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Fremdes im neuen Gewand. Einige Bemerkungen zur Rezeption fremdsprachiger Literatur im Schlesien des 17. Jahrhunderts

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Uniwersytet Wrocławski, Wrocław

Fremdes im neuen Gewand. Einige Bemerkungen zur Rezeption fremdsprachiger Literatur im Schlesien

des 17. Jahrhunderts

Die Rezeptionsliteratur leistete einen relevanten Beitrag zur Entwicklung der historisch verspäteten deutschen Literatur zu einer Nationalliteratur in deutscher Sprache im 17. Jahrhundert. Dem Beispiel von Martin Opitz, der sich als erster für die Etablierung des Deutschen als Dichtungssprache eingesetzt hatte, folgten bald andere, nicht nur schlesische Dichter. Eine besondere Relevanz für den Prozess der Emanzipation der deutschen Literatur gewinnt im Hinblick auf die Polarität seiner künstlerischen Tätigkeit der schlesische Dichter Benjamin Neukirch, in dessen Werk originelle, rein schöpferische Formen, wie auch Übersetzungen und kritische Texte einhergehen.

Schlüsselwörter: literarische Kritik, Rezeptionsliteratur, Benjamin Neukirch, Gelegenheitsdichtung, Verssatire, Erziehungsroman.

Stranger in a New Guise: Some Remarks on the Reception of Foreign Language Literature in 17th Century Silesia

Reception literature made a relevant contribution to the development of historically belated German literature to the national literature in the German language in the 17th century. The example of Mar- tin Opitz, who had been the first to establish German as the language of poetry, was soon followed by other, not only Silesian, poets. Silesian poet Benjamin Neukirch, whose work involves original, purely creative forms, as well as translations and critical texts, has particular relevance to the process of emancipation of German literature in view of the polarity of his artistic activity.

Keywords: literary criticism, reception literature, Benjamin Neukirch, occasional poetry, verse satire, educational novel.

Author: Tomasz Jabłecki, University of Wrocław, Institute of German Philology, Pl. Nankiera 15 b, 50-140 Wrocław, Poland, e-mail: tomasz.jablecki@uwr.edu.pl

1. Vorbemerkung

Die Entwicklung der deutschen Literatur des 17. Jahrhunderts zu einer Nationallite- ratur erfolgte parallel auf zwei Wegen: Neben der Produktion von originalen Texten in deutscher Sprache waren es auch Übersetzungen von fremdsprachigen Schriften, die wegen ihrer Beliebtheit in anderen europäischen Ländern und Kulturkreisen auch dem deutschen Lesepublikum vorgestellt werden sollten. Die meist auf Latein oder in einzelnen Nationalsprachen verfassten Werke wurden demzufolge samt fremder Ideen, Standpunkte und Ansätze auf deutschem Boden und auch in deutscher Sprache entsprechend adaptiert, d. h. sie mussten den allgemein geltenden sittlichen Normen und den sprachlichen Regeln angeglichen werden. Im Hinblick darauf ist die deutsche Rezeptionsliteratur als eine messbare Anreicherung der eigenen Kultur anzusehen.

DOI: 10.23817/lingtreff.14-28 S. 307–320

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Neben Latein wurde grundsätzlich in den nationalsprachigen Werken besser ent- wickelter Länder nach Inspiration gesucht: Italien, Spanien und Frankreich. Im Deutschland des 17. Jahrhunderts wurde aber auch die polnische Renaissancelite- ratur rezipiert, was mit der Rückständigkeit des politisch und kulturell zerrissenen Deutschen Reiches im 16. Jahrhundert, besonders im Hinblick auf die Sprache und Literatur, erklärt werden kann. Während Mikołaj Rej (1505–1569)1 und Jan Kochanowski (1530–1584)2 bereits im vorangegangenen Jahrhundert die polnische Sprache zur Dichtungssprache erhoben hatten, befanden sich die deutschen Dichter unter Anweisung von Martin Opitz erst einmal auf dem Weg zur Literatur in der Nationalsprache Deutsch (vgl. Jabłecki 2014:353–370). Der Nachholbedarf war also groß. Schon 1636 nahm Martin Opitz in seinem programmatischen Vorwort zu den deutschen Übersetzungen der „Psalmen“ Bezug auf Kochanowski und konstatierte:

„Sind derhalben diejenigen zu loben, welche sich entweder die alte Übersetzung zu verbessern, oder gebührlicher weise den Kirchen newe vor zu stellen […] Im Italie- nischen Franciskus Perottus […] Bey den Engelländern […] George Wither, bey den Polen Kochanowsky und Rybinsky3 […]“ (Opitz 1690:8–9).

