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Städtisches Gymnasium zu Marienburg. Zu der am 21. März 1864 stattfindenden öffentlichen Prüfung aller Klassen

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(1)

w Toruniu

<<&LPR O G R ii^

Stablifclie^ onmnuifHnn p M artcnüura,.

3 u ber

ant 21. 3Jtó'r$ 1864 ftattfinbcnbcn

f e n 11 i rt) t n P r ü f u n g

a U c t M a f f e t t

la b e t

im ilanmt öcs £c!jrrr« Hollegiums

e ljre rb ie tig ft ein

Dr.

3!|)eobor SBretter, Dir. Gymn.

3ttj)alt.

a. ^Beiträge jut ©efcf)ićf)te bei alten tatcinifdjcn Scfjufe tn SEftarienburg)

D. <

3

djulnacfjri(§ten ... ... .i

»om $ m f to r .

SRarienburg.

© e b r u c f t b e i 9 )i. Ä a n t e r .

1864.

(2)

IM . K O i> [;K *r;iK A W T O riU N IIJ

(3)

f

31a* <$e[d)id)k bet* alten latemifdßen ©dmle in SJiattenBntg1).

© c h u l i n f t i t u t e Mafien eine e ig e n tü m lic h e S e b e n S jä h tg fe tt. S i e le ib e n m it ben © t ä b te n , m e ld je fie g rü n b e te n , u n b e rgeben fid ) m ie b e r m it it jn e n ; baS © te ig e n u n b f a l l e n beö g e iftig e n n n b beS m a te rie lle n 3 3 iIb u n g S fta n b e S fp ie g e lt fi<Ą> auch in ih n e n a b : ab e r u n te r a lle m S B e d jfe l b e m a ljre n fie f id j im © a n je n u n b © r o jje n eine g e m iffe K o n t in u it ä t ifjr e ö e ig e n tü m lic h e n SebenS.

SBentt s m a r b ie fe © r fd je in u n g b u r d j » ie le a n b e re S S e r^ ä ltn iffe b e b in g t m ir b , fo b iir f t e fie b o d j Sum g u te n S itje il in bem U m fta n b e il j r e ( S r f lä r u it g f in b e n , b a f; bie © r a b it io n in b e r © d ju le b e fo u b e rS m ä c h tig m i r f t . £ ) ie r g e h t eine fte tig e U e b e rlie fe r u n g o o m tB a te r a u f b a S K in b , b o n ©efd?lecf>t j n © e f d jle d jt f o r t : es i f t b e r n a tü rlic h e STrieb b e r S D a n fb a rle it, m e n u b e r S ü r g e r b ie je ttig e 2l n f t a l t , m e ld je iljn a ls K n a b e n e r jo g , an d ; fe in e n K in b e n t j u e rb a lte n ftre b t.

© ie f e a llg e m e in e 8e m e rh tn g l?at a u d j bei u n d iljr e S e f t ä t ig u n g g e fu n b e n . ® ie Ijö lje re 8i(=

b u n g S a n fta lt 31t S D ta ric n b u rg — m a g fie auch in beit ß e rfd jie b e n e n 3 e ite u a ls l a t e i n i f t e , a ls g e le h rte , a ls h ö h e re 8ü r g c r fd ju le , o b e r a ls © h m n a f iu m a u ftr e te n , — b u r t a lle iljr e © n tm id e lu n g S ftu fe it h in b u r d j lä ß t fidh eine g e fd jic h tlid je K o n t in u it ä t e rle rn te n , m e ld je b u r d j bie K o n t in n a t io n bcS -}5atrouateS, b e r © d ju U e in r id jtttn g e n , b e r © d jü le r , b e r S e ljre r, b e r S e h r m itte l, ju n t ® I j e‘ t n n d j beS S o la tö g e b ilo e t m ir b . © e it 2 B iitrid > n o n K itip r o b e ’ S 3 eite n b is heute I ja t fO ia rie n b u rg eine n n b b ie fe lb e h ö h e re S c h u le g e h a b t.

© i t j e l t t e fß ttn fte b ie fe r feinesm egeS n n b e jm c ife lte n S e lja u p tu n g b e b iirfe n b e r n ä h e rn S lttS e in a m b e rfe h u itg u n b iß e g rü n b u n g .

® a s S o fa ! i f t n a tü r lic h ctm e rfte tt bem 955ed>fel u n te r m o r fe n : es i f t baS ä u fje r lid jfte Ü J lo m e n tb e r S c h u le . ® a s je ^ ig e © d jn lg e b ä u b e , e in 9 ? o tljb e h e If, lo n n te n u r in e in e r 3« t b e r S 'foth ju m © d jn lh a u f e g e n o m m e n rn e rb e n ; b a ju p a ß t es a u t a H e rm e n ig fte n . S ich t, S tift u n b 9 ta u m f e h lt ih m a m m e ifte n ; in e n g e r S t r a ß e o e rfte d t, in fe in e n © r u n b fe fte n b a u fä llig f e it a lte r 3e it, b a u f ä llig m a ljr fd je in lic h fd jo u ü b e r*

n o m n te n , i f t eS b u r d j eine f ia u p t r e p a r a t u r , m e ld je 1 6 7 8 p r o f e f t ir t u n b 1 7 3 5 o o lle n b e t m ü rb e , n o t{ j- b ü r f t ig h e r g e fte llt. 2lb e r b a s £ > a u s , in m e ld je m eine Ijö lje re © d ju le m e tjre re 3° h r ^ u n b e rte i l j r ® a g e m e rf g e trie b e n , h a t eine, m enn a u d j n u r f ü r engere K r e ife b e b e u tfa m e © e f d jid jt e : u u b g e ra b e je fjt, m o b ie 8iir=

g e r f d ja f t c r u f t lid j b e b a d jt i f t , ein bem U m fa n g u n b ben 8e b ü r fu iffe n b e r S ln fta lt angcm effen eS © d ju t g e - ') ® ie © erpflicbtm tg, unferem Program m e eine Stbljanblung beijttfügen, tra t biedmal fpät nnb unerwartet an mich heran. S e it längft gehegten ffilatt, eilte »ollftänbige @efdbid;te beS ©chutwefenS in nuferer © ta b t ju geben, »erbot bie K itrje ber 3eit: fo biete id) vorläufig ©eiträge, bie ihren 3wecf erfüllen werben, wenn fie bei meinen ältitbürgern, fü r meiere fte hauptfädUidJ beftinunt finb, baS Sntereffe an bem ftäbtifdteu @d;ulwefett fßrberit helfen.

1*

f-

(4)

Mube an anberer Stelle ju errieten, mag es oerftattet fein, bie aBgeriffenen 9?acbrid;tert über bas alte

£aus jufammen 31t lefen.

©te über ber ©^iire eingemauerte 3ufd)riftl): Schola latina Mariaeburgensis reparata ex legato Kakeldeyiano. Anno 1758. batte ben fßrebtger unb fReftor £>aebler im 1808 auf beit ©ebanfen gebracht, in einem Sdjutfefte baS SInbenfen au bie ocr einem ^eitben galp'hunbert

burd) biefeS 23ermäd)tniß bemirfte ^Reparatur beS Sd)ttll)aufeS als Jubiläum 31t feiern; er glaubte, baff t

* 9

bamals baS Schulgebäube, tnie bie ^nfcprift erwarten lägt, eine.'pauptreparatnr uub oielleicpt feine ganje

»efenttid)e je^ige ©nricptung erhalten habe. ^nbeffett fanb er, baß baS gan3e 23ermäd)tniß nur 200

©ttlben betrug, ©enu: „Sin ttnfere 8ateinifd)e Sdptle foll 200 ©ntben gletd)falls jur Reperatur unb SluSbefferung angetoanbt unb an Obligationen gegeben merben", beißt es in bem oom S3tirgermeifter unb 35ice-iPräfibenten Elias Kakeldey ad pias causas oerorbtieten ä>ermäcbtniffe, s. d. b. 22. gut. 1757.

(5s feilte mobl burd) jene Summe ein Saufoubs gebilbet »erben, »omit ber feigen 58ürgevfd;aft feben*

falls febr gut gebient toäre; inbeffett ber Sd)»iegerfoI)n beS ©rblafferS, ber fRatI)Sber»anbte Joh. Christ.

Krokisius jablte bem fRatpe baS Kapital 31t einmaliger 33er»enbung aus, unb eS befd)loß ber fRatf) (23. gebr. 1758): ,,©ie ber Ipefigen lateinifcpen Schule beftimmten 200 ©ulben feilen een bem fperrtt Slbntiniftrator mit g^iehung beS tneprgebacbten fperrn 97atbSoerwanbten praevia obductione bemeC beter Sdjule 311 bereit Reperatur unb 21'bpith auf einmal oer»enbet unb fetbige haben, fo »eit es 311=

länglid), iit guten Stanb gefegt »erben, als »eld)eS bemfelben aufs 23eßte nnb ©hefte borännebnten recommendiret »irb". @0 mag bentt bamals außer bem Slbpuhe ber gront aud) ber Straßengiebel feilte heutige ©eftalt unb 3Ser3iermtg erhalten haben.

