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Theologisches Literaturblatt, 30. Oktober 1896, Nr 44.

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XVII. Jahrgang. Nr. 44, L e i p z i g , 30. Oktober 1896.

Theologisches Literaturblatt.

Unter Mitwirkung

z a h l r e i c h e r V e r t r e t e r k i r c h l i c h e r W i s s e n s c h a f t u n d P r a x i s

herausgegeben T o n

Prof. D. Chr. E. Luthardt.

E rscheint jeden F reita g . E xpedition: K önigsstrasse 13.

Abonnementspreis vierteljährlich 2 J i. 5 0 Insertionsgebühr pr. gesp. P etitzeile 3 0 ^ .

A ltch ristlich es in koptischer und arm enischer Sprache.

S chall, Eduard, D ie Staats V e rfa ssu n g der Juden.

Lam pakis, G eorg Dr., Xpiaxiavizyj aYiofpctceia xiuv iv v s a TupoJTiuv a ia m o v .

S chanz, Prof. Dr. P ., Das A lte r deB Menschen­

geschlechts nach der hl. Schrift, der P rofa n ­ geschichte und der V orgeschichte.

B c ttex, F., Naturstudium und Christenthum.

Lam ers, G. H., D e W etenschap van den Gods- dienst.

H epdlng, A ., Julius Sturm.

Z eitschriften.

Universitätsnachrichten. — Schulprogramme.

A ntiqu arisch e K ataloge.

Verschiedenes.

E ingesandte L iteratu r.

Altchristliches in koptischer und in arme­

nischer Sprache*

Einen Herrn Dr. R einhardt in K airo zum K au f angebotenen P apyrus in koptischer Sprache h a t Herr D r. Carl Schmidt, der verdiente Forscher a u f dem G ebiete der K irchengeschichte A eg y p ten s, als eine U ebersetzung dreier gnostischer W erke erkannt. Im griechischen U rtext m ögen sie b etitelt gew esen sein Euay^eXiov xaxa Mapiap. oder ’Arcoxpocpov ’Luavvou, 2o<pia

’ Iy]ooo Xptoxou und Dpa^n; ü stp ou . D as zuerst genannte h at bereits dem Irenaeus Vorgelegen, der es Adv. haer. I, 2 9 ff.

zur C harakterisirung seiner gnostischen G egner benutzte. Es is t das erste m al, dass w ir ein gnostisches System aus dem O riginal kennen lernen und zu seinem V erständniss nicht auf die oft getrübten D arstellungen der K irchenväter angew iesen sind. D er Fund ist je tz t im B esitz des A egyptischen Museums in B erlin und soll demnächst veröffentlicht werden. Einen vorläufigen B ericht lieferte A. Harnack in der Sitzung der B erliner Akadem ie der W issenschaften vom 16. Ju li dieses Jahres.

D er M echitharist D r. Jakob D arschean h at in der W iener M echitharistendruckerei folgendes interessante W erk erscheinen lassen : die Lehre der A postel, das apokryphe Buch der Kanones, der B rief des Jakobus an Quadratus und die Kanones des Thaddäus. Untersuchung und T exte (IX , 4 4 2 S. 8. 1 8 9 6 . P reis 6 F rcs.). Prof. Dr. V etter in Tübingen bringt in der

„L iterarischen Rundschau“, herausgegeben von G .H oberg, 1 8 9 6 Nr. 9, E xzerpte aus den dort m itgetheilten armenischen Schriften.

D ie „A postellehre“ beginnt m it den W orten: „Lehre der A postel nach der Aufnahme Christi zu seinem V ater in den H im m el, w ie er ihnen Gnade gab, Zeichen und H eilungen zu w irk en , und w ie die A postel die Gaben des h eiligen G eistes und die Satzungen und die Kanones und die Lehre der h eiligen Kirche empfingen“ .** D er erste Kanon lau tet: „Es haben die A postel verordnet und fest bestim m t, dass man, w enn man ins Gebet sich begibt und die G ottheit anbetet, nach Osten gew endet ste h e , gem äss jenem , w as der E rlöser g e sa g t hat: «W ie der B litz leuchtet vom A u fgan g und er­

scheint bis zum U ntergang hin, ebenso w ird auch die A nkunft des Menschensohnes sein” “ . W eiterhin w ird von der Gründung der einzelnen apostolischen Kirchen berichtet. D er B rief des Jakobus „Des B ischofs von Jerusalem “ h at den Zweck, bei dem in Rom sich aufhaltenden Quadratus durch A ristides Erkundigungen einzuziehen, w elche Strafe der K aiser Tiberius über die betrügerischen Juden verhängen w erd e, w elch e, w ie nunmehr sogar A nnas und K aiphas dem P ilatu s eingestanden haben, die W ächter am Grabe des Herrn bestachen, damit diese nicht sagen so llten , Christus sei von den Todten auf­

erstanden. Qifadratus soll eine A bschrift seiner A ntw ort an Johannes in Ephesus, Simon den F elsen in A ntiochien, Markus in A lexandrien und Paulus in Thessalonich schicken. Ferner

* W egen Raummangel konnte dieser A rtik el in voriger Nummer

nicht Aufnahme finden. D ie Red.

* * Ob sie m it der bekannten „Zw ölfapostellehre“ in Zusammen­

hang steht, ist aus V etter’s Anzeige nicht ersichtlich.

is t die Rede von dem U ebertritt einiger Juden zum Christen­

thum und der abwartenden Stellung G am aliel’s. D ie K anones des Thaddaeus sollen für die Stadt Urha bestim m t gew esen sein. D ie dort von ihm eingesetzten B ischöfe richten F ra g en an ihm , die er durch eine R eihe von B estim m ungen erledigt.

