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Chronologie des Mittelalters und der Neuzeit

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Chronologie

des

Mittelalters und der Neuzeit

von

Franz

1لأﺔﻃ

ا

Professor (1er Geschichte an der Universität Königsberg.

M it z a h l r e i c h e n T a b e lle n .

B erlin,

V e rla g von R e u th e r & R e ie h a rd 1897.

(6)

A lle R e c l i t o V o r b e h a l t e n .

(7)

In h a lts v e r z e ie b n is .

Seite

V o rw o rt V

§ 1. Begriff und Teile der C liro n o io g ie 1

§ 2. Litterarische Übersicht . . . 2

§ 3. Astronomische V orb em erk u n g en 6

§ 4. D er Julianische Kalender . ٠ لو

§ 5. D er J a h r e s a n fa n g 23

§ 6. Die Monate und andere Ja tirte ilu n g e n 42

§ 7. Die W oche und ihre T a g e 49

§ 8. D er S o n n e n z ir k e l 63

§ 9. Die Sonntagsbuchstaben . . 64

§ 1 0 . Die D a t i e r u n g . 72

§ 1 1 . Unbewegliche F e s t e 82

§ 12. Bewegliche Feste der L a t e i n e r 83

§ 1 3 . Feste der griechischen K i r c h e 99

§ 1 4 . Reduction der F e s t e 106 § 1 5 . O s te r n 107 § 1 6 . O s t e r t a f e l n 113 § 1 7 . D er M ondzirkel 133 § 1.8، Die E p a k te n 138 § 19. Die Concurrentes 142 § 2 0 . Die R e g u l ä r e s 145 § 2 1 . Die Claves te r m in o ru m 148

§ 2 2 . Gallische und britannische O s t e r n 149

§ 2 3 . O s te r b e re c h n u n g 151

§ 24. Byzantinische Zeitkreise und O ste rb erech n u u g en 157

§ 2 5 . Die In dictionen 170

§ 2 6 . Ä r e n 183

§ 2 7 . O ly m p ia d e n 208

§ 2 8 . Die Einteilung des Tages ٠. . ٠ . 209

§ 2 9 . Zeitrechnung der Kopten und A b y s s i n i e r 217 § 3 0 . Zeitrechnung der A rmenier . . . 218 § 31. Versuche zur Verbesserung des julianischen Kalenders ٠ . . . 221

§ 32. D er gregorianische K a le n d e r 223

§ 33. Die Ausbreitung des gregorianischen Kalenders . . . 236

§ 3 4 . D e v s ^ s s e r t e K a l e n d e r 241

(8)

IV ־ INHALTS YEEZEICHNIS.

Seite

§ 36. D er Kalender der französischen K e p u b l i k ... 247

§ 3 7 . M ittlere Zeit und Z o n e n z e i t ...252

§ 3 8 . Mohammedanisclie Z eitrech n u n g ... 255

§ 3 9 . Neupersische Z eitrechnung... 265

§ 4 0 . Jüdische Z e itr e c h n u n g ... ... ...270

§ 41. Verzeichnis der julianischen Ostertage von 600—2000 . . . 277

(9)

V o r w o r t .

Bei m einer Beschäftigung m it technischer Chronologie, über welche ich seit einer Reihe von Jah ren Vorlesungen gehalten habe, schien es m ir je länger desto mehr, als ob es uns an einem Buche fehle, €las geeignet wäre, die Kenntnis der Zeitrechnung des Mittelalters und der Neuzeit und Ihre Geschichte auch einem grösseren Kreise zu vermitteln. Das ausgezeichnete W erk von Ideler ist doch heute auch in den hier einschlagenden Teilen einigermassen veraltet, wenngleich nicht in demselben Masse, wie in den auf das A ltertum bezüglichen Abschnitten, die vielfach n u r noch von historischem Interesse sind. Die anderen Hülfs- mittel, deren wir uns erfreuen, wenden sich, soweit sie nicht lediglich populäre Zwecke verfolgen, in erster Linie an Spezialisten und sind ihrem Umfang und zum Teil auch ih rer Anlage nach zur E inführung in diese Studien wenig geeignet. Dabei beschränken sie sich so gut wie ausschliesslich auf die Chronologie einzelner Länder. Da ich bemerkte, dass diese Lücke in unserer L itteratur auch von A nderen gefühlt wurde, und kein B erufenerer sich ih rer Ausfüllung unterzog, so habe ich mich entschlossen, selbst den Versuch dazu zu wagen. Das vorliegende Buch verfolgt dem- nach sehr bescheidene Zwecke und will keinem anderen Konkurrenz machen. Ls will lediglich dem angehenden Historiker, dem Astronomen, dem Juristen, dem Philologen lind Theologen, über- haupt jedem wissenschaftlich Gebildeten, in lesbarer Form eine dem g ^ n w ä r t i g e n Stande der W issenschaft angepasste ü b er- sicht über das weite und hier und da etwas w irre Gebiet der Zeitrechnung der m ittleren und neueren Jahrh underte geben. Es will also nicht nu r das Verständnis der chronologischen Begriffe vermitteln, m it denen m an zu verschiedenen Zeiten operiert hat, sondern auch einigermassen die Entw icklung der Chronologie

(10)

'-ا ' لااﺀ ؛ ا 1 لا nicht أ؛،اا als ﺎﻧاآ [׳؛ لآﻟلاآﺀ ؛ welche , اا '،' ل)'؛ لا ﺀاا ، ا ^ لأ؛ن ׳ ١ ^ ١١ »،(؛،• als

der geistigen Entw icklung überhaupt betrachtet

آ^ﻞﻟ

essantęr

aus äusseren ЛѴІѲ aus inneren ؛

١ ‘»؛، ergab ؛ ﺀ ؛ ار؛لأ •؛'. اا ؛־ ا ، werden

Gründen als angemessen, die " der uns näher

stehenden Völker eingehender, die der ferner liegenden, welche fiir uns ein geringeres historisches Interesse beanspruchen können ,

kürzer zu behandeln. Infolgedessen nrusste die byzantinische hinter derjenigen des Occidents zurücktreten, die muslimische h in ter der byzantinischen, und die Zeitrechnung anderer orientalischer Völker konnte noch kürzer abgemacht werden. So ist z. B. bei den Ju d en die Lehre von den Tekuphoth absichtlich übergangen worden. Aus ähnlichen Gründen wurde der deutschen Chronologie grössere ^ufnierksanikeit g<^vidmet ,

als derjenigen der übrigen europäischen V ölker .

Mein erstes streb e n w ar überall auf K larheit des Ausdrucks und leichte V erständlichkeit des Inhalts gerichtet; es durfte bei den Lesern selbstverständlich so gut wie N ichts vorausgesetzt werden. Ich bin bem üht gewesen, jedes chronologische System gesondert vorzuführen und eine möglichst naturgem ässe Anord -

nung' der einzelnen Gegenstände zu treffen, doch vermochte ich )؛(׳-der N atur )؛(׳-der Sache nach we)؛(׳-der W ie)؛(׳-derholungen ganz zu V

überall ein Zerreissen innerlich zusammen - اا ' اااﺀ ؛ m eiden noch

gehöriger Dinge völlig• zu verhüten. Das H auptgew icht wurde dabei auf die Dinge gelegt, welche zu praktischer Geltung gelangt sind, w ährend theoretische Anläufe, welche ohne Folge

geblieben sind, n u r kurz erw ähnt w erden durften .

Obwohl sich aus dem Gesagten hinlänglich e rg e b t, dass man es hier nicht m it einem H andbuch zum Reduzieren von Daten zu thun hat, wie w ir deren vortreffliche besitzen, so habe ich doch geglaubt, Manches aufnehm en zu sollen, was in eine all -

gemeine Chronologie streng genommen nicht gehört und v>ras Ideler seiner Zeit prinzipiell ausgeschlossen hat. Dahin gehören nicht n u r einige von den m itgeteilten Tabellen, sondern auch das Verzeichnis der Nam en der Sonntage und die beiden am Schluss beigefügten V erzeichnisse der christlichen Ostertage. Ich glaubte damit einem grossen Teil der B enutzer einen Gefallen zu th u n ,

und dasselbe gilt von dem eingefügten kleinen V erzeichnis der unbew eglichen Feste. Ich weiss sehr wohl, dass fü r das Studium von U rkunden dam it s© gut wie garnichts anzufangen ist, aber den Lesern m ittelalterlicher und m oderner Geschichtswerke wird

(11)

damit nach ׳للاﻣإاا)تآ E rfahrung ('؛ entschiedener Dienst geleistet. ١١

Bei eingehende!! Spezialstudien tibei' m ittelalterliehe Geschichte

ا

')

اا־لا m an sich (د؛اآآﺀا لاﻫ anderer, grösserer Htilfsmittel bedienen müssen. ١١٢٥٥١؛ ich anderswo, z. B. bei den verschiedenen Jahres- anfängen, A nführungen ةواا؛؛ﺎﻣ habe, ohne doch den Gegenstand

auch n u r im Geringsten erschöpfen zu wollen, so hat das seinen Grund m it darin, dass die unendliche M annigfaltigkeit und das ebenso unendliche D urcheinander der m ittelalterlichen Zeit- rechnung dadurch, am Besten zur Anschauung gebracht werden konnte. D er eigentlichen Diplomatik bin ich möglichst aus dem 'Wege gegangen.

