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Wirtschaftliche Rundschau

W dokumencie Stahl und Eisen, Jg. 47, Nr. 14 (Stron 33-43)

D i e

L age

d e s d e u t s c h e n E i s e n m a r k t e s im M är z 1927.

I. R H E IN L A N D -W E S T F A L E N . - N ach allge­

meinem U rte il is t die d eu tsch e W irtsc h aft se it ungefähr Jah resfrist in ih rem W ied erau fstieg , w enn auch langsam , so doch ste tig vo rw ärts gekom m en, u n d auch fü r eine günstige W eiterentw icklung liegen im m erh in einige A n­

haltspunkte vor. W enn sich tro tz d e m kein befreiendes Gefühl einstellen will, m an v ielm ehr die G rundlagen der w irtschaftlichen Z u k u n ft als u nsicher em pfinden m uß, so tragen in e rste r R eihe die im ganzen R eiche au ftre te n d e n Lohnkäm pfe u n d m eh r noch die B estreb u n g e n zur V er­

kürzung un d w eiteren Schem atisierung d e r A rbeitszeit die Schuld d a ra n ; d e n n sie d ro h en d e r W irtsc h aft jede feste R echnung auf lange S icht unm öglich zu m achen und die vorhandenen A nsätze ein er beginnenden E rholung und F estigung rücksichtslos zu zerschlagen. E in en d ­ gültig gesicherter, alle G ebiete d e r W irtsc h aft um fassender W iederaufstieg m uß unm öglich bleiben, solange bei jed er K onjunkturw endung zum B esseren h in d e r W irtsc h aft immer w ieder neue L aste n un d Fesseln aufgelegt w erden, und solange M aßnahm en von e n tsch e id e n d e r w irtsc h aft­

licher B 3deutung, wie die vorgesehene A rbeitszeitregelung, nicht aus sachlicher N otw en d ig k eit, so n d ern rein zu ta k ­ tischen Zwecken d e r politischen P a rte ie n ohne jede R ü c k ­ sicht auf die E rfordernisse d e r w irtsc h aftlic h en Lage e r­

folgen. In der B eurteilung d e r z u k ü n ftig en W irtsc h afts­

entw icklung ist d a h er angesichts d ieser S törungsm öglich­

keiten größte Z u rü ck h altu n g am P la tz e , u n d dies um so mehr, als zu d en vielen d e r d e u tsc h e n W irtsc h aft eigen­

tüm lichen Schw ierigkeiten noch die aus d e r W eltw irt­

schaftslage im allgem einen un d d e r eigensüchtigen P o litik vieler S ta a te n im besonderen erw achsenden großen H em m nisse tre te n .

E in en G efah ren p u n k t e rste n R anges fü r die ge­

deihliche E n tw icklung d e r W irtsc h a ft b ild e t noch f o rt­

gesetz t das H eer d e r Erw erbslosen. Z w ar is t die G e sam t­

zahl d e r H au p tu n te rstü tzu n g se m p fän g e r inzw ischen w iederum etw as zurückgegangen; sie b e tru g am 15. J a n u a r 1 838 289, am 1. F e b ru a r 1 825 931, am 15. F e b ru a r 1 760 949, am 1. März 1 696 000. A ber dazu kom m en zu n äch st noch die vielen Z uschlagsem pfänger (am 1. März

1 983 000) sowie die d e r K risenfürsorge überw iesenen A usgesteuerten. N ic h t n u r b e la sten die einschließlich K risenfürsorge auf m onatlich 130 Mill. b erech n eten hohen U n terstü tzu n g s-G e sam tb eträg e die W irtsc h aft u n d v er­

te u e rn d eren Erzeugnisse, so n d ern fü r diese sind die fa st 2 Mill. E rw erbslosen, zu d e n en h ier noch die K u rz a rb e ite r kom m en (deren Z ahl n ach d e r H au sh altsred e des R e ich s­