Sßentt id) nun hierbei in ben Schulaften bemerlt finbe: „lieber bie gnnbation unb beit Slusbau beS Sd;ulhatifeS fud)t fßrebiger H aebler nod) nähere 9iad;rid)ten eiig^iehen, »eld;es ihm aber nicht gelingen »ill" — fo ift baS bei .paeblerS gleiß für ben fpätern gorfd)er eine fehr eutmuthigenbe Sleußerutig. gebod; ift ^ a e b le r offenbar oon biefent fünfte nachmals nur abgelenlt toorben, inbem er feine gan3e Kraft ber ®efd)id)te beS Sd;loffeS unb ber Stabt 3u»enbete. ©enn in feinen SRannfcripten hierüber, »eld;e in fielen golianten int Schlöffe aufbe»ahrt »erben, finbeit fid) manche Hingaben, bie nur ber Kombination bebiirfeu, unb auch ben Sdpilaften hat er mand)e »id;tige 9,(oti3 einoerleibt, ©ie leiber nod) gütlich unbenuhte £iauptc|uelle finb natürlich bie 3iatl)Sprotofolle in ben „©euerafaften beS SRagiftratS 3it|fOiarienburg betreffenb bie Scbulauftaltcn", aber fd)on 3U ßnbe beS oorigett gahrhunbertS flagt ber gelehrte ©üvgermeifter gof)u, baß burd) bie tumultarifd)e Hlufhebung unb gerftreuitng beS alten 21rd)ioS bie fRegiftratur gängtid; mangelhaft geworben. goi)n hat felBft einen Hüglig aus biefeit fprotololleit gemad)t, beffen id; leiber nicht habhaft »erben lann: mir liegt in ben Schulaften nur ein

©pcerpt aus bem 3 0Bu’fc^en SfuS3ttge, toelcheS .ipaebler gefertigt Ijat, 3U banfbarer iBeunfjung oor.

HluS biefett fßrotofollen ift ber nicht unergöhlid)e ©aug ber oben er»ähnteu .fpanptreparatitr in feinen einzelnen Stabieu, feinen Unterbrechungen unb fpemmniffen erfidftlid)2).

*) 3»et in ben ą3feilernłfdhen nad) ber Sßogat bin befinbtidje 3nfd)riften finb burch ©»Bremen Oon genjlent Oer*

fiiimmett nnb burd) Uebertünd)en unteferlid) gemacht. ift bie« um fo mehr 311 Bettagen, ba fte, fo meit bie 23ud)*

ftaBeu 311 erfennen finb, Stadfricht oon poei Sauten geben.

2) 3unad)jt oerfnchte man es mit einer fteincn ^Reparatur, loie fotgenbe SBefd>tüffe geigen:

1673 b. 6. 3uni. 5) ©er Sau ber lateinifchen unb beutfdfen ©(hüte (neben ber tateinifdfen, bie fepige Stöch*

ter* Bamatd SBitrgerfc^ute). Sec. Ordo meint, baß fooiet in ben ©ihuPSebn nnb ©tipenbiem-Sefm oorbanben, baß baoor

bie @d)ule tünne gebauet merben. Concl. Sie ©Ąnte folie burtb ben fjerrn Protoscholarchen mit Snjiehung ber

SOlaurer* nnb 3immertente obduciret merben. — 1673. b. 4. guli. ©ie «Schulen finb obduciret, au« melier obduction

ju fe^en, baß bie ©dmten alte fo beftettt, baß fie jum 8tuin fid) neigen. Tert. Ord. motlte bie Schule neu gebauet

mtffeit, motten aber nicht baraitf beitommen, ehe fie beb ©djitttehrerd megen Stntmort befommen. — 1673. b. 21. 3uli.

(5)

(58 ift » djl btefe 1735 öoltenbete ^anptreparatur, roetd;e bem ©chuihaufe feine je^tge ©eftalt ltnb (5inricf)tung gegeben bat. SiatnentUch aber Serben bie untern (Stagen nach ber 97ogat bin ftarf ge*

ftü^t roorben fein, um ber baufälligen SKittelroanb ettoa« Saft abjunehmen. ®ag bie llmfaffungötnauern bis jum erften ©tocf cou ber ©trage, bis junt britten bon ber Diogatfeite fteben blieben, baö geigt ihre ganje Bauart: fie batiren offenbar au« ber älteften .geit ber ©tabtbefeftigung auf ber 97ogatfeite. £ter, gerabe in ber 5D?itte groifc^en bem S3ollmerf unten am 5D7arientbor unbbem ehemaligen ©cbubtbov fpringt ber alte eil beö ©ebäubes, ein gewaltiger bierecfiger ©burm, etwa jmanjig gug aus ber alten, feften

©tabtmauer ber. ®ie alten ©cbiefjlecber nach ber ©eite finb jfefet bermauert: bon ihnen aus fonnte bie ©tabtmauer auf beiben ©eiten bis ju ben genannten fünften flanfirt »erben. Slugerbem batte er nod; »eitere ŚBebeutung. SÖie bom SKarientbor unb ©dfitbtbai' ein Söaffergang nach ber 92ogat führte, ber am 3Jiarientbor mit feiner Pforte nod; boüftäubig erhalten ift, fo bedt aud> biefer STburnt ben für bie S3e»obner ber mittleren ©tabt beftimmten SBaffergang, bie ffifd)ertreppe. ©iefer ©aug führt ju einer noch borhanbenen SluSfallpforte in ber ©tabtmauer, bicf>t neben bem ©chulgebäube, halb berbedt burd; einen (Strebepfeiler beffelben, unb »ar »ob! nicht bieg für ba« näd>fte Sebürfnig, fonbern auch p r SSerprobiantirnng ber ©tabt bom glnffe her befonberS geeignet. 9tod; beute finb bie fRefte bes alten

S ie @d?uten fmb nötig ju erbauen. Sec. o rd . 3 u r {Reparatur ber © dfulen foffett bie ©d)ut»2e£)n ange»anbt »erben, p ie r ju fetten Bieget bon ben p r n . A re n d a to rib u s (a ren d a m. la t. fo biel al« a d m in is tra tio ) erborgt »erben, ba«

ÜWaurerlcfm aber au« ber Stcciefe erfe§t »erben. T e rt. O rd. SBemt fte 9 In t» o rt »egen ber Setjrer »erben betommen,

» o lle n fie hierauf ftd; erftären. — 1673. 19. Slug. ® e r fo o ft rejicierte © d m lb a u ; bafern ein rechter © a u oorpnebnten,

» o fOtittet berjunebmen finb? Sec. O rd. S a « Uiöthigfie fott an« ber ftämmerei re p a rirt »erben. T e rt. O rd . S a «

9tötl;igfie fott bon ber Stämmerei, ba« Uebrige fott auf« S aftr gebaut »erben. — 1680. 10. 3 u t. S ie fateinifepe @d;nte ift fepr b aufällig, » ir b epefien« o b d u c ire t unb gebauet »erben tniiffen. C o n d , o b d u c tio burd; ben fperrn Sämmerer.

— 1683. 17. Slug. S ie Scpute tf ł nunmehr fo » e it gebaut, bafj fie n u r 51t boffenben; » e il fie aber ju r Sffiobmtng be«

E e c to ris a p tirt »erben fott, fo bebarf C am erarius mehr m edia, at« er hat- — 1683. b. 19. D c t. fD iittet 3n r ©offen*

tu n g ber 3iettor»ofm uug.

S iefe {Reparatur » a r jebenfaff« unbebeutenb. S e n u e« heißt fdpon 1727 b. 17. g e b r.:

S e r bom {Rettor u rg irte © a n ber lateinifd;en © dm te ad O rd. — 1731. 5. Stprit. ® a « gum ©Schulbau n ö tig e

£0(3 beftettt unb belegt. — 1731. 27. fffob. S a « fepon bei W eissenberge angetommene ©dpulholj fott bejahtt unb ber

©orfdraß erfept »erben. — 1732. 10. 3a n . »erben S e p u tirte ju m ©dbutbau au« alten D rbnungen ernannt, unb fetten bet Beiten affe ©eranftaltungen b a ju machen. — 1732. 11. gehr. £ j j e 3ieget 31» © dm ie, 15 9Jt. ©tiief, bon ben © ta b tfe l*

bent geführt. — 1732. 22. 3 n t. 5) 15 Saft fta lt 311m @d;utenbau getauft. — 1732. 23. S e t. 8) ©offen bie S e p u tirte

311m © d ju tb a it sum ©epuf beffelben bie ©ube, fo ber Siettor be»ohnt, bertaufen. — 1732. 1. 9io». ®iefe S nbe » ir b bem p. Senke oor 600 © nlben juflefdblagen. — 1733. 28. Stprit. ® e r © chulban, 3U »etipem ffpou biel fffiaterialien gefdjafft, fott forberfam ft mtb m it aller ©trenge bolljogeit »erben. — 1733. 19. 3 u n i. ® e r ® ire tto r be« ©chulbaite«

b itte t fämmttiche © e»erfe um ein Subsid au« ihren Staffen 311m © a u ber ©djute, bie n a d je m fie gebroden, erft geiget,

» ie gefährlid; geflanben. — 1733. 14. 3 u t. ©eriept fdjentt au« ber $o«pitat«taffe 1000 ©utben, unb bie ÄtrcpenBäter 440 ©utben 3um © tpulbau. —

©oroeit geht alte« gut, aber:

1733. 14. Slug. A d m in is tr. E p. Culm ensis in h ib ir t ben ©cpulbau cum c ita tio n e . C om p o n a tu r. — aiian muß ficb helfen: 1733. b. 31. Stug. p ro re d im e n d a ve n ia »erben 50 ® ntaten be»iffigt.

S t» a « » it b ftch boefj noff» abhanbetn taffen:

1733. 22. D c t. Sffiit bem O ffic ia l auf 49 ® u ta te n abgemad;t unb re d im ire t. —

©0 fd » in t e« beim gegangen ju fe in : 1735. b. 18. S lprit. Spamen in ber tateinif(pen S c h u te — unb 1735 b.