Nichts konnte m ir natürlich ferner liegen, als in einem solchen Buche mit neuen Lehren auftreten zu wollen; im m erhin hat ،las beständige Zurückgehen auf die letzten m ir erreichbaren Quellen zur " m ancher neueren Angaben und einzelner тег-jährter ﺂﺴﻧ nrer geführt. Meine Vorgänger habe ich selbst- verständlich nach Gebühr und dankbar benutzt; m an wird sich indessen leicht überzeugen, dass ich ihre Angaben nirgends ohne Kontrolle übernomm en habe. ЛѴ0 typische gute Beispiele für einen einzelnen Gebrauch Vorlagen, aus blosser Sucht nach Neuem andere aufzustöbern, schien m ir nicht angebracht zu sein. D؛؛m nachprüfenden Leser w ird jedoch nicht entgehen, dass ich auch aus Quellen geschöpft habe, welche von meinen Vorgängern nicht herangezogen worden sind. Einige Punkte hoffe ich auch selbst neu aufgeklärt zu haben; die Geschichte des Kalenders im acht- zehnten Jahrhundert wird man z. B. richtiger dargestellt finden, als in irgend einem früheren H andbuch geschehen ist. Auffallender- weise bleibt aber gerade hier noch vieles dunkel, und w ir werden von K altenbrunners Forschungen noch nranchen nicht unw ichtigen neuen Aufschluss zu erwarten haben. In Bezug auf die Chrono- logie des eigentlichen Mittelalters harren bekaniitlich nicht wenige wichtige Fragen noch ihrer Lösung ،اااا')'اا die Eröffnung neuer, bisher unbekannter Quellen.

Ohne Zweifel ist dieses Buch m ancher Ergänzung fähig und bedarf es m ancher B erichtigung; ich werde für beides dankbar sein. Ich war' auf die B enutzung einer nichts weniger als reichen Bibliothek angewiesen, deren Lücken ich n u r teilweise und nicht im m er auf lange Zeit von auswärts ergänzen konnte. Manches gute B uch, aus dem ich viel fü r meine Zwecke hätte lernen können, w ird؛ m ir somit entgangen sein. Doch darf ich

(12)

D ar - ■

اااﺀ؛ااﺀثا ﺎﺛ.ةآأا

mich wohl der Hoffnung hingeben, dass der allzusehr gelitten h at . أ ، ا ): ل(إ Stellung darunter

Hinsichtlich der Transkription orientalischer Namen ist es gewesen, absolute Gleichförmigkeit zu erzielen . اا ).׳ آلا؛؛ﺞﻠﻟ nicht von m ir h e r ; لآآﺀ: لاا

Orthographie und D ruckeinrichtung rühren

ich bitte allfallsige Inkonsequenzen in dieser Beziehung ent -

schuldigen zu wollen. D er Druck hat auch sonst einige unerw artete

لاا ׳؛ ااآﺀثا ،' nicht ا ' الأﺄﺛﺀ؛ا

Schwierigkeiten gem acht, deren Spuren zu gelungen ist . . 1896 K ö n ig s b e r g , Anfang November . ﻢﺳ،اا F ra n z

(13)

§ 1. Begriff und Teile (ler Chronologie.

Die C h r o n o lo g ie ist die Lehre т о т Messen der Zeit. Die Zeit kann أاآر €'ا' n u r durch die Ereignisse gemessen worden, welche sich in ih r abspielen oder, schärfer ausgedrückt, durch die Be- wegungen, welche sich in ih r vollziehen. Yolksmässig werden zwar in verschiedenen Ländern die mannigfaltigsten Vorgänge zum Messen der Zeit verwendet, allein alle diese Zeitbestimmungen des gewöhnlichen Lebens «؛؛١١٢ teils ׳لاا)ل لإﻟ oder weniger ungenau, teils n u r für beschränkte Örtlichkeiten verständlich. Den einzigen festen und zugleich überall verständlichen Massstab zum Messen der Zeit gewähren uns die gleichmässigen, regelmässig wiederkehrenden Bewegungen der Himmelskörper, und sie sind daher auch von allen Völkern zur Grundlage ihrer Zeitrechnung genommen worden, während die Art, wie sie zur Bestimmung der Zeit benutzt worden sind, nicht bei allen Völkern dieselbe gewesen ist, einesteils ״׳eil das eine Yolk diese, das andere jene H im m elserscheinung vor- zugsweise berücksichtigte, andem teils weil die Bewegungen der Gestirne nicht zu allen Zeiten und bei allen Völkern gleich genau bekannt waren. Die Chronologie hat demnach eine doppelte Auf- gäbe. Sie hat zunächst alles das zu lehren, was die Astronomie über die Bewegung der Him melskörper festgestellt hat, insofern es für را،)ب Bestimmung und Vergleichung der Zeiteinheiten in B etracht kommt. Diesen Teil der Chronologie n enn t m an die m a t h e m a t i s c h e oder a s tr o n o m i s c h e C h ro n o lo g ie . W eiter aber hat die Chronologie zu lehren, in welcher W eise die ver- schiedenen Völker die *' der Him melskörper für ihre Zeitrechnung verwandt haben, und wie diese verschiedenen Zeit- rechnungen m it einander ausgeglichen werden können. Dieser Teil der Chronologie heisst t e c h n i s c h e oder h i s t o r i s c h e C h ro n o lo g ie . Gegenstand der vorliegenden Schrift ist die technische Chronologie seit dem Untergänge des römischen Reichs, aber m it Beschränkung

(14)

ﺎﺛ

،

اا

؛ die Zeitrechnung der Christen, M ohammedaner und Juden. Dabei ة0ﻞﻟ die Zeitrechnung der historisch wichtigeren Volker ein- gehender, die der abgelegeneren n u r im Umriss behandelt werden.

§ 2

.

Litterariscbe Übersicht.

Der K rieg ist مﺎﻣ؛ا' T a te r aller Dinge. Auch die W issenschaft der Chronologie ist im Kampfe geboren. Ibre Grundlage legte J o s e p h J u s t u s S c a l i g e r ؛ seinem W erke ١١ De emendatione temporwn, Lutetiae 1583, топ dem eine verbesserte Auflage 1598 und nach Scaligers Tode eine dritte, wieder verbesserte, Coloniae Allobrogum 1629, erschien. Scaliger hat hier m it ausgebreitetster, wenn auch im Astronomischen nicht überall ganz ausreichender Gelehrsamkeit die Grundlehren der m athem atischen wie der historisch-technischen Chronologie der verschiedenen Yölker entwickelt und in seinem Thesaurus temporum (Lugduni Batavoi'um 1606; 2. Auflage, mellt durchweg verbessert, 1658) gab er neben anderen Kiesenleistungen auch eine für weitere Kreise berechnete Darstellung der mathe- matischen Grundbegriffe der Chronologie und eine bahnbrechende Erörterung der antiken Ären. An Scaliger schloss sich, nicht ohne ih n im einzelnen m o rfa c h zu ' S e th u s C a lv is iu s in seinem Opus c/ironolofft'cvm, Lipsiae 1605, 2. Auflage 1>:׳ما׳؛ااآ <)- furti ad Oderam 1620, an. Scaliger aber w ar nicht bloss ein eifriger Torkämpfer des reform ierten Glaubensbekenntnisses, sondern er batte sich auch bereits in der Schrift De emendatione temporum gegen den gregorianischen Kalender erklärt und diesen W ider- Spruch später noch verschärft. Beides reizte die Jesuiten / 11111 Kampfe gegen ihn, und sie ersahen sich zum W erkzeug dieses K^ampfs ihren Genossen D io n y s i u s P e t a v i u s , gleichfalls einen der ausgezeichnetsten Gelehrten aller Zeiten. Die Hauptschrift des Petavius, die uns hier interessiert, ist sein Opus de doctrina temporum, Lutetiae Parisiom m 1627, dem sich als eine A rt dritten Bandes 1629 sein Urawlogiiim anschloss, welches eine Anzahl

׳ 1 ن '؛) دا ؛)

آا لا)؛)ا griechischer Quellenschriften zur Chronologie und da- neben in den angehängten ״Variae dissertationes“ eine ﻪﻨﻟ 1ل)ن der glänzendsten, tiefeindiingendsten Untersuchungen zur ’

Chronologie enthält. Meid؛؛ Arbeiten sind 170;؛ zu Antwerpen und 1734 zu Terona neu gedruckt worden. Petavius steht ganz auf den Schultern von Scaliger, und m an darf zweifelhaft sein, ob er ihn m ehr bew undert oder m ehr gehasst hat. E r folgt ihm Schritt

(15)

für و،؛اا ؛'ﻞﻤﺑ und indem er auf seinen Forschungen weiter ﺎﻣ؛اﺎﻤﺑ

sac h t er ihn, wo es irgend angeht, zu widerlegen. E r war an astronom ischen Kenntnissen Scaliger überlegen, an Scharfsinn، ihm gleich, und so verdankt die W issenschaft der Gegnerschaft der beiden grossen Gelehrten die glänzendsten und für ünm er Grund legenden Ergebnisse. Einen kurzen übersichtlichen und bequemen Auszug aus seinen grösseren chronologischen W erken gab dann Petavius in seinem Batiormrium temporwm, Lutetiae Parisioruni 1631, das nachher sehr oft wieder aufgelegt worden ist.

Das siebzehnte Jahrhundert hat seitdem keine nennenswerte " sei es der Chronologie überhaupt, sei es der uns hier beschäftigenden Teile derselben, hervorgebracht, im achtzehnten dagegen nahm die Erforschung der Chronologie des Mittelalters im Anschluss an das Studium der Diplomatik einen bedeutenden Aufschwung.