a rb eitsm in isters im J a h r e 1926 um 23 auf 7 % d e r G e­

w erk sch aftsm itg lied er zurückgegangen ist), sowie die M illionen F am ilienangehörigen b eid er G ruppen infolge d e r v e rrin g e rte n K a u fk ra ft n u r seh r geschw ächte V er­

b rau ch er. f jji

D er v e rh ältn ism ä ß ig re c h t schw ache u n d langsam e R ückgang d e r G esam tzahl d e r d e u tsch e n E rw erbslosen zeigt, wie ü b erau s zögernd d e r A rb eitsbeschaffungsplan d e r R egierungen u n d ü b e rh a u p t d e r a m tlic h en S tellen in W irkung t r i t t , u n d wie se h r viel ric h tig e r u n d w irk ­ sam er es gew esen w äre, w enn die R eg ieru n g en neben

X IV .17 76

Ö02 S tah l und Eisen. Wirtschaftliche Rundschau. 47. Ja h rg . N r. 14.

ih rer A uftragserteilung die In d u strie durch L aste n ­ erleichterung in d en S tan d g e setzt h ä tte n , in erfolg­

reicherem W ettbew erb m it dem A usland m ehr A ufträge vom W eltm ark t hereinzunehm en. Die L astenerleichte­

rung wäre dan n zum g u ten Teil d urch E rw erbslosen­ rungsm inister angekündigte soziale A grarprogram m , das neue A ufstiegm öglichkeiten zu S elbständigkeit und Eigentum erschließt, ab er auch d en ganzen deutschen bisherige Fürsorge. W enn die Reichsregierung ih r folgen­

schweres V orhaben durchzuführen gew illt ist, d a n n sollten sowohl sie als auch d er R eichsrat und R eichstag w enig­

stens die in E ngland gem achten un d d er d o rt beabsich­

tig ten gleichen Gesetzgebung zugrunde liegenden E rfa h ­ rungen zum B esten der V ersicherten wie des deutschen Volkes n u tzb ar m achen. G rundsatz is t in E ngland, die U n terstützung nie so hoch zu bem essen, d aß sie d en V ersicherten dazu verleite t, w ährend eines A rbeitsver­

dienstes n ich t zu sparen, ferner sie m erklich h in te r dem Lohn eines ungelernten A rbeiters Zurückbleiben zu lassen, d am it niem and v ersucht w ird, d e r A rbeit die U n te r­

stützung vorzuziehen. Im Reichstage fiel übrigens b ereits die Aeußerung, die A rbeitslosenversicherung sei u n te r den heutigen V erhältnissen ein hoffnungsloses U n te r­

nehmen. werden, sondern sonst irgendw ie aufgebracht w erden müssen, sei es durch E n tnahm e aus d em Vermögen oder durch dessen B elastung, sei es sow eit als möglich auch durch A ufrechthaltung hoher Verkaufspreise. Zu dem allen kom m t noch die A bsicht der R egierung, die R en ten aus der Alters- und Invalidenversicherung zu erhöhen, was nach der A eußerung des A rbeitsm inisters im R eichs­ gleichen Maße solche E inrichtungen trifft u nd das ohnehin ungünstiger arbeitende D eutschland d en W ettbew erb m it ihm n ich t zu bestehen vermag.

Das Maß der auf d er deutschen W irtsch aft ruhenden L asten w ird schließlich noch durch die schon erw ähnte allgemeine Lohnbew egung der A rbeiterschaft gesteigert, die auf Beteiligung an den verm eintlichen R atio n a li­

sierungsgewinnen abzielt, aber auch die bevorstehenden M ieterhöhungen (ab 1. A pril 1927 10 % , ab 1. O ktober Schiedsspruch1) eine 8prozentige Lohnerhöhung erzielt.