15. © e p t.: Siettor » if f ben 21. D c t. at« diem a n n iv e rs a riu m in a u g u ra tio n is Scholae L a tin a e burct; einen solennem aetnm o ra to riu m feiern. —

2Büfjten » i r nur, »e«balb biefen S ag — itp fiube im SBeitern nicht«, at« baß ber O ffic ia l ben „entriffenen

® h a te r" notp n id jt berfchmer3t hat-’

173"?. 25. ätp rit. 4 ) m it bem O ffic ia l fott ber S tr e it »egen be« tat. ©djulbane« sub prom issione, nemliCp g ra titu d in is abgemacht »erben. —

(6)

Ißfafylwcrfeö in ber Slogat borljanben, welches jutn Slntanben, junt Sin* unb SlitSlaben bev Äafjtte fcenufct würbe. giertet bewerfe icp für bie Senner ber Dertlicplett, baß bie SIfjüre itacp ber Stogat im Scfml*

gebaute uvffminglid) nidjt oorlfanben mar, fonbern erft Snbe beS borigen 3 ^rfjitnbertö buvd;gebrodpett, baß Dagegen bie SSerbinbung mit ber gifdwrtreppe innerhalb ber Stabttveppe uraft ift. 2luf biefeS nacp ber Stogat pin boftfommen erhaltene $e[tungöwerf („platteforme“, mie nennt) ift ba8 jepige

©cpulgebäube mit feinem nicpt ganj lotpred;ten ©iebet anfgefept, melcpeS fid; bemgentaß bon ben übrigen S5 nben — fo bejeicpnete man bie auf bie geftungSmauer fcpon $u OrbeuSseiten aufgeftebten Raufer — pöcpftcnö burcp feine ©röße, uid;t aber in feiner Bauart unterfd;eibet.

(Seit mann ift nun biefeö ©ebäube als Sd;ull)auS benupt? ©ne Angabe pieriiber finbe icp in einem Statpaprotofott bon 1603, b. 13. Stob, fofgenben Qnpalteö: „Stad; bem Exeeutions-Protocoll beb Notarii publici Zimmermann (bermöge weldjeS bie bbttperaner in alle bon ben Salbiniften biöper befeffene, ber «Stabt gepörige öffentliche §äitfer mieber eingefept morben) ift bie ©cmcine angemicfen morben sc. b) in bie fateinifcpe Scpule an ber gifcpertrcppe, mefcpe aud; ber @emeine=ScpuImeifter nebft beit Sdmlern fofort eingenommen, c) in bie neben ber lateinifcpen Scpule gelegene beutfd;e Sd)ule . . . e) enblicp in baS SkäbifatttenßauS unb bie polnifd;e Scpule (neben ber beutfd;en Scpule) mie auf bas Spital auf bem S t. @eorgeu=Sird;pof gelegen.“

üDiefc fragmentarifd;e Öeinerfung pättgt offenbar jufammen mit beut „intoleranten Decret K. Siegismund III. bon 1603 in Sad;en ber lutperifd;en Siirgerfcpaft gegen bie Steformirteu unb ben Statp“1), bab id; ermäpnt finbe, opite.feiner pabpaft werben 31t föutieu. Sie geigt, baß biefc ©ebäube fd;on bor 1603 ber Stabt gepören; mir erfapren, mann ber lateiuifcpe Sipulmeifter mit feinen Scpiilern bab ©ebäubc eingenommen pat, ferner baß bor 1603 pier bie Steformirteu ipre Scpule patten. (Sb fcpeiut mir nun am r.atürlicpften anjunepmen, baß ber Statp ben Steformirteu, um fie in SStarienburg 31t palten, einige ipm eutbeprlid;e ftäbtifdie ©eliattbe überließ, alfo bab ißräbifantenpaub jum ©ottebbienfte, bie ermäpnten brei iöuben gu Scpuljwecfeit u. f. m., unb baß fomit biefe lepten ©ebäube früper eine an*

bere Seftimmung patten. SWerbingb ift noep eine anbere SJtöglid;feit benfbar: Sb formten unter $8 e=

günftigung beb Statpeb bie ßutperifepen bon ben Steformirteu iprer Sd;u(e beraubt unb erft 1603 mieber

') lieber biefen ©egenftanb fagt S o h n itt feinen panbfcpriftlitpen, ptftorifdp--ftat*fltfbpen Stadpridpteu bon SDtarien«

bürg (in t ©dputarcpib befinbtiep): „ W s über beit gegen bas (Snbe bes 16. 3aprp. in ©adpfen entjianbenen fogenannten frpptodatbinifcpen föänbeln biete Steformirten aus @adpfcu berjagt mürben unb fiep guten SpeiteS nadp ißreußen, unter anberen auep naep üRarienburg toanbten, uttb ber Statp biefe Kolonie, tbetipe näcpft SBiffenfcpaft, ©efepieftiepfeit im fpatt*

bets* unb befonberS im SJiatmfalturmefen, atttp Vermögen m itbraipte, nicpt n u r gern aufnapm unb ip r bas bebungene freie 8teIigion8«@jercitium nebft einer eignen ©dpute in einem fjSribatpaufe jugeftanb, fonbern unt fie beflo fefter an ben O r t ju fnüpfen, berftpiebene unter ipnen befinbtiipe © e te p rte , 3. 33. ben aus ber preußifdpett Stecptsgefcpicpte betannten D r. ju r . © regor .föeefe unb anbere artfcpnlicpe bütänner attmäptiep iit ben Statp unb bie übrigen ftäbtifepen Sottegien gogen, fing bie lutpeviftpe ©cifttidpfeit an $u fürchten, baß biefe irrgläubigen Statoiner mopt gar ipre reeptgtäubige tutperifepe

§eerbe unb bam it ipre öinf'ünfte fepmätern mürben. ® a nun ba® ber © to b t bon meitanb S ü itig © ig is n tititb Stuguft anno 1569 ertpeitte 8tetigion§»'prioi(egium n u r auf bie ähtgSburgifcpe ftonfefftoit lautete, fo miegette bie gebadpte ©eift»

tiepfeit bie tutperifepe ©emeinbe auf, bie Steformirteu ju bertreiben, bem Statp aber [ein bisheriges Stecpt, ißrebiger uttb

©dpittteprer, ingteicpen Sibitftetteu ju befetjen, prae se rva to rie 311 entreißen, meines ipnen bentt atttp m it iBeipiitfe beS feptauen Jatpotifcpen S te rn s , metdher biefe gute ©etegenpeit, beibe proteftantifipe '-Parteien burdp einanber ju fdpmäcpen unb mo nicpt beibe, boep eine 31t bernidpten, nidpt ungenupt borbei taffen mottte, m itp in große Uuterftüpung bei bem fonft jiemtidp gerechten, ben iftroteftanten aber äußerß gepafftgen Sönige © iegism unb X II- berfpraep, bergejtatt gelang, baß natp einem jm anjigfaprigen, m it bietem (Sifer betriebenen fßrojeffe bie Steformirteu nidpt allein alter Stemter entfept unb berfetben unfäpig erfannt, fonbern ipnen audp baS freie S te tigions-S jercitium abertannt, ip r Stircpen« unb ©dputpauS genommen unb ipre ißrebiger unb ©dputteprer berjagt mürben. SBetdpeS bentt bie [folge patte, baß bie Steformirten m it iprem tSermbgen unb Sunftfteiß naep © a n jig sogen". S o p n legt pier bie@cpute in einißribatpauS ; i<p patte b ie 'J to tij beS Statpsprototolls fü r bie genauere unb rieptigere.

(7)

in Befię berfelben getommen fein, ^u r 33euvt^eitung beiber Meinungen will id; ^iev nid;t audfüfjren, bafj in ber Orbendjeit, währenb oielfachcr Kämpfe unb Belagerungen eine ©d;ule auf bem nicht unwick tigen Befeftigungdtoerle nicht anjunehmen ift, baff bie „platte-forme“ oietmehr erft nad; bem $ahre 1466, Wo bie Befeftigung ber ©tabt nid;t ohne Ben Söiüen ber polnifd;en Regierung in Berfall geriet!;, bebaut worben fein mag; nicht ^eroorkben, baff bie jweite £)i;potkfe in fid; unwahrscheinlich ift: fooiet fte^t feft, bah, man entfdjeibe fid; für bie eine ober bie aitbere 2lnfid;t, man immer bie grage beantworten muff, wo oor 1603 bie lutljerifdje lateinifdfe @d;ute war, unb bafj über beibe Slnfic^ten ein Urtheil nur gewonnen Werben fann, wenn ed gelingt, ©puren eines* alteren, auf anberer ©teile gelegenen ©djul*

Kaufes aufjuftnben.

®iefe ©pur finbe id; in bem Streite bed fatt;olifd;eu ißfarrerd mit bem 9?att;e um bie ißfarr*

ftrd;e (©t. Qohannidf'ird;e), welker ein nähered ©iugehen erforbert.

®ie Reformation ift hefannttid; früh in Üifarienburg eingebrungen. ®ie warnenben ©bitte1)

©igidmunb I. knbertcn nicht, baj? fd;on 1526 ber erfte lutherifd;e ißrebiger ^afob ^ n a b e an ber ®eor- genfird;e auftrat, bie an ©tatt ber 1460 oerbrannten Sapelle nad; 1471 aufgebaut ift, unb über weld;e ber SJfagiftrat bad patronat erhielt2). fjöcfyft wichtig ift nun bad ißrioilegutm, wetd;ed ©igidmunb Sluguft ber ©tabt im 3« i569 erteilte3). £>ier erhält ber 9latl; unb bie ganje ©emeine bad 9?ed;t mit unhefdjranfter Befugnifj tüchtige Sefyrer ber ©djule oorjufetjeu, aud; in ber jßfarrfirthe, bie fie fek ge*

braunen unb aud; immer gebrauchen follen, bad ©oangelium nad; ber 8el;re <Sh>riftt unb ber Slpoftel frei prebigen ju taffen, ©benfo beftätigte ©igidmunb I II, bie Borred;te bed 9anbed unb oöllige ®tau*

bendfreikit/ aud^ bad ju s patronatus certorum locorum mit bem 3 ufak non impediendo aliis cultum divinum more Sanctae Romanae ecclesiae 4).

