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"Danz'ger Dittchen" : plattdeutsche Gedichte

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von

Walther Dornnrrskr).

Aanzig

Verlag von £. Saunier ’ s Buchhandlung

Inhaber G. Horn.

1903.

(4)

Aus der Bibliothek

des Prof. Dr. Rudolf Reicke

1906. Aoc: — nr. 5O&

(5)

und Vor- und ist)

immer ein Wagnis. Zumal in unserm Danziger Platt, in dem die Vokale vielfach eine eigentümlich dunkle, schwer wiederzugebende Klangfarbe angenommen haben. So klingt z. V. das a in unferm Plattdeutsch vielfach wie oa oder gar ua, das e vielfach wie iä, das u ganz dumpf, wie ein kurzes o.

Bei Bildern spricht man ja wohl von photographischer Treue, aber bei plattdeutschen Worten ist eben eine so zu sagen phono- graphische Treue schwer zu erreichen. Nicht ohne mannigfachen Beirat aus höheren und niederen Ständen, wobei die Meinungen übrigens oft auseinander gingen, find die meisten Worte in diesen Gedichten vorher gleichsam von der Zunge befühlt hin und her bewegt worden, ehe sie zu Papier kamen, dem grammatisch Falschen (Verwechslung von Dativ Akkusativ, welche der hiesigen Gegend so eigentümlich durfte nicht halt gemacht werden. Vor nun gerade 50 Iahren schrieb der sehr verdiente Gelehrte E. Foerstemann in einein Aufsatz „Zur Bedeutungslehre der Danziger Mundart"

(Der neuen Preußischen Provinzial-Blätter andere Folge.

Bd. I i I Königsberg i. Pr. 1853 S. 302) über diese grammatischen

Sprachfehler: „Es ist das Jrrereden, welches dem Tode einer

(6)

Mundart vorhergeht." Nun, trotz dieser Prophezeiung in dem sonst so vortrefflichen Aufsatz ist das hiesige Plattdeutsch nod) nicht untergegangen und wird hoffentlich noch lange nicht untergehen. Schließlich sei noch erwähnt, daß dem Reim zu Liebe manche Zugeständnisse, auch an das Hochdeutsche, gemacht werden mutzten. Aber voraussichtlid) wird der Danziger- Leser sid) ja ohnehin nicht gar zu sehr mit der sprachlichen Seite der Gedichte aufhalten, sondern mehr auf den Inhalt und die darin ausgesprochene Stimmung sehen und dann hoffentlid) etwas Freude daran haben. Für des Plattdeutsd)en unkundige Leser sind die Futznoten mit den Worterklärungen angebracht, sodatz sie sich die „fremde" Sprache „übersetzen"

können.

kknd nun, Büchlein, Glück auf den Weg!

Danzig, im Januar 1903.

Walther DomansKy.

(7)

anz'ger Dittchen, so heww1 2) ect5) genannt Mine Gedicht'. Wer jemie4) noch könnt', Ward 5) geern sich damet") de Tieth verdreewe,") Wenn em9) de Freid' am Ollen") gebleewe,11) Dn12) wenn de junge Generatschon")

Ucî14) sich dran freit,15) es't") nun bester Lohn!

1) So nannte man in D einzig dcn foflcnanittcn Silbers,röschen zu 12 Pfennigen. -) habe, 3) ich, 4) jene,.5) wird, (i) damit, 7) Zeit, 8) ver­

treiben, ihm, 1:,j Alten, ") geblieben, und, 13j Generation, 14) auch,

15) freut, lfi) ist-'s.

(8)

6

Gruk an de Danz' ger Candslüd') en't Utlaud?)

Go'n3) Dag4) uct!5) Na, wie geiht 6) bat denn

i) Landsleute, 2) iu dem Ausland, 3) guten, 4) Tag, 5) auch, 6) geht, 7) das statt dem, 8) Herz, 9) zieht, 10) zu Euch, ") hin, '-) wir, ,3y Ihr, 14) habt, 15) alte, 1G) Sprache, G unser, 1S) Plattdeutsch, ,!)) verlernt,* * * * * * 20) bleibt, 2i) hei,22) ist,23) weit,21) Liebe,25) treuem,2ti) schreibt, 2‘) heißt's, 2S) vergiß, 2i) Wort, 30) uud, 3l) Glauben, 3j) ich, 33) fühl', 34) sind.

Dor en bat7) frembe Lanb?

Min Hart3) treckt5) mi to Iu10) so hen,") Als wär'n wila) längst bekannt.

Ti13) heww'") boch noch be olle75) Sproak/5) Ons'47) Plabbbütsch43) nich verleernt?45)

Na, blierot2") man bi,21) es22) bock) leen Froag, Wenn Ii uck roiet23) entfeernt.

Ii heroro' boch noch be olle Leero24) Beroohrt en truem25) Sinn?

Schrift23) Hans an Grete moal en Breef, Hett't27) boch: Berget 2h nich min?

Ii heww' doch noch be leeroe Gott, Sin Worb25) es In boch roerth?

Man nich, bat Ii en Hohn on3u) Spott De Gloroe34) uck verkehrt.

Wenn eck32) In man so roebberfinb Dor en bat frembe Lanb,

Denn föhl33) eck bit bi mi geschroinb:

Wi senb 34) doch noch verroanbt!

(9)

Schwure ') Wuahl)

En 3) ene Stroat4) wär een Geschäft, Wo man Cigore sich w oll5) köft,°) Onft nebenan, so ganz deicht bi ) Da wär uck9) ne Conditori.

Wat achter'm 10) Ladenfenster wär, Dat kann") man sehne '2- ohn Beschwer, Von enem to 13) dem andern gung 74) En Gymnasiast, man noch so'n Jung.

Hier wär'n Cigore nu to sehn, De paffte sich am End' recht scheen 15) Dor 1(i) — wat de schwöre Woahl nich thut — De Koke17) sahn so lecker ut18)

"Wähl' Kuchen ich", denkt he7) geschwind,

„Dann hält man mich noch für ein Kind, Doch nehm' Cigarren ich, ja dann,

Hält Alles mich für einen Mann."

On fex20) ging't en't Cigorgeschäft, Dor ward2') ne fine22) Sort' geköft, Denn stund he stolz als junger Mann, Pufft nebenbi de Koke an.

') schwere, -) Wahl, ) in, Strasze, wohl,) kaust, und ) dicht bei

'•') auch, hinter dem, *-) konnte, «) sehen, ) zn, 'Y ginq, / schön 10) dort'

b) Kuchen, 18 aus, 19) er, ») fix, schnell, 2.) wurde, feine. '

(10)

8

Wogege') de Finke") protefleere?)

