• Nie Znaleziono Wyników

rauches. Beim Vergleich der Menge des Gesamtstickstoffs im Tabakrauch m it der

3 5 6 6 E 3. Pf l a n z e n p i t y s i o l o g i e. Ba k t e r i o l o g i e. 1 9 3 0 . I . N-Menge der bis jetzt im Bauch bekannten N-haltigen Verbb. (Le h m a n n, C. 1909.

I. 1104) ergab sieh, daß nur 50— 6 0 % des Gesamt-N in diesen Verbb. enthalten sein können u. daß der übrige Teil aus unbekannten Verbb. stammen muß. Auf Grund des positiven Ausfalls der Farbrk. m it Diazobenzolsulfosäure u. des Verh. dieser un­

bekannten Stoffe bei der Autoklavenhydrolysc nimm t Vf. an, daß diese hauptsächlich aus Purinbascn oder ihnen verwandten Stoffen bestehen. Hydrolyseverss. unter ver­

schiedenen Bedingungen zeigten, daß der unbekannte Teil des Gcsamt-N aus m inde­

stens 2 unbekannten Verbb. stammen muß. D ie Isolierung dieser Verbb. ist bis jetzt noch nicht gelungen. — Nachdem Verss. ergeben hatten, daß bei der Nicotinbest, im Tabakrauch nach Pf y l u. Sc h m it t (C. 1927. II. 2634) durch Pikrinsäuro auch geringe Mengen anderer Substanzen mitgefällt werden, wurde die Best. in der Weise modifiziert, daß der erst ausgefällte Pikrinsäurend. zers. u. das N icotin nach Ü ber­

treiben m it W .-D am pf erneut m it Pikrinsäure gefällt wurde. Die erst mitgefällten Verunreinigungen dest. m it W .-D am pf nicht. (Biochem. Ztschr. 219. 258— 76. 25/3.

1930.) Ko b e l.

E 3. P fla n z e n p h y s io lo g ie . B a k te r io lo g ie .

Nicolai N. Iwanow, R. S. Alexandrowa und M. A. Kudrjawzewa, Uber die Umwandlung der Zuckerarien beim Reifen der Früchte von Wassermelonen. Beim Reifen der Wassermclonenfrüchte findet eine Anhäufung u. Umgruppierung der Zuckerarten statt. Als erste in eintägigen Früchten vorhandene Zuckerart erscheint die Glucose, dann -wird in den folgenden Stadien in geringer Menge Fructose gebildet; darauf wächst die Menge der Monosaccharide u. die Fructose erhält ein bedeutendes Über­

gewicht über die Glucosc. Is t dies geschehen, so beginnt die Umgruppierung der Mono­

saccharide in Rohrzucker, dessen Menge bis zur völligen Reife ständig wächst. — Die Menge der Saccharose charakterisiert nicht nur die Reifungsstufe der Wasser­

melone, sondern auch die A rt u. Sorte derselben. Der Übergang von den wilden Formen der Wassermelonen in die K ulturform en w ird v on einer Gesamtanhäufung von Zuckerarten u. dem Auftreten v on Rohrzucker begleitet. — D ie Prozesse der Zuckerartenumgruppierung, die beim Reifen in 2 Phasen verlaufen: 1. G lucose— >- Fructose, 2. Glucose + Fructose — ->- Saccharose finden auch m den ersten zwei bis drei W ochen nach der Abnahm e der Früchte von der Mutterpflanze statt. Dab V er­

hältnis der Fructose zur Glucose im Safte der Wassermelone nach der Inversion Fructose + % Saccharose: Glucose + 1 / 2 Saccharose wächst in dem Maße des Reifens, u. am Ende nähert es sich einer bestimmten Größe, welche in den Grenzen 1,3— 1,4 bleibt. (Biochem. Ztschr. 212. 267— 79. 11/9. 1929. Leningrad, Biochem. Lab. d.

Inst. f. angew. Botanik.) Ko b e l.