D ie erste F ra g e lau tet: „W ie muss der B ischof A ufsicht fü h r e n ? “ A ntw ort: „E s spricht der A postel: D er B ischof muss sein rein, keusch, unterw eisend, nicht geldliebend, nicht tru nksüchtig, nicht g e fr ä s sig , nicht gew in n sü ch tig, nicht ra u flu stig , kein B estech er, sondern rn h ig , w ie unser Bruder und V orsteher Paulus g e sa g t h a t“ etc. D aschean’s B uch is t in neuarmenischer Sprache geschrieben. M öchte H err Prof.

V etter den D an k , den w ir ihm schulden, noch verm ehren dadurch, dass er uns von dem ganzen W erk oder w enigstens von den darin veröffentlichten Quellen eine vollständige deutsche U ebersetzung schenkt.

B o n n . ______ B ra tk e.

S c h a ll , Eduard (P astor in B ahrdorf), D ie S t a a t s v e r f a s s u n g d e r J u d e n au f Grund des A lten T estam ents und nam ent­

lich der fü n f Bücher Moses m it fortlaufenden B eziehungen au f die G egenw art. I. T eil: Mosaisches R ech t, Staat, Kirche und E igentum in Israel. L eip zig 1 8 9 6 , A . D ei­

chert (Georg Böhme) (VI, 3 8 2 S. gr. 8). 5 Mk.

D as vorliegende Buch entw irft für w eitere L eserkreise ein B ild der mosaisch-jüdischen R echtsverhältnisse (Staatsrecht, K ultusrecht, P rivatrecht) in der A b sich t, der hohen sozial­

politischen W eish eit, w elche in den E inrichtungen und B e- Stimmungen der T hora sich ausspricht, zur Anerkennung und B eh erzigu n g für die G egenw art zu verhelfen. ,,E s is t im A lten T estam ent eine solche Summe sozialer W eisheit en t­

halten, dass sich b illig jeder darüber wundern muss, der sich einm al gründlich damit b esch äftigt h a t“ (S. 8 2 ). Im archäo­

logischen T heil der A rbeit, w elcher den grössten Raum im B uche beansprucht, w ill der V erf. nichts N eues b ieten , er sch liesst sich besonders an die betreffenden W erke eines J, D . M ichaelis, Saalschütz u. a. an. D ass er die landläufige Unkenntniss des Stoffes b ek lagt und m eint, man hätte heute noch manches aus diesen G esetzen zu lernen, ohne sie g e ­ dankenlos zu kopiren, darin h at er g ew iss R echt. E in e erste S ch w ierigk eit aber, die sich ihm in den W e g ste llt, is t die moderne K ritik, w elche gerade diesen T h eil der B ibel stark en tw erthet hat. E r schickt also eine nicht ungeschickte Abwehr der G raf-W ellhausen’schen H ypothese voraus (S. 7 — 91), um dann die mosaische Thora als einheitliches W erk be­

handeln zu können. L iesse sich auch gegen letzteres manches einwenden, w ie denn z. B. die Zurückführung des K ön igsgesetzes D eut. 17 auf Mose (S. 1 2 3 ) w en ig für sich h a t, so ist der Verf. g ew iss im R echt, w enn er eine w esen tlich e innere E in ­ h eit der T hora betont und einen so niedrigen Ursprung derselben, w ie ihn die moderne Theorie annimmt, zurück­

w eist. E r w ahrt sich so das R echt, diese Thora zw ar n ich t als Vorbild für die G egenw art, w ol aber als eine Stimme des lebendigen G ottes aus alten T agen für alle Z eit anzusehen,

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und zw ar des G ottes, der da w ill, dass G erechtigkeit auf E rden w ohne (S. 9 0 f.). Von den V erhältnissen und Rechts- Übungen im alten Israel g ib t der Verf. im allgem einen ein anschauliches B ild ; in den historischen A ngaben dürfte mehr S o rg fa lt w alten. Schw erlich zu rechtfertigen is t z. B. die A ngabe S. 4 7 : Josia sandte seinen Schreiber in das Haus des H errn, „um dem Hohenpriester auf Treu und Glauben das vorhandene Geld auszuzahlen zu gründlicher R enovirung des T em pels“. (D er T e x t is t ja allerd in gs unsicher, aber der H ohepriester schw erlich der Em pfänger des Geldes.) — S. 129 h eisst es: „Von den 1 4 in dem Buch der R ichter (!) genannten R ichtern is t nur einer ein P riester, und gerade über ihn w ird ein hartes U rtheil g e fä llt und seine Kinder nichtsnutzige L eute genannt; ausser ihm is t noch einer aus dem Stamme L evi darunter“. Gem eint sind E li und Samuel! Noch bedenklicher is t kurz vorher der S atz: „W ir erinnern uns, w ie eine scheinbar gerin ge B evorzugung des Stammes L evi durch Moses einen A ufstand im V olke durch die sogen. R otte Korah ver­

u rsach t“. — S. 19 is t die Jahreszahl 5 9 7 w ol Druckfehler für 5 8 7 . — Auch sonst sind die A uslegungen und Kombinationen des V erf.s oft recht anfechtbar. Z. B . w äre S. 2 6 0 die „M ög­

lic h k e it“ zu streichen, dass die A egyp ter die Beschneidung von den Juden angenommen hätten. D ass in der Thora eine geheim e W issenschaft verboten sei (S. 187 f.), is t höchst un­

w ahrscheinlich. D ass Matth. 2 2 , 21 mit „dem w as Gottes is t “ die Tem pelsteuer von acht guten Groschen in h eiliger Münze gem eint sei (S. 1 4 5 ), leuchtet ebensow enig ein. Von der E ntstehung des Katholizism us hat der Verf. (S. 1 8 9 ) eine sicher ungeschichtliche V orstellung („m an entschloss sich die klare Lehre der Schrift vor dem Volke zu verheim lichen und in das G egentheil zu verkehren“, um g ew isse F olgen jener L ehre zu verm eiden!). — D ie hebräischen W örter, w elche oft in lateinischer Transskription erscheinen, sind sehr häufig falsch vokalisirt, z. B. S. 1 1 3 . 128. 1 4 6 . 1 8 7 . 2 3 1 etc.

