• Nie Znaleziono Wyników

Thorner Presse 1887, Jg. V, Nro. 113

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Share "Thorner Presse 1887, Jg. V, Nro. 113"

Copied!
4
0
0

Pełen tekst

(1)

lürTh Abonnementstzreis

^ Psenniq^^" ^ rs tä d te frei ins H a u s : vierteljährlich 2 M a rk , monatlich 67

" s w ö i ' r t s frei per Post: bei allen Kaiserl. Postanstalten vierteljährlich 2 Mark.

. A u s g a b e

" g l i c h 6 ^ Uhr Abends m it Ausschluß der S »n n - und Feiertage.

Redaktion und Expedition:

Katharinenstraße 204.

JnsertionshreiS

für die Spaltzeile oder deren Raum 10 Pfennig. Inserate werden angenommen in der Expedition Thorn Katharinenstraße 204, An.noncen-Expedition „Jnvalidendant"

in B erlin, Haasenstein u . Vogler in Berlin und Königsberg, M Dukes in W ien, sowie von allen anderen Aunoncen-Expeditionen des I n - und Auslandes Annahme der Inserate für die nächstfolgende Nummer bis 1 Uhr M ittags.

Dienstag den 17. M ai 1887. V. Zahrg.

Ira u e n a rö e it.

Schutz, welcher dem weiblichen Geschlecht durch die Ge- viel stkwährt w ird , erstreckt sich nur auf die Fabriken,

»ixygr L e ü te " ^ ^ " ^ '^ e n A rbeiter („K in d e r von 12 bis 14 und lange,

lirb ^ . Gewerbeordnung einige Schutzbestimmungen, welche fü r

lEeiNNkN 11 11»,««»»

^ von 1 4 bis i g J a h re n ") anlangt, sind die Schutz- '» N t bi ^ beiden Geschlechtern gemeinsam. UeberdieS aber

»lle e Gewerktn i-k n .in n - i n i » - k>">-

ohne Unterschied d«S Ä lte r- gelten. Unter Weg- , ^>t«r Schutzbestimmungen, welche fü r alle jugendlichen

^ 1>etzung«weise alle Kinder ohne Unterschied deß Ge-

^»i> j« A'O'bcn sind, kann man den gegeuwäriigen gesetzlichen Z u - zusammenfassen: 1. Wöchnerinnen dürfen wäh-

^kd,n 2 n, n nach ihrer Niederkunft in Fabriken nicht beschäftigt G e rin n e n dürfen in Bergwerken. S a lin e n , Aufberei­

t e Tan "Ü unterirdisch betriebenen Brüchen und Gruben nicht ' t dj. okschüstigt werden. D urch Beschluß des BundcSrathes ss^ENdung von (jugendlichen Arbeitern sowie von) A r-

^^hren »«wisse FabrikationSzweige, welche m it besonderen t e s , „ , k ^ tu n d h c it oder S ittlchkeit verbunden sind, gänzlich

»?' Jn«k r ^°n besonderen Bedingungen abhängig gemacht wer«

k^ardki» 0"d*re kann fü r gewisse FabrikationSzweige die ->tze Und» Arbeiterinnen untersagt werden. D ie Anträge

"'iterinnt, zielen auf E rw eiterung des Schutzes der B r- 7»thj„ Dieses Streben wurde von der Commission ein-

? der F . .? '» ^ D ie Anschauung, daß der erwachsene Arbeiter t z , ^ " h " t de« ArbeitSvertragS, in der Gleichheit der Rechte

^ "»schließenden und in dem Coalitionsrecht ausreichenden

« ein/ "Erwüstender Ausbeutung seiner A rbeitskraft finden t «iche "^ is e , tr if ft jedenfalls dem weiblichen Geschlecht gegen- d! t tz: Einerseits sind die Arbeiterinnen den Bew eis, daß

a>» " illiitte ln einen wirksamen Gebrauch zu machen vcr-

^ ^ )>ar schuldig geblieben. Ferner aber fordern die V er- , ü b lic h e n Geschlechts in Bezug aus Gesundheit und

besondere Rücksichten nach A r t und M a ß . Endlich t e betracht, daß auf der G a ttin und M u tte r in erster

^ i e Familienleben und das Gedeihen der nachwachsen- ' t ^ i S , damit aber die K ra ft und Gesundheit, die Zu«

beruht und beruhen muß. D a - Gesetz hat, wie b,n worden, der erwachsenen A rbeiterin ein gewisses i ^>chna ^sonderen, Schutz gewährt. Doch ist dasselbe der Er»

den ^ . ü rftig und fähig. An ein Verbot der Frauenarbeit

^ » s ^ ^ b rik e n , wie es im höheren Interesse der F a m ilie er-

^ 1 ^ ""u unter den obwaltenden Verhältnissen nicht ge-

? ELohl aber kann und muß das Gesetz der durch H „„. "'stung in der Fabrik bedingten Entfremdung der F ra u

F a m ilie , von ihrem natürlichen B e ru f nach M ö g - s D am m entgegensetzen. D ie Commission schlägt zu l o tte rn ' ' Verlängerung der Ruhezeit der Wöchnerinnen, s ic h e r m V e r b o t s gewisser gesuvdheitS- und sittlichkeitSge-

> ^tigungen, unbeschräukieS V erbot der Sonn» und , t < r tz g ,.'"' Verbot der Nachtarbeit m it gewisse» Einschränkungen, tz A u « d ,r A rb e it an den Vorabenden von S onn- und Fest- i. öd»«»! r ^ " " 6 der Arbeitsdauer fü r solche Arbeiterinnen, welche

t e i i ^ ^ l e n ' ' ^

<">«e« Verbieten. D ie Kommission glaubt, damit weder

^schriet, Unbilliges zu verlangen und doch wesentliche

^ "Uf dem Gebiete deS ArdeiterschutzeS anzuregen.

- politische Tagesschau.

Abgesehen von den beiden Steuervorlagen gedenkt der

^ R e i c h s t a g dem Vernehmen nach, bis zum Donnerstag vor

! Pfingsten seine Arbeiten sämmtlich zu erledigen, so daß nach Pfingsten lediglich die B erathung der beiden Steuervorlagen zum Abschluß zu bringen bleibt. D e r Wiederzusammentritt soll am 8. J u n i erfolgen.

