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Schutz der Verkehrssicherheit vor Straftaten und Übertretungen im polnischen Recht

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Academic year: 2021

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A C T A U N I V E R S I T A T I S L O D Z I E N S I S

FOLIA IURIDICA 39, 1988

Marek Olszewski*

SCHUTZ DER VERKEHRSSICHERHEIT VOR STRAFTATEN UND ÜBERTRETUNGEN IM POLNISCHEN RECHT

I. ALLGEMEINE BEMERKUNGEN

1. Die V erk eh rssich e rh eit ist ein e Funk tion v ieler B edingungen, d e -re n Existenz vo r allem die A u f-rech terh altun g deT zu diesem Zweck v eröffen tlich ten V orschriften absichert.

Ganz allgem ein genomm en, k a n n m an diese V o rsch riften in vier K ateg orien ein teilen :

a) V orschriften, die die Prinzipien u n d R egeln des V o rg ehen s im S traß en v e rk eh r bestim m en, e n th alte n im Gesetz vom 1. Feb ru ar 1983 — Gesetz üb er den S traß en v erk eh r (Gesetzblatt, Nr. 6, Posten 35) — Teil I un d II, in der V ero rd nu ng d e r M inister für V erk eh rsw esen und Inn ere A ng eleg en h eiten vom 9. A u gust 1983 üb er die V erkeh rszeichen un d -signale (Gesetzblatt, N r. 50, Posten 224) un d in an d eren b eso nd eren V orsch riften;

b) V orschriften, die die techn isch en B edingungen der Fah rzeug e bestim m en, d eren Zulassung zum V erkeh r, die tech n isch en U n tersu -ch u n ge n d er Fahrzeu ge, e n th a lte n u.a. in Teil ITI des G esetzes ü ber den S traß en v erk eh r ;

c) V o rsch riften, die die B edingungen bestim m en, denen die K raft-fah rer u nd K raftraft-fah rerk an d id aten hinsich tlich d es Alters, der p h y si-schen u n d p sy ch isch en L eistu ng sfäh ig keiten sowie d er g efo rd erten F e r-tigk eiten en tsp rech en so llen, e n th alte n u.a. in Тей IV des G esetzes üb er den S traß env erk ehr;

d) V orschriften, die die B edingungen bestim m en, d en en die Straßen hin sich tlich d es Baues, des Schutzes un d der E rhaltu n g e n tsp re ch e n

sol-* Doz. Dr. habil. M arek O l s z e w s k i , D ozent bei dem Lehrstuhl für Straf-verfahren und Kriminalistik der U niversität Łódź.

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lten, en th a lten vo r allem in dem Gesetz vom 21. März 1985 über die öffentlichen V erk eh rsw eg e (Gesetzblatt Nr. 14, Posten 60).

Die T aten gegen die Sich erheit des S traß en v e rk eh rs sind ein e V e r-letzun g der oben genannten V orschriften, obwohl es Vorkommen kann, d aß eb en e in e Tait, d ie in Ü bereinstim m ung mit den V orsch riften steht, e in e B edrohung dieser S icherheit h erstellt. Das k an n vo n e in e r Lücke in den V o rsch riften zeugen oder d e e n N icht-A däquanz bzw. v o n ein em so n ich t typisch en Z usam m enstoß v o n Um ständen, daß die m it R ück-sic h t auf typ ische Situation en zusam m engestellten V o rsch riften ück-sich nicht an w end en lassen. Die Schw ere d ieser T aten ist d eterm in ie rt nich t n u r d urch den C h arak ter der v e rle tzten V orschrift, son dern auch, od er v ielleicht sogar v o r allem, durch die Folgen d ieser T aten. Von diesem Stand pu n kt aus k a n n m an die T aten gegen die V erk eh rssich erh eit in e in e der 3 folg enden Gruippen ein reih en :

a) das V eru rsac h en von E reignissen im S traß en v erk eh r, die auf dem Tod, der K ö rperv erletzu ng oder Z errü ttun g der G esun dh eit eine s M enschen b eru hen , oder auf der Z erstö run g bzw. B eschädigung v on Eigentum ;

b) d a s V eru rsa ch en ein er Situation, in der u n m ittelb ar un d k o n k ret das Erfolgen solcher Ereignisse, also die Heilbeiführung e in e r rea len Gefahr droht;

c) das Nichtibeachten der g eltend en Prinzipien u nd V orsch riften d er V erk eh rssich erh eit, o h n e d aß d ab ei ein e u n m ittelb are un d k o n k rete Be-d ro h un g m it Be-d en Folgen en tste h t, vo n Be-denen o ben Be-die ReBe-de ist, Be-d.h. d ie H erb eifüh ru ng e in e r ab strak ten Gefahr.

Die Taten, die gegen die V erk eh rssich erh eit q erich tet sind, w erden je nach der Schw ere, d ie der G rad der g esellschaftlich en G efährdung ausd-riickt, v on dem G esetzgeber als S traftaten ang eseh en od er in die K ateg orie der Ü b er tretu n aen g ezahlt1. Aber d ie E inteilung d iese r T aten

1 N ach dem Strafgesetzbuch w erden die Straftaten in V erbrechen und V ergehen geteilt (Art. 5 § 1 StGB). V erbrechen sind Taten, auf die eiine Freiheitsentzugsstrafe für nicht w eniger als 3 Jahre oder ein e strengere Strafe au sge setzt ist (Art. 5 § 2 StGB). V ergehen sind andere T aten, auf d ie eine Strafe au sgesetzt ist, die 3 M onate Freiheitsentzug, 3 M onate Freiheitsbeschränkung oder 50 000 Z łoty Geldstrafe über-schreitet (Art. 5 5 3 StGB). Ein V erbrechen kann man nur aus vorsätzlicher Schuld begehen; e in V ergehen kann man auch aus fahrlässiger Schuld begehen, w enn es das G esetz so bestimm t (Art. 6 StGB). Straftaten gehören im ganzen in die Kompetenz der Gerichte.

N ach dem Ü b ertretvngsgesetzbuch sind Ü bertretungen Taten, auf die eine Grund- sträfe des A rrests bis zu 3 M onaten ausgese tzt ist, so w ie die Strafe der Freiheits- einschränkung bis zu 3 M onaten, ein e G eldstrafe bis zu 50 000 Z łoty oder ein V erw eis (Art. 1 des U bertretungsgesetzbuches). D ie Ü bertretung kann man sow oh l aus vorsätzlicher w ie auch aus fahrlässiger Schuld begehen, es sei denn, daß das

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in die G ru ppen a —с d rü c k t n u r an n äh ernd die A bstufung d e r g e sell-schaftlichen G efäh rlich keit aus.

Die T aten au s d e r G ru pp e a sind n a tü rlich ein e Domäne des Straf- xechts, obwohl ein ige k lein ere B eschädigungen d es Eigentum s in die G ru pp e d er Ü b ertretu n g en gezählt wurden.

Die T aten a u s der G ruppe Ib rep rä sen tieren e in e b eachtlich e Sp an n-w e ite d e r gesellsch aftlich en Gefährlichkeit, d e re n Grad davon abhängt, w as d ro h t un d in w elch en Ausm aßen. D aher w u rd e n ein ig e der T a-ten, die die reale G efahr n e g a tiv er Ereignisse im V erk eh r herb eifüh ren , zu S traftaten g erech net, die üb rig en sind Ü b ertretun gen .

Die T aten au s d er G ru ppe с ist e in B ereich d er Pönalisierung in dem Ü b ertretung sgesetzbu ch , obwohl au ch hier A usn ahm en Vorkommen in Form der A nerk en n u ng ein ig er T aten dieser K ate go rie als Straf-taten .

2. Die T y pen der V erk e h rsstra ftate n sind im Strafgesetzbu ch im XX. Kapitel b esch rieb en — „S traftaten g eg en die allgem eine Sicher-heit, sowie geg en d ie Sicherh eit im V erkeh r zu Lande, zu W asser un d in der Luft." Sie ersch ö pfen n ic h t den ga nzen B ereich der Straftaten g egen d ie V erk eh rssich erh eit; die ü b rig en w erd e n au s an d eren V o r-sch riften des Strafg esetzbu ch es q ualifiziert und w erd en in der Regel nicht V erk eh rsde lik te g e n a n n t2.

Die Ü berschrift des XX. K apitels StGB v erw eist d irek t auf zwei A rten d e r Schutzobjekite, o hne d eu tlich zu p räzisieren , in w elchem g e-g en seitie-g en V erh ältn is sie zu ein and er v erb leib en. Es ist anzunehm en, d aß v o n den V orsc hriften d ieses K apitels T aten q ualifiziert w erden, die zu e in e r d er drei G rup p en geh ören: Straftaten , die ausschließ lich die V erk eh rssich erh eit gefäh rden, Straftaten , d ie au sschließlich geg en die allgem ein e Sicherh eit g e ric h te t sind u nd die d ritte G rupp e v o n

G esetz eine V erantw ortung für die Ü bertretung nuir aus vorsätzlicher Schuld vorsieh t (Art. 5 des entsprechenden GB).

Ü bertretungen gehören in die Kompetenz der K ollegien für U bertxetungssachen als nichtgerichtliche Organe, die au ssch ließ lich aus ehrenam tlichen Funktionären zusam m engestellt sind, w elch e an den reg io na len Organen der staatlichen V erw altung der Grundstufe tätig sind. V on den R echtssprüchen der K ollegien der I. Instanz steht die Berufung in e in K ollegium dar II. Instanz zu, das am re giona len Organ der staatlichen V erw altung der W o jew odsch aftsstufe tä tig ist, es sei denn, daß die Grundstrafe des A rrests oder der Freiheitsbeschränkung verhängt wurde. In diesem Fall steht das M ittel der V erklagung in Form der Forderung zu, die Streitsache auf den W e g d es G erichtsverfahrens zu leiten.

2 D irektiven der R ech tspflege und Gerichtspraxis in Fragen um V erkehrsstraf-taten (V KZP 2/74), b eschlo ssen von dem O bersten G ericht am 28. Februar 1975, Im w eiteren „Direktiven" genannt (OSN KW Nr. 3-—4/1975), T hese 1.