A llein der W erth des Buches hän gt keinesw egs von solchen E in zelh eiten ab; die H auptfrage ist vielm ehr, ob des V erf.s Anwendung der alttestam entlichen G rundzüge auf unsere Z e it, auf w elche das Ganze abzielt und die er fa st nach keinem A bschnitt anzubringen versäu m t, m ethodisch und sachlich rich tig ist. Ref. muss gesteh en , dass er bei diesen N utzanw endungen gew isse m ethodische Bedenken h a t, so packend der V erf. dieselben zu g esta lten w eiss und so oft er dabei das R ich tige treffen m ag. Um sicher zu gehen und nicht den Schein der W illkür zu erw ecken, sollte von vornherein schärfer ein doppelter U nterschied zw ischen den israelitischen und den modernen V erhältnissen gezeich net w erden: der nationale und der theokratische oder religiöse, w elch letzterer im G egensatz von altem und neuem Bund w urzelt. In B ezug a u f den nationalen w äre w ich tig gew esen hervorzuheben, dass Mose spezifisch sem itische E igenthüm lichkeiten sanktionirt und in sein G esetz aufgenommen h a t, die natürlich für andere V ölker nicht ohne w eiteres m assgebend sein können (vgl.

Stam m verfassung, U nterscheidung von rein und unrein u. dgl.), j a dass er selbst solche Vorgefundene R echtsgew ohnheiten, die seinem theokratischen Prinzip im Grund w idersprachen, zw ar eindäm m te, aber nicht m it einem m al v ö llig unterdrückte (B ig a m ie, Sk laverei, B lutrache). H ätte der V erf. dies be­

dacht, so w ären w ol auch seine U rtheile über die „christ­

lichen S ta a ten “ als historische Gebilde nicht in dem Masse w egw erfend ausgefallen. D ass zw eitens die m osaische Theo- k ratie der alttestam entlichen E rkenntniss- und E rzieh u n gs­

stufe entspricht, aber sich nicht ohne w eiteres ins G ebiet des Neuen Bundes verpflanzen lä s s t, sollte ebenfalls zu A nfang schon deutlicher ausgesprochen werden. W eil dieser G egen­

sa tz dem V erf. zu w en ig bew usst ist, id ealisirt oder moderni- s ir t er den m osaischen G ottesstaat, indem er z. B. ihm eine A r t „G laubensfreiheit “ zu w eist (S. 1 0 2 ). Ebenso gründlich v erfeh lt ist, w enn er für die moderne R edefreiheit (gegen U m sturzgesetz u. d gl.) sich auf die alten P ropheten beruft (S. 2 9 7 ff.)* Nur als anerkannte O rgane des souveränen Gottes durften die Propheten jedermann offen zur R echenschaft ziehen;

w er ihnen diese W ürde absprach, m achte sich nichts daraus sie zu verfolgen ; und wenn sie falsch w eissa g ten oder A b­

g ö tterei p red igten , forderte das G esetz selb st dazu auf, sie

zu tödten. Von T oleranz im modernen Sinn is t also da g a r keine Rede. A uch sonst sind die A nwendungen zuw eilen etw a s künstlich herbeigezogen; so diejenige gegen den E injährigen­

dienst (S. 1 5 2 ), und die an sich w ahrscheinlich w ohlberechtigte g eg en die Freim aurer (S. 1 6 2 ff.). D agegen sind die m eisten A bschnitte dieser A rt in hohem Masse der B eh erzigu n g w erth . Z. B. betont der V erf. m it vollem R echt die hohe A ch tu n g vor P ersön lich k eit und F a m ilie, die uns in den israelitischen V erfassungen aller Zeiten en tg eg en tritt und das reiche Mass von F reih eit in politischer und sozialer H insicht, das dam it verbunden is t (S. 1 0 5 ff.); ebenso die Tendenz des G esetzes, die Armen zu schützen, während unsere G esetze vielm ehr die B esitzenden zu schützen beflissen sind; ebenso die hohe B e ­ deutung der Sabbatruhe. In diesen Zügen z e ig t sich das m osaische G esetz allen antiken und vielfach auch den modernen G esetzgebungen w eit überlegen; auch in hygienischer H insicht h at es die E insicht der G egenw art an tizipirt; der V erf. fa sst allerdings die betreffenden Bestim m ungen (S p eisegesetze, B e ­ schneidung) zu ausschliesslich unter diesem G esichtspunkt auf.

A uch hätte er die Thierschutz-B estim m ungen, w elche ebenfalls eine Zierde dieser Thora sind, erw ähnen sollen. — A u f seine politischen und kirchlichen A nsichten gehen w ir nich t ein, auch nicht auf- sein unermüdliches ceterum censeo: die A ufhebung des Staatskirchenthum s. U eberall freuten w ir uns seines sittlich en E rnstes und unerschrockenen Freim uths sow ie insonderheit seines B estreb en s, den G ehalt der B ib el für das h eu tige G eschlecht nutzbar zu machen.