En Menschen, de nich rendlich4) es,6)

!) Sßoflcßcn, -) Finken,3) protcstiren,4) reinlich,5) ist,fi) Ihr,7) fournit, s) uns,9) wir, 10) Cnch, n) eins, 12) Fcdcrchcn, 13j mib, ll) auch, ,5) bestimmt, 16) wißt, 17) mit, 18) Reinlichkeit, 19) thnt, er, 2I) habt.

Jiß) Schmotzfink oft benennt,

Dat Eömmt7) doch woll blos davon her, Wil Ji ons8) nich recht kennt.

Sehn wt9) Iu 10) denn nich rendlich ut? n) Na nu, wie kömmt denn dat?

Wi potze doch ons' Fedderkes79) Du13) moak'n fe tief14) moal natt.

On uck ons' Nest, na bett recht scheen, Kickt Ii dat doch moal an,

Dat hält ons' Fru doch ganz bestemmt15) So rendlich, wie se kann.

Wenn't voll von Kinderkes nu es, Ji weet16) jo, wie dat geiht,

Denn es dat met17) de Rendlichkeit18) Jo keene Kleenigkeit.

Doch jeder von ons deiht49) gewetz So veel, als wie he kann,

De Schmotzfink, de verkett' wi ons,

Heww') Ji ons uck verstoan?

(11)

Stümer') värkifohrt?)

Wat, wat, wat, wat, wat, wat, wat, wat, Ii4) Mensche kömmt nu uct5) op'tfi) Ratt?7) Dat's doch för ons!8)

i) Enten, 2) Dampfer, 3) vorbeifährt,4) ihr, 5) and), 6) auf'«, 7) Nasse, ch für uns, 9) sitzt, w) still, u) Beine. ’2) soll, ) Wasserfahrt, ") sein, is) das ist, 16) weiter nichts, ,7) können, 1H) wir, 1!l) schwimmen 2") machen, 2i) besser, 22) Cr,23) und,24) Rauch, 2d) thnn, 2li) im Wasser, 27) stehn,2x) euer, 29) Grund, 30) bliebe, 3>) kaum, 32) Einer, 33) glaubt, 34) sicherlich.

Ii fett9) jo stell,9') rührt nich de Been,11) Dat salles ne Woterfohrt13) nu senn?14) T' es15) blauer Donst!

Da kömmt Ii op de Stümer her?

Na nu, wenn't wieder nuscht'3) nich wär, Dat fön'17) rat18) ock!

So schwemme9') ton' wi uck wie de, Wi moaf'21) dat beter21) noch wie he,22) Du23) ohne Nook!24)

Könnt Ii denn uck woll so wat dhon,* * 27) Em Woter23) uck Kopsheister stöhn?27) Dat könnt Ii nich!

Kam ju'ne28 29 ) Stümer moal op Grond,29 Bliew33) kum3') moal Ee'n32) von Ju gesond, Glöwt33) secherlich!34)

Wat, wat, wat,, wat, wat, wat, wat wat, Ii Mensche kömmt nu uck op't Natt?

Dat's doch för ons!

Ii fett jo stell, rührt nich de Veen, Dat sall ne Woterfohrt nu senn?

T' es blauer Donst!

(12)

10

Dat armerai sich, so met") de Tret!")

Dor4) buten5) vär'm Olevschen Dor') Wo de Allee führt nah Langfohr, Geiht jede Danz'ger moal spazeern, On7 8 8 ) Mancher deiht't3) nck däglich geern.

Am fcheensten es't") to10) Sommerstiet Em Juli bi de Lindenblüth,

On weiht ) denn ucf12) de Wind moal sehr, Bringt he de Lindendoft doch her.

Dat es so wat für Liebesleut, Wenn se en aller Heimlichkeit

Am Sommeroawend 13) dor könn' gehn, Nah'm Mond on nah de Sterne sehn.

On weiht de Wind uck manchmal scharp.

Ehr14) lis Geflüster nie erstarb, On weiht de Wind uck moal to sehr, Denn mott15) de Regenschirm nu her, He moakt en10) op,17) beschirmt de Brut,13) Se schmiegt sich an, wie wohl't em19) thut, So gohn se bi2") de Mondesstrahl

De grot Allee so sacht hendal.21) — On veele Johr gohn dröver22) hen,

Em Spätharvst23) kahl de Böm24) dastehn, Da es nuscht mehr von Lindenduft, On von de Aest feen Bogel ruft, De Mond kömmt all25) am Nahmiddag,

h ändert 2) mit,3) Zeit,4) dort, 5) draußen, °) Oltvaer Thor, 7) und, 8) thut's, 9) ist's 10) zu, n) iveht, 12) auch, ’3) Sommerabend, 14) ihr, 15) muß, lö) ihn, 17) ans, 18) Brant, 19) ihm, 2o) bei, 21) hinunter, -) darüber, 28) Spät­

herbst, 24) Bäume, 25) schon.

(13)

De Wind weiht her de Klockeschlag Dor26) von de Korke27) en de Stadt, Am Weg liggt monch'een dörret Blatt.

26) dort, 2‘) Kirchen, -s) da, 2!l) schivcr ao) stützt, 3I 32 ) ihm statt ihn, 32) liebe, 33) läßt, 34) bis, 35) unterfäßt, 30) ivciß,3") Alles, 3) bleibt, 3!l) nach Luft schnappend, 40) ein bischen, 41) weit.

Do2S) kömmt een ollet Menschenpoar, On g ege Wind geiht dat so schwoar,29) De olle Mann es zittrig all23)

Veellicht von enein Schlaganfall, Nu stützt3') em3') sine lcctwe32) Fru' On lett33) em gornich eher Ruh, Set34) unnerm Oarin he unnerfat,33) lief vär de Wind weet3') se noch Rath;

On spannt de Schirm op, em to'm Schutz, Wat es doch so 'ne Fru to Nutz.

On he lett dat nu All'3') so gehn,

23Iierot3s) manchmal jappend3') uck'n beet4') stehn, Denkt, wie dat wär woll datomoal,

Da de Allee se ging'n hendal,2')

Denkt an de Jugend, de so miet41) —

Dat ännert sich, so met de Tiet!

(14)

Wenn man met' nem1) Re krn t e geiht?)

i) mit einem, 2) geht, ) dort, 4) auf, 5) stehen, 6) zwei, 7) kommen, 8) sie, 9) wollen, 1(1) besnchen, n) ihren, ,r) Cohn, 13) ist, ,4) beim Militär, 15) Leute. 16) losgesieuert, 1T) er, ls) wartete, 1!l) schon, «’) bis, 21) Eisen­

bahn, 22) hat, 23) sind, 24) wir, 25) Herzen, 2!) sieh, 27) anstößt, 2ch läßt ihm, 29) zählt, 30) in ihrer.

