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EF
A uswirkun gen der Leichter-Formgebung auf
Widerstan.d und Leistungsbedarf von
Schubverbänden,
Wahl von Zwei- oder
Dreischraubenschub-booten für den Vortrieb
Prof. Dr.-Ing. H. H. Heùser
Beitrag zur V. Schiffbaukonferenz Prag (CSSR), Oktober 1985
233. Mitteilung der Versuchsanstalt für Binnenschiffbau e. V., Duisburg,
Institut an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen
Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Industrieller Forschungsvereinigungen (AIF), Käln
Lab. y. Scheepsbouwkundt
Technische Hogeschool
Deift
Prof. Dr.-Ing. H. H.. Heuser
Auswirkungen der Leichter-Formgebung auf
Widerstand und Leistungsbedarf von
Schubverbänden,
Wahl von Zwei- oder
Dreischraubenschub-booten für den Vortrieb*
1. Abmessungen,
Formgebung,
Tragfähigkeiten der
EU ROPA-TYPLEICHTER
Nach jahrelangen Vorarbeiten konnte
1970 die erste Vorlage über
Standar-disierung und Normierung von
Schub-leichtem veröffentlicht werden.
Unter der Bezeichnung
,,Stellung-nahme Nr. 17" der
Nautisch-Techni-schen Kommission der Internationalen
Arbeitsgemeinschaft der
Rheinschiff-fahrt e.V. wurde sie von Sachverstän-digen der internationalen
Rheinschiff-fahrt sowie der BinnenschifRheinschiff-fahrts-Be-
Binnenschiffahrts-Be-ruf sgenossenschaft, Klassifikat
ions-gesellschaften, der Duisburger
Schiff-bauversuchsanstalt und der
Elektro-technik erarbeitet.
Unter anderem sind in diesem Doku-ment auch Abmessungen und Trag-fähigkeiten der Typleichter
niederge-legt.
Abb i
Typleichter Europa II a Abb. i
zeigt den Generalplan des meist
ver-breiteten Typs E lia, Abb. 2
Spantriß und Seitenriß im
Vorschiffs-bereich.
* Beitrag zur V. Schiffbaukonferenz Prag
(CSSR), Oktober 1985
Abb. 2
Vorschiffsform Typleichter E II a Die VBD hat in den Jahren 1975 bis
1977 umfangreiche systematische Mo-dellversuche, und zwar
Widerstandsmessungen mit Ver-bänden aus 1-6 Leichtem ohne Schubboot,
Propulsionsversuche mit Verbän-den aus 1-6 Leichtem mit
Schub-boot
für diese Typleichter durchgeführt (2),
(3).
Mit Hilfe einer Regressionsanalyse
konnte die geschlossene Darstellung der Ergebnisse der
Widerstandsver-suche nach relevanten Parametern in
Form von Arbeitsblättern
vorgenom-men werden.
Ein Computerprogramm dazu liefert
kurzfristig Widerstandstabellen für be-liebige Randbedingungen von
Leichter-konfiguration, Tiefgang und Wasser-tiefe. Gegebenenfalls können
Wider-standskurven als Funktion der
Ge-schwindigkeit ausgeplottet werden.2.
rgebnisse erster
Anderungsversuche an
Hinterschiff und Vorschiff
der Leichter
Entgegen einer sogar in Fachkreisen
weit verbreiteten Meinung Ist es leider
eine Tatsache, daß der spezifische Leistungsbedarf in kW/t Ladung für
den Transport in Schubverbänden im
Regelfall wesentlich größer Ist als beim
Transport in Motorschiffen bzw.
Schleppzügen.
Die Dinge liegen so, daß z.B. im
üb-lichen sogenannten Viererverband aus
Typleichtern E li a im Einzelfall bis zu 45% mehr Leistung je Ladungstonne
benötigt wird als wénn eine
vergleich-bare Transportmenge in einem
Schleppzug aus 4 Kähnen befördert
würde (4).