9?un belangte ber Bifcfyof oon ©ulm bie ©tabt wegen ^eraudgabe ber ^ßfarrfird;e au bie fatbolifd;e ©eiftlicbfeit. ©r berief fid; auf ben 3 ula§ Ber königlichen Beftätigung, baf? Slnbere nidjt im

©ottedbienft nad; fatl;olifd;em büitud beknbert werben feilten, unb behauptete, Bad ißrioilegtum ©igidmnnbd fei nicht präjubicirlid;. 3 n Ber Ohat erfolgte am 6. 9J?ai 1598 ju 2Barfd;au ber Ürteldfprud; bed Sönigd, burd; welchen Bie ©tabt Oerurtheilt würbe, binnen oier 2Bod;en bie ißfarrfirdje mit allen bahin gehörigen ©ütern unb ©intünften bem fatljolifchett Pfarrer $ri;omad ißant bei ©träfe oon 20,000 ®u*

taten audjuliefern. 2lm 3. Quni 1598 fanb eine Berhanblung wegen ber Uebergabe ftatt, in welcher bie Beftimmung ber Sirdwngüter am meifteu ©chwierigfeit mad;te. Oie ©tabt regnete baju „bie

|;ufen jum BMllenberge, ben ißfarrljof, ein Braul;aud in ber @d;miebegaffe, eine Bube an ber kircfte, bariitnen ein 2lpotl;efer, unb eine anbere Bube, barin ber polnifd;e Sautor, unb banebeit bie in welcher ber ©löcfner Wohnt". — äSogegen ber Pfarrer proteftiret, bah Bern Sönigt. decreto in allem Sein gnügen gefchehen, weit bie Orbmmgen nid;t alle Raufer, fo umb bie Sird;e gelegen unb barju gehörig, abgetreten. — — Sßegen ber ©chute unb bed ^aufed, barinnen ber $t. £>ieront;mud Wohnt, baüon ber ^ e rr fßfarrherr and; einen Befc^eib wiffen wollte, ob bie ©tabt biefelben aud; abjutreten gemeint, fintemalSirchen unb@d;uten coniuncta, aud; bah bad^aud auf bem Sird;eugrunbe ftänbe, jubem bah auch erweislichen, bah jeber geit barinnen ein beutfd;er ‘ißriefter gewonet unb jur Streben gehörig, ift biefer Befcheib Worben: Ohne Baf? Ber ©djulen im Sönigl. decreto mit nieten gebacht, hätte @. ©. 97atl; aud;

bei bed Orbend fetten barüber bad jus patronatus gehabt, unb biefelben mit fd;ulbienern ju beferen be=

’) 1) © onntag Oor bem jfefte ber © eburt SDtar. 15 2 3 ; 2) SBodje »or ^pftnßjlen 1525 — „aud) n id ;t ftilger ju fein Verlangt als eure ffiorfabren", 3) tD lartinst. 1525. © ie finben fuf> abfdprtftlich bei ^ a e b t e r , V I I . , 214.

2) U ri. g. © e n n t. nach SnOocaOit 1471 b. H a e b le r , V I I . , 216.

3) U rt. b. 24. S Ipril 1569 öou b ublin aus, b. H a e b le r , V I I . , 219.

5) © ie fbecieffe U rf. b. 13. Stprit 1589 fü r SDJartenburg f. H a e b le r , V I I . , 232.

(8)

fugt unb mächtig. ®a« bemelote .£>au« betreffend fo märe e« ein ißrioathau« unb nicht p r Sirene gehörig."

— Qttbeffen half aud; biefer ^ßroteft nicht«, bie ©tabt oerlor bie ©dple unb bie Käufer um bie Kird;e.

3mar ift f>ier nichts SSeftimmte« über bie Sage ber ©d;ule gefagt, ebeufotoenig ob biefe grabe bie bom Örbeit geftiftete ©dple mar. 3 n^effen ®ttl i<h, ma« fich fpäter herau«fteßen bürfte, fepon hier oorauSfehen, baß einmal biefe @d;ule außerhalb be« ©rbenöhaufe« lag unb baß fie mit ber ^ßfarrtirepe in 33erbinbnng ftanb. ©obiel fepeint mir au« ber 33erpanblung fiep p ergeben, baß auf bie ©cpule beßpatb befonber« Slnfprucp gemad;t mirb, meil fie auf „bem Kircpeu*©runbe" ftanb. ©olcber Raufer aber lagen biele um bie Kircpe; bie ganje rechte ©eite ber ©djupgaffe gehörte p ben SSuben (bie ba ruren bie muren ber Kirche), unb eben auf biefe hatte ber Pfarrer fepon 1395 2lnfpriid;e gemacht.

®amal« ließ ber |)od;meifter Konrab b. Qungingen ben ©treit gmifepen Pfarrer unb ©tabt burd; 3 °‘

panne«, 23ifd;of bon ißemefanien fchlid;ten. -3» ber betreffenben Urfunbe (Stbfcpr. bei f a h l e r I. 217) bom £age nad; Sartpolomäi 1395 heißt eS: „©ud; haben mir ufgefproepen, ba« man iö umb bie öuben, bie bo treten an ben Kirdjpoff unb gehen uff bie ©affe (mit ihren Spüren) halben foll, ba« fie p ber

©tabt gehören feilen, al« i« bei be« ermürbigen gute« gebäd;tniffe« meifter SSepnrid; geejiten mart be*

acptet". S33ir haben 1598 offenbar eine (Erneuerung biefe« ©treite«. “Diepme icp ^ierju eine S^otij 3 o h n « (in ben ©d;nlaften): „23efage ber Sitten in ber 3efuiterfacpe hat bie ©tabt p>ep SSabftuben ge*

habt, eine am gäprthor (jefct 9Jiarientl;or) unb eine in ber @d;uhgaffe, an beren ©teile hernach bie

©cpule erbaut morben, bie 1598 mar unb 1651 noch ftanb", fo bürfte bieß bie oorl;in gefucpte @d;ule fein.

@ie mar 1598, ba« heißt, 3 ° ^ n ftnbet fie in ben Sitten jener 3 eit ermähnt; fie tommt nach 1651 nicht mel;r bor, mahrfd;einlid; meil fie 1678 oon bem SSranbe, ber bie ganje rechte ©eite ber @d;uhgaffe unb einen STheit ber Kirche berührte, betroffen mürbe. ®ie 33ürgerl;äufer, fagt 3 obn, mürben, ba fie einer*

feit« nur flein, ober fogenaunte Suben, anbrerfeit« aber megen ber bort oorbeigehenben ©roßmerberfcheit Eßaffage nahrhaft maren, bon ben (Eigentümern prn 2 p eil mitS3eil;üIfe ber Kämmerei mieber aufgebaut, bie Kircpe aber um ben abgebrannten Speil berfleinert.

Slffo 1598 berliert ber 9łath unb bie ©tabt bie ©chule meld;e auf bem Kircpengrunb in ber

@d;uhgaffe ftanb. §ünf 3 al;re fpäter merbett bie Sutherifdjen in ba« ©ebänbe an bem gifepergange eingemiefen, ber @emeinbe=@d;ulmeifter jie^t mit ber ©d;ule fofort ein. ©runb genug p ber SOiutp*

maßung, baß bie alte lateinifdje ©chule bi« 1598 eben in jenem ©ebäube in ber ©cpupgaffe mar.

3 nbeffen ift e« 3 eit, ton biefer Slbfcpmeifung prüefpfepren. 3 $ &eabfid;tigte nur p bemeifen, baß einerfeit« ba« jetzige ©ebäube in einer 3 eit her Sietp p m ©chulhaufe genommen ift, anbrerfeit« baß fich auch in biefern SBecpfel be« Sofal« bie (Einheit ber @d;ule erljält: mag ba« ©ebäube um jene 3 eit gemechfelt morben fein, Seprer unb ©cpiiler haben bie Srabition ber ©chule oon einem £)aufe in oa«

anbere übergeführt.

Sßielleic^t mirb biefe Kontinuität fid; noch beutlich^r in bem Patronate ber ©cpule jeigen.

£>ie allgemein oerbreitete Slnficpt führt bie ©rünbung ber lateinifd;en ©d;ule p Sliarienburg

auf ben Orbeu, fpecietl auf Sinrid; oon Kniprobe juriief. „2&ie in Königsberg", fagt 33oigt in feiner ^

©efepiepte SUiarienburg«, ©. 105, „fo grünbete er aud; p ÜDfarienburg eine lateinifcpe ©chule, bie er unter bie Stufficht ißeter« oon SlugSburg, eine« gelehrten OrbenSpriefter«, ftellte. 3 Pr 3 1Dec* war über*

paupt höhere S3ilbung be« abligen unb btirgerlid;en ©tanbe«; bie ©cpiilcr be« erfteren tonnten nach

Oollenbeter ©cpuljeit p ben unterften ©tufen be« Sfitterftanbe« gelangen, bi« fie burd; SSerbienft fich auf

bie höheren erhoben; bie Sehrtinge bürgerlicher (Eltern bereiteten fich bort p priefterlicpen SÖürben oor

unb tonnten mohl auch/ trenn fie bie nöthigen Prüfungen beftanben, al« geiftliche £3riiber in ben ©rben

aufgenommen merben. ®er EDceifter befuchte aud; mohl biefe ©chule, bie er auf eigene Koften unterhielt,

unb belohnte fleißige ©cpüler mit jmedmäßigen ©efchenfen'' — nnb ©. 380: „ber ©roßcomthur hatte

(9)

bie 2tuffid)t über bie Sdpttc unb befolgte aud) bie 9lnftettung ber 8et)rer. @r patte bte näcpfte Slnorb*

nung beS Unterrichts einem geWiffen 3Bitbetm eon Sd)oueuberg, mdd)er fetbft ber Scpule eilte g elan g oorgeftauben batte, übergeben, mit ber 23erpflic^tung, ibm bie anjuftettenben 8et)rer boquftelten unb ooit ibm barüber bie 93eftätigung ju erwarten".