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Straftaten , d ie ein e n A ngriff au f b eid e diese Schutzabjekte gleich zeitig d arstellen .

V e rk e h rsstrafta ten sin d in ihirem W esen g eg en d as Leben, die Ge-su n d h eit oder das E igentum g e rich te t im d e n th a lte n aus diesem G rund M erkm ale v on Straftaten , die im K apitel XXI des Strafgesetzb uches — „Strafbaten g eg en das Leben u nd die Gesund heit" bestim m t sind. Es kom m t hier zu ein er sch e in b a re n G e setzka nk u rren z n a ch d e r Regel lex specialis deio gat legi generali u n d d ah er bildet im Falle des To des oder der Körpenbeschäd’igumg im V erk ehr e in e en tsp rech en d e V o rsch rift aus dem K apitel XX ein e 'besondere un d au ssch ließliche G ru n dlage der strafre ch tlic h en V erantw o rtu ng . W en n es k e in e G esetzk on ku rrenz gibt, d a n n b ild et d ie Regelung au s d em K apitel XX StGB die selb stän d ig e G ru nd lag e d er Pönalisieru ng, w ie z.B. die fah rlässig e B eschädigung des Eigentum s.

K ap itel XI des Üibertretungsbuches — „Ü b ertretu n g en g eg e n die Sicherheit u nd O rd nu n g im V erk eh r" — u n te rsch eid et zw ei A rte n der Schutzobjekte: die Sich erheit u n d d ie O rd n un g im V erk eh r. Die V eran tw o rtu n g fü r Ü b ertretu n g en e rf a ß t also n ich t n u r d ie V ersch lech -teru ng des Standes d e r V erk eh rssich erh eit, so n dern a u c h dessen D eo rg an isierun g . M an k a n n alseo auf Ü b ertretun g en v erw eisen , die a u s-schließ lich die V erk eh rssich e rh eit gefährden, solche, d ie au ssch ließlich d essen O rd nun g verletzen , alber die m eisten Ü b ertretu n g en ric h ten sich g eg en b eid e Schutzolbjekte.

Die Ü bersch rift d es XI K apitels des Ü b ertretun gsgesetzbu ches n e n n t k e in e V erkehrszonen, sta ttd e sse n b ed ien t sie sich d e s k o llek tiv en Be-griffes des V erkehrs, den m an e h e r m it öffentlichen T ranspo rtm itteln asso ziiert u nd d er dah er nicht so ad äq u at d as W esen der Sache w id er-gibt. Aiber der In h alt dieses K apitels erm öglicht es festzustellen, daß es in ihm um Ü b e rtretu n g en geht, die v o r allem m it dem S tra ß e n v e rk e h r v erb un d en sind, den n d ie en tsch ied e n e M eh rheit der do rt b esch rie -benen T aten b ezieht sich auf d ie B ewegung jeg lich er F ah rzeu ge auf öffentlichen W egen.

V erk e h rsü b ertretu n g e n als Tarten, d ie in ihrer M eh rheit d en Stand d e r Sicherheit v ersch lech tern , v e rle tz en zug leich die Sicherheit vo n Perso n en und Eigentum, also W erte , die uniter dem Schutz des K apitels X des Ü b ertretun g sgesetzbu ches stehen. D aher 'befinden sich auch die V orschriften üb er V e rk eh rsü b e rtre tu n g e n mit den V o rschriften des d o r-tig en K apitels in d e r Regel in e in e r sch ein b aren G esetzk onk urrenz (lex specialis le x generalis). Der Gru nd ih rer A u sso nd eru ng, ähnlich w ie der Verkehrss'traftaiten, ist die b e so n d ere Rolle, d ie im h eu tigen Leben d er S traß en v e rk eh r spielt.

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II. VERKEHRSSTRAFTATEN

1. K apitel XX d es Strafg esetzbuches, das die sch w e rsten Form en der V erletzun g der V erk eh rssich e rh eit p ö n alisie rt (Tatengrupp e a), v o llzieht d eren Einteilung in zwei K ateg o rien und v e rb in d e t m it jed er v e r -schiedene K on sequ enzen im B ereich d er V eran tw o rtu n g , näm lich:

V eru rsachu n g des Todes, der K ö rp erverletzu n g o der Z errüttu n g d er G esun d heit des M enschen o d er e in e n b e ach tlich en Schaden im Eigentum , in V erbin du ng m it dem S traß e n v e rk eh r (Art. 145 § 1—3 StGB)3,

K atastrop h e im Verikehr zu Lande, zu W asser o der in der Luft (Art. 136 § 1 P u n k t 1 u nd § 2 StGB)«.

Eine E rk lärun g e rfo rd er t v or allem d e r Begriff d es S traß en v e rk e h rs als ein er d er A rten des Landesverlkehrs. Der Begriff setz t das Bestehen v a n 3 E lem enten v o rau s:

p h y sisch e B ewegung alle r A rten v o n Fahrzeug en , b eson d ers der m echan ischen,

„Art. 145 § l. W er, auch fahrlässig, die Prinzipien der Sicherheit des V erkehrs zu Lande, zu W asser oder in der Luft verletzt, und dadurch eine fah rlässige Körper-verletzung oder ein e Zerrüttung der G esundheit einer anderen Person oder einen beachtlichen Schaden im Eigentum verursacht, verfällt der Strafe des F reiheitsent-zugs bis zu 3 Jahren.

§ 2. W enn d ie Folge der V erletzung der Prinzipien der V erkehrssicherh eit der Tod, ein e schw ere Körperverletzung oder ein e schw ere Zerrüttung der G esundheit einer anderen Person is t, verfällt der Täter in die Strafe des Freiheitsentzugs von 6 M onaten bis zu 8 Jahren.

§ 3. W enn der Täter im Zustand der Trunkenheit ein Kraftfahrzeug oder ein anderes Fahrzeug lenkt und dabei ein e Straftat begeht, d ie im § 1 oder 2 bestimmt ist, verfällt er in die Strafe des Freiheitsentzugs von 1 Jahr bis 10 Jahren".

Laut Art. 46 des G esetzes vom 26. O ktober 1982 über d ie Erziehung in N üchtern-heit und das E ntgegenw irken dem A lkoholism us (G esetzblatt Nr. 35, Posten 23): — erfolgt der Zustand nach A lkoholgenuß, w en n die Konzentration vo n A lk ohol im Blut mehr als 0,2% und bis 0,5% beträgt, — der Zustand der T runkenheit lie gt vor, w enn die A lkoholkonzentration im Blut 0,5% überschreitet.

4 „Art. 135 § 1. W er ein Ereignis herbqiführt, das das Leben oder die G esundheit der M enschen oder das Eigentum in beachtlichem A usm aß gefährdet, und das die Form hat: 1) einer K atastrophe im V erkehr zu Lande, zu W asser oder in der Luft, 2) [...], 3) [...] — verfällt in die Strafe d es Freiheitsentzugs für ein e Zeit, die nicht kürzer ist als 3 Jahre.

§ 2. W enn der Täter fahrlässig vorgeht, verfällt er in die Freiheitsentzugsstrafe von einem Jahr bis zu 8 Jahren".

„Art. 137 § 1. W er d ie unm ittelbare Gefahr eines E reignisses herbeiführt, das im Airt. 136 § 1 genannt wurde, verfällt in die Strafe des Freiheitsentzugs von 6 M onaten bis zu 8 Jahren.

'§ 2. W enn der Täter fahrlässig vorgeht, verfällt er in Freiheitsentzugsstrafe bis z u 3 Jahren".

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— ab g estec k ter Raum fü r d ie Bewegung der F ahrzeu g e — in Zu-sam m enh ang d am it u n terlieg en alle Personen, n ich t n ur d iejenigen , die die Fah rze ug e leiten, so n d ern a u c h Fuß gänger, d en festgelegten R egeln des V erh alten s in diesem Raum,

— d er Fa h rze u g v erk eh r v o llzieh t sich, ganz allgem ein genom m en, zu K om m unikationszw ecken.

Das Strafgesetzb uch 'bedient sich nicht des Begriffes „Unfall'' zur Bezeichnung d er m eisten n e g ativ en Ereignisse im V erkehr, so n d ern b e sch reib t sie nu r. W ah rsc h ein lic h en tsch ied e n d arü b er die Schw ierig -k eite n im K o n struieren e in e r zu fried enstellen d en Definition. W enn m an a b er b erück sich tig t, d aß der Term inus „V erk e h rsu n fair' in d er A lltag s-u nd d er Js-u risten sp rach e stark v e ra n k e r t ist, so w en det m an die term i-no logische K o nven tio n an, d aß m an m it diesem Begriff die E reignisse im V erkeh r bezeichnet, die im Art. 145 § 1 u nd 2 StGB g e n an n t w erden. Es ist n atü rlich e in e g ed an k lich e Kürzung, die die techn ische H an d -habu ng der K o nstru ktion d ieser V o rsch rift e rle ic h tert. Die sch w ersten V e rletzu n ge n der V erk eh rssich e rh eit w erd en dagegen m it dem g e se tzlichen Begriff „K atastro p he im V e rk eh r" (V erkeh rsk atastro ph e) b ezeich -n et, w as w iederum ei-n e E rkläru -n g ih re s W ese-n s erfo rd ert.

Ein Unfall oder ein e K atastro p h e im Straß en v e rk e h r finden dan n statt, w en n sie sic h in ein em R aum e re ig n e t hab en, d er für d en V e r-k eh r vo n Fah rze ug en bestim m t ist. Es g eht vo r allem um öffentliche Straß en , ab er au c h Um alle Gebiete, die für die g esch lossen e Bew e-gun g v on Fah rzeu g en ‘bestim m t sind, z.B. Flugplätze, das G elände eines In d u striebetriebs, e in B auplatz u.dgl.m. W en n der K raftw agen ein en M ensch en au f ein e r W iese an g e fah ren h a t u n d w en n d ieser v erlelz t w u rd e, so ist e in solch es Ereignis k e in V erk ehrsun fall. K ein V erk e h rsu n -fall ist au c h der Tod ein es Sp ortanhäng ers, der vo n ein em an ein e r R ally e teiln ehm en d en K raftw agen an g efahren wurde, denn d e r V erk ehr v o n K raftw ag en in S p o rtv e ra n staltu n g en ist d urch k ein e K om m unika-tionszw ecke v eru rsa ch t.

