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Theologisches Literaturblatt, 6. November 1931, Nr 23.

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Academic year: 2022

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Theologisches Literaturblatt.

Unter Mitwirkung

z a h lre ic h e r V e rtre te r der th e o lo g isc h e n W is se n sc h a ft und P rax is

herausgegeben von

Dr. theol. L u d w i g I h m e l s und Dr. theol. E r n s t S o m m e r l a t h

Landesbischof in Dresden. Professor in Leipzig.

Nr. 23. Leipzig, 6. November 1931. L1I. Jahrgang

Ersoheint v ierzehntägig F re ita g s. -* Zu beziehen durch alle B uchhandlungen und P o stäm ter sowie vom Verlag. — In lan d -B ezu g sp reis: Rm. 1.50 m onatlich Bezugspreis fü r das A n sla n d v ie rte ljä h rlic h : Rm. 4.50 und P o rto ; bei Z ahlungen in frem der W ährung is t zum T ageskurse um zurechnen. —A n zeig en p reis: die zwei g esp alten e P etitzeile 40 G oldpfennige. — B eilagen nach U ebereinkunft. — V erlag und A uslieferung: Leipzig, K önigstr. 13. Postscheckkonto L eipzig Nr. 52878

Andrae, W., Das Gotteshaus und die Urformen des Bauens im A lten Orient. (Gustavs.) Schacht, J., D r., Der Islam. (Simon.) von Rad, Gerhard, Das Geschichtsbild des chro­

nistischen W erkes. (Hänel.)

Cumont, F ranz, Die orientalischen Religionen im röm ischen H eidentum . (Oepke.)

Haugg, Donatus, Dr. th e o l, Ju das Iskarioth in den neutestam entlichen Berichten. (W ilkens.) Kirsch, Joh. P eter, Dr., Die Kirche in der antiken

griechisch-röm ischen K ulturw elt. (Grütz- m acher.)

Braun, F r. D., D. Johann Georg Schelhorns B rief­

wechsel. (Schornbaum.)

Gedenkbuch anläßlich der 400-jährigen Ja h re s­

wende der Confessio A ugustana. (Oeschey.) Winkler, Robert, Lic. Dr., Das Wesen der Kirche.

(Doerne.)

Holstein, Günther, Dr., Geschichte der S taats­

philosophie. (Jelke.) Z eitschriften.

Andrae, W., Das Gotteshaus und die Urformen des Bauens im Alten Orient. (Studien zur Bauforschung, h erausgegeben von d er K oldew ey-G esellschaft, H eft 2.) B erlin 1930, H ans Schoetz & Co. (X, 96 S. Lex. 8 ; IV Tafeln.) 28 Rm.

Ein sehr b e a c h te n sw e rte s Buch! A us d er re ich en E r­

fahrung seiner A u sg rab u n g stä tig k eit und e in er m eisterlich en B eherrschung des g esam ten archäologischen M a terials h e r­

aus h a t uns A n d ra e h ier eine reife F ru c h t sein er A rb e it b esch e rt. D as Buch h a t zw ei große A b sch n itte, w ie schon aus dem T ite l ersichtlich ist. D er e rste besch äftig t sich mit dem G o ttesh au s, d. h. A nlage und Sinn d er T em pel, der zw eite m it den U rform en des B auens ü b erh au p t.

A n d rae u n te rsc h e id e t zw ei A rte n von T em peln im alten O rien t: W oh n tem p el und E rscheinungstem pel. Die Zi- k u rra t, d er T em pelturm , trä g t auf seiner höchsten P la tt­

form den W oh n tem p el des G o ttes, in dem er u n sich tb ar re sid ie rt. Ein G o ttesb ild h a t d o rt oben nicht gestanden.

Die T ieftem pel, d. h. die T em pel zu e b en er E rde, sind E r­

scheinungstem pel. H ier w ar d er G o tt du rch das K ultbild v e rsic h tb a rt. H ier k o n n te sich ihm die a n b e te n d e M enge nahen. Die Nische, in w elch er das G o ttesb ild steh t, ist eine P a rallele d er äg yptischen S cheintür. D er G o tt tr itt hier, von dem H ochtem pel herab steig en d , durch diese T ür aus dem U n sich tb a ren in d as S ich tb are. Das auffallend niedrige P o sta m en t ist nichts a n d ere s als eine D arstellung d er T ürschw elle, ü b e r die d er G o tt tritt. D am it hängt es auch zusam m en, daß die ä u ß e re Form des T ieftem pels frag­

los auf das T o r zu rückgeht. D er G o tt* tritt in das T or, w ie sich d e r H errsch e r im T o r seines P ala ste s d er M enge zeigt.

nH ier ersc h ein t d er verm enschlichte G ott, versinnbildlicht

*n seinem K ultbild, auf d er Schw elle vor der T ür, die dem M enschen v erschlossen ist un d b leib t. S ich tb ar gem acht, läß t sich d e r u n sich tb a r auf d er Z ik u rra t th ro n en d e hier v °m M enschen finden und v e re h re n " (S. 17).

E ingehend sch ild ert und b e g rü n d et A n d ra e die U n te r­

schiede in den G ru n d rissen d er babylonischen und der a ssyrischen T em pel. D er b abylonische T em pel ist auf dem

353

B reitraum au fgebaut; d er assyrische e rk lä rt sich aus dem L angtor d er A ssy rer. Die A nlage des salom onischen T em ­ pels führt A n d rae auf den sp ätassy risch en L anghaustem pel zurück. W ed er in Ä gypten, noch in N ordsyrien, noch in Boghazköi findet m an eine ähnliche A nlage. „D agegen w ar um Salom os Z eit in A ssyrien der L anghaustem pel längst e n tw ick elt und erp ro b t, und tro tz aller G egensätze gehen d och s tä rk e re B ande des B lutes von den Israeliten hinüber nach M esopotam ien und dam it auch nach A ssy­

rien als nach irgendeinem d er a n d ere n N ach b arlän d er. Das allein, und nicht etw a eine politische A bhängigkeit, die gerad e im 10. J a h rh u n d e rt, in einer Zeit der politischen S chw äche A ssyriens, ausgeschlossen ist, fü h rten zur F o r­

mung d er G esam tanlage des Salom onischen T em pels.“

(S. 25.) D iese B ehauptung A n d ra es w ird gew iß n icht ohne W id ersp ru ch bleiben. A b e r es ist gut, daß die F rag e nach d e r H erk u n ft des salom onischen T em pels einm al w ied er aufgerollt w ird. In einem zw eiten K apitel geht A n d rae näh er auf die E inzelform en an den T em peln ein: Fußböden, K apseln u n te r dem F u ßboden m it ap o tro p äisch en Figuren, G liederung d er A ußenw ände, S o ck elstreifen und Brüstung, B aukeram ik und W andm alerei, T ürform en, S tü tzen und Dach.

D er zw eite H a u p tteil (3. K apitel) besch äftig t sich m it den U rform en des B auens im a lten O rient. Es ist schade, daß an dieser S telle auf die anreg en d en G ed an k en A n d raes zu diesem T hem a n icht n ä h er eingegangen w erd en kann.