Karl Pirschle, Zur Assimilation des Harnstoffs durch die höhere Pflanze. 14 ver­

schiedene Pflanzen (K ürbis, Sojabohne, Stangenbohne, Mais, Balsamine, Tabak, Sonnenblume, Erbse, Gerste, Tradeskantie, Kapuzinerkresse, Zwiebel, W icke u. H afer) wurden in Wasserkulturen teils auf Harnstoff, teils (zum Vergleich) auf Am m onnitrat als N -Q uelle gezogen. Nach 4— 5-wöchiger K ultur wurden dio zerkleinerten Wurzeln unter möglichst asept. Bedingungen (Waschen, Ausfrieren) auf ihr Verh. zu Harn- stofflsg. untersucht u. das durch enzymat. Umsetzung gebildete N H3 titrim etr. ge­

messen. D ie Verss. ergaben, daß die W urzel ein gewisses Anpassungsvermögen an H arnstoff besitzt in dem Sinne, daß sie bei K ultur auf H arnstoff als N-Quelle ein höheres Harnstoffspaltungsvermögen erlangt als Vergleichspflanzen, die auf einer anderen N -Q uelle kultiviert wurden. Ein derartiger Unterschied im enzymat. Verh.

konnte bei parallelen Verss. m it den Blättern der Vers.-Pflanzen nicht fcstgestcllt werden. (Biochem. Ztschr. 212. 466— 74. 11/9. 1929. Oppau, Forschungslab. d.

I. G. Farbenind. Ludwigshafen.) Ko b e l.

B. N. Rutowski und A. J. Trawin, Über die Anreicherung von Menthol und Menthon im Pfefferminzöl wahrend der Vegetation von Mentha Piperita. (U. S. S. R . Scient.-techn. D pt. Supreme Council National E con om y Nr. 351. Transact. Chem.

Pharm. Inst. N r. 22. 118— 25. 1930. — C. 1929. II. 3074.) Sc h ö n f e l d. Kurt Trautwein, E in Apparat zur Anaerobenzüehtung. Ein Einmachglas m it zwei Gummiringen w ird mittels eines zwischen die Gummiringe gesteckten Saugmund­

stückes auf ca 40 mm evakuiert u. der Restsauerstoff m it Pyrogallolkalilauge (1— 2 g Pyrogallol in 50 ccm 5— 10 % ig. Kalilauge) entfernt. D ie Sauerstofffreiheit u. das D ich t­

halten der Arm atur w ird ständig m it einem im Inneren des Glases befindlichen Mano­

meter kontrolliert (vgl. auch Tr a u t w e in, Ztrbl. Bakter. Parasitenkd. II. A b t. 77.

55). (Ztschr. ges. Brauwesen 53. 45— 19. 5/4. 1930. Hochschule Weihenstephan, Inst,

f. Theoret. Gärungsphysiol.) Ko l b aCH.

M. P. Korssakowa, Mechanismus der Nitratreduktion. II. Reduktion der Nitrate durch freien Wasserstoff entwickelnde Bakterien. (I. vgl. C. 1930. I. 2746.) M it B. coli commune ausgeführte Gärverss. ergaben, daß die bei der Gärung stattfindendo Red.

von K N 03 sowohl auf K osten des H2 in statu nasccndi, wie auf K osten der Oxydations- prodd. der Gärung, die m it dem N itrat ein System bilden, das durch die Bakterien aktiviert wird, vor sich geht. (Bull. Acad. Sciences U. R . S. S. [russ.: Iswestija Aka- demii Nauk S. S. S. R .] [7] 1929. 599— 605.) Sc h ö n f e l d.

L. M. Model, Uber die Biochemie der Ernährung und des Wachstums von Tuberkel­

bazillen. (Vgl. C. 1930. I. 239.) Optimale Wachstumsergebnisse wurden nicht m it Glycerin-Fleisch-Pepton-Bouillon erhalten, sondern m it synthet. Medien von Sa uTON u. Lo n g (Asparagin, Citronensäure, Glycerin usw.). W ichtigste N-Quelle für T B .:

N II4-Ionen. K -, Mg-, PO,,- u. S 0 4-Ionen sind unentbehrlich. Für die Assimilation von Mg ist Ggw. eines Anions einer mehrbas. organ. Säure erforderlich. Glycerin ist die besto C-Quelle. Optimales pH = 7,5. Ölsäure wirkt wachstumshemmend, ebenso capillaraktive Stoffo. Den Lipoiden, als capillaraktiven Stoffen, kom m t bei der W ider­

standsfähigkeit des Organismus gegen Tuberkulose eine wesentliche Rolle zu. (Journ.

exp. Biologie Med. [russ.: Shurnal exp. Biologii i M ediziny] 32. Nr 32. 274— 80. 1929.