D e r G r s c h ä f t S ü b e r s i c h t deS A b g e o r d n e t e n ­ h a u s e s über die heute geschlossene Session, welche am 15. J a ­ nuar ». I . ihren Anfang nahm. ist zu entnehmen, baß Las Haus 55 Plenarsitzungen abhielt. Außerdem fanden 26 AbtheilungS- 142 Kommission-- und 170 Fraktionssitzungen statt. Von 30 dem Hause zugegangenen Gesetzenlwürfen wurden 29 angenam- wen. D e r Gesetzentwurf betreffend Gewährung einer StaatSbei- hülfe au die rheinische ProvinzialhülfSkasse, blieb unerledigt.

Außerdem wurden der E tat, RechnungSvorlagen und Denkschriften erledigt. Seldstständige Anträge wurden von M itg lie d e rn des Hauses 7 eingebracht, davon ist ein A ntrag erledigt durch A n ­ nahme de« angeregten Gesetzentwurf«, auf einen A ntrag wurde eine Resolution beschlossen, einer abgelehnt, einer durch Uebergang zur Tagesordnung erledigt, einer zurückgezogen und 2 blieben un­

erledigt. Petitionen sind 516 eingegangen.

D ie „N o rd d . A llg . Z tg ." m eldet: F ü r den feierlichen Akt der Vornahme deS ersten Spatenstichs fü r den N o r d - O s t s e e - K a n a l und die damit verbundene feierliche Grundsteinlegung

> der Schleuse zu Holtcnau ist nunmehr der 3. Ä u n i Allerhöchst I festgesetzt. W ie verlautet, gedenkt der Kaiser in Person m it allen

! Königlichen Prinzen der Feier anzuwohnen. Eingeladen werden dazu die BundcSrathsbevollmächtigten, die Gesammtvorstände des Reichstags, deS Abgeordneten- und Herrenhauses, die M itg lie d e r des StaatSministeriumS und die Spitzen der schleswig-holsteinischen Provinzialbehörden. D ie Abreise der Festgäste von B e rlin w ird

! am 2. J u n i über Lübeck erfolgen, wo die S ta d t die Durchreisen-

; den zu einem Gabelfrühstück eingeladen hat. A u f der Rückreise w ird am 4. J u n i in Hamburg verw eilt werden, um einer E in ­ ladung der dortigen Behörden zufolge eine Besichtigung der neuen Zollanschlußbautcn daselbst stattfinden zu lassen.

D e r d e u t s c h e M i l i t ä r a t t a c h e « i n P a r i « , F reiherr von H u e n e , der erst seit einigen Jahren Hauptmann ist, ist der „N ationalzeituug" zufolge durch ein ganz außergewöhn­

liche« Avancement zum M a jo r im Generalstabe befördert worden.

Diese Maßregel w ird als dir A n tw o rt auf die unerhörten und völlig unbegründeten A ngriffe der Pariser Hetzpresse gegen den deutschen M ilitärattachee au« Anlaß der A ffä re Tyrolles be­

trachtet.

D ie E rrichtung einer d e u t s c h e n m e t r o r o l v g i s c h e n S t a t i o n auf dem Gebiete dc« S n a b e l i - S u l t a n a t S an der Ostküste A frikas ist nach dem Vernehmen der N . P r. Z . eine beschlossene Sache. Ueber den O r t, an welchem die S ta tiv « errichtet w ird , ist noch keine Entscheidung getroffen.

D ie Demonstrationen der Studentenschaft in W i e n gegen den dortigen Professor M a a ß e n scheinen nunmehr ih r Ende erreicht zu haben. V on den fü n f dabei verhafteten Studenten wurden, wie das W iener Fremdenblatt m itth e ilt, zwei zu je drei Tagen, drei zu je 24 Stunden Arrest verurtheilt. Z w ei sind von ihnen katholischen, drei mosaischen Glauben» D ie Frankfurter Z eitung aber glaubt in einer W iener Korrespondenz als „th a t­

sächlich hervorheben zu sollen, daß man in den Tum ultanten m it

„unverfälschten Antisemiten" zu thun hatt«. D e r eine der Bestraften

A n harter Schule.

Roman von Gusta » Zmme.

"H°st Du

(Nachdruck verboten.) (Fortsetzung.)

>°o. »«spröden?"

e » , K > « nächste Veranlassung, daß ich nach B e rlin ge- E s soll Alle« aufgeboten werden, um Leontine 'i-k u r ? " " bei D i r . "

^stürm te Edgar, alle möglichen Schritte zu ihrer du

»Der « ^ zärtliche M u tte r vortrefflich, ha, ha, ha."

« S ir h ""e «ine S p u r, sie ist aber wieder verloren."

L , ", ab,r b verfolgt werden. Vincent w ird den S p ürhund kj °sk» L . , , . "vch andere Hebel find in Bewegung zu setzen. De«

b«m Prinzen ist gefährdet, wenn w ir sie nicht s> 4 , stehen und fallen m it ih m ."

Uuh" A dieser Unterredung ließ Hortense r« ohne W ider- di ^ v r t " u t großer Freude geschehen, daß Madame

>l>» Achate ^ . Hvuse installirte, und bald genug empfand die ba- ^ "E r jetzt eigentlich da« Regiment führte. D e r Baron tz , E« °f^vse und diese, wa« Tante d'A rcourt wollte, tze 'Sktit " I . ^ im Hause de« B a ro n s von R tin a «ine rege l'E'ehr. d . ? " ^ b e w ar jedoch wesentlich verschieden von dem ' Die ^ Zeiten der verstorbenen B a ro n in stattgefunden Ib» "be L>.,!^Entltche Cröme der Gesellschaft bewahrte ihre ab- Ie U " Ä a A - 2» man wollte erst sehen, welche Aufnahme der

*v»r o k " " E>ofe zu T h e il werde. L in e 'V o rs te llu n g da- kb. i>rgvn- " "vch nicht erfolgt, sei e«, w eil die Saison noch , 'v w eil de«fallfige Anfragen kein Entgegenkommen

»in» ^ f ü r fanden sich, man wußte nicht recht, wie - dem» von Leuten ein, welche die Gesellschaft zwar ii« ' die m "*ier doch nicht die volle Berechtigung zugesteht,

to„ s. '" 'p f in g t und im S tro m e mitschwimmen läßt,

^ iweik.lk^-. größerer Anzahl erscheinen, einem Hause ein

> haste« Gepräge aufdrücken.