Dor8) op4) de Boahnhof stöhne8) tweeds Mo komę7) de nu Her?

Se8) roell'n9) besäke'°) ehre") Sähn,'2) De es'1 8 ) bi’m Militär.'4)

Dörch all' de Lüd'8) kömmt He nu schnell Groad op se losgestürt,'8)

He") wacht"8) all,'9) bet20) de Jserboahn2') Se heft22) hierher geführt.

„Na, Vader, Moder, goden Dag, Dat 's scheen! Da send28) wi24) jo."

Se stahn on sehn de Jung blos an On send von Harten28) froh.

„Kick,28) Moder", seggt de olle Mann, De sine Fru anstött,27)

„Wie stramm he es! De Oneform, De lett em28) nu moal nett."

On se, de Moder, stecht nu dor

So stomm als wie een Stock,

Se teilt29) en ehr80) Glöckseligkeit

De Knöpp an sinem Rock.

(15)

Vom Voahnhof gohn se denn ganz forsch Nu in de Stroate31) rin.

3i) Straßen, 32) unser, 33) micfi, 3h nach, 3o) ihr, 36) Höhe, 3‘) soll, Eine, 39) müssen.

„Wat doch ons 32) Sahn för Schritte moakt", Denkt Moder en ehr' Sinn.

Doch moakt se Schritte ellenlang, Wenn se uck33- matt on müd'

Nah3^) ehr3°) on ehrem Jungen sehn Geweß doch alle Lüd.

On nu ons Vader erscht! De reckt Ganz stramm sich en de Höcht,39) De oll' Soldate fall37) man sehn, Dat Ene33) blos he möcht.

He kickt sin' Fru so frindlich an:

„Na, Ollsche, nu man mit!

Met ons Rekrut da mött39) wi gähn

In gleichem Schritt und Tritt."

(16)

14

Fru 1) Holle.

i) Frau, 2) ihre, 3) aus, 4) weht, 5) zusammen, °) ihm selbst, 7) schau, 8) iucife,9) dort, w) Eis, 11 ) Briefträger, i2) Eiucu,13) sicht, 14) ihm statt ihn, 15) geht, lfi) große, 17) Dorf, 1H) zu Hause, 19) weit, 20 ) Ofen, 21) Ruhe, 22) Mutter, 23) zu, 24} weiter, 25) mit, 20) er, 27) auf, 28) Stein, 29) setzt-

Fru Holle schütt'! ehr?) Betten ut,3) De Wind, de weiht1) en voller Wuth On treibt de Flocken all tofamm,5)

Em sölvst 6) werd'n Oarm on Been all7) klamm, Doch kehrt he sich nich dran on weiht,

On All'ns ward mitt,8) bat schneit on schneit.

Dor ) kömmt een Mensch nu angestappt, Gesicht on Hoar von Js19, bezappt, Een Breefdroager,11) een Jüngling man, Dat't Enen1?) recht erbarme kann, * Sitt13) man em 14) kämpfe gege Wind, Dat geifyt15) man sacht, gornich geschwind.

On rings de grote16) Eensamkeit, Jed' Weg on Steg so ganz verschneit, Vom nächsten Dörp17) nich ene Spur, Wär he daheem doch endlich nur!

He keucht on denkt en sinem Sinn:

„Wär eck to Hus!18) t' es miet19) dahin!

Wär eck am Owen?9 *) eerscht en Roh,?1) On Moder??) nickt mi frindlich to,?3- Ach Gott, ach Gott, wär eck so weit!"

He süfzt umsonst, dat schneit on schneit. — Nu kann he gornich wider?1) mehr,

Räm doch een Schlitten endlich her

On nehm de oarme Schelm nu met!25) —

Man nich! ! — He?3) op27) een Steen?8) sich sett?9 *) —

(17)

Jo nich! ! — Wenn He nu ganz vermöbt,30) Denn turni31) man feie:82) Gott behöt!

Doch em33) es34) Nuhn nu Seligkeit, Dm jeden Pris!35) Dat schneit on schneit.

3°) bernuibct,' 31) könnte, 32) sagen, 33) ihm, 34) ist, 35) Preis, 3fi) wird, 37) sitzt, 38) still, 39) Augen, 40) ihm statt ihn, 41) schläst, 42) schon, 43) guter, 44) Weißes, 45) immerzu, 4ß) Zahl, 47) Tod, 48) hat, 49) gethau.

He ward 35) ganz witt, doch fett37) he stell,35) Em flemmerts vär de Dge£0) hell,

He schlött de Oge, em ward warm.

Als nehm de Moder em40) en'n Oarm, He schlappt44) nu all42) en goder43) Roh, Als deckt em sanft sin Moder to,

Ringsum blos Mittet,44) weit on breit,

Nu em merto,45) dat schneit on schneit,

Nu es schon Alle'ns ganz eengal,

De Schneeflock falle ohne Tal,45)

De Dod4') berührt de junge Mann,

Dat heft45) Fru Holle All'ns gedhan!")

(18)

16

De Lan gemarktsche Neptun*) em Winter.

Wa, oll Neptun, nu holll) Di stramm

*) Der sogenannte Neptunsbrunnen ans dein Danziger Langcmarkt.

tz halt, 2) in, 3) dieser, 4) Dir, 5) sind, 6) weiß, 7J hast, 8) Kleidung, 9) ist, 10) auch, n) zu,12) trägst,l3) So nennen die Danziger Seeleute ihr blaues Wollheuidc. 14) frier, 15) mit, 16) Kälte, 17) beißt.

En disse Wintertieh

Di 4) send 5) woll Oarm' on Veen' nu klamm, Din Hoar vom Schnee so tritt.0)

Du hest7) jo gornuscht von niebóg'8 9 ) Dat es0) utf* 9 10) gor to11) bont — Du drägst12) am Hellen, lichten Dag Nich moal een Bojerond.1

Dat kömmt davon, nu freer14) man drom Jetzt en de Wintertiet

On suchtel met15) Din Fork' herom,

Wenn Di de Küll10) nu bitt.17)

(19)

De Potz.')")

De Leitnant Hans von Liebetrut Gett* 2) op3) bat (Kanapee,

On neben em4) fin Freilein Srut5) Marie, be halbe Fee.

*) vergl. Foß: Erinnerungen eines Schulmannes. S. 65/66 Danzig L. Sauniers Buchhandlung (G. Horn) 1902.

