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Entgegnung des „Towarzystwo Oświaty na Śląsku imienia św. Jacka” auf die Ausführungen des Herrn Kultusministers Dr. Schmidt betreffend das sog. Wasserpolnisch in Oberschlesien

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Entgegnung

des

„Towarzystwo Oświaty

na Śląsku imienia św, Jacka"

auf die

Ausführungen

des Herrn Kultusministers Dr. Schmidt

betreffend das sog.

Wasserpolnisch in Oberschlesien.

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Entgegnung

des

„Towarzystwo Oświaty na Śląsku

imienia św. Jacka"

auf die

Ausführungen

des Herrn Kultusministers Dr. Schmidt

betreffend das sog.

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In der Staatshaushalts-Kommission (114. Sitzung am 15. Februar 1918) erklärte der Herr Minister der geist-lichen und Unterrichtsangelegenheiten Dr. Schmidt bei Erörterung des Religionsunterrichts in der polnischen Mut-tersprache: Was Oberschlesien anlange, so stehe er in diesen Fragen in Fühlung mit dem Fürstbischof. Nun sprächen die Kinder aber dort von Hause aus wasser-polnisch, eine Sprachform, die durch die Schifferbevöl-kerung eingeführt sein solle und nach Ansicht von Sach-verständigen nur einen kleineren Teil von polnischen Worten und Begriffen umfasse, viele Worte aber aus dem Deutschen entlehne und jedenfalls zahlreiche vom Hochpolnischen abweichende Worte habe: das gehe so weit, dass von ungefähr 100 Worten der Verkehrssprache in der Hälfte der Fälle das hochpolnische Wort dem Wasser-polnischen unbekannt sei. Wenn man dazu bedenke, dass der Religionsunterricht geistige, seelische Begriffe ein-führe, die dem Kinde überhaupt fremd seien, dann müsse man sich vom Standpunkte der Erziehung fragen: soll man das Kind, das man in den Religionsunterricht ein-führen will, erst im Hochpolnischen in diese religiösen Begriffe einführen, um es dann in der Mittel- und Ober-stufe deutsch zu unterrichten, oder nicht vielmehr den kürzeren Weg wählen und dem Kinde gleich die Begriffe in der hochdeutschen Sprache vermitteln?

Da der Herr Kultusminister über den Wert der ober-schlesischen Volkssprache offenbar ganz falsch informiert

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ist und die zu Rate gezogenen „Sachverständigen" viel­ leicht auf anderen Gebieten, sicherlich aber nicht in der slavischen Sprachwissenschaft Fachleute sind, hält sich das „Towarzystwo Oświaty na Śląsku imienia św. Jacka'4 für verpflichtet, ihr tendenziöses und inkompetentes Gut­ achten durch einige wirklich kompetente, meist von berufs­ mässigen Slavisten stammende Werturteile zu berichtigen.

So oft die preussische Regierung sich anschickte, ihren polnischen Untertanen nationale Gerechtigkeit wider­ fahren zu lassen, stets war sie geneigt, von der Million Polen Oberschlesiens dabei abzusehen mit der stereo­ typen Begründung, ihre verderbte, zum Ausdruck jedes höheren Gedankens unfähige Sprache eigne sich nicht zum Unterricht, da sie fast nur negative Eigenschaften habe, sie sei wasserpolnisch. „Wasserpolnisch" i s t geradezu zum Schlagwort geworden» mit dem man alle sprachlich-nationalen W ü n s c h e der Oberschle-sier von vornherein abweist. So wurde es früher praktiziert, so auch am 15. Februar 1918.

Nun ruht aber die Argumentation des Herrn Kultus­ ministers vom Standpunkt der Erziehung durch Verschul­ den der informierenden Stellen auf einer morschen Basis, da in Wirklichkeit die polnische Sprache in Oberschlesien ein besseres Polnisch ist, als die Volkssprache aus der Umgegend von Warschau oder Krakau. Sie ist in Ober­ schlesien nicht etwa durch die Schifferbevölkerung ein­ geführt worden, sondern ist die Ursprache des hiesigen Volkes. Sie hat hier also ein gutes historisches Recht. Darum schrieb schon 1791 Professor Schwnmel in Bres­ lau: „Lasst uns ja gegen die polnischen Schlesier keinen Prozess anfangen, vor dem Richterstuhl der Geschichte verlieren wir ihn in allen Instanzen". Die beliebte Taktik,