Nur einiges m ag a n g e d e u te t w erden: das U rsprünglichste ist der R ohrbau, d er eine Schilf- und M a tte n h ü tte schuf, die im A nfang noch ein „w urzelndes H au s“ w ar, w eil die gew achsenen R ohrstengel zu B ündeln zusam m engefaßt w urden. D iese U rform des Schilfbaus le u c h te t noch d e u t­

lich h erv o r aus E inzelform en des E rd b au s und des Ziegel­

baus. Die aed icu la, die G o ttes-H ü tte, ist T rad ieru n g der U rform eines M atten-W indschirm s, d er vorne a n zwei Schilfbündeln h o ch g e rich tet ist. Die in assyrischen P alästen so zah lreich gefundenen T onnägel (Zigati) sind eine E r­

innerung an die gekrü m m ten Tonnägel, m it d en en in d er 354

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U rzeit d er M a tten b esp an n d er L ehm w and a n d ieser b e ­ festigt w urde. Ob es A n d ra e gelungen ist, die im ä lte ste n Isch tar-T em p el in A ssur gefundenen zw eig estu ften T o n ­ häuschen m it vielen F e n ste rn richtig zu e rk lä ren , ist m ir zw eifelhaft; er findet d arin ausgesprochen, daß d er B e te r

„sich und sein H au s“ d e r G o tth e it opfert, indem e r „sein H aus in der Form des tö n e rn e n A ltärch en s sym bolisch d a r­

b rin g t“ (S, 67). Es ist eben vorläufig n icht zu erw eisen, daß die H äu ser jener alten Z eit — ca. 2800 v. Chr. — so a u s­

gesehen haben.

A n d rae gibt in seinem schönen Buche viele neu e G e ­ dan k en ; es will m ir scheinen, daß er m it seinen G ru n d ­ g ed an k en auf dem rich tig en W ege ist. V or allem ist die k lare H erausstellung des U n tersch ied es zw ischen H och­

tem p el = W o h n tem p el und T ieftem p el = E rscheinungs­

tem pel ein w e rtv o lle r F o rtsc h ritt. A uch sonst trä g t das Buch in m ancher H insicht neues L icht in die G eschichte d er ä lte ste n R eligion des Z w eistrom landes.

Lic. A. G u s t a v s - Insel H iddensee.

Schacht, J., Dr. (o. Prof. a. d. Univ. F reiburg), Der Islam.

(Mit A usschluß des Qorans.) 2. e rw e ite rte A uflage (R eligionsgeschichtliches Lesebuch, h erausgegeben von A. B ertholet). T übingen 1931, J. C. B. M ohr. (XII, 196 S. gr. 8.) 9.30 Rm.

Diese ausgezeich n ete Sam m lung will T e x te des sunniti­

schen Islam seit dem T ode des P ro p h e te n herausgeben.

Von den S e k te n w e rd e n nu r die S chiiten b erü ck sich tig t.

Die ausg ew äh lten T ra d itio n en b ezieh en sich im w e se n t­

lichen auf das religiöse L eben des P ro p h e ten . Sie gew ähren einen g uten E inblick in das s ta rk e p ro p h etisch e S elb st­

bew ußtsein, das die T ra d itio n h erau szu an b eiten sich b e ­ m üht h at. Um M uham m eds w illen sieht A llah ü b e r die V ersehen sein er G em einde hinw eg. Bei den T e x te n ü b e r das religiöse G esetz fällt es uns b e i den A uszügen aus A lG hazali aufs N eue auf, w ie sehr sich selbst d ieser große T heologe in kleinliche K asuistik v e rirrt, die b ek an n tlic h noch h eu te für den rech tg läu b ig en M oslem m aßgebend ist.

Die dogm atischen T e x te ro llen alles W esen tlich e d er m osle­

m ischen Theologie vor u n se ren A ugen auf, insb eso n d ere d en K am pf zw ischen den A n th ro p o m o rp h iste n und ihren G egnern, Die S tre itig k e ite n ü b er die F rag e n ach d er Schöpfung o d er E w igkeit des K oran, den g roßen V e rm itt­

lungsversuch des A sch ari le rn e n w ir k ennen, und die A n ­ knüpfungsversuche d er A ltgläubigen, bis endlich die e n d ­ gültige Ü berw ölbung d e r aufgew orfenen F rag en durch d as gew altige L ehrsystem des G hazali erfolgt. Daß er sow ohl die C hristen w ie die B rahm anen als auch die Philosophie als ungläubig ablehnt, ist bezeich n en d .

D aß bei d er M ystik p e rsisch e und tü rk isch e Q uellen n ich t b e rü c k sic h tig t w erden, ist angesichts d er v o rh a n d e ­ nen vielfachen Ü bersetzungen und N achdichtungen nicht zu tad eln . N ur h ä tte ich bei diesen T e x te n gern eine S chei­

dung der rein m ystischen Q uellen von denen, w elch e die Fröm m igkeit b ele u c h te n sollen, gehabt, obw ohl ja zugege­

b en w e rd e n muß, daß das bei den ask etisch en T e x te n nicht im m er möglich ist. A b e r auch so sind w ir fü r die g e b o te ­ n en B eiträge, die uns die v ersch ied en en S tu fen leitern des M y stik e rs bis hin zum b leib en d en W ohnen in d er V erein i­

gung m it G o tt gut zum A u sd ru ck b rin g en , d an k b ar. Ein b e ­ so n d ers an ziehendes K ap itel sind die bisher w ohl noch nicht v e rö ffen tlich ten D okum ente ü b e r den M odernism us und die R eform er, u n te r d en en dann auch b e k a n n te und allgem ein g e w e rte te P ersö n lic h k eiten , w ie d e r Ä g y p ter

M oham m ed A bdu oder d e r indische R atio n alist Seyd A m ir m it R ech t aufgenom m en w o rd en sind.

Die M issionsw issenschaft, die ja g erad e m it dem V er­

ständnis des Islam s d er G eg en w art zu tu n hat, w äre für eine noch re ic h e re A usw ahl, die den K am pf des M odernism us m it den re a k tio n ä re n S tröm ungen d e r G eg en w art noch reich lich er illu strie rte , d a n k b a r gew esen. A b e r auch so b e ­ grüßen w ir diese A rb eit. W ir stellen sie gern ein neben die vielfachen B em ühungen e tw a von B auer und J. Hell und an d eren , die islam isch w ichtigen T e x te den N ic h ta ra b i­

ste n zugänglich zu m achen. F ü r S tu d ieren d e und L ehrende sind d iese T e x te ein a u ß e ro rd en tlich b rau c h b a res Hilfs-

inittel. S i m o n - B ethel.

von Rad, G erh a rd (Lic. theol., P riv a td o z e n t in Leipzig), Das Geschichtsbild des chronistischen Werkes. (A. A lt und G. K ittel, B eiträg e zu r W issenschaft vom A . und N. T est., 4. Folge, 3. Heft.) S tu ttg a rt 1930, W. K ohl­

ham m er. (136 S. gr. 8.) 7.50 Rm.