Bereits 1962 hat die VBD in einer Ver-gleichsuntersuchung von vier
verschie-denen Schubleichterformen
festge-stellt, daß eine Veränderung der Vor-schiffsform bei gleicher oder etwas größerer Völligkeit deutliche
Verbes-serungen des spez. Widerstandes be-wirken kann (1).
Aus der damaligen relativen Bewertung
von Investitionskosten und
Kraftstoff-kosten heraus wurden die
hydrodyna-misch auch im Verband günstigeren aber baulich aufwendigeren Formen
jedoch nicht realisiert.
Die ersten modellmäßig untersuchten Anderungen für den Typleichter
EU-ROPA li in den Jahreñ 1979/1980 ziel-ten darauf ab, die Fahrzeuge auch im
küstennahen Seegang einsetzen zu
können. Dementsprechend kamen nur
Einzelleichter bzw. die
Parallelanord-nung von 2 Leichtem in den Versuch.
Zunächst wurden zwei altelnative Vor-schiffsformen entworfen. Sie besaßen
gleiche, jedoch von den E II-Formen
abweichende Hinterschiffsabschnitte. Die Vorschiffe erhielten
eine schon früher ais besonders
günstig erkannte Ellipsoidform
(Abb. 3)
eine speziell modifizierte Keilspant-form (Abb. 4).
Abb.5
zeigt ein signifikantes Beispiel aus den Versuchsergebnissen.
j
H4:'
IUIi
P EUROPA IILL
Abb. 3
Schubleichter für Binnen- und
Küsten-fahrt
Hinterschiff: Keilspantform Vorschiff: modif. Ellipsoidform (E)
IN 1m' 10 60 50 40 30 20 EIJ
Ill
iruu
i r r. r.. L.B 80 11.40 m h 5.0,2 T 3,0,2 Abb. 4Schubleichter für Binnen- und
Kü-stenfahrt
Hinterschiff und Vorschiff modif.
Keil-spantform (K1) IB £fl-Typ ,. EU .1516 9 10 II 62 3 24 65 16 V (kmihl Abb. 5
SPeZ. Widerstand von Schubleichtern
Einzeln fahrend sind die auf die
Ver-drängung bezogenen Widerstände bei
der Variante K1 um ca. 6%, bei der Variante E um ca 13% geringer als
beim Typleichter E Il a
In der Parallelanordnung liegen die
ent-sprechenden Gewinne bei 6-9 % bzw. 10-13 Wo.
Es war festzuhalten, daß der Vorteil der
neuen Bugfom, bei Parallelanordnun-gen geParallelanordnun-genüber der Einzelfahrt im Fall der Variante K1 (modifizierte Keilspant-form) mindestensgleich blieb, während er sich im Fall der Variante E (Ellipsoid-form) verringerte.
Dieses Ergebnis war entscheidend für die spätere Weiterarbeit. Es lohnt nicht, den offensichtlich höheren Investitions-aufwand beim Ellipsoidbug
hinzuneh-men, wenn die Vorteile bei der Fahrt im Verband deutlich geringer sind als
bei Alleinfahrt.
3. Die neue Leichterform
Elib
Die nächste Versuchsstufe führte in mehreren Schritten zur endgültigen
Festlegung der Keilspantform des
Leichter-Vorschiffes.
K, (Opon Ib 6 0 J
Abb. 6
Vorschiffsform Typleichter E Il b
Abb. 6
zeigt die wichtigsten Schiffslinien. Mit
unveränderten Hauptabmessungen
von Länge über alles, Breite auf
Span-ten und SeiSpan-tenhöhe, sowie nicht
ver-änderter Hinterschiffsform entstand so
aus dem Typleichter E Il ,a die neue
Leichterform (E Il b).