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unsere Muttersprache, so oft sie billige Berücksichtigung in der Schule verlangt, als unbrauchbares und verächt-liches „Wasserpolnisch" hinzustellen, hat schon 1883 die „Schlesische Volkszeitung" (Nr. 488) trefflich charakte-risiert mit den Worten: „Personen, die von der polnischen Schriftsprache ebenso wie von dem oberschlesischen Idiom nicht die geringste Idee haben und vielleicht nicht einmal Land und Leute kennen, werfen sich plötzlich zu Kritikern über oberschlesische Verhältnisse auf und glau-ben ihr gewichtiges Urteil darüber abgeglau-ben zu müssen, inwieweit sich der arme Oberschlesier mit seinen Stamm-verwandten in Polen verständlich zu machen vermag, wenn es gilt, über denselben den Stab zu brechen und über seine Sprache das Verdammungsurteil zu fällen". — Fragt man dagegen den Oberschlesier, wie er spreche, so antwortet er ohne bedenken: polnisch, und fragt man die Wissenschaft, w a s sie von dem ober-schlesischen Dialekt halte, so antwortet auch sie einstimmig: das ist polnisch und nichts anderes! — Nur vereinzelte Individuen, welche die Sprache nicht be-herrschen und sich nicht zum polnischen Volke bekennen, reden ein zwitterhaftes Idiom, das für deutsche wie für polnische Ohren gleich unangenehm klingt. Wenn man das als verwässertes oder „Wasser"polnisch bezeichnen will, darf man nicht verschweigen, dass diese Redeweise eine Ausnahme bildet, welche die Regel nur bestätigt.

Die Schmähungen der oberschlesischen Volksspra-che gingen immer von Leuten aus, die sie nicht kannten und auch nicht kennen lernen wollten. Schon im 18. Jahr-hundert waren die „Oberschlesische Monatsschrift" und die „Schlesischen Provinzialblätter" voll von solchen

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er-schienen auch Schriften wie „Der Oberschlesier, ver-teidigt g e g e n seine Widersacher" von Pastor Pohte in Tarnowitz, oder „Schummers Reise durch Schlesien im Julius und August 1791", welch letztere gleichfalls mit einer glänzenden Apologie Oberschlesiens abschliesst. Der Hauptvorwurf wandte sich stets gegen die polnische Sprache. Schreibt doch Pastor Pohle: „Ich komme nun, meine lieben Landsleute zu eurem Hauptverbrechen, und das ist, ihr sprecht polnisch, und noch obendrein schlecht polnisch. Wer sagt denn das am lautesten? Diejenigen, die die Sprache nicht verstehen, davon also nicht urteilen können... Es ist possierlich zu lesen, dass man uns in Niederschlesien, wo bekanntlich der Land-mann sehr elend deutsch redet, den Vorwurf macht, der Oberschlesier spreche schlecht polnisch. E s ist unbe-zweifelt g e w i s s , dass der Oberschlesier besser pol-nisch spricht, als der Niederschlesier deutsch: und warum soll den nun endlich der Oberschlesier nicht pol-nisch reden? Hindert denn etwa das Polpol-nisch-sprechen das Klug-werden?" (S.15/16).

Pastor Pohle war wie selten jemand berufen und be-fähigt, ein r i c h t i g e s Urteil über den oberschlesischen Dialekt abzugeben: denn seit 30 Jahren wirkte er in Oberschlesien und war mit der Sprache des Volkes sowie mit der hochpolnischen völlig vertraut. Dasselbe ist zu sagen von Johann Samuel Richter, Pastor der reformirten Gemeinde zu Anhalt und Pless, welcher 1797 ein von christlicher Nächstenliebe getragenes Büchlein schrieb: „Ueber den oberschlesischen Landmann, als Men-schen, Christen und Bürger betrachtet, und die schicklichsten Mittel, wodurch er zum b e s s e r e n Menschen, Christen und Bürger gemacht werden

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könne". Pastor Richter sprach fliessend polnisch und böhmisch, verstand auch russisch, wird also wohl imstan-de gewesen sein, das oberschlesische Polnisch mit imstan-dem Hochpolnischen zu vergleichen und seinen Wert richtig einzuschätzen. Nachdem er sich über die natürlichen Körper- und Seelenanlagen des oberschlesischen Bauern ausgelassen hat, macht er sich selbst den Einwand: Aber die Sprache!, welchen er folgendermassen widerlegt: „Um die Oberschlesier aufzuklären, muss man polnisch lernen, wenn man ihr Lehrer sein will. M a n g l a u b e n u r j a n i c h t , d a s s i h r e S p r a c h e s o a b s c h e u l i c h i s t , w i e s i e oft v o n b l o s s an d e u t s c h e T ö n e g e -w ö h n t e n H ö r e r n v e r s c h r i e e n -w o r d e n i s t . . . N u r in a u s s e r w e s e n t l i c h e n D i n g e n i s t s i e v o m H o c h p o l n i s c h e n v e r s c h i e d e n . . . Das erste also, was man machen muss, um dem oberschlesischen Landmann nützlich zu werden, ist, dass man ihm Lehrer gebe, die vollkommen der polnischen Sprache mächtig wären".