!) Kuß, -) sitzt, 3) auf, 4) ihm, 5) Braut, 6) trocken, 7) ist, 8) Zeit, 9) zu, 10) ocrtreiben, ") hatte schon, 12) ihm statt ihn, iq) vertragen, ") Eifer­

sucht, '->) ihm statt ihn, 1G) aus, 17) giebt, 18) zum Beichten, 19) er, 20) erzählt.

[IIIKIITTEHl'

Ge reben bit on reben bat,

Ob't Webber brög 6) es7) ober natt, Om sich be Tiet3 9 ) to °) üerbreeroe.10)

De Leitnant es hübsch von Gesicht, Doch von Gestalt man Neern Do es bat benn feen Wonber nid), Wenn Alle nah em sehn,

He habb' all’11) manchen Poh gekriegt, Doch ener habb' em12) sehr vergniegt, Dat kann Marie nich üerbroage.13)

Voll Jfersncht14) fräggt se em15) ut,lß) Wat för een Posz bat wär,

De Leitnant Hans von Siebetrut Gevt17) sich to’m Biechte13) her, Vergnieglid) schmonzelt nu sin Munb, On he13) verteilt23) soglick to Gtunb, Marie hört to voller Gtaunen.

2

(20)

18

„Min Wegg", so säd' de Leitenant,

„Führt dörch de Reepergach,

Een Sackdroager*), de mi woll farmt, Moakt sich met mi de Spoaß,

He fat* * 21) mi om de Tallje schlank

*) Die bekannten Danziger Kornträger.

21) faßt,22) küßt,23 )ab,24) dazwischen,25) gieb,2C) Küßchen,27) Jungchen, -8) thun, 29) sag,30) selbst, 31j übel,:2) gut“,33) Miene,34) schon, 35) aufgehellt, 36J sagt.

On poßt22) mi of23) on redt tramang24):

„Gev25) mi een Poßke,23) min Jüngste!"2^)

Wat füllt eck nu, wat füllt eck dhon,23) Marie, fei2ü) sölvest3") an?

Dat wär nu moal passeeret schon, Nich öwel31) meent't de Mann.

Eck moakt nu gode32) Meen'33) to'm Speel, De Andern lachten oft on veel,

Dat eck so sehr dhädt gefalle."

De Leitnant Hans von Liebetrut Hevt nu to End verteilt,

On dat Gesicht von Freilein Brut Es all34) ganz opgehellt.33)

Se fällt em lachend om de Hals

On poßt on feggt,33) dat man so schallt's:

„Gev mi een Poßke, min Jungste!"

(21)

Vo m Canarjev ogel de spräke 1 ) Kunn 2 )*)

En9) Danzig es4) jo Domnik hüt5) Man had em 6) just woll ingelüt,7) On wo de veele Bobe8) stehn,

Do gevt't 0) geweß ud10) ueel to11) sehn.

De Mensche renne jo wie doll, On mang12) de Bode es dat voll, Als wenn dat wär to'rn ersten Moal, Dat man hier so wat sehne 13) fall.14) Bär ene Bod es op15) de Läng Jo richtig nu dat größt Gedräng, Man fall sich dor1") moal sehne an Een Bogel, de da sprüke kann.

*) Nach einer älteren Zeitungsnotiz.

9 sprechen, 2) konnte, 3) in, 4) ist, 5) heute, fi) ihm statt ihn, 7) ein- geläntet, 8) Buden, 9) giebt's, 10) auch, n) zu, 12) zwischen, 13) sehen, 14) soll, 15) auf, 16) dort, 17) bedeutet, 18) unsere, 19) Leute, 2j Haufen, 2l) kaum, 22J fassen, 23) lauert, 4) schon, 2h drauf, 2Ö) setzt, 27) mit eins - plötzlich, 28) jenen, 29) zeigen, 30) fing's.

De spräke kann? Wat dat bebiit?17) Na, dat es wat för onse18) Süb.19) En Helle Hope29) strömt dat ran, Dat se de Bod fuum21) fate22) kann, On Allens luert23) nu all24) bropp25 * *) On fett20) sich dit on dat en Kopp, Wat dat woll för een Bogel wär.

Met eent,27- do kömmt de Herr nu her De jeune2-) Bogel wise29) wull —

Fung't9') blos erscht an, t'es gor to dull. —

2*

(22)

20

De Herr verbeigt sich nu, steiht dor, Wiest een' Canarjevogel vor

On jeggt31) to em32): „Wies,33) wat du kannst De Lüde all', denn de verstärkt.

31) sagt, 32) zu ihm, 33j zeig. 3H sage,35) Pfeife,36) ans, 3T) draußen, 3S) warten, sagen, 40) geht.

Io, fei34) mi nu, min kleenet Lieb:

Wellst Cigor Du, od'r wellst 'ne Piep3ch?"

Ru hört dat Beest, dat „kleene Lieb", De Nogel seggt ganz richtig: Piep!

De Herr bedankt sich nu gor sehr, De Borste llung to End' nu wär, On all de Lüd', de gohn met Wuth On Oarger ut3G) de Bod herut.

Doch buten,3 h wo de Andre stehn

On wachte33), dat se uck wat sehn,

Do seie33) se: „Goht43) rin man blos,

So wat wär hier noch nie nich los!"

(23)

De zu' ni?) Droschke.

De Böm2) stöhn all von Vlädern3) kahl, De Regen strömt so sacht hendal,

On donkel ward bat rings cm Land, Am Himmel ene Wolkenwand.

Dat es woll all4) halb säwen Uhr.

„Hätt' ich doch eine Droschke nur, Daß in's Theater ich könnt' fahren, Sonst leid' ich Schaden, offenbaren, An meinen teuren Kleidungsstücken, Wir woll'n nach einer Droschke schicken,"

So süd'h Fru Raht to7) eh rem Mann, De nemmt sich stracks de Sach nu an On deiht3) Marien to befehlen, Se fall 9) fex10) ene Droschke wählen Von de bor11) op12) de Langemarkt, Herr Rath met13) Fohrlohn niemals kargt.

Marie, de löppt,14) on hört noch eben, Wie dütlich ut15) de Storo1G) daneben De gnäd'ge Fru noch röppt17) geschwind:

„2a eine zu'ne, liebes Kind!"

„Ne zu'ne? Was is bet? Im Leben Hat's nie son Ausdruck nich gegeben,"

So denkt Marie on deiht em Regen Sich nah de Langemarkt bewegen.

') So nennt man in Danzig eine geschlossene Droschke, 2) Bäume,

3) Blättern, 4) schon, 5) sieben, G) sagte, 7) zu, 8) thut, °) soll, ,0) six, schnell,

11) dort, 12) auf, 13) mit, ") läuft, 15) ans, ,0) Stube, 17) ruft.