Vor allem ist hier die A r t de v é r i f i e r le s d a te s e t le؛s f a i t s h i s t o r i q u e s zu nennen, die, angelegt von Dom d ’A n t i n e , vollendet von Dom C lé m e n c e t und Dom D u r a n d , 1750 zu Paris erschien. Eine zweite umgearbeitete 1الأ1ا erheblich verbesserte Auflage besorgte Dom C lé m e n t, P aris 1770. Eine dritte Auflage,

■ebenfalls von Dom Clément bearbeitet, erschien zu P aris 1783/87; hier sind die chronologischen Listen bedeutend vervollständigt. Die vierte Auflage wurde (Paris 1818/44) von St. A lla is ^er- anstaltet, der nam entlich die Chronologie der Zeiten vor der Christ- liehen Ä ra hinzufügte, m eist nach M aterialien, die Dom Clément

■• • hatte. Diese neue " erschien in zwei

Aus-gaben, in 44 Bänden in Oktav1) اا؛ لا in I I Bänden in Quart. Das

W erk enthält die m ^(em atisch e und technische Chronologie in ihrem ganzen Umfange und ausserdem die Chronologie der H errscher der meisten Staaten und der wichtigsten geistlichen und weltlichen W ürdenträger. Es ist eine ungem ein reiche Stoff- ;^m m lung und im allgemeinen von grösser Zuverlässigkeit. Die viel zitierten Talein der Sonnenfinsternisse, von Lacaille und Pingré bearbeitet, wird man freilich n u r m it grösser V orsicht benutzen dürfen. Neben diesem H auptw erk sind ؛ااا )'اا ها;ااآ )׳اا،' andere chronologische Arbeiten jener Zeit noch heute für Einzelnheiten m it Nutzen zu gebrauchen2), wie A. P ilg r a m , Calendarium

chrono-؛) Naoli dieser Ausgabe werde ich zitieren.

2) Das gilt !])dessen nicht von den eigentlichen Kompendien, wie G-atterer’s -Abriss der Chronologie, Göttingen 1777, die heutzutage 7^ % 1ا ertlos sind.־ة

(16)

logicum medi؛ potissimum aevi moniimentis accommodatum, "Wien 1781 1ﺎﺳ j . H e lw ig , Zeitrechnung zur E rörterung der Daten in U rkunden für Deutschland, W ien 1787. Auch des unglücklichen j . H. W a s e r ״Historisch-diplomatisches Jahrzeitbuch،،, Zürich 1779, das ich nicht gesehen habe, اآ־نا ׳)ا gerühmt. Dann aber lieferte L u d w ig I d e l e r in seinem klassischen ״H andbuch der m athe- matischen und technischen Chronologie“, 2 Bände, 1825/26 ة)؛ل1־نلأ') eine neue vollständige Darstellung des Gesamtgebiets, die m it unübertrefflicher K larheit اااآ>ل ٢١١؛؛ ausgebreiteter Gelehrsamkeit und treffendstem U rteil ﺀا1لﺀث rein chronologischen Fragen behandelte, dagegen alles, was m ehr in das Gebiet der Diplomatik fällt, so آ־ﺄﻣا

als möglich ausschloss. Obwohl das W erk fü r die Zeitrechnung der alten Völker• in sehr wichtigen Punkten und zum Teil auch in [der mathem atischen und der m ittelalterlichen Chronologie veraltet ist, entsprach doch der 1883 zu Breslau erschienene wörtiiche "Wieder- abdruck noch im m er einem entschiedenen Bedürfnisse. Das ״Lehrbuch der Chronologie“, das Ideler 1829 in Berlin erscheinen liess, ist ein Auszug aus dem grösseren W erke m it einigen wenigen Berichtigungen.

Die A rbeiten von G a u s s über die Osterberechnung^) regten mehrfach die M athematiker zur Beschäftigung auch لاا؛ﺀ der tech- nischen Chronologie an; das bedeutendste der einschlagenden W erke ist das von

w.

M a tz k a , Die Chronologie in ihrem ganzen Umfange, W ien 1844. So gelehrt und geistreich indessen auch dieses Buch ist, so اا׳؛ل ')أ die Mebrzahl der H istoriker doch vor- ziehen, die " B erechnungen auf einfachere اا1آﻰﺑ

bequemere, wenn auch w eniger wissenschaftliche W eise auszuführen. Von deutschen W erken fü r den speziellen Gebrauch der IHstoriker sind zu nennen: •1. A. W e id e n b a c h , Calendarium historico-christianum medii et novi aevi, Regensburg 1855, ein Buch, das auch eine Menge nicht eigentlich chronologischen historischen und Materials über das Mittelalter, ins-besondere das ' enthält, ohne indessen für die von ihm verfolgten Zwecke vollkommen auszureichen, und dann, beschränk- teren Aufgaben dienend, H. G r o te f e n d , H andbuch der historischen Chronologie des deutschen Mittelalters" ١١٦١٢؛ der Neuzeit, H annover 1872.3) Dieses Buch enthält einen kurzen, zAveckmässigen, obwohl

٩ Von m i r z i t i e r t als Id e l e r, Handbuch.

٩ Vgl. unten §§ 23. 32. 40.

(17)

hier ؛٠١١٠١ da verbesserungsfähigen allgemeinen Teil, dann aber weiter ein Glossar der im deutschen M ittelalter gebräuchlichen Ausdrücke, die irgendwie mit der Chronologie zu thun haben, und sehr gute und bequeme Reduktionstafeln. Eine A rt zweitt؛^ Auflage ist Grotefends ״Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neu- zeit“, bis jetzt 2 Bände, H annover 1891/92.ا) Der 1. Band behandelt mittelalterliche Kalenderwesen in Deutschland und was daran bängt in lexikalischer Form, m it einer Fülle von Nachweisungen ؛aus U rkunden und Schriftstellern, m ehr indessen aus dem Gesichts- punkt des Diplomatikers, als aus dem des Chronologen und enthält

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1

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ااﺎﺤﻤﺻا

؟ die Tafeki des früheren W erks in sehr verm ehrter und verbesserter Gestalt. Die anderen Bände sollen die wichtigsten Diözesan- und Ordens-Kalender umfassen, von denen bis jetzt die von Deutschland, der Schweiz und Skandinavien erschienen sind.

Einige kleinere, m ehr populär gehaltene Arbeiten, welche zum Teil sehr viel weitere Gebiete umspannen, w ie B r o c k m a n n , System der Chronologie, Stuttgart 1883 und L e r s c h , ﻞﺗأاااا.'؛رااا 1ج in die Chronologie, Aachen 1889, wird es genügen, im Vorbeigehn zu erwähnen. Man wird im m erhin bei gehöriger Vorsicht die eine oder andere " Notiz aus ihnen entnehm en können. Zu ■warnen ist dagegen V()؛■ E. B r i n c k m e i e r , Praktisches Handbuch der historischen Chronologie, Leipzig 1843, 2. Auflage, Berlin 1882.

E ndlich hat R. S c h ra m in den Denkschriften der W iener Akademie LV s. 289 ff. ״Hilfstafeln fü r Chronologie“ veröffentlicht, die auch separat erschienen sind und bei der Reduktion einer ausserordentlich grossen Menge von Jahrform en und Ä ren auf unsere Zeitrechnung sehr gute Dienste leisten. Es ist n u r zu bedauern, dass der Verfasser sich im historisch-technischen Teile seiner A rbeit nicht überall genau unterrichtet zeigt.

In Frankreich gab F. A ra g o im 4. Bande seiner Astronomie popidttire, P aris 1857, p. 647 ff. einen brauchbaren Abriss der

" Chronologie und des Kalenderwesens, während

N. de W a i l l y im 1. Bande seiner Éléments de paléographie (Paris 1838) die technische Chronologie behandelte, ohne gegenüber der A r t de vérifier les dates einen erheblichen Fortschritt dar- zustellen. L. de M a s - L a tr ie hat in seinem Trésor de chronologie, d ’histoire et de géographie pour l’étude et l’emploi des dociments (ln moyen «ge, P aris 1889, in einem ungeheueren Folianten eine

(18)

Menge von Dingen zusammengetragen, die für das Studium ׳ آ ؛ ااﺀ )؛ ﺀلآآ ؛ ﻞﻟ ؛ ا ، ط ؛؛

ا<ا Geschichte von W ert sind. D arunter befindet sich ein Abdruck der technisch-chronologischen T'eile der A rt de vérifier les dates, deren Heihgenregister und Glossar aus سا:ا ؛يآ'ﺀ؛اا W erken vervollständigt worden sind, sowie eine Menge R auchbarer, gleich- l؛،lls aus fremden A rbeiten übernom m ener Keduktionstabellen. Zuletzt hat A. G ir y in seinem Manuel de diplomatique, P aris 1894, p. 79 ff. einen trefflichen Abriss der technischen Chronologie gegeben, so weit sie für die Geschichte Frankreichs in B etracht kommt.

Aus England stamnff ausser 11. N ic o la s , The Chrmiologij o f history, London 1833, 2. Auflage 1867 (mir unzugänglich), H a m p s o n , Calendaria medii aevi (London 1841), (؛in Buch, das die Chronologie wesentlich auch vom kulturhistorischen Standpunkt aus behandelt und insbesondere auch von den Gebräuchen berichtet, die sich an die Feste des Mittelalters anschlossen, sowie J o h n j . B o n d , Handijhook o f rules and tables for verifijing dates W'ith the Christiän era, London 1875, 4. Auflage London 1889. Das letztere W erk umfasst ،he gesamte Chronologie seit Caesar; es is t in den allgemeinen Teilen /ن№آ1لأ'اا oberflächlich, aber m it zahl-

reichen praktischen Tabellen ausgestattet, in den historischen Angaben ist es vielfach unzuverlässig. Da der Verfasser indessen assistant keeper im Eecord ()i'؛'؛ee ist, so wird الا؛،ﻞﻟ sich auf seine Angaben über englische Dinge, auch wo er keine Dokumente anführt, verlassen können.1)

Das italienische H andbuch von C. C a r r a r e s i , Oronografra generale dell’era volgare dall’anno / ٠all’anno 2000, Firenze 1875, wird gerühm t; ich habe es nicht gesehen.

Monographien werden an ihrem Orte angeführt werden.

§ 3. Astronomische Vorbemerkungen.

Von den Bewegungen der Him melskörper, welche für die Chronologie in B etracht kommen, handeln die Lehrbücher der Astronomie اا لا)ا der kosmischen Physik, sowie die der m athe- matischen Chronologie.أر Es اا׳ﻞﻟ ')ل sich jedoch aus praktischen

و loh zitiere die 4 . Auflage als Bo n d, Handybook.