Die Pastoren Pohle und Richter waren deutsche Sach-verständige in der oberschlesischen Sprachenfrage. Mit ihnen stimmt völlig überein der Pole Georg Samuel

Band-tke, welcher eine Zeitlang in Breslau Gymnasiallehrer war,

bevor er 1811 als Universitätsbibliothekar nach Krakau berufen wurde. In seinen 1802 gedruckten „Historisch-kritischen Analekten" veröffentlichte er eine eigene Ab-handlung „Ueber die polnische Sprache in Schlesien", worin er die Ergebnisse seiner Studien- und Forschungs-reise niederlegte. Obwohl aus Lublin gebürtig, verstand er die Oberschlesier überall und wurde auch von ihnen mühelos verstanden. Auch er musste konstatieren: „ D a s Polnisch des Schlesiers ist polnisch und nichts

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anderes": auch er musste wie Pastor Pohle betonen, „dass der polnische Schlesier die echte polnische Spra­ che nicht mehr verdrehe, als der deutsche gemeine Schle­ sier die deutsche".

Diesen Ausführungen kompetenter Männer wie zum Hohn behauptete 1819 der Regierungsrat Benda nach kaum dreijährigem Aufenthalte in Oppeln in seiner „Be­ trachtung Oberschlesiens": „Auch die eigentliche polni­ sche Sprache spricht es (nämlich das hiesige Volk) nicht, sondern ein böhmisch - mährisch - polnisch - deutsches Ge­ misch, das in keiner Schriftsprache vorhanden. Dieses wahre Unglück kann nach meiner Einsicht nur dadurch behoben werden, wenn diese Sprache durch deutschen Unterricht der Jugend so schnell als möglich vertilgt wird. Nichts in der Welt geht dadurch verloren: kein Heilig­ tum: denn dass ist nur diejenige Sprache, die eine Lite­ ratur hat oder einen solchen Grad der Bildsamkeit in sich trägt, von dem sich eine Literatur erwarten lässt. Dass dieses in Absicht der mit dem Spitznamen des Wasserpolnischen belegten Unsprache der Oberschlesier der Fall sei, das habe ich den eifrigsten Verteidiger für die Erhaltung dieser Sprache selbst nicht behaupten hö­ ren". — Benda war des Polnischen unkundig, konnte also auch über den oberschlesischen Dialekt kein richtiges Urteil fällen. Dass er ihn ganz falsch einschätzte, hat die Zukunft bewiesen, welche nicht nur eine ansehnliche pol­ nische Literatur in Oberschlesien brachte, sondern auch b e a c h t e n s w e r t e p o l n i s c h e D i c h t e r i n d e m g e ­ s c h m ä h t e n L a n d e erstehen Hess. L i g o n ' s „Obro­ na W i e d n i a " (1883), B o n t z e k ' s E p e n „ S t a r y k o ś c i ó ł M i e c h o w s k i " (2. Aufl. 1883) und „ G ó r a C h e ł m s k a " (1886), D a m r o t h ' s l y r i s c h e G e d i e h

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-t e „Z N i w y Ś l ą s k i e j " (2. Aufl. 1893) u n d Ku­ piec* D i c h t u n g „ S e j m i k w J a s s a c h " (1904) w e r ­ d e n für i m m e r d i e b e s t e A p o l o g i e d e r p o l n i ­ s c h e n S p r a c h e in O b e r s c h l e s i e n b l e i b e n .

Natürlich blieben die ungerechtfertigten, von grosser Leidenschaft zeugenden, dabei aber pyramidale Unkennt­ nis verratenden Behauptungen Benda's nicht unwiderlegt. Es seien hier nur folgende Stimmen erwähnt: 1) Der Krakauer Professor Bandtke veröffentlichte 1821 in dem Posener Blatte „Mrówka" eine besondere Abhandlung über die polnische Sprache in Schlesien und betonte auch in seiner 1824 erschienenen „Polnischen Grammatik für Deutsche" ausdrücklich: „Auch die Provinzialsprache der polnischen Ober- und Niederschlesier hat ihren hohen Wert, und alle diejenigen haben Unrecht, die sie ver­ achten... Aus ihr kann der beste Pole viele treffliche alte Ausdrücke lernen." (S. 360.) 2) Der polnische Hi­ storiker und Publizist Julian Ursyn Niemcewicz,, welcher 1821 Oberschlesien bereiste, schrieb wörtlich: „ A l l e s i s t h i e r w i e b e i u n s , d i e s e l b e S p r a c h e , d i e ­ s e l b e V o l k s t r a c h t , d i e s e l b e n G e b r ä u c h e " . 3) Pastor Richter, der inzwischen evang. Konsistorialrat in Oppeln geworden war, wandte sich direkt an den Kultusmini­ ster von Altenstein mit einer „Abhandlung über die Art und W e i s e , wie geistige und sittliche Bildung in Elementar- und Landesschulen überhaupt, und wie sie insbesondere im polnischen Oberschlesien der Jugend beigebracht werden könne". Darin sagt er bezüglich der Volkssprache: „Diejenigen, die ohne Kenntnis des Polnischen Idioms, e s für rauh, mo­ noton und zur Unterrichtssprache untauglich er­ klären, gleichen dem Blinden, der über Farben

