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Energieeinsparung bleibt vorrangiges forschungs-thema für die binnenschiffahrt

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Academic year: 2021

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(1)

Energieeînsparung blé¡1

orraÀgiges ForschunG

Vr die Binnenschiffahrt

echi sd

9 FEO 1984

r'

eeps:bouwktrnde

ògesçhool

,sema

(2)

Prof. Dr.-ng. H. H. Heuser, Duisburg

Energieeinspà'rùng bleibt vorrangiges

Forschungsthema für die Binnenschiffahrt

1.

Einleitung

Die Binnenschiffahrt hält seit vielén

Jahren im Bereich der Bundesrepublik Deutschland einschl. Berlin (West) einen Anteil von 27 % der beförderten Meñge (t) und 28% der Transportarbeit (tkm) im Rahmen der Gesamtheit allér Güterfernverkehrsträger.

Im grenzüberschreitenden Verkehr

innerhalb der EG bewégen sich die

ent-sprechenden Zahlen sogar zwischen

40 ünd 50%.

Bei zurückgehenden absoluten

Ver-kehrszahlen verschärft sich der

Wett-bewerb um die Marktanteile sowohl innerhalb des Gewerbes bei Binnen-.

schiffahrt und Straßenverkehr als auch

zwischen den drei großen

Verkehrs-trägern.

Die Wettbewerbsfähigkeit wird

zumin-dest 'im dominierenden

Massengut-verkehr entscheidend durch

Zuverläs-sigkeit und niedrige Angebotspreise der Transportunternehmen gefördert.

Die Transportdauer ist von jeher unter-geordneter Bedeutung.

Während sie Zuverlässigkeit und

Si-cherheit sozusagen voh Hause aus

mit-bringt, muß die Binnenschiffahrt ihre Marktstellung ständig dadurch

verteidigen und absichern, daß sie preislich

vor allem gegenüber der Eisenbahn

-Vorteile bietet. Dies ist ihr dadurch er-schwert, daß sie von einem

Verkehrs-träger direkt konkurrenziert wird, der

seine Preisgestaltung jedenfalls

bis-her - nicht unbedingt nach streng

selbstkostenorientierten Grundsätzen vornehmen mußte.

Die Unternehmer der Binnenschiffahrt

können demgegenüber nur über die

Senkung der Selbstkosten ihre Markt-chancen erhalten, wenn sie nicht - was dennoch häufig geschieht - in die Zone der 'Kostenunterdeckung geraten

wollen.

Reduzieren oder zumindest Begrenzen

des Anstiegs der Selbstkosten

be-deutet Rationalisierung. Sie greift

na-turgemäß am meisten, bei solchen

Kostenarten, die einen hohen Anteil im Rahmen der Selbstkostenstruktur der Unternehmen haben. 80 D M toot 60 I-40 30.. g 20 : LL V)

Q-o

JAHRES-VERLAUF 10_

Abb. I Preisentwicklung für Dieselkraftstoff (Mittelwerte von Bunkerpreisen der Binnenschiffahrt).

War dieses Feld noch bis Anfang der 70er Jahre eindeutig von

Personal-kosten und Abschreibung beherrscht, so brachte die völlig überproportionale.

Verteuerung des Rohöls (Abb. 1) die Kosten für Kraft- und Schmierstoffe

zusätzlich in den besonders

'empfind-lichen, hohen Anteilsbereich. Abb. 2

zeigt dies am Beispiel der Schubfiotte einer großen Rheinreederei.

Selbstver-ständlich fordert dieser Sachverhalt als

eine wesentlich technische Aufgabe die

Ingenieure zu besonderen

Anstrengun-gen heraus.

So steht die Verminderung des Ener-giebedarfs seit einem Jahrzehnt neben der weiteren Steigerung der Verkehrs-sicherheit in der vordersten Reihe der

Ziele der Forschungs- und

Entwick-lungsarbeit für die Binnenschiffahrt.

