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Über die Verzweigung eines Wechselstromes und die Entstehung eines Drehfeldes

Von

Dr. Joh. J . C. M üller, Oberlehrer am Technikum in Bremen.

D e r K in g in F ig . 1 is t m it v ie r gleichen Spulen aus K u p fe rd ra h t bew ickelt, von denen je zwei einander gegenüberliegende hintereinandergeschaltet sind. Das eine Spulenpaar ist

m it l _ l , das andere m it 2—2 bezeichnet. F lie fst du rch jedes Spulenpaar ein W echselstrom und haben beide Wechselströme eine Phasendifferenz gegeneinander, so entsteht b e ka n n tlich im In n e rn des K inges ein magnetisches Drehfeld.

W ir w ollen der E infachheit wegen fü r die nächsten Betrachtungen annehmen, dafs beide W echselströme gleiche effektive S tärke tj und ¿2 haben, u n d dafs die D ifferenz der Phasen der­

selben 90° beträgt. Das M axim um beider Ströme sei J. W ird dann der zeitliche V e rla u f beider Wechselströme in F ig . 2 dargestellt, wobei der Strom i, v o re ilt u n d i2 gegen in der Phase v e r­

zögert ist, so dreht sich das magnetische Feld im In n e rn des Ringes entgegen der B ew egung des U hrzeigers. W ir nehmen dabei an, dafs die Ströme in die m it + bezeichne- ten K lem m en eintreten, w enn die augenblickliche Stärke derselben durch eine positive O rdinate der S inuskurve darge­

ste llt w ird . W enn da­

gegen der Strom i2 im Spulenpaar 2 — 2, w ie in F ig . 3, eine V o re ilu n g in der Phase um 90° gegen i, hat, so dreht sich das magnetische Feld im In ­ nern des K inges im Sinne der B ew egung des U h r­

zeigers.

Im Nachfolgenden sollen Verzw eigungen im

u n d ch e m isch e n U n te r r ic h t .

H e fi IT . M ä rz 1900. J o n . Müller, Wechselstrom. 89

W echselström kreise be n u tzt werden, und zw ar sollen K a p a zitä t, S elbstinduktion u n d W Id e i- stand der beiden Zweige so gew ählt werden, dafs die beiden Zweigströme eine Phasen­

differenz gegeneinander haben. F lie fs t dann der eine Zweigstrom ¡j du rch das Spulenpaar 1_der andere durch das Spulenpaar 2—2, so entsteht im In n e rn des Ringes ein magne­

tisches D rehfeld.

In F ig. 4 bedeutet W die Wechselstrommaschine. R ist der in F ig . 1 dargestellte R in g m it den beiden Spulenpaaren.

1. A n der Stelle A (Fig. 4) fin d e t eine V e rzw e ig u n g des Wechselstromes statt. D er eine Zweigstrom i, flie fs t durch einen Satz p a ra lle l geschalteter Glühlam pen (Lam penw ider­

stand), der andere L durch die E r­

regungsspulen eines E lektrom agne­

ten M , dessen K e rn aus Eisen­

blechen von 0,8 mm D icke zusam­

mengesetzt ist. D a S elbstinduktion und K a p a zitä t pra ktisch genommen in den elektrischen G lühlam pen gleich N u ll sind, dagegen die E r­

regungsspulen einen grofsen Selbst­

in d u ktion sko e ffizie n te n haben, so hat der Strom t2 eine Phasenver­

zögerung gegen V ) - E in im In ­

nern des Ringes hängender K u p fe rc y lin d e r, dessen Drehungsachse m it der Achse des langes zusamm enfällt, w ird in D re h u n g versetzt u n d ro tie rt in derselben R ich tu n g w ie das Feld. W ir beobachten dabei, dafs der K u p fe rc y lin d e r entgegen der Bew egung des U hrzeigers um lä u ft.

