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Jettchen Gebert : Roman.

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Academic year: 2022

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S e tte rn ©ebert

©«frjfhnte “HuHaac

(6)

¿ p if lh n b n . Homan OTctiU S in óliiicnbud).

T i r 3 Jfu n fi sftohm 'Jlru t S fiy rti

H u l b r a Iceirn Jpauft. S m n m r( Sfij^m bucb.

(7)

3 e ttd )e n © e & e rt

S R o m a n

con

@5e o r g H e r m a n n

€gon gleiícfcet & So.

23 e tltn

1907

(8)

D i e R e i f n u n g j u m U m f f l a g u n b j u m O r ig in a l : d m ü a n b ifl s o n r u c i a n S B e r n f j a r b

(9)

Sfteiner grau

® e o r b © e r m a n n , 3ettc6en Oe&ert.

(10)

SOtan lojje mtd) £)ter eine ®efd;id)te erjciblen, einfach be8i)alb, toetl e8 mtd) gelüftet, e» ju tun. 2Iu8 feinem

®runbe fonft. Sd) toiH mid) ganj nt ifjr berblaubern, mtcfi barin einfbinnen tote ber ©eibentourm in feine eigenen

$aben. SJiefjmt e8 als Saune! ®enft, e3 ift ein ©ptel*

aeug, ba8 er ftd) ba jufammenbaut! Sßeife ®ott. meSfjalb!

Slber — Ijört ju ! Senn erjajjle i dj ntcE)t biefe ®efd)id)te, fo toirb ntemanb fein, ber fte euch er§äf)Ien tottb, unb fte fönnte berioren geben, fönnte mtgefdjelien »erben — unb ba8 toare fcfjabe! ©te felbft namltd), bie an ben SSorgär.gen Slnteil Ratten, toerben nid) . 8 meiir bon ifjnen berraien. Seine

©ilbe baruber toerbet it)r bon iljnen berneijmen; bettn fte ftnb ein toentg fd)metgiam, feitbem fte ftdi bom ®efd)afte btejeS Saieinö bor einigen Saf)rjet)nten ^urüdgejogen haben, um ungeftört in beE)agltcf)er ©elbftbeidmulid)feit auf ben Sag 3U warten, an bem mit ©djnur unb SJfefjftange äBege unb ©trafjen burc^ bie färmumtoogte (hniamfett iljreS beu«

tigen SorntjilS gezogen toerben unb man ftatt iljrer be=

’dje benen efeubejogenen $ügel, jti tidjen benen ftd) nad)=

mittags bie Stnber jagen, granitene SBoroiditoeflen unb glatten für ben Sürgerfteig 5U Raufen fd)id)iet. @3 xft

©age geworben, ba8 Seben aC berer, bon benen tdj tyred)en

(11)

»erbe. 2J?ef)r nocf) — cs f)at fic^ in Diicfetß aufgelöft, fie finö, mie ber iagt, bafeingegangen, alß ob fie nie gemefen mären.

Uni beßljalb lafet micf) bon iljnen fprecfeen! 2)enn eß ift eine llni^erecfjtigfeit, eine fcfereienbe Ungerecfjtigfeit, bafe etmaß, baß einmal gemefen ift, fo glatt mieoer in baß SiiibtS ¿urücftaucfeen foH, bafe nach unß . . . nacf) unferer Sin»

mefenf)eit an biefer gmeifelhaften ©teile, faum fünfzig, feil»

gig Sabre nacf) un'erm Slogang oon ber Sebenfbiitjne feine

©eele mehr fragen foß, fein fputjn gacfern, fein fpafen fräsen.

Seben mir bagu? SSeinen mir unb freuen mir unß bagu?

fragen mit bie Setten Don eifernen Gingen unb golbenen

©liebem, bie unlößbar miteinanber Oer^aft unb oernietet finb, üon ©liicf unb Seib nur bagu ? ©oll niemanb miffen, maß mir getragen fjflben? Sßarum foß nid)t baß SBort oom Sehen 3 eu3niä geben? 5S5arum foß nicf)t ber lefcte

|>aß bon SJienicfeen unb ®ingen aufgefangen merben?

SBarum ni<f)t ben ©tein nocfj einmal miiljfelig bergan mälgen, efje er für immer bon bet nädjtlicfjen Siefe ber

©dilucE)ten berfcfelungen mirb ?

SBelct) eine Sßorfießung berbinbet ihr Damit, meitn itjr

— foßtet ihr eud) einmal in biefe @cfe S3erlinß beritten — in ben gefd)mungenen S3uct)ftaben, auß beneit fcfjon längft bie lejjte ©pur bon SSergolbung gemafcfeen ift, entziffert,

„bc", unfere teure 9?icf|te, fpenriette Sacobt) geb. ©ebert, am 7. SJiafe 1812 baß Sicht fa£) unb fich am 3. Dftober 1840 aßfeier gur SRuhe begab?" 2Belcf)e fonft . . . außer ber, bafe fie nicfjt breifeig Sabre mürbe, uno bafe eß bicßeicfet mit iljrer

@fee etmaß haperte, ba ihrer alß ßticljte unb nicfet alß ©attin gebacfet mirb? Unb maß fagt euch ber ©tein fcfjrägüber, auf bent fteht, „bafe ber efjrenioerte unb geachtete Sauf»

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(12)

3. TOat) 1775 ju Setltn geboren tourbe unb ebenba am 10. September 1850 ftarb ?" 2Ba3 mefjr... als bafe ber SDiann fünfmtbfiebjig 3 al)re teurbe unb bießeidjt ein Sertoanbter jener §enriette ©ebert mar. Unb toenn ihr neben ifjm ben Stein betrautet, jo meint tfjr, ba& bie mit bielen Sugenben gej^mücfte ©atttn, grieberüe ©ebert, geb. Sacobp, gewifi jafjr»

jefjntelang ben gleichen Strang 3 0g; unb teenn if)r teeiter auf bem grieb£)of umherftreift, jo reimt if)r euch öieHeicf)t

¿ufammen, baß Sajon ©ebert, ber fünf SReifjen batjinter ferne befcheibene SBo^nftatte fanb, unb gerbtnanb ©ebert, ber unter einem ganj tiertoafjrloften .fpugeldjen feine alten

gi<$tif<i)en sinodjen ru^t, ba auct) irgenbteie einmal mit jum Sau gehörten. SIber mehr »erbet tbjr bon ihnen mcht in ©rfaljrung bringen.

3$ teeifj mehr bon ihnen unb »tß es euch nun er*

jdhlen. Sh* ie^ nicht ein, warum ih r euch, bte ihr mit eigenen Sorgen genug ju fiapen hobt, noch nm frembe

®inge fümmem foGt, unb gar noch um foIci)e, bte über ein halbeä Sabrijunoert jurücfliegen! Stber id) »erbe bar*

auf !eme iRücfjtdjt nehmen. 3 ch bm barin wie eine §aus*

frau, ble eS nicht liebt unb md)t bulbet, bafj in ihrer äöirt- fchaft fRefte berlommen; benn ob eS nun Srot ober äJien«

fdjenleben ift, — eS tft boch ©otteSgabe!

© eorg H erm ann .

(13)

©3 fantt fid) moi)l !aum nod) einer erinnern, wie bamalS 3ettd)en ©ebert bie Slöntgfrraße entlang ging, ©taub«

wollen blieS ber SBinb bom Sllejanberplaß in bie Sönig»

ftraße hinein; unb eS mar fo ber erfte wirtlich fcjjöne blaue grühlingStag im 3a[;re. ©rabe amifdjen ben puppen ber Söntgafolonnaben oben auf bem Sach, jtoifdjen ben ^aftig bewegten ©teinfiguren jogen am fMmmel weiße Sßöildjen bin. 3n ber Jfteuen griebrid)ftraße, in ben ©arten hinter ber 2Jiau« , mürben eben bie Säume rot unb braun; S ä l­

chen penbelten an ben Rappeln, unb Slütentupfen überzogen felbit bie feinften Sifrtdjen ber Ulmen. Sie glieberbüfdje, bie fic| über ben 3aum bogen, Ratten fogar bidEe grüne ftnofoen mit jadigen ©pifeen, bie morgen fdjon aufbredben motlten. Um ben Surm ber 5ßarod)iaIfirt^e aber flogen, fid) jagenb unb taumelnb mie fcbroarje tierliebte @d)metter- linge, bie Sohlen; unb bie ganje Slofterftrafee herunter ftanben bie Sßlantoagen tiom ©anfemarft . . . große braune Silge unter ber weißen Sonne.

Sie fdjmalen Käufer jeboch, bie unter ber rot«

braunen stoppe ber Sacher, rofig unb tjeß angejtridjen, mit ihren fd)lid)ien fßühf^en tion ©tud in ber ©onne lagen, mit ben iMerhälien unb ben ©teinbänien baneben, mit ben tiielen Eieinen blanien ©d^etben im weißen SRaip men, mit ben ©pionen an ben gen fte rn jebes ©todwertS

(14)

bilben unb prdfentieren, weil bie ©cfjönfjeit fommt.