33ei einem fo grünbtid^en gorfeber, wie 53oigt, muß man erwarten, baß biefe SCngaben fämmtlicb

** aus Urfunben gefdfopft finb. Söo aber 33oigt beftimmte Urfunben interpretirt, ba wirb bie 9fad)prüfung geftattet fein.

d a ß ber ^oebmeifter bie Scpute unterhalt, fei es bureb 33efotbungen ber Sebrer, fei es bureb S3auten an bem Scputtofale, baton fotlte in bem dreßterbud)e boeb eine Spur fein, Stuffattenb ift es, baß bie mir allein jugangticpen StuSjüge bei $ abIer 93b. I. nichts derartiges enthalten. SSopl giebt ber

£od)tneifter ©efepenfe au 0 cpüter, fo ju anbern Orten, wie $u SKarienburg. 3 $ finbe i- 1402 3 tem II.

fcot epme fauler qu epme donat juOfterrobe, unb 1401 3tem l. firb ben fcpfllern uS ber ftab gegeben, atjo fb nuferem pomeifter qu fungen ton beS meifterS gepeiß; ferner 1405 3tem I. firb unb V I Ą ben Schülern uS ber Sdfule qu 2)?arienburg gegeben oon beS meifterS gepetfe; befonberS oft für ©efäuge in ber Sfapette, wie 1399 3tem I U I fcot. dehnen fcputerdjen uff bem^mfe; woraus eine hoppelte Sdfute, in ber Stabt unb auf bem §aufe, nicht ju erfd?lie§en ift; aber auch für anbere dienftteiftungen, j. 33. 1412 3teui I. firb ben fcbuleru oor I fetter (psalteiium) qu tefeu beme alben jimmermeifter. 93ebeutfamer Hingt fotgenbeS: 1404 3tem II. mrc 33artbotomeo bem alben S cbutm eifter oon Sftarienburg, als pm unfer pomeifter fen 9tome in ben baff mit ber Stppettacion fante. |)er ÖopanneS beS SOieifterS ßappetan entpfing baS ©eit (S . 150); oietteiebt berfetbe, meld)er nachher (S . 151) Pfarrer Slteifter (magister) Johannes ju SDfarienburg beißt. Ob er ibentifcb ift mit IDfeifter 3°ftannes atpman, ber mit auf ben dag ju kauften reift, ober ob bies ein jurista fei, ift fraglich. S o p l aber fann ber Pfarrer J o h a n n e s jugleid) Scbutmeifter gewefen fein.

3ltfo ton 53efotbung finbe ich feine S pur; wobt ton näherem 93erpättniß eines ober zweier Scbutmeifter junt ópocpmeifter. dieß führt ntid) weiter. $d) fetjeborauS: 333inrid) ftiftet 31t SJfarienbnrg eine tateinifebe Schute, fept ihr ben Speter bon 9tugSburg bor; bon 3^it ju 3^it taucht ein ütarne auf, aud) eine Spur »on 93erbinbung mit ber ‘pfarrfirepe. deutlicher aber wirb altes burd) bie bei 33oigt S . 381 abgebruefte Uvfunbe: 9Sir briiber bauS remebingen ber brüber beS poSpitatS fente Sltarien beS beutfehen buwfeS bon 3 ^ 'ufatem grofeomptbur tbun tunt unb offenbar alten, bie befjen briff feben abir hören tefjen, bas nadjem wir bem ebten unb wobtgebornen pern SBitpetm bon fd)ouenberg umb fepne fleißige beten mitten bie fd)ute in unferS orbenS ftat OJiarienburg gegeben unb bortegeu (bertieben), fo baS her hie batten qu bifger qeit borbem ebnem erbaren unb borqu tüchtigen Sütaune, ber biefetbe febute unb

$ird)e ertid) unb gebortid) borfteeu tunbe, bortehn mod)te, fo ift bornod) ber benante her bon feponen*

berg webir q u uns fomen unb bat uns oorqalt, wie her biefetbe fd)nte ebnie IDfanne ÜiüutauS Senfftop genant, umb beter gutter tewte bete mitten bat bortegen, uns bobep fleißig bittenbe, baS wir umb fepneS borbinfteS unb liebe mitte bem benanten ffticotao bie obengebaepte febute borfd;reibeu wetben q u fepnem leben; teS haften wir angefeben fehne gar fleißige bete unb borfchreiben bem obengebaepten Dßiculao feufftop bie faepberurte febute qu fepnem geben fo unb in alter mofje, als wir bem obenbenumpten beru oon fronen*

berg bie gegunt haften cm qu bortepen, bod) atfo bas per biefetfte fd;ute unb Äircpe gote unb ber Wertbe gebortid)en borweße unb halben fotte etc. 1444.

d a ß ber „ebete unb wobtgeborne" )perr Sßitpetm bon Scponenberg ber Schute eine ^eittang felb|t borgeftanben hätte, wie 23oigt fagt, atfo Scbutmeifter gewefen wäre, ift an unb für fid) unwahr*

fepeintieb unb folgt aud) feineSwegS aus bem dept. d e r ®omtpur berteipt freitid) bie Schute an üBitpetm bon Sd)onent>erg, aber mit ber töebiugung, fie einem tüchtigen, ehrbaren IDfanne ju übergeben, ber fie

2

(10)

toirfltd; halte. ®as natürtichfte ift, auch Ijter ein Berhältnifj borauSgufe^en, toie es bet ben fogenannten

©tiftSfd;ulen ftd; finbet1). ®a ift einer ber Prälaten ber magister scholarum ober scholasticus, er folgt imfRange nach bem ‘»ßrobft unb bem Sekanten. ^nbeffen unterrichtete biefer „@d;olafter" nicht fetbft in ber Snabenfdjmte, fonbern ger.ofj feine ißrabenbe unb hielt fid; einen Rector scholarium, grabe toie ber bierte ißrätat, ber Santor, fid; für bie Schule feinen suceentor hielt. SRan wirb nid;t irren, trenn man ißeter b. SttugSburg für einen foldhen ©chotafter heilt: bielleicht auch ben Pfarrer „SReifter" 3 ° r hannes. ^nbeffen beuten ©d;onenbergS ^Sräbifate „ebet unb wohlgeborett" noch auf ein anbereS 95er=

hättnifj, unb nötigen xtnö nach ber ißerfon beS SRanneS nod; to eitere 9tad;forfchungen angufteßen. ®ie gamilie hat Bürgerrecht in SÜRarienhurg; ich ftube in bem alten Bürgerred;tBud;e ber Stabt Beim $ahre 1401 einen SRichael ©chonenherg, 1486 einen ©h°maS ©chonen&erg, ber 1500 Bürgermeister ift.

SBilhelm ©choneuBerg ift, toentt ich nichts überfeinen haBe, nicht bezeichnet, — freilich ift baS Buch in ber SRitte liicfenhaft; auf 1446 folgt 1451 unb bann 1470 — toahrfcheinlich and; nicht gang bollftänbig. *

©o fönnte er bod) auch SRitglieb beS fRatljS, ber fheitere scholarcha, getoefen fein; bie bieleń guten oor=

Bittenben Heute aBer möchte ich für SRarieuBurger Bürger hatten. B5enn ferner jRicolaus ©enfftop ber»

pflichtet toirb, alfo ba§ er Schule unbSird;e ehrlich unb gebührlich bertoefe unb halte, fo geigt fid; toieber eine ©pur jener engen BerBinbttng gtoifchen Beiben ^nftituten, ber Schute unb ber Bfarrfird;e.

ßiehe ich hinaus einen @d;luj5. ©ie ©chule, muthmafjte id; oben, lag auf bem Strdjengrunbe, eine ber Buben, toeldxe feit B3inrtd;S 3eit ber Stabt gehörten; ber jRath feetont, baff er fcf>on bei ©r*

benSgeiten baS ^atronatSrecht über bie ©chule hatte; ber Pfarrer B an t Bittet nicht gu »ergeffen, ba§

©chule unb Sirche „conjuncta“ feien — alles biejj mochte foIgenbeS Berhältniß muthmajjen taffen.

Sßinrid; ftiftet bie mit ber ^ßfarrfirche eng oerbunbene ©chule unb ftellt fie unter bie Slufficfet eines

©cpolafterS. 2XBer frühzeitig tritt ber Orben fein IßatronatSrecht an bie ©tabt ab unb Behält fid; nur baS BeftätigungSred;t oor: toir haben eben in nuferer Urfunbe bie Betätigung eines folchen Borfd;lageS.

28 oh er f'am nun bie Befolbung beS ©chulmeifterS unb feiner ©efeßen?

Bon Seiftungen beS ©rbenS fanben toir nichts ertoähnt; über ÜRaturaßieferungen oon ©eiten ber (Sltern hanbelt eine ©teile in ber „SBilfore ber ©tat M CCCLX V angelja^u", freilid; in ben 3ufäpen nach 1365: „oud; fal man nt;manbes mehr SRoUgen auSfenben, ausgenomen ber Schulen unb anbern binern ber Sird;en Bei ber oorigen Buffen". Bei SRoligen fönnte jemanb an Buttermild; benfen (mhd.

molchen, mulchen); eS ift bielmehr eine 3'leifd;fuppe; Dgl. Frisch s. v .: „SRolpe Chytr. in Nomencl.

Sax. col. 438 eine $leifd;'2Rolt;e, ebber ©oppe, unb col. 439 eine HRßlie.'Soppe"). 3 nbeffen finbet (ich bod; noch ettoas mehr, hinter bem alten Biirgerrechtbud;e finb auf ben gtoei legten Blättern oon einer §anb beS 15. 3h- bret Urfunben gugefchrieben:

1. fRegirunge ber fchulen. 28p iS ber ©chulmehfter mit bem ©uccentori, Socato unb ben fd;uteren in ber fd;ule halben fußen.

2. 28t; man iS mit bem oorfpred;en fal halben.

3. ©er Solmener Briue oon angeftorben gutt.

©ie erfte biefer Urfunben laffe id; wörtlich folgen. —

IRegirunge ber fchulen. Bot; iS ber ©d;ulmeifter mit bem ©uccentori, Socato unb ben fcfmleren in ber fd;ule palbenn fußen.

3tem uff toet;uad;ten, faftnacht, toalpurgen unb phingften fal epn igtich BurgerSfjon unb anber frernbe 3 unge bt; ir quatempergelt gebenn uff bh fefta pt? geood;t bem fchulmeifter nicht mehr b e n n llll^ gebenm

’) SJgl. £ e lfe n fte in : (Sittwidelim g be« ©d;ulmefett8 »on jg ra n ffu rt am äftai. © • 14. u- 2a.