2. W ird der E le ktro m a g n e t aus dem zw eiten Zweige e n tfe rn t u n d an die Stelle des­

selben ein e le ktro lytisch e r Condensator2) gebracht, welcher aus zw ei in gesättigte K a liu m ­ alaunlösung getauchten A lu m in iu m p la tte n besteht, so hat der Strom i2 eine V o re ilu n g gegen ii . Das Feld ro tie rt je tz t im Sinne der B ew egung des Uhrzeigers.

3. Schaltet man in dem zw eiten Zweige eine Drosselspule D und den elektrolytischen Condensator hintereinander ein, so lä fst sich durch Ä n d e ru n g der S elbstinduktion der Drosselspule erreichen, dafs entweder 1. V o re ilu n g gegen i 2 hat, oder dafs 2. i 2 V o re ilu n g gegen il hat, oder dafs 3. beide Ströme in gleicher Phase sind. Im letzteren F a lle w ird die durch die K a p a zitä t bedingte V o re ilu n g durch die S elbstinduktion der Drosselspule aufge­

hoben; es entsteht also k e in D re h fe ld im In n e rn des Ringes und der K u p fe rc y lin d e r w ird n ich t in Bew egung gesetzt. Als. Drosselspule benutze ich h ie rb e i eine aus 2 mm dickem K u p fe rd ra h te hergestellte Spule m it 450 W in d u n g e n (6 L a g e n von je 75 W indungen, Lä n g e der Spule 25 cm). In das Inn e re der Spule ka n n ein B ündel von D rähten aus weichem Eisen geschoben werden (Durchmesser des E isendrahtbündels 30 mm). D u rch Hineinschieben u n d Herausziehen des Eisenkernes kann die S elbstinduktion der Spule in dei fü i den be schriebenen Versuch erforderlichen Weise geändert werden. Schiebt man den E isenkern bis zu einer gewissen T ie fe in die Spule, so verschw indet das D re h fe ld ; hebt man den Eisen­

ke rn , so dreht sich der K u p fe rc y lin d e r im Sinne der B ew egung des Uhrzeigers, schiebt man den E isenkern w e ite r hinein, so d reht sich der C ylinder im entgegengesetzten Sinne.

D e r elektrolytische Condensator enthält dabei zwei A lu m in iu m p la tte n von 1 mm D icke (21 cm X 26 cm ); beide P latten stehen senkrecht in der K alium alaunlösung und einander parallel im Abstande von 1 cm. D ie K a lium alaunlösung hat die T em peratur + 15° C. und ist o'esättigt. Eisenplatten in Sodalösung geben w e n ig e r g ü n stig e Resultate.

D e r E lektrom agnet M hat einen K ern, der aus 40 von einander durch einen A n strich m it L a c k isolierten Eisenblechscheiben (D icke 0,8 mm) zusammengesetzt ist. D ie Dimensionen

1) Vergl. Bedell und Crehore, Theorie der Wechselströme, deutsche

Bucherer, S. 36 und 182. K

2) Grawinkel und Strecker, Hülfsbuch für die Elektrotechnik. 5. Aufl.

Übersetzung von A. H.

S. 26.

u. X III. 1 2

90 Kl e i n e Mi t t e i l u n g e n. Z e its c h r ift f ü r d e n p h y s ik a lis c h e n D r e iz e h n te r J a h rg a n g .

der Bleche ergeben sich aus F ig. 5. A u f jedem der beiden Schenkel sitzt eine E rregungs­

spule m it 150 W in d u n ge n aus K u p fe rd ra h t (1 m m Durchmesser); beide Spulen sind h in te r­

D ie v ie r einandergeschaltet.

B ei den oben beschriebenen Versuchen besteht der R in g aus weichem Eisendraht (Q uerschnitt des R ingkernes 4 cm x 3 cm). D e r R in g ist in Quadranten g eteilt, von denen je d e r eine Spule m it 100 W in d u n g e n K u p fe rd ra h t (1,5 mm Durchmesser) e n th ä lt3 4).

Spulen sind in derselben W eise geschaltet, w ie F ig . 1 zeigt.