Abb. 7
Europa-Typleichter
Vergleich: Normal- und
Keilspantvor-schiff
Abb. 7gibt den direkten Formvergleich, Abb. 8
den Vergleich der
Wasserverdrängun-gen.
Die neue Leichterform erreicht dem-nach bei gleichem Tiefgang etwa 20
bis 45 t mehr an Tragfähigkeit.
Unabdingbare Forderung
war, daß
hydrodynamische Vorteile nicht nur inder Alleinfahrt, sôndem in allen
gän-gigen Verbandszusammenstellungen erreicht werden. 3000 6i 3000 2500 2000 1500 000 500 643 7540 192.5 0197 0360 2776 3030 2,50 2,00 2.50 290 300 350 3,30 4.00 "t 21'! V,2'OOhIlf 066,61,121 P076709 KZILSPANT WF66'1 (5,662.' 3197 165 2566 '975 2029 2332. 0817 3232 322.2
Abb.8
Verdrängungsvolumen von
Schub-leichtem
P = Pontonvorschiff (E II a)
K = Keilspantvorschiff (E II b)
4. Das
Modeilversuchs-programm mit der neuen
Leichterform
Bevor die neue Vorschiffsform als Typ
E Il b in die Praxis eingeführt werden
konnfe, war eine systematische Folge von Modelluntersuchunger notwendig.
Sie war so angelegt, daß direkte
Ver-gleiche mit dem Programm zum Leich-tertyp E Il a möglich sind.
In den verschiedenen Schubkonfigura-tionen vom Einzelleichter bis zum Ver-band aus 6 Leichtem wurden zunächst
Widerstandsmessungen bei Tief
gän-gen von 1,50 m bis 4,00 m auf
Wasser-tiefen zwischen 3,50 m und 7,50 m
durchgeführt.
Die Ladungsmengen bei 3,80 m
Tief-gang reichen damit von 2650 t bis
15900 t.Im Anschluß an die
Widerstandsver-suche wurden die verschiedenen Kon-figurationen in allen Varianten von Tief-gang und Wassertiefe im Verband mit
einem Zweischrauben-Schubboot in
Propulsionsversuchen durchgemessen.
Es handelte sich dabei um das gleiche
Schubboot-Modell, das seinerzeit bei
den Versuchen mit den Verbänden aus Typleichtem E Il a zum Einsatz kam. Die sehr umfangreiche Versuchsreihe
Ist nach einigen Kontrollmessungen nun abgeschlossen. Der zugehörige
Bericht wird gegen Ende 1985
verfÜg-bar sein (5).
Die nachfolgende vergleichende Dar-stellung der Ergebnisse Ist die erste
Präsentation der wichtigsten Resultate des Gesamtprogramms.
K, ,od. K,iI,pu,*f or,,
E n,60. Ellipooidtorm
5. Die neue Leichterform
E Il b im Vergleich mit
Verbänden aus
Typleichtern E li a
Widerstandsmessungen RT H 40 Abb. 9Spezifischer Widerstand von
Schub-leichter-Verbänden Vergleich: Pontonvorschiff (E II a)
Keilspantvorschiff (E li b)
-OD Dl Abb. 10Spezifischer Widerstand von
Schub-leichter-Verbänden
Vergleich: Pontonvorschiff (E Il a)
Keilspantvorschiff (E li b)
-Die Abb. 9 und 10
zeigen einige Versuchsergebnisse mit unterschiedlichen Konfigurationen bei
3,00 m Tiefgang auf 5,00 m
Wasser-tiefe.
Erwartungsgemäß treten die Einflüsse
um so stärker heraus, je geringer die
Zahl der nebeneinander angeordneten Leichter ist.
Beim einspurig-zweigliedrigen Verband
kommt nicht nur die neue Bugform
vorn und hinten voll zum Tragen, auch das Verhältnis von Länge des
Verban-des zu seiner Breite ist mit LIB =
13,42 so groß, daß Formänderungen
wesentlich
stärker zur Auswirkung
kommen als z. B. beim zweispurigen oder dreispurigen Verband gleicher
Länge mit LiB = 6,71 bzw. 4,47.