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r e d e t / ' Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen be-hauptet er: „ W e r v o r u r t e i l s f r e i d a s h i e s i g e V o l k u n d s e i n e S p r a c h e b e o b a c h t e t h a t , w i r d z u g e b e n , d a s s s i c h l e t z t e r e v o r z ü g l i c h z u m k a t e c h e t i s c h e n U n t e r r i c h t , zu V e r s t a n d e s -ü b u n g e n u n d z u m K o p f r e c h n e n e i g n e t , ja s o g a r v o r d e r d e u t s c h e n V o r z ü g e h a t , w e i l s i e v o m p o l n i s c h e n L a n d m a n n viel r e i n e r g e s p r o c h e n w i r d , a l s d i e d e u t s c h e v o n d e u t s c h e n B a u e r n . Die im Deutschen herrschen-den provinziellen Dialekte fallen hier fort. Einige kleine Abweichungen ausgenommen, spricht der Bauer dasselbe Polnisch wie sein Herr. Es ist deshalb sehr leicht, dem rohesten polnischen Bauernkind, das nie eine Schule besucht und gar nicht lesen gelernt hat, wenn es nur gesunden Menschenverstand besitzt, durch blosses so-matisches Abfragen in viel kürzerer Zeit als einem ähnlichen Kind in deutscher Sprache die nötigen Kennt-nisse beizubringen, weil die Kinder polnischer Eltern mit den Sprachtönen des Lehrers dieselben Begriffe ver-binden, was bei einem rohen deutschen Kinde nicht immer der Fall ist. Meine 23-jährige Amtsführung als Prediger hat mir hundertfältige Beweise hierfür geliefert/'

So war die Ehre der oberschlesischen Volkssprache glänzend gerettet, und Minister von Altenstein unternahm nie etwas, um sie nach Benda'schem Programm zu ver-tilgen. Wie er in einem Reskript an die Posener

Re-gierung 1822 die goldenen Worte schrieb: „Religion und Sprache sind die höchsten Heiligtümer einer

Nation, in denen ihre ganze Gesinnungs- und Begriffsweise gegründet ist. Eine Obrigkeit, die diese anerkennt, achtet und schätzt, darf sicher sein, die Herzen

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-der Untertanen zu gewinnen; welche sich aber gieick-giltig dagegen bezeigt oder gar Angriffe darauf erlaubt, die erbittert oder entwürdigt die Nation/' — so stellte er am 24. September 1826 auch für Oberschlesien den Grundsatz auf, dass klare Begriffe, richtige Urteile und eine richtige Ausdrucksweise von Lehrern, die die Mutter-sprache nicht kennen, nicht vermittelt werden könnten.

Ein gewisser Fischer aus Breslau, welcher noch 1827 in den „Schlesischen Provinzialblättern" sich fol-gende Schmähung des oberschlesischen Dialektes erlaubte: „Welch ein Kauderwälsch ist die Sprache des gemeinen Mannes! welch ein Gemisch von Böhmisch, Mährisch und Wendisch! In Krakau würde niemand ein Wort davon verstehen; man würde es für eine Sprache der Hottentotten halten" — wurde sofort durch Konsistorialrat

Richter in Oppeln und einem Anonymus B-s in derselben

Zeitschrift der Stümperei überführt und zum Verstummen gebracht. Der letztere, wahrscheinlich Pastor Bartelmus aus Pless, rieb sich die Augen, als er von den ober-schlesischen Hottentotten las und fragte sich verwun-dert: „Oder bist du selbst ein solcher Hottentotte, der sein Kauderwälsch für Polnisch hält?" — „Im allge-meinen, schreibt er, ist in Oberschlesien dieselbe Sprache im Gebrauch, welche die polnischen Nationalschriftsteller Kochanowski, Naruszewicz, Krasicki u. a. m. redeten und schrieben, versteht sich, insoweit die Büchersprache von der des gemeinen Lebens verschieden ist. Gebetbücher, in Krakau verfasst und gedruckt, gebrauchen unsere katholischen Christen; sie und die Protestanten singen Lieder, von Kochanowski gedichtet, in ihren Kirchen; die Kinder lesen die von Nationalpolen übersetzte Bibel in den Schulen; und,

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o Wunder, diese Hottentotten, alte und junge, verstehen das alles, als wäre es ihre Muttersprache, ohne einer Uebersetzung ins Kauderwälsch zu bedürfen."