Die Studie b e d e u te t einen w e rtv o lle n B eitrag zur E r­

forschung d e r chronistischen L ite ra tu r. Sie b e re ic h e rt sie um scharfsinnige D istinktionen, die sich innerhalb des ch ro ­ nistischen M aterials vornehm en lassen, und geht m it Sorg­

falt, w obei die V o rarb eiten des V erfassers zum D e u te ro n o ­ mium g u ten H ilfsdienst leisten, den B eziehungen zum D eu­

teronom ium , zur P rie ste rsc h rift, zum G e sa m tp e n ta te u ch nach. D er R ahm en ist in W irk lic h k eit w e ite r g esteck t, als d er T ite l ankündigt. Ü ber das G eschichtsbild hinaus dringt die S tudie tief in die übrige G e d an k en w elt des W e rk es ein.

Ih r A u g en m erk ’ ist g e ric h te t auf die G o ttesn am en und die leiten d e n A uffassungen vom W esen G ottes, auf die B e­

nennungen und den te rrito ria le n Um fang des V olkes, auf die T erm inologie für das G esetzb u ch und auf seinen Kult, sie m üht sich um die m it Saul ab schließende V orgeschichte, v erw eilt m it d e r du rch d e n G eg en stan d g eb o ten en A u s­

fü h rlich k eit bei den V erh ältn issen zw ischen P rie ste rn , L e­

viten, S ängern, T o rh ü te rn und gipfelt in G e d an k en zur a p a rte n Zeichnung d er D avidgestalt. D er auf w eitem F eld erfolgte F o rts c h ritt d e r D etailb eo b ach tu n g ist es, d er jeden, d er die k o m p lizierten P ro b lem e k en n t, m it au frich tig er F re u d e an d er S tudie erfüllen w ird. — O bgleich die Studie m ehr als ein G eschichtsbild des chronistischen W e rk es b ietet, b ie te t sie jedoch a n d re rse its auch w eniger als ein solches. D enn ein G esch ich tsb ild des chro n istisch en W erk es k an n n u r g esch rieb en w erden, w enn es in die A nschauungen d er d rei ch ro n istisch en S ch riftsteller, des M idraschisten, des chronistischen A u to rs, des chro n istisch en R e d ak to rs, aufgelöst ist und die d isp a ra te n Stoffe auf ihre B eziehungen zu diesen d rei b e fra g t sind. D as g eschieht v erein zelt. A b er eb en n u r v erein zelt. Es stö ß t w ohl auch bei dem gegen­

w ä rtig en S tan d d er F orschung auf u n ü b erw in d b are S chw ie­

rig k eiten . D och is t n a tü rlic h dam it die Schau auf ein h e it­

lich er F läch e keinesfalls g e rech tfertig t. W o hingegen die S tudie zur lite ra risc h e n A ufteilung einen eigenen V ersuch bringt, d ü rfte V orsicht g e ra te n sein, so b e g rü ß en sw ert d er W ille und ü b e rra sc h e n d die Id ee ist. Schw erlich ist eine Schicht, w elche L ade und S änger v e rb in d e t, von einer a n d e re n zu u n tersch eid en , in d er die S tiftsh ü tte und alle L ev iten zusam m engehören (S. 98 ff.). A uch im H inblick auf die L ade k a n n g enerell von den L ev iten g e re d e t w erd en (I 15, 2. 4 ff. 11 ff, 27), A uch u n te r alleinigem V erw eis auf die S änger k an n es sich um die S tiftsh ü tte h andeln (I 6, 17;

16, 41 f.). Es ist v e rk a n n t, daß die A ussagen, die sich m it

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der L ade begnügen, auf den T em pelbau äbzielen, für den lediglich die L ade in F rag e kom m t. Ist a b e r die B egründung ein er S o n d e rtra d itio n von d e r Lade n ich t zu halten, so w ird notw endigerw eise auch die W eiteru n g hinfällig, daß das A ufkom m en des T o rh ü terg e sc h lech ts O bed Edom in dieser S o n d e rtra d itio n v e rw u rze lt ist (S. 116 ff.). A n d e rw ä rts w ird gegen jüngste E rk e n n tn isse zur Quelilenscheidung Stellung genom m en. Es geschieht da, wo R o th stein d e r M öglichkeit nachgeht, daß die P rie ste rsc h rift noch in ih re r selbständigen G e sta lt einem d er C hronisten V orgelegen h a t (S. 68 ff.).

L eider verm ag m an n icht die Ü berzeugung zu gew innen, daß die E inw ände zw ingend sind. V ielm ehr v e rs tä rk t sich d e r E indruck, daß R o th stein s A rg u m en tatio n schw er zu e r­

sch ü tte rn ist. A bgesehen von d er Q uellenfrage, neigt ü b e r­

h au p t die S tudie dazu, die p rie ste rsc h riftlich e n Einschläge, m eistens zu gunsten d er deuteronom ischen, zu u n te r­

schätzen. N eben vielem a n d e re n w äre a n d ie M einung zu erinnern, d aß von d er p rie ste rsc h riftlich en B undesvor­

stellung nichts zu spü ren sei (S. 64 ff.). E rw äg t m an, daß d ie C hronik sich bis zur Z eit Sauls auf rein e S ta tistik b e ­ sch rän k t, so sollte m an m einen, es sei genug gesagt, w enn die G leichung „A bram , das ist A braham '* eingefügt (I 1,27), A b rah am „d er F reu n d Ja h w e s" gen an n t (II 20, 7), G o tt als

„G o tt A braham s, Isaaks, Israels" (II 30, 6) oder als „G o tt d er V äte r (I 5, 25; 12, 17 usw.) b e zeich n et w ird, w enn M oses als „K necht Jah w es", „K necht G o tte s" (I 6, 34; II 1, 3; 24, 6. 9) o d er als „M ann G o tte s" (I 23, 14; II 30, 16) und g eradezu d er m it ihm geschlossene Bund als „Bund . . . m it den Söhnen Isra els" (II 6, 11) erscheint. H ierm it ist zu­

gleich das T hem a d e r chronistischen Theologie an g e­

schlagen. A us den A ufstellungen ü b er sie sei noch die Be- vorzugung des G laubensgedankens gegenüber dem V er-

£ eltungsgedanken angezw eifelt. Die b e id en G ed an k en w e rd e n zunächst in ih re r einfachen T a tsäch lich k eit vo rg e­

führt (S. 10 ff. 15 ff.). In d er Zusam m enfassung am Schluß der S tudie fällt kurz d as a n g e d e u te te U rteil (S. 135). Das reich t nicht aus. D avon zu schw eigen, daß die lite ra rk riti- sche Ü berprüfung auch hier, und h ie r e rst rech t, V oraus­

setzung ist. — Die E rk en n tn isse, in d e n e n d e r W e rt der S tudie liegt, sind n icht (bloß um ih rer selbst w illen b e d e u t­

sam. Sie bilden offenkundig w ichtige U n terlag en für die w e ite re A rb eit. Die Linien, die von ihnen zu r lite ra rk ri- tischen A nalyse führen, sind noch n icht ausgezogen. A b er die trefflichen B eobachtungen leiten d ieser ein M ateria l zu, d as ihre Basis erheblich v e rb re ite rt und so hoffen läßt, daß ihre E n tscheidungen w esen tlich e rle ic h te rt w erden. F ü r die e rn ste M itarb e it, die in d e r Studie g eleistet ist, geb ü h rt dem V erfasser d er D ank d erer, d en en das R ingen um die R ätsel d e r chronistischen L ite ra tu r am H erzen liegt.