Eine M ietsteigerung von 10 % bedingt dabei, wie der R eichsarbeitsm inister selbst vor dem R eichstag am 11. März au sg efü h rt h a t, n u r eine L ohnsteigerung von i y 2 bis etw a 2 % . L ohnerhöhungen m üssen a b er m it N atu rnotw endigkeit preissteigernd w irken und sind, weil

J) Siehe St. u. E. 47 (1927) S. 378.

die T euerung n ich t noch g e steig ert w erden d a rf, nicht an g eb ra ch t. Die B esserstellung d er A rb eiter, Ange­

s te llte n u n d B eam ten m uß d a h e r ric h tig e r auf d em Wege d e r allgem einen Preissenkung geschehen.

Die G efahr, die u n se rer W irtsc h aft aus d ieser Ueber- spannung d e r F o rd e ru n g en auf dem G ebiete d e r Lohn- u n d Sozialpolitik d ro h t, h a t Dr. V o g le r auf d e r H a u p t­

versam m lung d er V ereinigten S tahlw erke am 30. März 1927 n achdrücklich gekennzeichnet. A usgehend von der B edeutung der R atio n alisieru n g sb estreb u n g en fü r eine öffentliche M einung, zu g u n sten des w irtschaftlichenW ohl- ergehens des d eu tsch en Volkes u n d im besonderen gerade besonders hervorgehoben sei, is t die erheblich gestiegene P a ss iv ität d er d eu tsch en H andelsbilanz, die sich nunm ehr

Beweis-7. A p ril 192Beweis-7. Wirtschaftliche Rundschau. S ta h l u n d E isen. 603 Folge des w ied erau fg etreten en englischenW ettbew erbs ist.

D er S ta n d der T euerung ist m ehr oder m in d e r u n ­ in G robblechen der g ar zu nied rig en A uslandspreise wegen d as A usfuhrgeschäft still w urde. D ie K urse des f r a n ­ rheinisch-w estfälischen K ohlengebiet bestehende L o h n ­ o rdnung is t inzw ischen v o n d en vier A rb e ite rv erb ä n d en des R u h rb erg b au es in einem gem einsam en Schreiben an den Z echenverband zum 30. A pril 1927 u n te r gleichzeitiger B ean trag u n g einer L o h n erhöhung g ek ü n d ig t w orden.

604 S tahl und Eisen. Wirtschaftliche Rundschau. 47. J a h rg . N r. 14.

Z ahlentafel 1. D ie P r e i s e n t w i c k l u n g im 1. V i e r t e l j a h r 1927.

1927 1927

J a n u a r F e b ru a r M ärz J a n u a r F e b ru a r M ärz

K o h le n u . K o k s : A i je t A i je t A i je t A i je t A i je t A i je t

Flam m förderkohlen 14,39 14,39 14,39 Stahleisen, S ieg er­

Kokskohlen . . . 15,97 15,97 15,97 lä n d er Q u alitä t, ab

8 8,— 8 8,— 8 8,—

Hochofenkoks . . 21,45 21,45 21,45 Siegen . . . .

G ießereikoks . . . 22,45 22,45 22,45 Siegerländer Z u satz­

E r z e : eisen, ab Siegen:

w eiß ... 99,— 99,— 99,—

R ohspat (tel quel) 13,65 13,65 13,65 m e lie rt . . . 1 0 1,— 1 0 1,— 1 0 1,—

G erösteter S p a t­

18,25 g ra u . . . . 103,— 103,— 103,—

eisenstein . . . 18,25 18,25 Spiegeleisen, ab

M anganarm er ober- Siegen:

1 0 2,— 1 0 2,— 1 0 2,—

hess. B rauneisen­ 68% M angan

stein ab G rube 81 0% 107,— 107,— 107,—

(G rundpreis auf 1 0 — 1 2 o/o 1 1 2,— 1 1 2,— 1 1 2,—

Basis 41% M etall, Tem perroheisen g ra u ,

15% S i02 u. 15% großes F o rm a t, ab

Nässe) . . . . 8,— 8,— 8,— W e r k ... 97,50 97,50 97,50

M anganhaltiger B rauneisenstein:

1. S orte ab G rube 2. S orte ,, ,,

G ießereiroheisen I I I ,

1 1,—

9,50

1 1 9,50o

1 1 9,50a __

L uxem burg. Q u ali­

tä t , ab S ierck . . F erro m a n g an 80 %

Staffel 4- 2,50.4Ub

75,— 75,— 75,—

3. S orte ,, ,, o»— D,--- D

,---O berhausen . . 295,— 295,— 295,—

N assauer R oteisen­ F errosilizium 75 %

stein (G ru n d ­ (S k ala 7 bis 8,— A i) 380,— 370 bis 380 380,—

preis auf Basis Ferrosilizium 45 %

von 42% Fe u. (S k a la 6,— A i) . 235,— 225 bis 235 235,—

28 % Si 0 2) ab F errosilizium 10 %

G r u b e ... 8,— 8,— 8,— a b W e rk . . . 1 2 1,— 1 2 1,— 1 2 1,—

L o th r. M inette, B a ­ nominell 5,75 bis 6,00 R .-A i fran z. F r. V ornew alztes und sis 32% F e . . frei Grenze Sierck (S kala

0.30

28— 30

a b G rube gew alztes Eisen G rundpreise, soweit Briey-Minette(3 7bis franz. F ranken

31— 34

n ic h t a n d e rs be

38% Fe), Basis 40 36— 38 m e rk t, in Thom

as-35% Fe ab G rube (Skai 1,75 bis 2,0 ) F r.) H andelsgiite

B ilbao-R ubio-E rze:

R ohblöcke \ ¿ . . 1*3 r:

r

0 1 0 0,— 1 0 0,— 1 0 0,—

Basis 50 % Fe cif R o tterd am . . B ilbao-R ostspat:

Basis 50% Fe cif S 19/—

S 19/—

S

2 0/ - bis 2 1

/-vorgew aizte 1 5 -e 3 £ B löcke . S g a S 3

K nüppel . 1® 0. % ^ P la tin e n .J - ^ Q 'g

105,—

112.50 117.50

105,—

112.50 117.50

105,—

112.50 117.50 R o tterd am . . 18/6 17/6 bis 18/6 18/- bis 19/- Stabeisen . ^ ab 134 bzw. i)128 134 bzw. i)128 134 bzw. i)128

A lgier-Erze: Form eisen . > Ober- 131 bzw. i)125 131 bzw. 1)125 131 b z w .1)125

Basis 50% F e cif

19/— 19/- bis 19/6 19/3 bis 20/- B andeisen .1 hausen 154 154 154

R o tterd am . .

M arokko-R if-Erze: Kesselbleche ^

Basis 60 % Fe cif S. M. . . I ab 173,90 173,90 173,90

R o tterd am . . 22/- bis 23/- 2 2/— 2 2/ — , ehe r G robbleche . > „ etw as höher 5 m m u . Jissen

Schwedische phos­ d a rü b e r .) 148,90 148,90 148,90

phorarm e Erze:

Basis 60% Fe fob K r. K r. K r. M ittelbleche

155 bis 160

N arv ik . . . 15,75 15,75 15,75 3 b is u .5 mm 1 ab 155,— bis 160,— 155,— bis 160,—

n o m i n e 1 F einbleche >

I a hochhaltige 1 bisu.3 mm W erk 170,— bis 1 7 5 ,- 170,— bis 175,— 170,— bis 175,—

u n te r 1 m m ) 180,— bis 185, - 180,— bis 185,— 180,— bis 185,—

M a n g a n -E rz e d d d

Flußeisen-W alz­

m it 52 % Mn . 2 0 2 0 19 bis 1 9 i/2

d r a h t . . . . d 139,30 139,30 139,30

R o h e i s e n : G ezogenerblanker æ

Gießereiroheisen M A i A i H an d e lsd ra h t . ¿3ac3 195,— bis 202,50

^ r * ^ 1 ab O ber­ 8 8,— 8 8,— 8 8,— V erzin k ter H a n ­ *-■a>

e r I I I > , 8 6,— 8 6,— 8 6,— d e lsd ra h t . . . -Q 235,— bis 242,50

H ä m a tit / h ausen 93,50 93,50 93,50 S ch rau b en u .N ie­

O u -a rm e s S ta h l­ te n d r a h t S. M.. 225,— bis 232,50

eisen, ab Siegen 8 8,— 8 8, - 8 8,— D ra h ts tifte . . . 202,50 bis 210,—

!) Frachtgrundlage Neunkirchen-Saar.