Unb in ber DSitte, auf bem gahrbamm, auf bem hol­

prigen ißrtafter mit ben Steinen, wie Sinberlöpfe, gwifchen ben tiefen überbruciten binnen, bie ben ®amm Oom Surger- fteig trennten, ba gogen mit Haßt bie ißoftroagen . . . manche alt unb berftaubt, manche blanf unb fauber, hodjbetiacft in bie SBelt. Unb fchttere Saftfuhren, gegogen bon ichroeren Sßf erben mit flingenben ©etjängen, bie m bie .Qöpfcfeen ber ÜJiahne eingefioctjten waren, fie roliien öur ©taut hinaus.

Sin ber 9ieuen griebrichitrpfee aber tanb mit einer Horn­

brille auf ber Sßafe bor feinem Sarren ein alter Sumpenmaß unb prüfte feine Seinenreftdjen, bie itjm bie Sinber brachten, mistig unb wurbeboß, umgwitfchert unb umfchueen bon hellen forbernben ©timmcfeen. Sa bie ißaffanten mufeten fo»

gar hie unb ba gang nahe am fRtnnftein entlangbalancieren, fo weit auf ben 33ürgerfteig hmauS ftanben bie gelber blauet unb roter ^>^aztntE)en in Weißen Xontöpfen, wie bie Slumen»

hänbler fie berlaufen.

(SS lann ftdj wohl tetner mehr erinnern, wie an bie fern Slpriltag 1839 Settcfei n ©ebert bie Sönigftraße entlang ging.

Slber bie Seute blieben ftetjen . . . bamalS, unb ein SuiS»

iultator, ber bom ©tabtgericht !am, fah ihr lange nah unb fdjrieb bann unter bem ißieubonhm •Sgutbarbt* ein ©onett ,an bie Halbe, bie boriiberfchmebte', baS in ber näcfeften SU»

ganten SGSelt abgebrucft würbe unb gu ben feltfamften 93er»

mutungen Sinlafs gab. (Stn 3Beifewarenl)änbter auS ber gtfcber»

ftra)3e antwortete ii)m barauf gteichfaßS in ©onettform unb bellagte — wohl gu Unrecht — bie fctjöne Seele beS Süng^

lingß, umnachtet bom SBahnfmn einer fträfltd)en Setbenfchaft.

23ar baß ein ijäbfcheä ÜDcabhen! 23ie fte trenbelte

(15)

unb ging auf ihren Keinen Sajufjen mit ben breiten Schnallen, gang in Silbergrau, »ie ein grüfjlingSabenb. Die brei SReihen Don SolantS am »eiten SRod glitten, raubten unb gitterten. Die breiten Sinbebänber ber Schute flatterten orbentlidj . . . breite filbergraue Seibenbänber mit Stofen*

fnofpen brauf; unb bie langen granfett beS tnbifdjen Scfjal§, ben fie um bie ooHen Sdhuttern trug — gtoifctien ben breiten

©igotärmeln burdjgegogen — tändelten bei jebem S tritt.

Sie trug mattblaue fpanbfdjuhe, hatte ein gtfc^ne^ in ber

§anb. einen Sonnenlnider unb ein Däfchdjen, — eine üirt Sßompabour, ber eine fdjroarge Sqra in fdj»argen fßerlen gefticft geigte.

Sie ging gang fteif unb gerabe, ohne nach rechts unb linfS gu fetjen, »ie aße ©ebertS. Sie hatte ei»aS romtber*

boß StolgeS in ©ang unb in Setoegung. Sie raufdjte baher in ihrem filbergrauen Daffetüeib, »ie ein günfmafter mit boßen Segeln. Sie »ufjte, baß bie Seute fielen blieben unb iqr nach'ahen, . . . aber eS gehörte gu ihr. 2ln ihr

»ar aßeS bon etner ftotgen Schönheit: Die grojegfgur;

biefeä lange unb bodh boße Slntlifc mit ber hohen «ab

»eigen Stirn, unb ben ferneren Sibern; unb ber fefte, ge*

fdiloffene SDimtb, mit jenem teilten Slnflug bon glaum barüber »ie ein Schatten. 3n je brei fßuffen, forgfam ge*

breht, blan! unb fcqroarg, legte fich baS £>aar in ber großen Schute recf)t3 unb linfS an bie Schläfen unb Sßangen, —

»ie ein fßolifanberrahmen um einen englifcßen garbenftich fich ftf)liefet. Straft, ScbenSftärle unb ein §aucf) bon Sdj»er*

mut teilten fich ™ baS brünette ©efic^t.

Da§ »aren toieber bie buntlen ©ebertfdjen Slugen, manbelförmig bom bläulichen SBeig, bie bom ©roßbater an aße SRänner gu Sdj»erenötern unb 2Räb fjenjägern ge*

(16)

Singen, über bie Wir grübeln Wie über IRatiel, unb bie wir nie ergrünben, weil fid) bie ©d)önl)ett, ber fie bienen, ihrer felbft nid)t bewußt ift, ja, fie Dieüeid)t mdjt einmal bejtfct.

Siefe ©rfcßeinung unb biefeS ©eficßt hatten eine gewiffe Sra«

gi! in ftcß. ©te malten neugierig auf ben SDfenjcßen unb mußten bann ©nttäufcßung bringen; Weil eine folcße Sijarme, eine folcße Slnmut unb ©efunbßett, eine folcße fßftrftcßweicße ber Seele nur benen ju eigen ift, bie wir nachts in unfern Sräumen füffen.

Sie war mcßt meßr jung, fah älter, Boiler, reifer auS, als fie war. Sod) fie war fcßön. — D, waS war fte fcßön, Settcßen ©ebert!

Slber mdjt allein nadj ißr brehten fuß bie Seute um;

aud) nacß einem alten, uralten £errn — bartloS, Derfcßrumpft baS ©eficßt — ber, wie ein Überbleibfel Bon eßemalS. an ber ©de beS ^oßenfteinWegS ftanb . . . an ißm ging ebenfo ntemanb oorbei, ohne iljn genauer ju betraditen unb ftd) notß«

mal nach ihm itmäufcßauen, ob er nicßt üielleicßt bocß heimlicE) unxer bem Üiodfragen einen 3 °Pf trüge, ©tn paar fteine HMbcßen mit fcßottifcßen fRödcßen, mit langen Weißen ge«

ftariten Sptßdjen an ben ¿pofenbeinen, ftarrten ihn fogar unöerhoßlen eine Sßeile an, Wie ein OeritableS Sföeerwunöer.

Sßein, einen „gopf, ben trug er nicßt meßr. Slber, er hatte einen 3hßnber auf feiner weiß gepuberten, ftarren, lurjge«

fcßorenen Serüde, ber oben balb boppelt fo breit war wie unten; einen braunen, rauhen gilj, mit ge)ßweifter siremüe, wie man fte Slnno bajumal hatte, als ber granjofe im Sanb war. Slucß trug er nocß ßoße 9£li>e ©tulpenftiefel unb einen langen, ganj langen braunen grad mit golbenen ftnöpfen. Sin ber zweireihigen Sßefte baumelten bitte Srelo«

(17)

queS, Siegelringe, filberae ißferbcfeen unb SBägelcfeen unb rm gefältelten Srufttudh fonnte als Sufennabel ficf) ein grofeer gefprenfelter SarnioL

©r ftanb breitbeinig ba, ber alte Herr, unb ftüßte fid;

mit beiben H^nben auf !ein Sßalmenroljr mit bem ©olb»

fnopf. Slufmerffam unb unbewegt fab er auf ein paar ißoftpferbe, bie borübertrabten, fab nach ihnen mit einem

©eficfet wie ein Slufefnader, ben SJlunb weit offen unb bie Slugen weit bor. Settcben erblidte ihn fcfeon bon Weitem, ladjte unb winlte ihm mit bem gifcfenefc. Slber er faß nur nach ben fßferben, ernft mit ber ßJtiene beS SennerS.

„Sag, Dnfel ® li!"

„Sfta, Settcben, fo fo, wo geljfte hin, mein Sinb?"

„Stuf ’n Sföarft, Datei, ich will' n gifcfe taufen!"

„® Hecfet?"

„Sa, Dnfel!"

„3u heut abenb?"

„Sa, Dnlel!"

„ Diu, waä preifen benn fefct be Rechte?"

„günfgehn gute ©rofcfeen."

„günfgehn gute ©rofdjen! 3u meine 3eit, Settcben,"

er fpracb fefjr langfam unb umftänblid), er mimmette, er taute gleicfefam bie SSorte burdj. „3u meine 3 eit bat:

man nicht fünf ©rofhen gegart — für fo e gifdj; weifete, hier am Schwibbogen, wo an baS HauS fteEjt: IßetruS lehrte einft bei einem gifdher ein, brum foÜ bieS Hau8 getegnet fein."

„Sag mal, wa8 mäht benn Sante SDfine, Dnfel ©li?"

Dnfel ©li hob bebäcfetig eine Hanb bom ©todgriff, legte fie Settcben auf ben iiüden unb fah fie ernft an.