2. Die Objektive Seite der Strafta t vom Art. 145 StGB b este h t aus zw ei G ru ppen v o n M erkm alen : a) V erletzu ng der Prinzipien der V er-k eh rssich erh eit, b) V eru rsach un g d er in § 1 oder 2 g e n an n ten Folgen. Ad a) Der V erzicht auf d as form ale K riterium der V o rsch riften des S tra ß en v erk eh rs zu gu n sten der „Prin zipien der V erk e h rssich e rh eit'' ist e in e zutreffen d e leg islato rische M aßnahm e. Er erm ög licht es nämlich, bei der rech tlichen Q u alifizierun g d er T at n eb en den V o rsch riften selbst au ch die D irek tiv en d es V o rgeh ens zu b erü cksichtigen , die sich aus dem im S tra ß e n v erk e h r fu n dam en talen Prinzip der V o rsicht erg e b en u n d d ie n ich t k odifiziert sind. Die V o rschrifte n beziehen sich au f

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ty-ipische Situationen, und es gehit doch darum , sich auch in nicht ty p i-schen Situ ationen rich tig zu v erh alte n od er in solchen, die man durch V orschriften nicht bestim m en kann. Für die Einschätzung des V e rh a l-ten s des T äters h ab en d iese Prinzipien die gleiche Bedeutung wie d ie Norm en, die in den V orsch riften des Gesetzes ü be r Je n S tra ß en v erk eh r ausg ed rü ckt sind5.

A d b) Die S tra fta t d er V e ru rsach u ng e in e s V e rk eh rsu nfalls tritt in Form v o n zw ei T y p en auf, d ie d u rch die in ihn en b estim m ten Folg en c h a ra k terisie rt sind: d er G rundtyp, der auf der V eru rsach un g d er Kör- p erbeschäd igung oder der Z errü ttun g d er G esun dh eit oder e in e s b ea ch t-lichen Schadens im Eigentum b e ru h t (§ 1), sowie d er q ualifizierte Typ, der auf der V erursachu ng des Todes, e in e r sch w eren K örperb esch ädi-gung oder ein e r sch w eren Z errü ttu n g der G esu ndh eit b e ru h t (§ 2). Die A usleg ung d er für d ie Bezeichnung d er Fo lgen aus den § 1 und 2 b e -nu tzten Form u lierun gen stü tzt sich auf die V o rschriften des Kapitels XXI ü ber d ie Straftaten gegen das Leben u n d d ie G esun dheit (Art. 155 u nd 156 StGB).

Es g ibt k e in e Straftat vom Art. 145 StGB, w en n der T äter in dem v on ihm v e ru rsach te n Unfall n u r selb st K ö rp erv erletzu ng en d av on trug o h n e Schaden für Leben u nd G esun dheit an d erer Personen. D arau f v e r w eist die W en d un g „einer an d e ren Person". Fü r das A usbleib en d e r P ö -n alisieru -ng ei-n es so lch e-n U-nfalls sp rich t das A rgum e-nt, d aß das Schick-sal b ereits den T äter b e stra ft hat.

Bei der In te rp re ta tio n d er Folge in Form e in es „b each tlich en Scha-d en s im Eigentum " nimm t m an an, Scha-d aß es, w en n Scha-der Unfall n ur auf

einem b eachtlich en Schaden am e ig e n e n Besitztum des T äters b eruh te, k e in e Straftat vom Art. 145 StGB gibt. Der T äter ist a lso n u r d a n n v e r -antw o rtlich , w enn d er Schaden V olk seig entu m o der frem des Eigentum betrifft. Daß der Unfall aussch ließlich auf m ateriellem Schaden b eruhte, ist oft das Ergebnis e in es g ü n stig en Zusam m enfalls v o n U m ständen; in den m eisten Fällen u m faß t die B edrohung au ch das Leben u n d d ie G e-su n d h eit a n d e rer Personen. Es ist d as M otiv d er E rfase-sung d u rch die Pön alisieru ng d er V eru rsa ch u n g allein des m ate rielle n Sch adens im S traß en v erk eh r.

Art. 145 b eto n t den K au salzu sam m en han g zw isch en d er V erletzun g d e r Prin zipien der V erk eh rssich erh eit und den Folgen aus § 1 oder 2. Die B etonung d ie se r T atsach e ist insofern wichtig, als e s zu e in e r K oin -zidenz der V erletzu ng der V erk eh rsv o rsc h riften un d des Unfalls

korn3 K. B u c h a ł a , P r ze stę ps tw a p r z ec iw k o b ezp ie c ze ń stw u w ko m un ikac ji d r og o -w e j (Straftaten ge gen die Sicherheit im Straßenverkehr), W arsza-w a 1973, S. 127 f; D irektiven, T hese 6,

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m en kann . W e nn die V e rletzun g ein es Prinzips d er S ic herh eit n ich t d ie Bedingung ein e s Unfalls w ar, d er sich d ann als die Folge e in e r an deren U rsache erw ies, g ib t e s k ein e S tra ftat vom Art. 145 StGB.

Das M erkm al der V erletzu ng d e r Prin zip ien der V erk eh rssich erh e it en tsc h e id e t über den Kreis d er Perso nen , d ie Sub jek te e in e r Straftat vom Art. 145 StGB sein können. G ehorsam für die R egeln des V org e-hen s im S tra ß e n v e rk e h r ist au ssch ließ lich für die P erson verbind lich , die sich g eg en w ärtig im V e rk e h r befindet. Der Begriff des T eilnehm ers ist b reit zu v e rsteh en ; d u rch d iese B ezeichnung v erste h t m an a lle die-jenigen, d ie v e rsch ied e n artig e m echanische und an d ere Fah rzeu g e leiten (Pferdewage-n, Fa hrrä der, H an d w ag en u.dgl.m.) w ie au ch Fuß gänger.

Die su b jek tiv e Seite d e r S traftat vom Art. 145 StGB k a n n sich u n te r -sch iedlich g estalten . Die b en u tzte W end un g : „wenn auch n u r fah rläs-sig" bezieht sich auf die V erletzun g d e r Prin zipien d e r V er k e h rssic h e h eit aus der e rste n G rupp e von M erkm alen und bed eu tet, d a ß es v o

r-sätzlich o der fah rlässig sein kann.

W enn das V erletzen der V erk eh rsv o rsch riften, den n darum g eh t e s v o r allem — v o rsätzlich g esch ieht, d an n nimm t d ie Schuld die Form ein es u n b ed in g ten V orsatzes an (dolus directus). W e n n d ag eg en der T äter sich d essen nicht b e w u ß t ist, daß e r ein e V o rschrift v erletzt, er h at z.B. das V erk eh rszeich en des L ink sab biegsv erbots n ich t bem erkt, dan n ist sein e Schuld fah rlässig in Form e in e r N ach lässig k eit (neglig en-tia).

In der Prax is des S traß en v e rk eh rs tritt der b ed in gte V orsatz (d o'us e ven tu a l is) als Form d er v orsätzlich en Schuld sowie die L eichtsinn igkeit (lu x u n a ) als Form d er fahrlässig en Schuld den V e rk eh rsv o rsc h riften g e -g en ü be r w esen tlich selten er auf. Sie finden e h e r in bezu-g auf die n ich t

k od ifizierten P rinzip ien d er Sicherheit statt, z.B. dann, w en n die Situa-tio n a u f d er Straß e ein e V e rrin g e ru n g d e r G esch w indigk eit erfo rd e rte, ab er d er K raftfahrer ta t das nicht, w om it e r in K auf nahm, daß seine F ahrt o b jektiv u nv orsich tig sein w ird (bedingter Vorsatz).

Ganz an ders g e sta lte t sich die Schuld in bezu g auf d ie Folgen, d ie in Art. 145 § 1 oder 2 als zw eite G rupp e der M erkm ale der su b jek tiv en Seite g e n a n n t w erd en . Das G esetz fordert expressis v erb is F ah rlä ssig -keit, also L eichtsinnig keit o der N achlässigk eit. Bei d er e rste n dieser Form en d e r fahrlässig en Schuld sieh t der T äter die M öglichkeit des Unfalls v orau s, nim m t ab er an, indem e r d ie Situ atio n falsch einschätzt, daß e r ihn v erm eid en wird. Bei der zw eiten ist sich d e r T äter dessen n ich t b ew ußt, d aß der Unfall e r fo lre n k an n, obwohl m an ihm d en

Vox-w u rf m achen kann , daß e r ihn v o rau sse h e n k o n n te und sollte.

A uf dem H in terg ru nd der sich so g e stalten d en su b jek tiv e n Seite der S traftat vom Art. 145 StGB k an n sich die p sych ische E in stellu ng des

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T äters zu sein er V erh a lten sw e ise im S tra ß e n v e rk e h r in m eh rere n R ela-tionen g estalten , v o n d en en zwei in d er A llta g sp ra x is dieses V erk eh rs typisch sind.

Die e rste R elation b e ru h t auf deT V erletzu ng d e r Prinzipien d er V e rk eh rssich erh e it mit un bedin gtem V o rsatz bei d er g leich zeitig en und u n -b eg rü n d eten A nnahm e, daß es zu dem Unfall n ich t kom m en w ird (Leichtsinnigkeit). Die zw eite b e ru h t auf d er v e rsch u ld ete n U n bew u ß t-h eit des T äters, d aß e r diese Prin zip ien v erletz t (N act-hlässigkeit), w obei dies v on d er v e rsch u ld ete n U nb e w u ß th eit b eg leitet ist, d aß es zu dem Unfall kom men k a n n (auch N achlässigk eit). Denn de rjen ige, der an - nimmt — auch falsch — daß e r sich im S tra ß e n v e rk e h r rich tig verh ält, w eiß nicht, daß e r ein en Unfall v e ru rsac h en k an n. Es g eh t doch nicht um die In stitu tio n des T äters, u n d au ch n ich t um e in ab strak tes W is-sen, daß Unfälle Vorkommen, d en n das w eiß jeder, so n d ern um das V o r-au sseh en r-auf dem H in terg ru n d e in e r k o n k re te n faktisch en Situation.