DESfl-lF1S- 1971 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81

JAHR 3

t

7'

' 77'

_'

'

Abb. 2 Veränderung der Kostenstruktur für die Schubfiotte eifler

Binnen-reederei (Beispielfall).

(3)

2. Kenngrößen des

Energie-bedarfs und Möglichkeiten

ihrer Beeinflussung

Die Notwendigkeit, Maßnahmen zur

weiteren Senkung des Energiebedarfs der Binnenschiffahrt zu erforschen und durchzuführen, ist unabhängig von der Tatsache zu sehen, daß dieser Bedarf

aus gesamtwirtschaftlicher Sicht nur

von geringer Bedeutung ist.

Die Binrienschiffahrt kann ihre

heraus-ragende Stellung als besonders

kosten-günstiger Verkehrsträger nur halten,

wenn auch und gerade auf dem Sektor

des spezifischen Energieverbrauchs

jede Möglichkeit zu Einsparungen ge-nutzt wird.

Umfassende Kenngröße für die Umset-zung von Antriebsenergie in Transport-arbeit ist der

TRANSPORTGÜTEGRAD

LVG rtkm

GTL= PB

Lii

L = Ladungsmenge in t V6 = Fahrgeschwindigkeit in km/h über Grund PB = Motorische Antriebsleistung in kW

Er muß als Vergleichswert wegen

der je nach Wassertiefe

unterschied-lichen Abhängigkeit der

Geschwindig-keit von der Antriebsleistung unter

Beachtung der

Strömungsgeschwin-dig keiten streckenbezogen änge-waridt werden. Der Transportgütegrad

entsteht aus dem spezifischen

Kraft-stoffverbrauch des Motors be (e/kWh)

und aus dem transportbezogenen

Kraftstoffverbrauch

bT (-S-) des Schiffes zu GTL =

tkm b1

Abmessungen und Formgebung eines

Schiffes sind entscheidend für den

Widerstand, den das Wasser seiner

Fahrt entgegensetzt und damit für

seinen Energieverbrauch.

Weiterhin ist die Nähe einer festen

Begrenzung - Sohle und Böschung der

durchfahrenen Wasserstraße - von sehr erheblichem Einfluß

auf den

Schiffswiderstand.

In einem natürlichen Flußsystem

än-dern sich diese Randbedingungen fort-während, und zwar teils kontinuierlich, teils sprunghaft.

Bedenkt man, daß darüber hinaus der Wirkungsgrad der Vortriebsorgane nicht zuletzt ebenfalls von der

Schiffs-form und den Fahrwasserbedingungen abhängt, so werden die Schwierigkei-ten deutlich, die aus dieser Sicht einer weiteren Senkung des Energiebedarfs entgegenstehen.

Der Transportgütegrad kann für eine konstante Ladungsmenge verbessert werden, wenn die von den Motoren abgegebene Leistung gesenkt oder! und die Geschwindigkeit über Grund

erhöht werden.

Da die erforderliche Antriebsleistung,

je nach Fahrwegbedingungen, mit

Potenzen der Geschwindigkeit

zwi-schen etwa 2,5 und 10 ansteigt, kann

eine Erhöhung der Geschwindigkeit

nicht in Betracht kommen.

Im Gegenteil, eine Verminderung der

Geschwindigkeit wirkt durch ihren Ein-fluß auf den Leistungsbedarf sehr

posi-tiv auf den Transportgütegrad. In der

Praxis sind diesem Vorgehen dadurch Grenzen gesetzt, daß die dann längere Streckenfahrzeit die

Jahres-Transport-arbeit (tkm/Jahr) für ein Schiff oder

einen Schubverband verringert. Dies

kann bedeuten, daß eine Reederei zur Erfüllung abgeschlossener Verträge

mehr Schiffsraum als vorgesehen

ein-setzen muß.