So siegte die Wahrheit und schliesslich auch — die Gerechtigkeit. Nachdem nämlich die deutsche

Nationalversammlung in Frankfurt am 31. Mai 1848

feierlich erklärt hatte: „ D a s f o r t a n e i n i g e und f r e i e D e u t s c h l a n d i s t g r o s s und m ä c h t i g g e n u g , um d e n in s e i n e m S c h o s s e e r w a c h s e n e n a n d e r s r e d e n d e n S t ä m m e n e i f e r s u c h t s -l o s in v o -l -l e m M a s s e g e w ä h r e n zu k ö n n e n , w a s N a t u r und G e s c h i c h t e i h n e n z u s p r i c h t , und n i e m a l s s o l l auf s e i n e m B o d e n w e d e r der S l a v e , n o c h der d ä n i s c h r e d e n d e N o r d -s c h l e -s w i g e r , n o c h der i t a l i e n i -s c h r e d e n d e B e w o h n e r S ü d d e u t s c h l a n d s , n o c h w e r s o n s t u n s a n g e h ö r i g in f r e m d e r Z u n g e s p r i c h t , zu k l a g e n h a b e n , d a s s ihm s e i n e S t a m m e s a r t v e r k ü m m e r t w e r d e oder die d e u t s c h e B r u d e r -hand s i c h ihm e n t z i e h t , wo e s g i l t " — nachdem unter Berufung auf diese Erklärung Pfarrer

Schafranek in der preussischenNationalversammlung in Berlin

am24, August 1848 den von einer Petition aus Oberschlesien unterstützten Antrag auf gesetzlichen Schutz für die Pflege der polnischen Muttersprache eingebracht hatte, — nachdem auch der Rittergutsbesitzer von Koschützki auf Gr. Wilkowitz in dieser Sache verschiedene Eingaben an die Regierung zu Oppeln, an das Oberpräsidium zu Breslau, an das Kultusministerium in Berlin, ja sogar Immediatgesuche an den König eingereicht hatte, wurde

endlich auch in Oberschlesien »suum cuique« zuteil, indem man hier die polnische Volksschule einführte.

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-Nach Oppeln kam damals Schulrat Bogedain, der sich die Verteidigung der sprachlichen Rechte des Volkes zur Amtsaufgabe stellte, und den einzig richtigen Stand-punkt einnahm: „Es ist unpädagogisch, unpolitisch und unausführbar, einem Volke seine Muttersprache nehmen zu wollen. Die Sprache ist ein legitimes Eigentum des Volkes, und an ihr hängen Religion, Sitten und Gebräuche... Die Schule ist eine religiös - sittliche Menschenbildung- und keine blosse Dressuranstalt. D i e M u t t e r s p r a c h e i s t in i h r d i e L e b e n s a t m o s -p h ä r e " . Es brach nun für die -polnische Bevölkerung Oberschlesiens eine kurze Zeit der Genugtuung an für die bisherige stiefmütterliche Behandlung. Mit Recht sagte der evangelische Konsistorialrat Wachner aus Breslau bei der Eröffnung des evangelischen utraquistischen Se-minars in Kreuzburg am 30. April 1858, dass dieser Tag e i n T a g d e r S ü h n e sei, denn es sollten hier Lehrer gebildet werden, die nicht nur in der deutschen, sondern auch in der Muttersprache unterrichten können.

Leider wurde in dem Siegesrausch nach dem glor-reichen Feldzug 1870/71 die nationale Gerechtigkeit wieder vergessen und die Schule vom Staate nicht nur monopolisiert, sondern auch vollständig germanisiert. Jetzt tauchte auch wieder das alte Schlagwort „wasser-polnisch" auf, mit dem man gewissermassen sein Ge-wissen beschwichtigen und die Verdrängung der polni-schen Muttersprache aus den oberschlesipolni-schen Volks-schulen sozusagen rechtfertigen wollte. »Quod volumus, credimus libenter.« Um -dieses Schlagwort vollends zu entkräften, seien hier in chronologischer Reihenfolge noch einige bemerkenswerte Urteile über den Wert des hie-sigen Dialektes angeführt.