Viele dieser Gäste verdankten ihre E in führung Onkel Vivienne, der wieder au« Frankreich gekommen und auch nicht offiziell, wie Madame gewünscht hätte, dahin zurückgekehrt w ar. E r erklärte dem B a ro n , der ihm gastfrei Wohnung in seinem Hause anbot, seit seine Schwester und die Kleine ihn verlassen, fühlte er sich wieder als den afrikanischen Soldaten, der sein Z e lt bald hier, bald dort aufschlage. S o kam uud ging er, ohne daß man einen Anstoß daran nahm. W a r er da, so bildete er meisten» einen M itte lp u n k t fü r die jüngeren O ffiziere, die er durch die Erzählung seiner KricgSabenteuer vortrefflich unterhielt.

Ulrich von F reiburg gehörte dem Kreise der Letzteren an E r war von seinen Reisen fast gleichzeitig m it seinem Onkel und dessen Gem ahlin zurückgekehrt. Hortense w ar der M agnet, der ihn anzog und abstieß, so daß er sich auch während ihres gemein­

schaftlichen Aufenthaltes im Auslande mehrmals m it seinen V e r­

wandten zusammengefunden und ebenso oft wieder von ihnen ge­

trennt hatte. W a r er in der Nähe seiner nunmehrigen Tante, so peinigte ihn da« Gefühl, daß jeder B lick, den er auf sie richtete, jedes W o rt, da« er m it ih r sprach, ein Unrecht gegen seinen Onkel sei, er riß sich loS, floh m it dem Vorsatz«, nicht wiederzukehren und konnte «S fern von ih r nicht anShalten.

Nach B e rlin w ar er in der Absicht gekommen, seinen Abschied zu nehmen, um Hortense« gefährliche Nähe auf im m er zu meiden

— vergeben«. Kaum w ar er wieder in ihrem Zauberkreise, so fühlte er sich mehr al« je verstrickt und redete sich ein, er müsse bleiben, w eil r« seine P flicht sei, sie zu überwachen, da er ihrer Tante gelobt habe, sie vor dem Grafen Falkenburg zu schützen, der zu seiner grenzenlosen Verwunderung da« Hau« seine« Onkel«

wieder besuchte und nicht n u r m it Hortense, die allerdings von seiner B o sh e it nicht« wußte, sondern auch m it Madame d'A rcourt ganz freundschaftlich verkehrte. A ls er der würdigen Dame darüber seine Verwunderung zu erkennen gab, lächelte sie m ild und sagte in ihrer salbungsvollen W eise:

„ E r hat sein Unrecht eingesehen und mich um Verzeihung gebeten."

ist der H örer der Rechte Schamo M argenroth, zu T a rn o p o l in G alizien gebürtig.

Obgleich die hauptsächlichsten Organe der verschiedenen F rak­

tionen ohne Ausnahme den S tu rz de» f r a n z ö s i s c h e n Kabi- net» fü r unvermeidlich erachten, und fortgesetzt da« M in is te riu m angreifen, herrscht, wie der „ N a t.-Z tg ." gemeldet w ird , über den Ausgang de« Konflikt» im m er noch vollständige Ungewißheit. „ D a die Frage Boulanger die S itu a tio n beherrscht, und ersichtlich keiner der in Frage kommenden P a litike r wagen möchte, den Kriegsminister zu beseitigen, w ir» durch das opportunistische O rgan

„ P a r is " die Idee laricirt, i» dcm nächsten Kadinet den Ge­

neral Boulanger als Kriegsminister und dessen Widersacher F lo u - ren» a>» M in is te r des Ueußeren zu belassen, wodurch dem V e r­

bleiben BaulangerS im Kadinet der beunruhigende Charakter ge­

nommen würde. Es muß sich nun zeigen, welche Aufnahme diese Idee finden w ird . B e i den M itg lie d e rn der Budgetkommission begegnet die Vorlage des Kriegsm inisters hinsichtlich des V e r­

suche- der M o b ilis iru n g eines Armeekorps starkem Widerstände.

Jedenfalls w ird der Ausschuß die Angelegenheit so lange wie möglich hinziehen."

D ie äußerste Linke der f r a n z ö s i s c h e n Deputirtcnkam- mer hat nach längerem Schwanken m it 35 gegen 4 S tim m e n bei 6 Stim m enrnthaltungen beschlossen, die von der Budgetkommission niedergelegt vorgeschlagene Tagesordnung anzunehmen.

A us W a r s c h a u w ird der „Kreuzzeilung" geschrieben, daß cS unter den Lieferanten kein Geheimniß sei, daß die Kriegsma- gazine der westlichen Provinzen Rußlands aufgefüllt würden.

M a n hat das früher mehr ambulante Magazinwesen neuerding- in ein System von größeren Haupt- und kleineren Nebenmaga- zincn gebracht, welche man nun zu komplettsten sucht. Besonders nach Warschau und Kiew sind größere Abschlüsse gemacht worden.

W as dagegen die russischen Trnppenverschiebungen anbetrifft.

Welche über Brüssel gemeldet worden sind, so ist davon in einge­

weihten Kreisen nichts bekannt. D aß die panslavistische Presse in alter Weise ihre Hetze gegen alles Deutsche und ihr Liebäugeln m it Frankreich fortsetzt, w ird von allen besonnenen Elementen auch in Warschau ebenso scharf verurtheilt wie im AuSlande.

W ie P e t e r s b u r g e r B lä tte r melden, ist die Frage be- treffs der Erhöhung der P a ß s t e u e r fü r Reisende nach dem AuSlande im Reich-rathe auf neue Schwierigkeiten gestoßen, weshalb die Erhöhung so bald nicht zu erwarten sein dürfte.

AuS B e l g r a d liegt die M .ld u n g vor, daß Garaschaniu seine Demission zurückgezogen habe und da- ganze Kadinet intakt im Amte verbleibt.