B a sel. v. Orelli.

L a m p a k is , G eorg Dr. (D ozent an der U n iversität in A then), XgiGTiavixr] ayioygcttyia rcov evvea ji q c o t c o v alcovcov.

M it A bbildungen. A then 1 8 9 6 , in Kommission bei C. B eck daselbst (9 6 S. 8). 4 Drachmen.

D er Verf. dieses B üchleins ist der leider bisher ein zige rührige V ertreter der christlichen archäologischen Forschung in Griechenland und durch seine P ublikation über das Daphni- kloster (1 8 8 9 ) sow ie als V erf. des. w issenschaftlichen K atalogs des christlichen Museums in A then w ohl bekannt. D iese neueste Schrift enthält die Grundzüge einer christlichen K unstarchäo­

logie von den A nfängen bis gegen die M itte des neunten Ja h r­

hunderts, m it vorw iegender B erücksichtigung der griechischen bezw . byzantinischen D enkm äler. D ie vorkonstantinische P e ­ riode w ird in den A bschnitten behandelt: 1. E ntstehung der christlichen K unst, 2. Symbolik, 3. die h eiligen Monogramme, 4 . Sym bolische D arstellu n gen , 5. Gem ischte D arstellu n gen (darunter sind D arstellungen w ie Orpheus, Lam m , Guter H irt verstanden), 6. B iblische Szenen. Innerhalb der zw eiten Periode th eilt der Verf. in der H auptsache nach Epochen (K onstantin d. Gr., Justinian etc.). D ie Ausführungen sind kurz und klar;

der Verf. z e ig t sich m it der deutschen, französischen und italienischen L iteratu r w ohl vertraut. W erthvoll ist, dass er den Münzen ein besonderes Interesse w idm et. Unter den in den T e x t gedruckten Abbildungen befindet sich ein originelles B ildw erk aus K reta. D ie W orte „das is t mein L eib “ w erden durch das in einem Kelche ruhende Jesuskind und die F o rt­

setzu n g „der für Euch gebrochen w ird “ durch dasselbe Jesu s­

kind in einem zw eiten K elch e, doch je tz t mit zerbrochenen G liedm assen, versinnbildet. Möge die fieissige A rbeit, w elche dem deutschen Forscher einen lehrreichen E inblick in den B etrieb dieser W issenschaft in G riechenland gew ährt, in der H eim at des V erf.s reiche A nregung w irken und ihm Genossen und M ithelfer seiner Studien zuführen.

G r e i f s w a l d . V ic to r Schultze.

S c h a n z , Prof. D r. P ., D a s A lt e r d e s M e n s c h e n g e s c h le c h t s n a c h d e r h l. S c h r if t , d e r P r o f a n g e s c h i c h t e u n d d e r V o r g e s c h ic h t e . (Biblische Studien, herausg. v. Barden­

hew er. I. Bd. H ft. 2.) F reiburg i. B r. 1 8 9 6 , Herder (X , 1 0 0 S. gr. 8). 1. 60.

D ie vom V erf. für seine Erörterungen zu Grunde g e le g te D isposition m acht der T ite l m it genügender D eu tlichkeit er­

sichtlich. E in biblisch grundlegender A bschnitt (S. 6 — 38) steh t voran; er betont das F ehlen einer bestim m ten E rklärung über die bisherige D auer der M enschheitsgeschichte, sow ol im

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A lten w ie im N euen T estam ent. E r w eist, w as das A lte T esta ­ m ent betrifft, auf die stark differirenden A ltersangaben für die vorabrahamischen E rzväter bei den L X X , dem Sam. und dem hebräischen T exte hin und begründet m it diesem H inw eis die Forderung, dass dem biblischen A pologeten gegenüber dem letztgen an n ten T exte das R echt eines freien Sichbew egens verbleiben müsse, er also an die ungefähr 4 0 0 0 Jahre v. Chr.

der m asoretischen Chronologie sich keinesw egs zu binden brauche. E in zw eites K apitel (S. 3 8 — 58 ) nimmt die U r­

kunden der älteren P rofangeschichte über das A lter der vor­

christlichen M enschheitsgeschichte ins V erhör, m it dem E r­

gebniss, dass ein beträchtliches H inausgehen über die masore­

tischen vier Jahrtausende insbesondere durch die A ussagen der neuerdings entzifferten babylonischen und ägyptischen Denkm äler vernothw endigt werde. Im dritten H aupttheil (S . 5 8 — 1 00) w ird das Zeugniss der prähistorischen Kultur- und A lterthum sforschung erhoben. Ihre vielfach prekären und w illkürlichen A ltersschätzungen (bei B eurtheilung von Höhlen­

funden, Pfahlbauten-U ntersuchungen u. dgl.) werden zw ar nach Gebühr g ew ü rd ig t, immerhin aber doch das rela tiv W issen ­ schaftliche ihres V erfahrens anerkannt und demgem äss am Schlüsse das P ostu lat ausgesprochen: man habe als w ahrschein­

lich zuzugestehen, dass für die früheste K ulturentw ickelung der M enschheit jedenfalls „ein ziem lich grösser Zeitraum er­

forderlich w a r “ (S. 1 0 0 ). — D ass gegen die A rt, w ie D . Schanz diese seine Anschauungen zu begründen su ch t, manches sich einw enden lä sst und dass es nicht unbedingt nothw endig er­

scheine, betreffs der E rw eiterung der biblisch-überlieferten A ltersdauer so w eitgehende K onzessionen w ie die von ihm vor­

geschlagenen zu machen, is t von dem U nterzeichneten an einer anderen S telle ausgeführt worden. * D ass die A bhandlung sich angenehm lie st und eine m ehrseitig lehrreiche O rientirung über den heutigen Stand der behandelten Kontroverse g e ­ w ährt, sei auch hier hervorgehoben. Zöckler.