Neben Opitz waren es auch weitere deutsche Dichter, wie z. B. Paul Schede (Melissus) und Julius Wilhelm Zincgref, Wenzel Scherffer von Scherffenstein, Christoph Kal- denbach und Andreas Wedecke, die entweder in ihren theoretischen Überlegungen Kochanowskis neulateinische und polnische Dichtungen ausgewertet oder auch dessen Werke direkt ins Deutsche übersetzt haben.

Der Prozess der literarischen Rezeption in der deutschen Literatur lässt sich besonders in der ersten Hälfte des 17. bis zum 18. Jahrhundert beobachten. Die bisher unum- strittenen und dominierenden Stilformen des Petrarkismus und Marinismus sowie der sie begleitende, für die Dichtung der Zweiten Schlesischen Schule charakteristische

1 Mikołaj Rej aus Nagłowice, genannt „Vater der polnischen Literatur“, Erzähler und Dra- matiker. In seinem literarischen Werk sind moralisch-didaktische Tendenzen sowie refor- matorische Absichten erkennbar. Zu den wichtigsten Werken gehören: „Krótka rozprawa między Panem, Wójtem a Plebanem“ (‚Kurzes Gespräch zwischen dem Herrn, Vogt und Pfarrer‘, 1543); „Żywot Józefa“ (‚Leben Josephs‘, 1545), „Kupiec“ (‚Kaufmann‘, 1549) und

„Zwierzyniec“ (‚Tiergarten‘, 1562).

2 Jan Kochanowski aus Czarnolas, einer der hervorragendsten Dichter der europäischen Renaissanceliteratur, Übersetzer und königlicher Sekretär. In seinen Werken gehen un- terschiedliche philosophische Strömungen der Zeit einher, darunter u. a. neoplatonische, neoaristotelische, neustoische, epikureische und christliche. Zu den wichtigsten Werken gehören: „Szachy“ (‚Das Schachspiel‘, 1564 o. 1565), „Zgoda“ (‚Eintracht‘, 1565), „Odprawa posłów greckich“ (‚Die Abfertigung der griechischen Gesandten‘, 1566–68), „Psałterz Da- widów“ (‚Davids Psalter‘, 1579), „Treny“ (‚Klagelieder‘, 1579–1580) und „Fraszki“ (‚Scherz- gedichte‘, 1584).

3 Rybiński Maciej (Rybinius), geb. 1566 in Barcin (?), gest. 1612 in Poznań, religiöser Dich- ter; 1605 gab er die „Psalmen Dawids“ heraus, die als musikalische Begleitung des Gottes- dienstes gedacht waren.

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Schwulst werden durch eine neue, auf Natürlichkeit und französischer Galanterie be- ruhende Stilrichtung verdrängt. Dieses sich etwas später der französischen Entwicklung der préciosité zuwendende Rezeptions- und Kulturphänomen wurde anfänglich mit großem Enthusiasmus begrüßt und bereitwillig aufgenommen. Parallel zur galanten Bewegung entwickelte sich auch eine negative Abweichung, die als Alamode-Bewegung bezeichnet wird. Sie glaubte, „in der Imitation der französischen Repräsenations- und Lebensart, der Mode, der Tisch- und Eßgewohnheiten, des Kriegs- und Stastswesens die kulturelle Identität wiederzugewinnen“4. Dieser historisch-soziologische Assimi- lierungsprozess entwickelte sich zu einem Massenphänomen und umfasste mit seiner Breitenwirkung beinahe alle Lebensbereiche.5 Dies musste bald auf heftige Kritik stoßen.

Mit seiner berühmten 1687 an der Leipziger Universität gehaltenen Vorlesung „Welcher Gestalt man denen Frantzosen in gemeinem Leben und Wandel nachahmen solle“

(Thomasius 1971) eröffnete Christian Thomasius eine öffentliche Debatte und initiierte zugleich eine ganze Reihe von (literar)kritischen Studien, deren gemeinsames Ziel es war, das Phänomen der à la mode bloßzustellen und sich dagegen zu wehren: „Es ist kein Zweiffel, und schon von vielen angemercket worden, daß wenn unsere Vorfahren die alten Teutschen anitzo auferstehen und in Teutschland kommen sollten, ihnen im geringsten nicht düncken würde, daß sie in ihren Vaterlande und bey ihren Landsleuten wären, sondern sie würden sich viel mehr einbilden, daß sie in einem frembden Lande bey unbekanten [...] Menschen aufhielten; so große Enderungen sind, ich will nicht sagen, in tausend, sondern nur in etlichen hundert Jahren darinnen fürgegangen, [...], heutzutage [muß] alles bey uns Fratzösisch seyn. Frantzösische Kleider, Frantzösische Speisen, Frantzösischer Haußrath, Frantzösische Sprachen, Frantzösische Sitten, Frant- zösische Sünden, ja gar Frantzösische Kranckheiten sind durchgehends in Schwange“

(Thomasius 1971:1).