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Der Krakauer Universitätsprofessor Łepkowsht welcher in den vierziger Jahren eine Zeitlang in Ober­ schlesien sich aufhielt, war von der hiesigen Volkssprache entzückt und schrieb in den verschiedensten Krakauer, Posener und Warschauer Zeitschriften begeisterte Artikel darüber. So lesen wir im Krakauer „Czas" (1849, nr. 58): „Die altpolnische Sprache Schlesiens verdient die Auf­ merksamkeit des Forschers und Philologen. Er wird da Ausdrücke finden, wie sie Rej und Kochanowski gebraucht haben; er wird manche Redewendung entdecken, die durch ihre Logik die moderne Ausdrucksweise geradezu be­ schämt". — Einige Jahre später (1862) veröffentlichte der Breslauer Lektor der polnischen Sprache Dr. Winzenz

Krainski eine „Abhandlung über die polnische Spra­

che in Oberschlesien", in welcher er sich ganz entschie­ den gegen das Vorurteil wendet, als ob die oberschlesische Volkssprache nicht polnisch wäre. ,,Die Schlesier sollen nicht glauben, schreibt er, dass sie nicht eine polnische, sondern eine solche schlesische Sprache haben, die von der polnischen ganz verschieden äst. Wenn das wahr wäre, so hätten die Schlesier seit Jahrhunderten ihre eigene Grammatik, ihr eigenes Wörterbuch und ihre eigenen Gebetbücher gehabt, ganz verschieden von den polnischen. Wenn sie das bis jetzt nicht haben, so ist das der grösste Beweiss, dass sie nicht eine schlesische, sndern eine polnische Sprache haben". — In derselben Zeit (1863) gab der Leibarzt des Herzogs von Ratibor Dr. Julius Roger seine berühmte Sammlung oberschlesischer Volkslieder heraus. In der Vorrede weist er besonders auf die Sprache dieser Lieder hin mit den Worten: »Der auf­ merksame Leser wird sich überzeugen, w i e unberechtigt das ziemlich verbreitete Vorurteil ist, w e l c h e s die

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-Redeweise der polnischen Oberschlesier für einen verderbten Dialekt der polnischen Sprache er klart. Denn wenn auch in das oberschlesische Polnisch sich zahlreiche Germanismen eingeschlichen haben (ähnlich wie in anderen modernen Sprachen die Gallizismen), und wenn auch in Gegenden, wo die polnische Sprache von jeher mit der böhmischen sich berührt, der Einfluss der letzteren sich stark fühlbar macht, so ist trotz alledem die Sprache der Oberschlesier dieselbe, wie sie lebt im Munde des polnischen Volkes jenseits der oberschlesischen Grenze." — In ähnlicher Weise protestieren der böhmische Sprachforscher Szafarzyk in seiner „Geschichte der slavischen Sprachen" (2. Aufl. 1868) gegen die Art und Weise, in der die deutsche Journalistik gewöhnlich den oberschlesischen Dialekt verächtlich macht. — Alle die-jenigen, welche die Sprache unseres Volkes, ohne sie zu kennen, als ein abscheuliches Kauderwälsch hinstellen, werden widerlegt durch den polnischen Dichter Wincenty

Pol, welcher 1868 in seinen Vorträgen über die polnischen

Dialekte namentlich auf den Wohlklang und das Ebenmass gerade in der oberschlesischen Volkssprache hinwies: „Alle Töne sind noch voll. Die Klarheit der Rede ist gross, der Reichtum der Empfindung unübertroffen; es

gibt hier weder etwas Schleppendes in der Betonung, noch übermässige Kürzungen oder Elisionen; die vorletzte Silbe ist immer lang, und weder die Nasallaute, noch die weichen, noch die harten Konsonanten haben das Übergewicht, im Gegenteil herrscht hier das höchste Ebenmass der Klänge".

Ganz besondere Beachtung verdient das Urteil des polnischen Slavisten Lucyan Malinowski, welcher Uni-versitätsprofessor und Mitglied der Akademie der

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Wissen-Schäften in Krakau war. Auf Grund einer Studienreise im Jahre 1869 publizierte er 1873 in Leipzig seine Dissertation: Ü b e r d i e o p p e l n s c h e M u n d a r t

i n O b e r s c h l e s i e n " und schrieb auch später die gediegensten Aufsätze über die hiesige Volkssprache. Er ist auf diesem Gebiete die massgebendste Autorität. In der Warschauer wissenschaftlichen Zeitschrift „Ateneum" (1877, S. 360) sagt nun Malinowski folgendes: „Die polnische Sprache in Schlesien ist durchaus nicht bömisch-mährisch-polnisch-deutsches Gemisch, wo-von Herr Benda spricht, und unterscheidet sich überhaupt nicht derart von der Schriftsprache, d a s s diese für den Schlesier unverständlich w ä r e ; im Gegenteil, die Volkssprache einzelner Kreise, z. B. Cosel, Ratibor, Rybnik oder P l e s s nähert sich mehr der in der polnischen Literatur gebräuch-lichen Schreibweise, als die Volksdialekte aus der Umgegend von Warschau oder Krakau."