H ä n e 1 - M ünster i. W.

Cumont, F ranz, Die orientalischen Religionen im römi­

schen Heidentum, V orlesungen am College de F ran ce.

N ach d er v ie rte n französischen A uflage u n te r Zu­

grundelegung d er Ü bersetzung G ehrichs b e a rb e ite t von Dr. A ugust B u ro k h ard t-B ran d en b erg . D ritte A uflage.

M it ach t D oppeltafeln. Leipzig und B erlin 1931, B. G.

T eubner. (XVI, 334 S. gr. 8.) G eh. 12 Rm., geb. 14 Rm.

E ine w issenschaftlich fundierte, für jeden G eb ild eten lesb are Einführung in die religiösen S tröm ungen zur Zeit der e rsten A u sb reitu n g des C hristentum s kom m t einem viel- en*pfundenen B edürfnis entgegen. D as W e rk C um onts über die orien talisch en R eligionen im röm ischen H eidentum ist

seit langem als eins d er b e ste n H ilfsm ittel zur O rientierung auf diesem schw ierigen G eb iet b ek an n t. Die e rste von G ehrich b e so rg te d eu tsch e A usgabe erschien im Ja h re 1910. Die 2. A uflage d erse lb en (1912) w ar im w esentlichen nu r ein w ö rtlic h er W ie d erab d ru ck . Die vorliegende d ritte A uflage dagegen b e d e u te t einen erh eb lich en F o rtsc h ritt.

Sie b e ru h t auf d e r v ierten , b eträ c h tlic h v e rm eh rten franzö­

sischen A uflage von 1928 und fü h rt durch N achträge des V erfassers bis zum F rü h ja h r 1930 sogar noch ü b er dieselbe hinaus. E ine w illkom m ene Ergänzung b ild et ein A nhang ü b er die bacchischen M ysterien in Rom. Im übrigen sind die v o ra n g estellten V o rträg e n u r in E inzelheiten ergänzt, b e ric h tig t und g e g lä tte t w orden. D adurch ist dem Buche sein ursp rü n g lich er C h a ra k te r erh a lte n geblieben, und m an muß u rteilen : zu seinem V orteil. D enn m it nicht zu ü b e r­

b ie te n d e r M eistersch aft ist hier die schw er zu ü b erseh en d e F ülle d er E in zelh eiten so zusam m engefaßt, daß ihr alles E rd rü c k e n d e fehlt.

E rheblich e rw e ite rt und infolgedessen neu geschrieben und ü b e rse tz t sind dagegen die A nm erkungen. Sie bilden durch ih re Q uellenauszüge und L itera tu rh in w eise auch, ja gerad e für den K undigen eine F u ndgrube g eleh rten M a te ­ rials. E inzelne k leine V erseh en dürfen im In teresse der S ache an g em erk t w erden, um bei einer künftigen N euauf­

lage n ich t ü b e rse h e n zu w erd en . Die Schreibung „E x tase"

(S. 249) ist w ohl kaum beab sich tig t. L eipoldt tr itt S. 244 als „L eitp o lt", E rik P e te rso n S. 287 als „E rich P." auf. Die h eb räisch en W ö rte r auf S. 252 und 276 h aben d en D ru ck ­ feh lerteu fel b eso n d ers angelockt. Daß die L ite ra tu ra n g ab e n h eu te schon zu v ervollständigen w ären, v e rste h t sich bei dem niem als stillsteh en d en F o rtg an g d er Forschung von selbst. Zu S. 254 f. w äre je tz t L ietzm anns W o rt zur M an- d äerfrag e (SAB 1930, phil.-hist. K lasse, S. 596— 608), zu S. 313 L eipoldts D ionysos (1931) zu nennen. Die ä lte re L ite ra tu r au ch n u r einigerm aßen vollständig anzuführen, w ar so w enig b eab sich tig t w ie möglich. Im m erhin k an n m an fragen, ob nicht einzelnes u n b eab sich tig t übergangen ist. N icht um einen C um ont zu beleh ren , sondern um ge­

gebenenfalls seinen L esern zu dienen, d e u te ich folgendes an: Zu S. 257 H. Sülze, A A Q N IA 0 2 K H I I O h A ngelos II 1926, S. 44— 50, III 1930, S. 72—91. Zu S. 220 F. S tein- leitn er, Die B eicht im Zusam m enhang m it d er sak ralen R echtspflege in d er A n tik e, 1913 (Diss. M ünchen), Zu S. 269 H, W indisch zu 2. Kor, 13, 13 und F. B ehn zum d ritte n re c h te n S eiten b ild des D ieburger M ithräum s. Zu S. 272 P. S ch u b ert, Die E schatologie des Posidonius, 1927.

Zu S. 275 R. K ittel, Die hellenistische M ysterienreligion und das A. T., 1924. Zu S. 281 R. R eitzenstein, P lato und Z a ra ­ th u stra, V o rträg e d e r B ibliothek W arburg, 1924/25, Leipzig 1927, S. 20— 37. Zu S. 308 B. Schm idt, V olksleben d er N eu­

griechen, 1871, S. 183; A. D ieterich, A b rax as, 1891, S, 62;

K, D ieterich, A ngelos I 1925, S, 9 ff. Zu S. 266 ist zu b e ­ m erken, daß au ch die V estalinnen, d e re n S tan d b ild er h eu te noch das A triu m V estae zieren, regelm äßig das P rä d ik a t s a n c iissim a erh alten . S elbst eine schlichte H ausfrau C lau­

dia P iste w ird auf dem G rab stein Nr. 295 des V atik an isch en A ntikenm useum s von ihrem G a tte n o p f i ma sa n cta e t pia,

b e n e m e rita genannt.

Einen b eso n d e rs w ertv o llen Zuw achs b e d e u te n die acht an den Schluß g e stellten B ildertafeln. Ihre A ufgabe ist selb stv erstän d lich w eniger N eues als C h a rak teristisch es zu bieten. T ro tzd em findet m an N eues: einen schönen, bisher unverö ffen tlich ten Sabaziuskopf aus P riv atb e sitz. Die A b ­

(4)

bildungen sind tro tz d e r g eb o ten en s ta rk e n V erkleinerung verhältnism äßig gut, n u r teilw eise reich lich dunkel au sg e­

fallen. D ie ebenso k n a p p e n w ie um sichtigen E rläu teru n g en w ird jed er m it G ew inn lesen. Daß d e r auf T afel VIII 3 d a r­

g este llte M yste ein Kind ist, scheint m ir tro tz d er leh r­

reich en A usführungen Cum onts Syria 1929 S. 217 ff,, denen ich völlig zustim m e (vgl, z u letzt ZNW 1930, S, 81 ff.), nicht unbedingt sicher, da es zum Stil d ie se r D enkm äler gehört, die E inzuw eihenden k le in er als ihre U m gebung d a rz u ­ stellen. E h er w ü rd e ich auf T. VIII 2 kindliche K ö rp e r­

form en w ahrzunehm en glauben.