ף Die Darstellung bei Ideler, gediegen und Idar, wie sie ist, ist doch heute in manchen Punkten veraltet und jedenfalls bei der bedeutenden Verbesserung und Verm ehrung unserer Hilfsmittel fü r den J ü t i s c h e n Gebrauch nicht m ehr ausreichend. Als bequemes Handbuch ist zu empfehlen ־WISLICENUS, Astro- nomische Chronologie, Leipzig 1895.

(19)

Gründen empfehlen, (؛ﻦﻠﺘﺜﺟ ؛ل der für das Yerständnis der technischen Chronologie wichtigsten dieser Thatsachen ؛ﺀاا)'اا hier kurz zur Sprache zu bringen, zumal dabei ؛‘؛لاار:׳اا لا،؛م[آﺀااﺀت ־اﺀ Besonderheiten der einzelnen ا'ا'؛اا؛ﺀا' in B etracht kommen. Es versteht sich in- dessen von selbst, dass fü r die Chronologie nichts ؛ﻢﻟأاآ'؛ااا ankommt, auf welche W eise m an die י' der Him m elskörper auf-fasst, ob m an also von dem ptolemäischen oder dem coperni- kanischen W eltsysteme ausgeht. ١١ '؛(׳ werden uns daher ؛ااا )׳اا ini folgenden nicht streng an einen bestimmten Sprachgebrauch binden.

Das einfachste und natürlichste ^fass der Zeit ist der Tag. Man verbindet m it diesem W orte bekanntlich einen doppelten Be- griff, indem m an darunter einmal den Zeifraum zwischen Aufgang und U ntergang der Sonne versteht, den n a t ü r l i c h e n rr a g oder L i c h t t a g , der sein Komplement in der N a c h t findet, und dann den Zeitraum, welcher verfliesst, bis die Sonne in ih rer schein- baren Bewegung am Himmel zu demselben Meridian zurückkehrt, den b ü r g e r l i e h e n oder K a le n d e r - T a g (dies naturalis und dies civilis der Römer). Die Astronomen unterscheiden von dem bürger- liehen Tage, den sie S o n n e n ta g (dies solaris) nennen, noch den S t e r n t a g (،lies ﺄﻃ־ها ׳اااا -ا), d. )١. die Zeit, welche durch eine ein- malige U m drehung des ganzen Himmelsgewölbes ausgefüllt wird. Die Sonnentage sind, wie eine genauere Beobachtung ergiebt, nicht in allen Jahreszeiten gleich lang, teils wegen der Schiefe der Ekliptik, teils weil sich die Erde in der Sonnennähe (Peri- helium) rascher in لااآ׳ﻢﻴﻟ ׳لا؛آإااآ bewegt, als in der Sonnenferne (Aphelium). Dagegen sind die stem tag e, welche lediglich von der im m er gleichmässigen A xendrehung der Erde abhängen, stets von gleicher Länge. Sie kommen für die technische Chronologie indessen ebenso wenig in Betracht, als der natürliche Tag. Diese geht vielm ehr überall von dem Begriffe des ا(؛؛ل'ﺀما ׳ا 1؛)'اﺎﺻ 'Tages aus. N ur wenige Sprachen vermögen den bürgerlichen Tag von dem natürlichen zu unterscheiden. D ahin gehört das Griechische, in dem das allerdings n u r von dèn Astronomen gebrauchte W ort vv%ftvu1£Q0v usschliesslich den Zeitraum eines bürgerlichen Tages bezeichnet, das Persische, in dem Schebanruz dieselbe Bedeutung hat, dann aber n؛،n؛؛؛ntli<:h das Dänische und Schwedische. Der Zeitraum , während dessen die Sonne über dem H orizont steht, heisst in beiden Sprachen dag, dagegen der bürgerliche Tag dänisch d0(/n, schwedisch dygn. Der Unterschied in der Länge der Sonnen- tage in verschiedenen Jahreszeiten hat sich erst spät e m ^ n d lic h

(20)

bem erkbar gemacht; über die Ai't. آا׳ﺚﻫ ﻞﻠﻟ؛ااآ dem Übelstande (اااا')׳اا

die Einführung einer m i t t l e r e n Z e it abzuhelfen gesucht hat, wird unten § 38 gehandelt werden.

Selbstverständlich kann m an ebenso ﺀ؟ لاﻳ nach N ä c h te n rechnen, wie nach Tagen, und die« thun in der That viele Völker, z. B. die alten Gallier und die Germanen (Caesar de bello Gallico VI, 18. Tacitus Germania C. 11). ׳ لرأ)؛.ﻢﺑ ؛يا Gebrauch h at sich im Vlittelalter lange erhalten, so dass m an ih n wenigstens in Deutsch- land fast als den eigentlich volksmässigen bezeichnen darf, und

٥١' ist auch heute noch nicht ganz erloschen.

Im folgenden wird unsere gewöhnliche Tageseinteilung zu Grande gelegt, welche, obwohl auf einem von den ﻞﻠﻫأﺮﺛ' 10لملا

V erkom m enen Schema beruhend, doch, wie unten (§ 28) gezeigt werden ١٢!)'d, erst spät zu bürgerlicher Geltung gelangt ist. Da- nach zerfällt bekanntlich der Tag (ه) in 24 stunden, die stunde م ) in 60 M inuten (ni), die Minute in 60 Sekunden (ة). Alle Zeit- angaben in dieser Schrift sind, wenn nicht etwas anderes aus- drücklich bem erkt wird, in m ittlerer Zeit gemacht.

W enn die Sonne durch ﺔﻟ لا ؛؛اآ M eridian geht, so ist an allen Orten, (لا)ن auf diesem Meridian hegen, M itta g , an аПеп Orten, die auf der anderen Hälfte desselben grössten Kreises hegen, M i t te r n a c h t. Die Folge davon ist, dass für alle u n ter ver- schiedenem M eridian hegenden Orte [Mittag und M itternacht zu verschiedener Zeit eintreten, und auf der Erde gleichzeitig samt- liehe Tageszeiten vertreten sind. Da die Erde sich nun in 24 Stunden um sich selbst dreht, also in 60 .2 4 = 1440 Minuten, der ﺄﺛآ ')اااا لا)'؛أاا لإ■ aber in 360 Grade (٠) geteilt wird, so beträgt der Zeitunterschied auf einen Grad 4 = ا־ا .اار Minuten. Ist es also u n ter 1° östheher Länge 12 U hr mittags, so ist es u liter 41 ٠ ö. L. ;2 40 ظ >n nachmittags и. s. w. Das geht so fort, bis die Differenz den Betrag von 24 stun den erreicht. W äre ein Nullm eridian massgebend fü r die Zeit, so müsste z. B., w enn dort M itternacht vom 2. auf den 3. J u n i ist, unter 1 ٠ ö. L. 12 ١١ 4 ،١١ morgens des 3. Ju n i sein und unter 1° w. L. ٦١١١ 56 m abends des 2. Juni. Es herrscht also nicht überall auf der Erde gleichzeitig dasselbe Datum. N un ist aber 359 ° ö . L. = 1° w. L., m an könnte also ebenso gut sagen, dort sei 1156 اا m des 3. Juni. Daraus erklärt es sich auch, wes- halb die W eltumsegler bei der F ahrt nach Osten einen Tag ge- winnen, ،1. ١١. um einen Tag vorrücken, während sie bei der F ahrt

(21)

nach W esten einen Tag verlieren, eine Erscheinung, welche die Schiffsmannschaft des Magelhaens in so grosse Bestürzung ver- setzte. Es würde nun ohne Zweifel am V e rn ü n ftig e n zu sein scheinen, wenn ein bestimmter Meridian als massgebend für das Datum angenommen worden ١١־؛،!׳)؛ und 180 ٠ davon entfernt m it dem Datum gewechselt würde, ااا 1را die Seefahrer schieben in der Tliat seit langer Zeit, آا־0اأ لا sie den 180. Grad von Greenwich überschreiten, einen Tag ein oder lassen einen Tag aus, je nach- dem sie von Osten nach W esten oder von W esten nach Osten fahren. Allein die geschichtlichen Verhältnisse haben es mff sich gebracht, dass das europäische Datum als das normale betrachtet wird, !١١١٢! in allen frem den W eltteilen dasjenige Datum eingeführt

ﺎﻫاا

)

اا-)مآ ist, welches die ersten Entdecker aus der H eim at ااا ؛أ- brachten. Es wurde ،l؛d؛er fü r das Datum massgebend, ob ein لد؛اا لآ auf der F ahrt nach ٦١ '״،׳^״ oder auf der F ahrt nach Osten entdeckt «•(لا׳)ا)'׳اا اا؛اا .. Kanton ز١١ China, ungefähr 113 ٠ ة. L. von Greenwich, das auf der F ahrt nach Osten erreicht worden ist, schreibt daher z. B. sein Datum so und so viel stunden voraus vor der europäischen Zeit; Manila auf den Philippinen dagegen, das ungefähr unter 122° ö . L. = 238 0 w. L. von Greenwich ge- legen ist, datierte, da diese Inseln auf der F ahrt nach W esten ent- deckt wurden, eine entsprechende Anzahl von stunden nach der europäischen Zeit. Daraus ergab sich, dass m an in Manila den 2. Ju n i schrieb, wenn m an in Kanton bereits den ؛ . zählte. 1111 ١