Das oberschlesische Polnisch ist etwas archaistisch im Vergleich zum Hochpolnischen, aber das ist eher ein Vorteil als ein Nachteil. Denn, um mit Adolf flytrek zu reden, e s i s t d a s , , d i e s e l b e S p r a c h e , i n d e r d i e s c h ö n s t e n D e n k m ä l e r a u s d e r g o l d e n e n E p o c h e u n s e r e r L i t e r a t u r z u u n s s p r e c h e n , die Sprache eines Kochanowski, Wujek und Skarga". Und Universitätsprofessor Alexander

Brückner in Berlin versichert: „ N i c h t e i n e v e r

d e r b t e R e d e w e i s e i s t d i e s , s o n d e r n l a u -t e r K e r n u n d M a r k d e r p o l n i s c h e n S p r a c h e " ! Brückner kennt unseren Dialekt und hat auch seine Schüler zum Studium desselben angeregt. So promo-vierte bei ihm am 12. August 1908 Emanuel Nikel aus

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Zabrze, (jetzt Hindenburg O/S) mit seiner Dissertation „Die polnische Mundart des oberschlesischen Industrie-bezirks".

Während also sämtliche Slavisten, welche die ober-schlesische Volksprache bis in die feinsten Nuancen hi-nein studiert haben, wie neuerdings die Professoren

Nehring in Breslau, Nitsch in Krakau, Brückner in Berlin,

Oberschlesien als ethnographisch k e r n p o l n i s c h e s L a n d ansprechen, was ja auch Romers neuester Atlas von Polen bestätigt, kann man es nicht anders als rück-ständig oder aber böswillig bezeichnen, wenn uns noch im zwanzigsten Jahrhundert das Märchen vom oberschle-sischen unverständlichen „Wasserpolnisch" aufgetischt wird.

Wenn der Herr Minister behauptet hat, den Eltern liege nicht viel an dem Religionsunterricht ihrer Kinder in der polnischen Muttersprache, so trifft das für Ober-schlesien sicherlich nicht zu. Wurden doch von hier wieder-holt P e t i t i o n e n in dieser Sache nach Berlin ein-gereicht, eher sogar als aus dem Posenschen. Während nämlich dort erst 1885 eine Petition unterschrieben wurde, geschah dies in Oberschlesien zum ersten Male 1882, dann 1883, mit 53000 und endlich 1892 mit der impo-santen Anzahl von 126000 Unterschriften. Mit Recht bemerkt Paul Albers in seinem in den neunziger Jahren erschienenen Büchlein „O b e r s c h 1 e s i e n , L a n d u n d L e u t e " (S. 10): „Der Oberschlesier liebt seine Mutter-sprache, wie dies jedes charaktervolle Volk auch tun muss, recht innig. Wenn es sichfum Herzenssachen, um Ver-.

mögensangelegenheiten handelt, will er polnisch reden. Das Gesicht des einfachen Mannes hellt sich auf, wenn ihn der vornehme Herr polnisch anredet.1'

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Im Januar des Jahres 1899 machte auch der ober-schlesische Klerus eine Eingabe um polnischen Religions-unterricht an den damaligen Kultusminister Dr. Bosse,

m welcher er ausführte: „D a s o b e r s c h l e s i s c h e

P o l n i s c h i s t k e i n e v o n d e m s o g . H o c h -p o l n i s c h v e r s c h i e d e n e S -p r a c h e . Es dient nicht den mit dem Worte „Wasserpolnisch" ver-bundenen Spottnamen. Es ist vielmehr nach der Tren-nung Oberschlesiens von Polen in seiner weiteren Ent-wickelung stehen geblieben, da ohne Anschluss an eine höhere Schule, ohne Verbindung mit den polnischen sog. höheren Ständen, insbesondere mit einem polnischen Adel, es sich nicht weiter entwickeln konnte. Als im Laufe dieses Jahrhunderts die Industrie hierselbst einen so hohen Aufschwung nahm, hatte der Oberschlesier keine Gelegenheit und kein genügendes Wissen, die neuen industriellen und technischen Ausdrücke in seine Sprache zu übersetzen, und adoptierte darum deutsche Wörter, denen er freilich eine polnische Struktur gab. Will man dies als oberschlesischen Dialekt bezeichnen, so ist die-ser von der polnischen Schrift- und Drucksprache doch lange nicht so weit entfernt, wie die vielfachen deutschen Dialekte von dem Schriftdeutsch. Schrift-und

