern, der im Falle eines Verlustes, zumal in Zeiten zunehmender Geldentwertung, nicht mehr leicht aus eigener Kraft wieder ergänzt werden könnte, sowie das Streben, nicht mehr das ganze \ ermögen in einem einzigen Unternehmen anzulegen. Mehr und mehr tritt heute der große Nachteil fester, womöglich in Goldmark gegebener Einlagen zutage, die unverändert bleiben, ohne die allgemeine Geldentwertung mitzumachen.

In jedem Industriebetrieb liegt eine gewisse Neigung, unter begünstigenden Umständen aus der Form der Einzelunternehmung in die einer Gesellschafts-

Unternehmung überzugehen. Nach S o m b a r t s sogenanntem Gesetz der \ er- fettung scheidet gewöhnlich schon die zweite oder dritte Generation wegen andersgerichteter Interessen aus Familienunternehmungen aus. Wenn hohes Alter, stark zunehmende Betriebsaufgaben und andere Schwierigkeiten den L’ntemehmer veranlassen, sein Unternehmen in Gesellschaftsform zu bringen, wird er in der Regel als Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglied fortfahren, einen großen Teil seiner Zeit, Arbeitskraft, Kenntnis und Einsicht dem Unternehmen zu widmen, und so den besten Übergang vermitteln. Dies ist vom wirtschaftlichen Standpunkt aus vorteilhafter als der Verkauf der Unter­

nehmung an einen Fremden oder die völlige Auflösung, vor allem in einer Zeit der Geldentwertung.

Die Umwandlung bestehender Betriebe wird von rührigen Vermittlern gewerbsmäßig betrieben und von den Banken im allgemeinen bevorzugt, weil eine gedeihliche Entwicklung in der Vergangenheit sichere Schlüsse auf die Zukunft eines Unternehmens gestattet

Da jede Gesellschaftsform Opfer an Selbständigkeit Unterordnung unter eine gemeinsame Satzung oder einen Vertrag, unter einen mächtigeren Willen, ein höheres Talent oder größeres Kapital fordert, eignen sich unge­

wöhnlich selbständige Unternehmer entweder gar nicht für die Gesellschafts­

form oder nur dann, wenn sie nachgiebige Gesellschafter finden. Wer volle Verantwortung erstrebt, findet nur in der Einzelfirma hinreichenden An­

sporn zur Entfaltung seiner ganzen Kraft

Anderseits gibt es vorsichtigere Naturen genug, die volle Verantwortlich­

keit lieber nicht übernehmen und daher sehr gut für die Gesellschaftsunter­

nehmung passen, ja ohne diese gar nicht vorwärts kommen, weil ihnen Wagemut und Initiative fehlen. Selbst die tüchtigste, waghalsigste und selb­

ständigste Unternehmernatur muß sich jedoch in ein Gesellschaftsverhältnis fügen, wenn es ihr an Kapital und Kredit fehlt, um das Unternehmen über­

haupt ins Leben zu rufen oder in dem erforderlichen Umfang weiterzuführen.

Die Gefahr der Auflösung der Personenvereinigungen rückt näher mit der zunehmenden Kapitalerstarkung einzelner Gesellschafter, weil die Per­

sonenvereinigung oft nur als der erste Notbehelf noch nicht vermögender oder fachmännisch gebildeter Gesellschafter angesehen wird. Neben der Ge- sellschaftsunternehmung können bei Personenvereinigungen leicht Geschäfte anderer Art vom einzelnen Gesellschafter privatim verfolgt werden, denen die kapitalisierten Reinerträge aus der GeseOschaftsuntemehmung Zuwachsen Die 3~< R e c h : Ehe Untemehmungsfonnen in Handel und Industrie

S tä rk u n g d er K ap italk raft des einen G esellsch afters d ien t vielfach dem Streben, das ß a n d d er g em ein sam en U n te rn e h m u n g zu lösen und die G e ­ sellsch aftsu n tern eh m u n g u n te r A b sto ß u n g des K apitals d e r G ese llsc h a fte r in eine E in zelu n tern eh m u n g Ü berzufuhren. D er T o d esk eim vieler G esellsch aften liegt m itu n ter auch darin, d a ß nicht m ehr erg ieb ig es A n lag ek ap ital a n d e re r zu einem ü b ertrie b en en K ap italw ert ü b ern o m m en w o rd en ist.

1. D i e s t i l l e G e s e l l s c h a f t .

R eichen die M ittel eines G e sch äftsin h ab ers z u r g la tte n F ü h ru n g seiner G esch äfte nicht m eh r aus, so kan n e r sich G eld, W e rtp a p ie re o d e r W aren als K redit zu r freien B enutzung ü b e rg eb en lassen. B ean sp ru ch t d e r G e ld ­ g e b e r d a fü r nu r eine v ertrag lich festg esetzte Z in sen tsch äd ig u n g , so ist er D a r 1 e h n s g 1 ä u b i g e r des G esch äftes; sein D arlehen g e h ö rt zu den v e r­

zinslichen Schulden, d er v erein b arte Z in sb e tra g zu den G esch äftsu n k o sten . W enn d ag eg en fü r die K ap italü b erlassu n g eine B e t e i l i g u n g a m R e i n ­ g e w i n n zu g esich ert w ird, lieg t eine s t i l l e G e s e l l s c h a f t vor, eine e ig e n ­ tüm liche F orm von B eteiligung an einem G eschäft, die zw ischen einem D a r­

lehen und einem G esellsch aftsv erh ältn is in d e r M itte steht.