Es ist deshalb von besonderem Nutzen und Interesse, die Geschwindigkeiten nur wenig und vorwiegend dort zu

ver-ringern, wo diese Maßnahme große

Auswirkungen auf die erforderliche An-triebsielstung hat.

Zur Verminderung des

Leistungs-bedarfs PB unter möglichst allen vor-kommenden Fahrtzuständen können

auch Verbesserungen am Schiff selbst führen. Die Möglichkeiten dazu erkennt man durch Aufschlüsseln des PB in seine Herleitungsanteile

_p_

PE

.RTV

PB

-

-)m )m lD )m lD

Darin sind

P0 = Leistung an der Propellerwelle PE = Widerstandsleistung

RT = Gesamtwiderstand

des Schiffes

= mechanischer Wirkungsgrad

der Leistungsübertragung vom Motor zum Propeller

7D = Gütegrad der Propulsion

V = Geschwindigkeit relativ

zum Wasser

Bei konstanter Geschwindigkeit und kaum steigerungsfähigem mechani-schem Wirkungsgrad bleiben der

SCHIFFSWIDERSTAND RT und der

PROPULSIONSGÜTEGRAD 'l als

An-satzpunkte für Verbesserungen am Schiff. In der Tat ist es allein die rich-tige Abstimmung von Schiffskörper, Antriebsorgan und Ruderanlage auf-einander, die unter Berûcksichtigung

der Randbedingungen des Fahr-wassers zum Erfolg führen kann.

So kann beispielsweise eine Ruder-anlage den Gesamtwiderstand des

Schiffskärpers ohne Propeller vergrö-ßern, während sie bei

selbstangetrie-benem Schiff den Leistungsbedarf

möglicherweise sogar reduziert. Eine getrennte Optimierung der Kom-ponenten würde keineswegs zwangs-läufig eine Verbesserung des Systems

bringen.

3. Schwerpunkte und Erfolge

bisheriger Anstrengungen

Eine Verminderung des Widerstandes

je Tonne beförderter Ladung Ist bei

Binnenschiffen - wie auch bei

see-gehenden Schiffen - außer durch ver-besserte Formgebung im wesentlichen durch. Vergrößerung des Verhältnisses von Länge zu Breite (LIB) möglich.

Im Binnenland ist für solche Schiffe, die

als Rundfahrer" möglichst viele

unter-schiedliche Wasserstraßen befahren

sollen, durch die Schleusenabmessun-gen eine Grenzbreite von ca. 11,40 m

vorgegeben. Sofern es die Strecken-führung erlaubt, kann die Grenzlänge von einzeln fihreriden Schiffen bis zu

110 m gewählt werden, so daß mit

sol-chen Großmotorschiffen LIB = 10

nahezu erreicht werden.

Tatsächlich sind Neubauten der letzten

Jahre weit überwiegend große Fahr-zeuge, deren Länge sich dem Grenz-wert nähert und die bis zu 3000 t

La-dung aufnehmen können.

Die Auswirkungen einer Vergrößerung des Längen-Breiten-Verhältnisses sind

zwar stark abhängig vom

Ausgangs-wert, doch kann beispielsweise die Ver-längerung eines 11,40 m breiten

Groß-motorschiffs von 90 m auf 110 m im

parallelen Mittelteil eine Verminderung des spezifischen Widerstands je Tonne Ladung um 10-15% ergeben, je nach-dem, welche Wassertiefe und welcher Tiefgang vorliegen.

Obgleich Vergrößerungen des LIB über 10 hinaus auf begrenzter Wassertiefe und auf flachem Wasser nur noch klei-ner werdende Vorteile im spezifischen Widerstand bringen, lohnt das Vorset-zen eines Schubleichters und damit ein Sprung im totalen Längen-Breiten-Ver-hältnis von 10 auf ca. 16,5 hydrodyna-misch durchaus noch.