Anläßlich der Polemik der europäischen Presse über die F r a g e d e r O k k u p a t i o n B o S n i c n S , schreibt d«S J o u r­

nal de S t. PeterSbourg: Angesicht» der Widersprüche und deS M an g e ls an richtigem Zusammenhange, welche sich in diesem Kampf der Presse ergeben, würde man sich nicht darüber wundern können, wenn da» J o u rn a l eS vorziehe bei der Uukenntniß von Dokumenten, die zur V e rifiziru n g so abweichender Ausführungen dienen könnten, Stillschweigen zu beobachten. ES bleibe zu hoffen, daß die Kabinett m it Festigkeit den Weg verfolgen, der ihnen durch das allgemeine B e d ü rfn iß nach Verständigung und Frieden empfohlen w ird , ohne daß sie sich dabei durch da« zwieträchtig« Treiben der Presse beeinflussen lassen.

W ie aus S o f i a gemeldet w ird , fand am Donnerstag in der dortigen M ilitä rsch u le ein Sänket zu Ehren der neneruannten O ffiziere statt, welchem sämmtliche M in is te r beiwohnten. D ie Re-

„U nd S ie glauben, daß r« ihm damit Ernst sei?" hatte Ulrich verwundert gefragt.

„Ic h hoffe eS; sollte r« aber ander« sein, so straft man ihn jetzt w eit mehr, indem man ihn hier duldet al» indem man ihn verjagt."

Ulrich hatte diese ungeheure Verblendung nicht begreifen können und w ar so weit gegangen, dem B a ro n eine Andeutung zu machen, der hatte aber lachend geantwortet, er kenne den P a tro n und werde ihn zu überwachen wissen, j.tzt bedürfe er aber seiner denn er sei ihm bei der Auffindung seiner Tochter behülflich.

U lrich bat, ihm doch lieber mehr über die traurige A n - gelegenheit anzuvertrauen, damit er dieselbe in die Hand nehmen könne, der B a ro n «ntgegnete aber:

„Aszuvertrauen ist gar nicht«, ich weiß davon ebenso viel wie D u . Z u m S püren und Entdecken ist der G ra f aber unstreitig geeigneter al« w ir Beide und da« ist fü r un« sicher kein V o rw u rf.

Uebrigen« steht D i r nicht« im Wege, auch Deine Maßregeln zur Wiederauffindung D einer Cousine zu nehmen."

Da» versuchte Ulrich, aber ohne allen E rfo lg ; e« fehlte ihm eben jeder Fingerzeig, der Grafen Falkenburg doch in gewissem Grade besaß. W a r auch die Liebe fü r Leon'ine in Ulrich durch die Leidenschaft fü r Hortense erstickt, so hegte er doch noch eine lebhafte Theilnahme fü r die Jugendgefährtin. Dazu gesellte sich der V o rw u rf, daß e» seine Treulosigkeit gewesen, die sie zu dem verzweifelte» Schritte getrieben, und endlich ein Argwohn gegen den Grafen. E r beschloß, ihn zu beobachten. C« waren also der Gründe mehrere, die ihn an B e rlin fesselten und ihn dem Banne von Hsrtense Nixenaugen rettungslos verfallen ließen.

G ra f Falkenburg w ar an jenem Tage, an welchem er in der kleinen V illa in Thüringen den heftigen A u ftr itt m it Leontine gehabt hatte, in der Absicht abgereist, den Prinzen darauf vor­

zubereiten, daß er bei der jungen Dam e auf größere S chw ierig­

keiten stoßen «erde, als dies den Anschein gehabt hatte. S p ä t am Atzend in der B'schen Residenz angekommen, erhielt er eine

(2)

grnten werden wahrscheinlich ihren Aufenthalt in Rustschuk in Folge Unwohlseins S tam bulow 'S verlängern.

D e r aus dem polnischen Aufslande bekannte D iktator L a n g i e w i c z ist, wie dem „ N . W . T . " aus K o n s t a n t i ­ n o p e l berichtet w ird , in Konstantinopel, wo er zuletzt einen Pferdrhandel betrieb, am 13. d. M . gestorben.

Nach den letzten au» A f g h a n i s t a n eingetroffenen Nach­

richten hat der E m ir dem Oberbefehlshaber Guzni, Golam Halber Orakzai bedeutende Verstärkungen gesandt. S e it dem Gefecht m it den G bilzai» bei M a r u f hat der letztere wenig Fortschritte gemacht und heißt eS, daß seine Truppen in Menge desertiren Von E in ­ geborenen stammende Nachrichten melden, daß zwei Tage lang heftige Kämpfe zwitchen O om ara, dem Ken von Ju n d u l, und M a - homed S h a rif von D a ir stattgefunden haben. D e r erstere e rlitt eine Niederlage und verlor 700 M a n n ._________________ ______

preußischer Landtag.

DaS H e r r e n h a u s genehmigte die Landgüterordnung fü r den Regierungsbezirk Kassel m it Ausnahme deS Kreises R in te ln in der »om Abgeordnetenhause abgeänderten Fassung und berieth dann den Gesetzentwurf betr. die Theilung von Kreisen in den Provinzen Posen und Westpreußen, gegen welchen seitens der polnischen M i t ­ glieder ähnliche Einwendungen, wie sie im Abgeordnetenhause gemacht sind, erhoben wurden, während der Vizepräsident de- StaatSministe- riu m -, M in is te r deß In n e r» v. P u t t k a m e r kurz die großen nationalen und politischen Gesichtspunkte de- GesetzeS betonte. Z u einer lebhaften Debatte kam e-, als H err v. K o - c i e l S k i an dem Zustandekommen der Beschlüsse deS andere» Hause- eine K ritik übte, welche der Präsident als ^parlam entarisch bezeichnete und über die auch noch der H e rr M in is te r sein Befremden in entschiedener Weise au-sprach. I m Uebrigen wurden die KreiSeintheilungen im Einzelnen unverändert nach den Beschlüssen deS anderen Hause- angenommen und der Gesetzentwurf selbst 6ir d lo o angenommen. D ie Gesetzent­