B e t t e x , F ., N a t u r s t u d i u m u n d C h r is t e n tu m . B ielefeld und L eip zig 1 8 9 6 , V elhagen & K lasin g (3 2 3 S. gr. 8).

4 Mk.

D urch lan gjäh rige B esch äftigu n g m it den N aturw issen­

schaften is t der geistvolle und glaubensinnige Verf. zu der U eberzeugung g e la n g t, dass eine christliche und biblische N aturanschauung w ahrer und befriedigender ist, als jede noch so keck auftretende und sich breit m achende m aterialistische.

B ezü glich des F o r t s c h r i t t s w ird treffend bemerkt: W ie für die Erde eine Zunahme an L ic h t, W ärm e und L ebenskraft nur in der Annäherung an die Sonne m öglich ist, so gib t es für die M enschheit keinen anderen F ortsch ritt als die A n­

näherung zu Gott. — D as K apitel über E v o l u t i o n u n d m o d e r n e W e l t a n s c h a u u n g b rin gt u. a. den interessanten G esichtspunkt, dass je mehr w ir in die T iefen des irdischen Stoffs und der Organismen einerseits, andererseits in die W eiten des W elta lls eindringen, stets und überall grösseres W issen m it Vereinfachung gleichbedeutend se i, m it Zurückführung auf w en ig e Stoffe, K räfte, Form en, ja auf e i n e n Stoff, e i n e K raft, e i n e Form; immer gipfele die Schöpfung in dem grossen E in s, auch philosophisch eine bedeutsam e T hatsache. — Mit scharfem W itz w ird sow ol der M a t e r i a l i s m u s abgethan, a ls auch die in der sogen. W i s s e n s c h a f t je und je sich regende Sophistik beleuchtet, die es liebt, das G ew isseste als ungew iss hinzustellen. So w erde in ferner Zukunft ein A ustralier oder Japaner einen interessanten V ortrag über den Goethem ythus halten und glänzend nachw eisen, dass von vornherein ein Goethe unm öglich zu der angegebenen Zeit ex istirt habe, da von dem nachw eislich damals tobenden W e tt­

kam pf zw ischen seinem V olk und dem Erbfeind, den G alliern, keine Spur in seinen Schriften zu finden sei. Und ebenso w erde irgend ein eh rgeiziger J ü n g lin g damit promoviren, dass er nachw eise, w ie die R iesenfigur Bism arck’s m it seinem, nachw eislich einem älteren G ott „Odin“ oder „W u otan “, ent­

lehnten „Schlapphut“ und „grossen H und“ ursprünglich nichts anderes sei als der grim m ige nördliche W in ter, der nach lan gem Kam pf seinen F eind Napollo oder Apollo, den Sonnen­

* Beweis des Glaubens, M ai 1896, S. 208— 212; vergl. Aug. 5. 327 f.

g o tt des Südens, gefangen heim geführt habe, w as durch ein V olksfest am A nfang des W inters (2. Sept.) gefeiert w orden sei; von der V olksphantasie sei dieser T ypus des Germanen nach und nach m it allerlei A ttributen germ anischen U rsprungs (R iesenbleistift, P feife, Humpen) versehen. Mit dieser so be­

friedigenden, auf ernsten geschichtlichen Forschungen beruhen­

den D arstellu n g w erde dieser Jü n glin g doktoriren, hoffentlich:

summa cum laude!

Im A bschnitt über c h r i s t l i c h e N a t u r f o r s c h u n g zieh t der Verf. selb st die Konsequenz davon, dass er das W under led iglich als ein ausserhalb der bisher bekannten N atu rgesetze G eschehendes angesehen w issen w ill, sei e s , dass man es als infolge von höheren Gesetzen geschehen betrachte; sei es, dass man es einer w illkürlichen, allen N aturgesetzen über­

legenen E inw irkung Gottes zuschreibe. D er alte S treit, ob dasselbe k raft höherer, uns noch unbekannter, N atu rgesetze oder infolge einer plötzlichen V erfügung G ottes stattfinde, sei für uns ein m iissiger. Sofern in den N aturgesetzen im Grunde nur ein steter Ausfluss der K raft G ottes und in letzter Instanz seines W illens zu erkennen s e i, gebe es für uns nichts N atürliches, sondern nur ein G öttliches, und w ir könnten ebensogut sagen : E s gib t keine W under, als: alle und jede E rscheinung des D aseins is t ein W under. — Aber damit sind w ir für den W underbegriff zur vollständigen Unbestim m theit zurückgekehrt; das V erhältniss von Gott und W e lt droht im Sinne eines pantheisirenden Akosmismus au fgefasst zu werden. Von einer w illkürlichen E inw irkung oder plötzlichen V erfügung G ottes zu reden, dürfte bei der richtigen E r­

kenntniss einer pädagogisch bestimm ten W eltregieru n g un­

m öglich sein. D as W under dient der E rziehung des M enschen­

geschlechts auf dem Boden der Gemeinde G ottes; darum tr itt es in bestimm ter U m gebung, in besonderer A bsicht auf. Und so vielfach auch im W under ein höherer N aturzusam m enhang zur G eltung kommen m ag, immer w ird dieser Zusammenhang auf die ursprüngliche Vollkom menheit oder auf die künftige V ollendung h in w eisen ; immer erscheint im W under etw as den höchsten Naturzusam m enhang U eberragendes. Gerade am W under lä sst sich erkennen, w ie auch das höchste N atur­

g esetz einem höheren S itten gesetze dienstbar gem acht ist.