(4)

Solche sogenannten einspurigen" Ver-bände erweisen sich auch bei der

klas-sischen Schubschiffahrt mit

Schub-boot und Leichtem als außerordentlich energiesparend.

Insbesondere in Zeiten verringerten

Angebots in den Seehäfen ist es - bei

ausreichendem Wasserstand - sicher

sinnvoller, die Mengen im einspurigen

Zweileichter-Verband als im

zweispu-rigen Vierleichter-Verband zu transpor-tieren.

Tatsächlich ist der einspurige Verband

die einzige Konfiguration mit der die Widerstände eines Schleppzuges bei

etwa gleicher Größe von Leichtem bzw.

Kähnen unterboten werden können. Veränderungen in der Formgebung

großer Motorschiffe können auch

wei-terhin zu Einsparungen bei der

An-triebsenergie herangezogen werden.

Die Untersuchungen der letzten Jahre haben jedoch klar erwiesen:

Formveränderungen im Hinterschiff bringen nur Vorteile bei genauer

Ab-stimmung auf die Antriebsorgane

und deren Anordnung.

Formveränderùngen im Vorschiff

können zwar wirksam sein, sind aber

stets unter dem Blickwinkel

unter-schiedlichen Schiffseinsatzes

-alleinfahrend oder mit vorgesetzten Leichtem

- zu sehen. Dabei gilt

generell, daß ein für die Alleinfahrt gut ausgebildeter Bug erhebliche

Nachteile beim Schieben eines

Leichters infolge besonders hoher

Ubergangswiderstände mit sich bringt.

Bedeutende Erfolge bezüglich Sen-kung des Energiebedarfs wurden

er-zielt durch Forschung und Entwicklung im Bereich der Propellerummantelung

durch Düsen. Im Prinzip sind Düsen durch die Erfindung von Ludwig Kort

seit den zwanziger Jahren bekannt und wurden ¡n verschiedenen Abwandlun-gen auch Abwandlun-genutzt. Der Durchbruch zu

breiter Anwendung in Verbindung mit

Iochbelasteten Binnenschiffspropellern

gelang jedoch erst unter dem Druck

der Verknappung und/oder

exorbi-tanten Verteuerung des

Dieseikraft-stoffs während des letzten Jahrzehnts. Durch neuentwickelte Profilformen und

verminderte Anfälligkeit gegen

Ein-saugen und Durchsatz von

Fremd-körpern konnten gleichermaßen

hydro-dynamische Fortschritte erzielt und praxisgerechte Ausführungen

bereit-gestellt werden. Energieeinsparungen von 15-25% durch Düsen im Vergleich zum düsenlosen Propeller mit gleichem Durchmesser je nach den herrschen-den Randbedingungen von Schiff und

Fahrwasser sind eindeutig

nachweis-bar.

In der Praxis besonders erfolgreich er-wies sich diese Energiesparmöglichkeit

dadurch, daß auch die nachträgliche Ausrüstung vorhandener Schiffe mit Düsen technisch möglich und in den

meisten Fällen auch wirtschaftlich

sinn-voll ist.

Bei Neubauten kommt hinzu, daß auch Durchmesser und Anordnung des oder der Propeller und, bestmögliche Wahl der Nenndrehzahl als weitere Faktoren zur Mindérung des Energiebedarfs

aus-genutzt werden können.

Zusammenfassend ist festzustellen,

daß Forschung und Entwicklung der letzten 25 Jahre eine Verminderung

des Kraftst off bedarfs für den Transport

einer Tonne Massengut über 1

Kilo-méter in einem Motorgüterschiff unter gleichen Randbedingungen um bis zu 30% ermöglicht haben. Dabei ist auch

der Ubergang von 80 m zu 95-110 m

langen Neubauten berücksichtigt. Bei der seit 1957 eingeführten Schub-schiffahrt sieht die Bilanz nicht ganz so

positiv aus. Zunächst ist der

Wider-stand je Tonne Ladung eines

Verban-des aus zwei oder mehr Fahrzeugreihen

nebeneinander ohnehin deutlich größer

als der eines Motorgüterschiffes, das

mit gleicher Geschwindigkeit fährt.