D em T h eologen ist außer a llem ein zeln en an dem W erk e C um onts ein d o p p eltes b eso n d ers w er tv o ll. Einm al die große N ü ch tern h eit und Zurückhaltung, m it d er d ie F ra­

gen der relig io n sg esch ich tlich en A b h ä n g ig k eitsv erh ä ltn isse b esp roch en w erd en . D ie w ied era b g ed ru ck te V orred e zur ersten fran zösisch en A u flage b leib t unter d iesem G e sic h ts­

p u n k te le sen sw er t. Sodann d ie T atsach e, daß hier von einem K enn er ersten R anges ein v on ein seitig er S ch w arz­

m a lerei w ie falsch er Id ealisierung gleich w e it en tfern tes Bild d es H eidentu m s en tw orfen wird. So b leib t zu le tz t nur der A u sd ru ck d es leb h aften D an k es, der außer dem V er­

fasser auch dem H erau sgeb er für se in e se lb s tlo s e A rb eit

gebührt. A . O e p k e - L eipzig.

Haugg, D onatus, Dr. theol., Judas Iskarioth in den neu- testamentlichen Berichten, F reib u rg i. Br. 1930, H e rd er & Co. (197 S. gr. 8.) 5.20 Rm.

In der Ju denfrage der G egen w art ste c k t die Ju dasfrage d es E vangelium s. D ie T h eo lo g ie is t in u nserer Z eit auch in d ieser F rage W egw eisu n g schuldig. U nd ü b errasch en d er­

w e is e trotz der großen A k tu a litä t der F rage, s o w e it ich seh e, n o ch schuldig geb lieb en . A u ch H augg füllt d ie L ü ck e k e in e sw e g s aus, gibt ab er ein en gründlichen und rech t b e ­ a ch tlich en B eitrag aus k ath olisch er F ed er. P roblem und M eth od e d er F orschung w erd en ein le iten d auf 1% S eiten erledigt: D ie M eth od e d er p sy ch o lo g isch en Einfühlung w ird zu rü ck g estellt und h öch st ein fach d ie „h istorisch e M e­

th o d e ” der w isse n sc h a ftlic h e n E x e g e se an gew and t. In d ieser p rob lem losen th eo lo g isch en U n b ela ste th e it lie g t die S tä rk e und d ie S ch w äch e der A rb eit.

D er 1. H a u p ß eil b eh a n d elt d ie G esch ich te d er Ju d as­

forschung und stellt darin vier Ju d astyp en , b ezw . t y ­ p isch e L ösungsv ersu ch e d es J u d asrätsels heraus: Judas als Sünder, als Schuft, als H eld und als G egen stan d der S age. (Bei d er B ehandlung der b eid en le tz te n T yp en v e r ­ m ißt m an übrigens d ie B erü ck sichtigu ng von Th. K ap p ­ stein s A rb eit über den ew ig e n Juden.) S ch on in d iesem 1. T eil w ird fühlbar, daß nur der erste Ju dastyp (als Sün ­ der) b iblisch -exegetisch r haltbar ist. — D as w ird d ann auch im 2. H au p tteil in gründlicher E x e g e se h erau sgestellt. D ie U rteilsbegrü nd u ng is t im m er vorsich tig, sachlich, n ie h y p o ­ th etisch vage. W irk lich v er d ien stlich ist die e x a k te A b ­ lehnung aller id ea lisie ren d en E rklärungen des J u d a sv e r­

rats, die — b eso n d ers in der sch ön en L iteratur — im mer w ied er ihre p h a n ta siev o llen B lü ten treiben (vgl. n och jüngst N ik olau s S ch w arzk opf, Ju das Iskariot, K öln [Bachem ]).

A b er das Ju dasp rob lem ist n ich t nur ein h istorisch ­ ex e g e tisc h e s, sondern auch ein em in en t th e o lo g isc h -e x e g e ­ tisch es. H ier versagt die v o rlieg en d e A rb eit; der 3. H au pt­

te il feh lt. D as W esen d es n eu te sta m en tlic h e n Ä rgern isses w ird n ich t in d er T iefe erfaßt; so b le ib t der k ath olisch - m oralisieren d e Zug in der K enn zeich nu n g d es Judas als Sünder. Es w ird n icht deu tlich , daß das S ch ick sa l des

Ju das nur vo n J esu s aus ganz zu „ v er ste h e n ” ist, daß also das V erstän d n is nur d em „G lau b en ” im le tz te n G runde zu­

gänglich ist; dem G lauben, der w ied eru m n icht einfach

„h istorisch ” verstän d lich gem ach t w er d e n kann. Daß, w o der G lau b e (m o u g ) fehlt, E rkläru ngsversu ch e sich n o t­

w en dig eindrängen m üssen, für d ie der b ib lisch e B erich t so gar k ein en A nh alt gibt. E ine ern sth afte th e o lo g isc h e A u s­

ein an d ersetzu n g m it d iese n E rkläru ngsversu ch en findet nicht statt; es w ird n icht g ezeig t, w o und in w iefern sie feh l geh en , E rsatz sind für e tw a s an d eres und w ofür.

Es w ird nicht gesagt, w arum der b ib lisch e B erich t so unerhört sch w eigsam ist, w arum er d ie u nfaßliche W en d e vom Jünger zum V erräter gar n icht b egründe.

Kurzum, es feh lt die au sreich en d e Behandlung der F rage im R ahm en ein er gründlichen b ib lisch -th eo lo g isch en Er­

örterung. Es feh len dam it d ie V erbin d un gslin ien zu dem Ju dasp rob lem der G egen w art (Rußland!). A b er gerade d iese th e o lo g isc h -e x e g e tisc h e A u fgab e w ürde dem ev a n g e ­ lisch en L eser enorm w ich tig sein, m in d esten s so w ich tig w ie dem k a th o lisch en der v ie lu m stritten e e x e g e tisc h e N ach w eis, daß Judas n icht sak rilegisch kom m un iziert habe.

Lic. Dr. W i l k e n s - L ienen.

Kirsch, Joh. P eter, Dr, (o. Prof. an der U n iv ersitä t F r e i­

burg, S ch w eiz), K irch en gesch ich te unter M itw irkung von A n d reas Bigelm air, J o sef G reven und A n d reas V eit h erau sgegeb en . 1, Band: Die Kirche in der an­

tiken griechisch-römischen Kulturwelt von Dr, J. P.

Kirsch, o. Prof. an der U n iv ersitä t Freiburg (Schw eiz).

M it einer K arte. H erder, Freiburg 1930. (XIX, 875 S.) 25.50 Rm.