R. Bendixen.

Lamers, G. H., De Wetenschap van den Godsdienst. Leiddraad ten

Gebruike bij het hooger onderwijs. I. Historisch Deel (Geschiedenis der Godsdiensten). Zevende Stuk. (Nieuwe Bijdragen op het Go- bied van Godgeleertheid en W ijsbegeerte. I l e Deel. 20 Stuk.) Utrecht 1896, C. E. H. Breijer (p. 857— 957, gr. 8).

Nach einer fünfjährigen Periode des Erscheinens (seit 1891) hat die Lamers’sche Religionsgeschichte m it diesem H efte ihren Abschluss ge­

funden. Dem Abrisse der römischen Religionsgeschichte, der das vorher­

gehende H eft füllte, schliesst hier noch eine Skizze vom Religionswesen der germanisch-skandinavischen Völkerw elt sich an, worauf ein sorgfältig gearbeiteter alphabetischer Index den Inhalt des ganzen Bandes registrirt.

Den zugleich m it dem H efte zur Versendung gebrachten Gesammttitel begleitet ein (vom M ai d. J. datirtes) Generalvorwort des Verf.s, sowie ein systematisch geordnetes Inhaltsverzeichniss. — Das in seinen beiden Abtheilungen, der religionsphilosophischen wie der historischen, nun be­

endete W erk reiht dem Besten, was die neuere einheimische Literatur auf dem gleichen Gebiete hervorgebracht hat, sich ebenbürtig zur Seite.

Es bietet, wenn auch nicht originale Quellenforschung, doch überall auf die Arbeiten der tüchtigsten neueren Spezialforschergestützte Darstellungen und empfiehlt sich durch die Gewissenhaftigkeit, womit es diese Arbeiten verwerthet hat, und die lichtvolle K larheit und Uebersichtlichkeit seiner Disposition auch deutschen Benutzern als ein dankenswerthes Orientirungs-

m ittel. +•

H epd in g, A. (Pfarrer in Grossen-Linden), JttÜUS StUFffl. Ein Gedenkblatt nebst einem Liederstrauss aus den Werken des Dichters zusam­

mengestellt. Giessen 1896, Ricker (79 S. 12). 1. 50.

Das Schriftchen ist dem Andenken des Mannes gewidmet, der seinen 80. Geburtstag, für den es ursprünglich bestimmt w ar, nicht mehr erlebte. D er Dichter und seine Dichtung sind im allgemeinen richtig beurtheilt. W ir hätten gewünscht, dass in der äusserst kurzen Schilderung des Lebensganges wenigstens die Württembergischen Wander- jahre Sturm’s etwas eingehender berücksichtigt wären, als dies in den zwei bis drei Zeilen auf Seite 10 geschehen ist. Der Aufenthalt in Heilbronn, der Verkehr m it K rais, K erner, Lenau war keinenfalls m it Stillschweigen zu übergehen. — Die zweite grössere Hälfte des Büchleins b rin gt anhangsweise eine vollständige W iedergabe der in der Skizza

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angeführten Gedichte und Lieder. Der Verf. liebt es, seine A rb e it als eine Skizze hinzustellen. — Skizze heisst eigentlich flüchtiger Entwurf.

Nam entlich an formellen Flüchtigkeiten feh lt es in dieser A rb eit nicht Schiller wird ungenau zitirt. D er S til (vgl. S. 10 die nicht einmal durch ein Komma getrennten W orte „Zeitgenossen der L y rik “ ) klingt an einzelnen Stellen so hart wie das Fahren eines Lastwagens über einen Knüppeldamm. A u f S. 29 begegnet uns die W endung: „M it dieser schönen Losung w ill ich mein Dichterprofil beenden“ . W enn dieser Ausdruck nur nicht ein Zerrbild g ib t oder Unmögliches verla n gt!

Wenn dem Verf. einmal die Freude einer zweiten Auflage erblüht, wird er hoffentlich Losung und Profil auseinanderhalten. R. Bendixen.

Zeitschriften.

K unstblatt, Christliches, für Kirche, Schule und Haus. X X X V I I I . Jahrg., 10. H eft, Okt. 1896: J. M e r z , K a rl G ottfried Pfannschmidt. (M it drei A bbildgn.) A . K l e m m , Beiträge zur Geschichte der deutschen Bauhütte. R . S., B erlin er Kunstberichte.

Review, The Reformed and Presbyterian. V o l. V I I , 28. H e ft, Okt.

1896: J. Preston S e a r l e , Talb ot W ilson Chambers. Edw . D . M o r r i s , T h e Jerusalem Chamber. W ill. A le x . H o l l i d a y , T h e effect of the fall of man on nature. H ow ard A g n ew J o h n s t o n , W an ted : A definition of Conscience. W . Robson N o t m a n , T h e early Bermuda Church. D a v id R . B r e e d , Christian endeavor and the general Assembly.

‘Veröffentlichungen der histor. Landes-Kommission für Steiermark.

1. 2: J. L o s e r t h , D ie steirische Religionspacification 1572— 1578.

Nach den Originalen des steiermärkischen Landesarchivs heraus­

gegeben und m it einer E inleitu ng versehen.

Zeitschrift, Deutsche, für Kirchenrecht. N . F . der von D o ve be­

gründeten Zeitschrift für Kirchenrecht. V I . Bd., 2. H e ft : I. Abhand­

lungen. •f K a rl K ö h l e r , U eb er die M öglichkeit des Kirchenrechts.