(24)

22

„Ne zu'ne!", denkt se en ehr Sinn,

„Versteh ick nich, bin aus Berlin."

Se deiht de Sach sich öwerlege, 18 Am besten wär dat allerwege, To frage enen Danz'ger Mann, Ob He") ehr2") nich woll feie21) kann, Wat ene zu'ne Droschke sei,

Dat kunn doch senn22) so Mancherlei. i

Nu, dat es23) god.2ch So ganz gelegen Kömmt ehr da so een Herr entgegen, De kickt se jo ganz frindlich an,

„Den frag' ich," denkt se, „diesen Mann."

„Mein Herr, ich möchte gerne sehen, Wenn Sie's mir sagten, was verstehen Sie bei dem unbekannten Wort

„Ne zu'ne Droschke?" hier am Ort Hab' ich's zum ersten Mal gehört, Soll eine holen, und verkehrt

Möcht' ich die Sache doch nich machen, Sonst würd' ja meine Herrschaft lachen."

De Herr, de schmonzelt vär sich hin On deiht en sein' vergnegten Sinn Marie nu en de Backen knipe, Es wär nu liecht all to begripe,2h Dat he sich enen Spoaß wullt moaken, Dat kömmt davon, von so'ne Saken.

„Ne zu'ne Droschke? hin, mein Kind,"

So seggt2") he to ehr ganz geschwind On flüstert ehr in't Ohr ganz heiter,

„Das ist ein . . • 27) Nichts weiter."

: t

18) überlegen, 19) er, 20) ihr, 21) sagen, 22) sein, 23) ist, 24) gut,

25) begreifen, 2G) sagt, 27) Bei etwaigem Vortrag des Gedichts ist ein

dreisilbiges Wort unter entsprechendem Mienenspiel ganz leise mit dem

Munde zu markieren und mit der Rechten etwa eine taktmäßige Bewegung

zu machen.

(25)

Marie bedankt sich met 'nem Knir On löppt denn nu noch moal so fix, Bet2S) se de Langemarkt kann sehen, Dor, wo de Taxameter stehen.

Do fräggt se enen Kotscher dann, Ob He nich wär de rechte Mann, De enen . . . könnt stellen,

Doch enen goden on recht schnellen.

He antword bropp:2a) „Dat geüt’t30) hier nich, Doch wcire31) Se ganz sicherlich

Em Fohrgeschäft so wat bekommen."

Marie wurd nu all ganz beklommen, Denn dat Theater fung jo (wen32) Doch emmer an om Ponktum säven.

So ielt33) se nah de Fohrgeschäft, Wo man so all' de Woagens hevt,34) On brengt ehr Anliegen nu an,

„Doch schnell!", so bett't se noch de Mann.

De olle Herr dor em Contor,

Dem kömmt de Sach twoar seltsam vor, Doch lett35) he nu so fe.r wie möglich Anspanne, on ganz unerträglich Wurd nu dat Wachte33) all Marie, So lang wurd ehr de Tiet3h noch nie.

Nu endlich kömmt dat Ongethüm Dor ut de Stall so recht met Stüm,33) Marie seit3'4 *) sich nu stracks hinein, On fort geiht't bi40) Laternenschein, Bet wo de Rath on sine Fru All lang' nu wachte44) ohne Ruh.

„Na sind Sie endlich da, Marie?

Wie ging das zu? Wo blieben Sie?

Es ist ja bald drei viertel acht,

38) bis, 29) draus, 30) giebt's, 3I) werden, 32) eben, 33) eilt, 34) hat,

35) läßt,33) Warten, 37) Zeit, 3S * ) soviel wie Dampf, 3!)) setzt, 40) bei, 41) warten.

(26)

24

Wir haben hier schon lang' geschmacht't, Der erste Akt ist sicher eins,

Man kommt doch nie so recht von Haus, Marie, Sie haben sicher Schuld,

Mir reißt noch einmal die Geduld, Es ist doch eine zu'ne, wie?

Die endlich Sie gebracht, Marie?"

So schempt42) en eent de gnäd'ge Fru, Marie helpt42 43) ehr en aller Ruh

42) schimpft, 43) hilft, ") fertig, 45) Thür, 4G) steht, 47) ärgerlich, 4S) ich, 49) sag's.

Noch de Theatermantel an,

On farbig44) stöhn nu Fru on Mann.

Man fer, man fer nu ut de Dör!4

Wat's bat? Wie kömmt de Sach mi vor?

„Marie, was haben Sie gemacht?"

So seggt de Rath on steiht40) on lacht.

Fru Rath, de stellt sich boßig4 hin On ward vor Arger all ganz grün.

Wat bracht Marie? Eck43) segg't4) toin Schluß:

Nuscht ändert als — een Omnibus! * 49

(27)

De Arche Noah.

De Wintermorge es1) so tolb,2) Dat freertE) nu woll acht Dage bolb, De Fenster bhaun all4) gornich mehr, Vom Ies5) de Blome") fonkle sehr Bich all' be Helle Lichterschien, De nu kömmt en be (Storoa) herin.

Dor") op10) be Teller säven") Licht, Dat's toni12) Geburtsbag utgericht1") För jenne") Iung em Bettke") warm, De streckt vär Freib nu ut16) be Darm, On sine Dge17) blänkre hell,

Denn säven4a) Johr warb he to Stell?") Op enem Stohl beicht bi bat Bett, Dor glänze nu be Licht so nett, On op bat2') Deckbett kriegt he21) nu Noch een Geschenk, he hevt22) nich Ruh, Bet2") he bat Allens utgepackt,

Ne Arche Noah, gob24) gebacft,25) Dorin be Thire, liecht2") on schrooar,27) On noch bat erschte Menschenpoar.

Dat sall2a) nu, lostig es't2") to"") sehn, Op't Deckbett gor spazeere gehn,

*) ist, 2) falt, 3) friert, 4) schon, 5) Eis, 6) Blumen, 7) bei, 8) Stube,

9) dort, 10) auf, ll) sieben, 12) zum, 13) ausgerichtet, 14) jenen, 15) Bettchen,

1(1) ans, 17) Augen, 18) sieben, lö) zur Stelle, 20) das statt dem, 21) er, 22) hat,

23) bis, 24) gut, 25) gedeckt, bedacht, 2G) leicht, 27) schwer,28) soll,29) ist's, 30) zu,

(28)

26

Doch all de Poppkes34) falle om, Dato32) send 33) se doch veel to domm.