6700 O-Wagen fü r andere G üter, 2800 G-W agen und 1250 Sonderwagen gestellt. Der V ersand nach den Duis- b u rg -R u h ro rter H äfen nahm zu; in der zw eiten H älfte F eb ru ar w urden an B rennstoffen rd . 55 000 t, in der ersten H älfte März rd. 65 000 t täglich um geschlagen.

D er B edarf an G-W agen w ar infolge stä rk ere n L ebens­

m ittel- und G etreideversandes sehr hoch, so daß besondere M aßnahm en zur Verm eidung von G estellungsschw ierig­

k eiten angeordnet w erden m ußten. V orübergehend t r a t im R u h rg eb iet auch K n ap p h eit an O-W agen ein.

D er R h e i n w a s s e r s t a n d w ar im B eric h tsm o n at auß ero rd en tlich günstig, die Schiffe konnten d ah er w ieder voll abgeladen w erden. Die K ohlenverladungen nach H o l­

l a n d haben seh r nachgelassen, was d arau f zurückzuführen ist, d aß anscheinend ein großer Teil von B rennstoffen auf dem Bahnwege nach d en d eu tsch e n Seehäfen zum Versand g eb rach t w urde. Die F ra c h te n nach R o tte rd a m blieben bis zum 15. m it 0,90 M je t bei freiem Schleppen und 1,05 M einschließlich Schleppen u n v e rän d e rt. Am 16.

w urden diese Sätze auf 0,80 bzw. 0,90 M u nd am 21. auf

0,70 bzw. 0,80 M h e rab g ese tz t. Die K ohlenverladungen nach dom O b e r r h e i n sin d als g u t zu bezeichnen. Da infolge des g ü n stigen W asserstan d es eine vollständige A usnutzung d er L ad e fäh ig k e it d er S ch iffe'V äh ren d der ganzen B eriohtszeit w ieder möglich w ar, w urde das A ngebot an leeren Schiffen größer. 1 Die Folge davon w ar, d a ß auch die F ra c h te n im Laufe des M onats herab­

g esetzt w urden. Sie b etru g en bis zum 16. 1 J t, am 17.

0,90 M , am 18. 0,80 J l un d am 22. 0,70 M je t F rach t­

grundlago R u h r o r t—M annheim . Das Schleppgeschäft e rfu h r keine A enderungen. Die Schlepplöhne nach Mann­

heim b e tra g en u n v e rä n d e rt 1 bis 1,10 M je t.

Im ganzen blieb auch in diesem M onat die A r b e i t s ­ m a r k t l a g e u n v e rä n d e rt, w enn auch in beschränktem U m fange N eueinstellungen bei d e n W erken vorgenommen w urden. Die G e h älter d e r A ngestellten ä n d erten sich gegen d e n V orm onat n ic h t. Die Löhne d e r Arbeiter jedoch w urden, wie b ereits im le tz te n B ericht m itgeteilt, d urch Schiedsspruch, d er d urch das R eichsarbeitsm ini­

ste riu m v erbindlich e rk lä rt w urde, erh ö h t. Inzwischen

7. A pril 1927. W irtschaftliche Rundschau. S ta h l u n d E isen. 605 trifft insbesondere bei spanischen un d afrikanischen E rzen zu. Einzelne L a d u n g e n e r s tk la s s ig e n B ilb a o - R o s ts p a ts dem A uslandsgeschäft w eniger scharf nachgegangen w erden. D er A uftragseingang in H a l b z e u g aus dem I n ­

606 S tahl u nd Eisen. Wirtschaftliche Rundschau. 47. J ahrg. Nr. 14.

Das G r o b b l e c h g e s c h ä f t e rfu h r im I n l a n d eine stärkere Zunahm e, und auch aus dem A usland kam en m ehr A ufträge als im V orm onat herein. D er E ingang an Spezi­

fikationen auf Abschlüsse w ar befriedigend. Die Preise blieben u n v erän d ert.