„Sch lag ber, meine Sod)ter. was iS baS menfd)--

(18)

hd)e ¿eben? ÜJiu, mas iS eS? ßßeine eingtge ©olbmhte ba oben." Dnlel geigte mit bem ©tocf nad) bem {jofyen*

ftetnmeg hinunter, t)tnten nad) bem Xurm ber SDiarien»

•firc^e. „SDieute ©olbmine, ba oben hegt fe."

„Um Rimmels mißen, aber maS ift benn mit it)r, Onfel ?"

,,©e metfe fogat gar ntdjt, ob fte beute abenb gu @a=

^omon fommen lann."

„Siber maS fe£)lt itjr benn," fragte Settdjen erleichtert,

— benn fte batte fdjon gemeint, man muffe ben ¿eichen»

biiter boten.

„Xenfe bir, benle bir, SBaumbad) bat bod) geftern breimal Jommen muffen, fie fdjröbfen, foid) etnen ßofiunb qat fie getjabt. Sim XonnerStag bat fe ein £>ubn bom Senbarmemarft mitgebradjt. SBier ©tunben bat'S gelocht.

S?ict)t lafmtt fcbtagen bat man’S lönnen. 3d) habe gefagt:

.SKmchen, eff nid)!1 Xetne Xante, fe bat bod) gegeffen.“

„äJfeinft bu, Dntel Sti, ob fie f)mtt abenb tote»

ber---"

„SDieine SDline, fo tS fe. ©e tnnft babei 'ne Xafie

©djolotabe. . . . SBetßt be, au« ihre feine Xußchen, . . . menn Saumbad) fie fd)röpft, als ob’s gar nichts mär."

„OSebt’S benn Xante fdjon beffer?"

,,3d) metfe boch nicht, aber ich benf fdjon. @e bat nämltd) be ßJiinna b«nte ’rausmerten toolten."

„ß2a, bann ift fte ja toieber auf’m Soften!"

„Sicwtmfte bier mal 'n bifecgen mit, mein siinb, tdj miß mal auf be ißoft ’runtergeb’n. JBot bem ißrengtauer üBagen lommen hcnte jmei njue oftfireufetfc^e 2Satta<he.

Sßagler tennt midh bodh fc^on. Sr bat fidh — mie td) böre

— erfunbigen Iaffen, mer ich bin, meit ich mir immer feine

(19)

Säule anfefje. (Sr f)at gemifj gemeint, icf) bin ä Demagoge.

Settdjen," er blieb ftefjen, „fiepte, bon be üttenfcljen oerftel) id) heutzutage nichts mehr. Se finb mir alle ju jcf|ief. Slber mit be fßferbe, ba lenn ich mid) noch au3- ©benfo roie ber

§err fßoftmeifter bon Magier. ®a§ tannft be beinern alten Dntel glauben. |)örft be be Singuhr bon be fßarodjial*

lird)e? Üb — immer fEreu — .** fBlöhlid) ftocfte Dntel

®li unb jog hafttg feinen braunen Qtjiinbeir, baß au« ber turjen fßerüde eine fßubermolte ftüubte.

„Bon jour, ßerr 33ierteltommiffariu§, bon jonr un»

untertanigftl" ®er ßonftabler nidte unb ging gelaffen borüber.

„(Sr lennt mich," fagte Dntel (Sli ftolj. „2ßa3 lachfte? SBenn be tiug teärft, Settdjen, mürbft be nicht über beinen alten Dntel lachen! £eute jutage. fage ich bir, heute gutage muff man mit ’m Sjnh bom -Jluchtroächter gut greunb fein, benn man tann gar nic^t mifjen, ttie er mit ’m Dberoräfibenten in SSerbinbung fteht."

(Sli blieb roieber ftehen.

„Siehfte, Settc^en, lommt er nicht baher, toie ’ne lat)me Sanbtrate, bein Dntel Safon ? Unb toaä hat er ba fdjon micber bor’n lateinfdjen Schnorrer auf gegabelt V SCSo er fe nur immer hertriegt?"

iKichtig, Dntel Safonl (Sr mar ber einzige, ben Seuchen toirtlict) liebte, ber jüngfte, ein ^ageftolj, ein bi%(f)ett enfant terrible ber gamilie, berb, ®urd)gunger, aber bon 2 alt unb Silbung. (Sr hintte ein menig, feitbem man iljm bei Sroßbeeren einä aufgebrannt batte, grab in bie linte §üfte hinein . . . al3 er (Sftafette ritt für 33ülom, beffen Se»

tretär er alä greimilliger mar, bamalä in feiner Sugenb, alä er SIrnbtS unb StörnerS Sieber fang, ^eute fang er

(20)

bie bon Séronget. . . ©r f)tnite ein menig, aber fonfi fob er gemiB mdjt einer Ialjmen Sanbfraïe gl-'idj. ©rofj, fd)tanf, träger, ein guter günfunbbierjiger, ein menig angegraut, bie guge mit bem ©rabffidjel gezogen, fcfjarf in baS hart«

lofe ©eftcbt Ijutein. 9îur oon ben Dfjren ging ein fdjmaler (Streifen Sart jum ßinn hinunter, ©r trug einen gerab*

fremptaen gl^Iinber, etnen flafdiengrünen 5Rod mit enger ïaiHe unb breiten Schöfjen, lang, mit jtoei 3leit)en bon ßnöpfen, unb ber SRocKragen mar jo breit unb hoch, baß er bie SSIfte bom Çinterlopf bebedte. Unb baju nad) ber neueften SDfobe ganj IjeHe enge Seinlleiber mit Sprungriemen. Sluë bem SluSfdjnitt t>er rotfeibenen SBefte auoH etn fdjmatjer Sdjal ijerbor, breit unb baufdjig, ju>

fammengehalten bon einer Slgraffe, einer golbenen Spra mit filbernen Saiten. Unb in bie fdjarf geftärften boljen 83ater=

mörber hatte 3afor, feft unb folbatiftf) baS Äinn gejogen.

©r fam quer über ben ®amm, ein toentg gefprei^i, borftdjtig ben ißfüfcen au3meid)enb, unb minfte einem £errn, t£)m ju folgen. ®er jog jag, fcpuditern, linftfd), hod) unb blonb l)inter i{)m t)er- ®r mar ïeineêroegê Stuwer mie Safon, eijer ein toenig nac^läfftg, trug einen meichen Schlapp«

hut, eine gelbe SBefte ju einem blauen SRod.

Safon blieb oor ben beiben liehen, ftodfteif, unb jmtn»

lerte luftig mit ben Slugen. SDfan merlte, ber Sdjalf fafe ihm im SJÎaden. «Bon jour, ma chère «mue, bon jour, ma bien aimee,“ fagte er unb berbeugte fid) bor Settdien.

®ann manbte et fïd) ju Dnfel ©li.

„SJÏa, bu alter üftufjinader? 3)a3 gefaßt bit tool)l?

Siicht?! ®aë ift maê anbere«: mie beine gofen, mit fo

’nem hubjchen 3Jidbd)en fpajieren gehen? Slber tch fage es bod) îante 3Jftne! Çeute abenbfage ici) e3 ïante SDline!"

(21)

»Safon, idf) bitte btdj," Dnlel ©li fdjütielte bebentticfi ben Stopf, „tooju? Du toeifjt bod), fe iS fotoiefo immer fo iomifcb. @e reb’t ficb bocb fcbon immer aüerijanb ein, unb ich bin bei ®ott toirilicb

ä

foliber äJiann' “

„DaS fagt et }e§t.“ Safon blinzelte ju Settdjen bin*

über. „Sd j E)ab ihn aber frü h e r gefannt!" Der $ert ftanb immer nod) einige Stritte babon, jögernb, ob er märten ober toeitergeijen füllte.

„9 ta, Stöfding, lom m en S ie t)eran. S a n s g e n e e t sans s o u c i ! D o tto r ffrtebrid! Stöfsling — f ie r r (SliaS ©e*

bert, ber jetoeilige © enior bet ©eberte, ber S ru b e r meines S a te rS ; et bot nod) jeben ÜTtttttood) nachmittag m it bem alten ffrifee Jra n je fu fj gefpielt."

Onlel ®li hob feinen braunen 3 t)linber, baß bet ißuber ftäubte, unb 3 0g bann eine fdjmale emaillierte Dafdjenubr, ganj fdjmal, mit filbernem graüiertem $iffer«

blatt unb i)ielt fie ficb bid^t oor bie Slugen.

„@e fahren met fonft fort," fagte et unb ging ohne Slbfdjieb.

„Slbieu, Dntel, alfo heute abenbl" rief Sett^en. Slber ber breifte ficb nic^t um. Safon btidte bor ficb bin.

„SBir finb mit neununbfiebjig nicht mehr fo I SBiffen

©ie, ba toerfen fie mit meinen ©ebeinen fcbon bie $pfel bon ben Säumen, baff ’ 8 man fo hagelt."

„Sfteununbfiebäig SabrI Der lönnte ersten , nicht tnahr, Demoifelle?"

„Sich nein, Sterling, ber hat nichts erlebt, ©r ift ’n alter Sßferbetnec^t. Die Quabrupeben haben ihm immer mehr gefagt als bie Sipeben. Den ©efcpinad tarnt ich übrigens begreifen. Der ättenfcb ift jroar nach §«8el ein mit Sernunft begabtes XBefen, aber bie ißfetbe finb mir

(22)

auch Iteber. über, Sofßtng, fennen ©ie bentt fct)on meine STiidjte, Seltnen ©ebert? ©eben ©xe, ba haben ©ie ja gleich &te brei ©enerattonen Bon unS beteinanber gehabt.