Vergleich m it den englischen Besitzungen auf Neuseeland, das englisches Datum hat, konnte der Unterschied des Datums sogar bis auf 2 Tage steigen, während der Zeitunterschied n u r ؛أ؛؛/ه stunde beträgt. Als es am Ostkap von Neuseeland, ungefähr 178 ٠ ة. L. von Greenwich, Freitag, den 1 . 1 8 4 0 ׳طااآاا ؛لا, morgens 2 آ.' 1اا ׳اا-ﺀما ׳أ

war es in Manila Mittwoch, den 30. Dezember 1839, abends 10ا/م Uhr. W egen der Unbequemlichkeiten, welche diese Verhält- n؛sse ا'؛'اا■ denV erkehr zwischen Manila und K anton m it sich brachten, deren Zeitunterschied wenig über eine halbe Stunde beträgt, hat m an am 1. Ja n u a r 5ل8ه auf den Philippinen das Datum von Kanton a n g e n o m m e n ; ؛) man geht also dort jetzt in der Zeit dem Mutter- lande um etwa 8 stunden voran. Amerika erhielt von Osten aus das europäische Datum , jedoch m it Ausnahme der russischen Be- S i t z u n g e n , die bis zum 130. Grad ١٢. L. von Greenwich !stellten. Diese

. s. 1 f ر ؛؛ 187 Reisen in den Philippinen (Berlin أ

؛؛ 0 ﻞﻤﺳ

(22)

hatten ih r Datum von W esten her. aus dem russischen M utterlande erhalten und waren infolgedessen dem übrigen Amerika Ш11 e؛nen Tag ﺂﻣاا '؛ا،ل«. Bei der A btretung de؛« russischen Nordamerikas an ،lie vereinigten Staaten im Jahre 1867 wurde auch dort das am er؛- kanische ه؛اأاااآا gleichzeitig m it dem gregorianischen Kalender eingeführt. Die Scheidelinie für das Datum (und damit ؛ا'اآ den Wochentag) hat in den letzten Jahrzehnten auch sonst mehrfach gewechselt, da m an bestrebt ist, sie in möglichste U r a b s t i m m u n g m it dem seemännischen Gehrauch zu bringen. So hat z. B. Samoa am 1. . [ 1 8 9 2 ١١١؛ das ل-ا؛اأااا ،ل geändert. Die Scheidelinie läuft gegen- wärtig ،اا،[')-اا die Behringsstrasse zwischen den russischen und den

؛mrerikanischen Besitzungen, ،!؛،١٦٨ östlich von Jap an, den Mar-

schall- und Eidschiinseln und Neuseeland. W as westlich von dieser Linie liegt, hat das Datu.m von H interasien, was östlich davon liegt, also nam entlich die Sandwichsinseln, der San!oaarchipel und die Gesellschaftsinseln, hat amerikanisches D.atimi, ١) W enn west- lieh von dieser Linie Montag ist, so ist östlich davon Sonntag.

لا

'

ﺀا • den A n f a n g d e s T a g e s hat m an im Laufe der Jah r- hunderte verschiedene Fixpunkte gewählt, von welchen w ir im Yerlauf unserer Darstellung einige zu besprechen haben werde]1. Die Astronomen beginnen nach dem Vorgänge des Btolemaeos ihren Tag m it dem Kulminationspunkte der Sonne, ihrem Durch- gang durch den oberen Meridian, also um Mittag und zwar am Mittag des gleichnamigen b ü r g e r l i c h e n Tages; sie zählen ausser- dem im U nterschiede von der heutigen bürgerlichen Zeitrechnung ihre Stunden in № u ^ e rb ro c h en er Folge von 1 bis 24. Unser gegenwärtiger Tagesanfang m it M itternacht empfiehlt sich aus praktischen Gründen, da nicht der Mittag, sondern die N acht eine Scheide für die Geschäfte bildet, entzieht sich dagegen der un- m ittelbaren astronomischen Beobachtung.

Sobald sich das B edürfnis nach einer grösseren chronologischen Einheit geltend machte, als der Tag, boten sich dazu am Bequemsten die wechselnden Lichterscheinungen des M o n d e s dar. Der Zeit- raum, innerhalb dessen die Mondphasen verlaufen, ist ein M o n a t; sein Name ist bei weitaus ،len meisten Völkern von dem unseres Trabanten entlehnt. Es lassen sich aber zwei A rten von Monaten unterscheiden. D er Mond rückt in seiner westöstlichen Bahn täg- lieh etwa 13 0 am Himmel fort und ist nach 271 1 , 5 ﺀل7 ظ 4 3 ع s

(23)

.TAHHFOEMBN. ١٦ n ied er س demselben Ort am Ilinnnel angelangt, m it denselben Sternen ؛lurcl، den M eridian gegangen. Dieser Zeitraum heisst ein p e r i o d i s c h e r oder s i d e r i s c h e r M o n at. Allein unterdessen ist ؛،)؛eh die Sonne in !׳، ?[־؛١١ scheinbaren ل؛؛،ا لاآ am Himmel weiter

vorgerückt, so dass der Mond noch einige Zeit braucht, um sie wieder einzuholen und wieder dieselbe Stellung zu ih r (فآا/اا- nehmen. Die Mondphasen dauern daher länger, als ein perio- discher Monat. Diese D auer der Mondphasen, die Zeit von einer " des Mondes und der Sonne bis zur nächsten, von einem Neumond / لاألآ ändern, heisst ein s y n o d i s c h e r M on at. Seine D auer beträgt 29 2,8 ه 2[ ١١ 44 < اا s• ؛ ا ، der technischen Chronologie ist aus nahehegenden Gründen n u r der synodische Monat verwendet worden. F rühe Beobachtungen lehrten dann, dass der Umlauf des Mondes etwa 2 91/2 Tag beträgt, und daraus konstruierte m an sich b ü r g e r l i c h e M o n a te Y0n abwechselnd 29 und 30 Tagen. ﺎﻣ )ﻦﻟإلا m it Bruchteilen von Tagen, also m it astronomischen Monaten, vermag eine bürgerliche z^treclm u n g selbsfaerständlich nichts anzufangen.

Nach dem Monde bestimmte man in ältester Zeit die Feste and die Zeit der öffentlichen ؟ ^Sam m lungen aller Art. In jedem Lande m it wechselnden Vegetationsperioden trat jedoch daneben bald das Bedürfnis hervor, eine Zeitrechnung zu haben, durch welche sich die W iederkehr der J a h r e s z e i t e n bestimmen lässt, also eine J a h r e s r e c h n u n g . N un ergab sich zwar leicht, dass die Jahreszeiten nach etwa zwölf Mond- umläufen wiederkehren, es m usste sich jedoch sehr bald heraus- stellen, dass ein solches M o n d ja h r dem regelmässigen W echsel der Jahreszeiten n u r äusserst unvollkommen entspricht. Da führte die Beobachtung der verschiedenen Tageslängen zu der Entdeckung des S o n n e n ja h r e s , und die Beobachtung der Nacht- gleichen gestattete dann zugleich eine feste Begrenzung der Jahreszeiten.

U nter einem S o n n e n j a h r e versteht man den Zeitraum, binnen welchem die Sonne ihre scheinbare Bewegung um die Erde voll- endet. Auch hier ist zweierlei zu unterscheiden. Die Zeit, in dei• die Sonne zu demselben Sterne zurückkehrt, von welchem sie aus- gegangen ist, heisst ein s i d e r i s c h e s oder S t e r n j a h r , die Zeit dagegen, welche sie braucht, um zu demselben P unkte der Ekliptik

" ١ heisst ein t r o p i s c h e s J a h r . F ü r die technische Chronologie kommt lediglich das tropische Ja h r in B etracht; seine

(24)

m ittlere Dauer beträgt 365d 5h 48m 46,43 я, 1) also'etw as weniger als 365 У4 Tag. Dieses Mass ist natürlich fü r eine bürgerliche Zeitrechnung ebenso wrenig zu brauchen, wie ein synodischer Monat, und die Hauptaufgabe des Kalenderwesens (!^verschiedenen Völker besteht darin, die drei inkom mensurabelen Grössen Tag, Monat اااا،ل • ل؛لا لا׳ m it einander auszugleichen. Dabei ergiebt «؛)' ١١

die Möglichkeit dreier verschiedener J a h r e s f o r m e n . Viele Völker haben geglaubt, die Vorteile des Sonnenjahres und die des Mond- jahres m it einander vereinigen zu können, indem sie sich ein sogenanntes g e b u n d e n e s M o n d ja h r (auch l u n i s o l a r e s J a h r genannt) schufen. H ier liegt ein Mondjahr zu Grunde, das m an durch eiu m ehr oder weniger künstliches Schaltsystem in ü b e r- einstimm ung m it dem Sonnenjahre zu bringen sucht. Es entsteht also die doppelte Aufgabe, die Monate m it den Tagen und beide m it dem tropischen Jah re auszugleichen. Mit Kecht an der Lösung dieses Problems verzweifelnd, haben es andere Völker ganz auf- gegeben, sich nach dem Monde zu richten. In diesem Palle ist es völlig gleichgiltig und von äusseren Um ständen abhängig, in wie viele kleinere Abschnitte m an das Ja h r zerlegt. Gewöhnlich ist m an bei der altgewohnten Zahl zwölf geblieben und hat für diese kleineren Abschnitte auch den Kamen der Monate י •י י י■ ihnen jedoch eine Länge von 30 oder 31 Tagen gegeben. E in solches Ja h r nennt m an ein f r e i e s S o n n e n ja h r . W ird dabei der über- schüssige Tagesbrucbteil, den das tropische J a h r ergiebt, ver- nachlässig*, giebt m an also jedem Jah re n u r 365 Tage, so spricht m an von einem b e w e g lic h e n S o n n e n j a h r e oder einem W a n d e l- ja h r e . Der Anfangsterm in eines beweglichen Sonnenjahres muss in etwa 1460 Jahren durch alle Jahreszeiten hindurchlaufen. Sucht m an dagegen das bürgerliche Ja h r, das aus lauter ganzen Tagen bestehen m uss, auf irgend eine W eise m it dem tropischen so ^ z u g le ic h e n , dass der Anfangstermin des bürgerlichen Jahres im m er wenigstens ungefähr in derselben Entfernung von den Nachtgleicben bleibt, so entsteht ein f e s te s ؟؛o n n e n j a h r . Die dritte mögliche Jahrform ist das f r e i e M o n d ja h r, (]. h. ein Jahr, welches aus einem Cyklus von 12 M ondmonaten bestellt. Da indessen 12 Mondmonate = 12 . 294 4 ه ل2لأm 2,8s — 354d 8لأ

أ) Die Differenzen zwischen dieser von Hansen herrührenden, auf das Jahr 1800 gestellten Berechnung und dem Ergebnis, zu ^־elchem Leverriers Sonnen- tafeln führen, sind so geringfügig, dass sie fü r chronologische Zwecke nicht in Betracht kommen.