würfe, betr. den Verkehr auf Kunststraßen und betr. die Fürsorge fü r Beamte in Folge von Betriebsunfällen, wurde» ebenfalls durch en dloe-A nnahm e, eine P etition wegen Beseitigung der Ausdehnung der Schulpflicht fü r die Kinder der ländlichen Bevölkerung der Rhein- provinz bis zum 14. Lebensjahre aber durch m otivirte Tagesordnung erledigt. D a ra u f wurde unter den üblichen Form alitäten und m it einem dreimaligen Hoch auf S e . Majestät den Kaiser und K önig, da­

vor» Präsidenten au-gebracht w ar, die Sitzung um 1,4 Uhr ge­

schloffen. ____________

DaS A b g e o r d n e t e n h a u s beschäftigte sich nur m it Petitionen. Solche von Einwohnern der S ta d t Posen um Zulassung ihrer Kinder zum polnischen Sprach- und Religionsunterricht, wurden durch Uebergang zur Tagesordnung erledigt. Eine kurze Debatte knüpfte sich an die P etition des Vorstände- deS Rheinischen Bauern- vereiuS, betreffend die Dauer der S chulpflicht in den ländlichen V o lks­

schulen, bezüglich deren die von der Kommission beantragte m otivirte Tagesordnung zur Annahme gelangte. Eine P etition eine- Schul- verbandeS in der P rovinz Schlesien wegen Heranziehung der R itte r­

gutsbesitzer zu den Schullasten wurde nach kurzer Debatte der S taatS- regierung m it der Aufforderung überwiesen, möglichst bald im Wege der Speztalgesetzgebung die B eitra g-p flicht der Gutsherren entsprechend zu regeln. — Nachdem dann die übliche Geschäft-übersicht gegeben w ar, schloß der Präsident nach 3 Uhr die Sitzung m it einem Hoch auf Se. Majestät den Kaiser und König, in welches da- Haus drei­

m al lebhaft einstimmte.

I n e!»er vereinigten Sitzung der beiden Häuser deS Landtage- fand um 4 1 , Uhr unter dem Vorsitz deS Präsidenten deS Herren- hause-, HerzogS vo» R a t i b o r , der Schluß der beiden Häuser deS Landtage- statt. B ald nach Eröffnung derselben erhielt der Vize- Präsident deS EtaatSm inisterium S, M in is te r de- In n e rn v. P u t t ­ k a m e r , da- W o rt, der die Allerhöchste Botschaft verlas, in welcher er beauftragt w ird, den Landtag der M onarchie am 14. M a i v. I . im Namen deS K ö n ig - zu schließen. M i t einem vom Präsidenten au-gebrachten Hoch, in welches die anwesenden M itg lie d e r dreimal

begeistert einstimmten, wurde sodann die Sitzung geschloffen.

Deutsches Seich.

B e rlin , 15. M a i 1887.

— Seine M ajestät der Kaiser arbeitete gestern von 4 Uhr ab noch einige Z e it m it dem Chef de» M ilitä r-K a b in e tS General der Kavallerie und G eneral-Adjutant von Albedyll. Um 5'§, Uhr dinirten S e . M ajestät der Kaiser und Ih r e Königliche Hoheit die F ra u Großherzogin von Baden gemeinsam im Königlichen P a la is und wohnten auch gemeinschaftlich der Vorstellung im Opernhause

Stunde später das von Leontine abgesandte Telegramm und kehrte m it dem nächsten Zuge nach Eesenach zurück.

E r w ar doch ein zu gewiegter Menschenkenner, um an eine so plötzliche Sinnesänderung deS stolzen Mädchen» zu glauben.

D a» Telegramm erschien ihm als das, was eS w ar, eine Äst, die Wachsamkeit der von ihm gesetzten Aufpasser zu täuschen.

S e in Verdacht bestätigte sich. A ls er am anderen M orgen in der V illa ankam, fand er die Leute in größter Aufregung, man hatte LeontineS B ett unberüdrt, da» Fenster offen gefunden, sie w ar entflohen. Leichte Fußspuren deuteten den Weg au, den sie genommen.

Ohne sich lange bei einem Strafgericht über die nachlässigen Wächter aufzuhalten, machte er sich daran, die S p u r der Flüch­

tigen zu verfolgen. H ie lt sie sich noch in der Nähe versteckt auf oder hatte sie den Weg nach der S ta tio n gefunden und da» Weite gesucht? E« vergingen Tage, ehe er nur das Geringste aus­

findig machen konnte, endlich gelang eS seinen unablässigen Be­

mühungen den Schaffner zu entdecken, welcher in jener Nacht der jungen Dame, die er ziemlich genau beschrieb, da» B ille t nach B e r lin gelöst hatte. N un wußte er wenigstens, wohin sie sich ge- wendet, aber er konute ih r nicht sogleich folgen.

Zunächst galt eS, den Z o rn des Prinzen zu beschwichtigen, was nicht leicht w ar und nur durch das Versprechen bewirkt werken konnte, nicht zu rasten und zu ruhen, bis die Entflohene wiederge- funden sei. I n halber Ungnade wurde er entlassen.

Hatte eS aber jetzt schon seine großen Schwierigkeiten, Leon- line aufzufinden, so war e», wenn dies wirklich gelingen sollte, noch ungleich schwieriger sür den Grafen, sie zurückzubringen, auf welche Weise sollte er sich ihrer bemächtigen? Offenbare Gewalt konnte und durfte er nicht gebrauchen, einer List fiel sie schwerlich wieder zum O p fe r, da erschien eS ihm am Gerathensten, sich der M itw irk u n g seiner Genossinnen zu bedienen. Madame d'Arcourt erhielt ih r G tic h w o rt; die wenige Wochen später m it dem Baron in Reina anlangende Hortense mußte die Untröstliche über Leontinens Verschwinden spielen und dem B a ro n keine Ruhe lassen, daß er alle Hebel ansetzte, der verschwundenen Tochter wieder

habhaft zu werden. (Fortsetzung fo lg t.)

bei, wo der Thee eingenommen wurde. A m heutigen Vorm ittage nahm Seine M ajestät der Kaiser nach der Erledigung von Re- j gierungsangelcgenheiten einige Vortrüge entgegen und empfing ! darauf den General-Adjutanten General der In fa n te rie Freiherr«

von Steinaecker und später den Kommandanten der RuhmeShalle, Obersten Jsing. Nachmittags arbeitete Allerhöchstderselbe dann noch längere Z e it allein und hörte den V o rtra g des Oberst-Käm- mererS und stellvertretenden M in is te rs deS Königlichen Hauses, Grafen O tto zu S tolberg - Wernigerode. Demnächst fand im Königlichen P a la is eine kleinere F a m ilie n ta fll statt, an welcher m it S r . M ajestät dem Kaiser und der F ra u Großherzogin von Baden auch die Kronprinzliche F a m ilie und die Prinzessin W il­

helm, welche kurz zuvor von PotSdam nach B e rlin gekommen waren, der P rin z Alexander, die Mriningenschen Herrschaften, der E rbprinz, der P rin z Ferdinand und P rin z und Prinzessin F ried­

rich von Hohenzollern, sowie Herzog Ernst Günther zu Schleswig- Holstein theilnahmen.