(11)

$tem ticptegettp uff ißnrificationig fußen bi> burgerSfinber mit ben anbern jungen bp ir qtemper*

gelt geben bem fcputmeifter nicpt mepr benn epnen fc^eüingf abir epn bor 1 fj geben.

3tem epnS burgersfjon bem fet;ne Stbern anbirfjttto bucker feuffen iS fep ©onat reget abir attepanber ber fat bem ©uccentori unb tocato. Qitem bom ©onat I I I I fct. bom reget epn firbung unb

»om alejanber Y III fct. anpebcgett geben.

3tem qtempgett bp burgerSfinber bp bp fibetn teeren futtert I I I I § bp ben ©onat V III § unb bp ben regetJ) ateranber abir pöger teeren I I I I fct. bem ©djutmepfter ^^tid;e quatemper geben-

Qtem potpegett fat ppticp burgerSfon unb frembtingf bt> ir quatemper gett gebenn, bem ©djut*

mepfter V III fj ju potpe geben. —

Patern Sßloftergelb 2) futten bp burgerSfjone mit ben anbern frembtingen nicpt mepr benn V I I I Ą bem fcputmepfter geben.

Patent Sfernegett futten bp jungen nid;t mehr benn I I I I ^ abir epnen bed;er fernen bem fdjut*

meifter gebenn.

ijtem ©ingegettp bp jungen bp ben impun3) teeren fingen V III bj bp bp ©equenciett fingen I I fj nnb bp ferneres I I I f; bem fuccentori unb tocato im aboent geben.

3tem bem Satefaftori futten bp burgevfittber mit ben anbern frembtingeu uff toepuad/ten V III Ą uff faftnaept 1 § nnb uff oftern I I I I Ą geben.

tBobenn bejjeitlrtifet obenberurt fat ber ©cputmeifter fepne unpptiept4) ntpe uff bie jungen feiert unb fepn anbergett manen abir nemett. Unb bie armen jungen futten in atten faepen frep fepn. Sittein bem catefaftori futten fp baS pepfjjegett bp petfte gebenn.

©iefeS intereffante Slctenftüd ift geneigt, SBinricp bon Ifniprobe pjufdjreiben. fRicptig mag fein, bap es eine bon ber ©tabt entmorfene unb bon bem Orben betätigte, atfo uratte ©cputtape ift.

SBir paben es junädjft nur mit iprer finaucietten ©eite p tpun.

jRacp einer ungefäpren 23ered)nung 3 ° p n S , toobei bie 2Rarf jn fed;S ©pater pr. Sour, ange*

nommen ift, japtten bie ©eptiter oor faft 500 ^apren:

1. auf bie Bier gefte ä 1 @gr. . . . — ©ptr. 4 ©gr 2. 8id ; tg e t b ... — „ 3 ff 3. Stnpebegetb an ©uccentor unb Sofatug:

a) Dom © o n a t ... 1 ft ff b) bom iReget... 1 „ 15 ft c) bom S lte p a n b e r... 2 ff tf 4. Quatembergetb japrtiep:

a) bon ber g ib e l... 1 „ 18 ft

b) bom ©onat . . . . 3 „ 6 ft

c) bom Sltepanber unb pßper . . 4 ft tt 5. ^ s g e t b ... — „ 24 tr 6. Sßtoftergetb... ... — „ 2 tt 7. ßernegetb... — „ 1 tt

’ ) Stieget unb Stteyanber ftnb © d p itb ü p e r; poger = piSper.

2) U nerttärt.

3) Iß o p I aus a n tip h o n a teerftiim m elt; fonfl tiinnte man auep an „S ra p tte r", 3mp8=35icpter" beuten, toaS auf hym nus jurü d tm e ift

4) UeBertretung ber SSerbinblicpfeit.

2*

(12)

8 . ©ingegelb an © uccentor unb Solatuß:

a) bom 3 ntpun . . . . . . — £htr.

2

@gr.

b) ©equenjen... 6 „ c) bie seniores . . . . • • tt 9 „ 9. ©ent ßalefactor in Summa . • • n 6 „

©emnad; erlieft ber @d;ulmeifter für jeben Spüler:

1. bon ber gibel . . 2 £fjfr- 22 @gr.

2. bom ©ottat . . . 4 „ 10 „ 3. bom 97egel unb hßher 5 „ 4 „

©uccentor unb Sofatuß mären auf baß Ülnhebe* nnb ©ingegelt angemiefen. §ol}n rechnet nod; mehr heraus, er nimmt bie jährlichen Zahlungen in ber unterften Sibtheilung auf c. 14 fl., in ber jmeiten auf 22 ft., in ber britten auf 23 fl. au, unb bemertt, baß ju feiner geit minbeftenß 3 fl. meniger bon jebem ©clmler gejault merben.

Sllß meitere Quelle bon Slccibentien ift in feljr früher geit baß „Sßefingen" ber Seiten ^ingu*

gefomnten; ber iprioatunterricht ift in ber ©cßnlorbnung bon 1674 fd;on als feftftefjenb angenommen.

3 $ meine beutttad;: beut ©d;ulmeifter mar bie Schule auf Cebjeiten berfiefyeit; er 30g baß

©djulgelb, melcfyeß bei mäßiger grequenj ol;ne anbere Slccibentien fid; auf faft 400 Slfylr. unferß ©elbeß belaufen fonute, unb mußte feine @d;ulgefellen unterhalten. (Sollten fid; alfo im ©reßlerbud;e leine Schulausgaben finben, fo mürbe ich mich nicht munbern.

Slber biefe ©chultare hot noch eine anbere 53ebentung. <5ie geigt nnß mieber bie 931a<ht ber

<S<hultrabition: ihre ©äj$e gelten mit einigen SRobifilationen länger benn brei Qahrhunberte hinburd;.

Qn ben @d;ulgefehen bon 1674 fleht nichts über Zahlungen; fpäter mußte auch baß Quatembergelb, alß fefte ©el;ätter auß beut ©djulfonbß gezahlt mürben, auf 1 ft. für alle klaffen h>erabgefe^t merben.

2ln Slccibentien aber mürbe nad; bem 3eugniß 3ol;nß, melcher bon 1742 biß 1751 bie hefige @d;ule befmhte, noch folgenbeß gegahlt:

1) iJJeujahrßgelb (entfprechenb bem alten 2Beihnad;tßgelb).

2) $aftnad;tgelb.

3) 3 ahrmarftßgelb im grühlingßmarlte ober ißhittyhi 3>ocobi („alß melcher größere ^eilige bie minbere ©alpurgiß bon bem ihr eljemalß gemibmeten 1. Sltai; berbränget hot").

4) $erne- ober Sirfdfengelb mie ehemalß anf Qalobi, 25. ($uli, („ba fie reif ju fein pflegen").

5) £>erbft= ober ©iont;fii-3ahrmarltßgelb, bielleicht anftatt beß megfallenben ißftngftgelbeß.

6) ÜDiartinßgelb („glaublid; (?) baß alte fßloftergelb, etroa bon einer fogenannten fßlofiente, baß ift großen hßlicvnen, mit bem innern feinen fpäutchen beß bicfen Qchfenbarmeß überjogenen Saterne, ber fid; nufere geniigfamen Sßtborbern ftatt ber heutigen Stodlaterne ju bebieneit nid;t fchämten").

7) ©achßftocH vulgo ©ad;ßftapetgelb, Slnfangß ©ecember, alß baß alte hierher berlegte Sichte ober LHchtmeßgelb.

8) ©aß Slnhebegetb mürbe nach ben beränberten Slaffenberhäftniffen 1674 in ©ranßlofatiottß*

gelb bermanbelt.

97ur in ben Sähen entftanben Heine 23eränberungen, bie burd; bie beränberte äKünje fich bon felbft mad;ten.

lieber bie Slußübung ber ißatronatßgemalt burd; ben 97ath ju ßolntfcher S eii finb mir feit ber

SDcitte beß 16. ($h- einigermaßen berichtet. 3 unä<hft fotmte ($ohu auß bett ©ahlalten ein bollftänbigeß

ißerjeichniß ber Seljrer feit 1550 jufammenfteßen.

(13)

®ie bisctplinartfche ©ewalt beS IRalljS über feine ^Beamten war ju polnifc^er 3ett jiemlich un*

hefchränft: ich Ijebe aus ben „fRathSprotofollen" einige fignififante gälle fierpor.

1682, ben 26. 2lug. $ontmt toieber Slage gegen beS § r. fReid;el lange fßrebtgten. Concl.

foll £ r. Secretarius ben £>r. fReidjel unb Sirfdfftein erfinden unb ihnen <5. IS. fRatlfS indignation hinterbringen, weil bafj fie bie ©dfulen möchten visitiren, unb ber ©d;uP23üd;fen im ©ebet gebenlen, unb trenn bie f)r. ©chuPEotlegen 2 ober mehr 2eid;en haben, follen fie foüiel Sieber ror ber 37f;ür nicht fingen, fonbern ettra jtnei ober brei — bamit man fo lauge nid;t biirfe aufgehalten trerben.

1639, ben 14. SRart. trug bie 3. Orbnung barauf an, baf bie @d;ule beffer beftellt unb Rector unb Conrector abgefdjafft trerben mögen, treil fte nid;ts ©uteS tl;un unb bie Htttber als bie trüben

©chafe herumliefen.

1640, ben 7. SOJart. @erid;te trollen abrogationem Rectoris haben. Tert. ord. ftellt (5. E, fRath anheim, beite ©dmlgcfellen abjufchaffcu propter scandalum. Unterhalt lör.ne in subsidium genommen trerben tont ©tipenbtem9el?n, ton ber Sieferung. Resol. ©rf;ulgefellen follen beibe abrogiret, Santor foll auf bem fpospital ju 6 t. ©eorge erhalten trerben.