On doch, wie blos de Jung sich freit, Denn sin Geburtsdag es jo heut, On all de Thier, de Mensche goar, Dat kleene fàropptieg34) Poar om Poar, De wies'33) een Bild em3ß) von de Welt, Wie Gott, de Herr, se hevt3 bestellt. — Bergange send nu Johr om Johr, De Lichterglanz sich längst verlor, On emmer seltner wurd de Freid, On emmer öfter kam dat Leid, Ganz andersch wies' sich nu de Welt, Als wie he sich dat värgestellt,

31) Püppchen, 32) dazu, :!3) sind 34) Krnppzeug, kleines Volk, 35) zeigen, 3G) ihm, 3T) Hai, 38) Streit, :i!)) es ist, 40) Zeit 41) and), 42) ihm, 43) in einer,

") bin, 45) td).

Bi Mensch on Beeh veel Kampf on Striet,3 ) t'es3") wohrlich ene schwöre Tiet.4")

Twoar uck44) manch glöcklich Menschenpoar

Kam em42) vär Oge Johr om Johr,

Doch he alleen so ganz en'e43) Eck —

De Jung von domoals, dat den44) eck.43) 31 * * 31 * *

(29)

Sonnner oawend.)

De Sommcroatx end es2) so scheen, Am Himmel roitte3) Schopkes) gehn, De Mond paßt op,5)

Dat") von de all' sich keens verleert,7) De Himmelsroh nich warb3) gestört Dörch schnell Geloop?)

Eck'") stoh") ein Gorbe72) unnerm Boom'3) Binah") wie en be beepste'^) Droom,'3) Da, horch eenmoal!

Es't77) Nahbers'ch Hof? Jo't7") kömmt von ba, De Jung speelt be Harmonika

Met20) sanftem Schall'

Mi2') warb22) boch gor so week23) om't Hart/") Wie't jemols uck2 met23) mi noch warb,

Eck roeet27) bat schon,

Nie, nie, wat uck met mi geschah, Verget23) eck be Harmonika, De Heimathston!

r) Sommerabcnd, ,a) ist, 3) wcißc, 4) Schäfchen,5) onf,6) daß, 7) verliert, 8) wird, 9) Gelaufe, ’°) ich, n) steh, 12) Garten I3) Banin, ,4) beinahe, ,5) tiefsten, 16) Tranm, 17) ist's, 18) Nachbars, 19) cs, 20) mit, 21) mir,22 23 ) wird.

23) weich,24) nm's Herz, 25) auch, 20 ) mit, 27) weiß, 28) vergeß.

(30)

28

Bescheidner Wunsch.

Dat wünscht eck1) mi,i) 2) bat wär so wat För Vaber sinen Sähn,3)

i) ich, 2) mir,3) Sohn, 4) könnt', 5) nach, 6) heißt,7) niächt', R) bleiben, 9) dort,10) Ofen, n) in,12J Zögen,13) Knchentcller, ") gleich,15j dort,lti) schielt', 17) dann,18) frisch,19) ihr,20) braucht,2I) bei,22) auch, 23j Blut,24) diese,25) Vor­

eltern, 2(i) vergeht, 27) Alten.

Kunn eck em Väckerloaben moal So nah bem Rechte sehn.

Dat hcetö), eck mucht7) woll geern cenmoal Een Stönbchen bliewe8) bor,9)

Am worme Dwe10 *) ganz geweß De Platz eck mi erkor.

Denn sog eck nu be Vrobgeruch En") volle Töge12) in,

On nah be Koketeller13) glik") Dor15) scheelt19) gewetz eck hin.

Nu man be Koffeekanne her On benn") bat fresch18) Gebäck!

Ii19) brückt29) mi nich to froage bi,21) Ob mi bat uck22) woll schmeck.

Worom liggt emmer mi cm Bloob23) Woll biss'2"1) Liebhaberi?

Min Vöröllern23) jo Bäcker wärn, Na bat verzeiht29) nu nie.

So'n Stöndchen, ach, so'n Stönbchen blos Em Väckerloaben bor,

Wi bi de die27) batomoal,

Jo, so kam mi bat vor.

(31)

Veerklee.7 )

De Loft weiht) lau, de Mai es3) da, De Vögel zwitschern lut,4)

On Motter Erd es wiet5) on nah Geschmöckt wie ene Brut?)

Wer es dat op7) de Wees'3) denn dort?

Wat well9) de olle Fru?

Se böckt sich jo en enem fort On hevt79) jo gornich Ruh.

De sökt77) am End noch Veerklee dor,79) Seit13) dat ehr 74) breng veel Glöck, Man to!15) Mi") kam dat seltsam vor, Wenn eck77) mi noch nah73) böck.

Ne, ne, dat Glöck blöht mi nich mehr Man so am Wegesrand —

Wie eck mi böckt utf79) noch so sehr, Eck dat doch niemals fand.

h Vierklee, 2) weht, 3) ist, 4) laut, 5) weit, °) Braut,7) auf, 8) Wiese,

9) will, 10) hat, ll) sucht, 12) dort, 13) daß, 14) ihr, 15) mir zu, 16) mir,

17) ich 1S) nach 19) auch.

(32)

30

De pienffow?)

Nm Daroenb,2) da de Harvstwind8) weiht/) Komm art de Pienstow eck ") uärbiG)

On denk an all dat Herzeleid,

Dat bor7) so oft to'm8) Himmel schrie.

4) Peinstnbe, Folterkammer am Stoekthurm in Danzig, 2) Abend, з) Herbstwind, 4) weht, 5) ich, 6) vorbei, 7) dort, 8) zum, 9) auf, 10) kreischt, и) ich, 12) sieh,13) Herz, 14) dabei, 15 * ) Mitleid, 1G) mit eins, plötzlich, 17 18 ) wird, 18) still, 19j hat, 20; ansgetobt, 21) rnst, 22) mir, 23) leicht, 24) falte, 2ß) Pein, 2G) geht, 27) zn.

De Wedderfahn dor op9) dat Dach De kriescht4") on süfzt jo ganz wie doll, Eck") stoh 2) denk all de Jammer nach, Min Hart48) dabi") vär Metleed48) schwoll.

Met eent16) da ward") dat jo ganz stell/8) De Wind hevt 19) sich nu utgetobt,20) Vom Regen man so'n sacht Gefall, De Wedderfahn nu nich mehr ropt.24)

Mi22) ward so liecht,28) da fehlt nich veel, Dat eck ganz heimlich foli24) de Hand On Allens minem Gott befehl:

Denn alle Pien28) geiht28) moal to27) End!