Die von dem sp ä te re n K ard in al J o se p h H erg en rö th er erstm alig 1876 herau sg eg eb en e K irchengeschichte, d eren 4. und 5. A uflage b e re its K irsch n ach dem T ode H ergen- rö th e rs (f 1890) in n e u e r A nordnung des Stoffes und in in­

h altlich e r U m arbeitung b eso rg te, ersch ein t jetzt in völliger N eu b earb eitu n g des ganzen Stoffes von neuem . Die gew al­

tigen L eistungen in d e r w issenschaftlichen S pezialfor­

schung ließen den bisherigen B e a rb e ite r des H e rg en rö th er- schen W erk es, w ie er im V orw ort b em erk t, ohne w e ite re s die U nm öglichkeit erk en n en , diese A rb e it allein in A n ­ griff zu nehm en. So w urde beschlossen, jeden d er 4 Bände, d ie auch die N eu b earb eitu n g um fassen soll, einem eigenen F ac h g e le h rte n zu ü b ertrag en , d er in d er en tsp re c h e n d en Z eitp erio d e du rch seine w issenschaftliche F orschungs- tä tig k e it in b e so n d e re r W eise für die B earbeitung v o rb e ­ re ite t w ar. D en 1. Band, d er die P erio d e des A ltertu m s um faßt, b e h ie lt d er bisherige H erau sg eb er bei. D en 2. Band, d er die K irche als L e iterin d er christlich en V ölkerfam ilie in d er Zeit vom 8. bis A nfang des 14. Ja h rh u n d e rts schil­

d ert, übern ah m Prof. J. G rev en in Bonn. D en 3. Band, d e r den V erfall d er k irch lich en M achtstellung und die große ab endländische G lau b en ssp altu n g zum G eg en stan d hat, b e a rb e ite t Prof. B igelm air in W ürzburg. D er 4. Band, d er die neu e und n e u e ste G eschichte d e r K irche von d e r M itte des 17. Ja h rh u n d e rts bis zu r J e tz tz e it um faßt, liegt in den H änden von Prof. A. V eit in F reib u rg i. B.

D er e r ste Band von K irsch b eh a n d elt d ie P erio d e d es A ltertu m s von der G ründung der K irche durch Jesu s C hristus b is zum A usgan g d es 7. Jahrhunderts. D er A u f­

bau ist zu gleich ch ron ologisch und sachlich . In der E in ­ leitun g w ird über den Begriff, die Q u ellen und H ilfsm ittel, d ie E n tw ick lu n g und E inteilun g der K irch en g esch ich te g e ­ handelt, D ann folgt in ein em verhältn ism äßig k urzen A b ­

(5)

schnitt die V orgeschichte des C hristentum s: das religiöse L eben bei den H eiden und Ju d e n zur Zeit d er E ntstehung des C hristentum s. Die K irchengeschichte des A ltertu m s w ird in zw ei P erio d en zerlegt: Die E n tsteh u n g und A us­

gestaltung d er K irche im R ahm en des heidnisch-röm ischen S ta a te s (vom 1. bis zum A nfang des 4, Jah rh u n d e rts) und die K irche im christlichen R ö m erreich des A lte rtu m s (von K o n stan tin bis zum T rullanischen Konzil, 313—692). Die erste P erio d e ist w ie d er in v ier T eile gegliedert: G ründung d er K irche im apostolischen Z eitalter, A usbreitung und innre A usgestaltung d er K irche bis zum E nde d es 2. J a h r ­ h underts, E ntw icklung und e rste B lüte d er kirchlichen T heologie, die Z eit d er großen V erfolgungen und d er Sieg des C hristentum s. Die zw eite P e rio 4 e ist in drei T eile ge­

teilt: d er Sieg des C hristentum s im R ö m erreich und der K am pf gegen den A rianism us, die großen L eh rstreitig - keiten , die B lüte d er ab en d län d isch en T heologie und der L e h rstre it ü b e r die G nade, die K irche bei d er A uflösung d er röm ischen K u ltu rein h eit. D as W e rk ru h t auf gründ­

lich ster D urchforschung d er Q uellen und auf sta u n e n s­

w e rte r K enntnis d er um fassenden L ite ra tu r. A uch alle w ertv o llen Z eitsch riften au fsätze w e rd e n z itie rt. N ach w e l­

chem A nordnungsprinzip allerdings am Schluß d es W e rk e s die Q uellen und L ite ra tu r aufgeführt w erd e n — sie sind nicht chronologisch g eo rd n et — , ist m ir n ich t k la r ge­

w orden. G anz selten sind dem V erfasser grö ß ere P ubli­

kationen, w ie z. B. m eine Synesiusbiographie, entgangen.

Die D arstellu n g ist k la r und jedem G e b ild e ten v e rs tä n d ­ lich, in d e r F orm etw as nüch tern , a b e r durch stren g e S ach ­ lichkeit fesselnd. Ein g ro ß er V orzug des W e rk e s ist die G leichm äßigkeit in d er D arstellung d e r ä u ß e ren und in n e­

ren G eschichte der K irche. A lle L ebensäu ß eru n g en d er K irche, die G esch ich te des Dogmas, der V erfassung und des K u ltu s w e rd e n b erü ck sich tig t. Am eingehendsten ist w ohl die G esch ich te des K ultus und d er K u n st b eh an d elt, das b eso n d ere A rb e itsg e b ie t des V erfassers. D er S tan d o rt, von dem die g esam te D arstellung e n tw o rfen ist, ist der ein er streng k ath o lisch en O rthodoxie. D ies tr itt m it d e r­

selben D eu tlich k e it hervor, w ie es bei dem vo r 55 Ja h re n ersch ien en en W e rk H e rg en rö th ers d er F all w ar. D er V er­

fasser zeigt sich sta rk durch die kath o lisch e T rad itio n ge­

bunden, d e r er auch in solchen P u n k te n nie scharf w id er­

spricht, w o er sie n icht für richtig hält. Ich v erw eise als B e isp iel auf seine A usführungen ü b er den 25 jährigen E p isk o p at des P e tru s in Rom oder auf die G ründung der röm ischen G em einde durch P e tru s und Paulus. Seine tr a ­ ditionelle G eb u n d en h eit kom m t p ositiv beispielsw eise zum A usdruck, daß er den m onarchischen E p isk o p at für eine apostolische E inrichtung ansieht, daß er die K in d ertau fe b e re its im apostolischen Z e ita lte r geübt und von A nfang an in d er trin ita risc h e n F orm g esp e n d et sein läß t. Dies gibt seiner D arstellung den ausgesprochen katholischen, ab er auch den geschlossenen C h a ra k te r. M it b e n e id e n sw e rter S icherheit, vielfach ohne A u sein an d ersetzu n g m it a n d ers- a rtigen A uffassungen, trä g t er seine F o rsch u n g sresu lta te v°r. Ich habe z. B. eine A u sein an d ersetzu n g m it den b e ­ deutsam en n e u e re n A rb e ite n von K arl M üller ü b er die E ntstehung und V erb reitu n g d e r E pisko p atv erfassu n g ver-

^ ß t . D ies ist ein offensichtlicher M angel des großen erkes, das die a lte K ir ch en gesch ich te in ein er V oll­

ständigkeit w ie kein a n d e re s zeitgenössisches W e rk be- andelt. A b er diese Schw äche findet ihre E rk läru n g in ern k ath o lisch en S ta n d p u n k t d es V erfassers, doch v e r­

mag es nicht den D ank zu schm älern, den ihm auch die p ro te sta n tisc h e K irchengeschichtsschreibung für seine grun d g eleh rte A rb e it schuldet.

G. G r ü t z m a c h e r - M ünster i. W.

Braun, F r. D., D. Johann Georg Schelhorns Briefwechsel, m it E inleitung und E rläu teru n g en herausgegeben.