(25)

4 8 33,6 عآs sind, so muss auch hier eine kalendarische Ausgleichung stattfinden, wenn der bürgerliche Monatsanfang stets auf die Mond- phase fallen soh, auf welche er gestellt ist. Das freie Mondjahr ist die unvollkommenste Jahrfom i, da sein Anfang schon im Verlaufe von 34 Jah ren هاا،ن Jahreszeiten durchläuft. Es ist im Altertum nicht nachw eisbar1) und es scheint bisher auch bei keinem der sogenannten Naturvölker angetroffen worden zu sein.

§ 4. Бег ل1ااأ؛آا1ا؛؛)ﻲﻟاﺀ Kalender.

Die christlichen Völker des Mittelalters haben ihre Zeit- rechnung, wie die " ih rer K ultur überhaupt, zunächst von den Römern übernommen. Sie beruht auf dem in der Kaiser- zeit bei diesen geltenden Kalender, den m an nach seinem U rheber den j u l i a n i s c h e n nennt. D er frühere Kalender der Röm er ist seinem W esen und seinem Gange nach nicht m it Sicherheit be- kannt und Gegenstand vielfacher Streitigkeiten der Gelehrten, auf die einzugehen hier nicht der Ort ist. E r w ar infolge der Un- w issenheit und Sorglosigkeit der Pontifices, denen seine Ver- waltung oblag, in grosse V erw irrung geraten, so dass seine N euordnung ein dringendes und allgemein gefühltes Bedürfnis geworden war. Die Reform nnternahm endlich der Dictator

٠. J u l i u s C a e s a r , der sich, da er zugleich Pontifex m axim us war, dazu besonders berufen fühlte, in seinem dritten Consulat (46 V. Chr.).ور U nterstützt wurde er dabei hauptsächlich durch den Peripatetiker S o s ig e n e s , einen alexandrinischen Mathematiker, dem die " zufiel, ا،١١٨ den Schreiber M. E l a v i u s , ׳ا"ا ﺎﻣ،؛أ

dessen Thätigkeit uns n u r ein unklarer B ericht vorliegt.3) Das neue römische Jahi' lehnte sich an das ägyptische an, wich jedoch in wesentlichen Stücken von demselben ab. Die für die mittel- alterliclie Entwicklung wichtigen Teile der Ordnung Caesars sind folgende. Caesar [آ؛اأآاآا das tropische J a h r zu 365y4 Tag an, also 4 Jah re zu 4 . 3651/4 - 1461 Tagen. E r konstruierte danach einen Cyklus von vier Jahren, von denen das erste ein Schaltjahr von 366,

1ر D er V ersuch von G r ä t z , Geschichte der Juden I , s. 476 ff., es den alten

Israeliten zuzuweisen, ist verfehlt. Vgl. R ü h l in der Deutschen Zeitschrift fü r Geschichtswissenschaft Х Л , s . 75 f.

٩ Die Hauptstellen der Alten über Caesars Reform sind Ce n so r in t js de ^ie

natali ٥. 2 0 und Ma c r o b iu s, Satum alia I, 14. In Bezug auf diejenigen Teile der Neuordnung, welche bloss fü r den Kalender der Römer von Bedeutung sind, muss hier auf die Darstellungen der römischen Chronologie verwiesen werden.

(26)

die drei folgenden Gemeinjahre Y0n je 365 Tagen sein sollten. .Nach dem Ablauf eines solchen vierjährigen Cyklus sollte jedes- mal ein neuer, wieder mit einem Schalttage im ersten Jahre, be- ginnen. Der Ansatz des tropischen Jahres auf 365 74 Tag ist. wie wir gesehen h ab e n ,1) falsch, nämlich um fast 1ﻞﻟ لأ 14 ة zu lang, und diese Differenz اأإا')ا bereits nach 128 Jahren zu einem vollen Tage anwachsen. Es lässt sich nicht annehm en, dass Sosigenes dieser آوااا ؛ثا' entgangen sei, da bereits fast ein Jah r- hundert vorher ffipparchos das tropische Ja h r viel genauer auf 3 6 51/4 — ؤ إو Tag = 365،ا 5 ﻞﻧ 5 ﺔﻠﻠﻟ 12 ة bestimmt h a tte ;2) er scheint geglaubt zu haben, ihn vernachlässigen zu dürfen.

Den Anfang seines Jahres setzte Caesar nicht, лѵіе es an und für sich am Zweckmässigsten gewesen wäre, auf ein Solstitium, sondern auf den ersten Neumond nach der VVintersonnemvende, w ahrscheinlich ]ا؛ ١١ damit formell an das sogenannte ؛׳׳[؛٠١١ des

خاا لا[؛ا anzuknüpfen. Zum ersten Monat m achte er den Januarius, weil die römischen Consuln seit dem Jah re 153 V. Chr. ؛ اا؛آ

׳ لا ؛ اا [ اا ؛ 1. ا ih r Am t antraten.

Die Gesichtspunkte, ا[؛ا 1،׳ل welchen Caesar die Tage des Jahres auf die einzelnen Monate verteilte, sind nicht durchs weg erkennbar; er gab aber

dem Janu arius 31 Tage, ،28 »ا0آ،آ 1 م)يﺎﻣا'اا؛،ا׳؛اا Tage, dem Martius 31 Tage,

لأ'[[ل Aprihs 30 Tage, dem Maius 31 Tage, dem Jun iu s 30 Tage, dem Quintihs 31. Tage, den، Sextilis 31 Tage, dem Septembris 30 Tage, dem ()(■،(31 ما لا׳؛ﻢﺑ 'l'age, dem Novembris 30 l'age, dem Decembris 31 Tage.

Hinsichtlich der i n n e r e n E i n r i c h t u n g d e r M o n a te behieh Caesar das äusserst unbequeme altrömische System bei. Danae؛] haben in jedem Monate (1ا׳ﺀ؛ا Tage einen bestimmten Namen. Der erste Monatstag heisst in allen Monaten K a le n d a e (oder Calendae,

أ) Oben S. 12.

(27)

abgekürzt ﻪﻟ . oder Cal.) ١٢ )(؛؛؛(!־ heisst ,■!؛١١) ١٠ ؛!ل]>ماا ؛ا . >־).'،!ﺂﻫ !!ا!؛ا !־ الا '، ااا 0

ﺎﻣ , April, Juni, Sextilis (dem heutigen August), September, November 1)اااآ Dezember der 5. Tag N o n a e (abgekürzt Non.) und

der 13. Tag I d u s (Id.), wogegen in den Monaten März, Mai, Quin- )،؛

إا ﺎﻤﺑ

'

آ en! heutigen لااا؛ر und Oktober der 7. Tag Nonae ااا!)ا der

15. Idus heisst. Von diesen ()in !ا'!!• allemal test benannten Tagen aus wird dann zur Bezeichnung der übrigen Tage rückw ärts ge- zählt und zwar !!!׳؛؛ ؛ ) ) ( ] ! n،isc،!( ؛ ! ־ Sitte so, dass !!!؛!!! den '!’( ؛ ! ■ ) ! ! ؛!!, von dem ؛!!! gezählt wird, n!it1׳()€l!ne،. So اا־؛ا ')ا z. B. der 2. Jan u a r als der 4. Tag vor den Nonen dieses Monats bezeichnet, der

30. März als der 3. Tag v<:>!׳ den Kalenden des April. Der Tag

vor einen! jener Termine ١٢!׳)؛ا ) ا) اا‘(‘،! pridie bezeichnet; es ist da- her z. B. Pridie Idus آأ؛اا ׳اأ؛ﺎﻤﺑ der 14. März. Daneben ist die Be- Zeichnung des Tages ! ! 1س! einem Fest oder nach Kalenden, Nonen und Iden durch postridie sehr häufig (Livius sagt z. в. VI, 1, 12 postridie Idus Qwintiles), sie ist aber nicht offiziell. Da die Monats- !آ؛!!ع)؛ا! Adjektiva sind, so treten sie nicht im Genitiv hinter 0،؛ﺀ؛اا):־!ا)ا, Nonae und Idus, sondo!•؛! der Casus, in dem sie stehen, richtet sich nach dem diosor Worte. Man datiert >!٧١! in der Segel so, dass zwar auf die Frage w a n n ? Kalendae, Nonae und Idus ؛!!! Ablativ stel!en, die anderén Tage dagegen durch a׳nte diem, (؛١(' 0اا؛ ﻢﺑ إا!لإ();ا!0!!)اة Ordnungszahl ا!!()ا إآ؛اا )(ا!)ا؛،)ن, Nonae oder Idus im Accusativ آا)(/ ﺀ إ)(اا!!)لا werden. Demnach lieisst Idibus ﺺﻣ a!n 15. März, ante (('؛ا ‘;}}) tertium Nonas Maias (abgekürzt a. d. III Non. Mai.) am 5. Mai, ﺮﻣ Kalendas Januarms am .31. Dezembei'. Ante diem und pridie اا׳)(!׳)ا0ا £؛!؛ !!/ wie Substautiva behandelt: so sagt z. B. Livius XLIV, 2 " indicta est ex ante (ا؛ﺀ(!!ل

quintum Idus Octobres“, d. ١١. vom 11. Oktober an, und Cicero ad Atticum 11, 11 ״nos Ü 1 Formiano esse volumUS usque ad 0ااا'؛)ا ؛ Nonas Maias“. F ü r die gleichzeitige Bezeichnung m ehrerer Tage kann Livius X LIII, 16 als Beispiel dienen: ״in ante dies octavum et septinium Kalendas Octobres comitiis dicta dies“, (١ .١١. auf den 24. und 25. September. Viel seltener ist eine andere A rt der Datierung, bei der m an die Ordnungszahl in den Ablativ setzt und darauf den ؛آ'م'ا׳ااا !!, von ﻢﺑ־ا'لﺀ:اا؛(ﺀ!ل an gerechnet wird, im Accusativ folgen lässt, also z. B. tertio Kalendas Maias sagt, ا!ا !ا den 20. April

zu bezeichnen. N ur ' kommt die Bezeichnung durch

den Accusativ der Ordnungszahl m it n^hgesetztem oder fort- gelassenem ante vor. So sagt Tacitus, Annales X II, 69 tertium ante Idus Octobres ااا!)ا XV, 41 qnartain deciminn Kalemlas Sextiles.