A n Stelle des Ringes lä fst sich bei den erwähnten Versuchen auch der folgende A p p a ra t verwenden, der im P rinzipe dem In d u ktio n sm o to r von F e rra ris *) entspricht E in v ie rp o lig e r Feldm agnet ist aus 20 Eisenblechen von der in F ig . 6 darge­

stellten Form zusammengesetzt. D ie Eisenbleche von 1 mm D icke sind durch P a p ie rb lä tte r von einander isoliert. Ü ber jeden der v ie r nach innen g e kehrten Pole ist eine E rregungsspule m it 80 W in d u n ­ gen K u p fe rd ra h t (1,5 m d ick) geschoben.

Je zwei gegenüberliegende Pole werden von demselben W echselstrom erregt. Zwischen den Polen ist ein A n k e r um eine W e lle drehbar. D er K e rn des A n ke rs besteht ebenfalls aus Eisenblechen u n d ist in derselben Weise w ie ein A n k e r fü r Gleichstrom maschinen con- stru ie rt. D e r ganze A n k e r ist der E in fa ch h e it wegen m it einem M antel aus K upferblech umgeben.

F ig . 5.

Zum Schlüsse sei bem erkt, dafs die bei dem Versuche 2 entstandene Phasendifferenz n u r g e rin g ist. Es e rg ie b t sich dies aus der Messung der Strom stärken q u n d i2, sowie des Gesamtstromes i 5). D ie Frequenz des benutzten Wechselstromes w a r 40. B ei allen Versuchen w aren die Ströme i, u n d i2 einander gleich und zw ar 4 Amp.

Kleine Mitteilungen.

Zur Dem onstration des Einflusses des u ltra v io le tte n Eielites a u f die elektrische Funkenentladung'.

V o n A lf o n s « S e lla in R o m .

H e rr D u n k e r hat neu lich in dieser Z e its c h rift { X I I 273, Sept. 1899) eine experim entelle A n o rd n u n g beschrieben, welche den E in flu fs des u ltra v io le tte n L ich te s a u f die F u n ke n e n t­

la d u n g zu demonstrieren erlaubt. Eine Influenzm aschine ladet zwei p arallel geschaltete Flaschenpaare, deren äufsere Belegungen je du rch eine Funkenstrecke verbunden werden.

S p rin g t ein F u n ke im A uslader der Maschine über, so hat man g le ich ze itig zw ei F u n ke n in den beiden äufseren Funkenstrecken. A lsdann w ir k t einer von diesen als der a k tiv e F u n ke und sendet u ltra vio le tte s L ic h t a u f die andere Funkenstrecke aus, welche als passive die E in w irk u n g der B eleuchtung zeigen soll.

N un habe ich v o r zwei Jahren in der ersten in Rom stattgefundenen S itzung der Italienischen physikalischen Gesellschaft eine A n o rd n u n g dem onstriert (und erst k ü rz lic h im Nuovo Cimento, 4, X, S. 116, Sept. 1899 ve rö ffe n tlic h t), welche m ir einfacher als die D u n k e r - sehe zu sein scheint. Gebraucht w ird dabei blofs ein Flaschenpaar, und zw ar die gew öhn­

lichen Verstärkungsflaschen der Influenzm aschine, deren äufsere B elegungen durch eine 3) Silvanus P. Thompson, Mehrphasige elektrische Ströme und Wechselstrommotoren, deutsche Übersetzung von A. Strecker 1896. S. 90 und ff.

4) ebenda p. 86 und G. Kapp, Elektrische Kraftübertragung. 2. Auf]. S. 227.

5) Bedell und Crehore, Theorie der Wechselströme, S. 196.

u n d ch e m is c h e n U n te r r ic h t.