Sen alten SJlufjtnacter, mich unb fte. . . . Sottor griebrtch Äöfsling. Sch gab bti neulich bie (Stählung bon thm im

©eießichafter'."

Seltnen Intgte. „©emtfs, id) lenne ©te '¡d)on I ©djrei»

ben ©te ntd,v auch fur bie ,(Elegante 2Belt‘ ?"

„21b unb ju, S-miotfeße!"

„21ber mir moßen boch f)ter nicht SBurjel jcf>Iagen! . ..

Settchen, mo gehft bu noch h™ ?"

„Sch miß noch einiges für heute abenb taufen."

„SBir merben mitfommen."

„Sa§ roirb aber Oteßeiijt Semoifeße nicht recht fetn."

„SBarum nicht, — ich geh auf ben üßtartt!"

„Sarf ich baS üfteg tragen, Semoifeße?"

Settdjen fah il)n au unb lächelte. Ser lange, blonbe SDtenfd) mürbe rot roie ein ©chultnabe.

„SaS heiBh menn’8 fldb äiemt. 2Ba3 lachen Sie über mich, Sentotfeße?"

„Über ©ie gar nicht. über bie ÜBefte ba tft Oon un§.

$. 3«. 35. 17 "

„93ei Shtem Sßater merben biefe SBeiten gefertigt?"

Seltnen mürbe ernft, tniff bte Stppen ein unb fdjmieg.

ÄöBltng, ber bemerfte, bafe er hier eine munbe ©teße berührt hatte, gupfte oerlegen an feinem ©chaltud).

,,üd) nee, Xlöfsling," fprang Safon ein, ber nebenher gintte . . . Unb feine ©timme üerlor ihren fpöttiidjen SHang, mürbe ruhig unb freunblicb- „ SaS ift mein 35ruber

©alomon, ber bie SS5eften macht. SeitdjenS 93ater hat Iängft baS beffere Seil erträgt. ©d)abe, ich f)att eS gern

(23)

für ihn getan, benn id) l)ane nichts ju Verlieren, aber er ift bamalS gleich braunen geblieben, unb ic£) bin mieber nad) fpaufe gelommen. i£r mar ber Sefte tion unS oieren. Das fefjen S ie ja aucf) an bem 3Jtäbdjen. Siber, Sföfiling, nun frage id) S ie : ift eS nict)t immer fo ? Der Sdjunb bleibi übrig. SBßrne ftirbt, aber bie ißüaler unb SJienget leben, maxien unb gebeten." @r fjatte fid) in SBut gerebet.

„gür eine Sadje, bie niefit einen Dreier, nid)t einen roten böhmifdjen §eüer mert mar, haben mir leidjtfinnig unfer Seben eingefefct. Unb mir f)atten’3 babei gar nictjt nötig.

3Jfeinem armen SSruber ift ja bie Sadje fd)led)t genug be»

fommen, Unb bie hier," er nafjrn Settdjenź £anb, „unb eine Silhouette, baS ift aHeź, maź id) tun ihm noch tjabe.

Slber bie hier ift ähnlicher."

S ie gingen eine SBeile nebeneinanber her, fo in ben bellen Sag hinein, jeher mit feinen eigenen ©ebanfen.

„SBiffen Sie, ßöfjling, jmei grofje Dummheiten habe ich in meinem Seben begangen. @rften§ 1813 — e§ ift unź allen biel mohler gemefen borbem, feien S ie ber»

fiebert, bie Sßelt ift feitbem rüdmörtS geroßt — unb bann 1825 — ba habe ich mfr eingerebet, idj habe nicht genug

¿um Seben. Sfta, bie Sache hat nicht lange gebauert. Daä Dudjgefdiäft aufmadjen unb liauibieren mar eins. Unb feitbem langt eź mirflid) nicht mehr hin unb her. Sehen Sie, mein ältefter SBruber, Salomon — baź ift ber einzige ßJtenfdi, ben ich beneibe. Der ifet, trinft, fchläft, fbieit 2Sl)tft unb I’öombre, legt mit feiner grau ^aiience, fabriziert SBeften 2Ji. SB. 17, Schalfragen, exportiert Umidhlage»

tüdjer. führt italienifch, fpanifd), neugriechifd) boppelt unb breifad) feine 83üd)er, unb baź einzige, maź ihn auź feiner 9rut)e bringen fann, ift, menn eine Siimeffe auź Sommer»

(24)

felb Îommt, ober bie 333ed)fel auf (Srtgianb lang ftatt furj finb."

,,©ie ttofjrtert bet 3b«m Dnfel, ®emo»feHe Settdjen?“

„3 a, fo lange tel) benïen fann, . . . td) bin bort auf*

getoadjfen. “

„©te ftnb aüo fo gut tote Sltern fur ©te?"

3afon nahm it)r bie îlnttoort ab.

„3Id) nein, Äöfjlwg, baS îann man nun gerabe ntdjt b Raubten. SDÎeine @d)toägertn bot nur einen üftenfdjen auf ber SBelt lieb unb baö ift fxe felbft, in bödjft eigener iflerfon. Unb mein trüber, ber ift eoen mit ben 3abren bo^elte unb bretfadje Sucbfüijrung getoorben."

„Slber Dnïel 3afon, baS ifi bod) niebt toabr."

.«Ifo comme vous voudrez, ma belle Henriette.

SBiffen ©ie, Äöfjüng, ©ie fennen Ja bas. SDÎan îommt in einen grofjen iîrerê bon Seuten hinein, tn einen Æee.

in eine ©efeUfcbaft, in eine gamilte, unb man riedjt ba

■einen Sertoanbten berau3, ben Sruber, bie ©ebtoefter, unter Sarben bie fublenbe Sruft. ©o tft baS mit unS beiben gegangen, . . . . aber ©Item bot meine SRtdjte beâtoegen bod) niebt"

„SBir toollen bter bie ©panbauerftrafje btnuntergeben, am SJÎolfenmarlt ftfet eine grau, bie mit ibrer 333are feijr billig ift,“ fagte Settdjen.

„Uia, ®oftor. ©te meinen mobb ©ie fommen niebt früb genug ju ®ruder?"

®er fubr auf. ®enn er botte eben Settdjen ©eberi ganj berfunîen unb berloren angeftarrt, ungefähr fo, toie man ein fdjöneö Silb betrauter unb ftd) ganj barin ber»

grçt. @r batte baö Saar geftretd)eit mit ben Süden, bie toeiebe §aut an ben ©ebläfen berührt mit ben Süden,

(25)

ganj teife, er tjatte bas toie eine pljfefifdje S3erü£)rung empfunben, tote einen Sierbenreij, ben inan in ben ginger»

fanden fütjlt. Sr war faft über ftui felbft erid)tocfen.

„SBoHen W ir benn Hod) gu ®ructer? Sdj möchte lieber bei ©teljelt) ein paar SBIätter lefen. SJtan erfährt ja gar nichts meljr." »

„3J?an tann ja bas! eine tun unb braucht baä anbere beäwegen nic£)t ju taffen. Stber erft wirb ber gifdj ge*

tauft, ©ie follen mal fetjen, ®oitor, wie ict) mit Jperen umjugeben weife."

Sin tleineS jerlumpteS fiinb brängte fid) an fiöfeting feeran, ein äKäbdjen, barbeinig, jwölfjätjrig, blafe.

„2ldj, fierr 3raf, toofen @e ma bod) en 58eildjen=

fträufedjen ab für 3fer gräulein Sraut. 2Kir Ejungert fo ict feabe qeute nod) ten fmnbjetb berbient."

3ettdjen tackte. fiöfeting war rot geworben unb legte bem tteinen, blaffen, fdjmujjiqen ®ing bie §anb auf ben Stopf.

„■Jta, mein fiinb, waS toftet’3 benn?"

„2J?an enen ©ecfifer be§ ©träuüdjen."

„Sßoran fieljft bu benn, bafe bie 2>ame bie SSraut bom §errn Srafen ift?" fragte Safon betuftigt.

®ie fileine, bie ertannte, bafe tjier au§ bem ©ecfjfer oielleidjt ein guter ©tofcpen werben tönnte, befann fidi nidjt lange.

„SRa, bäS merlt man bodj jleicE). ©o’n fdjöneS gräulein. Unb er feat ifer bodj immer fo bon ber ©eite angetieft, ber föerr 3taf."

Safon fdjuttelte fid) bor Sachen. 2ettdjen tnabberte etwa§ unwillig an ben mattblauen ^anbfctjuliftngern, unb fiöfeting War rot wie ein firebS. Sr rtecfte bem fiinb ben

® e o r e © e r m a n n , 3ett< ien OeBert. 2

(26)

©rofdjen ju unb reifte ba§ bitftenbe biolette © tränken 3ettd)en, ficö tief bor tljr berneigenb. fttucf) Safon nai)m jttet ©trüu^en, etneS gab er 3ettdjen unb tüfete ii)r bie fjanb.