Moskau, Inst. f. G-ewerbekrankh.) Sc h ö n f e l d.

William C. Frazier und Philip Rupp, Untersuchungen über die proteolytischen Bakterien der Milch. I II. Wirkung der proteolytischen Milchbakterien auf Casein und Celaline. Bei Unters, von 229 Kulturen wurden 4 Kokken- u. 4 Stäbchenarten ge­

funden, die keine Zunahme des Am ino-N in Casein- oder Gelatinelsgg. bewirkten, die anderen zerfallen in stark oder schwach spaltende Arten. Die Br-Probe verlief in allen Fällen der Caseolyse außer bei M. cereus positiv. M. varians verm ochte nicht Na-Caseinat, wohl aber Ca-Caseinat zu spalten, einige der übrigen Organismen spalteten Ca-Caseinat leichter als das Na-Salz. Steigende Mengen gärbaren Zuckers bis zu 0 ,1 % beeinflußten bei den meisten Organismen die Caseolyse nicht merklich, bei M. per- eitreus indes schien sie m it zunehmenden Glucosemengen abzunehmen, umgekehrt bei Str. liquefaciens. Die Beobachtungen bieten Grundlagen für eine Gruppierung der Organismen. (Journ. Bacter. 16. 187— 96. Sept. 1928. Sep.) Gk o s z f e l d.

William C. Frazier und Philip Rupp, Untersuchungen über die proteolytischen Bakterien der Milch. IV . Wirkung der proteolytischen Milchbakterien auf Aminosäuren und andere einfache Slickstoffverbindungen. (III. vgl. vorst. R ef.) M it den genannten 229 K ulturen wurden synthet. Medien, die verschiedene einfache N -V erbb., nämlich Na-NH.r Phosphat, N H ,-Succinat, Harnstoff, Asparagin, Glycin, Alanin, Leucin, Asparaginsäure, Glutaminsäure, Tryptophan u. Tyrosin als alleinige N- Quelle enthielten, geim pft u. Wachstum, N H a-Zunahmo u. pn ermittelt. Einige der Organismen, die H arnstoff als einzige N-Quelle verwenden, bewirken infolge Bldg. von N H3 alkal.

R k ., andere eine saure, anscheinend ohne N H3 frei zu machen. Organismen, die N H3

als alleinigo N -Q uelle verwenden, können anscheinend auch die einfacheren Am ino­

säuren gebrauchen, wenn das Medium als C- Quelle gärbaren Zucker enthält. In Medien, die weder Zucker noch ähnliche K ohlenhydrate enthalten u. denen die Aminosäure als alleinige Quelle für C u. N dient, wurden Ergebnisse erhalten, die zur Gruppierung der Organismen wertvoll werden können. Diese Differenzierung kann in Gruppen erfolgen auf Grund ihres Wachstums u. ihrer W rkg. in Zuekermedien, die N H3 oder H arnstoff als alleinigo N -Q uelle oder in Medien, die N H j-Succinat, Asparagin oder verschiedene Aminosäuren als alleinige Quelle für C u. N enthalten. (Journ. Bacter.

16. 231— 45. Okt. 1928. Sep.) Gk o s z f e l d.

Arthur Harden, Über die Bedeutung der Phosphate fü r die alkoholische Gärung.

Nobelvortrag. Zusammenfassende Darst. der Bedeutung der Phosphate für die alkoh.

Gärung. (Ztschr. angew. Chem. 43. 205— 08. 8/3. 1930. Nature 125. 277— 79. 313— 314.