Druck-sprache ist aber auch in Oberschlesien gut polnisch und dieselbe wie in Posen, Warschau und Krakau, namentlich sind die Gebetbücher, biblischen Geschichten und Kate-chismen in reinem Polnisch gedruckt. Es wird den Kin-dern auch der religiöse Memomierstoff in reinem Polnisch eingeprägt und befleissigen sich deshalb die Priester, namentlich bei den Predigten und dem Beicht-und Kom-munionunterricht, eines reinen Polnisch. W i r k ö n n e n e s d a h e r n u r a l s e i n e n b e d a u e r l i c h e n

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— 19 -I r r t u m b e z e i c h n e n , d a s s d i e a n g e b l i c h e G r u n d v e r s c h i e d e n h e i t d e s O b e r s c h i e-s i e-s c h e n P o l n i e-s c h v o n d e m S c h r i f t p o l ­ n i s c h z u d e r A n n a h m e v e r l e i t e t , a l s m ü s s e d a s K i n d d e r o b e r s c h 1 e s i s c h e n p o l n i s c h r e d e n d e n E l t e r n b e i m E i n t r i t t i n d i e S c h u l e e r s t d a s S c h r i f t p o l n i s c h e w i e e i n e n e u e S p r a c h e e r l e r n e n , um e i n e m R e l i g i o n s u n t e r r i c h t in p o l n i s c h e r S p r a c h e f o l g e n z u k ö n n e n."

Dass die sprachlich-nationalen Wünsche der polnischen Oberschlesier trotz ihrer zweifellosen Loyalität und preussischen Staatstreue immer wieder unerfüllt blieben wurde sogar im Ausland bedauert. So haben die Flam­ men, jetzt die Lieblinge der deutshen Regierung, von jeher mit den Oberschlesiern mitgefühlt. Ihre Zeitschrift „O n s V o l k o n t W a a k t " hat noch im August 1913 (Nr. 32) einen Artikel gebracht: De Polen in Duitsch Opper-Silezie, welchem als Motto die Worte Schillers vorangestellt sind: G e r e c h t i g k e i t d e s H i m m e l s , w a n n w i r d e i n R e t t e r k o m m e n d i e s e m L a n d !

L i t e r a t u r : „Der Oberschlesier, verteidigt gegen seine Widersacher", Breslau, 1791.—„Schummel's Reise durch Schlesien im Julius und August" 1791.— Richter, „Über den oberschlesischen Landmann", Breslau, 1797. — Bandtke, „Ueber die poln. Sprache in Schlesien", 1802 (in seinen Historisch-Kritischen Analakten). — Niemcewicz, „Podróż do Wielkopolski i Śląska w r. 1821". — Dr. Krainski, „Abhandlung über die roln. Sprache in O.-S.", Breslau, 1862. — Roger, „Pieśni ludu polskiego w Górnym Śląsku", Breslau, 1863. — Malinow­ ski, „Listy z podróży etnograficznej po Śląsku", (in: „Na dziś" 1872, Bd. 1.) — Derselbe, „Ueber die oppelnsche Mundart in Oberschlesien", Leipzig, 1873. — Derselbe, „Zarysy życia ludowego na Śląsku", (in: „Ateneum", Warschau, ^ ~1§77). — Derselbe, „Studya Śląskie", 1882. — Hytrek, „Górny Śląsk pod

wzglą-o m \ wzglą-obyczajwzglą-owym, języka i uspwzglą-oswzglą-obienia ludnwzglą-ości", (in: „Przegląd Pwzglą-olski", 1879JA — „Einige Urteile über den Wert und die Eigentümlichkeiten der ober­ en tf^™

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schlesischen Volkssprache", „Schles. Volkszeitung", 1883, nr. 488/500. — Al­ bers, „Oberschlesien, Land und Leute", (o. J.). — Nitsch, „Djalekty polskie Śląska", Krakau, 1909, (in: „Materyały i prace Komisyi językowej Akademii Umiejętności w Krakowie"). — Brueckner, „Dzieje języka polskiego", 2. Aufl., Lemberr, 1913. — „W obronie polskości Górnego Śląska", Oppeln, 1918. — Przywara, „Co sądzić o gwarze śląskiej?", (in: „Głosy z nad Odry", Heft 1. Oppeln, 1918).

O p p e l n , den 7. März 1918.

Tow. Oświaty na Śląsku imienia św. Jacka

Alexander Skowroński, Leopold Jędrzejczyk,

Präses. Vicepräses.

Eduard Rybarz, J. Rymer,

Schriftfurer. Stellvertr. Schriftfürer.

Franz Kurpierz,

Kassierer.

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