„©eljen ©ie, Sö p n g , id) als Dnfel barf mir fo etwas erlauben."

®aS anbere ©träufjdjen breljte Sajon jim ^eit feinen Ringern, unb er trällerte tut Sßeitergetjen.

„S?om blauen SScildfcn war ber Stanj

®er £>aunci|en3 Soden fc^miidie, SIIS td) jum evften Sföal beim ia n j

©ie fd)üd)tern an micfj Driidte."

©r wufete fd)on, wem er’S geben wollte, ©r wufete baS immer, wenn eS audj ntdjt immer bas gleidje §ann»

djen war.

„|)abett ©te, Semoifeße Settdjen, fdjon bie ^Ija^inttjen- felber in ber grudjtftrafje gefefjen ? 0, wenn fie jejst melfr in 99lüte ftnb! ©o in ac^t btS bierge^n Sagen — ba muffen ©ie f-.nfaljren. ©S ift ba eine fjol)e Srtbüne, unö oon ba fdjaut man u6er ein 3Jleer bon $arbe fort. Über eine grofje buftenbe Palette, iiitt tjaben Ja biel ©tun fiter unb biel 93lumen in ©erlitt, in ben Seilern unb auf ben SUfärften, aber baS ift boc^ Ijoüanbifcf), baS ift troptfcf)."

„2Bit wollten fdjon jebeS Satjr je^t i)ingel)eit, aber Sante f)at immer ntd)t 3«t gefunben, unb bann fäfjrt fte ungern ®rofd)te, fie fürchtet immer, fte fonnte bamit um»

fallen." ,

„3dj mödjte eS an S l) r e r ©teile audj nicf;t wagen, SemotfeUe, benfen ©ie nur, wenn man Sfjnen wie jefet in Sffiien ber Saglioni einmal bie fßferbe auSfpannt.“ ©S war ibmfo entfahren, er war felbft erfc^roden über ferne sfuljnljeit.

(27)

„Softor, Softor," brof)te 3afon, „machen ©ie mit bie Kleine Fjier ntcfit noch eingebilbeter. ©eht fie uid)t fdjon trie ein breijäfjriger Staber üor ber Sanbaulette?"

„2ld) nein, bie ijSferbe merben fie mir fchon nidjt au?»

fpamten, ba? biauctje id) nid)t gu befurchten."

„SieHeid|t lommen © ie biefeö ¡3afjr gu ben Tpa^

ginthen. §err (hebert, Sie müßten ba? einmal 3t)rer üßidjte geigen."

„Softor, Softor," fagte Safon. naljm fein KnipS*

gla§ gminfernb an bie Slugen unb betrachtete ben grofeen, blonben, linfifc^eit SDienfdjen.

SicE) ja, Dntel, bu nimmft mich mit," bat Seticben.

,,©o al? ©d)a£iüäd)ter nebenher humpeln. SMeifet bu, Settdjen, ich »erbe heute ernfthafte Sßorte an beine Sante gu richten hüben."

„iRun, wenn bu meinft, eS giemt fid) nicht--- "

„©eroifj, Kettchen," fagte barauf bet Cmfel, „ich nehme bid) mal mit, — fogar mit ’ner Tenochfdjen Srofdjle mit

’nem Sorreiter." Unb bann auf ettoa? anbere? übergeljenb.

— „Softor, ©ie fpradjen ba eben bon ber Saglioni. §aben

©ie in Serlin bie ©onntag gefehen, biefen {leinen ©olb»

bogel? 2Ba§ finb bie Töpfereien ber Saglioni bagegen?

SBa? bie gönnt) 6131er? ÜBiifen ©ie, baß id) mich mit meinen armen h'utenben Seinen felbft öor ihren SBagen gefpannt habe, hier» auf bem Sllejcanberplajj ? S a ? ünb oergangene $eiten, Softor . . . ba huüe Serlin aud) nod) ein Sljeater."

©ie ftanben auf bem SRollenmarlt. Safon geigte nad) ber T Qu0bogtei unb flopfte Köfjling auf bie ©djulter.

„S a britben gu Dnfel Sambach kerben kir auch noch hinlommen."

2*

(28)

„®ag i[t mnne greunbtn," rief Seltnen unb ging auf einen Soloß bon einem §ufermeib ju, bie tn einem 9DJtiiel*

bing jmijdjen einer 33ube unb einem 33eifdjlag fafe, ben fie ganj augfuHte. eie faf? neben einer gifcbtiene. Sn ber fd)Iug eg, plätfctjerte unb platidjte eg üon tiemen iJtot«

floffen, breitfcbubpigen, frijleimtgen Sarpfen, ©Rieten unb

©atfen, ämtjdjen benen regloS lange fcbmale grüne öe'djte ftanben @tn mahrer Solofj mar bieie grau. SRit blofjen Slrmen mie ein ©cblädjiergefelle, mit einem gelben geblümien Sattunfleib, einer ©trobfcfjute unb einem $eftd)t barunter, breit mie etn ©terludjen unb toodemtatbig, als ob eg unter ein SBaffeleifen geiommen märe.

„SRa, mat münfct)en©e benn, grauleinten, fd)öne|>ed)te, fünfjeljn Srofdjen Ejeute be jroBen," fang fie fcfjrtH unb gleicfjtöntg.

Safon l)atte fu)neH in bie gtfdjtiene gegrtffflt, einen

£>ed)t am ©djmanje gepadt unb idjmenlte bag glanjenbe

¿ier i)in unb ijer, baß eg nur fo fpri^te.

r9ia, grausen, mag foft benn ber Sflet?!" fragte er mit Unfdjulbgmiene.

2lber ba lief er fd)ön an; benn bte £ö!ertn, nadjbem fie ftcö bon ifjrem erften Staunen erholt batte, fteinmte bie §änbe in bie ©eiten, brücfte bie @Henbogen nad) außen unb begann ju feifen.

„2Bat, er miH mir Ijier mof)l aufjmidfen? @r tjinfe- beintger Sulatfd) mit feinen fteifen Saromtre an feine uff-’

jeblafenen Salbgbaden. Komm er mir nid) jmtfdjen be ginget I!"

„Slber graudjen, mir moH’n ja ben 4>ed)t laufen!"

„Sdjön, benn !oofen©e’n, aber meine fcedjte merben nid) an !n ©djmanj jefrtegt. SBie mbd)te Sljnen benn bet jefeilend“

(29)

3afon lenfte ein, benn er fab moljl, baff fonft ijier nod) SBorte fallen lönnten, bie für feuft^e Dijren gerabe fein Sabfal finb. 3ettdjen feilfcffte inbeffen um einen fRiefen*

ferl mit einem fpi^en Kopf, gerabegu um einen 93riganten non einem £e<f)t, für ben fie ^mölfeinljalb geben mollte ftart fünfjef)n (Stofdjen. Sie einigten fid) auf 3)reigeljnein=

t)alb, nacfjbem iljr nod) bie grau berfidjert batte, baff fie i^n folget Sunbfcbaft für gmölfein^alb eingepölelt nad)

§aufe tragen mürbe.

Söfjling lieff fid) bas $ier in baS SRejj merfen. in beffen Süiafc^en eä fid) fofort fdjnappenb unb gappelnb uer>

midelte, unb leine 3Rad)t ber ©rbe, fagte er, fönnte i£)n beftimmen, gu bulben, baff SDemoifelle Sett^en biefe Saft trüge.

3ettd)en bat um bas gifdjnef), bocf) bergebtid), unb menn man iijn etfd)lüge, er mürbe eS nicfjt bulben.

3afon fagte ifjm, baff eS mof)I für iijn meniger paffeitb fein mürbe, ba8 gifdjnefc gu tragen, als für feine ÜRidjte.

•¿über Stöffling blieb feft unb fagte, baff, menn man iijn für einen Wiener halten möchte, er fid) nur freuen mürbe, für ibren ®ienet gelten gu fönnen. 3afon beftanb nun barauf, taf, er menigftenS mit anfaffen bürfte, am S3ügel, aber aucf) tjierbon mollte Stöffling nidjts miffen.

„Sftun fdjön, §err ®oftor, menn ©ie mir ijelfen, ben gifcb nad) $aufe gu bringen, müffen ©ie un§ aud) Ejelfen iE)tt gu bertilgen."

„3a, Süffling, — ich nehme ©ie beute abenb mit gu meinem 93ruber. SJiitgefangen, mitgel)angen."

3efct mürbe bem groffen lin!ifd)en ®o!tor, ber gefeit*

fdjaftlid) ein Stinb mar, bocf) angft unb bange. ÜRein, fo fjätte er e§ nicf)t gemeint, ©r lönnte baä gar nicfft an*

(30)

nehmen, unb er wufjte auct) gar nic^t, ob ee bem Dnfel redjt wäre. ©te fönnten iCjri bod) majt eintaben ju eineä anberen SRanncä Sifdje.

D, Wol)l fönnte er ba§, fagte Safon, benn er fei nod) mit jel)n ißrojent am ÜDianufatturwarengefdjäft be§ öruber«

beteiiigt unb Ijabe ergo Sßerf *gung3recf)t t^er ein 3el)ntel be§ ^iftfieS. ®afür burfe et immer einen ©aft mitbringen.