323. London.) Ko b e l.

N. A. Krassilnikow, D ie Belebung von Dauerhefe. Zym inpräparatc enthalten selbst nach dauernder Behandlung der H efe mit wasserfreiem A., Ä. u. Aceton eine gewisse Menge von lebenden, wachstumsfähigen u. gärfähigen Hefezellen. D ie Be­

arbeitung der Hefe m it wasserhaltigen organ. Fll. ebenso wie die Bearbeitung der nicht getrockneten H efe ü bt tödliche Wrkg. aus. In einem Vers. wmrden sämtliche Hefezellen durch 2-stündige Behandlung mit Gemisch von 80 % ig. A. u. Ä. getötet.

3 5 6 8 E ,. PFLANZENFHYSIOLOGIE. BAKTERIOLOGIE. 1 9 3 0 . I.

(Ztschr. physiol. Chem. 187. 277— 80. 3/3. 1930. Leningrad, Botan. Labor, des medizin.

Inst.) Ko b e l.

A. Lebedew, Über die zellfreie Gärung. EL (I. vgl. C. 1928. I. 1783.) V f. wider­

legt die Ansicht v on Ko s t y t s c h e w u. CnOMlTSCH (C. 1928. II. 363), nach der die Gärung des Hefemaccrationssaftcs durch gärungsfähige Mikroorganismen hervor­

gerufen wird. Es ist ihm nicht gelungen, aus dem filtrierten M acerationssaft die von KoSTYiSCHEW u. Sc h u l g in a (C. 1929. II. 314) beschriebenen M ikroben zu isolieren.

Durch direkte Verss. zeigt Vf., daß der durch SEITZsche Entkeimungsfilter filtrierte Macerationssaft keine Mikroorganismen enthält u. Zucker fast genau so gut vergärt wie unfiltrierter Saft. Alle Impfungsverss. gaben ausnahmslos negative Ergebnisse.

Die vitalist. Gärungstheorie KoSTYTSCHEWs ist demnach unhaltbar. (Biochem.

Ztschr. 214. 488— 96. 22/10. 1929. Wissenschaftl. Forschungsinst. f. Chemie d. ersten Yosllinori Tomoda, Über die Gewinnung von Glycerin durch Gärung. I X . Über die Isolierung von Glycerin aus der vergorenen Abfallmelasse. (V III. vgl. C. 1929.

II. 2948.) Das ausgegorene Melassengut w ird dest., zu einer dicken Bl. (1 9 % W .-G eh.) eingeengt u. der etwa 3 0 % Glycerin enthaltende Rückstand m it 95% ig. A . extrahiert (vgl. Ne u b e r g u. Re in f u r t h, C. 1919. I. 475). Das nach Abdest. des A. gewonnene Rohglycerin w ird durch Dest. gereinigt. (Journ. Soc. chem. Ind., Japan [Suppl.]

32. 271B— 72B. Okt. 1929.) Ko b e l.

Carl Neuberg und Max Scheuer, Nachweis und Isolierung des biochemisch gebildeten M etliylglyoxals als D ioxim . Anschließend an die Unterss. v o n Ne u b e r g u. Ko b e l (C. 1929. II. 585, 762, 2902) wiesen Vff. das Auftreten von M ethylglyoxal bei der Zuckerspaltung durch das B . laclis aerogenes nach. Die Isolierung des Methyl- glyoxals geschah hier als D ioxim. — 1000 ccm 2 ,9 % ig. M agncsiumhexoscdiphosphat- lsg. wurden mit 10 g Acetontrockenbakterien 48 Stdn. bei 37° digeriert. Sodann wurde das Gemisch zentrifugiert, 660 ccm des klaren Zentrifugats m it 5 g festem neutralem H ydroxylam insulfat versetzt u. 24 Stdn. bei 37° belassen. N ach Sättigung m it N a2S 04

wurde m it Ä. erschöpfend extrahiert. Das M ethylglyoxaldioxim blieb nach Abdest.

des Ä. als feste krystallin. M. zurück u. war nach Umkrystallisation aus W . analysen­

rein. F. 157° (unkorr.). Außer der Analyse geschah die Identifizierung des D ioxim s auch durch die typ. Ni-Fällung u. Analyse des Ni-Salzes. (Monatsh. Chem. 53/54.