Die Vorteile im spezifischen
Wider-stand sind dementsprechend sehr
un-terschiedlich. Nimmt man zum
Ver-gleich in Abb. 9 eine Geschwindigkeit
von 12 km/h so sind die spezifischen Widerstände des Verbandes mit der
neuen Leichterform E Il b
imFalil
uml2%
imFall2
um 6%
imFall3
um 2%
niedriger als die eines entsprechenden Verbandes aus Typleichtern E Il a
Der Vorteil wächst beim
einspurig-zwei-gliedrigen Veband mit zunehmender Geschwindigkeit noch stark an und
erreicht bei 16 km/h z. B. 19,2%. Abb. 10
zeigt für zunehmende Verbandslängen bei gleicher Breite (zweispurig)
wesent-.lich geringere Unterschiede. Bei V =
12 km/h beträgt die Verminderung des spezifischen Widerstands im Fall 1 5,0 Wo im Fall 2 6,0 Wo im Fall 3 6,5 % 20 -Io a-20,90 22.65 Abb. 11
Spez. Widerstände von
4-Leichter-VerbändenVergleich bei V = 13 km/h
Abb. 11
stellt die Entwicklung der spezifischen
Widerstände von Leichterverbänden
seit Einführung der Schubschiffahrt auf
dem Rhein dar.
Ausgehend von der nach L/B-Verhältnis
und Bugform ungünstigen Ausführung
der ersten Leichter von 1957
(Rhein-schub 1-4') gelang es, durch - höhere absolute Tragfähigkeit, - größeres Längen-Breiten-Verhältnis,
- günstigere Bugform
mit dem Verband aus Typleichtem
EUROPA I um 19% niedrigeren Wider-stand je m3 Verdrängungsvolumen zu erzielen. Der Ubergang zum Typ E Il abrachte wegen des wesentlich
klei-neren UB-Verhältnisses gegenüber E I eine Verschlechterung um ca. 5%. Sie konnte durch die neue
Vorschitfs-form - die auch eine geringe
LIB-Ver-besserung ergab bei der neuen Form E Il b mehr als ausgeglichen werden.
7 8 9 lO 11 lO 13
Propulsionsversuche
Entscheidende Aussagen über die
Vor-teile der neuen Leichterform konnten erst aus Modelluntersuchungen mit Schubboot und eigenem Antrieb
ge-wonnen werden. Aus der großen Anzahl
der Versuchsvarianten unter Verwen-dung des Zweischrauben-Schubbootes
gemäB Abb. 16 werden in den Abb.
12-15 einige Resultate mit den derzeit wichtigsten Leichterformationen einspurig-zweigliedrig und zweispurig-zweigliedrig dokumentiert. OD Lu., (ml 128 140 153 153 S (ml 18,6 19,0 - 22,'. 22,4 LWLIB(-J 6,88 7,23 6,65 6,61 28.30 V ll,!h! Abb. 12
Spezifischer
Leistungsbedarf von
Schubleichter-Verbänden Vergleich: Pontonvorschiff (E Il a)
Keilspantvorschiff (E Il b)
-IL h 3.00m 5,00m 24.40 9 lO Il 92 I) 0. 15 6 7 V Ik.ih1 18P0wIvp
2 1000 kW
23
T1
Abb. 13
Reduzierung des Spez. Leistungsbe-darEs durch die Vorschiffsforrn der Leichter
Einfluß des Leichtertiefgangs, TL
LTi= 2,50ml
2 1000 kW
4 5 6 5 6 9 10 lI
h ai
Abb. 14'
Reduzierung des spez.. Leistungs-bedarfS durch die VorschiffSform der Leichter
':
-Einfluß der Wassertiefe, h
h 50m TI 3,0n o', 500 Z7S0 Ol0O0 POP Owl Abb. 15
Reduzierung des spez.