SJtebr wie ein ©tud gtjd) biirfe ber natürild) niefjt ber*

jeljren, wenn er ntdjt fein — beö Dntel Saion — ©ut*

iommen fd)mätern wollte.

Setidjen, bie ftdj an ber SBerwtttung Wöfjlingä be^

tuftigte, Tagte, baS wäre ntcijt fo fcf|limm. ©r braune ftcfc ntd)t ju fürchten, ©ie würbe iljm auä) nod) ein fjalbeä

©tfld abgeben.

„Sa, Wenn ©ie mir ein ijalbeS ©tud abgeben wollen, bann fomine td)," fagte Sößltng unb bhdte an ftd| btn'- unler, ob er aud) nod) berjelbe wäre wie borl)in.

Settdjen mtffiel bieie tpulbigung nid)t, benn ein S9 .d Ijatte fte belehrt, baff biefer Eiternd) in feiner linfifdjen Etrt gegen alle, bie iljr fdjmeidjelten, wie ein weites, mtbefdjrie»

beneä Sölatt war gegen bide ©unbenregtfter.

„Eta, iommen ©te nur fjeute ju meinem Siruber, id;

bole ©ie ab, ®oftor. ®a werben ©ie EJtenfdjen fennen lernen, bte Stjnen neu futb; fte ftnb nid)t immer ange­

nehm, aber fte fjaben aucf) ifjr ©uteS. SBarunt benn, — e3 muß bod) iticf)t alles Siterat fern!"

©te fd)Ienberteit Wteber bie ©panbaueritiatje tjerauf, ftredenweife mußte Dnfel Sa|on I)intertjertjinten, ba ntd)t brei nebeneinanber geben fonnten auf bem fdjmalen tjöcfe- rigen ©treifen bon S3ürgerftetg. Safon tat bas fludjenb unb räfonierenb, bafj eigentlich fföfjltng hinterheriaufett

(31)

Tniifete, ba besagte ® a m e feine Sfticßte wäre ur.b jenen gar nichts anginge. Slber Sößting meinte, baß ber anbere io lange S a h re fchon ben © orjug genoffen Ejabe, neben if)r biefen SebenSweg ju get)en, baß man eS ißm nicht Oer*

argen tönne, trenn er nun aud) ber g leiten ©ergünftigung teilhaftig werben möchte, © r protlamiere nacf) bem ißreußi»

feilen Sinbrecßt gleiche dichten für alle.

S i e ftanben triebet an ber ©de ber Sönigftraße.

„ ® o , id) muß jeßt herüber, ba brüben Woßnen W ir."

„S c h werbe ben §ed)t nicht eher au§ ben itänben laffen,“ fagte jiößting, „ehe id) nicht ficher weiß, baß er in bie Pfan n e tommt. Siußerbem muß idt baS § a u 8 feijen, bamit id) es trieberfinbe. © erlin ift fo arm an ©eljenä*

würbigfeiten---

--- Stttfo hier wohnen ©ie. £>übfd), recht hübfeh, hier müßte eigentlich ein Dichter Wohnen wegen ber Sorbeer»

Iröngcßen unter ben fünftem . SJBie lange mag baä £>au3 ftehn? . . . ©ierflig Saßre bielleicht! SBo ift S h r fjen fter?“

,,©;mühen ©ie ficrj ni. t m it ’nem ©tänbajen; Sett*

djen fdiläft nach bimen r a u S !" ftidjelte Safon.

„© ie müffen es m ir nidjt übet nehmen. 3 d) bin heute gan* außer f?affon. ©8 tann ja jeber nach &er feinen fetig Werben, unb id) bin baS immer, wenn m ir etwaS ©übfdjel begegnet ift."

„ S e l ig ober außer f?a ffo n ?" fragte Sa fo n m it ltn*

fdjulbämiene.

_©eibe8, greunb meines ^erjenS1 Siebting ber mär*

fiiehen SJfufen."

©ine ganje SBeile ftanben fie noch an ber jireiflüge*

ligen breiten S u r , nahmen wohl fünfm al boneinanber 2lb*

feßieb unb tonnten fich bod) nicht boneinanber trennen, bis

(32)

oben am Stifter im eriten ©tod eine grojje, toeiffe, puffige Xr.Uljaube fidjtbar tourbe unb femanb nöfjlig unb langge*

jogen „Settdjen, 3 end)en" rief.

3 afon fdjtoenfte ben ^tlnber unb beflamierte:

„Unb alle lausten ängftlicb Sluf jeben Sßlicf bon iljm, Stuf febe bcr ©ebärben SBie auf ein Ungetüm.

— Sötffen @te, teer bas fmgt? Unfer greunb, unfer greunb: Xottor Subtotg Siber. ,Steber toärft bu unS ge*

blieben, Seifer, Ijattft bu mc|t gefebtteben.“ '

„SEUfo, £err Xohor, ©ie fommen ^eute abenb?!"

,,9ld) netn, id) Ijabe ja nur aus ©djerj jugefagt."

„Beruf)ige btd), Settrfjen, m, roerbe tljn bir febon mit*

bangen."

3 a, icf) tcerbe es gleich ber Xante fagen, bafj ©ie unS beehren."

3 ettd)en, Settdjen,“ Hang eS teieber lang unb f)ell bon oben.

„9ia, auf SSteberi ben I “ ©ie ftredte tbren Begleitern bie |>anb tjin, ben £>anbfd)uf) ijatte fie abgewogen — eine fdjmale, aber fleifc^ige föanb mit ©rübepen, ba iuo bie ginger anfefcen, runb, roftg, tote gebredjfelt.

Slöfjlutg reichte baS 9ie^ unb l)ielt babei bie £anb Settdjens ettoaS länger toie gerabe nötig. Xann ertebrat er, tourbe rot unb 3 0g fel)r förmlid) ben ©d)lappl)ut tief unb linfi|d).

3 afon pfiff unb trällerte einS, naljm Söfeling unter ben ülrm, unb 3etrd)en buffte in ben Xortoeg.

3m Xonoeg, beffen Bot)len ge]d)eueri loaren unb oon

©anb Intrfditen, toaren red)t8 unb linlS jtoei ©ipSreliefS

(33)

in bie Sftanb gelaffen, jtoei toei^e glatten im ^albrunb, in bie fein fäuberlicp unb abgejirlelt bie giguten einge*

fcpnitten traten. Saä eine geigte Slmor unb fßjpcpe, ba§

anbere SaccpuS bei ber ©rjiepung be§ jungen SiebeSgotteS.

Seltnen ^aite feit 3at)r unb Sag nicpt mehr auf fie ge*

acf)tet. fpeute aber ging fie ganj langfam jtoifcpen ihnen pinburd), pob ben Süd palb flüchtig, grüßte fie ttrie gute Selannte unb lädjelte.

fRecpte ging e§ gleich in ben iiaben. Sie Sucpqaiter mit ben ©änfelielen hinter ben Dpten toiegten fic£> bot popen Stehpulten auf ben Seinen toie fßferbe bor ber Sribpe.

Settcpen faij burd) bie ©laätür, beren EjeQe SRitteücpeibe ccn einem fRanb bon roten, grünen unb gelben ®Ia8ftüden umrahmt toar unb grüfete hinein. Ser Dnfel hatte biefe Sdjeibe erft nor lurjem einfepen laffen; früher mar bort eine toeife lädierte ^toljtür getoefen mit aHerhanb Sehnig merl unb Scptoetfungen. Slber ber Dntel hatte bie gül*

lung perauäbrecpen unb burep ©IaS erjepen laffen, »eil ihm baS bornehmer büntte.

Sie Sreppe toar fepr bunfel; tief, mulbig unb au§*

getreten bie Stufen. Sor ben genftern, mit ben meinen baufepigen 3RuHgarbinen jogen fiep ©alerien hin unb nah*

men ber Sreppe noch buchen Sicht, baä bie ©atbinen

¿u ihr laffen tooüten. Slber Settdjen fannte ben SCßeg.

Sie fanb im Sunleln ben geftiaten SHingeljug, ber in ißerlen mü fchönen, gefdjtoungenen Sucpftaben ben iRamen S . ©ebert trug. Settcpen toar toohl bie einzige,, bie biefe SBorte je ge*

lefen hatte, benn fie hatte fie fßerle für fßerle jufammen*

gefegt. §ier, too ber Slingeljug jept hing, toar er nur burep ben Saftfinn in Slinbenfcprift erlenntlicp unb leS*

bar. Sie ©lode binlerte lange unb lonnte fiep gar nicpt

(34)

beruhigen. 3mnter tote Der gludfte fte nod) einmal Ijtn*

tertjer.

Xante SRicfcßen öffnete. Sie Ifatte bie baufdjige fjaube auf, fdjlürfte nod) tn ÜDlorgerndjutjen rnib trug ein meiteS faltige^ Kleib bon einem grau= unb meißgeftreiften Seiben*

fioff, mie er bor brer Safjren mobern tnar. Sie mar l.Uig baju getommen, benn fte ßatte baS alte Stiid, baS bet*

ramfdft merben Tollte, bom Säger genommen unb fid) einen Xag bie Sdjneiberin l)tngefefjt, bie ihr mit taufenb Jä lt d,en, SBolantS unb Sbafteleien für iljre umfangreidje Sßerfott eine ¿pülle gejdjafien ßatte, bie eine 2lrt 9)iittelbing jmi)d;cn einem Salllleib unb einem SDiorgenrod mar.