Hinzu kommt der Einfluß einer zwangs-läufig ungünstigeren Formgebung des

Leichterverbandes im Vergleich zum

Schiff. Schließlich wirken sich Verbes-serungen am Schubboot nur teilweise aus, da ein Leichterverband mit wech-selnden Tiefgängen vor dem Boot mit

nahezu konstantem Tiefgang

ange-ordnet ¡st. So muß ein Schubverband,

als Einheit betrachtet, ständig Verän-derungen seiner ,,Hinterschiffsform" hinnehmen. Dennoch sind die Vorteile von Schiffsverbänden in den Punkten Personalbedarf, Konzentration der Ladungsmengen ünd Ausnutzung des investierten Kapitals so groß, daß

die-ses Transportsystem bei der

regelmäßi-gen Beförderung großer Ladungsmen-gen zwischen festen Endpunkten allen anderen Systemen weit überlegen ist.

Generell wird die Verminderung des

Energiebedarfs in der Schubschiffahrt künftig besonderen Vorrang bei F +

E-Projekten haben.

Vor einigen Monaten kam das erste

große Strecken-Schubboot ohne Flan-kenruder in den Einsatz. Der Neubau

konnte auf diese, für Rückwärtsma-növrieren und beim Stoppen bisher

notwendigen Ruder verzichten, da

seine Hinterschiffsform das Steuern

rückwärts mit den Hauptpropellern er-leichtert und weil das Boot im Vorschiff über ein Querstrahlsteuer verfügt.

Für die normale Streckenfahrt

bedeu-tet der Verzicht auf die Flankenruder

eine Leistungseinsparung von

minde-stens 6-8%.

4. Ansatzpunkte und

Aussichten für die

Weiterarbeit

Der Herr Bundesminister für Forschung

und Technologie hat in einem kürzlich

veröffentlichten

Interview mit einer

führenden westdeutschen Tageszei-tung erneut und eindringlich darauf hingewiesen, daß ein Nachlassen in den Anstrengungen zur Energieein-sparung volkswirtschaftlich und

be-triebswirtschaftlich nicht zu verantwor-ten ist.

Dies gilt sicher - und vor allem aus

betriebswirtschaftlicher Sicht - auch

für die Binnenschiffahrt.

Ansatzpunkte künftiger F +

E-Tätig-keiten ergeben sich teils aus dem bis-her Erreichten, teils werden neue Ziele angesteuert.

Wegen der ständig wechselnden

Rand-bedingungen des Fahrwassers auf dem

Rhein und seinen Nebenflüssen ist eine fortlaufende Anpassung der

ein-gesetzten Propellerleistung von Schif-fen und Schubbooten erforderlich. Dies

gelingt nur, wenn der Schiffsführung

verbrauchsorientierende Informationen

mitgeteilt werden. Dazu wird voraus-sichtlich schon in naher Zukunft ein

Gerät verfügbar sein, das Wassertiefe und Geschwindigkeit relativ zum Was-ser kontinuierlich erfaßt, auf der Basis physikalischer Gesetzmäßigkeiten

zu-einander in Beziehung setzt und den

jeweiligen Fahrtzustand durch eine

analoge Rot-Grün-Feld-Anzeige kom-mentiert.

Der Schiffsführer erhält darüber hinaus

durch Messung der Geschwindigkeit

über Grund die Auskunft, ob seine

Fahrt im Rahmen der von der

Reederei-dispisition eingeplantén Zeitvorgabe

verläuft.

Er kann so die Entscheidung selbst treffen, ob er im grünen, verbrauchs-günstigen Bereich verbleibt oder aus

Termingründen über kürzere oder län gere Zeit das Fahren im roten Bereich hinnimmt.