Leistungs-bedarfs duröh die VorSchiffSforrn derLeichter " -.
Abb. 16
2-Schrauben-Schubboot
Abhängig von der Geschwindigkeit
relativ 'zum Wasser ergeben sich ausAbb. 12 unter den gleichen Randbe-ding ungen wie bei den
Widerstands-versuchen folgende 'Einsparungen
im-Leistungsbedarf durch die Leichter.
form E Il b:
1. Verband einspurig-zweigliedrig V Reduktion des ReduktiOn des
km/h Widerstands Leistungsbedarts
2. Verband zweispurig-zweigliedrig V Reduktion des ReduktiOn des
km/h Widerstands Leistungsbedarfs
Der Vorteil in der Fahrt mit Schubboot liegt in beiden Fällen also höher als im Widerstandsversuch.
DÏe markanten Einflüsse des
TIEF-GANGS der LEICHTER, TL der
FAHR-WASSERTIEFE,' h und - der.
VER-GLEICHSLEISTUNG, Dp' sind in den
Abb. 13-15 dargestellt..
Bei de ifesten Bezugsleistu ng der Ver-bände thit Pontonbug-Leichtern (Eli a) von. DP
= 2x1000 kW bewirken
wachsender Tiefgang, 'T und noch'
stärker. zurückgehende Wassertiefe,
h, ein deutliches Mehr an Einsparungen
im Leistungsbedarf. .
-Zunehmende absolute Größe'. der
-Be-zugsleistung - und dämit der..
Bezugs-geschwindigkeit läßt' .den Vorteil der
neuen 'Form ebenfalls stärker
hervor-Einfluß derVergléichsleistung, DP treten..
''
--Hydrodynamisôhe Ursachen der Verminderung von Widerstand und Léistungsbedarf durch die neue Vorschiffsforrn '. , .
-Sie liegen eindeutig in der Veränderung der Verdrängungsströmung. Im Unter-schied zur Pontonform des Vorschiffs,
'bei dem die Strömungsumlenkung in
der Vertikalen weit überwiegt, bewirkt.
die Keilspantform eine Teilung in der
Horizontalen. Als Folge sind die Uber-geschwindigkeiten unter dem
Schiffs-boden bei der, neuen Form geringer. Die Differenzen zur Pontönform
müs-sen dabei mit geringer werdendem Ab-ständ zur Fahrwassersöhle zunehmen. Beim einspurigen Verband werden die Auswirkungen der Bugform stärker sein
als beim-zweispurigen. ,.
-Als meßbarer Ausdruck dieser
hydro-dynàmischen Veränderungen kann die
sogenannte Parallelabsenkung der
Leichter in Fahrt dienen.
Geringere Pârallelabsenkung ist éine
.direkte Folge kleinerer
Ubergeschwin-,digkeiten und entsprechend höherer Bodendrücke.
Aus den ModeIlWiderstandsversuchen
-ergibt sich in dr'Tat, daß z.B. bei der Fahrt mit 3,0; rn Tiefgang auf 5,0 m Wassertiefe die mittlere parallele
Absenkung der' KeiJspantLeichter (E li b -Form) . - .
im - einspurig-zweig liedrigen Verband urn durôhschnittlich 20%,
im zweispurig-zweigliedrigen Verband
um durchschnittlich 17% ."
-geringer ist als bei den
PontonformLeichtem (E II a).'