I n M i t t e l b l e c h e n w ar das I n l a n d s g e s c h ä f t bis M itte März ruhig. D ann t r a t eine B elebung m itA bschluß- tä tig k e it ein, die sich bis M onatsende fo rtse tz te . A us­

führungsaufträge gingen so zahlreich ein, d aß die W erke genügend beschäftigt w aren. Die A uslandspreise haben sich von ihrem T iefstand noch n ic h t e rh o lt un d boten d ah er keinen Anreiz zu größeren G eschäften.

Der F e i n b l e c h m a r k t lag auch in d er B erichtszeit im allgemeinen noch ruhig. Im m erh in a b er war doch eine erhöhte V erkaufstätigkeit festzustellen. N am entlich die G roßhändler d eck ten sich m it größeren M engen ein, und ebenso m achte sich schon ein geringer E influß d e r be­

ginnenden B a u tä tig k e it bem erkbar. Die vorliegenden Spezifikationen g e sta tte te n den W erken auch im März die volle Beschäftigung ih rer B etriebe, obwohl die Liefer­

fristen fü r gewöhnliche H andelsbleche etw as k ürzer freundlich, so daß L ieferfristen von 3 M onaten un d darüber bew illigt w erden m ußten. Außenseiter, die durch ihre maßlose Q uotenforderung eine Einigung auf der ganzen Linie u n d d a m it die O rd­ ruhig und der A uftragseingang unbefriedigend war, k en n ­ zeichnete sich seit Anfang März die Lage am R ö h ren m ark t

Vom H andel gingen im Zusam m enhang m it der zunehm en­

den B au tätig k eit um fangreiche Spezifikationen ein, un d

führung reifer Gas- un d W asserleitungspläne als durchaus günstig zu bezeichnen sind. Bestellungen auf R öhren k leinerer A bm essungen gingen im m er noch in v e rh ältn is­

m äßig geringem U m fange ein, der in keinem V erhältnis zum A rb eitsb ed arf d er W erke ste h t.

Auf dem A u s l a n d s m a r k t blieb, wenigstens sow eit die europäischen A bsatzgebiete dabei in B etrach t kom men, die Lage im großen und ganzen u n v erän d ert. Anzeichen einer B elebung des Geschäftes w aren indessen auch hier unverkennbar. Eine preisliche Ausw irkung d e r besseren Lage w ar noch n ich t möglich, zum al d a die bisher fehlende In- noch A uslandsgeschäft eine A enderung erfahren.

I I . M IT T EL D E U T SC H LA N D . - Im Gebiete d ts die W erke noch einigerm aßen befriedigend beschäftigt w erden konn ten . Das E nde des M onats F e b ru a r wieder

schäftslage besser gew orden, D er A uftragseingang war fa s t zufriedenstellend, die Abrufe d e r G roßhändler en t­

sprachen ungefähr d er H erstellung. D urch Leistungs­

steigerung is t im n äch sten M onat die L ieferung vom Lager m öglich. Die K u n d sch a ft re c h n e t jedoch m it weiteren

7. A pril 1927. W irtschaftliche Rundschau. S ta h l u n d E isen. 607 Preissenkungen, die a b er k au m in größerem A usm aße

durchzuführen sein w erden, d a die e rzielten Preise n u r ganz geringen N u tz en lassen.

In F i t t i n g s w urde das In lan d sg esch äft ruhiger, was |8ich 'sow ohl an dem E in g an g von A nfragen als auch an A u fträg en b em erk b ar m ach te. F ü r die Aus­

fuhr ließen sich G eschäfte in norm alem U m fange a b ­ schließen.