Die von Thomasius angeführten Argumente wurden bald von seinen Nachfolgern auf- gegriffen und mit gleich starkem Nachdruck verbreitet: August Bohse (gen. Talander;

1661–1740), Christian Friedrich Hunold (gen. Menantes; 1680–1721), Johann Hübner (1668–1731), Johann Georg Neukirch, Erdmann Neumeister (1671–1756), Erdmann Uhse (1677–1730) und Benjamin Neukirch (1665–1729).

Doch fallen die ersten kritischen Stimmen gerade schon in die Hälfte des 17. Jahr- hunderts.6 In seinen Sinn- und Spottgedichten (Logau 1654) gab der schlesische Epi- grammatiker Friedrich von Logau (1605–1655) sein äußerst negatives Urteil über die

4 Stichwort „Fremdwort“, in: „Historisches Wörterbuch der Rhetorik“ (1996: Sp. 466).

5 Zur Galanterie und ihrem Kultur bildenden Einfluss auf das soziale Leben in Deutsch- land am Übergang vom 17. zum 18. Jahrhundert siehe: Heß (1996); Borgstedt/Solbach (2001:Vorwort); Kiesant (2001); Niefanger (2001); Solbach (2001).

6 Es handelt sich dabei in erster Linie um die Flugblattliteratur, in der die Autoren von satiri- schen Texten und Bildern sich bereits in den späten zwanziger und in den dreißiger Jahren des 17. Jahrhunderts mit der Sprachverderbnis auseinandersetzen.

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kulturelle und sprachliche Überfremdung der deutschen Gesellschaft ab. In knapper, gedrängter Form äußert Logau seine offene Kritik am Alamode-Wesen für die blinde Huldigung französischer Stilideale und setzt sich zugleich für die Nationalsprache in der Dichtung ein (Logau 1872:736).

Fremde Tracht

Alamode-Kleider, Alamode-Sinnen;

Wie sichs wandelt aussen, wandelt sichs auch innen.7

Noch deutlicher formuliert er seine Stellung in Bezug auf sprachliche Überfremdungen in einem anderen Epigramm, dem er die rhetorische Form der dissimulatio zugrunde legt. Das bewusste Sich-Dumm-Stellen des Autors bildet einerseits die Basis für die Ironie, andererseits aber lässt es den Leser selbst auf den richtigen Gedankengang kommen (vgl. Jabłecki 2006:238).

Frantzösische Sprache Wer nicht Frantzösisch kan, Ist kein gerühmter Mann;

Drum mussen wir verdammen, Von denen wir entstammen, Bei denen Herz und Mund Alleine deutsch gekunt (II,6,94).

Auch Georg Phillipp Harsdörffers sucht in seinem „Teutsche[n] Sekretarius“ von 1655 Antworten auf die heikle Frage: „Warumb doch die teutsche Sprache in ih- rem eigenen Lande so veracht/ und auff viel Weise verstimmelt und unterdrucket werde; da doch alle andere Völker/ und so gar die Türken/ und Moscaviter ihre Muttersprache lieben/ üben und sich zuerheben suchen?“ (Harsdörffer 1656:141).

Er führt sechs Ursachen für die Verderbtheit der deutschen Sprache an, darunter verweist er auf die Tatsache, dass die Kirche nicht der deutschen, sondern der lateinischer Sprache im Gottesdienst Vorzug gebe, dass die Gelehrten Deutsch ver- achten würden, stattdessen viel Latein etwa in der Jurisprudenz verwenden sollten und dass im Sprachgebrauch der Kaufleute eine Unzahl von Wörtern italienischer Provenienz überwiege.

Hardörffer postuliert mehr Einsatz und tatkräftige Unterstützung für eine Sprachreform durch vorbildliches Wirken adeliger Gönner. Damit ist er nicht allein: einen ähnlichen Standpunkt vertreten auch andere bürgerliche Sprachtheoretiker des 17. Jahrhunderts wie etwa Johann Michael Moscherosch8 (gen. Philander, 1601–1669), Johann Klaj (1616–1656) und Johann Balthasar Schupp9 (1610–1661).

7 Vgl. 1Z,177.

8 Das Gedicht Ala mode Kherauß.

9 Klaj (1645); Schupp (1891).

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2. Literarkritische Schriften Benjamin Neukirchs

Eine besondere Relevanz für unsere Überlegungen gewinnt im Hinblick auf die Polarität seiner künstlerischen Tätigkeit der schlesische Dichter Benjamin Neu- kirch, in dessen Werk originelle, rein schöpferische Formen mit kritischen Texten einhergehen. Im Ausgang des 17. Jahrhundert wurde Neukirch als Herausgeber der größten zeitgenössischen Anthologie „Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte erster theil“10 berühmt.