Ein w esen tlich es Elem ent d er S u bjek tseite d er S tra fta t vom A rt. 145 StGB ist die leid er v o rk om m en de B etru n k en he it des T äters. D aher sieht der § 3 dieses A rtik els ein e v ersch ärfte V erantw ortu ng für das Begehen e in er im § 1 o de r 2 b ezeic h n eten S traftat d u rc h e in e n T äter, d er ein m echanisches Fah rzeug im Z ustand der T ru n k e n h e it leitet.

3. Art. 136 StGB d ro h t stren g e Strafen an für d ie H erb eifü h ru ng b es-tim m ter Ereignisse, d a ru n te r für die V e ru rsa ch u n g e in e r K atastro p h e im V erkeh r zu Lande, zu W asser od er in d e r Luft. Das Schaffen fü r d ie K a tastrop h e e in er b eso n d eren G ru n dlage d er V era n tw o rtu n g e rg ib t sich aus dem M otiv, diese an d ers zu g esta lte n , v erg lic h e n m it dem Art. 145 StGB un d den allg em einen V orschiften, d ie d ie V e ran tw o rtu n g für d ie V erursachu ng v on Tod, K örperv erletzung oder Z errü ttu n g der G esun d-h eit bestim m en, sow ie für die Z erstö run g od er B escd-hädigung v on E igen-tum. W eiche Eigensch aften k ennzeich nen also die K atastro p he u n ter

allen g efährlich en u n d schädlichen E reignissen im S traß e n v erk e h r? N ach dem Strafgesetzb u ch ist die H erb eifü hrun g e in e r K atastro p h e ein e S traftat gegen die allgem ein e Sich erh eit un d b e ru h t ähnlich w ie a n

-d e re S traftaten m it -dem g leich en C h a rak ter au f -dem V e ru rsa ch e n ein es Ereignisses, das die U rsache e in e r allgem ein en B edroh ung ist, od er auf dem H erv o rru fen allgem ein g efäh rlic her Situation en . Das W esen d er allgem einen G efährd un g ist in d er B egründung des Entwurfs des Stra- g esetzbuches mit folgenden W o rte n treffsich er c h a ra k te risier t w ord en: „w enn sie tatsäch lich e in e r g rö ß eren Zahl v o n M ensch en o der V e rm ög en sgegenstän den droht,, o d er sie e in e r u nb estirm rm ten Zahl v o n M en -schen oder Eigentum d roh t, die sich in der R eich w eite d er G efäh rdung b efin den können".

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Art. 136 StGB fü hrt die V e rk e h rsk a ta stro p h e u n ter dem Ereignissen an, die ,,das Leben oder die G esu n d he it d e r M enschen oder des Eigen-tum s in be ach tlich en A usm aßen " gefährd en . Die D irek tiven d es O b er-sten G erichts b ezeich n en die K atastro p h e als „ein Ereignis, das auf plötzliche un d g efä hrliche W eise den L an d esv erk eh r stört, k o n k rete , in ihrem Umfang w eite und em p findliche Folgen h erb eifüh rt, d ie e in e g rö -ß e re Zahl von M ensch en und G ut in g rö -ß ere n A u sm a-ß en e rfa sse n u n d d ie e in e B edrohung der allg em ein en S icherh eit m it sich bringen"®. Die D irek tiv en m achen reale Folgen in Form za h lreich er b esch ä d ig ter P e r-so nen erfo rd erlich , od er — als e in e a lte rn a tiv e Folge — m aterie lle Schäden von b eachtlichen A usm aß (z.B. die E ntgleisung eineis Zuges o hne M enschenopfer). Diese F olgen sollen v on e in e r B edroh ung d er allg em ein en Sich erh eit b e g leitet sein.

In der L iteratur w urd e d er V o rschlag gem ach t, als B edingung der B ezeichnung ein es E reignisses a ls e in e r K atastro p h e die Zahl v o n 6 b en achteiligten Perso nen anzun ehm en7. Je denfalls ist ein e K a tastro -p h e — und es ist ein e Bezeichnung, h in ter der sich die v erschied en sten V erflechtun g en fak tischer U m stände v erb erg e n k ö nn en 8 — e in Ereignis, d as mit seinen A u sm aßen un d sein er R eichweite e in e n gewöh nlichen

Straß en u nfall üb erragt.

Su bjekte der Straftat d er V eru rsa ch u n g e in e r V e rk eh rsk a tastro p h e k ö nn en n icht n ur die T eilnehm er d es S traß en v e rk eh rs sein, w as sich aus d er T atsach e erg ibt, d aß d ie V erletzu n g d er Prinzip ien der V e r -k e h rssich e rh e it -k ein M er-km al d ieser Staftat ist.

Die sub jektive Seite dieser S traftat k an n sich als v orsätzliche (§ 1) o der fahrlässig e (§ 2) Schuld g estalten. Im Falle d er V eru rsa ch u n g e i-n e r K atastro p h e im V e rk e h r d u rch d essei-n T eili-neh m er ist sie d as Er-gebn is der V erletzu ng der Prinzipien d er Sich erh eit un d d an n k an n sich die Schuld des T äters g en au so g esta lte n w ie auf dem H in terg run d des Art. 145 StGB. In sb eso n d ere ist d ie Situ ation möglich, daß jene P rinzip ie n b ew u ß t v erletz t w u rd en u nd daß die V eru rsach u ng der K a tastro

-p he selbst als fah rlässig q u alifiziert wird.

4. U n ter d en Taten, d ie im S tra ß en v erk e h r die rea le G efahr sol-ch er E reignisse h erb e ifü h ren w ie V erk eh rsu n fälle u n d -k atastro p h en

(T aten gruppe b), h at das Strafgesetzb uch n u r die G efahr der H erb ei-fü hru ng e in e r K atastrop h e in die Reihe d er V e rk e h rsstra ftate n g estellt.

* D irektiven, T hese 12. 1 K. B u c h a ł a , a.a.O., S. 66.

8 J. K o c h a n o w s k i , P rz e stę p stw o sp ro w ad ze n ia k a ta str o fy w ruchu lą do w ym w ś w ie tle o rz ec zn ictw a Sądu N a jw y ż s z e g o (Die Straftat der H erbeiführung einer K atastrophe im Land verkehr im Lichte der R echtsprechung des O bersten Gerichts), NP 1979, Nr. 11, S. 54 ff.

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Art. 137 StGB sieh t die V e ra n tw o rtu n g fü r d ie H erb eifü hru ng e in er u n m ittelb are n Gefahr der im Art. 136 § 1 StGB g e n an n ten Ereign isse vor, d a ru n ter d er V e rk eh rsk atastro p h e . In Ü bereinstim m un g m it der K o ns-tru k tio n des Art. 136 StGB sind d iese E reig nisse als solche anzu sehen, die sich aus dem Z ustand der allgem ein en G efahr erg eb en , d ie reale Gefahr der K atastrop h e im V erk ehr ist also die V e ru rsa ch u n g des Zu-stan des e in er allgem einen Bedrohung. Die Pön alisieru ng erfo lg t bei 'beiden Form en der Schuld (§ 1 un d 2).

Die Entwicklung e in e r Situation , in d e r allgem ein das Leiben od er die G esu nd h eu oder das Eigentum in b each tlic h en A usm aß en b ed roh t sind, füh rt nicht im m er zu e in e r K ata stro p h e im S traß e n v e rk eh r. Trotz der an fan gs b each tlich en B edrohung e n d e t sie m itu n ter glücklich, oh ne irgend w elche Folgen oder mit u n w e sen tlich eren Folgen; ihre V e ru rsa -chu ng k an n die M erkm ale ein er an d e re n Stra ftat ausschöpfen.

Je n ach d e n A u sm aß en d e r h erb e ig efü h rte n Gefahr, d er Schuld des T aters und der h erv o rg eru fen en Folgen k a n n m an m it Hilfe d er k um u la tiv e n Q u alifizierun g d er S traftat v ersch ied en e A n o rd n u ng en der M e rk -male des strafrec h tlich e n V o rg ehen s im S tra ß e n v erk eh r berück sichtig en. Zum Beispiel w enn die Gefahr e in e r K a tastro p h e v o rsätz lich h e rb e ig efü h rt w u rde (z.B. h alsb rech erisc h e F ah rt mit ü be rm äß iig er G eschw in d igk eit du rch v e rk e h rsreic h e Straßen), und w en n alles m it Folg en e n -dete, die das Ereign is als Unfall vom Art. 145 StGB qu alifizieren , d an n bez ieh en sich auf ein e T at die V orsch riften des Art. 137 § 1 und des Art. 145 § 1, 2 oder 3 StGB. W e n n w ied erum d er T äter fahrlässig d ie Prinzipien der V erk e h rssic h erh eit v e rle tz te und d ad u rch fahrlässig d ie G efahr e in e r K atastro p h e h erb eifü h rte , v e ru rsa c h te e r Folgen, v on d e -n e -n im Art. 145 StGB d ie Rede ist (z.B. der F a h re r ü b e rsa h ei-n V e k eh rszeich en der G eschw ind ig keitsbesch rän ku ng v o r e in e r sch arfen K u r-ve, w as zum Zu sam m enstoß m it ein em aus d er G eg enrich tu ng fah rend en Om nibus führte), d an n tre ten in se in er T a t M erk m ale d er Straftat vom A rt. 137 § 2 u nd vom A rt. 145 § 1, 2 o der 3 StGB auf. In Ü b ereinstim -mung mit d er vom G esetzbuch v o rg ese h en en Regel w ird d a n n d ie Strafe n ach der V o rschrift ve rh än gt, d ie die stren g ste Strafe v o rsieht.