Da d as G esetz den A usschluß d e r V erlu stb ete ilig u n g bei d e r stillen G esellsch aft fü r zulässig hält, so ist beim A usbedingen von M in d estein ­ k ü n ften (hierin liegt d e r A usschluß von d e r V erlu stb ete ilig u n g ) die U n te r­

sch eid u n g , ob D arlehen o d e r stille G esellschaft vorliegt, im Einzelfall seh r schw ierig. D as A usbedingen u m fan g reich er A ufsichtsrechte sp rich t nich t u n ­ b ed in g t g eg en ein D arlehen. F ü r die stille G esellschaft d a g e g e n sp rich t ohne w eiteres, daß d e r G e ld g e b e r seinen A nteil nicht a b tre te n darf. N eben d e r G e w in n b eteilig u n g kann sich d er stille G esellsch after auch eine feste V e r­

z in su n g sein er E inlage ausbedingen.

Jed es U nternehm en, gleichviel ob E inzelfirm a o d e r H an d elsg esellsch aft, k an n einen o d e r m eh rere stille G esellsch after aufnehm en o d e r bei einem o d e r m eh reren and eren U n tern eh m en selbst stiller G esellsch after sein. S tiller G esellsch after kan n ü b rig en s jed e rech tsfäh ig e n atü rlich e o d e r ju ristisch e P erson sein, auch eine H an d elsg esellsch aft (offene H an d elsg esellsch aft, e in ­ fache K om m anditgesellschaft, A ktiengesellschaft, K o m m anditgesellschaft auf A ktien, G esellschaft m it b e sc h rä n k te r H a ftu n g ), ebenso a b e r auch u n ­ m ü n d ig e P erso n en und E hefrauen.

Die stille G esellschaft b esteh t aus m indestens zw ei P erso n en (E in ze l­

k au fm an n , offene H an d elsg esellsch aft, K o m m anditgesellschaft), von denen n u r eine m it K apital b eteilig t ist. D er N am e d ieser U n tern eh m u n g sfo rm ist irrefü h ren d , da sie nach außen nicht als G esellschaft a u ftritt. Sie ste llt lediglich eine Innengesellschaft, ein K reditverhältnis, dar, n u r nicht m it fester V erzinsung, sondern m it sc h w an k en d er B eteiligung des E inlegers am G e ­ sch äftsertrag nach dem V erhältnis des h e rg eg eb en en K apitals. D urch den nicht erhobenen G ew inn des stillen G esellsch afters w ird seine E inlage nicht ohne w eiteres v e rm e h rt (§ 337 H G B ). D er stille G esellsch after w ird nicht M iteigentüm er d er U n tern eh m u n g , so n d ern d e r U n te rn e h m e r w ird E ig en ­ tü m e r d er E inlage des stillen G esellsch afters (§ 335 H G B ). G ew isse E in­

sch rän k u n g en m uß sich d e r U n tern eh m er, d e r einen stillen G esellsch after aufnim m t, gefallen lassen, w obei a b e r w en ig sten s v o r dem G esetz noch d e r C h a ra k te r d er E in zelu n tern eh m u n g g e w a h rt bleibt. W enn auch die p e rs ö n ­ lichen B eziehungen zw ischen dem F irm e n in h a b e r und dem stillen G e se ll­

R e c h : Die U nte rn e h m u n g sfo r m e n in H a n d e l und Industrie 377

s c h a fte r in den H in te rg ru n d tre te n , so d ü rfen doch g ro ß e M iß h e llig k e ite n in den p e rsö n lich e n B ezieh u n g en n ich t V orkom m en. Is t d e r stille G e se llsc h a fte r in seinem Ü b e rw a c h u n g sre c h t b e sc h rä n k t, so m uß d e r F irm e n in h a b e r um so p ein lich er iri d e r V e rw a ltu n g u n d V e rw e n d u n g d e r ihm a n v e rtra u te n E in­

lag en sein, w eil auch bei den e n g ste n p ersö n lich e n B ezieh u n g en im m er noch ein g e w isse s M iß tra u e n u n d eine g e w isse S o rg e um d as S chicksal d e r

E inlage v o rh a n d e n sein d ü rfte. O b sich d e r stille G e se llsc h a fte r auch am V erlu st b eteilig t, ist von den tatsäch lich en U m stän d en , vo n d e r G e sc h ä ftsla g e beim V e rtra g sa b sc h lu ß sow ie vom B edürfnis des U n te rn e h m e rs n ach K apital a b h ä n g ig (§ 336 H G B ).

V o r t e i l e :

1. Geheimhaltung des Eintritts des »stillen« Gesellschafters, kein Hervortreten

Powiązane dokumenty