Daneben stellte er sein poetisches Können auf anderen Gebieten unter Beweis: Ca- sualdichtung, Satire, Übersetzungstätigkeit und Literaturkritik. Seine theoretischen Überlegungen zur Entwicklung des galanten Stils in Deutschland veröffentlichte er in dem Briefsteller von 1709 (Neukirch 1709) und in drei weiteren Abhandlungen: in der Vorrede zum ersten Band der oben erwähnten Anthologie aus dem Jahre 1695, in „Herrn Hofrath Neukirchs Gedancken von Richtigkeit und Vollkommenheit der teutschen Sprache“, enthalten im „Beytrag zum schlesichen Helicon“ (1733) und in der Vorrede zu „Ter Tria“ (Faithfull 1698). Außer in rein theoretischen Schriften verbreitete er seinen kritischen Standpunkt auch mit Hilfe rein lyrischer Formen, wie etwa Satire oder Gelegenheitsgedicht.11

Man kann demzufolge von der Annahme ausgehen, dass der Prozess des ‚Rezipie- rens‘ von Texten fremdsprachiger Literatur in Deutschland als Folge einer kritischen Einschätzung der deutschen Sprache, Literatur und Kultur verstanden werden kann.

In der Vorrede zum ersten Band der Anthologie „Herrn von Hoffmannswaldau …“

versucht der Herausgeber eine Bilanz der deutschen Dichtung der letzten Jahrzehnte zu ziehen und ist zugleich bemüht, ihre künftigen Entwicklungslinien zu entwerfen.

Im Erscheinungsjahr der Sammlung 1695 kann man bereits deutliche Symptome einer neuen Entwicklungsphase in der deutschen Dichtung bemerken.12 Anstelle der bisher dominierenden und allgemein anerkannten und befolgten Regeln der schwülstigen Barocksprache tritt nun der stark an den Richtlinien der französischen klassizistischen Literatur orientierte galante Stil. Die neue „ungezwungene und natürliche“ Dichtung bedarf nun eines klar definierten Programms. Für die Erarbeitung von grundlegendsten

10 Herrn von Hofmannswaldau (1695). Im Folgenden wird nach dieser Ausgabe und ihren einzelnen Bänden (1961–1991) im Haupttext und in den Fußnoten unter Abkürzung NS (=Neukirchsche Sammlung), gefolgt von Band- und Seitenangaben, zitiert.

11 Satire An die Dichter (Neukirch (1732:94–96); Epitalamium „Auf die Linck= und Regiußi- sche vermählung“ (NS VI:101).

12 Vgl. Heiduk (1971:193): „Eine Skizze der Entfaltung des galanten Stils in Deutschland muß die nachträgliche Trennung zurücknehmen, um klar zwischen einer barocken Ge- sellschaftsdichtung, welche Merkmale des galanten Stils in vorgalanter Zeit zeigt, und der Dichtung der Galanten zu unterscheiden. Die Ursprünge des galanten Stils liegen im Kreis der Zweiten Schlesier, deren Gedichte im neuen Ton noch vor der Mitte des 17. Jahrhun- derts entstanden“.

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Prämissen und theoretischen Richtlinien setzt sich Benjamin Neukirch als Erster ein, indem er mit seiner Vorrede den galanten Diskurs in Deutschland eröffnet (Niefanger 2001:153).

Neukirch kritisiert vor allem die übertriebene, blinde Nachahmung französischer Vorbilder im Bereich des sozialen Lebens, wofür er die pejorativ gefärbte Bezeichnung à la mode gebraucht. Ferner zieht er der im Ausgang des 17. Jahrhunderts massen- haft verbreiteten schablonenhaften Gelegenheitsdichtung, die er als „leichtsinnige schreib=art“ ohne jeglichen poetischen und rhetorischen Wert bezeichnet, die auf Leichtigkeit und Natürlichkeit fußende galante Dichtung vor.13 Für die 1698 erschienene religiöse Abhandlung u. d. T „Ter Tria Oder die Lehre von denen Drei Hochheiligen Personen der Gottheit Vater Sohn und Geist“ (Faithfull 1698) in der Übersetzung von Gottfried Wagner verfasste Benjamin Neukirch eine Vorrede, die aus der Perspektive der Rezeptionsliteratur eine besondere Bedeutung gewinnt. Dieser Text bietet nämlich eine kompakte Übersicht über die bisherige Übersetzungspraxis, beurteilt kritisch translatorische Leistungen seiner Landsleute und beleuchtet einige weitere Aspekte der Rezeptionsliteratur im 17. Jahrhundert: „Es ist nichts was eine Sprache mehr aufbringen kann als fleißige Ubersetzung ausländischer Schriften. Denn das Geld so man dem Sprachmeister zahlet kann man alsdenn auf Bücher; die Zeit aber so man in Erlernung der Sprachen verschwendet zu Durchlesung guter Autorum brauchen.