Die H erb eifüh ru ng der Gefahr vo n Ereign issen, die im A rt. 145 StGB bestim m t sind, ist n ich t in Form e in e r b eso n d eren V o rsch rift erfaß t. Trotzdem k an n im Falle des B egehens beso nd ers e rn sth a fter V erletzu n gen der Prin zipien d er V erk eh rssich erh eit die G efahr d es V e rk e h rsu n falls als v orsätzlich e od er fah rlässig e G efährdu ng des M en schen im Sin -n e der u-n m itte lbare-n Gefahr des L eb e-n sverlu stes, e i-n e r sch w ere-n Kör-perb eschädigun g oder e in e r schw eren Z errü ttun g der G esundheit qu

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5. T aten , die die einze ln en , d u rc h V orsc hriften e rfa ß te n B edingungen der V erk eh rssich erh eit v erletzen , d ie aber k ein e Unfälle oder K ata stro p hen un d auch ih re reelle G efahr n ich t v e ru rsa ch en , b ilden mit H in -sicht au f ih re v erh ältn ism äß ig g erin g e B edeutung in der R egel kein e Straftaten. Der B ereich ih rer Pön alisieru ng ist das Gesetz über die Ü b er-tre tu n g en . Es sind T aten, die zur G ru pp e с g ezäh lt w erden, mit H insich t

darauf, d aß sie den Stand e in er a b stra k ten B edrohung v eru rsach en . A n diese Regel h ält sich das Strafgesetzb uch, m ach t h ier a b er zwei A usnahm en, die in den Art. 146 un d 147 StGB bestim m t sind; es b e m erk t in ih n en ein en so hoh en G rad der gesellsch aftlich en G efährlich -keit, d a ß d iese T aten d u rch e in e strafrech tlich e Pö nalisieru ng e rfaß t w erden . Ihr gem einsam er N en n er ist das die Sich erh eit des S tra ß e n -v e rk eh rs g efäh rden d e V e rh alten -v on Personen, die b eso nd ers w ichtig e F un k tio n en im B ereich dieses V e rk e h rs ausüb en, obw ohl sie im A u g en -blick d er T at n ich t d essen T eilneh m er sind.

6. Der Art. 146 StGB p ö n alisiert bestim m te T yp en der V e rh alten s-w eise v o n Personen, die m it d er b eson d eren Pflicht b ela ste t sind, E ntsch eid un g en zu treffen üb er d ie Z ulassu ng vo n m ech anintschen F ah rzeu -g en zum V erk ehr, sow ie üb er d ie Z ulassun -g v o n P erson en zum F ü hren d ieser Fah rzeuge. Die b eso nd ere Pflicht, die die strafrec h tlic h e V e ra n -tw ortu ng bedingt, k a n n sich e rg eb e n aus:

— d er A usü bu ng e in e r Fu nktio n, die u n m ittelb ar m it der Pflicht v e rb u n d e n ist, sich um d en tech n isch e n Stand d er F ah rzeu g e zu k üm -m ern u n d üb er ihre Zu lassun g zu-m V erk eh r zu en tsch eid en , od er auch m it d er Pflicht der N ü ch tern h e itsk o n tro lle und der Q u alifik ation en vo n Personen, die e in m echan isch es Fah rzeug le ite n sollen;

— eine m V ertrag über d ie Insta nd h altun g od er R ep aratu r vo n m e-chan isch en Fah rzeu g en 9.

Zu dem K reis d ieser P erson en g eh ö ren T ra n sp o rtleiter, F ah rd ie n st-leiter, Personen, d ie die D iagnose des tech n isc h en Standes das F a h r-zeugs du rchfüh ren , Personen, die den Stand des Fahrzeu g s n ach der D u rchfüh run g der W a rtu n g s- u nd Ü b erh o lu n g sarb eiten k o n tro lliere n , F un k tion äre der B ürgerm iliz, In sp ek to ren des S traß e n v e rk eh rs u.dgl.m.

Die o b jek tiv e Seite der S traftat vom Art. 146 StGB v e rw e ist d arauf, daß es d e r Typ e in e r fo rm alen (folgelosen) S traftat ist. Die T at k a n n sich in zwei Form en v eräu ß ern . Die e rs te b e ru h t au f dem T reffen e in e r E ntscheidun g ü ber die Z ulassun g zum V e rk eh r ein es Fah rzeu g es in e in em Zustand, d er u n m ittelb ar d ie S traß en sich e rh eit g efäh rd et. Zur A n -w en d un g d ieser V o rsch rift re ich t es n ich t aus, irg e n d ein en tech nischen

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Fehler aufzudecken, so n dern nu r ein e n solchen, der ein e ho he W a h r -sch einlich k eit e in es Unfalls od er e in e r K a ta stro p h e -schafft (z.B. das F eh len des Stopplichtes), w as n icht b ed eu tet, d a ß auf d iese W eise die Gefahr d ieser Ereignisse b ere its u nm ittelb ar h erb e ig efü h rt w o rd en ist.

Die zweite Form d e r T at b eru h t auf dem T reffen e in e r E ntscheidung über die Zu lassung zum F ü h re n ein e s m ech a n isch e n Fahrzeu g s durch ein e Person, die sich im Z ustand d er T ru n k e n h eit b efin d et oder die

nicht die erfo rd erlich e n B erechtig ung en besitzt.

Der Art. 146 StGB ist k o n stru ie rt als vo rsätzlich e Straftat. In A usn ahm efällen k a n n die fahrlässig e Schuld v o n P erso nen aus dem K reis der Su bjekte der S tra ftat v o n Art. 146 StGB die G run dlage der strafre ch tlic h en V eran tw o rtun g bilden, allerd in g s u n te r d e r Bedingung, d aß die Zulassung v on ihnen des Fah rzeu gs zum V erk eh r o de r die Zulassu ng der g eg ebenen Person zum F üh ren ein e s Fah rzeu g s d ie M erk -m ale ein e r an d eren fah rlässig en Strafta t aufw eist. W en n also der T äter e in e r Straftat vom Art. 146 StGB mit d ieser T at d ie G efahr e in e r K a ta-strop h e h erb eifü hrt, d an n w ird d iese V o rschrift mit dem Art. 137 § 2

StGB zu sam m en sto ßen .

7. Die Sich erh eit des S traß e n v e rk eh rs h än gt in im mer höh erem G ra-d e v o n ra-dem V e rh alten v o n P erso nen ab, ra-die zur A b sicheru n g ra-des r ic h ti-g en und sich eren V erke hrs d er F ah rzeu ti-g e b e ru fen sind. D aher m iß t d as S trafgesetzb uch g ro ß e B edeutung der p sy ch isch en L eistung sfäh ig keit d ie-ser K a teg o rie v o n P erson en bei un d p ö nalisiert d ie A usü bun g im Z u-stand der T ru n k en h eit v o n T ätig keiten, die u n m itte lb ar m it d er A b sich e-ru ng d e r V e rk eh rssich erh eit d e r F ah rzeu g e v e rb u n d e n sind. Es g eh t um so lche 1 ätig k eite n w ie die Steueru n g des V erke hrs, d ie B edienung von E inrichtung en, die für d ie A b sicheru n g der V e rk eh rssic h erh eit bestim m t sind, u n d an d erer, alle rd in g s e rf a ß t e s m it sein er R eich w eite n ich t d as Fü h ren ein es m echanischen Fahrzeu gs im Z ustan d d er T ru n ken h eit, d enn diese T at ist ein e Ü b ertretu ng .

8. Der Festigun g d er V e rk eh rssich erh eit d ien t d ie zusätz lich e Strafe aes V erbo ts d e r Füh ru ng m ech anischer u n d an d e rer Fahrzeuge; sie e n t-hält das Element ein e s p ro p h y la k tisch -a b sich ern d en M ittels. Laut Art. 43 StGB k an n das G ericht im Falle der V erurteilun g e in er ein m ech ani-sches oder and eres Fah rzeug fü h ren d e n Person fü r ein e Straftat, die g e-g en die Sich erh eit im V erk ehr zu Lande, zu W asser o der in d er Luft g erich tet ist, das V erb ot des F üh rens v o n m echan isch en o d er a n d e re n Fah rzeug en e rk e n n e n (§ 1), u n d das G erich t e rk e n n t dieses V erbo t

w enn der T äter im A ugen blick d es Begehens d er im § 1 g e n a n n ten T at im Zustand der T ru n ken h eit w ar (§ 2). Das G ericht v erh än g t diese

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Stra-fe fü r die Zeit vo n ein em bis zu zeh n Ja h re n (Art. 44 § t StGB).

Die V orschrift des A rt. 43 StGB find et A nw en dun g n ich t n u r im Falle d er V e ru rteilu n g für ein e der S traftaten , die im K apitel XX de s S traf-g esetz bu ch es v o rtraf-g eseh en sind, so n dern au ch im Falle d er V eru rteilu ntraf-g für irg en dein e an d ere Straftat, die die V e rk eh rssic h erh eit v erletz t.

A ng esich ts der M enge v on E rlau bn issen zum F ü hren v e rsch ie d e n a rti-g er Fah rzeu rti-ge, e n tste h t für d as G erich t die N otw en dirti-g keit, d ie R eich-w eite d ieser Strafe zu bestim m en. W enn der T äter b erech tig t ist, F ah r-zeuge in v e rsc h ied en en B ereichen des V erk eh rs zu füh ren (zu Lande, zu W a sser oder in d er Luft), d a n n sollte d as G erich t festlegen, w elchen B ereich des V erk eh rs das V erbo t betrifft. Es so llte auch die R eich w eite d er G eltu ng des V erb ots bestim m en, w en n der T äter b erec h tig t ist, v ersc h ied en e K ateg orien v on F ah rzeug en im g leich en B ereich des V er-k e h rs zu führen, w en n es ihm z.B. e rla u b t ist, e in en O m nibus oder e in e S traß e n b ah n zu führen. Die A u sw ahl der R eichw eite d er zur F ra g e stehe nd en zusätzlich en Strafe w ird vo n d er Einschätzung des G rad es der B edrohung ab hängen, wie es in diesem Fall die R ückk eh r des T ä-ters in den V erk ehr schaffen k a n n 10.