H e ft IT. M ä rz 1900. Kl e i n e Mi t t e i l u n g e n. 91

Funkenstrecke verbunden werden. In dieser t r it t der passive Funke auf, w ährend der a k tiv e vom A uslader der Maschine erzeugt w ird . Zweckm äfsigerweise w ird zu r passiven F u n ke n ­ strecke ein in d u k tiv e r W iderstand, aus einig’en W in d u n g e n von m etallischem D rahte be­

stehend, p a ra lle l geschaltet. Dadurch, dafs die äufseren Belegungen m etallisch verbunden sind, ist der G ang der Maschine regelm äfsiger, fe rn e r kann man recht intensive E ntladungen benutzen, ohne die passive Funkenstrecke a llzulang zu erhalten. U nd dabei ist der F u n ke äufserst em pfindlich gegen den E in flu fs des u ltra v io le tte n Lichtes, was sich dadurch zeigt, dafs die N a tu r und der oberflächliche Zustand der E lektroden von g e rin g e r B edeutung sind, so dafs man u n te r Um ständen sogar die E rscheinung m it Spitzen erhalten kann.

Schön und sicher lä fst sich die E rscheinung demonstrieren, wenn man den passiven F u n ke n zwischen K u g e ln von etwa 1 cm Durchmesser im Abstande von etwa 5 mm durch­

schlagen lä fs t; die Funkenstrecke stelle ich v e rtik a l auf, dam it der F u n ke leichter von den seitlich stehenden Beobachtern gesehen w ird .

Jedoch möchte ich noch bemerken, dafs bei dieser A n o rd n u n g es recht schw ierig scheint, den hemmenden E in flu fs des u ltra v io le tte n Lichtes durch B eleuchtung der positiven E lektrode zu Stande zu b rin g e n (Rendiconti Acc. Lincei 5, V, S. 323, 389, 1896).

Eine der Dunkerschen entsprechende A n o rd n u n g liefse sich benutzen, um die W irk u n g der X -S trahlen a u f die F u n ke n e n tla d u n g zu dem onstrieren, indem man die a k tiv e F u n ke n ­ strecke d urch eine Röntgensche Röhre ersetzt.

ISI

;S

E in einfaches Funkenm ikrom eter.

V o n E . O r i m s e l l l i n C u x h a v e n .

E in G lasrohr von 15 mm Durchmesser und 30 cm L ä n g e w u rd e an einem Ende zuge­

schmolzen. In einer E n tfe rn u n g von 12 cm vom geschlossenen Ende w u rd e ein Glasrohr von 8 mm D ic k e und 20 cm Län g e re c h tw in k e lig angeschmolzen und in der M itte re ch t­

w in k e lig gebogen. E in zweites G lasrohr von im ganzen 50 cm Länge u n d 8 mm D icke w u rd e an einem Ende zugeschmolzen u n d dann zw eim al re c h tw in k e lig gebogen, sodafs das verschlossene Ende 30 cm lang u n d die beiden anderen Stücke je 10 cm la n g waren. D ann w u rd e das dünnere Glasrohr durch einen in das dickere G lasrohr passenden K orkstopfen streng passend eingesteckt; a u f das geschlossene Ende des dünnen Glas­

rohres -war vo rh e r ein kurzes S tück eines Gummischlauches a u fg e stre ift, dam it hie rd u rch das dünne Glasrohr im In n e rn des dickeren eine gewisse F ü h ru n g erhielt. A u f diese W eise entstand ein A p p a ra t, der zwei m it ih re n offenen Enden einander zugekehrte Glasrohre tru g , deren Entfernung- b e lie b ig durch Einschieben oder Herausziehen des einen Glasrohres aus dem anderen v e rä n d e rt w erden konnte.

N un w u rd e an das eine Ende von zwei 6 cm langen und 5 mm dicken Zinkstäben je ein w eicher K u p fe rd ra h t gelötet. Diese K u p fe rd rä h te w u rd e n in die Glasrohre e in g e fü h rt u n d dann du rch je ein Loch, das in die einander gegenüberliegenden parallelen Glasrohrstücke eingeschmolzen

war, so w e it hindurchg-ezogen, dafs die Zinkstäbe noch je 25 mm aus den Glasröhren heraus­

ragten. D ie K upfe rd ra h te n d e n w u rd e n dann zu Ösen zusammengebogen. Zum Schlufs w urden die Zinkstäbe und die K upfe rd ra h te n d e n m it G u m m ik itt festgekittet.