Insonderheit dienet solches zu desto besserer Erklärung der Lateiner und Griechen“

(Neukirch: Vorwort 1698: unpagin).

In einer anderen theoretischen Abhandlung, „Herrn Hofrath Neukirchs Gedancken von Richtigkeit und Vollkommenheit der teutschen Sprache“ (1733), stellt er wie- derum den Bezug zur französischen Literatur her. Eine derartige komparatistische Vorgehensweise ist zu jener Zeit keine Seltenheit. Schließlich waren die Franzosen die Nation, die Anfang des 18. Jahrhunderts die politische, literarische und kulturelle Vorrangstellung in Europa erreichte. In jeglicher Anerkennung für französische Sprache und Dichtung bleibt Neukirch jedoch nüchtern und kritisch, indem er Vernunft bei der Nachahmung französischer Vorbilder fordert: „[Es ist – T. J.] die gröste Verterbung der construction / wenn man das teutsche nach dem franztösischen zwingen will“ (Neukirch 1709:521).

3.

Poetische Formen: Casualgedicht und Verssatire

Neukirchs Leben und sein dichterisches Schaffen können in zwei beinahe gleiche Teile eingegliedert werden, die seiner Faszination für entgegengesetzte Vorbilder und künst- lerische Ideale Rechnung tragen. Während die erste Phase in seine Jugend fällt und sich

13 Zum Phänomen der Gelegenheitsdichtung, zu ihrem Anteil am sozialen Leben und ihrer enormen Verbreitung um die Jahrhundertwende vgl. Segebrecht (1974); Segebrecht (1977);

Garber u. a. (1998).

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mit einer starken Faszination für die Dichtung der Vertreter der Zweiten Schlesischen Schule, wie etwa Christian Hofman von Hoffmannswaldau (1616–1679) und Daniel Casper von Lohenstein (1635–1683) beschreiben lässt, so setzt die zweite Periode mit einer ideologischen Krise ein und zeichnet sich durch entschiedene Abkehr von der jugendlichen fesselnder Wirkung des schlesischen Manierisms und einer Hinwendung zur klassizistischen Dichtung französischer Prägung aus. Die bisherige Begeisterung für die „schwülstige“ und „künstliche“ Lyrik des schlesischen Manierismus des ausge- henden Jahrhunderts stößt von nun an auf heftige Kritik.

Eine deutliche Zäsur zeichnet sich um die Jahrhundertwende ab und findet ihren Niederschlag sowohl in den bereits erwähnten programmatischen Schriften wie auch in poetischen Werken. Das 1700 verfasste Epitalamium „Auf die Linck= und Regiußische vermählung“ wurde als eine Palinodie konzipiert, d. h. ein literarisches Werk, mit dem der Autor eine Wende in seinem Schaffen einleitet und sich von den bisher kultivierten künstlerischen Formen zugunsten neuer poetischen Herausfor- derungen verabschiedet. Dieses Hochzeitsgedicht wird zum literarischen Manifest, das als Wendepunkt in der Geschichte der deutschsprachigen Lyrik schlechthin verstanden werden kann (Killy 1990).

Dieses Epithalamium besteht aus 96 jambischen Versen. Beinahe exakt die erste Hälfte (Verse 1–46) enthält die eigentliche persönliche Bekenntnis zum Paradigmenwechsel.

Durch Anwendung der für die barocke Dichtung charakteristischen Metaphorik ver- sucht der Autor die Schablonenhaftigkeit und Gezwungenheit der barock-gelähmten Ausdruckskraft zu stigmatisieren und ihren Wert herabzusetzen. Die Apostrophe an die Musen, mit der das Gedicht einsetzt, drückt seine Verzweiflung aus. Die ersten Verse sind als eine Form der Rechtfertigung des lyrischen Ichs – und man darf in diesem Fall sagen: des Autors selbst – für seine schwerwiegende Entscheidung anzusehen.

Symptomatisch ist dabei die Hervorhebung Schlesiens als literarisch führender Region in ganz Deutschland.

Ihr Musen! helfft mir doch! Ich soll schon wieder singen, Und ein verliebtes paar in Teutsche verse bringen:

Und zwar in Schlesien Ihr kennt diß land und mich, Ihr wißt auch, wenn ihr wolt, wie vor Budorgis sich Zum Theil an mir ergetzt Itzt scheinen meine lieder Ihm, wo nicht gantz veracht, doch mehr, als sonst zuwider Mein reim klingt vielen schon sehr matt und ohne krafft, Warum? Ich tränck‘ ihn nicht in muscateller=safft;

Ich speis‘ ihn auch nicht mehr mit theuren amber=kuchen:

Denn er ist alt genug, die nahrung selbst zu suchen Zibeth und bisam hat ihm manchen dienst gethan:

Nun will ich einmal seyn, was er alleine kann (Neukirch 1710).