1640, ben 21. SDfai. Prop. SBeil etlid;e ex ordinibus 'träten, bie beit Rectorem allein removiret, ben Conrectorem aber conserviret triffen trollten, etlid;e aber utrosque ^n abrogiren ge«

fonnen, feilten fich entlieh cathegorice erllären, trag fie termeiuen. Tert. ord. beS UitfleifjeS feh mehr in ben Scholarchen als in ben ©chulgefellen, bod; fet;tt jnfrieben, baff alle brei removiret trerben.

1727, ben 20. äftart. ®em polntfd;en Kantor feine ^gnoranj, fein Unfleifj unb fein höfeS Epempel burd; ärgerliches S3enehmen mit ben 2Rägben, trcld;e bie hinter jur ©d;ule bringen, eęprobriret unb ihm ben Eienft aufgefagt unb er binnen hier unb bem lunftigen ^fingftquartal fid; um einen attberen umfehen angebentet Worben. 2Beld;eS er auch angenommen.

töei feinen SInftellungen mar ber SRath meiftenS auf Empfehlungen l;mgewiefen unb fal; fich freitid; babei jutreilen getäufd;t. ©o hei§t eS: „1680, ben 12. ^ul. ber £)r. Senior ton S^orn hat äuriiefgefchrieben wegen beS ©tubenten jum 3. Kollegen, baff berfelbe herüberfommen toerbe, recomman- diret ihn auch de °Ptima uota. SDJittlertreile hat fid; auch einer allt;icr angegeben, ber jtrar ein guter

©rganift ift, aud; noch ziemlich fd;reibt, aber im Satein nicht weiter als bis auf ben donatum golom*

men; ber leitete will 120 fl. haben, ber ©tubent ton £ h ora aber Will fid; mit 80 fl. contentiren.

Concl. E. E. fRath nimmt ben ©tubenten ton £f;trn jum tertio collcgae an“. ®iefer collega tertius follte nun nid;t blof ein gelehrter 2Ramt, fonbern als Kantor aud; ein guter SRufifant fein. 2lber:

1680, ben 15. $ul. £>er ©tubent ton £l;orn ift angefommen, allein feine ©timme unb SBiffett in musicis ift fe^r fd;lecf;t, unb finbet man aud; noch aubere defectus an ihm; bannenl;ero hat ihn ber

^ e rr Protoscholarcha honeste dim ittiret unb 4 fl. auf ben 3Seg gegeben.

Unb nicht immer hatte ber fRath bie 5Dcöglid;feit, fold;e Seute fo billig loS5itWerben. 23or l;mt' bert ^ahrcn er^ ett er auf unenbliche Empfehlungen einen „polnifd;en Kantor“ (ben 2Räbd;enlef;rer, ber zugleich in ber lateinifchen ©chule calligraphus war), nad; »tüten fogenannten ©tubiofuS, in ber £l;at aber einen Erjfd;liugel, ber unter anterem aud; nicht fd;reiben tonnte“. iRod; fchlimmer aber

war es, baf bie ©d;ule ju gleicher 3eit eines entfpred)enben SReltorS genof, über weiden fid; 3o l;n noeb braftifd;er äufjert1). £>emt jur 3eit beS preufifd;eu ^Regiments fomtte mau nicht mehr fo furj ter--

’) „ S r bied fich unter anbern ein qBfevb, beffen U nterhaltung IRefigen O rte« fo jlb a r if t , nicht j u r S'icth ober

©efunbheit, beim er ftubirte n id ;t gern unb hatte fich nie hbpochonbrifd; ftu b irt, fonbern ju m p la ift r , um täglich nach ® -, einem eine halbe SUieite to n ber @ tabt gelegenen, to n h ie t aus frequenttrten 2S aIU tirth « h a u fe ober ju ben benachbarten h re b ig e rn ju ja ffe ln unb fte j ii befchmaufen, unb n>a« ba« Suftigfłe habet ift, er hielt ba« p fe rb in ber © dfule im karcer auf ber $ a u « flu r (benn bamal« War ber unterfte S eiler be« 31ettor« noch nicht m it ber £ b iire nad; ber Utogat terfehen).

(14)

fahren, rote unter pofttifcßer |jerrfcfyaft: man tjätte einen jahrelangen 'ißroceß anftrengen muffen, mas nebenbei bem Orte auch nicht gu befonberer Efjre gereicht hätte. 3ubeffen gehörten fotele Evfcßeinungett boch gu ben üluSnaßmen, unb ber DDtehrgaßl nach traf ber Dtatß in gliidlidier SBaßt auf fleißige unb ge*

lehrte Scanner; enblich feit Enbe beS oorigen 3ah*huubevtS maren hefige fßrebiger jugleicß DMtoren ober fßroreftoren ber Schule.

lieber bie £>öße ber SBefolbung ift bad Sfaterial noch nicht auSreicßenb. 3 11 ben Scßulaftett finbe ich eine oon 1665 batirte 23ofation beS Eonreltor 5DtenceliuS jum Dieltor „mit 100 ©ßlr. jährlich solarium (sic!) bei biefer bebrengten 3eit nebft ben rectori competirenden Accidentien", bie, toie oben gegeigt, nicht gang unbebeutenb maren. SBäßrenb beS (Schulbaues 1074 foll ihm eine freie föube gegeben merben; 1684 mürbe beS DteltorS Äoftgelb oon 150 fl. auf 200 fl. oerbeffert, „item einiges

®etränf" bewilligt, „menn gebrauen mirb". Sind; 1700 finbe ich eine SSerbefferung beS DteftorgeßalteS um 100 fl., „fo baß er nun ftatt 75 quartaliter 100 Sfart (?) gu empfangen hüben wirb". ^Betreff ber Scßulgefetten finbe ich nur bie eine Dtotig: „1640, ben 16. 3utß consentiren unanimiter, baß aus ber 3Bett=2aabe eine gemiffe Summe ©elbeS genommen um ben Schulgefcllen bafür 33ette angufdßaffen, melche auch allemege ber Schule oerbleiben follen; unb 1640, ben 31. 91ug. „Tert. ord. mittigen ein, baß ein jeber Snabe, ber in bie Schule geht, 15 Sgr. ^joljgelb fahlen foll."

llebrigenS finbe ich uudf ein Surrogat oon ißenfion ermähnt, baS als subsidium, provisio unb beneficium bejeießnet mirb; in einem gatte mirb ber entlaffene Santor in baS S t. ©eorgenßoSpital gebracht.

gaffe ich baS ©efagte gufammen, fo ergiebt fieß, baß fomohl in ber ©rbcnSgeit als unter bem polnifcßen Regiment unb ber preußifeßen Regierung bas patronat über bie Schule ber Stabt gehört hat, unb baß bie Ausübung beffelben fid; nur nach ben oerfeßiebenen Sanbesoerfaffungen oerfchieben geftaltete.

®eßen mir nun gu ben inneren unb äußeren Einrichtungen ber alten Schule über: baS fpärlicße 2T?aterial ift hier bodf fchou auSreichenber. ©a giebt es namentlich feit bem 17. 3ß- alte Schüleroer*

geießniffe, Dieben gum SlftuS, Epploratorien unb metrifeße Arbeiten ber Sdpiler, oorneßmlid; alte Schul»

orbnungen unb ein Seßreroergeicßniß oon 1550 an. gür unfre ®egenb, namentlid; für SOlarienburg finb baS alte ©netten, ©ie lange Dteiße oon Kalamitäten, metdfe mäßrenb beS 15., 16., 17. 3 a^rßunbertS bie Stabt betrafen •— im 15. unb 16. 3h- ftets gefteigerter ©ruef ber polnifcßett £)errfcßaft, im 17. 3ß- bie lange KriegSnotß, im Anfang beS 18. 3h- Wieberum Krieg, enblicß 1709 nach einem mtenblicß ftren*

gen üBinter eine *ßeft, welche ben oierten Sßeil ber Einwohner baßin raffte — geftattete aueß ber Scßule nur ein fümmerlicßeS ©afein, unb eS finb nur eingetne 3 e'tpunlte, in melcßer fie naß einer fräftigeren

®eftaltnng ringt.

3m Sßularßio finbet fieß ein Slftenftücf, maßrfßeinliß oom Dteftor fOlicß. © ren g e (1717—30) gufammengeßeftet, gum ©ßeil oon ißm felbft gefeßrieben. Eine morofe Dfatur beS DJfanneS: felbft bem

©itelblatte giebt er als DJJotto:

T O nun auf ÜSerlautcn ber S ä ß e ber Sämmerer Sfiamenä be« 9taß8 !a m , ba« corpus d e lic ti jtt unterfußen, hatte

£ . . . nach rorerbaltenem SBinb baS ßferb jw a r in einer feiner Unterftuben toerftedt, aber ber rerjw eifelte Stofinante toerrietb ficb bureb SBiepern unb warb au« ber «Stube unb betu .itarcer unb ber S ß u le retegirt. ffhntmeßr War ibettt leine SluStotitberei ju nieberträßtig, trenn habet n u r etwa« ju proßtiren w ar, j. 58. iß ßabe erw iß nt, baß baä Sßulge«

bäube wegen feiner ©reite in ben Seileretagen b u rß eine fötaiter in ber äJiitte g e te ilt iß , iiberbem aber Waren in ben unterften (Stagen bie ©allen noß m it fogenannten Sragern rerfelien unb biefe Präger pinwieberum m it »erfßiebenen fiarlen gemauerten © feilern unterfłttęt. ®iefe b ra ß er nun ßeim liß ab unb rertaufte bie giegel, unb baS ß a t er n iß t n u r felbft, fonbern bebiente ßß baju oerfßiebener ißm a tta ß irte r S ß itte r. ® o ß genug ju m ?obe biefeS — , »on bem uns ber F im m e l enbliß, wie w«ßl fepr fpät, b u rß bie §anb eine« gremtbe«, beS bamaligen Sanbratßs ». St. (bem © o tt b a re r eine frü p liß e Urftänb rerleßen wolle) erlöfte, ittbem er ß tt ber bamaligen ©eneralin r . S . anf S . al§ ©rebiger ju 9t. a u ß tn g ." —

(15)

Praem ia vitae scholasticae.