III. ÜBERTRETUNGEN GEGEN DIE STRAßENORDNUNG

1. Die m eisten K o m m u n ik atio n sü b ertretu n g en au s dem K apitel XI des U bertretu n g sg esetzb u ch es h än g en m it dem V erkeh r aus öffentlichen Straß en zusam men, es g ib t d a ru n te r ab e r auch solche, die die V e rletz -ung der Regeln des V erk ehrs au ß erh alb der öffentlichen S traßen pöna- liisieren, w ie au ch die Ü b ertretun gen , die üb erdies die Sicherheit und O rdn ung in a n d ere n B ereichen des V erk eh rs bed rohen , d.h. im V erk eh r zu W asser u nd in der Luft.

V erk eh rsü b ertre tu n g en lassen sich n ach v ersc h ied en e n K riterien e in teilen. Einige Ü b ertretu n g e n k ön n en vo n allen T eilneh m ern des S traß en -v e rk e h rs b eg ang en w erden , w ie z.B. d ie H erb eifü hru ng d er G efahr ein es Zusam m enstoß es, wo der T ä ter auch e in Fu ß gä ng er sein k an n , e in e a n -d ere, wo es nu r um K raftfahrer geht, w ie z.B. -das F ü h ren ein es m ech ani-schen Fah rzeu gs in ein em Zustand, der auf A lko h olgen uß v erw eist; es gibt a u c h solche, die v o n je d e r P erso n b eg an g en w e rd en können, z.B.

die Z erstörung von Sch neesch u tzanlagen .

Ü b e rtretu n g en g egen die S traß en ord n un g w erd e n m eistens d u rch H an dlun g b egan gen , z.B. die B eschädigung ein es V erk eh rszeichen s, m

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che könn en d u rch U nterlasu ng b egan g en w erden, z.B. die N ich terteilu n g d er so fortig en Hilfe dem O pfer ein es Unfalls. Die m eisten V e rk e h rs-u b e rtretrs-u n g e n k ö n n en v o rsätzlich od er fahrlässig b eg an gen w erden. M anche T yp en d e r Ü b e rtretu n g en sind jed o ch so k o n stru iert, d aß man sie au ssch ließ lich aus v o rsätzlicher Schuld b eg eh en k ann , z.B. das b e -w u ß te Ü b erseh en des Signals e in e r b erec h tig ten Person, die das A n h al-ten d es Fah rzeu gs an o rd n et — um d ie K o ntro lle zu v erm eid en .

V e rk eh rsu b ertretu n g en w erd en in d er R egel im A ug en blick der H and lu ng od er der U n terlasu n g began gen, e s sind also form ale Ü b e rtre-tungen, z.B. das N ich tbe achten e in es V erk eh rsze ich en s. Es g ibt ab er ein e G ru pp e v o n Ü bertretu ng en , d ie sich als E rfo lg süb ertretu n g en v o rstellen , z.B. die Beseitigung ein es V erkehrszeichen s. M itu n ter hat diese Folge d en C h ara k ter e in e r oft p h y sisch en — Ä nd eru n g in d er A uß enw elt, z.B. e in k lein er m aterieller Schaden, m anchm al ist es die H erbeifü hrun g

e in e r ein en Unfall an k ü n d ig e n d en Situation, w ie z.B. die N ichtb each tu ng d es V orrangs.

M it H in sich t auf d ie T atsache, d a ß die V o rsch riften über die R echts-v erletz u n g e n im S tra ß e n echts-v erk eh r echts-vo r allem dem Schutz d e r Sich erh eit u n d d er O rd nu n g im V erk ehr d ien en sollen, d rän g t sich in d en V o rd er-g ru n d das K riteriu m d er Einteiluner-g, das m it d e ra rtier-g en Sch utzob jek ten v e rb u n d e n ist. Es g eh t darum , w elch e der V erk eh rsü b ertretu n g en sich vo r allem g eg e n ein es d ieser G üter rich ten , u n d beson ders, in w elchem G rad d urch die in K ap itel XI des Ü b ertretu n g sg esetzb u ch es b esch rieb e -n e-n T ate-n die V erk eh rssich erh eit bed ro h t od er v e rle tz t ist.

Die V erk eh rsu b e rtr etu n g e n w en de n sich g eg en d ie S icherh eitsb edin gungen, die v ersc h ied en e n G rup pen zusteh en . Die m eisten Ü b ertre tu n -g en v erb in d et m an n a tü rlic h m it d er V erletzu n -g d er Prin zip ien un d V o rsch riften des S traß en v e rk eh rs. Es g ibt jed o ch au ch solche, die auf d er N ich tb each tu ng bestim m ter tech n isch er B edingung en b eru h en w ie z.B. die Zulassu ng zur F a h rt auf öffentlichen S traßen ein es Fahrzeugs, d a ß üb er d ie g e fo rd erten E in richtun g en und G eräte n ich t verfü gt, sow ie e in e Ü bertretu ng , die d arau f b eru h t, d aß e in e Pe rso n zum F ü h ren ein es Fah rzeug s auf öffen tlichen S tra ß e n zu g elassen w ird, die n ich t über die g efo rd e rte p hy sische u nd p sy chisch e L eistu ng sfäh igkeit v erfüg t. U nter den V e rk e h rsu b e rtretu n g e n g ibt e s au ch solche, d ie g e gen d ie Substanz d er V erk eh rsw eg e g erich tet sind.

U nabhängig vo n d e r K atego rie, zu d e r die v o n der T at v erle tzte n B edingungen geh ören, k an n m an au f 3 G rup p en v o n V erkehrsübertre-tu n gen hinw eisen, w e n n m an ih ren Bezug auf d ie V erkehrssicherheit b erü cksich tigt:

Ü be rtretu n gen , d ie m ate rielle Schäden im S tra ß e n v erk eh r v e r u r -sachen ;

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— Ü b ertretun g en , die e in e re ale G efahr für d iesen V erk eh r bilden; — Ü b ertretun g en , die e in e ab strak te G efahr in d em selb en V erk eh r bilden.

Eine b eso n d ere K ateg orie b ilden die O rdn u n gsw id rig k eiten .

2. U n ter d en n e g ativ en Ereign issen, zu den en es im S traß e n v e rk eh r kom m en k ann , d ie Ü b ertretun g bildet aussch ließ lich d ie V eru rsach un g ein es Schad ens im Eigentum s, d e re n Höhe nicht die Sum me vo n 100 000 Złoty ü b e rsc h reitet11. Je d e r g rö ß e re Schaden, in sb eso n d ere d e r Tod od er die K örperbeschädig un g ein es M enschen, v e rle ih t d e r T at d en C h a-ra k te r e in e r Sta-raftat la u t A rt. 145 StGB. Die V eru rsach u n g ein e s Scha-den s ist e in e Ü b ertretu ng , w en n sie an einem Eigentum b ega ng en w u r-de, d as n ich t zu dem T ä ter g e h ö rt und lau t A rt. 86 des Ü b ertretu n g s-g esetzb u ch es q ualifiziert wird.

3. Auf Art. 86 des Ü bertre tu n g sg esetzb u ch es w erd e n T aten qu alifi-ziert, die den Stand e in e r rea len G efährdung der V e rk eh rssic h erh eit v e ru rsach en , d.i. e in e r Gefährdun g des Lebens od er d e r G esu n dh eit de s M enschen oder seines Eigentum s.

Der T äter k a n n jed er sein, n ich t n u r d er F ü h rer des Fah rzeu gs, so n -d ern au ch e in an -d erer T eilneh m er -d e s S traß en v e rk eh rs, o-der so gar ein e Person, die a n dem V erke hr nicht b ete ilig t ist.

Die o b je k tiv e Seite d er Ü be rtretu n g lau t A rtik el 86 des Ü b e rtre -tu n g sgesetzbu ches b e steh t aus e in e r C h a rak teristik d er Tat, d ie auf der N ich tb each tu ng der e n tsp re ch e n d e n V o rsicht b eruh t, sow ie aus d er Folge in Form d e r B edrohung d e r Sich erh eit im S traß en v e rk eh r.

Das Feh len e in e r en tsp re ch e n d e n V orsicht b e d e u te t in e r ste r R eihe die V erletzu ng der g e lten d e n V o rsch riften des S tra ß e n v e rk e h rs, z.B. das v o rsch riftsw id rig e Ü berholen, das E rzw in gen der V o rfah rt u.dgl.m. Das b e ru h t auch auf d e r N ich tb each tun g d e r au s d er Praxis des S raß en v e rk eh rs e rw a ch se n e n P rin zip ien d er Sicherheit, die die B erück-sichtig un g so lcher F ak to ren befehlen , w ie d er Stan d d er Straße, die In ten siv itä t des V erk ehrs, das W e tter, d e r tech n isch e Stand des eig e n e n Fah rzeu gs, die eig en e n p hy sisch en un d p sy ch isch en M öglichkeiten, das V erh a lten an d erer Benutzer d e r S traß e u.dlg.m., um d iesen Fak to ren das e ig en e V erh alten im V erk eh r anzup assen.

Die Folge nimm t d ie G estalt e in e r re ale n G efahr a n also d ie H er- v o rru fu n g ein es Standes, d er d irek t u n d k o n k re t das Leben o d er die

11 D irektiven des M inisters für Innere A n gelege nhe iten vom 15. N ovem ber 1984 über die Politik der R echtsprechung in Sachen über Ü bertretungen (Amtsblatt des M flA Nr. 7, Posten 18).

(17)

G esundheit, bzw. das Eigentum der M en schen b ed roht. Die auf d iese W eise im S traß en v erk eh r e n tsta n d en e Situ ation ist ein e d ynam isch e Erscheinung, sie v e rä n d er t sich rasch und infolge der En tw icklu ng d er Ereign isse w erd e n d ie b ed ro h ten P erso n en o d er das Eigentum den Kreis der G efahr v erlasse n o der e s w erd en b estim m te Fo lgen ein treten . Von ih rer A rt u nd W eise w ird die richtig e rech tlic h e Q u alifizierun g d e r T at als e in e r S traftat oder e in e r Ü b ertretu n g erfo lgen .

Die su b jek tiv e S eite d er Ü bertretu ng la u t A rt. 86 des Ü b e rtretu n g s-g esetzb u ches k a n n au f e in e r v o rsätzlich en od er fah rlässis-g en Schuld beruhen .