Vorsichtige Schätzungen lassen

er-warten, daß allein dadurch - bezogen

auf die gesamte Binnengüterflotte

-künftig weitere 10%, in

Einzelfällen

auch wesentlich mehr, Kraftstoff

ein-gespart werden können.

Bei Neubauten von Gütermotorschiffen und Schubbooten müssen alle

(5)

realisti-schen Möglichkeiten auf dem Gebiet

der hydrodynamischen und

konstruk-tiven Forschung und Entwicklung

ge-nutzt werden.

Ähnlich wie das z.Z. laufende Projekt ,,Schiff der Zukunft für seegehende Frachtschiffe muß ein

Entwicklungs-programm ,,BINNENSCHIFF DER

ZU-KUNFT" aufgestellt und in enger

Zu-sammenarbeit von Wissenschaft,

Wirt-schaft und Werftbetrieb durchgeführt

werden. Fördermittel der Offentlichen Hand, wie sie dem vorgenannten, be-reits fortgeschrittenen Projekt der See-schiffahrt zuteil werden, sind auch für das Programm ,,BINNENSCHIFF DER ZUKUNFT" unabdingbar notwendig.

Geht man von den erbrachten

Trans-portleistungen aus, so ist die volkswirt-schaftliche Bedeutung der deutschen

Binnenschiffahrt mindestens ebenso

hoch wie die der Seehandelsflotte

unter deutscher Flagge zu bewerten.

Was die hydrodynamische Seite

an-geht, so dürfte das vom Verfasser

ent-wickelte MINSPEND-Prinzip die zen-trale Leitlinie für das Binnenschiff der

Zukunft darstellen.

Grundgedanke für einen Minimalen

spezifischen Energie-Durchsatz

(mini-mum specific energy demand) ist die

konsequente gleichzeitige Verwirk-lichung teils bewährter, teils neuartiger Entwurfsmerkmale.

Dabei wird besonderer Wert auf die

optimale Abstimmung der

Kompo-nenten Schiffskörper,

Propulsions-organe und Steuereinrichtungen

ge-legt.

Ein schiankes, eingetunneltes

Hinter-schiff mit größtmöglichen Propellern

und auch propulsionsmäßig optimier-ten Ruderanlagen, kombiniert mit einem Vorschiff, das für geringe Wider-standsbeiwerte bei hinreichender Trag-fähigkeit ausgelegt ist, bestimmen den Linienentwurf.

Große Gesamtlängen, künftig evtl. bis

zu 125 m, ergeben hohe

Verhältnis-werte von Länge:Breite und einen

langen, auch für Containerstau

gün-stigen, durchgehenden Laderaum. Auf dem Rhein sollten diese Schiffe für die Mitnahme eines Typleichters

EUROPA Il bzw. Ita geeignet und

zu-gelassen sein.

Mit einem leistungsreduzierten Haupt-antrieb durch 2 Propeller mit nach vorn divergierenden Wellen und

weiterent-wickelten Düsen, sowie einem Bug-strahlsteuer mit erhöhtem Leistungs-anteil für einen Beitrag zum Vortrieb und bei Stoppmanövern, läßt ein

sol-cher Prototyp zur heutigen Entwick-lungsstufe weitere beträchtliche

Ver-minderungen im spezifischen Gesamt-Leistungsbedarf erwarten.

Dazu könnte auch der wahlweise An-trieb der beiden, dann als Verstellpro-peller ausgeführten Antriebe durch nur 1 Hauptmotor beitragen.

Ein solches Schiff wird nach einem

MODULARKONZEPT entwickelt sein,

d. h. bei gleichbleibender Länge der

Hinterschiffs- und Vorschiffsabschnitte

von ca. 23 bzw. 17 m (bei 11,40 m

Breite) kann die Gesamtlänge allein

durch Veränderungen im parallelen

Mit-schiff steil variiert werden. Das bedeutet

möglicherweise auch, daß nur noch die

herstellungsmäßig aufwendigen

Schiffs-enden von qualifizierten Weilten

ge-baut werden müssen.