Xante Stietdjen mar fet)r Kein, gebrungen unb bon beträdjtlidjen gettmaffen. Sbabei mar iljr ©eficht ijtibicb, faft iinblid), aber eS geigte and) eine tmblidje ®nge unb Se'djränltljeit. Qmet fd'toarge Slugen faßen barin mie gmei Tonnen in einer breiten 23uttermede.

„ Settd^en, mo bu fo lange bleibft?" fragte fte inbig*

nurt. „X)er Dnlel mirb gleich rauffommen, unb bu mußt normal nad) 'nt Kalbsbraten feßett. XaS 9Jlä0d'en ber*

ftef)t’S nid)t."

Settdjen trat tn ben SSorflur, ber fein Sid)t bon gmei Seiten ans (Glastüren empfing. @r mar metßgetündjt, unb ein paar alte gefd)met':te Stuffldjen, bie nod) aus

©roßoaterS guter Stube Ijerftammten, fanben mit ber*

fdiltffenen Überzügen unb abplafternber SSergoIbung l)ier tl)r Snbe.

,,ljd) Ijabe erft Dnlel S li getroffen. §aft bu geljört, Xante SDiine mar md)t mol)l?! Siauntann l>at lommen muffen. Slber l)ettie abenb mirb fte fdjon erifeinen, baS läßt fte ftd) bocf) nid)t entgegen."

(35)

„ ©ie w irb gemijj Wteber Wa§ gegeben fjaben, W a8 itjr nidjt betommen ift.“

„3a, baS meinte Cntel audj, «nb bann fjabe idj Dntel Safoit getroffen.-'

„ 2B a 8 madjt b e r? "

„(Sr läßt bidj fdfön grüfjen, unb er wirb l)eute abenb einen gteunb gu bir mitbringen, einen ®oftor Köfjling!"

„Sei) begreife bas nid)t — aber id) werbe es Sa fo n audi fagen. © eit w ann l)ab’ i é ijier ’n ® afti)a u s ? "

„ 3Iber ïa n te , er f)at bodj fé o n öfter jemanben mit»

gebraut, unb baö ift Wirl(id) ein netter 9Jtenfd).‘‘

,,9îu ja, id) i)ab ja aud) nidits bagegen. Stber et tönnie fié boé aué mal reuandjieren. " ©ie naijm ba8 Sifdjneg unb betaftete ben i?ed)t, ber nur nod) gang febmadjt

$eid)en üon bemuf-tet 3 u9e^ r*9ieit äu biefem Sßeltgangen gab.

„ 2öa3 ioftet b e r ? "

„Süteigebn unb ein Ejatb, Üante."

,,3 d) bött' ibn fdjon billiget gelriegt. 9iu ja, wenn man eben ben Sftarren gum SDÎarlte fdjidt, freuen ficb bie Kräm er, " fegte fie fpitùg ^ingu.

3 ettéen mar eö nid)t gegeben, auf fo etWaS gu ant»

Worten. (£3 würgte tfjr im § a l 8, ba8 SBort blieb iEjr in bet Ketfle fteden, unb bie X tän en traten i^ r in bie Siugen.

„£>aft be mir benn wenigftens bei gernbacb ba8 Sud) umgetaufdjt?"

3ettcben botte au3 bem fßompabour ein IleineS, ab*

gegriffenes SBanbéen mit einem marmorierten Umfcblag.

„ ,3 uanboe?!‘ — 3 é wetg nid)t, Wa8 ber ^ernbad) beute für langweilige 33ü$er bot. Kannft bu nid)t m al w aS bett ©iebe ober bon SRambaé bringen. 2 )ie SSüdjer babe

(36)

td) immer gern gelefen. Dber toaS 9leueS Oon Sue I Stber immer toteber Scott unb ICictenS unb 2)icfenS unb Scott unb Sternberg unb bte Schopenhauer."

„9?a, baS nä(f)fte ®ial toiH ich nad) Stebe fragen."

„9iu, gef) mal hinter, Seticpen, unb ftef) nach ’m (Sffen," fagte me Sante unb fd)ob ftd), bas Sud) m ben biden Stngern, nach ber ,®uten Stube'.

Settchen ging in ihr ßimmer, baS gleid) am SSorflur lag. (Ss hatte ein genfter mit fleinen Siijeiben, unb eine Xür führte nach bem öof auf bte (Merie f)tnauS. (SS mar ein HeineS, fttüeS 3tmmer. ®a8 Siebt fang nur bann, unb eS roch herb nach fßfefjermtnj, benn auf bem genfterborb '"tanben jmei SBalfamtnen in hohen, fptfcen, meinen ißor»

ZeHantöpfen mit golbenen 3Kasten. Sn einer ($de beS gimmerS ftanb ein 83ett unter einem 33ettf)tmmel oon rot»

geblümtem Kattun. 2lm [Jenfter felbft toaren tocifigemufterte

©ajegarbinen, unb üor eir.em gefchtoeiften Seberfofa mit langen Leihen meiner Knöpfe ftanb ein heHbtrtener ¿Ltid), flein, längltd) mit f)of)en bünnen Seinen. Sluf ber bebrueften iSbede lag ba SettäjenS Stammbuch, ein brauneS Seberbücheldjen mit einem flammenten öpergett auf bem SHtar ber Siele in ©olbpreßung barauf; lag gerabe neben einem ©olbnfchglaS mit bronziertem ionfufe, an ben ftd) eine 9ioto£ofd)äfertn oon Hagcnber Siebestrauer lehnte. Unb bet biefe rote ©olbftjch fd)tt>amm läfftg in ber ©laSfraufe hin unb her unb glühte ab unb ju mit blöben queKenben Slugen auf baS längliche Seberbänbdjen unb bte fentimentale Schäferin. (Sin paar toeifie Stühle mit gefchtoungenen Sehnen hielten ftiH an ber 2Banb SBadje, rechts unb linfS oon einer süfaf)agomieroante mit aller»

l)anb 2BunberItd)leiten hinter ihren blanlen Scheiben.

(37)

Seltnen banb ficb eine große ©djürge bor unb ging braunen bie ©alerie entlang, ftveifte bie 3 Wet9e be? alten Sftufjbaumä, ber fidi in bem engen Sof nad) allen ©eiten auäbreitete unb Setidjen mit feinen fäjmargen, penbelnben Slütentrauben unb feinen tlebrigen, fdjarf buftenben jungen SBIättern beinabe berührte.

3n ber Küche mar baä neue üJiäbc^en ratloö, unb Settdjen manbte baä gteifcf), begofi eä, legte geuerung ¡u, unb alä ber Onlel fam, mar ber traten gar unb fertig

Cntel ©atomon trug im Saufe einen langen SRocf mit tompligierten Sanblarten bon gierten unb bagu itetä ein geftidteä Kälbchen bon fchmargem ©amt mit einer

©d)eltaubgirlanbe in Kettelftidj. SBenn er baä bergaß, fo mar er am nödjften Sage erfältet, unb bann mar fogleid) baä gange £>auä berfchnupft.

©atomon fai) Safon ät)rtli(^, mar aber älter, fdjon gang grau, baau etmaä gebunfen. Unb biefelben 3üge, bie bei Safon fein, fc^arf gefcfjnitten unb geiftboß erfctjienen, maren bei iEjm mit ben Satiren ftumpf unb grob gemorben.

Sie 3aijrgef)nte tleinlichen Kontorlebenä, baä ®egän! unb fflefrett ber @t)e, ber ©tumpffinn biefeS ßufammenlebenä, baä Sabrgeljnte t)inburcfi fcf)Dn in ben gleichen Salinen ber»

tief, ohne bafi baä ßJtorgen fid) bom Seute unterfdjieb, aß baä batte ibn mürbe unb etmaä mißtrauifch gemacht.

SBäbrenb er früher bon bem berühmten braftifchen 2öi§

ber ©etertä feinen Seil i)atte, maren je|t nur noch ein fjaar SRebenäarten übrig geblieben unb eine 2lngat)t bon SBifeen, bie man nicht in jeber ©efeßfdjaft erzählen lann.

Slucf) maren in feinem ©pielplan ein paar ©cbergcben, bie nicht gerabe fein maren. @o b^ft er ben auägeftrecften ginger hin, toenn jemanb ben Kopf megmanbte, rief ihn

(38)

bann bei tarnen unb freute fid) mie ein Scftneelömg, fofcalb er bem anbern bei ber Sßjenbung in bie SBacfe Riefte.