Z w eiter A rt. B e r b i g , Zu r K om position der Casimirianischen K irchenordnung vom J. 1626. B. G e r l a c h , D ie Zwangsversetzung evangelischer P fa rrer in der meiningischen Landeskirche, v. B ö t ­ t i c h e r , E in Rechtsstreit aus Niedersachsen betr. Ansprüche der geistlichen Stellen an die Alm end. E rster A rt. I I . M iszellen. P.

H i n s c h i u s , E in Form u lar des Verhaftsbefehls der Sizilianischen Inquisition. T h. D i e s t e l , Aus kursächsischen Ehesachen (1667, 1729 und 1746 f.). I I I . Literaturübersicht. I V . E m il F r i e d b e r g , Aktenstücke. D e r s . , D ie geltenden Verfassungsgesetze der evan­

gelischen deutschen Landeskirchen. Das K ön igreich Preussen.

Zeitschrift für katholische Theologie. 20. Jahrg., 4. H e ft: N . N i l l e s , D ie heilige A d ven tzeit rApyi~s^.sla aw-yjpi'ac. A . H a i t z m a n n , Psalm 108 (109). E in B eitrag zur Exegese der Flu ch­

psalmen. V . F r i n s , R ep lik gegen Dum mermuth’ s Buch: Defensio doctrinae s. Thomae. H . N o l d i n , Aequiprobabilistische Beweis­

führung. Analekten.

U niversitätsschriften.

Breslau [T heol. Fak.], Dr. ph. M artin S c h i a n , W elches ist die B e­

deutung des Andreas H yp eriu s für die Wissenschaft der H om iletik und inwiefern haben seine homiletischen Lehren bleibenden W erth für die evangelische P red igt? 1. Th. (40 S. 8).

Greifswald [T heol. F a k .], Pau l A l t h a u s , Dogmatische Begründung der Neutestamentlichen Aussagen über die T aufe (42 S. 8).

Münster (In d ex Lectionum W . S. 96/97). G eorg v. B e l o w , Z u r E n t­

stehungsgeschichte des Duells (38 S. 4). — (Inauguraldiss.) [P hil.

F a k .], Gottfried B u s c h b e l l , D ie professiones fid ei der Päpste (82 S. 8). — Ferdinandus E m m e r i c h , D e Justini philosophi et martyris apologia altera (74 S. 8). — Henricus L i m b e r g , Quo iure Lactantius appelletur Cicero christianus (40 S. 8). — [T h eol. Fak.], Franciscus D i e k a m p , D ie Gotteslehre des heil. G regor von Nyssa.

1. Th. (56 S. 8). — Vladislaus H o z a k o w s k i, D e chronographia Clementis A lexan d rin i (32 S. 8). — Bernhard P a w l i c k i , Papst H onorius I V .

Schulprogramme.

Liegnitz (Gymnas.), K a rl W i l l i n g , Zu r Geschichte des In vestitu r­

streites. 1. Das W orm ser Konkordat. 2. D ie Berechtigungen der gregorianischen Forderungen (53 S. 8).

A ntiquarische Kataloge.

H ein rich K e r l e r in U lm . N r. 229: M ystik, M agie, Magnetismus, H ypnotism us u. a. (879 N rn. 8).

M . L e m p e r t z (P . H anstein) in Bonn. N r. 197: Protest. Theologie (117 S. 8).

M . S p i r g a t i s in L e ip zig , Marienstr. 23. N r. 45: Indo-arische und iranische Sprachen (1520 N rn. 8).

Verschiedenes. Von L u t h a r d t ’ s a p o l o g e t i s c h e n V o r t r ä g e n w ird demnächst der I. Band in 12.— 14. Auflage erscheinen: „Grund­

wahrheiten des Christenthums. Apologetische Vorträge von Dr. Chr. E.

Luthardt“ . D ie Verlagshandlung (Dörlfling & Franke in Le ip zig) hat, um die Anschaffung auch Minderbemittelten zu ermöglichen, eine wohl­

feile Ausgabe zu dem Preis von 4 Mk., eleg. geb. 5,20 Mk., veranstaltet.

D er In h alt dieses ersten Bandes ist: 1. D er Gegensatz der W eltan ­ schauungen in seiner geschichtlichen Entwickelung. 2. Die W ied er­

sprüche des Daseins. 3. D er persönliche Gott. 4. D ie Weltschöpfung.

5. Der Mensch. 6. D ie Religion. 7. Die Offenbarung. 8. Die Geschichte der Offenbarung. 9. Das Christenthum in der Geschichte. 10. D ie Person Jesu Christi. Anmerkungen. — Im gleichen V erlag kommt demnächst die zweite verbesserte Auflage von W eber’s Jüdischer Theologie zur Erscheinung: „ J ü d i s c h e T h e o l o g i e auf Grund des Talmud und verwandter Schriften gemeinfasslich dargestellt von Dr. Ferdinand W e b e r , Pfarrer in Polsingen, Mittelfranken“ . Nach des Verfassers Tode herausgegeben von Franz Delitzsch und Georg Schnedermann. (Bisher unter dem T ite l „System der altsynagogalen palästinischen Theologie“

oder „D ie Lehren des Talmud“ .) Preis 8 Mk.