Der Laderaumbereich kann - zumin-dest für Trockenfrachtschiffe -

stahl-baumäßig im Sektionsbau gefertigt und

zugeliefert werden. Grob gesprochen

handelt es sich beim parallelen

Mittel-schiff dann um einen Schubleichter

ohne dessen Endstücke.

Düsen werden in der kommenden

Ent-wicklungsstufe nach Länge,

Einlauf-winkel und Profilform genau auf

Hinter-schiffsform und Propelleranordnung abgestimmt sein. Dies gilt in beson-derem Maß für Einschraubenschiffe, die in Einzelfällen interessant bleiben

können.

Schließlich wird der Eignung künftiger Binnenschiffe für den

Durchgangsver-kehr in küstennahe Seegebiete u.a.

durch Wahl einer geeigneten

Vor-schiffsform und unter

Berücksichti-gung festigkeitsmäßiger

Gesichts-punkte mehr und mehr Aufmerksam-keit geschenkt werden, nicht zuletzt, um auf diesem Gebiet den Anschluß an die weltweite Entwicklung nicht zu

verlieren.

Bei den SCHUBBOOTEN wird sich

ver-mutlich die weiter vorn angesprochene

Tendenz zum Verzicht auf Flankenruder

durchsetzen.

Dies ist um so mehr zu erwarten, da

erfolgversprechende Arbeiten im

Gange sind, um die für das dann not-wendige Bugsteuerorgan erforderliche

Leistung ganz oder teilweise aus rück-gew6i'inener Restenergie der Hauptan-triebsanlage bereitzustellen.

Im übrigen gilt auch hier: Reduktion der wirkungsgradmindernden hohen

Flä-chenbelastungen durch eine möglichst große Gesamt-Propellerfläche und ver-vollkommnete Düsen.

In diesem Zusammenhang wird u.a.

auch der Antrieb von 4 Propellern durch

nur 2 Hauptmotoren Gegenstand der

Entwicklungsarbeiten sein.

Was die Leichterverbände betnffi, so könnte langfristig anstelle des Pakets

aus 4 Typleichtern. E lia der einspurige

Verband aus 2 Großleichterri

zuneh-mend an Interesse gewinnen.

Er bietet z. B. bei Abmessungen Länge

X Breite = (lOOXl4m) X 2eineum

20 % geringere Tragfähigkeit, aber

einen um 30-35% geringeren

Lei-stungsbedarf je Tonne Ladung. Der-artige Verbände wären z. B. auf dem

Rhein von Rotterdam bis Karlsruhe voll einsetzbar.

Eine Zusammenstellung der Ansatz-punkte für künftige Maßnahmen zur

Energieeinsparung wäre unvollständig

ohne auf Möglichkeiten bei Neubau und

Erweiterung der Schiffahrtswege

hin-zuweisen.

So wie im FluB die Wassertiefe, stellt beim gebauten Schiffahrtskanal der

verfügbare Fahrwasserquerschnitt eine

bestimmende Größe für den

Schiffs-widerstand dar.

Dementsprechend kann um so mehr Energie für den Schiffsvertrieb einge-spart werden, je größer die

Wasser-straßenquerschnitte sind. Die begrün-deten Wunschvorstellungen der Schiff-fahrt können hier - ebenfalls aus guten

Gründen - vom Verkehrswasserbau

häufig nicht realisiert werden. Arbeiten für die Sicherung vorhandener Mindest-wassertiefen auf dem Rhein und seinen

Nebenflüssen, ergänzt durch

Sohlen-vertiefungen, wo sie technisch und

wirt-schaftlich vertretbar sind, bleiben

je-doch unverzichtbar.