Dieses F u n ke n m ikro m e te r, das besonders z u r A n s te llu n g der Teslaschen Versuche m it E rfo lg benutzt wurde, kann in je d e r beliebigen L a g e in ein S tativ eingeklem m t, oder in das L och eines dickeren Brettes fe stg e kitte t werden.

U m das L ic h t der hell glänzenden F u n ke n bei den Teslaschen Versuchen abzuhalten, w urde w ie in der F ig u r p u n k tie rt angegeben, eine schachtelartige Papphülse, durch welche die einander zugekehrten Glasrohre hind urch g in g e n , ü b e r die Funkenstrecke g e klappt.

12*

92 Kl e i n e Mit t e i l u n g e n. Z e its c h r ift f ü r d e n p h y s ik a lis c h e n D r e iz e h n te r Jahrprangr.

Hoehspanmingstransformator.

V o n E . G l ’ i m s e h l i n C u x h a v e n .

Um die Teslaschen Versuche m it Hochfrequenzström en anzustellen, verw andte ich einen Hochspannungstransform ator, den ich m it verhältnism äfsig einfachen M itte ln ohne grofse Kosten selbst herstellte u n d der bei den Versuchen tadellos fu n ktio n ie rte .

E in gew öhnlicher S tandcylinder von 3 cm äufserem Durchmesser und 30 cm Höhe

■wurde an seinem oberen u n d unteren Ende m it mehreren (etwa 6) nebeneinander liegenden W in d u n g e n von blankem weichen K u p fe rd ra h t von etwa 1 mm D ic k e um w icke lt. Diese W in d u n ge n w urden m it einander ve rlö te t u n d bildeten so einen einfachen fest ansehliefsenden M e ta llrin g am oberen u n d unteren Cylinderende. A n das eine fre ie Ende der oberen W in

-dung'sgruppe w u rd e ein m it Seide umsponnener K u p fe rd ra h t von 0,3 mm D icke gelötet. Dieser D ra h t w u rd e dann in d ich t nebeneinander liegenden W in d u n ge n in einfacher L a g e um den C ylin d e r g e w icke lt, bis das eine fre ie Ende der unteren verlöteten W in d ungsgruppe erreicht w a r, m it welchem der umsponnene K u p fe rd ra h t ve rlö te t w urde. D ann w u rd e ein in die obere Öffnung des Standcylinders passender Holzstopfen geschnitten oder a u f der D rehbank g e dreht, der an seinem oberen Ende v e rjü n g t z u lie f und zw ar so, dafs der Hals einer Flasche, die als T rä g e r der prim ären W in d u n g e n diente, über das obere Ende pafste und a u f dem unteren dickeren Ende ruhte. Das fre ie Ende der oberen W in d u n gsg ru p p e des Stand­

cylinders w u rd e n u n du rch den Holzstopfen h in d u rc h g e fü h rt und endete an der Spitze des Holzstopfens in einer K lem m ­ schraube. H ie ra u f w u rd e der S tandcylinder in eine passende V e rtie fu n g eines dickeren Brettes m it seinem Fufse festgekittet.

Das fre ie Drahtende der unteren W in d ungsgruppe w u rd e dann in einer in das F u fsb re tt geschraubten P olklem m e befestigt. Dieser so m it ca. 500 D ra h t­

w in d u n g e n u m w icke lte S tandcylinder bildete die sekundäre Spule des Transform ators.