Zu Uhlhorn’s Kasualrede: Pastor Fr. Uhlhorn in Lauenförde ersucht uns um Aufnahme folgender Bemerkungen: „D e r H err Rezensent meines Buches ltDie Kasualrede"’ (Theol. Lit.-Bl. Sp. 412) ta delt, dass ich die Kasualrede (1zu unbestimmt” als uGemeindeansprache” bezeichnet habe. Ich habe aber gleich auf den ersten Seiten angeführt, dass das Eigenthümliche der Kasualrede, das sie aus allen anderen geistlichen Reden (die doch a u ch G e m e in d e a n s p r a c h e n sind) heraushebt, i h r e V e r b i n d u n g m i t e in e r k i r c h l i c h e n H a n d lu n g is t. So heisst es S. 4 ausdrücklich: uKasualreden sind geistliche Reden, die beim V oll­

züge der liturgisch festgeordneten Gemeindehandlungen gehalten werden'’^

nämlich zu dem Zwecke, die Gemeinde auf diese vorzubereiten. Daraus^

dass alle diese Handlungen (Taufe, Beichte etc.) als Gemeindehandlungen zu fassen sind, habe ich dann die Folgerung gezogen, dass auch die Kasualrede als Gemeindeansprache und nicht, wie es so oft geschieht, als Rede im Familienkreise anzusehen ist“ . — Unser H err M itarbeiter, P. R a v e n in Hohenbostel, entgegnet auf Vorstehendes: „Z u den vor­

stehenden Bemerkungen des hochgeschätzten Herrn Verfassers kann ich nur sagen, dass ich an meiner Bemerkung nichts abzuändern wüsste.

Gehört zu jeder Definition neben dem Ugenus proximnm” auch die udifferentia specifica” , so enthält die Definition des Verfassers nur das erstere Merkmal, während das zweite, welches erst die nähere Bestimmt­

heit derselben geben würde, fehlt. Gemeindeansprachen beim Vollzüge einer liturgisch festgeordneten Gemeindehandlung sind auch die Predigten im liturgisch festgeordneten Gottesdienste“ .

Eingesandte Literatur.

Nachstehend bringen wir das Verzeichniss der uns seit letzter Ver­

öffentlichung zugegangenen Literatur, womit w ir zugleich den Herren V er­

legern über den Empfang quittiren. Für die Besprechung werden wir nach M öglichkeit Sorge tragen, können jedoch eine solche für minder wichtige und u n v e r l a n g t zugesandte Bücher nicht garantiren.

Die Redaktion.

Konstantin R i t t e r , P la to’s Gesetze. Darstellung des Inhalts, Leipzig, B. G. Teubner. — Albrecht D i e t e r i c h , Die Grabschrift des Aterkios erklärt. Ebenda. — K a rl K l e i n , Fröschweiler Chronik.

K riegs- und Friedensbilder aus dem Jahre 1870—71. Illu strirt von Ernst Zimmer. 2 , - 3 . Liefg. München, C. H . Beck (Oskar Beck). — P . L o b s t e i n , Essai d’une introduction ä la dogmatique protestante.

P aris, 33 rue de Seine, Fischbacher. — Lic. A lfred B e r t h o l e t , D er Verfassungsentwurf des Hesekiel in seiner religionsgeschichtlichen B e­

deutung. Habilitationsvorlesung. Freiburg i. Br. und Leipzig, J. C. B.

Mohr (Paul Siebeck). — D. Friedr. Aug. Berth. N i t z s c h , Lehrbuch der Evangelischen Dogmatik. 2 verb. Auflage. (Sammlung theologischer Lehrbücher.) Ebenda. — Dr. Ulrich S t u t z , Geschichte des kirchlichen Benefizialwesens von seinen Anfängen bis auf die Z eit Alexander’s I I I . 1. Band, 1.H älfte. Berlin, Luckenwalderstr.2, H. W .M ü ller. — D e r s e l b e , Die Eigenkirche als Element des mittelalterlich-germanischen Kirchen- rechtes. Antrittsvorlesung. Ebenda. — G. S a m t l e b e n , Die Evangelien des Kirchenjahres in ihrer Verwendung zu kurzen Ansprachen bei Taufen. L eip zig, Friedrich Richter. — K o t t e r b a , A m t und Pflichten des Waisenraths nach den gesetzlichen Bestimmungen unter Berück­

sichtigung des Gesetzes vom 13. März 1878, betreffend die Unterbringung verwahrloster Kinder und der hierzu ergangenen Ministerialerlasse aus­

führlich dargestellt. Ebenda. — D. G r u n d e m a n n , Missionsfeste und Missionspredigtreisen. Erfahrungen auf dem Gebiete des pommerisch­

märkischen Missionslebens in Novellenform. Ebenda. — Jul. M u e t h e l , Nochmals Sätze über unsere lutherische Konsekrations-Liturgie im Abend­

mahlsakte. Leipzig, A. Deichert’s Nachf. (Georg Böhme). — Dr. Richard W e g e n e r , A. R itschl’s Idee des Reiches Gottes im L ich t der Ge­

schichte. K ritisch untersucht. Ebenda. — E. K ö r n e r , W as soll aus dem Meissner Dome werden? Nach dessen Geschichte und gegen­

wärtigen Zustande beantwortet. Leipzig, Sächsischer Volksschriften Ver­

lag. — Max L o r e n z , R eligion und Sozialdemokratie. (Separatabdruck aus „D ie christliche W e lt“ .) 1.— 2. Tausend. Berlin SW ., Buchverlag der „Z e it“ (Bousset & Kundt).

Verlag von Dörffling & Franke in Leipzig.

Die Offenbarung Johannis.

3 Bände. Preis 15 Harb.

J Christliche Eschatologie.

I Preis 11 Mark.

Verantwort!. Redakteur: Dr. C. £. Luthardt, — Verlag von Dörffling & Franke, — Druck von Ackermann & Glaser, sämmtlich in Leipzigs

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