Diese Ü bertretu ng erfo lg t in § 1 als der G ru n dty p (in d er oben d a rg estellten Form) u nd d an n d ro ht e in e G eld strafe (bis zu 50 000 Zło-ty). Die V orschrift des § 2 bestim m t d en q ualifizierten Tyip, der auf dem B egehen e in er Ü b ertretun g beruht, die im § 1 ang ezeigt wurde, vo n ein em Täter, d e r sich in ein em Z ustand befin det, w e lcher au f d ie E innahm e von A lkoho l oder ein em an d ere n , äh nlich w irk en d e n M ittel v erw eist, in diesem Fall d ro ht e in e A rr eststra fe (bis zu 3 M onaten), e in e F re ih eitsb esch rän k u n g sstrafe (bis zu 3 M onaten) od er ein e G eld-stra fe (bis zu 50 000 Złoty).

Ä hnlich w ie in A rt. 86 § 1 des Ü b e rtretun g sg esetz bu ch es ist d er e rste Teil des Typs vo n Ü b ertretu n g en vom A rt. 98 des Ü b e rtre tu n g s-g esetz bu ch es k o n stru iert, d er auf d er rea len B edrohuns-g d er Sicherh eit an d e rer P erson en a u ß e rh a lb der ö lten tlich en W ege b eru h t; an g e d ro h t ist d ann ein e G eld strafe (bis zu 50 000 Zloty) od er ein V erweis.

4. Die Ü b ertretu n gen d er a b stra k te n B edro hung schaffen k e in e d i-re k te und k o n k r ete G efahr für das Leben, d ie G esun d h eit o de r das Eigentum, ab er sie tra g e n zur E ntstehu ng e in e r S itu atio n bei, die sich leich t in e in e reale G efahr v e rw an d eln kann.

Die G ruppe d er Ü b ertretu n g en der b esp ro c h en en K a teg o rie ist um -fang reich un d c h a ra k te ris ie rt sich d u rch e in e b each tlich e Sp annw eite des G rades der d u rch die T at d es T äters h e rv o rg eru fen e Bedrohung. Von T aten, d ie n u r „um e in en Sch ritt" v o n S itu a tio n en e n tfern t sin d ’ die real trag ische Folgen im V erk eh r and roh en , wie z.B. d as Fü h ren ein es K raftw ag en s n ach A lko ho lgenu ß, bis zu V erh alten sw eisen, die e h e r den O rd nu n g sw idrig k eiten n ahestehen .

Dem e rs te n Pol stehe n n ä h er u nd h ab en d ah er e in e b each tlich e Sch w ere Ü b ertretun gen , d eren g esetzlich e M erkm ale d ie N ähe e in er rea le n Gefahr beto nen. A rt. 84 des Ü bertre tu n g sg esetzb u ch es p ö n a lisiert das N ich tve rm erk en ein es H in dern isses im S tra ß en v erk eh r, „w enn d as die V e rk eh rssich erh eit g efährden k ann ". Ähnlich A rt. 91 dieses G esetz-buches, d er u.a. v e rb iete t, das Fahrzeu g in U m ständ en steh en zu lassen ,

(18)

in d enen d as ,,eine Gefahr v e ru rsac h e n " kann . Die b eid en Ü b ertre tu n -g en k ö n n en sow ohl a u s v o rsätzlich er, w ie auch aus fah rlässi-g er Schuld b eg an g en w erden.

Eine b eson d ers g efäh rliche V e rk e h rsv erletzu n g ist d as Lenken eine s m ech anischen Fah rzeug s im V erk eh r zu Lande, zu W a sser o der in der Luft nach d er Einnahm e v on Alkohol o d er e in e s äh nlich w irk en d en M ittels12. A rt. 87 § 1 d es Ü b ertretu n g sg esetzb u ch es p ö nalisiert sch on das Lenken ein es K raftfah rzeug s in ein em so lch en Stand un abh äng ig v on dem q u an tita tiv e n A lko ho lgeh alt im Blut sow ie den sich d arau s e rg eb en d en Folgen. Fü r Ü b ertretu n g en aufgrund des § 1 d ro h t e in e

A rreststra fe (bis zu 3 M onaten) o der e in e G eldstrafe, die n ich t n ied rig er ist als 10 000 Z loty ((bis 50 000 Zloty). Die V orsch rift des § 2 dieses A rtik els v e rb ie te t das Lenken in diesem Z ustan d ein es a n d e re n F a h r-zeugs auf öffentlichen S traß en u n te r d er A nd ro hu n g e in e r A rreststrafe bis zu 2 M onaten od er e in e r G eld strafe (bis 50 000 Zloty). Diese Ü b er-tretu n g w ird in der R egel aus v o rsätz lich er Schuld b eg an g en , obwohl m an auch fah rlässige Schu ld n icht a u ssch lie ß en k an n, w en n e s um d ie Einnahm e ein es an d e re n M ittels als Alkohol geht.

Die ü brigen Ü b ertretu n g en aus d ieser G rup pe befinden sich in v e r -sch ie d en er E ntfern ung vo n d e r E ntstehu n g e in e r real g efäh rlichen S itu a-tio n u n d den sich d ara u s e rg eb e n d e n Folgen; sie b erg en in sich E le-m ente d er V erletzu ng sowohl der V e rk eh rssic h erh eit w ie auch dessen O rdn ung. Es sind: d as Lenken o der Steh en lassen e in e s Fah rzeug s ohne die erfo rd erlic h e B eleuchtung (Art. 88 des Ü b ertretu n g sg esetzb u ches), d as V erla ssen ein es M in d erjä h rig en im A lter bis 7 Ja h re n auf einem öffentlichen W eg oder auf Schienen, ohne die Pflicht der B etreuung zu e rfü llen (Art. 89 d esselb en G esetzbuches), das Z ulassen d u rch d en B esit-zer, In h ab er oder B enutzer d es Fah rzeu gs zur Fah rt, obw oh l dies aus d en in dieser V o rsch rift g en an n te n G rün d en nicht erfo lg en sollte, z.B. das Fahrzeug h at nicht die g efo rd erten Einrichtung en, od er das Z ulassen zum Lenken de s Fahrzeug s e in e r Person, die auch aus den d ort g en a n n -ten G rü n den k e in F ah rer sein sollte, z.B. w en n sich d iese P erso n in ein em Z ustan d n ach A lk oh olg en u ß b efin det (Art. 96 d esselb en G esetz-buches).

5. Die letzte G ru ppe b ilden O rd nu n g sw id rig keiten , obw oh l auch sie, zu m ind est ein ig e vo n ihnen, das Elem ent d e r B edrohung d er V e rk eh

rs-sich e rh eit en th a lte n .

Zu d en im V erk eh r b eg an g ene n O rdn u n g sw id rig k eiten gehö ren :

w Im V ersteh en des Art. 87 des U bertretungsgesetzbuches umfaßt der Zustand nach A lkoholgenu ß auch den Stand der Betrunkenheit.

(19)

— das V e rh in d ern od er E rschw eren des V e rk eh rs au f öffen tlichen S tra ß en (Art. 90 — alle A rtik el aus dem Ü b ertretu n g sg esetzb uc hes,

— das N ich tb each ten eines V erk eh rssig n als od er ein es Zeichens e in e r zur K o ntrolle b erech tig ten Perso n (Art. 92),

— das Lenken ein es Fahrzeug s ohne B erechtig ung od er das Fehlen der Z ulassung des Fahrzeu gs zum V erk ehr (Art. 94),

— d as Lenken des Fahrzeugs, ohne die en tsp re ch e n d en D okum ente bei sich zu h ab en (Art. 95), die N ich tb each tu ng d er a u ß e rh alb der öffent-lichen S traß e g e lten d en V orsch riften (zw eiter Teil des Art. 98).

A u ße r d en in b eso n dere T y pen erfa ß te n , oben b esp ro ch e n en R echts-v e rletzu n g en p ö na lisie rt das G esetzbu ch ü b erdies alle V e rletzu ng en der V e rk eh rssich erh eit u n d -Ordnung auf öffen tlichen S tra ß en m it Hilfe der

B lan k ettvo rsch rift des Art. 97.

Den Kreis d er O rd n u ng sw id rigk eiten sch ließ en V erletzun g en ab, die g e gen die A u frech te rh altu n g d er S traß e n su b stan z in einem e n tsp re c h e n den Stan d g e ric h te t sind, w ie z.B. das Einnehm en e in e r öffen tlichen S tra -ß e o hn e G enehm igung, d eren Z erstö ru ng oder Beschädigung, d asselbe b ezieht sich auf Straß en g räb en un d Böschungen, die V erw eig eru n g d er Pflicht der B eseitigung vo n öffentlich en W eg en auf b eb autem G eb iet v on S traß en k ot, Schnee, Eis, die m an g elh afte A u frech te rh altu n g in g e -b üh rend em Z ustand d er A usfah rten in a n lieg en d e L iegenschaften (Art. 99— 102).

Einen b eso n deren C h arak ter hab en zwei Ü bertretu n gen . Die V o r-schrift des A rt. 93 e rg ib t sich aus h u m an itä ren M otiv en un d bestim m t, d a ß ein e A rreststra fe (ibis 3 M onate) o der ein e Geldstrafe (bis 50 000 Zloty) dem Fü h rer ein es Fah rzeug s droht, der — als Teilnehm er eine s V erkehrsu nfalls dem O pfer d es Unfalls k ein e H ilfe leistet. Die zw ei-te Ü bertretu ng beru ht auf der u nb e g rü n d eei-ten V erw eig eru ng der auf- e rle g te n Pflicht der 'persönlichen oder sachlichen Leistungen im Falle der Gefahr der V erkebrsunteribrech ung mit H insicht z.B. auf ein e Ü ber-schwem m ung oder Schn eewehen ; angediroht ist d an n ein e G eldstrafe (bis 50 000 Zloty) o d er ein Verweis.