(33)

Krup muter! 1)

1) Kriech' unter! 2) Zeit, 3) cs ist, 4) da, 5) zu, °) alten, 7) Leuten, 8) konnten, 1 8 9) thun, 10) zur, n) Tag, 12) wo es, 13) traf, 14) sollte, 15) bei Lebenszeit, 1(1 ) Werk, 17) kamen, 18) Die grausame Sitte wird bon Crantzius im siebenten Buch seiner Wendischen Geschichte erwähnt. Bergl. Rocholl:

Christophorus. 4. Aust. S. 170.

Ut olle Iiet,2) t'es3) lange her, Do4) kömmt to5) ons de trur'ge Mär, Wat se Entsetzliche! gedhan

An ölte 6) ßüb,7) so Fru wie Mann.

Wenn de gebrechlich warn on schwach On kunnech nuscht mehr dhon 9) to10 *) Sach, On wurde de Kinder woll to Last,

Denn hadd'n se nie mehr Roh noch Rast.

Denn gor to bold, da kam de 5)ag,41) Wo't12) se nu brap43) wie'n Donnerschlag, Dat ene grausam schrecklich Word:

„Krup unner!" gingt' en enem fort.

Nich lang, da moakten se een Grab, Dor sull44) de Oll denn nu hinab Bi ßäwenstiet,43) barmherz'ger Gott, Wat för ne grausam schwöre Noth!

On wenn dat finstre Wark 16) gedahn, Denn käme47) se, so Fru wie Mann, Ganz ruhig von de Gravstell her,

Als wenn dor nuscht gewese wär!43)---

(34)

32

Bi19 *) onse Tiet gciht29) dat nu nid), Doch glörot21) mi22) man ganz sicherlich, (Es23) onbequem da blos een Mann, Geiht ud24) foglid25 26 ) dat Schrije23) an:

„Krup unner! Ut de Oge gah,27) Dn nich mehr en de Sonn ons stah!"

Gott Help, wat hevt28) de oarme Mann So Böset29) ju30) denn blos gedhan?

19) bei, so) geht, 2i) glaubt, 22) mir, 23) ist, 24) auch. 25) sogleich, 26) Schreien, 27) geh, 2«) hat, 29) Böses, 30) euch, 31) ihm, 32) ist, 33) dir.

Keen schlimmer Word als dit em31) kam:

„Krup unn’, de Welt, de es32) di33) gram!"

(35)

De Melkkannethorm . 1)

Wa Dllerfe,2) nu wehr Di3) man,

4) Milchkannenthirrm, 2) Alterchen, 3) dich, eigentlich plattdeutsch dir, 4) wollen, 5) dir, 6) an's Leben, 7) würdest, 8) stehn, 9) könnten, 10) Ausschlag, n) geben, 12) große, 13) man's, ") aus, 15) geht,10) mich, eigentlich plattdeutsch mir, 17) halt', 18) ihnen, 19) euch, 20) scheint, 21) braucht, 22) ihr, 23) mir, 24) zanken, 25) sag', 26) zu ihnen, 27) müßt, 28) scheitern, ansgehcn, 29) ich, 30) möcht', 31) wollte, 32) rufen, 33) bleib', 34) kommt, 35) gegen, 36) gelaufen.

Se roelte4) Di3) an't Samen,0)

Du rourbft7) woll nich mehr lange stahn,8) Kunn'9) se de Utschlag19) gäroen.11)

Se reden dit on reden dat, Worom du füllst nu falle,

De grot12) Verkehr on all' so wat, So hört man't13) ringsom schalle.

On de elektrisch Boahn voran, De fällst Du ut14) dem Wege,

„Wat geiht13) mi10) de Elektrisch' an,"

Dat holl17) Du 'en18) entgege.

„Wenn Iu19) dat so gefährlich schierih29) Druckt21) Ii22) met23) mi nich heddre,"24) So sei23) to 'en26) man ganz geschwind,

„Wat rnött27) Ji so veel scheddre!"28)

„Eck29) rnucht30) doch sehn, wer mi wat rouit,"31) So fang man an to rope,32)

„Eck bliew33) hier stahn, wenn noch so dull Ji körn'34) gen35) mi gelope.30)

3

(36)

34

De Kastanjeboom.4)

4) Kastanienbaum, 2) ich, 3) thu, 4; dich, eigentlich plattdeutsch dir, 5) Frühjahrszeit, 6) Blätter, 7) sputest, beeilst dich, 8) auch, 9) zuerst, 10) ist, 41) sind, 12) ausgesteckt, 13) Weihuachtsbanm, ") braun, 15) Äpfel, 16) giebst, 44) Z^it, 43) im Herbst, ^9) Scheffel, 20) bleibt, 21j zum Essen„22) niir 23) mit, 24) euch, 2-'>) Herzen, 2ß) bleiben, 27) hat, 28) vertrieben, 29) grüß', 30) ans's, e:) grün.

Kastanjeboom, Kastanjeboom, etf2 *) do3; bi4) frinblich grieße, Wenn en be scheene Frühjohrstiet3) bi bine Vläber3) sprieße, Du spobest4) bi uck3) gor so sehr,

Toerschtch to blöh'n es10) bine Ehr,

Kastanjeboom, Kastanjeboom, eck do bi frinblich grieße!

Kastanjeboom, Kastanjeboom, wie scheen senb44) bine Kerze, De du so nütlich utgesteckt42- to Freib für veele Herze;

Best groab' so scheen wie'n Winachtsboom,43) Vlöhst unner'm kloaren Himmelsroom,

Kastanjeboom, Kastanjeboom, wie scheen senb bine Kerze.

Kastanjeboom, Kastanjeboom, scheen bruun 14j senb bine Äppel,43) Davon gevst43) bu to rechte Tiet44) em Harvst43) veel honbert sSchäpel,43) Twoar bliemt2') tom Ete24) mi22) man fern,

Doch speel'n met23) Ju24) be Kinner geern,

Kastanjeboom, Kastanjeboom, scheen. bruun senb bine Äppel.

Kastanjeboom, Kastanjeboom, fällst mi em Harte23) bliewe,23) Wenn uck be rauhe Winterstiet be Bläber hevt24) verbriewe,24) Eck groß23) bi, benn op't30) anbre Joar,

Denn best du Webber grön34) on kloar,

Kastanjeboom, Kastanjeboom, fällst mi em Harte bliewe.

(37)

De dode1 ) Moder?)

Hier liggst Du opp Din Dodebohr?) Du leewe4) Moder min,

Noch eenmoal hoII5) ed°) bi7) 2)is) Wacht On seh Di an on mien.9)

Din Antlitz es ich so kolt on blaß, De truen) Dge12) to,13)

Mi74) es, da eck Di also seh, Als würd' eck nie mehr froh.