-Die Tatsaôhe der prozentual größeren
Einsparungen im Leistungsbédarf als im Widerstand läßt thrauf schließen, daß der Propellerzustrom durch die
'neue Form ebenfälls verbessert wird. Dies erscheint, möglich, da diese sich béi den üblichen Konfigurationen nicht nur am Bug", sondern auch am ,,Heòk"
des Leichterverbandes befindet. Die
Ursachen' für das Vorhandensein und das Ausmaß der festgestellten zusätz-lichen - Verbesserungen beim
Propul-sionsversuch sind jedoch noch nicht
geklärt.,
6.- Zusammenfassung'
Eine 'bereits 1962 von der VBD i'n
ersten. Ansätzen untersuchte Variante der allgemein üblichen Pontonform derSchubleichter-Vorschiffe konnte im
Rahmen eines Forsch ungsvorhabens in
den Jahren 1983-1985 modellmäßig
weiterentwickelt werden.. Die neue
Form'verbindet: - -.9 6,3 9,2 11 6,2 9,0 12 6,0 8,6 13 7,0 9,4 14 8,7 11,3 15 10,4
13,5
10 10,6 12,0 12 12,0 14,3 14 142 16,5 16 19,2 21,9 o 23etwas höhere Tragfähigkeit,
- kostengünstige Bauart,
geringere spezifische Widerstände
und Leistungsanforderungen in allen wichtigen Verbandskonfigurationen.
I - !
I 1O. h Abb. 17 3-Schrauben-Schubboot 1.0 0, o, 1:0 2:0 TLIOI 0 - S,I,ru,, - Shobl,00l Prop.II.r- D 2101n VORTOOL0090ICH NACHTEIL050EICII .o o to 5,0 5.0 0.0 7,0 550 9.0 010S559TIEFE.h loi h= 00m1 1h 7,50ml Abb. 18Vortrieb eines Leichterverbandes durch 2-S- bzw. 3-S-Schubboote mit
Düsen
Verhältnis der erforderlichen
An-triebsleistungen
Propeller-O, D = 2,10 m
Abb. 19
Vor- bzw. Nachteil des
Dreischrauben-Antriebs als Fkt. der Wassertiefe Beispiel: TL = 3,Om; D2-S
= 2000
1,0 lO 10 4.0 5,0 610 7,0 550 9,0
WAS009TIEFE,h loi
Abb. 20
Grenztiefgang der Leichter bezgi.
Vorteil des 3-S-Schubboots.
3-S. günstiger oberhalb T LG
Abhängig von den gegebenen Rand-bedingungen konnten unter
Verwen-dung identischer Schubboote
Ein-sparungen im Leistungsbedarf je m3 Verdrängungsvolumen der Leichter-verbände zwischen 9% und 22%, in
extremen Ausnahmefällen bis zu 40% festgestellt werden.
Die hydrodynamischen Ursachen für
die Widerstandsminderungen sind
auch quantitativ weitgehendnachweis-bar.
Die darüber hinausgehenden Verbesserungen der Vortriebsbedingungen
-ausgedrückt in der relativ stärkeren Verminderung des Leistungsbedarts
- konnten demgegenüber bisher nur in qualitativen Ansätzen erklärt werden.
Literatur
Schäle, E
Systematische Widerstands- und Pro-pulsionsuntersuchungen an verschie-denen Schubbooten und
Schubleich-tern im Verband, sowie die
Gegenüber-stellung des Schleppleistungsbedarfs
15 unterschiedlicher Schubformationen. HANSA, Heft 18/1962
Müller, E.; Binek, H.
Systematische Modellversuche mit
Schubleichterverbänden. SCHIFF u. HAFEN, Heft 11/1976 Müller, E.; Binek, H.
Propulsionsversuche mit Schubverbän-den auf begrenzter Wassertiefe. SCHIFF u. HAFEN, Heft 1/1978
Heuser, H.
Einsatz von Schiffsverbänden in der Binnenschiffahrt aus hydrodynamischer Sicht.
JAHRBUCH DER
SCHIFFBAUTECH-NISCHEN GESELLSCHAFT (STG), Nr.
77/1983
Heuser, H.; Nussbaum, W.
Systematische Widerstands- und Pro-pulsionsversuche mit Keilspant-Leich-terverbänden auf begrenzten Wasser-tiefen.