1031— 35. Okt. 1929. Berlin-Dahlem, Kaiser-W ilhelm-Inst. f. Biochem .) Ko b e l. F. Polak, Über Sulfitgärung. Geeignetste Nährsalzrationen zur Sulfitgärung (1 8 % Sulfit) v on Rohrzucker sind 1 % K2H PO,„ 1% M gS 0 4, 0 ,5 % (N TIj^SO j, 0 ,5 % CaCÖ3 (alles auf Zucker bezogen). Bei Anwendung dieser Nährsalzration können m it derselben H efe neun Gärungsansätze m it jo 1 8 % Sulfit ohne Hefeauffrischung verarbeitet werden. Bei geringer Sulfitkonz. u. kleiner Ammonsalzgabe ist eine A n ­ gärung schädlich, denn infolge Sättigung m it C 02 während der Angärung tritt nach der Sulfitverabfolgung höhere H SO r Ionenkonz. als im gleich anfangs sulfitierten Gäransatz auf. Je größer die Sulfitkonz., desto kleinere Schwankungen in der A m ­ moniumsalzkonz. rufen große Störungen der Gärung hervor. Große Ammonsalz­

gabe wirkt immer schädlich, jedoch hängt seine Menge u. dessen schädlicher Einfluß von der Sulfitkonz. ab. Die Wrkg. der Ammonsalze kann m it der Erhöhung der H S 03-Ionen- u. N H3-Molkonz. erklärt w erden; dazu kom m t noch die Zeitdauer dieser Auswirkung auf Hefe. Der Einfluß der N H3-Moll. ist für die H efe schädlicher als derjenige der H S 03-Ionen; deshalb w irkt sieh eine Angärung bei hoher Sulfitkonz, u. Am monsulfatgabe günstig aus, wie schon Ne u b e r g angegeben hat. Diese Angärung kann durch Sättigung m it K ohlendioxyd ersetzt werden. Daraus ergibt sich, daß die Angärung keine spezif. Einw. auf H efe ausübt, sie soll die Lsg. nur m it CO, sättigen.

Stickstoffnährsalz ist zum Fortkom m en des Sulfitgäransatzes nicht unbedingt nötig.

Gänzliches Fehlen dieses Nährsalzes verringert nur durch eintretende Hefeabschwächung die Vergärungsgeschwindigkeit. Als rationellste Arbeitsweise für techn. Sulfitgärung wird angegeben: kleine Am monsalzgabe; allmähliches Dosieren der Sulfitkonz. Eine pn-Best. für sich allein ergibt noch nicht entscheidende K riterien; unumgänglich ist auch eine N H n-Best. Trotz geeigneter Umstände (Zugabe von CaC03 zum Nährsalz, Wegfall der N H3-Salze, langsam ansteigende Sulfitkonz.) gelang es nicht, bei d e r Sulfitgärung die Aldehydausbeute über 1 7 % (auf Saccharose bezogen) zu erhöhen.

Im Anfangsstadium der Sulfitgärung ist der Aldehydgeh. stets der Menge des freien, durch NaÖH chem. nicht gebundenen CO, gleich. In demselben Zeitabschnitt ist die A.-Menge größor als die Menge des freien C 0 2. Als Erklärung dieser Erscheinung

Moskauer Univ.) Ko b e l.

nim m t Vf. an, daß die Sulfitgärung auf einer gekoppelten Rk. basiert ist. Es soll ein Zuckermol. nach der 1. Vergärungsform gespalten werden u. auf Kosten dieser Energie sollen 2 Sulfitmoll, an 2 weitere Zuckermoll, gebunden werden. Das aus dieser R k. entstandene NaOH neutralisiert dann entsprechende Mengen von C 02 aus der 1. R k. (Biochem. Ztschr. 212. 363— 98. 11/9. 1929. Lwow, Gärungstechn. In st. d.

Techn. H ochsch.) Ko b e l.

Carl Neuberg, Über das Verhalten, des glucose-schwefligsauren Natriums zu H efe und damit zusammenhängende Fragen. Glucoseschwefligsaures Natrium (I) in absol.

reiner Eorm ist in allen Konzz. unvergärbar, so viel obergärige oder untergärige H efe man auch anwenden mag. I verhindert die Vergärung zugefügter Zym ohexosen.