Ober Onlel legte feine ffadie föanb auf ben Stuft!, toenn eine $ame ficft fttnieften mollte. Jante Stielctan war jebeS»

mal aufS neue barüber auf gebracht unb empört. Slber er lieft eS nicht. SS mar baS einige noch, mas er fiep erlaubte Sonft mar er langft gemahnt, in allem, auch in allem feiner grau nachjugeben. Slber baS hielt er nun mal für fern berbriefteS unb üerftegelteS 9teferbatred)t.

fßunft ein Uftr faft Dnlel Salomon fct)on an feinem tpiaft in feinem hoften Stuhl mit gefdjmeifter 2eftite am runben SDiatjagonitif ci). Sr hatte bie Serbiette borge»

bunben unb fie forgfältig mit brei SRabeln an bem alten 9ioi befeftigt. Sr laft ba, fagte lein Sßort unb ptelte nur mit ber ©abet taltmäftig in bie Serbtet.e, um bamit feiner Ungcbulb SluSbrua ju leiften, benn fein Seben mar f o auf bie ÜDiinute geregelt, baß bie fRacftbarn nad) if;m bte Uftren ju fteüen bfiegten.

®as Qimmer mar groft, fteH nnb blau geftnchen.

Um baS ©efimS lief ein breiter filberner SDläanber. ®unfle Stihenftühle mit hoher gefchmeifter 2eftne parabierten in langer Steifte an ber SBanb. Stuf bem Sufett, einem braunen, hohen, glatten Staften, ftanben rote, gefdjltrfene ©läfer, bie bluten unb Heine Stdfttfcfteine gut ®ecfe matfen. Sie iptegelten ficft luftig in einer blanfen Sinumbtalampe, foich einer jum Sberiteüen, unb fte umringten bie beiben pot»

jeüanenen Seucftter, fteile borijcfte Säuien, mit ben bicfen gelben f£alglichtern, bon benen mieber jeber eine filberne fßuftfcfteere im ©efolge hatte. Unter bem Sofa mit bem blauen iJamaftbejug ftanben nocf) jeftt im Slpril ganje Steiften bon f£opfen üoll eingemacftter ^rucftre. Stne Scftlunt*

(39)

mettoHe, bie einen Blauen ißapageien in gebotener SIrbeit geigte, tjing übet einet (£cfe b?8 ©ofa8, unb eine ¿weite mit idjönen gefefimungenen ©chriftjügen über bet anberen.

Stuf bet guhbanf mar in gleicher Strt ein meifeeö ©eiben*

hünbdjen auf blauem (%unb mitfehmarjen, triHerigen fßerlen»

äugen ju feljen; unb bie genfterfiffen, bie fjoef) unb meid) bie beiben genfterbänfe beeften, geigten IRofengitlanben in Sreujiticf). SRote Üiofen an DnlelS genfter, unfcf)ulb3meiBe an XantenS. Schlummerrolle, guhbanf* unb genfterfiffen maren ScttdjenS Sßerfe. 3Sot bem genfter aber gingen an Ileinen Settdjen meiße Sißtuitbilber, bie burdj ba3 burdj*

fd^einenbe Sic^t eine fdjöne ^Slaftif bet giguren geigten.

Dnfel t)atte fie erft bor furjem getauft. ,21benbgebet‘ unb ,3iiorgengrufj‘ maren fßenbant8, unb bie ,ÜJZobrenmöid)e‘ unb ,ber Stieger unb fein ©ol)n‘, meinte Dnlel, iönnten boef) immer noch als (»Jegenftücfe gelten.

■Dnfel ©alomon fafc immer noefj ungebulbig allein unb piefte mit ber ©abel in ba3 Xiidjtuch. Xann fam 9tief*

djen unb mar ungehalten, baff ba3 (Sffen noch nicht fettig märe; Settdjen märe aber fo fpät gefommen. Unb enblich fam peuchen, hochrot tränenben Slugen — ber £>erb hatte geraucht — unb hinter it)r t)er tängelte ba3 neue SDiäbchen mit bem Tablett.

©o fafjen fie nun immer fefjon ¿ufammen, bie brei.

Dnfel unb Xante maren alt gemorben um biefen runben Xifd), in biefen gimmern. Unb audi Settd)en hotte nun fefjon balb ein biertel Safjrhunberi an bem runben Xifd) mit ber SBad)3tuchplntte mit ihnen gegeffen. 2113 fie in ba8 $au8 fam, ^atte man ihr Siffen auf ben ©tuljt legen muffen, bah fie nur mit ber SJiafe über bie X'f^fante fähe.

Sefct brauste fie fein Riffen mehr.

(40)

@ie E)ätte ftd) wobt fcfjon längft Derbeiraten fönnen, Wenn fie ntdji eben au§ angefeljener gantilie gewefen märe.

Der SSater boxte ttjr ¿war fein Vermögen binterlaffen, er batte alteS lleinbetommen: aber man müjjte bocf» bofur forgen, baff fte nun gleichfalls in eine gute gamilte läme.

DaS batte man eigentlich fd)on oft gelonnt, Wenn ber Dnfel

©alomon fein (Selb nidjt feftgeEjalten ^ätte unb Wenn es ben beiben nidbt bequemer unb btßtger gewefen Wäre, Settcben 3ur Unterftü^ung ber Dante im $aufe gu baben. Sie beläme ja fowtefo fbäter genug unb übergenug. Da brauche man fid) bocb nicht jeBt fc^on ju berauSgaben; unb fte würbe fchon nod) einen SDiann finben. SBenn eS burdjauS nötig, würbe man it)r einen SOtann fucben. SSorerft lägen bte Dinge ganj gut jo, wie fie Wären. Unb Settd)en wäre nod) babld;

genug, um an jebem ginger jeljn für einen ju friegen. — Der Dnfel war mifegeftimmt, benn er batte auS guter Quelle Don bintenberum erfahren, bajj eS bem König nicht gut gehe. ÜJttdji, bajj brcieS etwa fein baterlänbijcheS <Se=

mut er>d)uttert hätte, aber er jagte ftdj, wenn bem König etwaS aJtenjctjlidheS guitiefee, jejjt, gerabe jetU, unb auch ein König ift ja bor jolcfjen ßufäüen — er jelbft tyrad) un»

gern bon biejer 6nbauSfid)t unfereS DajtinS — ja, er be*

Jam ben ©cblucten, wenn er nur baran badjxe jelbft ein König t)t bor folgen QufäHen. jagte er fleh, ntdjt ftc£)er; ebenjo wie ein (Seljeimer 5pofrat jterben fann. 2llto, Wenn ftd) biejeS ereignete, jo würbe er — ©alomon (Se=

bert & ($o. — ftcherlid) mit ber £)älfte jeineS SagerS far*

biger SBeftenftoffe figen bleiben . . . ganj ju jehweigen bon ben ©tüden, weldje ncdi eintamen unb im näcbften Sabre unmobern fein Würben. Unb er überlegte bin «nb i)ex, ob eS nicht ratfam wäre, um fid) wenigitens etwaS 311 beden,

(41)

baS fcfjwatje Säger, ebenfo tote bie fdjtoarj in fcötoarj ge«

muftertert (Sachen p tomptettieren.

Xante meinte, baS toürbe nicht fo idjltmm fein, mit bem stönig. ©r roürbe wohl nodj einige Saljte am Sehen bleiben, and) toünfi^e fie fich, ©ottlob, leinen anbern. Sie hatte nämlich fo eine 2lrt bunlier ©mpfinbung, als ob fie mit Dem preufsifchen ßönigStjaufe bertoanbt ober oerfdjmägert märe, toeil ein preuhifdjer ^ßrinj einmal auf einem SBürger«

ball mit tl)r getanjt hatte, bamalS als fie noch f)itbfcf), jung unb weniger umfänglich toar. 3i)r ÜDiann toar auf biefe Erinnerung, bie fie it)m in etmaS eigenartiger Se=

leu^tung auftifdjte, als ob eS nur an ber eifernen 9Biber«

ftanbSftaft ihrer angeborenen SBeiblidjleit gelegen hätte, bah ihre «Schönheit nicht bie gaHe ihrer Xugenb geworben Wäre, roar auf biefe ©rinnerung nicht gerabe fiolj. Slber er fagte fich — unb er hatte biefe Erfahrung burch breiig Sahre ge«

nugfam erprob: unb beftätigt gefunben — bah [ich in bem íleinen §irn feines ©^etueibeS bie Xinge ber SBeti etroaS anberS fpiegelten, als fie toaren, unb bah bie ©ef^ehniffe etmaS anberS barin haften blieben, als fie fich gerabe er«

eignet hatten. So gut, toie fie bie Xoten unb bie Sebenben pfammenhefcte, unb Seuten Xinge nachfagte, bie nicht geftoben unb geflogen toaren, toürbe wohl auch in biefem ißunlt ihre üppige ißhantafie ihr einen Streich gefpielt haben.

3ettdjen meinte, bah DntelS Nachricht wohl p über«

legen toare. Ülber Dnfel follte nur noch nichts unternehmen.

3m SJiotfaH toürbe er immer noch ba§ SluSlanb als Slb«

nehmer haben. Unb ein abfoluter SRücfgang ber farbigen SBeften toäre mit SanbeStrauer toohl taum öerbunben.

3afon, ber fonft alles Ejorte, hätte heute üormittag noch nicht getouht, bah eS bem Sönige fehlest erginge.

O c o r g H e r m a n n , OettcSert ® e 6 e r t 3

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