— D e r Gesammtvorstand des Reichstags hat sich heute früh zum Besuch der nationalen Gartenbauausstellung nach Dresden begeben, von wo er heute Abend zurückkehren w ird.

— W ie da» „ D . T . " vernim m t, hat sich der G e n e ra l-In ­ spekteur deS In genieur- und P ionier-KorpS von S tie h lt zunächst zur Jnspizirung der Festungen nach Posen und T h o rn begeben; ^ später soll die Jnspizirung der großen befestigten Plätze der West- ^

Grenz« erfolgen. §

— A u f G rund deS GesitzeS betreffend die Beschränkungen i deS GrundeigenlhumS in der Umgebung von Festungen macht der ! Reichskanzler bekannt, daß die Erweiterung der Festungsanlagen von S traß burg im Elsaß, Metz und Posen bezw. ihrer RayonS in Aussicht genommen ist.

Potsdam, 15. M a i. Seine Kaiserlich« und Königliche Hoheit der Kronprinz ist heute früh auf der W ild p a rk « S ta tio n eingrtrvffen und von dort nach dem Neuen P a la is gefahren.

E m r, 14 M a i. G . K. und K. Hoheit der Kronprinz hat, nach beendeter Brunnenkur, heute M itta g kurz nach 13 U hr über B ra u n fe ls die Rückreise nach Potsdam angetreten.

Baden-Baden, 15. M a i. Ih r e M ajestät die Kaiserin ist gestern Abend hi«r eingetroffen. Allerhöchstdieselbe wohnte heute dem Gottesdienste bei.________________________________________

Ausland.

P a ris , 14 M a i. D e r Botschafter Herbette ist heute nach B e rlin zurückgereist, nachdem er gestern noch eine lange Unterredung m it FlourenS gehabt.

Brüssel, 14. M a i. D ie in dem m ittleren Kohlenbassin streikenden Grubenarbeiter haben die Arbeit heute wieder aufge­

nommen. Dagegen w ird aus C harlcroi gemeldet, daß 300 Koh- lcnarbeiter von der Grube B o u b ie r bei Chatelet die Arbeit niedergelegt haben.

Bukarest, 15. M a i. D ie Königin von Serbien hat gestern Abend Bukarest verlassen, w ird heute in Jassy eintreffen und am M o n ta g nach Rußland abreisen.

N e w -Io rk , 14. M a i. Seine Königliche Hoheit P rin z Friedrich Leopold hat heute auf dem D am pfer de» Norddeutschen Lloyd

„ E id c r ' die Rückreise nach Europa angetreten.

Srovinziak-Wachrichten.

8 . Schulitz, 16. M a i. (W illfa h re n de- Posener NauverbandeS de» deutschen Radsahrerbundes.) Gestern fand hier vom prächtigen W etter begünstigt, da» erste Wellsahren de» 25. GauverbandrS deutscher Radfahrer auf der 5 0 0 0 M e te r langen Strecke von Weichselthal nach Schulitz statt. E s halten sich hierzu ca. 25 Radfahrer au» B ro m ­ berg und T h o rn , darunter auch mehrere Offiziere de- 21 . Jnfanterie- RegimentS. und eine Menge Zuschauer au - Bromberg eingssnnden.

B ei Weichselthal trafen die Herren Nachmittags 4 U h r zusammen.

Nachdem sie sich durch ein fröhliches „ A ll H e ll' begrüßt hatten, und verschiedene Angelegenheiten tn Betreff de- NenneuS erledigt waren, begann letzteres um ^,6 U hr Nachm ittag-. I n einiger Entfernung waren läng- der Bahn Radfahrer aufgestellt, »m bei etwaigem Stürzen der W eltfahrer Hülfe zu leisten. D ie W ettfahrten erfolgten zu zweien, in Zwtschenräumen v rn je 3 M in u te n . E r nahmen im ganzen 4 Paare daran T h e il, sämmtlich Bromberger. Z w ei Herren stürzten, verletzten sich aber glücklicherweise nicht erheblich. E r w ar ei» höchst Interessante- Schauspiel, die schlanken muskulösen Fahrer, i well vorne übergebeugt, in großer Geschwiudigkelt, durch eigene K ra ft sich fortbewegen zu sehen. Nach Schluß de -N e nne n- wurde sistgest.ll«, daß H err Lelstaer-Bromberg den besten Record m it 11 M in . 49 S - t.

und H e rr Vogel den zweitbeste» m it 11 M in . 55 Sek. errang. D ie Preise bestanden in einer silberne» und einer bronzenen M edaille.

Um '^ 7 U hr fand der Einzug aller Radfahrer in Schulitz statt; eS folgte dann in RäschkeS Hotel daS Abendessen. D ie Erledigung der Tagesordnung mußte verschiedener Gründe halber verschoben werden.

Um 9 Uhr verließen die Thorner Radfahrer unter lautem „ A ll H e ll"

Schulitz und machten eine regelrechte Nachtfahrt bei Lalernenlicht.

E in Radfahrer langte bereit- um 12 Uhr in T h o rn an, die andern ungefähr 1'§, Stunde später.