VBD-Bericht Nr. 1146
- (noch unveröffentlicht)
Anhang
Leistungsbedarf von Zwei- und Dreischrauben-Schubbooten
für den Vortrieb identischer
Leichterverbände
In Auswertung der vorerwähnten
Mo-dellversuche mit Verbänden aus
Typ-leichtem EUROPA Il a (2), (3) konnte
auch die häufig gestellte Frage der
unterschiedlichen Antriebsleistung bei Verwendung von Zweischrauben- oderDreischrauben-Antrieb des
Schub-bootes in Teilbereichen geklärt werden. Die alternativ eingesetzten Schubboot-modelle gemäß Abb. 16 und 17 unter-scheiden sich im Formgebungsprinzip
(Zweischrauber in Knickspantbauart,
Dreischrauber mit abgerundeten
Spantformen), geringfügig in den
Hauptabmessungen sowie in den vwendeten Ruderanlagen. Dennoch
er-scheint ein Vergleich aussagekräftig, da
beide Modelle über Propeller in Düsen mit gleichen Durchmessern verlügen.
Beide Schubboote sind übrigens seit
mehr als 10 Jahren auf dem Rhein im
Einsatz.
Zweifelsfrei ist der Einfluß der genann-ten Abweichungen angesichts der An-ordnung der Schubboote im intensiven Nachstromfeld des Leichterverbandes von untergeordneter Bedeutung.
Die systematische Auswertung von Modeilversuchen mit 4-Leichter-Ver-bänden führte zu den
Ergebnisdar-stellungen auf den Abb. 18-20.
Grund-sätzlich gibt es Vor- und Nachteile
bezüglich des Leistungsbedarfs sowohlbeim Zweischrauber als auch beim
Dreischrauber. Erwartungsgemäß
lie-gen die Vorteile des Dreischrauben-antriebs im Bereich hoher Antriebs-leistungen und damit hoher
Gesamt-Schubbelastung. Sie steigen daher mit
wachsender Geschwindigkeit, mit
zu-nehmendem Tiefgang und mit abneh-mender Wassertiefe.
Abb. 18
gibt einen Gesamtüberblick zu den
Ergebnissen.
Beachtlich ist sowohl das Ausmaß der
Leistungsunterschiede als auch der
sehr deutliche Einfluß der Wassertiefe.
Das Dreischrauben-Schubboot kann
unabhängig von den
Randbedingun-gen - bis zu 13°/o mehr bzw. bis zu 30% weniger Leistung benötigen als das Schubboot mit
Zweischrauben-Antrieb.
Abb. 18 zeigt beispielhaft für den
Leichtertiefgang 3,00m den Verlauf des Leistungsverhältnisses über 'der Was-sertiefe. Bei h = 5,25m liegt In diesemFall die Grenze. Unterhalb dieser Was-sertiefe ist der Vortrieb durch das Drei-schrauben-Schubboot günstiger.
Aus Abb. 20 sind die Grenzwerte von
Wassertiefe und Tiefgang zu entneh-men, die den Vorteil des
Zweischrau-ben-Schubbootes von dem der
Drei-schrauben-Version tiennen..
Obwohl mit einem entsprechenden Ver-gleich mit 6-Leichter-Verbänden
ausrei-chendes Zahlenmaterial nicht zur Verf
u-gung steht, behalten diefürden 4-Leich-ter-Verband mitgeteilten Ergebnisse in qualitativer Hinsicht Gültigkeit. Entspre-chend der bei gleichen IRandbedingun-gen von Wassertiefe, Tiefgang und schwindigkeit wesentlich höheren
Ge-samt-Schubbelasung der Propeller be-ginnen die Vorteile des
Dreischrauben-Schubbootes mit dem 6-Leichter-Ver-band bereits bei deutlich geringeren
Leichter-Tiefgängen bzw. größeren
Wassertiefen als mit dem