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Ferner kommt die Diskreditierung der Dichtung von den schlesischen Manieristen zum Ausdruck: scharf kritisiert werden sprachliche Entlehnungen und wörtliche Übernahmen aus antiken Mustern. Als 35-jähriger, erfahrener und mittlerweile – nach der Herausgabe der ersten Bände der Neukirchschen Sammlung – berühmter Poet ist Neukirch nun selbstkritisch genug, um seinem bisherigen Schaffen und seinen schlesischen Landsleuten Hoffmannswaldau und Lohenstein einen Hieb zu versetzen.

Denn was ich ehmahls schrieb, war weder mein noch seine, Hier hatte Seneca, dort Plato was gesagt;

Da hatt‘ ich einen spruch dem Plautus abgejagt;

Und etwan anderswo den Tacitus bestohlen Auf diesem schwachen grund, ich sag es unverholen, Baut‘ ich von versen offt damahls ein gantzes hauß, Und ziert‘ es noch dazu mit sinne=bildern aus Wie öffters muß ich doch der abgeschmackten sachen, Wenn ich zurücke seh‘, noch bey mir selber lachen;

Gleichwohl gefielen sie, und nahmen durch den schein,

Wie schlecht er immer war, viel hundert leser ein (Neukirch 1710).

Der erste „programmatische“ Teil des Gedichts wird mit einer rhetorischen Frage nach der Richtigkeit des vorgenommenen Schrittes abgeschlossen:

Was wird denn Schlesien zu meinen versen sagen?

Es sage, was es will; Ich muß es dennoch wagen (Neukirch 1710).

Die Struktur der zweiten Hälfte des Gedichts (Zeilen 47–96) setzt mit einem fließenden Übergang ein, der als eine Art Zäsur zu verstehen ist:

Wir haben hier ein paar, bey dessen liebes=gluth

Cupidens blinder rath nicht das geringste thut (Neukirch 1710).

Der Inhalt der weiteren Verse entspricht dem herkömmlichen und stets wiederholten Schema, das für alle Hochzeitsgedichte des 17. Jahrhunderts gleich ist: die Apostrophe an die Brautleute, Lobsprüche und Wünsche an die beiden, wie auch andere Bestand- teile, die für die Gattung Epitalamium charakteristisch sind.

Die im Jahre 1727 erschienenen Satiren (Hancke 1727), deren Ziel es war, typische Laster von fast allen gesellschaftlichen Gruppen jener Zeit aufs Korn zu nehmen und dem didaktischen Interesse zu dienen, waren gerade in der Frühaufklärung eine beson- ders beliebte Gattung. Tadel und Moralpredigt waren charakteristische Merkmale des Programms der neuen Epoche. Sie wandten sich „entschieden gegen den ‚parfümierten Stil‘ der spätbarocken Dichter, gegen ihre Exklusivität, ihren Manierismus und ihre Künstlichkeit“ (Glaser 1986:126). Neukirchs Satiren sind Übersetzungen aus Boileau, dessen satirische Gedichte sich wiederum an antike Vorbilder anlehnten (Horaz und

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Juvenal). Sie können demzufolge als ein Beispiel für die sprachliche Umsetzung eines literarischen Textes aus dem Lateinischen ins Französische und weiter ins Deutsche angesehen werden.14

Auf Neukirchs Vollkommenheit auf dem Gebiet der Verssatire machte Johann Christoph Gottsched, der 1744 Neukirchs auserlesene Gedichte herausgab, als Erster aufmerksam.

Selbst die beiden größten Kritiker und Gegner seiner Poesie, die Schweizer Bodmer und Breitinger, konstatierten: „Die Satiren sind noch das beste, was Neukirch geschrieben hat, ohne Zweifel darum, weil der Zorn, der Verdruß und die Rachgier sie ihm in die Feder gelegt haben; die Empfindungen, so darinnen liegen, machen, daß man sie noch lesen kann“ (Bodmer/Breitinger 1746:63).

Thematisch gesehen, greifen die Satiren typische überzeitliche Laster und mensch- liche Schwächen auf und allem voran das Nachgeben der Alamode, d. h. kritikloses Nachahmen alles Französischen: Verhaltensnormen, Sprache und Kleidung, daneben Verschwendung, Servilismus, Geiz, Bestechung, Erziehungsfehler, Habgier, Unsitt- lichkeit, Simonie, Heuchelei und Erziehungsfehler (vgl. Hoffmann/Rösch 1988:85;

Wilpert von 1979:71).