D er A uftrag sein g an g in g u ß e i s e r n e n R ö h r e n und F o r m s t ü c k e n w ar norm al. D urch die infolge des F rü h jah rs aufgenom m enen B au- bzw. R o h rverlegungs­

arbeiten war die B eschäftigung zufriedenstellend.

I n S t a h l g u ß u n d G r u b e n w a g e n r ä d e r n k o n n te der A u ftrag sb estan d auf d e r H öhe des V orm onats ge­

halten w erden. Bei dem a u ß ero rd en tlich scharfen W e tt­

bew erb w aren n a tu rg em äß n u r seh r g ed rü ck te Preise zu erzielen.

N ach R a d s ä t z e n w ar eine le b h a fte N achfrage zu verzeichnen, welche die B eschäftigung im U m fange wie bisher gew ährleistete.

I n S c h m i e d e s t ü c k e n w urde jed e r a u ftre te n d e B edarf vom W ettb ew erb sehr h eiß u m stritte n .

D ie M arktlage im E i s e n b a u w ar nach wie vor schlecht. E s scheint jedoch A ussicht auf eine leichte B esserung v o rh an d en zu sein infolge d er A b sicht d er H ü tten w erk e , die Aijlagen zu verbessern, was aus d en vorliegenden A nfragen h ervorgeht.

Im M a s c h i n e n b a u w ar die Lage u n v e rä n d e rt.

A ufträge gingen nach wie vor ä u ß erst gering ein, u n d jedes aufkom m ende G eschäft w ar h eiß u m stritte n .

D i e L a g e d e s o b e r s c h l e s i s c h e n E i s e n m a r k t e s im 1. V ie r t e l j a h r 1927.

Die im letz te n V ie rte lja h r 1926 zu beobachtende leichte G eschäftsbelebung h a t in der B erich tszeit nur zum T eil a n g eh alten . D ie N achfrage n a c h K ohlen, die sich im J a n u a r noch sehr le b h a ft g e staltete, fla u te in der Folgezeit n ic h t u nw esentlich ab , so daß ein Teil der Förderung auf die H a ld e g e stü rz t w erden m ußte. W enn es sich au ch vo rläu fig n u r um v erh ältn ism ä ß ig geringe Mengen der kleineren S o rten h an d elte, so ist dies doch ein Zeichen d afü r, d a ß in der M arktlage fü r K ohlen ein gewisser U m schw ung e in g e tre ten ist. A uch in der N a ch ­ frage nachW alzeisen h a tte sic h M itte F e b ru a r eine gewisse Ruhe bem erkbar gem acht, die allerdings n ich t von langer Dauer w ar. Schon im M ärz belebte sich das G eschäft wieder zusehends, so d aß im letz te n M onat der B e ric h ts­

zeit die H a u p tb e trie b e der E is en h ü tte n im w esentlichen voll besetzt w aren.

Die günstige E n tw ick lu n g , die der deutsche K o h l e n - m a r k t im 2. H a lb ja h r 1926 genom m en h a tte , h ie lt zu Beginn des neuen K alen d e rv ie rtelja h re s noch w eiter an.

Die N achfrage n a ch S tein k o h len aller A rt w ar nach wie vor rege, so daß d as V erfah ren v on U ebersehichten auch im M onat J a n u a r noch w eiter b e ib e h alten w erden m ußte.

Insbesondere b ra c h te die im J a n u a r u n d F e b ru a r au f­

getretene K ältew elle eine leb h a fte N achfrage n ach H aus- brandkohlen. D as B estreb en des englischen B ergbaues, sich seine S tellu n g a n d en K ü s te n p lätz e n N o rd d e u tsch ­ lands w ieder zu erk äm p fen , fü h rte im F e b ru a r zu einer V erringerung der N achfrage n ach deu tsch en K ohlen in N orddeutschland, so d aß schon in der zw eiten H älfte des M onats F e b ru a r k ein e U eb erseh ich ten m ehr v e r ­ fahren w urden. D as E in setzen d er m ilden W itte ru n g im Monat M ärz b ra ch te eine w eitergehende V erringerung der N achfrage n a ch H au sb ran d k o h len m it sich. D er gleichzeitig sich b em erk b ar m achende A uftragsrückgang in den M ittelso rten N u ß Ia , N u ß I b un d E rb s fü h rte wieder zu einer A uffüllung d e r H a ld en b e stän d e. Grobe Sorten, In d u striek o h len un d S ta u b blieben n a ch wie vor rege gefragt.