Z u r p rim ä re n Spule w u rd e eine gewöhnliche Glasflasche von 30 cm Höhe und 10 cm Durchmesser benutzt, von welcher der Boden abgesprengt war. Aus 4 mm dickem blanken K u p fe rd ra h t w u rd e n u n eine Spule hergestellt, die sich a u f den W in d u n g e n der Flasche du rch eigene F e d e rk ra ft festhielt. 10 W in d u n ge n m it je 2 cm A bstand bedeckten die Ober­

fläche der Flasche, sodafs oben und unten noch etwa 4 cm freiblieben. D ie Drahtenden w urden zu Ösen zusammengebogen. Diese p rim ä re Spule w urde n u n einfach ü b e r die sekundäre Spule gesetzt, sodafs der Hals der Flasche a u f dem Holzstopfen des Standcylinders ruhte. Das untere Ende der prim ären Spule w u rd e n u n noch m it einer P olklem m e a u f dem F ufsbrette durch einen starken D ra h t verbunden. Zum Schlufs w u rd e noch sowohl die sekundäre Spule, w ie auch die Flasche aufsen und innen m it Schellacklösung m ehrfach in der W ärm e bestrichen. D u rch diesen L a ckü b e rzu g w urden einerseits die D ra h tw in d u n g e n noch fester m it einander iso lie rt verbunden, andrerseits diente der Ü berzug zum Schutze gegen äufsere Einflüsse.

M it diesem T ransform ator liefsen sich alle Tesla-Versuche m it Hochspannungsströmen vo rz ü g lic h ausführen.

A ls Quelle zum Laden der L eydener Flaschen w urde ein 20 cm -F u n ke n in d u kto r benutzt.

A b e r auch schon m it A n w e n d u n g einer kle in e n Influenzelektrisierm aschine liefsen sich die meisten Versuche recht g u t ausführen. D e r T ra n sfo rm a to r besitzt neben seinem H aupt- vorzuge der B illig k e it noch die angenehme Eigenschaft, dafs die beiden Spulen le ich t von einander g e tre n n t w erden können u n d daher gegen andere ähnliche Spulen m it m ehr oder w eniger W in d u n ge n vertauscht werden können.

u n d ch e m isch e n U n te r r ic h t.

H e ft I I . M ä rz 1900. Kl e i n e Mi t t e i l u n g e n. 93

Zum Nachweis der Selbstinduktion.

V o n D r . J o l i s . .T . € . M ü l l e r in B re m e n .

D e r von. der E le ktrizitä tsq u e lle E herrührende Strom v e rzw e ig t sich he i a, u n d je d e r der Zweigströme d urchfliefst eine der B e w icklu n g e n des D iffe rentialgalvanonieter D O. D ie Schaltung der beiden B e w icklu n g e n / u n d I I ist so ausgeführt, dafs die W irk u n g e n der Zweigströme a u f den Magneten sich aufheben, w enn die Zweigströme einander gleich sind.

Haben beide B e w icklu n g e n des Galvanometers gleichen W iderstand u n d ist fe rn e r R1 = II,, so w ird die Nadel des Galvanometers n icht abgelenkt. L ist ein G lühlam penwiderstand.

Zum Nachweis der E xtra strö m e beim Öffnen u n d Schliefsen des Stromkreises w ählen w ir fü r Rl einen W ide rsta n d m it S elbstinduktion u n d fü r R2 einen W iderstand ohne Selbst­

in d u k tio n . D abei soll i?, seinem in Ohm gemessenen Betrage nach gleich Ii, sein. W ird durch den Ausschalter S der S trom kreis geschlossen, so entsteht in R, eine E.M.K. der S elbstinduktion, welche b e w irk t, dafs der Strom in / n ich t sogleich seinen durch das Ohmsche Gesetz bestim m ten W e rt a n nim m t; w ährend einer sehr k u rze n Zeit nach dem Schliefsen des Stromes ü b e rw ie g t die von der Spule I I herrührende K ra ft. D aher schlägt die Nadel beim Schliefsen des Stromes aus u n d k e h rt dann in die N u llla g e z u rü c k . Beim Öffnen des Stromes entsteht ein Induktionsstrom , der die beiden Spulen von b nach c durchfliefst. D ie A b le n ­ k u n g e n der Magnetnadel sind beim Öffnen und Schliefsen des Stromes entgegengesetzt.