(28)

1(3 § 4. D E » JULIANISCIIE KALENDER.

Den alle vier .׳)؛ل؛،ااا eintretenden S c h a l t t a g (dies intercalaris)

verlegte Caesar in den Februar und zwar, wie Censorinus C. 20 angiebt, ؛اا،أ den Tag zwischen dem Feste der Terminalia, das ؛(. d. Y II Kal. Martias ااآا)أ dem des Regifugiums, das a. (١. VI Kal. Martias fiel. Die im " übliche Benennung der Tage wurde dadurch nicht verändert; der Tag der Terminalia hiess ؛ااا ):اا

im ﻢﺑ)؛اا؛،ﺎﻤﺑ إ؛اا لا• a. d. V IIK a l. Martias, dagegen bekam der Schalt- tag einen eigenen Namen, zunächst wohl einfach dies intercalaris, später dies bissextus (d. bis V I Kal. Mart.) oder bissextum.ار

E r entspricht demnach dem 24. F ebruar unserer Zählung. Die lateinische Kirche hat an der Besonderheit des Schalttages im m er " im Schaltjahre hat der Heilige, dessen Tag im Ge-nieinjahr ؛اا؛أ den 24. F ebruar fällt, seinen Tag am 25. u. s. ١٢ .لآ

Da die griechische Kirche die Tage nicht nach röm ischer W eise ١٠٠- zeichnet, hat sie als Schalttag den 29. F ebruar angenommen und ihm einen eigenen Heiligen (Каобшѵод0'PbificKLüs) gegeben. E in S c h a l t - j a h r wird wegen der Bezeichnung des Schalttages als Bissextus

«ﺲﻗ bissextus genannt, ein Ausdruck, der zuerst bei Augustinus nachweisbar ist. Die bei den neueren Chronologen beliebte Be- Zeichnung׳ als annus bissextilis ist ﺲﻟ ة’11ﺂﻄﻤﻟ آ und scheint zuerst in Isidorus’ Origines VI. 7, 23 vörzukomnien.3) In chrono- logischen W erken pflegt m an die Schaltjahre ﺀلااآ) اا’ ein vor- gesetztes в oder b zu bezeichnen; die Griechen bezeichnen (ا؛،ل

Schaltung durch SS.

Die Tabelle auf

s. 18

und

19

giebt eine Übersicht h،>er الا)ب

Tage des julianischen Schaltjahres.

Die J a h r p u n k t e , d. h. die Zeiten, in denen die Sonne auf ihrer Bahn ،اﺀ،ﻞﻟ Äquator schneidet oder sich am weitesten ¥()١١

ihm entfernt, welche also die Jahreszeiten begrenzen, legte Caesar, nicht genau in Übereinstim m ung m it seine؛׳ Theorie, aber im An- schluss an das alte italische Bauernjahr, auf V H I Kal. April., ١٦ 11 Kal. Quint., V III Kal. Oct. und V III Kal. J a n .4)

٩ Bissextum hiessen ursprünglich der dies intercalaris س a. d. V I K a l. M art, zusammen, so dass man einen prior und posterior dies unterschied; vgl. Ce l s u s in den Digesten Justinians L, 16, 98 und Ulpianus ebenda IV, 4, 3, 3.

2) Ü ber einige S c h w ie rig k e ite n hinsichtlich des Schaltjahres welche fü r den nuttelalterlichen Kalender ohne Bedeutung sind, vgl. S 0LTAU, Römische Chrono- logie, Ereiburg i. B. 1889, s. 158 ff.

3) D ies bissextilis findet sich schon bei dem von Kbusch, Studien zur christlich-mittelalterlichen Chronologie, Leipzig 1880, herausgegebenen Computus. Karthaginiensis 0. 6 (S. 282).

(29)

Um den Anschluss des ؛ا1؛):׳اا römischen Jahres an seinen neuen Kalender herbeizuführen, gab Caesar durch das dictatorische Edikt, welches den neuen Kalender verkündete, dem laufend enjahre (,'..آاا 1؛اا

Caesare ؛1؛ Ж. Aemilio Lepido Cos. (708 Eoms nach Y arronischer Zählung) durch ausserordentliche Einschaltungen die monströse Länge von 445 Tagen.1) Nach unserer heutigen Zähhveise لآ؛ا 1)־'ا

proleptischen julianischen Ja h re n 2) reichte es vom 13. Oktober 47

V. Chr. bis zum 31. Dezember 4(؛ V. Chr. Das Ja h r Roms 709 — 45

V. Chr. ist das erste J a h r des julianischen Kalenders. Das ل؛،ااا

708 n ennt Macrobius Sat.

I,

14,

و

anniiü conf'itsionis idtirnus, die neueren Chronologen pflegen es weniger passend als annus am - fu sim is zu bezeichnen.

Bereits zu Caesars Lebzeiten trat an seinem Kalender insofern eine V eränderung ein, als im Jah re 44 ٢. Chr. durch ein von M. Antonius beantragtes Gesetz der bis (l؛d؛in Quintilis ge- nannte Monat zu Ehren des Dictators, der in ihm geboren war, in J u l i u s ^ b e n a n n t اا־ااأ 1׳)ه.ةز Sehr bald nach Caesars Tode اآااا׳ما )ل

aber sein Edikt in einem der wesentlichsten Punkte verletzt. E r hatte gewollt, dass peracto qiiadriennii eirciiitu, wie Censorinus (c. 20, 10), oder quarto quoque anno eorifecto, wie Macrobius (Sat. 1, 14, 13) sich ausdrückt, geschaltet ااا'ا ')ا؛'،آ sollte, sich aber dabei einer S e n d u n g bedient, welche nach römischem Sprachgebrauch eine doppelte Auslegung zulies«. W ahrscheinlich lauteten seine Worte wie bei Suetonius, ׳لر؛ا. Jul. C. 40 1)ا،اا bei Macrobius Sat. I. 14, 6 quarto quoque anno. Das benutzten die Pontifices, ١١٨١

nicht im fünften, sondern im vierten julianischen .1؛ل1اا־م ein- zuschalten und dann bei ،liesem fehlerhaften Schaltsysteme zu beharren. Es geschah ،las schwerlich aus Unwissenheit, doch ist die zu Grunde liegende Absicht nicht leicht zu erkennen. Sosigenes scheint durch die ungeschickte Art, w ^ er sein Sclmltsystem ver- teidigte,4) ni<׳l>( ^־enig dazu beigetragen zu l؛؛،l)؛؛n, dieses ا'ما :ي؛ا1اا׳ا׳اا

zu ermöglichen. So geschah es, dass im у erlaufe von 36 Jahren nicht 9, sondern 12 Tage eingeschaltet wurden. Diesen Fehler beseitigte dann Augustus im Jah re Roms 746 — 8 V. Chr. م1ااا 1׳)־ا die

و M a c r o b i u s Sat. I, 1 4 , 3 g i e b t f ä l s c h l i c h 4 4 :؛ Tage an.

2) D. ١؛ . so, • ؛ ؛ ؛١١ wenn von Anfang ﺀل ' ЛѴеН an jiilianische .1؛-־ا ؛،لأا׳م nach ( ؛ ׳١ ٣ von Augustus getroffenen Anordnung bestanden hätten.

ף C e n s o r in u s de die natali C. 22, 1(>. M a c ro b iu s Sat. I, 12, ^4.