4. Rezeption des Telemach-Romans

Das Jahr 1718 bedeutet eine wichtige Zäsur im Leben Benjamin Neukirchs. Mit seiner Ernennung zum Erzieher und Präzeptor des Erbprinzen Carl Wilhelm Friedrich (1712–1757) wurde er an den Hof zu Ansbach berufen und widmete sich von nun an ganz neuen Aufgaben, die durch literarische Zeugnisse der Ansbacher Zeit belegt sind.

Das ohnehin umfangreichste und in dieser Schaffensperiode wichtigste Vorhaben auf dem Gebiet der Rezeptionsliteratur war seine Übersetzung des Erziehungsromans

„Les aventures de Télémaque“ François Fénelons15 aus dem Jahre 1695. Somit stellte sich Neukirch in die europäische Tradition der Übertragung des für die Entwicklung der frühaufklärerischen Pädagogik äußerst relevanten Stoffes in die Nationalsprachen.

Sein größtes Verdienst liegt aber im hohen künstlerischen Wert der Adaptation durch den Gebrauch einer raffinierten Alexandrinerform, um – wie der Übersetzer selbst es formulierte: „dem Leser allzeit deutlich zu bleiben, und ihn in beständiger Bewegung zu erhalten“ (Neukirch 1727:[6]).

14 Wilhelm Dorn führt mehrere Beispiele an, in denen Neukirch Juvenal und Boileau nach- ahmt (Dorn 1897:101–104).

15 François de Salignac de la Mothe Fénelon (1651–1715), französischer Schriftsteller, katho- lischer Geistlicher, seit 1695 Erzbischof von Cambrai, übte starken Einfluss auf das Schul- wesen in Frankreich aus. Er ist Autor von theologischen und philosophischen Schriften;

sein berühmtestes Werk „Les aventures de Télémaque“ (1699) veranschaulicht einen ide- alen Staat der Zukunft.

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Der Stoff des „Initiationsromans mit didaktischer Absicht“ steht in der Tradition des spätantiken Abenteuerromans und enthält direkte Anknüpfungen an den dritten und vierten Gesang der „Odyssee“ des Homer. Mit Otto Brunken kann man sagen: „In der Gestaltung am klassischen Aufbauschema des griechischen Epos mit seinem Irrfahrten – und Kampfteil orientiert, entwickelt Fénelon seinen auf einer Erzieher-Zöglings-Kon- stellation (Mentor – in Wirklichkeit die Göttin Minerva – und Telemach) gegründeten Bildungsroman, dessen pädagogische Konzeption von einem Tugendeudämonismus geprägt ist, der davon ausgeht, dass Tugend sich selber belohnt oder durch äußeren Erfolg belohnt wird“ (Brunken 2008:35).

In Fénelons Erziehungsroman überschneiden sich historische und politische Aspekte sowie Elemente der Staatslehre mit den alltäglichen Abenteuern des jungen Prinzen.

Von der zeitgenössischen Leserschaft wurde dieser Roman, in dem u. a. Tyrannei und ungerechtfertigte Eroberungspolitik, Ausschweifung und Verschwendung getadelt wurden, in erster Linie als scharfe Kritik an dem absolutistischen, durch Ludwig XIV. repräsentierten Staat verstanden. Folglich wurde Fénelon vom Hofe verbannt (Brunken 2008:35).

„Les aventures“ erfreute sich im 18. Jahrhundert in ganz Europa großer Popularität.

Das Werk wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und allein in Deutschland mehrfach rezipiert. 1700 erschien z. B. der berühmte Roman in August Bohses (Talander) Über- setzung als „Staats=Roman/ Welcher Unter der dencwürdigen Lebens-Beschreibung Telemachi […] vorstellet/ Wie Die Königl. und Fürstlichen Printzen […] zur Staatskunst und Sitten-Lehre anzuführen“ (Bohse 1700), der hauptsächlich auf staatspolitische Fragen und Implikationen hin orientiert war.

Eine ganz andere Zielsetzung schwebte Benjamin Neukirch vor, dessen Romanüber- setzung „Die Begebenheiten Des Prinzen von Ithaca“ 1727 (erster Teil), d. h. zwei Jahre vor seinem Tod erschien (Neukirch 1727). Im Vordergrund steht dabei der Held, der im Prozess der Entfaltung seiner Individualität begriffen wird.