Setzt man zu dem Salz in der Kälte Basen, so ist der E ffekt so, als ob freier Zucker gebildet u. das abdissoziierte tox. Bisulfit in ungiftiges neutrales Sulfit übergeführt ist. Nach Zerfall in diese K om ponenten erfolgt dann Vergärung in typ. Weise. Be­

handelt man reines I (2 Moll.) in Ggw. v o n 1 Mol. Zucker u. 2 Moll. NaHCO:1 m it H efe (Fall 1), so w ird das eingeführte I keineswegs glatt nach der zweiten Vergärungs­

form zerlegt, sondern sämtliche irgen d w o vorhandene S 02 verteilt sich auf allen ursprünglich gebundenen sowie freien Zucker. Es entsteht nicht mehr Acetaldehyd als aus 3 Moll, freiem Zucker u. 2 Moll, einfachem Dinatriumsulfit unter sonst gleichen mol. K onzz. Vergärt man 1 Mol. I unter Beigabe von je 1 Mol. A. u. N aH C 03 (Fall 2), so verhält sich das Gemenge so, als ob die äquivalenten Mengen freien Zuckers nebst freiem Dinatriumsulfit bei entsprechender K onz, vergoren werden. Im Falle 1 findet man 3 3 % . im Falle 2 sogar 4 5 % Aldehyd weniger, als die Annahme einer direkten Umsetzung von Hexosesulfit nach der Gleichung der 2. Vergärungsiorm erfordern würde.

Eine gekoppelte R k. (vgl. Po l a k, vorst. R ef.), bei der nur der E intritt von 2 Moll.

Zucker in die Einflußsphäre des Sulfits, aber die n. Vergärung eines 3. Mol. Zucker verm utet wird, ist experimentell in keiner Weise nachweisbar. Überschüssiges Sulfit wirkt dem Zerfall des im Gärgut anwesenden Aldehydsulfits auf das deutlichste ent­

gegen. Bei der Vergärung von gewöhnlichem Zucker in Anwesenheit von N a2S 03

gehen die Erträge von Acetaldehyd wie Glycerin erheblich über die Ausbeuten heraus, die nach einer Theorie der gekoppelten R k . denkbar wären. Sie können nicht aus Hofenbestandteilen hergeleitet w erden; diese könnten nämlich selbst unter Bedingungen, die niemals realisiert werden, ad máximum 1 ,8 % der tatsächlich isolierten Menge Acetaldehyd u. nur 1 % des erhaltenen Glycerins liefern. Eine durch Abgabe von freier N aO H sich verratende Rk. des Dinatriumsulfits findet in nennenswertem Um ­ fange erst bei den Zuckerabbauprodd. M ethylglyoxal, Pyruvinat sowie Acetaldehyd statt. D ie Fixierung von Acetaldehyd ist als eine wahre Abfangung dieses Durchgangs- prod. anzusehen, nicht als die Folge des Zerfalls einer zuvor gebildeten stabilen Zucker­

sulfitverb. Zahlreiche Stoffe, wie Oxysäuren, Alkohole, Glykole, hydrierte Phenole, liefern bei verschiedenen Vergärungen in Ggw. v on sekundärem schwefligsaurem Salz Acetaldehyd, ohne daß sich dieses vorher an die Ausgangsmaterialien anzulagern vermöchte. Eine Hinzufügung von Sulfit stört nicht die Entstehung von Hexose- phosphorsäureester; daß trotzdem der Schwefligsäurekomplex des Zuckers gebildet wird, ist nicht erkennbar. Behandelt man Zucker m it OsTscher Lsg., so darf man das ausgeschiedene K upferoxydul dann nicht, wie es Po l a k (vorst. R ef.) getan hat, nach B e r T r a n d ermitteln, denn OSTsche Lsg. liefert 1,5- bis 2-mal mehr K u pfer­

oxydul als FEHLlNGsche Lsg. W enn man in Sulfitmaischen den Geh. an (NH.,)2S 04

über das ursprünglich empfohlene Quantum erhöht, so reicht ihre Pufferungskapazität deshalb nicht aus, weil NH.,-Verbb. starker Säuren zu den „physiologisch sauren Salzen“

gehören. Aus ihnen machen lebende Zellen, die das Am moniak verbrauchen, Mineral­

säure frei. Zur Erreichung der 2. Vergärungsform ist von der Anwendung größerer Mengen Nährsalze u. Calciumcarbonat abzusehen, da sie Hefenvermehrung ermöglichen u. dam it sekundäre Vorgänge bedingen können. (Biochem. Ztschr. 212. 477— 89.