Argeuau, 12. M a i. (Personalst. Selbstmord.) Am 1. J u li t r it t der erste Lehrer und Kantor, H e rr Becker in Luisenfelde, in den Ruhestand. — E in hiesiger Tischlermeister versuchte in einem A n fa ll von D e liriu m seinem Leben ein Ende zu machen. Zunächst schlug er sich m it aller Macht m it einem Hammer vor dir S tir n und darauf hängt« er sich an einen Fleischhakcn a u f ; er würd«

jedoch rechtzeitig abgeschnitten. J a , ja, der B ra n n tw e in !' A us dem Kreise Löbau, 15. M a i. (V o n einem schrecklichen Unglück) wurde vor einigen Tagen die F am ilie des Einfassen Gczonkowski in Abbau Lipowitz betroffen. D e r I2 jä h rig r S ohn deS G . w ar auf dem Felde m it dem Abeggen eine» Ackerstücks beschäftigt, als plötzlich beim LoSspannen ohne jede Veranlassung daS P ferd s» wüthend wurde, daß eS den A rm des Knaben packte und ihn so fürchterlich zerbiß, daß der Knochen zersplittert wurde.

D ie W u th des Thiere» war so groß, daß eS kostend sein O pfer bearbeitete. D er in der Nähe des Unglücks beschäftigte Vater eilte auf das Jammergeschrei dem Sohne sofort zur H ilfe , doch wurde auch ihm von dem wüthenden Pferde eine Hand zerfleischt. D e r Knabe wurde sogleich inS Krankenhaus gebracht, wo höchstwahr­

scheinlich der A rm w ird abgenommen werden müssen.

M a rie n b n rg , 13. M a i. (O s t Ausführung der Steinmetz- arbeiten zur Restauration des Hochschlosse») ist im vollsten Gange.

ES sind bei diesen Arbeiten, unter Leitung eine» sehr bewährten SteinmrtzmeisterS, 8 Steinmetzen stetig beschäftigt, zumeist L.ute, dir schon bei dem Kölner Dombau beschäftigt gewesen sind. D ie Bearbeitung erstreckt sich außer auf französische, westfälische, sächsische, schlefische Sandsteine noch auf schwedische G ra n it- und hiesige Feldsteine. D ie Fenster zum Kapitelsaal, welche schon größten- theilS fertig sind, find aus französischen Kalksteinen hergestellt worden. D ie in dem genannten S aale aufzustellenden S äulen sind dagegen a u - schwedischem polirten G ra n it verfertig!. Z u den

Bogenanfängen im Kapitrlsaal ist dieselbe A rt von beim K ölner D o m , nämlich westfälischer Sandstein Sandstein verwendet worden. D ie Säulen und vo»

sind bereit» völlig fertig gestellt. D ie anderen Ar»«"'»

Hochschlosse schkeiten gleichfalls rüstig fo rt. . , Nenteich, 13. M a i. (Unglücksfall.) D ie

früherm G astwirth W . in Neuteicherwalde wurde g ! des frü h e rm G a s tw irth W . in Neuteicherwalde w »^» ^ nner klaffenden Kopfwunde und in einer Blutlache ueg^

R eim er-w älder Wasseradmahlmühle todt gefunden. . ^

>as Mädchen von einem der M ü h le n M zunehmen, daß das Mädchen

Kopf getroffen und auf der Stelle getödtet worden >st- jbi»

E lb in g , 13. M a i. (Gemälde-Ankauf.) Durch deS Kultusm inister» ist die hiesige Dr«i-Könige-Geme> ^»i!

richtigt worden, daß der Kaiser m ittelst allerhöchster m igt habe, daß das Gemälde des Professor-Schröder

„Anbetung de« ChristuSklndeS durch die heiligen ^ zum Preise von 23 000 M k . fü r den S ta a t angeka»!« ^ M dem Vorbehalte des staatlichen Eigenthum-recht» der»«

KönigS-Kirche" zu E lbing überlassen werde. O i^' Dauzig, 14. M a i. (Abschied.) Viece-Admiral - der bei seinem einstweiligen R ücktritt in den Ruhestand Orden 1. Klasse erhielt, hat sich auch von den amten und Mannschaften der hiesigen kais. Werft»

lich dem Chef der Ostseestatio» unterstellt ist, m it sav« ^ Ansprache verabschiedet, in welcher eS heißt

S ta tio n der Ostsee nicht verlassen, ohne meinen

s lip klick i n l i N s n kit»nttltche^ nikl-^

Dank fü r da- Entgegenkommen in allen dienstlich*.^

Heiken und namentlich fü r da» Vertrauen auS zU dr»"^ ^ ind^

eifersüchtigsten Interesse dir weiteren Fortschritte der wachen, und wenn demnächst die M a rin e ihre Feuekch m ir von allen Seiten entgegen gebracht worden ist- so lange ich lebe, Ih n e n ein treuer Kamerad bleiben

stehen hat, w ird sich hoffentlich ihrem Schlachtruf: » .H. ^ K a is e r!" auch der meinige beigesellen können."

B rv m b e rg , 14. M a i. (W arnu ng .) Ein Hotelb-si»"'^, zF

w iy hatte die üble Gewohnheit» in den O hren, sobald in denselben verspürte, m it dem phoSphorfreien Ende "O" ^ ^e ii.

zu stochern. V o r einiger Z e lt steckte ;r , da er wieder ein linken O h r empfand, durch Versehen da- m it

Ende des Zündhölzchens in das O h r. Wenige Minuten spürte er in dem betreffenden O h r hrstige Schmerzen, Aßt»- stärker wurden. D e r sofort herbeigerufene A rz t stellte "

k.er ..->» » /L»__-_______ein

Jno w ra zla w , 14. M a i. (F e m r.) G .s t- m N ° » W 'A ,> - 3 U hr brach in dem Gehöfte de» Grundbesitzers ^ Jakschitz auf bisher unaufgeklärte Weise Feuer aus» ,, Scheune und Stallgebäude dieses Gehöftes, sowie die dtt . Äü'W

K rüger total niederbrannten. Dank der ke. welche sofort ru r S tille w a r und ihre W ir th -

Hof-spritze, welche sofort zur S telle w ar und ihre gann, wurden die übrigen Gebäude des p. Krüger, "

bedroht waren, gerettet. Beide Verunglückte find

sichert und t r if f t sie der Schaden hart. Muthmaßlich '> . Kj

durch ruchlose Hand angelegt. , i

Schubin, I I . M a i. (Sechs Menschen v e r d r ä n g . . p(Sechs Menschen v e r° ru .> --,^ - . e brach tn einem h " r s k M > ^ wohnerhause zu Kierzkowo Feuer aus, welches > r A ^ - iil ., stoßenden Stallgebäude mittheilte und beide Gebäude M orgen in der 6. Stunde brach tn einem herrseb"!