Wenig bekannt ist, daß bei Kanälen das

Rechteckprofil mehrere wesentliche

Vorteile gegenüber dem üblichen

Tra-pezprofil mit gleicher

Querschnitts-fläche aufweist.

- Der LEISTUNGSBEDARF aller

Fahr-zeuge Ist geringer als im

Trapez-profil. Es können Einsparungen von

10-20% erwartet werden. Die

Er-sparnis wird um so größer, je kleiner das Verhältnis von Kanaiquerschnitt zu Schiffsquerschnitt ist.

- Die

VERKEHRSSICHERHEIT ist

größer, da mehr mit vollem Tiefgang nutzbare Fahrwegfläche zur Verfü-gung steht.

Geht man von 5 m

Sicherheitsab-stand zwischen zwei einander

pas-sierenden Schiffen aus, so ergibt z. B.

ein Trapezprofil von 168 qm

Quer-schnitt und 4 m Wassertiefe bei

3,0 m Abladung der 11,4 m breiten

Schubleichter einen Abstand zur

Böschung (Neigung 1:3) in Höhe des

(6)

Schiffsbodènivon 41 mr Das.Reóht:

eckprofil mjt ebenfalls 4,Q rn Wasser

tiefé hätte bei gleich rauêrschnitV

eine Spiegel- und Sohlenbreite von

-.42,0 m. Damit wächst der .sèitliche

Sicherheitsabstand ,.béi Begegnung. der Leibhterverbändé auf 7,1 m. - Bèi BêrührUngen der Schiffe mit den

: Kanaibegrenzungen sihdrdie

rr'-libhençSchädeñ geringer, r

Dr Bedarf an Báugeläñde ist i«

vielen: Fällen kléifler als beim Trapez-.

profil mit der ublichen Boschungs :nei.ing 1:3..

Trotz einer RéÍhe vòn NachèiIén, dii.

mit: der Wahl des Rechtêckprofils:ver-. bunden sind wird das Gewicht der Vor tei!e, nicht zuletzt für den

Energievér-brauch des Schiffes

bei kuriftigen

Plänungen zunehmen. -

-:5.

üs

rifassu ng

Maßnahmen zur Energieeinsparurig habe« vor allem:.während des letzten

Jahrzëhnts )!fl: Bèreiòh der

B!nnefl-shiffährt beréithsehr gute Erfôlge

.gèzèitigt:

Vérbesserungén im dafür

kennzeich-nenden Transportgutegrad betreffen in

erter Linie dje Senkung der erfordér-liòhen Antriebsleistung je Tonne La-dung bêi, gleicher oder leicht

vemn-gertér Transportgeschwindigkeit. Künf-tige. Maßnahmen gruppieren sich um das zentrale Fòrschungs- und Entwick-lungsprôjékt des ,,BINNENSCHIFFS

r-bER ZUKUNFTU.

Ñen dén rein hydrodynamischen und

schiffbaulichen Möglichkeiten wird die

:kontrollièrté, fahrweg- und

disposition-bezogene Aass.ung der

Geschwin-r 'digkeitr, eine- Hauptrolle bei

vorhan-denen Fahrzeugen und bei Neubauten spielen. ..

Béi Aus- und. lJeubauvòn Sòhiffahrts-Ñègeh. Sollteñ Argumente für die

Aus-wirkung ihrer Que,rschnitte auf den Leistungsbedárf der Schiffe mehr als.

bisher beachtêtwerden.

Fur unsere Volkswirtschaft fur die Ren tabilität. der Unternehmen und gegen

die Belástung uñserer Umwelt durch Schadstoffe ist sparsamster Umgang

rriit Energieträgern ein klares Gebot. bie Einsparutg von Energie kann auch

irh Berèichrder Binnenschiffahrt nur

daurch gefödQrt und langfristig

ab-r geicheab-rt.weab-rden, daß sie voab-rab-rangiges

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