11/9. 1929. Berlin-Dahlem, K aiser-W ilhclm -Inst. f. Biochem.) K o b e l . F. Polak, Über die Sulfitgärung des Rohzuckers. Für Rohzucker des 2. Prod.

(unreiner Rohrzucker) zeigten Verss. m it allmählich steigender Sulfitkonz., daß zur Erzielung einer großen Ausbeute an Aldehyd u. Glycerin ein Zusatz v on 60 bis 7 0 % Sulfit (bezogen auf Zucker) am günstigsten ist. D ie allmähliche Zugabe des Sulfits er­

folgte so, daß die Sulfitkonz, zu Beginn 2 0 % betrug u. nach je 3 Stdn. um weitere 2 0 % erhöht wurde. Eine Erhöhung der Sulfitkonz, gegen Ende der Gärung erwies sich als wirkungslos. V f. erklärt das damit, daß bei der früher gemachten Annahme (vgl. vorvorst.

R ef.) einer gekoppelten Rk. die Zuckersulfitverb, sich durch Vereinigung von Sulfit

X H . 1. 227

3 5 7 0 E«. Pf l a n z e n p h y s i o l o g i e. Ba k t e r i o l o g i e. 1 9 3 0 . L m it der am -Form des Zuckers bildet, die bei der Spaltung v on Rohrzucker im alkal.

Milieu entsteht. Gegen Ende der Vergärung wäre die am -Hexose bereits in eine stabile Form übergeführt u. es wäre dann eine Bindung an Sulfit nich t mehr m öglich.

Vf. g ib t weiter an, daß Melasse u. Rohzucker schneller vergären als reiner W eißzucker u.

führt diese Erscheinung auf die katalyt. W rkg. sehr geringer Mengen vorhandener Verunreinigungen zurück. (Biochem . Ztschr. 216. 179— 86. 13/12. 1929. Lwow,

Gärungstechn. Inst. d. Techn. H ochsch.) Ko b e l.

C. Neuberg und H. Collatz, Wirkung des Sulfits bei der zweiten Vergärungsform.

(Vgl. auch vorvorst. R ef.) Gegen die Annahme von Po l a k (vgl. vorst. R ef.), daß sich aus Sulfit u. einer aus Rohrzucker in statu nascendi entstehenden am-Hexose- eine Zuckersulfitverb, bildet, spricht, daß die verschiedenen, in ihrer üblichen stabilen Form angewendeten H exosen Glucose, Mannose u. Fructose ebenso gute Substrate für die zweite Vergärungsart der H efe sind wie Rohrzucker. Verss., in denen äqui­

valente Mengen v on Rohrzucker u. Invertzucker (24 Stdn. gestanden) unter den v o n Po l a k angegebenen optimalen Bedingungen m it Sulfit vergoren wurden, ergaben, daß Invertzucker schneller vergärt u. daß am Schluß kein Unterschied in den Aldehyd­

ausbeuten besteht. D ie Angabe von Po l a k, daß eine Sulfitzugabe gegen Ende der Gärung unwirksam ist, konnten Vff. nicht bestätigen. D ie Aldehydausbeute war stets die gleiche, ob das gesamte Sulfit zu Beginn zugegeben wurde oder 1 0 % erst dann, als noch 1 0 % Zucker unvergoren waren. — Die gäiungsbeschlcunigende Wrkg.

v on möglichen Verunreinigungen des Rohzuckers, z. B. von Furfurol, Cystin- d e r iw . u. dgl., ist schon von Ne u b e r g (C. 1918. II. 388) beschrieben. (Biochem . Ztschr. 216. 233— 37. 13/12. 1929. Berlin-Dahlem, Kaiser-W ilhelm-Inst. f. B io­

chemie.) Ko b e l.