(S chriftenreihe zur b ay erisch en L andesgeschichte, Bd.

5.) M ünchen 1930, V erlag d e r Kom m ission für b a y e ­ rische L andesgeschichte. (VIII, 795 S. gr. 8.) 28 Rm.

V or 30 J a h re n h a t d er V erfasser in den B eiträgen zur b ay erisch en K irchengeschichte IV., V. ein L ebensbild des M em m inger G eleh rten J. Gg. Schelhorn geboten. S eit dieser Z eit h a t er unerm üdlich w e ite r geforscht; es ist ihm ge­

lungen, von dessem B riefw echsel ungefähr 800 S tü ck in M ünchen, N ürnberg, H annover, H am burg, F ra n k fu rt a. M., G ö ttin g en neben den b e re its 1750 und 1756 von C oleti ge­

d ru c k te n ausfindig zu m achen. Die H älfte w ird in dem v o r­

liegenden sta ttlic h e n B ande ab g ed ru ck t.

D er V erfasser w eiß, daß noch m anches z. B. in R ußland zu finden w ä re (S. 364); a b e r auch so g ew äh rt diese s ta tt­

liche B riefreih e die sch ä tz e n sw e rteste n E inblicke in die A rb eitsw eise und in die P ersö n lich k eit dieses M annes.

360 B riefe sind h ier fast vollständig a b g ed ru ck t; viele an d e re sind in den A nm erkungen v e rw e rte t. Es h an d elt sich um B riefe von und an Schelhorn. 300 stam m en aus der Zeit von 1713— 1740, nur 60 aus den J a h re n 1741— 1762.

U nd w äh ren d u n te r den e rs te re n nu r w enige aus dem V er­

k e h r m it k a th o lisc h e n G e le h rte n (Felix Stang von K unitz im K lo ster O tto b eu ren , S. 330 ff.) stam m en, ist es bei den le tz te re n fast um gekehrt. D er G rund ist n icht ersichtlich.

S ollte das S cheiden des m it ihm eng v erb u n d en en Z. C. von U ffenbach d a ra n schuld sein?

D ie p o litisch en E reignisse w e rd e n nie b e rü h rt; auch die E rscheinungen des k irch lich en L ebens, die dam als überall A ufsehen erreg ten , w ie S e p a ra tiste n , P ietisten , d er D u rch ­ zug d er S alzburger P ro te sta n te n , kom m en n u r gelegentlich zur B esprechung (S ep a ra tiste n S. 97, 99, 575; P ie tiste n 116;

S alzb u rg er 413, 416; S ch aitb erg er 439; C o n v ertiten 511, 566, 232, 235). S elbst die persönlichen A ngeleg en h eiten tre te n ganz zurück. E rst allm ählich b ekom m t d er B riefw echsel m it U ffenbach eine in tim ere N ote. U nd doch zeigt die M it­

teilung ü b e r die B rautw erbung, daß Schelhorn ein m itfüh­

le n d e r M ensch w a r (S. 205, 213, 218, 225, 226, 242, 333, 412, 425, 428, 494, 497, 524, 555, 570, 589, 611, 621, 623, 637, 640, 652, 659, 680, 685). Es sind lite ra risc h e In teressen , die alle diese M änner zusam m enführen. E ch te K inder ih rer Zeit, d enen die ganze U m w elt v ersa n k , w enn sie sich in eine lite ra risc h e K o stb a rk e it v e rtiefen k o n n ten ; und dieses gem einsam e E m pfinden ü b e rb rü c k te auch die konfessio­

n ellen G räb en (O tto b eu ren : S. 353 ff., 382, 386; K loster M ondsee: S. 400, 651).

D as In te re sse S chelhorns lag vor allem auf literarisch em G ebiet; die A ldinischen A u sgaben z. B. w u rd en eifrig von ihm gesam m elt. E rst von da fü h rte ihn sein W eg zu A n a ­ b a p tiste n w ie D enk (S. 206, 553), H ezer (206, 219, 240, 256, 265) und zu den R efo rm ato ren L u th er (S. 370, 394, 452, 508, 546, 554, 570, 619, 640, 721), M elanchthon (256, 291, 628), S pengler (334, 558), S p e ra tu s (585, 465), F lacius (597);

H Sachs (302, 306), H eiden (265) sow ie d e r s p ä te re Dill­

h e rr (274, 294, 312, 313) w e rd e n auch n u r u n te r diesem G e­

sich tsp u n k t gew ürdigt. Doch w ar S chelhorn ein c h a ra k te r­

voller V e rtre te r seiner K irche, w ie sich besonders im V er­

k eh r m it dem K ardinal A ngelus M aria Q uirini zeigte. U nd

(6)

daß er am kirchlichen L eben regen A n teil nahm , zeigt sein In te resse für M ission (467). Es ist dringend zu w ünschen, daß diese Briefe nach d e r lite ra risc h e n S eite hin v e rw e rte t w erden.

Dem A b d ru c k h at B rau n eine eingehende Schilderung des L ebenslaufes und d e r litera risc h e n T ä tig k e it S chelhorns v orau sg esch ick t; auch sind die Briefe vielfältig kom m en­

tie rt. Zu S. 136, Anm. 1: D er Sylloge variorum opusculorum v. B eyschlag e rle b te auch den 1. Fasz. des 2. Tom us 1731.

Zu G eret, S. 227, 276, s. J. A. V o c k e , G eb u rts- und T a d ten alm an ach A nsb ach isch er G eleh rter, S ch riftsteller und K ünstler. A ugsburg 1797 II, 119; zu M eelführer, S. 501, eb e n d o rt I, S. 403. Das R eg ister ist m angelhaft.

S c h o r n b a u m - R o th bei N ürnberg.

Gedenkbuch anläßlich der 400-jährigen Jahreswende der Confessio Augustana. Von d en P ro fesso ren d er ev an ­ gelischen H ochschule für R echts- und S ta a tsw isse n ­ sch aften in M iskolc (vorher E perjes) U ngarn. Leipzig 1930, Lie'bisch. (XVI, 676 S. gr. 8.) 25 Rm.

K irche und Schule ist tro tz d er G eg en w art ein n o t­

w endiger Z w eiklang im ch ristlich en D enken. D as h at L u th er gew ußt und das h ab en seine M ita rb e ite r gew ußt, sei es, daß sie daheim auf d eutschem M u tte rb o d e n saßen oder daß sie fernab u n te r frem dem Volk dem E vangelium d ienten. A uch als die R eform ation nach N ordungarn, in die Zips und die an g ren zen d en K om itate kam , e n tsta n d ein au sg e b re ite tes Schulw esen, das seine höchste E n tfaltu n g in dem m äch tig en Kollegium zu E perjes fand, wo es aus d e r schon 1531 dem evangelischen G eist erö ffn eten L a tein ­ schule allm ählich en tsta n d . D as F u n d am en t d ieser Bil­

d u n g sstä tte ist die Confessio A u g u stan a d u rc h alle s ta a t­

lichen und g eg e n refo rm ato risch en S tü rm e geblieben. E rst durch den F rie d e n von T rian o n und seine B eg leitersch ei­

nungen w u rd en die beid en H ochschulen des K ollegium s u n te r Z urücklassung n a m h a fter Bildungs- und V erw altu n g s­

m ittel zum F lü c h te n gezw ungen. Die theologische fand in O edenburg Asyl, die R echtshochschule in M iskolc.