Nach dem Tod des Dichters (1729) erschienen posthum 1739 zwei weitere Teile. Alle drei Teile waren im Folio-Format und zeichneten sich im Gegensatz zu späteren Auflagen durch eine besonders prächtige Ausführung aus. Dies ist dadurch zu erklären, dass die erste Auflage Neukirchs didaktischen und pädagogischen Zwecken dienen sollte, wobei nicht nur dem Inhalt und der sprachlichen Vollkommenheit, sondern auch der Bildge- staltung, für die sich der Erzieher selbst engagierte, großen Wert beigemessen wurde.

Über die Qualität von Neukirchs Übersetzung urteilte kein Geringerer als Johann Wolfgang von Goethe recht positiv. Ein Exemplar der oben erwähnter Ansbacher Telemach-Ausgabe von 1739 befand sich auch in der Bibliothek Goethes (Ruppert 1958:225). Einen direkten Bezug auf Neukirchs Übersetzung nimmt Goethe in seinem autobiographischen Werk „Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit“: „Einen fröm- mern, sittlichern Effekt, als jene mitunter rohen und gefährlichen Altertümlichkeiten

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machte Fénelons ‚Telemach‘, den ich erst nur in der Neukirchischen Übersetzung ken- nen lernte, und der, auch so unvollkommen überliefert, eine gar süße und wohltätige Wirkung auf mein Gemüth äußerte“ (Goethe von 1961:35).

5. Schluss

Die These, dass die barocke Rezeptionsliteratur ihren Anfang in einer kritischen Auseinandersetzung mit deutscher Sprache, Literatur und Kultur nimmt, kann am Beispiel Benjamin Neukirchs vollkommen belegt werden. Wie aus den obigen Ausfüh- rungen hervorgeht, lässt sich dieses Phänomen im Schaffen des schlesischen Dichters parallel auf zwei Ebenen beobachten: Neben rein theoretischen Abhandlungen zur Praxis und Geschichte des literarischen Übersetzens, denen ein programmatischer Charakter zugrunde liegt, sind es auch dichterische Formen wie Satire und Roman, in denen der Versuch unternommen wird, die deutsche Dichtungssprache zu be- leben und sie den sprachlich-rhetorischen Regeln des französischen Klassizismus anzugleichen. Mit dem Paradigmenwechsel im Schaffen Neukirchs, welcher gerade in die Jahrhundertwende fällt, änderten sich auch Status und Funktion seiner lite- rarischen Werke: Von nun an setzt Neukirch ganz andere Akzente und seine Texte haben ein theoretisch-kritisierendes Potenzial, ausgenommen jene, die im Dienste der Didaktik und Unterhaltung stehen oder auch einen erzieherisch-pädagogischen Zweck verfolgen.

All diese Texte ebnen somit einen direkten Weg zur Frühaufklärung. In diesem Sinne initiiert Neukirch den Prozess des allmählichen Abklingens des Barock. Sein program- matisches Engagement sowie praktischer Einsatz dokumentieren dessen Verdrängung durch die Frühaufklärung (Kollekt. f. Lit. gesch. 1974:144). Nach Winfried Freund kann man auf das programmatische Potenzial der Verssatire hinweisen: „Eine neue Entwicklung hatte bereits begonnen, als Neukirch sich zur Abfassung seiner Satiren niedersetzte, und bewusst oder unbewusst wurde er durch seine Kritik an den Auswüch- sen vergangener Dichtungstradition zu einem der Schrittmacher einer erstarkenden Nüchternheit und Sachlichkeit und einer neuen Literatur“ (Freund 1972:165).

Die Übersetzungsliteratur Neukirchs gab anderen zeitgenössischen Dichtern einen Impuls zur Rezeption fremdsprachiger Texte. Dem Beispiel Neukirchs folgend über- setzte Johann Valentin Pietsch (1690–1733) zwei Fragmente aus dem Telemach-Roman (Pietsch 1740; vgl. bei Dorn 1897:135).Johann Georg Heubel (1722–1762) übernahm für seine „Begebenheiten des Telemachs“ in vier Akten fast wörtlich den ersten Teil der Neukirchschen Übersetzung (Heubel 1740; vgl. bei Dorn 1897:135–137). Auch auf dem Gebiet der Satire gab Neukirch Anlass zu Nachahmungen. In den Werken von Gottfried Benjamin Hancke (1695–1750), Johann Christian Günther (1695–1723) und dem bereits erwähnten Johann Valentin Pietsch bemerkt man direkte Einflüsse, worauf Neukirchs Biograph Wilhelm Dorn hinweist: „Hancke hat in seinen Satiren die

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Gedanken der Neukirchschen ohne alle Selbständigkeit […] oft mit naiver Benutzung des Wortlautes nachgeahmt; Günther zeigt Anlehnung ebenfalls in seinen ‚Satyren oder Straff-Gedichten‘ und bisweilen in seinen ‚Briefen‘“ (vgl. Dorn 1897:119).

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