I JL.

Is t Rj = IL und haben beide gleichen Coefficienten der S elbstinduktion, so verschw inden die A b le n ku n g e n der Nadel beim Öffnen und Schliefsen. A ls in d u ktio n sfre ie n W ide rsta n d verw endet man einen a u f einem B re tt aus­

gespannten u n d um eine H olle gelegten D ra h t, sodafs die beiden H ä lfte n des Drahtes d icht nebeneinander p arallel laufen. D u rc h zw ei a u f den beiden D ra h th ä lfte n schleifende C ontakte ka n n m an schnell nach vo ra u f- gegangener P rü fu n g des D G die N adel in die N u llla g e z u rü c k fü h re n . Um auch stärkere Ströme bis zu 10 Amp.

u n d m ehr verw enden zu können, benutze ich als D iffe ­ rentialgalvanom eter, w ie b e i der Tangentenbussole, eine kre isfö rm ig e Spule (m ittle re r Durchmesser 20 cm). D ie ­

selbe enthält zw ei nebeneinander liegende D rä h te ; je d e r der beiden ist in 20 W in d u n ge n a u fg e w icke lt. In der M itte der Spule ist die Nadel a u f einer Spitze drehbar u n d trä g t einen langen Zeiger.

A uch bei je d e r Ä n d e ru n g der Zahl der im G lühlam penw iderstand L eingeschalteten Lam pen entstehen in R, Induktionsström e, die das G leichgew icht der Nadel stöien.

A ce tyle n lic lit im U n terric h t.

V o n t i o t t f t - i e < l E r c k i n a n n ( B in g e n a. R h .).

D ie Flam me des Acetylengasbrenners ze ig t je nach dem D ru c k , u n te r dem das Gas ausströmt, eine ganz verschiedene Form und Beschaffenheit. D er günstigste E ffe kt w ird erzielt, w enn der D ru c k etwa 12 cm b eträgt. D ann g le ich t die Flamme der Flamme des Leuchtgasschnittbrenners u n d bre n n t hell u n d ru fs fre i. W ird der D ru c k geringer, so v e rlie it die Flamme an U m fa n g u n d L e u c h tk ra ft. W ird derselbe dagegen gröfser als je n e r günstigste D ru c k , so streckt sich die Flam me u n d fä n g t an zu rufsen. B ei noch stärkerem D iu c k h ö rt das Rufsen w ieder a u f, die Flam me w ird w ieder b re it u n d sehr h e ll, ih re Oberfläche lie g t jedoch je tz t n ich t m ehr in einer Ebene, sondern ist w e lle n fö rm ig g e k rü m m t in fo lg e von W irbelbew egungen der beiden aus den zw ei B renneröffnungen austretenden Gasströme.

Es ist deshalb fü r die Dem onstration des A cetylengaslichts im U n te rrich te von W e rt, einen A p p a ra t zu besitzen, der es erlaubt, den D ru c k je d e rze it bequem und rasch zu ändern, und g le ich ze itig es erm öglicht, denselben fü r die D auer des Versuchs a u f einer beliebigen, genau messbaren Höhe constant zu erhalten.

9 4 Kl e i n e Mi t t e i l u n g e n. Z e its c h r ift f ü r den p h y s ik a lis c h e n D r e iz e h n te r J a h rg a n g .

Eine grofse Flasche A (etwa 51 haltend) w ird m it Wasser g e fü llt und a u f einen erhöhten S tandpunkt (eine hohe Kiste) gestellt. D ie Flasche w ird m it doppeltdurchbohrtem Gum mistopfen fest verschlossen, dessen eine B oh ru n g die gerade Glasröhre a trä g t, w ährend

d urch die andere B oh ru n g der lange Schenkel eines k n ie fö rm ig gebogenen Glasrohrs geht. D er

d urch die andere B oh ru n g der lange Schenkel eines k n ie fö rm ig gebogenen Glasrohrs geht. D er

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