Gustav Klein und Walter Fuchs, Zum, Brenztraubensäurenachweis bei der H efe­

gärung. D a m it den bisher bekannten Abfangm itteln (Sulfiten, Dimedon, Carbamin- säurehydraziden) nur die Abfangung von Acetaldehyd gelungen ist, haben Vff. m it ändern Säurehydraziden, Benzhydrazid u. Phenylessigsäurehydrazid, Verss. angestellt, aber auch nur Acetaldehyd abzufangen verm ocht. — Bei W iederholung der Verss.

von KOSTYTSCHEW u. SoldaTENKOW (C. 1927. H . 1972) zur Abfangung v on M ethyl- glyoxal u. Brenztraubensäure erhielten die Vff. in Übereinstimmung mit N e u b e r g u.

K o b e l (C. 1928. I. 1539) eindeutig negative Resultate. — Auch die Nachprüfung der Verss. von D e r n b u r G u. S c h ö n (C. 1920. III. 54) zur Isolierung von Brenz­

traubensäure als Zwischenprod. der alkoh. Gärung ergaben, sofern m it absol. einwand­

freien Reinkulturen gearbeitet wiirde, negative Resultate, so daß es nach den D ar­

legungen der Vff. bis jetzt noch nicht gelungen ist, Brenztraubensäure aus einem Gärgut zu isolieren. (Biochem. Ztschr. 213. 40— 64. 23/9. 1929. W ien, Pflanzen-

physiol. Inst. d. U niv.) K o b e l .

Carl Neuberg und Maria Kobel, D ie Bildung von Brenztraubensäure als Durch­

gangsglied bei der alkoholischen Zuckerspaltung. Ihre Isolierung als Hauptprodukt der Gärung. (Vgl. C. 1929. II. 2902.) Bei Einw. des Trockenpräparats einer von jeglichen fremden K eim en freien Reinkultur v on Patzenhofer Bierhefe auf hexosediphosphor- saures Mg fand eine bedeutende Anhäufung von Brenztraubensäure statt. V on dem gespaltenen Phosphorsäureester waren nur 1 6 ,8 % vollständig vergoren. V on dem nicht vergorenen Hauptanteil wurden 9 0 % der Theorie an Brenztraubensäure gefunden;

ohne Berücksichtigung des vergorenen Anteils beträgt die Ausbeute an Brenztrauben­

säure 7 5 % der Theorie u. geht dam it weit über alle früheren, überdies bestrittenen Angaben (G . K l e i n u. W . FUCHS, vorst. R e f.) hinaus. D ie Isolierung geschah durch Fällung m it Dinitrophenylhydrazin. Das Brenztraubensäuredinitrophenyl- hydrazon löst sich in Sodalsg. u. läßt sich durch Säure wieder ausfällen. Nach Um- krystallisation aus Essigester F. 216°. — Es ist eine Funktion der zu staffelnden H efe­

menge, ob man die Gärung auf der Stufe des M ethylglyoxals oder der Brenztrauben­

säure anhält. Die Anhäufung der Brenztraubensäure gelingt unter den Bedingungen einer solchen Anaerobiose, wie sie bei gewöhnlichen Gäransätzen herrscht, d. h. im geschlossenen Gefäß über Quecksilber. Die Bldg. v on Brenztraubensäure als Prod.

der Zuckerspaltung durch H efe ist nunmehr sicher bewiesen. (Biochem. Ztschr.

216. 493— 96. 20/12. 1929. Berlin-Dahlem, Kaiser-W ilhelm -Inst. f. Biochem .) K o b e l . Hideo Katagiri und Gohel Yamagishi, D er Salzeffekt au f die Induktionsperiode

216. 493— 96. 20/12. 1929. Berlin-Dahlem, Kaiser-W ilhelm -Inst. f. Biochem .) K o b e l . Hideo Katagiri und Gohel Yamagishi, D er Salzeffekt au f die Induktionsperiode