Ante Diem curvos senium grave contrahit artus, imminet antę suum mors properanda diem : O ra notat pallor: macies in corpore toto est,

et tetrico in vultu mortis imago sedet.

# Unter bie ©tpulgefepe oou 1661 fd;reibt er:

Ila e, quas legisti, leges sunt candida vota, L ecto r, crede mihi: praetereaque nihil.

211S Sterna poeticum fteüt er: „Schola de se“ unb fügt bie (Slaboration pinju:

Q uantae molis erat Romanam condere gentem, Tantae molis erit cunctis satiare palatum.

Nam possunt vario rnulti di versa palato.

Sufficit: haud cunctis placeo, nec quisque placebit.

©en ©efuttbanern biftirt er folgendes (Srploratorium:

„ 3 d; jtteifle nicpt, @. @d;üler, bafj diejenigen unter end; nicpt gelobet finb nod; gelobet »«erben,

»reiche im «ergangenen 3apt'e gerne gitr ©cpulen unb Sirenen gegangen, fiep fleißig unb gotteSfiircptig aufgefübret unb iprem Seprmeifter aufmerlfam pgepört, aud; bas, fo er borgetragen unb erfläret, bepal*

ten paben. hingegen polte i<P baoor, baff biejenigen Seines SobeS, fonbern bielmebr ©cpetteuS unb

©trafen S toertb finb, meld;e feiten ober ungerne bie ©d;ule befuepet unb »oo fie in biefelbe gelommcn, entmeber unter ber Section geplaudert ober SiarrenSpoffen getrieben, ober bod; nicpt, mie eS ihnen ge*

biibret, zugepijret unb gelernet hoben. ©emifj, fold;e Snabcn finb nid;t mürbig, baji fie ©cpiiler utiferer

©chule genennet »«erben. Süßer bemnaep bon (Sud; Siebe, Sob unb @pre Zu erlangen begehret, ober bar*

nachmals ein gelehrter fDiann ober guter Bürger p »erben hoffet, ber änbere feine ©itten unb ©emiitp unb führe ftep alfo auf, baff bie Hoffnung, bie fiep bie Sltern, bie Seprmeifter unb ©butter maepen, nicht eitel unb «ergeblid; ober ungültig fei."

Sülfo biefer Sieftor hat Sehrplane, ©tpülerliften, ßpploratorieu, Sieben bonSehrern aus beut 17.

unb 18. 3 h- pfammengeftellt: nehmen mir hterp noch bie «orhanbenen ©cpulfonftitutionen, fo lägt fiep hoch eine (Sinficpt in bas innere ©etriebe ber ©d;ule geminnen.

(Sine gemiffe ©lieberung nad; Sehreru unb Staffen finbet fiep fd;on in ber älteften 3eit. ©ie oben gegebene „Siegierung ber ©cpule" zäp(t drei Seprer auf, ben ©cpulmeifter mit feinen ®ef eilen, bem

©uccentor unb SofatuS. ©ie tpeilt bie ©cpüler in SBürgerSföpne unb gremblinge, in zahlende unb arme jungen: fie ergiebt ferner eine Sürt bon Slaffenfpftem. ffunäcpft fepen mir Sünder, toeld;e bie gibel be*

arbeiten; nad; biefent ©tabium unb gezahltem Süttpebegelbe lommen bie ©onatiften, bie näcpfte ©tufe bilben bie, meld;e „ben Siegel" traftiren, enblid; bie beu SUepnber ober gar nod; poper ftubiren. 3 m

©ingen finb brei Sübtpeitungen gebilbet, bie erfte lernt bie Slntipponeu, bie p eite bie ©equenjen, über betbe erheben fiep bie seniores. 9litd> bes unentbehrlichen SalefaltorS gefepiept (Srmapnung.

3m Süllgemeinen blieb biefe ©lieberung bis nach ber Sieformation. ©a treten uns bod; auch nur neue ©itel entgegen, Sieftor, Sonreftor, Santor, freilich baepte man fd;on frühzeitig an bie Süuftellung eines bierten SeprerS, ber anfänglich Intimus ober Q uartus piejj, 1674 als calligraphus erfepeint, fpäter mieber Q uartus peißt. Sßon 1619— 1642 mar bie ©teile befept, jeboep bacirt fie mieber bis 1669;

mie es eben bie Frequenz ber @d;ule unb bie finanzielle Sage ber ©tabt bedingte1).

*) SKatpSbrotoK tiom 10. 9toö. 1642. P ro p . meit bie grequen; ber ©cbitle ju n im m t, baß ber 4 tn s ju a d ju n - g ire n . — <5. (2. @ erid;te: w eit bie ‘.M ittet ben Q u a rtu m 31t beftellen, fdpnoer, auch ebne ba« alle jetzigen 311 sustentiren fd n o itrig , baneben bie A c e id e n tie n ben anberen a6gingen, baburep 93efd;t»erbe entgehen mßeftte, bab becStoegen notp barnit

(16)

^njmifdjen brang bie jjeitftrömung aud) Ijierljer. gtoar bott ben Sdjulorbitungen be3 16. ($1)., melcfye auf 2Ueland)tljon’S unb S tu r m ’s 2lnregungen entftanben, tft hier feine Spur. 216er im 17. 36- jeigt fid) aud) f>ier baS Streben, bie gemomtenen Diefultate biefer reformatorifcfyen Väbagogif in umfaffenben Scfyulorbnungen nieberjufegen. 9J?an fdjeint ficfy 31t biefem 3mede in ber 9cad)barfd)aft um*

gefeljen 3U Ijaben, menigftenS finbe icb eine nicfjt gan3 boflftänbige 21bfcbrift ber leges scholasticae beS

Sneipl^öfifdjen ©pmuafiumS oon 1616 (nach ber 9?ebaftion oon 5D7^ I iuö). Qebocb oerljiuberte ber

4

f<bmebifdppolnifcf>e Srieg, in melcbem SDiarienburg als eine ^aufjtfeftung oon ben Sdjmeben befeßt geljab

ten mürbe, in ber erften Ipälfte beö ^a^r^unfcertö ein weitere« Vorgehen. 9iad),bem griebett ju Qüoa mag ein fräftigerer 2luff$mung eingetreten fein. Vom gebr. 1661 batirt ber ältefte catalogus puerorum, meldjer in fed)S Pfaffen, (mäfyrenb bie $tneipl?öfifd)e Sdjule fünf Ijat) 37 Scfyüler aufroeift; unb id) finbe babei bon ber £>anb beS DfeftorS Sliattfj. SangiuS (1657—62). „Leges scholasticae tarn intra scholae Mariaeburgensis parietes, quam extra eas observandae in 10 §§, fämmtlicfy auf TiSciptin gerichtet, bon benen icb eine “Probe mitt^eile:

1. Die Solis ante octavam, Die Martis et Jovis vero ante septimanam omnes et singuli adsint discipuli, ut precibus publicis et eultui divino vaeare possint. Si quis prima- norum vel sero advenerit, vel sine venia domi manserit, VI quaestiones: si secus fecerit Secundanus IV quaestiones ex catechesi Dieterici ante jam recitatas recitanuo repetat;

Tertiani si contra hanc legempeccaverint,partemexcatechismoLutheri latinoD. Conr. reddant.

2. Reliquorum Dierum horis ad discendum constitutis tum matutinis tum pomeri- dianis, mane seil, ante septimam a meridie ante duodecimam quilibet praesto esto, ut preci­

bus pro felici studiorum successu ad Deum effusis, quibus ad datur lectio capitis biblici et recitatio catalogi per custodem primae classis, lectiones ordinarias aggrediantur. Sero comparentes et inter preces nugantes et ridentes poenas luant vel corporis vel recitabunt certum pensum; Primanorum quidam ex Mureti orationibus jam praelectis, quidam epistolam Ciceronis vertant in germanicam linguam; Secundani pensum ex colloquiis vivis antea expositum; Tertiani ex colloquiis vivis Corderi vertant.

3. Negligentes, qui lectiones ad unguem recitare sine hallucinatione exponere et resolvere non student, duplum memoriae tradant exponant et resolvant.

2lebnlicben QnljalteS finb bie übrigen ®efe£e. § 4 toirb auf 2luSbleiben ebne (Sntfdjulbigung bas Tragen eines fjöljernen (Sfels gefegt; für 9?adj)läfftgfeit in ben (Syercitien erhalt ber ©riednfe^ lernenbe ißritnaner ein Verbum ju conjugiren; ber „misellen“ eine (Spiftet beS SDiuret, Sefunbaner unb Tertianer förperlic^e 3ücbtigung (§ 5); für TeutfdpSpredjen lernt ber ißrimaner 50 SJSerfe aus Virgil, ber Sefunbaner einen Titel aus ber Qanua, ber Tertianer ober Quartaner 3toei Seiten aus bern Veftb bulum. 3n § 9 fommt eine materia versuum oor. 21uS biefem Strafregifter ift 3U fe^en, toetdje 2lutoren unb meldje ©egenftänte jumeift in ber Schule traftirt mürben; es läßt auf einen 3iemlid) niebri=

gen Staub fließen.

97acb biefen Vorbereitungen enblid) folgt im 3ab*'e 1674 e*ue toivflic^e Sdjulorbnuug. Sie trägt bie 2luffd)rift: Leges Scholae Mariaeb. de Docentium et discentium officiis concinnata et publicata a.Dom .M DCCLXIV; imSdpularcfyib befinbet fid? jebod) nur bie oon $ol)n im Qaljre 1794 bibimirte, 116 $oliofeiten nmfaffenbe 21bfd)rift. Tiefe Scfmlorbnung nun ift eine gang anSgeseidjnete

an p fja lte n . — T e rt. ord. feie @<fmle fei genug bejleHt unb mangelt n u r an ben p e rrn @<bo(ard;en, ba meber (Spamtna abgebatten, nod? ba« 3 unebmen unterfui^t rnirb, baber m it bem Q uarto ju fudpenbtren. — (T e rd . ord. übt and; fonft fdjarfe S ritif.)

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