D iese R echtshochschule beging den 400, J a h re s ta g der Confessio A ugustana-Ü berreichung m it d e r H erausgabe eines groß an g eleg ten und vornehm a u s g e s ta tte te n G e d e n k ­ buchs, in w elchem sie du rch ihre M itglieder ihr B ekenntnis zur lu th erisch e n R efo rm atio n und zu dem G eiste d e r d e u t­

schen W issenschaft ablegt. R ü ck sich t auf die ständige R aum not d er S chriftleitung v e rb ie te t, dem Buche eine ein­

gehende B esprechung zu w idm en, ja, auch n u r einzelnes herauszuheben. So m ögen die T itel d e r B eiträge für diese selb st stehen, Dr, V ik to r B r u c k n e r , d e rz e it D ek an und o rd en tlich er öffentlicher Professor, gibt im V orw ort die G esch ich te d e r Schule und b e ric h te t in einem großen A ufsatz ü b e r ,,Die o b eru n g arisch en G lau b en sb ek en n tn isse und die Confessio A u g u sta n a “ und in einem zw eite n ganz eingehend ü b e r den „A bfall d e r evangelischen K irch en ­ gem einden A. B. und die V erfassung d e r evangelischen K irche A, B, in d er S lo w a k e i“. Es steu ern w e ite r bei:

P rofessor Dr. E rvin H a c k e r „D er Einfluß d e r K onfes­

sion auf die K rim in alität in U n g a rn “, P ro fesso r Dr. K arl S c h n e l l e r „Die dem ologischen E ig en tü m lich k eiten d er p ro te sta n tisc h e n B evölkerung U n g arn s“, P riv a td o z e n t D.

E dm und S z e l e n y i „E vangelische Pädagogen und P h ilo ­ sophen in U n g arn “, P ro fesso r Dr. Z o etän S z t e h 1 o „Die G esch ich te d e r ungarischen R echtsnorm en, die sich auf die R eligion d e r K inder b e z ie h e n “, P ro fesso r Dr. Bela von Z s e d e n y i „ H ierarch ie und K y riarch ie in d er V e rfas­

su n gsen tw ick lu n g der ungarländischen K irche A , B .“. Ob es d as R ingen um den dem V o lk e en tsp rech en d en A usd ru ck lu th erisch en G laubens, um die dem V olk stu m en tsp rech en d e V erfassungsform g egen ü b er d en B efeh len Prags, ob es das R ingen um die R eligion der K inder gegen ü b er dem k ath o- lisieren d en S taat, ob es den A ustrag zw isch en regim en t- licher und gem ein d lich er V erfassu n gsgestaltu n g gilt; ob im R ahm en der K rim inalstatistik g ez eig t wird, w ie die A ugu- staner die gerin gsten Ziffern, auch nach K rieg und U m ­ w älzung, haben; im R ahm en einer D em ologie, w ie stark sie

— trotz der Ju den — h öhere und H ochschu len b esch ick en , im Bürgertum und d en g eleh rten B eru fen m it an der S p itze stehen; ob endlich, w ie P ädagogik und P h ilosop h ie vom D eu tsch tu m lernt, b is jäie selb stän d ige T eilleistu n g en , zu­

le tz t durch Karl Böhm ein g esch lo sse n e s S y stem erzeugen:

im m er ist es das g le ich e n a tio n a lb eg e ister te Ungarntum , d a sselb e ern ste w issen sch a ftlich e A rb eite n und Schaffen, d a sselb e au gustanisch e B ek en n en , w e lc h e s uns b eg eg n et.

E s se i gern e festg e ste llt, daß d ie A u g u sta n a -F estg a b e der K ech tsh och sch u le in Misikolc auf allen b eh a n d elten G e b ie ­ ten ein e sehr aufschluß reich e, h ö ch stw e rtig e Förderung u nseres W issen s b ed eu tet.

R u d o l f O e s c h e y - L eipzig.

Winkler, R obert, Lic. Dr, (a, o, P rofessor an der U n iv er­

sität H eidelb erg), Das Wesen der Kirche, m it b eso n ­ derer B erü ck sichtigu ng ihrer S ich tb ark eit, G öttingen 1931, V an d en h oeck & R uprecht, (48 S, gr, 8,) 2,20 Rm, D er u m fassend e T ite l kündigt ein e s der v ie le n Präludien zu dem h och n otw en d igen B u ch e ü ber die K irche an, das bisher n och n icht g esch rieb en ist, W in k ler sk izziert sehr ein leu ch ten d d ie M otive, aus d en en die n e u e D rin glich k eit der K irchenfrage erw äch st, und sp itzt dann se in e E rörte­

rung ganz auf das V erhältn is von S ich tb a rk eit und U n sich t­

b ark eit im W esen der K irch e zu; d iese s V erhältn is w ird u ntersucht an den hier an gen om m en en drei n o ta e ec cle sia e : W ort (w ozu auch das S akram ent gehört), L ieb e, In stitu tion, D as E rgebnis, z, T, ein e W eiterfüh ru ng von A . R itsch ls b e ­ k ann ter S tu d ie von 1859 m it H ilfe von W ob berm insch en Begriffen: D ie K irche ist unsichtbar und sichtb ar in einem ; ev a n g elisc h e T h eo lo g ie b egn ü gt sich n icht m it dem A b ­ straktum einer rein unsichtb aren K irche, sie k en n t aber auch n icht die röm isch e „h eilige S ich tb a rk eit“, sondern sie geh t hinter die Spaltung v on K irch e und (persönlichem ) G lauben zurück auf das ch ristlich e Grunddatum der xaivr]

H uotg als den ein h eitlich en W urzelgrund d es K irchlichen und der p ersön lich en G lau b en sfröm m igk eit, — Ob m it d iesen treffen den F eststellu n g en die vorh er w eitsc h ic h tig verh an d elten P rob lem e der „ S ich tb a rk eit“ d er K irche g e ­ lö st sind, kann zw e ifelh a ft ersch ein en . W ir w isse n alle, w e lc h e g eb ie te risch en N ötigu n gen d es T ages uns h eu te die K on zen tration der ek k lesio lo g isc h e n A rb eit auf die F rage der „ S ich tb a rk eit“ n ah elegen . A b e r m an hat den E in ­ druck, daß d ie aus der sp ätreform atorisch en Z eit stam ­ m en de Form ulierung der F rage von W , trotz allen V er­

suchen zur Begriffsklärung (S, 11— 16) noch zu u nb ek üm ­ m ert übernom m en w ord en ist, und daß d ie se U n b e ­ küm m ertheit sich im w e ite r e n V erlauf der U ntersu ch un g durch das M ißlingen ein es k laren R e su lta te s rächt. W ir sind m it W , völlig darin einig, daß ein e ev a n g elisc h e „Lö­

su ng“ der K irchenfrage nur in an tin om isch en A u s s a g e n gip feln kann. A b er etw a s fe ste r e K onturen, als W- sie zeich n et, la ssen sich finden, w en n der sy stem a tisch e Ertrag

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