6. Ein beson d eres R ep ression sm ittel mit prophylciiktisch-absichern- dem C h arak te r ist die zusätzlich e Strafe des L enkv erbots v on K raftfahr-zeu g en oder an d ere n Fah rraftfahr-zeu gen. In Ü bereinstim m ung m it der v on dem Übertretungsgesetebfuch an genom m enen G rund lage der V erhäng ung v o n zusätzlich en Strafen fü r Ü b e rtretu n g en gilbt es e in e b e so n d ere V o r-schrift, die e n tw ed er b efieh lt sie zu v erh än g en (ob ligato rische Strafe) o d er dies zu läßt (fakultativ e Strafe). Die V o rsch riften ü ber d ie Ver- k ehrsüb erb retun g en bestim m en 4 G run dlag en d er V erh än g un g dieses V erbots:

(20)

— die H erbeifüh ru ng d es Standes e in e r re a km Bedrohung d u rch e in e Person, d ie e in K raftfahrzeu g oder ein an d eres Fahrzeu g len kt

(Airt. 86 § 3 — fak u ltativ e Strafe);

— das Lenken ein es K raftfahrzeu gs oder an d eren Fahrzeu gs im Zu-stan d n ac h A lk o holg enu ß (Art. 87 § 3 — Obligatorische Strafe);

— d ie N ich tbeach tun g des Signals e in er zur K on tro lle 'berechtigten Person, die d as A n h alten des Fah rzeug s amoirdinet (Art. 92 § 3 — fak ul-tativ e Strafe);

— die N ich terteilu ng sofo rtiger Hilfe dem O pfer ein e s Unfalls durch d ie das Fahrzeu g len ken de Perso n (Art. 93 § 2 — o blig ato risch e Strafe).

Die zusätzlich e Strafe, vo n der hier d ie Rede ist, w ird in M onaten od er Ja h re n fü r die Zeit v on 6 M o naten fois zu 3 Ja h re n v erh äng t.

A ngesichts der zahlreich en K atego rien d er G enehm igung en für das Lenken vo n K raftfahrzeugen un d an d eren Fah rzeu gen v ersch ied en er A rten soll das K ollegium für Uibertretumgssachen als O rgan, das — ähn lich w ie das G erich t — nach der E rö rterun g der U m stände des F al-les u rteilt, den Um fang d ieser Strafe bestimm en, wie auch ''.’en Bereich des V erkehrs, in dem sie gilt.

IV. SCHLUßBEMERKUNGEN

Die u n g estü m e Entw icklung der M otorisierun g b eg le itet ein imm er in ten siv erer A nstieg der V erkehrskrim im alität sowie ein e Erw eiteru ng der sowieso schon g ew altigen Erscheinung, w ie es die V erkeh rsü b er- tre tu n g en sind.

Die A usm aß e der B edrohung d er V erk eh rssich erh eit zeigt das Jah r 1985, in dem sich 36 100 V erk ehrsun fälle und -katastro p h en ereig n et ha'ben; ums Leiben käm m en in ihn en 4688 Personen, und 42 290 Perso -n e -n w u rd e-n v erletzt. Im g leich e-n Jah r qimge-n i-n die K ollegie-n für U bertretu n g ssachen 247 956 Sachen um V erkebrsüberi iretungen ein (etwa 400,o aller Fälle), d aru n ter 91255 Sachen um Ü b ertretun g en vom Art. 87 § 1 des Ü b ertretu ngsgesetzb uches, d.i. das Lenken vom K raftfahrzeu- c e n n a ch A lkoholnenuß.

Die R egelu ngen im Straf a ese trb u ch u n d im Üfoertretumqsqesetelbu'cb, die dem Schutz der V erk eh rssich erh eit dienen, w erd en in d er Regel als q elu ng en ein cesch ätzt. Viel O rd nu n g in die R ech tssprechun g b ra ch -ten die D irek tiven des O b ers-ten G erichts vo n 1975.

Die m eisten K on tro versen ru ft der Art. 87 des U b ertretu n g sg esetz-b u ch es h erv o r — das Lenken ein es Fahrzeugs in ein em Zustand nach A lkoholgen uß. Es wird gefordert, den Kollegien Fälle des Lenkens ein es

(21)

Fahrzeu gs n ach A lko holg enu ß zu ü berlassen , w enn d essen G eh alt im Blut n ich t 0,5% ü be rschreitet. Das Lenken eines Fahrzeug s im Zustan d der T ru n k en h eit sollte dag egen w ied er als V erg eh en b e trach te t w e rd en u n d der Kompetenz d er G erichte u n tersteh en . „Dafür sp rechen die g run d leg en den A nfo rd erun gen der ju ristisch en Fachkenmtnis, der Auf-rec h terh altu n g der ju ristisch en G aran tien un d d ie Schw ere d er T a t" 13. Auf Kritik stöß t au ch die vo n den Kollegien v erh ä n g te zusätzliche Strafe des Führungsverlbots v on K raftfah rzeu gen oder an de ren F ah rzeu -gen. Sie ist allzu em pfindlich, um ihre V erhäng un g einem nie ht гот i c ht- liehon O rgan an zu v e rtra u e n und sollte zum indest der G erich tsk o ntro lle u n te rstellt w erden.

M a r ek O lsz e w s k i

OCHRONA BEZPIECZEŃSTWA RUCHU DROGOWEGO

PRZFD PRZESTĘPSTWAMI I WYKROCZENIAMI W PRAWIE POLSKIM

B ezpieczeństwo drogow e jest funkcją w ielu w arunków, których istnienie za pew -nia przede w szystkim przestrzeganie w yd an ych w tym celu przepisów . Przepisy te można p odzielić na 4 kategorie: a) przepisy określają ce zasady i re gu ły postępow a-nia w ruchu drogow ym , b) przepisy ok reślające warunki techniczne pojazdów , c) przepisy w skazujące warunki, jakim pow inni odpow iadać kierujący pojazdami oraz d) przepisy określające w arunki, jakim pow inny odpov.'iadac drogi. C zyny u rïeciw k o bezpieczeństw u ruchu d rogow ego stanow ią naruszenie w skazanych grup przepisów, chociaż m oże się zdarzyć, iż w łaśnie czyn zgodny z przepisami stw orzy zagrożenie dla tegoż bezpieczeństw a. Św iadczyć to może o lu ce w przepisach lub o braku ich adekw atności do w ym agań ruchu, albo też o tak nietyp ow ym układzie okoliczności, i e przepisów nie da się zastosow ać.

W aga tych czyn ów jest determ inow ana nie tylko charakterem naruszonego przepisu, lecz także, a m oże naw et głów nie, następstw am i. Z teg o punktu w idzenia c zy -ny przeciw ko bezpieczeństw u drogow em u można za szeregow ać do jednej z 3 grup: a) spow odow anie w ruchu drogow ym zdarzeń p olegający ch na śmieirci, uszkodzeniu ciała lub rozstroju zdrowia człow ieka albo na zniszczeniu lub uszkodzeniu mienia, b) spow odow anie sytuacji, które bezpośrednio i konkretnie grożą nastąpieniem tych zda- rzeń czyli sprow adzenie nieb ezp ieczeństw a realn ego, c) niep rzestrzeganie zasad i prze-pisów bezpieczeństw a drogow ego, które nie pow oduje jeszcze bezpośred niego i kon-kretnego zagrożenia czyli sprow adzenie niebezpieczeństw a abstrakcyjnego.

C zyny z grupy a to przede w szystkim przestępstw a drogow e opisane w rozdziale XX kodeksu karnego. Ow e najcięższe postacie naruszenia bezpieczeństw a drogow ego dzieła się na 2 kategorie, przy czym z każdą połączono różne kon sekw en cje w sfe-rze odpow iedzialności: spow odow anie śm ierci, uszkodzen ie ciała lub rozstroju zdrowia człow ieka albo pow ażnej szkody w m ieniu jako w yn ik naruszenia zasad

bezpieczeń-13 A. M a r e k , K ie runk i p o stu low an y ch zm ian praw a w y k ro c ze ń (R ichtungen der postulierten Ä n derungen des Ü bertretungsgesetzes), PiP 1987, Nr. 2, S. 31.

(22)

stw a w ruchu (art. 145 § 1— 3 k.k.) oraz katastrofy w ruchu (art. 136 } 1 pkt 1 i § 2 k.k.). Praw idłow e stosow a nie w ym ienionych przepisów w ym aga pr ecyzyjne go operow ania pojęciam i ruchu drogow ego, w ypadku i katastrofy i dlatego też baczną uw agę pośw ięco no znamionom strony przedm iotow ej i podm iotow ej tych przestępstw . Do przestępstw drogow ych zaliczone zosta ły najpow ażniejsze czyn y z grupy b, tj. sprow adzenie realnego n iebezpieczeństw a katastrofy oraz niektóre cz yn y z grupy с pow odujące stan abstrakcyjnego zagrożenia (art. 146 i 147 k.k.).

W ykroczenia drogow e, opisane w rozdziale XI kodeksu w ykroczeń, zw racają się przeciw ko warunkom bezpieczeństw a należącym do różnych grup. W iększość w ykroczeń łączy się z naruszeniem zasad i przepisów ruchu drogow ego. Są też takie, które poleg ają na niezachow an iu pew nych w arunków technicznych pojazdów, jak rów nież w ykroczenia skierow ane przeciwko substancji drogow ej.

U w zględniając relację do bezpieczeństw a drogow ego, do grupy czyn ów a zali-czono w yk roczenie po leg ające na spow od ow aniu szkody w mieniu, której w ielkoś ć nie przekracza 100 tys. złotych fart. 86 k.w.). R ealne zagrożenie ruchu o znam io-nach w ykroczenia (grupa b) kw alifikuje się z tego sam ego przepisu oraz z art. 98 k.w. o podobnym charakterze. N ajliczniejsza je st grupa w y kroczeń abstrakcyj-nego zagrożenia c, w różnym stopniu stwarzająca niebezpieczeństw o dla ruchu dro-g ow edro-g o. Ostatnią dro-grupę stanow ią w ykroczen ia porządkowe, chociaż i one, przy-najm niej niektóre, zaw ierają elem ent przeciwdziałania zagrożeniu bezpiecz eństw a drogow ego.

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