A nders lagen die V erhältnisse auf dem K o k s m a r k t . W ährend in den M onaten N ovem ber, D ezem ber d as B e­

streben der P latzh än d ler, sich fü r d en W in te rb e d a rf e in ­ zudecken, zu einer v o rü bergehenden B elebung des K o k s­

m arktes fü h rte, w ar schon im M onat J a n u a r w ieder ein Rückgang zu beobachten. D ie K o k ereib e trieb e k o n n ten demgemäß n u r m it E in sch rä n k u n g en w e ite r a u frech t erhalten w erden. S t e i n k o h l e n u n d B r i k e t t s fanden im J a n u a r u n d F e b ru a r v ornehm lich an die R eich sb ah n glatten A bsatz. Infolge der im M ärz w ieder m ehr v e rfü g ­ baren groben K o h len sah sich jedoch auch die R eich s­

bahngesellschaft zu einer E in sch rän k u n g ih rer B rik e tt­

aufträge v eran laß t.

D ie Lage a u f dem E r z m a r k t w ar durchw eg fest.

Die m itteleuropäische E is en in d u strie w ar n a ch wie v o r stark b esch äftig t u n d b en ö tig te d a h er große E rzm engen.

Die englische E isen in d u strie w ar n ach dem Z usam m en­

bruch des B erg arb eiterstreik s ra sc h w ieder in B e trie b ge­

kom men, so d aß h e u te in E n g la n d m ehr H ochöfen im Feuer steh en als u n m itte lb a r v o r dem S tre ik a u sb ru c h , zumal da auch die K oksversorgung der englischen H o ch ­ ofenwerke n u n m eh r besser gew orden ist. D a die en g ­

lischen H ochofenw erke in E rw a rtu n g des S treik s ihre V o rra tsh altu n g a n E rzen m öglichst ein g esch rän k t h a tte n , w aren sie g enötigt, u n m itte lb a r n ach B eendigung des S treik s erheblich M engen einzukaufen, so daß d as v e r­

fügbare E rz kn ap p ist. D i e S e e f r ä c h t e n sin d im lau fen ­ den V ierteljah r — allerdings n u r sehr langsam — w eiter zurückgegangen. Sie sind h e u te im m er noch b ed eu ten d höher als vor A usbruch des englischen Streiks.

I n R o h e i s e n w irk te sich die B eendigung des e n g ­ lischen S treik s in einem w esentlichen R ück g an g der A usfuhrm öglichkeiten aus, ein U m stan d , der na tu rg em äß auch die V ersandm öglichkeiten der w estoberschlesischen W erke u n g ü n stig beeinflußte. D azu kam , daß a u ch der In la n d s m a rk t im J a n u a r u n d F e b ru a r gegenüber dem letz te n V ierteljahr eine geringere A ufnahm efähigkeit zeigte, so daß in d e r B erich tszeit zwei Oefen gelöscht w erden m u ß ten , zum al d a auch der B e d arf a n S ta h lro h ­ eisen infolge der w ieder s tä rk ere n B evorzugung von S c h ro tt bei der S tahlerzeugung nachgelassen h a tte . Im M onat M ärz m ach te sich eine gewisse B elebung in der N achfrage n ach R oheisen aus dem b e n a c h b a rte n A usland b em erkbar, die jedoch wegen der n ied rig en tschechischen W ettbew erbspreise n u r geringe B erücksichtigung finden kon n te.

D er G eschäftsgang in S t a b - , B a n d - un d F o r m ­

D er G eschäftsgang in S t a b - , B a n d - un d F o r m ­

W dokumencie Stahl und Eisen, Jg. 47, Nr. 14 (Stron 33-43)

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