*) Pl i n iu s, Nat. Hist. X V II], 2و 2 ل: ..Et Sosigenes ipse trinis comnien- tationibus, qnamquam diligentior ceteris, non cessaN’it tarnen addubitare ipse semet corrigendo.“

(30)

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(31)

ÜBERSICHT ÜBER DIE TAGE DES JULIANISCHEN SCHALTJAHRES. 19 ־ D ece m br is І І І 1 У 1 І І І Й І 1 N ov e m b ris i l l l l i l l l l l i Q ft tn h ris K al . O ct . Y I N o n . O ct . V N o n . O ct . IY N o n . O ct . ل 1 آ N ٨ ١ ٦ ■ O ct . P ri di e N o n . O ct . N o n . O ct . Y II I Id . O ct . V II Id . O ct . V I Id . O ct . V Id . O ct . IV Id . O ct . II I Id . O ct . P ri d ie Id . O ct . Х Ѵ П °К а1 . N o v . X V I K al . N o v . XV K al . N ov . X IV K al . N o v . X II I K al . N o v . X II K al . N ov . X I K al . N o v . X K al . N o v . IX K al . N o v . V II I K al . N o v . V II K al . No v . V I K al . N ov . V K al . No v. TV K al . N o v . II I K al . N o v . P ri di e K al . N o v . 2، ا ٠ ه и сл (Л — ج K al . Sept . IV N o n . Sept. II I N o n . Sept. P ri di e N o n . Sep t. N o n . Sep t. V II I Id . Sept. Y II Id . Se pt. V I Id . Sept . V Id . Sept. IV Id . Sept . II I Id . Se pt. P ri di e Id . Sep t. Id . Se pt. X V II I K al . O ct . X V II K al . O ct . X V I K al . O ct . XV K al . O ct . X IV K al . O ct . X II I K al . O ct . X II K al . O ct . X I K al . O ct . X K al . O ct . IX K al . O ct . V TI F K al . O ct . V II K al . O ct . V I K al . O ct . Y K al . O ct . IV K al . O ct . Ш K al . O ct . P ri di e K al . O ct . K al . A n g . IV N o n . A n g . II I N o n . A n g . P ri di e N o n . A u g . N o n . A u g . V II I Id . A u g . V II Id . A u g . V I Id . A u g : V Id . A u g . IV Id . A u g . II I Id . A u g . P ri di e Id . A u g . 1 ت لأ ﺤﻣ لآ ﻋ . Se؛> t. X VI II K al . Sept. X V II K al . Se pt. X V I ﻪﻟ . Sept . XV K al . Sept. X IV K al . Sept. X II I K al . Sept. X II K al . Sept . X I K al . Sept. X K al . Sept . IX K al . Sept. V II I K al . Sept. V II K al . Sept. V I K al . Se pt. V K al . Se pt. IV K al . Se pt. II I K al . Sept . P ri di e K al . Sept. K al . Ju l. V I N o n . Ju l. V N o n . Ju l. IV N o n . Ju l. in N o n . Ju l. P ri di e N o n . Ju l. N on . Ju l. V II I Id . Ju l. V II Id . Ju l. V I Id . Ju l. V Id . Ju l. TV Id . Ju l. חז Td . Ju l. P ri di e Id . Ju l. Id - Jul-X V II K al . A u g . X V I K al . A ug : XV K al . A ug : X IV K al . A u g . X II I K al . A u g . X II K al . A u g . X I K al . A u e־ : X K al . A u g . IX K al . A u g . V II I K al . A u g . V II K al . A ug : Y I K al . Au s־ . V K al . A u g . IV K al . A u g . Ш K al . A u g . P ri di e K al . A u g . с м с м Сѵ! с ч С Ч co cc ت^ل с м С м (М С Ч ا—أ ﻢﺑ — ז г-н ا־ ﻢﺑ 1 -Н ؛ — ו ،— ١ н ־ 1 -Н г-Н т * 2

(32)

Anordnung, dass die nächste Schaltung erst im Jahre 761 = 8 n. Chr. eintreten solle. Dadurch wurden die 3 zu viel ^ngeschalteten Tage beseitigt, und zugleich wurde das Schaltjahr aus dem ersten Jah re des Cyklus in das vierte verlegt. Es sind daher alle julianischen Jahre unserer Aera von der Form 8 4 ־־ x Schaltjahre. Nach der 1 V erkündigung dieser Neuordnung wurde dann durch ein Senatus- consult und ein darauf folgendes Plebiscit dem Monat Sextilis, in welchem Augustus sein erstes Consulat angetreten und seine wichtigsten Siege erfochten hatte, der Name A u g u s tu s gegeben so dass die beiden N euordner des Kalenders in diesen! fortleben.1)

Seitdem hat der j^ian isch e K alender keine wesentliche у er- änderung m ehr erfahren. D ieV ersuche spätererKaiser, den einen oder ändern M onatsnamen nach dem Vorbilde des Caesar und Augustus durch den ihrigen zu verdrängen, hatten n u r ganz vorübergehenden Erfolg. Auch die christlichen Yölker des Mittelalters haben den julianischen Kalender in allen prinzipiellen Stücken beibehalten, in den technischen Einzelnheiten indessen mancherlei Yeränderun- gen daran vorgenommen, deren nähere Betrachtung eine H au p t' . aufgabe der folgenden Darstellung bilden wird.

Zuletzt ist der julianische K alender in der Stadt A th e n ein- geführt worden, die bis zum sechsten Jahrhundert ihren alten Kalender, der auf einem gebundenen Mondjahr beruhte, beibehalten hat.2) Die gewöhnlich dafür angeführte Stelte, Marinos’ Leben des Proklos C. 36,3) beweist allerdings nur, dass damals noch die alten

أ) Die Hauptstellen über die augustische Ordnung sind Macrobius, Sat. I, 14, 12. 36. Suetonius Aug. C. 31. Plinius N. H. Х У Ш , § 211. Solinus e. 1. Censorinus d. d. n. C. 23, 16. Cassius Die ŁY, 6, 7. E s ist ein yerzeililiclier Irrtum eines Nichtchronologen, wenn Ammianus Marcellinus X X Y I, 1, 13 die ganze Reform dem Augustus zusclireibt. Bei der Neuordnung des Augustus kamen übrigens nocli andere als rein cłironologiscłie Gesichtspunkte in B etracht, über die zum Teil gestritten wird; auch hinsichtlich der Ordnung Caesars bleiben einzelne Zweifel. Diese Dinge sind jedoch fü r unsem Zweck ohne Belang. Es wird daher genügen, auf SoLTAü’s Römische Chronologie, § 170 ff. zu verweisen, wo man z^var nur einzelne der ^nschlagenden Kontroversen erörtert, aber die gesamte neuere L itteratur angeführt findet.

٩ Dieses Kalendersystem kann nur im Yerein mit den übrige؟ alt- griechischen Kalendern behandelt w erden: es muss daher hier auf die Hand- bücher der griechischen Chronologie verwiesen werden. Leider ist der alte attische Kalender ein B rutnest sich ewig neu gebärender K ontroversen؛ e s w ir d genügen, als Y ertreter entgegengesetzter Anschauungen Ad o l f Sc h m id t, Hand- buch der griechischen Chronologie, Jena 1888, und Un o e r, Zeitrechnung der ^riechen und Römer in Mü l l e r’sHandbuch der klassischen Altertumswissenschaft, Band 1, namhaft zu machen. Geradezu zu w arnen ist vor der Darstellung von Ideler, welche in zahllosen Punkten veraltet ist.

٠) 'ET£Ä£UTr;(TE âè TÜJ d' xal X{ xal p e rst 0.7:0 ٢٠# IouXiavou ßaatXeiaq,

äp%0VT0g 'Aftrjvrjât N ixayopou ٢٠٥ ѵештгрои, fJ.Tjuog хата fièv A&7]vatouę M0UVÜ%L-

(33)

Monatsnamen in Gebrauch waren; daM arinos hier den 17.Munychion dem 17. April gleichsetzt, so wäre es an sich wohl möglich, dass man in Athen sich damals bereits des julianischen Kalenders, aber doch noch der alten attischen Monatsnamen bedient hätte, indem man die einzelnen ju l^nischen Monate ein für alle Mal m it dem Namen eines S tim m te n attischen Monate bezeichnet hätte. Ent- scheidend aber ist C. 19 derselben Schrift. Denn wenn dort ohne •weitere Bemerkung erzählt wird, wie Rroklos die Evrj K a l via rov17م]vóg

und die Num enien zu begehen pflegte,*) so folgt daraus, dass damals in Athen noch ein ^ n d k a le n d e r bestanden haben muss. U nter diesen Um ständen wird m an auch von einer Stelle des Simplikios Gebrauch m achen dürfen,2) der zufoige die A thener im Gegensatz zu den Römern ihr J a h r mit der Sommersonnenwende begannen. Da nämlich an dieser Stelle lediglich Beispiele zur Erläuterung eines philosophischen Satzes angeführt werden sollen, so wäre es an sich sehr möglich dass die Bemerkung über die A thener sich auf vergangene Verhältnisse bezöge, um so mehr, da w h rsc h ein h ch einige andere von den hier angeführten kalendarischen Ein- richtungen damals völlig antiquiert waren. Erwägen w ir aber daneben die Angaben des Marinos, so werden w ir annehmen dürfen, dass Simplikios die Zustände seiner eigenen Zeit im Auge hatte, und der attische Mondkalender also noch unter der Regierung Justinians in Geltung war. Uber die Zeit, wann er abgeschafft w urde, fehlt es an N achrichten; der Gedanke liegt nahe, dass er bald nach der völligen U nterdrückung des Heidentum s und der V ertreibung des Philosophen (529) beseitigt worden ist.3) Jeden- falls ist die Ansicht von Unger^) irrig, er habe bis zum Ausgang des Mittelalters bestanden. Die an dem Rarthenon eingemeisselten Inschriften^) datieren nach römisch-julianischen Monaten und Jahren der W elt mindestens seit 694, und vollends die fränkischen H erren

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و Commentarii in Aristotelis Pliysika, р. 875 der Ausgabe von Diels: *Ag

3k 7]/1£tg 7zotou;1£ß-a âp%âg iviauToö jikv ■K£pl #£ptvâg TpOTzâg üjg ’A&yvaioc, آ 7Z£pt /1£T07rwpŁvó.g üjg 7 هاZ£pl T7]V vöv XaX0UJUL£V7]V A dtau , 7 وt£pt %£tfJL£p1vâg <bg 'Pwfialot, 71 أ£pt èaptvâg üjg 'Äpaߣg xat А а11а<тхг)ѵоі. [17)vög dk £1 Ttu£g âp%7)v T7)'S

7Гav(T£Ä.7)vov léyoüG tv و TYjv véav, âé<T£t la o v r a t аитаі.

ﺀ) Doch, siełlt sich, nocli die Trullanische Synode von 692 in ilirem Kanon 66 veranlasst, gegen die volksmässige Feier der Numenien zu eifern (Mansi, C01- lectio conciliorum X I, col. 973).

٠) A. a. 0. S. ?65. 769 (2. Aufl.).

٠) Corpus Inscriptionum Graecaruin IV, n. 9321 ff. ü b e r ihre Echtheit ygl. G regorovius, Geschichte der stad t Athen im M ittelalter I,

s.

208.

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