illdcs'§

leben bei diesem Brande vernichtet worden. B e i Umfassungsmauern in Asche legte. Leider sind auch des Feuer» waren drei kleine Kinder des Knecht«»

ohne Aussicht im Hause, welche von der h«rbeigeeilteN ^ deren 17 Jahre alten Sohne zu retten versucht w beide in da» Hau» eingedrungen waren, stürzte zusammen und begrub alle fü n f Personen unter au» denen sie n u r al» Leichen hervorgeholt werden eine ortSarme F ra u , welche in das brennende Hau» ^ um ihre geringe» Habseligkriten zu retten, wurde von «> .A, , Schicksal ereilt und fand ihren Tod in den F l a m m « » - ^

Schubin, 13. M a i. ( M o rd .) Gestern d l b « ^ ^ , k Schuhmachermeister M eyer m it einün anderer

Gasthauses in S tre it. AIS ihn demnächst auf der « ^ ' ^ 1 Begleiter, ein gewisser B urghardt, zu beruhig«? ^,isl>

M 'y e r ein Schustermeffer und stieß e» dem B . in die ^ v . .. ... ' i" »i.

Getroffene sank zusammen und w ar sofort eine . hatte daS Herz durchbohrt. D e r M ö rd e r fliic h t« te ^ ^ ,l'l' Wohnung, wurde aber daselbst überw ältigt und z u r.^ K ie l- D r r Ermordete sowohl wie der M ö rd e r sind Fam>t>u --

8 Landivirthslhaftticher Verein

Z u der Sitzung deS lcnidwirthschaftlichen Ber-ia»

M a i cr. hatten sich 14 M itg lie d e r und a l- Gäste H err M o l l e ^ Kast-Nicolaiken und der H e rr D irektor der Z ockers^

Verende- eingefunde».

D e r Verei« wählt zuerst den Vsrstand pro 1 6 6 ? !^ ,^ ^ Vorsitzenden wie im V o rja h r Herrn D o m a in e ^ ^ . Ales^s zum Vorsitzenden wte un V o rja h r y e rrn 'L ) o m a w ^ . Air,' Allhausen, zum Stellvertreter desselben H errn M t je r

^ stellt' und zum S chriftfüh rer Herrn Landrath v. S t u w p f e ld t'^ 6 / ^ S chriftfüh rer erstattet sodann den Jahresbericht pro A n ­ legt die Rechnung vor, die in Einnahme 1369 M .

5 7 4 M a rk nachweist, so daß pro 1887188 795 M a / l ^ bleiben, über welche indessen in der Hauptsache diSponi^

Rechnung-leger w ird die Decharge ertheilt. / ES referirt sodann H e rr M o lk e re l.In s tru c to r Kost richtung einer Sam m el-M olkerei von 1 0 0 — 150 M ist der Ansicht, daß sich die Einrichtung einer vollständ g fü r 1 0 0 — 150 Kühe der hohen Kosten »ud der niedrig Milchprodukte wegen kaum lohne. Eher sei eS zu

Molkerei m it gemischtem Betriebe einzurichten, in der ^ ^ M agerm ilch 'den

einzurichten, sei nicht Centrifuge entrahmt und die

wieder zugestellt werde. Diese einzurichten, sei ___ ^ Fabrikation von Magerkäse, die zur Z e it wegen c v ! ^ , ^ ganz un erträg lich sei, falle weg uud die M ilc h werde a

noch am höchsten verwerthet. E r sei gern bereit, ^ ^ einer solchen Molkerei m it seinem R ath zu helfen / Persönlichkeit zur Leitung derselben zu besorgen. Von tk' de- CentralvereinS betreffend Erhöhung der A b o n " ^ ^eii. / landwirtschaftlichen M ittheilungen w ird Kenntniß ^ ^ x s e l b ^ sollen nunmehr au- VereiuSmitteln nu r 2 Exemplare ^ § s.

zwar fü r den S chriftführer und fü r den Vorsitzenden F ü r eine in K ulm einzurichtende Hufbefchlag-Lehrschwi^ ^

M a rk Zuschuß au - V erein-m itteln vorläufig sür 2 ,, / ES referirt sodann H e rr Domainevpächter Krech und ^ sabrlk-Direktor Verende- in ausführlichem Bortrage Zuckersteuer-Vorlage. D e r vere in beschließt in Folge »tt Herre» gemachte« Angaben an die ReichSlagS-AbgeordN

>,

Cytaty

Powiązane dokumenty

Auch ihres Vetters Ulrich gedachte sie, sowie de« Prinzen Alexander und verhehlte nicht, welche ehr- geizigen Pläne ih r vorgegaukelt, wie sie sich denn

Alle diese eminent praktischen Gesichtspunkte werden aber von dem Abgeordneten Struckmann m it dein Schlagwort, daß man keine „Z w angS innun- gen&#34; wolle, und

W ir konnten aber auch Rußland nicht völlig freie Hand lassen und mußten alle jene Fälle bezeichnen, welche unS zwingen würden, aus unserer N e u tra litä t

(Z ur Geschäftslage.) D ie Geschäfte hier gehen sehr schlecht; gebaut wird garnicht, die Wasserleitung-- u. Kanalisation-arbeiten stehen auch, auS M angel an Geld.

ten Steuern und wenn auf der einen S eite m it Recht behauptet w ird , daß die indirekten S teuern bei gewissen Verbrauchsartikeln die ärmeren Stände härter

Auch dafür w ird der Regierung in den B e ­ richten Anerkennung zu theil, daß sie neben ihren patriotischen B e ­ strebungen auch da» Handelsinteresse nach Kräften

gnügt die Tropfen ab. Freilich — sein M a rtyriu m ist erst halb, denn nun beginnt die Schur und mit den widerwilligen Kandidaten wird nicht weiter umständlich

gegen dem vorjährigen E n tw u rf, welcher eine bloße Ermäßigung der Steuer enthalten habe, eine wirkliche Reform vorschlagen nach dem Beispiel B a y e rn -, dem