Din Hoar es noch so voll on bruun,") Keen wittet1G) es babi,17)

On doch bleew") Di nich Kummer fern, Noch Sorge spät on früh.

Mi es, als schwebt hier om Din Bohr Es fast wie'n Heil'geschien19)

Noch eenmoal holl eck bi Di Wacht On seh Di an on wien.

!) tobte,2) Diutter,3) auf Deiner Todtenbahre, 4) liebe,5) halt,6) ich, 7) bei,8) dir,9) weine, 10) ist, treuen, 12) Augen, 13) zu, ") wir, 15) braun, 1(iv weißes, 17) dabei, 18) blieb, 19) Heiligenschein.

3*

(38)

36

De olle Onkel.

Old' Onkel es1) to2) Allem gob!3) Dor4) trippelt om bat Oawenbroth3) Marieke 9) rin en sine Stow 7) De bümmrig es von all be Low/) Womet be 33öm9) sich utgeschmückt,19) De nah bet11) an bat Huus12) gerückt.

Marieke drägt opp13) ehre Oarm,

Ehr Poppke,14) ach, t' es15) tom erbarm’,10) Terbroke17) es be Popp ehr Foot,13) Marieke hevt19) ehr leewe2') Noth

On roient21) on schlochzt so grausam sehr De olle Onkel nu wat vär.

4) ist. -) zu, 3j gut, 4) dort, 5) Abendroth, 6) Mariechen, 7 8 * ) Stube,, 8) Laub,9) Bäume,10) ausgeschmnckt, n) bis,42) Haus,13) auf,14) ihr Püppchen, 15) es ist, 16) zum Erbarmen, 17) zerbrochen, 18) Fuß, 19) hat, 2°) liebe, 21) weint, 22) sagt, 23) ßtcb, 24) leimt, 25) schon, 2«) wieder, 27) trockne, 28) ab, 29) es ist, 30) traf, 31j fliegen.

De streichelt ehr be Back geschwinb

On seggt:22) „Nu wien man nich, min Kinb, Gèv23) Obacht, wat be Onkel kann,

De liemt24) be Foot all23) roebber26) an.

Nu brög27) du man be Thrane af,23)

t' es29) Heenes Leib, bat hüt di draf." 3l))

De Johre sleege31) pfilgeschwinb,

(39)

Marieke es nu nich mehr Kind, De Onkel hevt all mitte32) Hoar, Doch es sin Og33) noch emmer kloar.

On wedder om bat Oawenbroth, Dor brägt Marieke ehre Noth De olle, leewe Onkel vor,

3"2) weiße, 83) Auge, 34) Herz, 35) brechen, 36) Eltern, 37) selbst, 38) sagt 3i)) er, '40) überschwemmt, 41) weiß, 42) leis, 43) wir, 44) schreiben, 45) Brief 46) lieb, 47) glanb, 48) bist, 3 3 4») Brant, 5") Schulter, 31) sieht.

Ehr Hart34) es jo tom Breke33) schwor, Wat se be Oellern33) sölvst37) nich seit,33) De Onkel klagt se all ehr Leib,

Dat se be Hans ehr Hart geschenkt — Ob in de Fremb he33) an se benkt?

Ehr Og von Thrane överschwemmt,43) Wer roeet,41) ob he noch webber kömmt?

De Onkel streichelt lies42) ehr Back On bampt ut siene Piep Toback

On seggt: „Nu Wien man nich, min Kinb, Wi43) schriewe44) moal so ganz geschwinb An Hansen enen langen Vrees,43)

On hevt he Di von Harte leew,43)

Denn, glöu)47) mi man, benn kömmt he her, On stellt be Sach Din dellern vär,

Din grotet Leib, bat es benn ut,

On Du best43) benn de Jungfer Brut."43) So tröst he se, wie he nur kann,

Se schmiegt sich an sin Schuller33) an,

Sitt34) lächelnb en bat Dawenbroth —

Olb Onkel es to Allem gob!

(40)

38

r v De Wedd

Dat wär nu all2) vär veele Johre,

*) Wette, 2) schon, 3) Fischmarkt, 4) zu, 5) dort, 6) kamen, 7) zwei, 8) sind, 0) Fischmarktwciber, 10 * * * * ) u) machten, 42) Halt, 13) sagte, 14) hieß, 15) ich, 16) möcht', 17) mit, 18) Ihnen, 19) schimpfen, 20) einverstanden, 2l) zog, 22) auf, 23) das brailscnde Wasser (am Fischmarkt in Danzig, wo sich die, Nadaune in die Mottlau ergießt), 24) ihm, 25) Feinste, 26) weiter, .2‘) bis, 28) Maulwerk.

On opp de Feschmarkt3) ging bat to,4) Dor3) käme") twee7 8 * 8 *) von de Stodente, De send3) jo emmer driest on froh.

Wo nu de Feschmarktwiewer ") jette1") En ehre Tonnkes warm on fest,

Dor moatben41) Holt42) de twee Stodente, Dat wäre een poar lost'ge Gäst.

„Madamchen", säd43) de Een' on wandt sich An Fru Machollsche, wie de heet,44)

„Eck43) mucht4") met47) En43) recht geerne wedde, Wer wall am längsten schempe4") dhät."

Machollsche wär stracks enverstande2") On trock2') nu ehr Negester opp,22)

Dat ging groad wie bat brusend Woter,23) Se wurd em24) nu uck hellisch grob.

„Du Leidack", wär jo noch bat Fienste,23)

„Du Lcrbas on du Rackertieg",

„Du Schubbjack du," na on so wider,2") Bet27) endlich doch ehr Muulwark23) schwieg.

Nu käm de Reih an de Stodente,

(41)

De Ieggt nu noch ganz anders los, Machollsche kunn bnt nich begripe,29)

29) I’egrcifcit, 30) er, 31) Schimpfwort«:, 32) machte, 33) leiert, 34) thun 35) Buchstaben, 36) drei und zwanzig, 37) habe, 38) euch, 39) braten, 40) ist, 4I) gnt, 4-) bares, 43) zogen, 44) Frauen, 45) bringen, 4C) wächst, 47) kaum, 48) schon,49) über.

Von wo hadd he") de Schempworb3h blos?

He moafbe32) sich de Sache liechter Dn nahm dat Juben-Alphabet:

„Du Aleph, Veth, Du (Simei, Daleth, Du He, Du Waw, Du Sajin, Cheth" . . . So liert33) he se stracks herunner,

Wie se nur emmer heeten bhon,34)

De Bookstaav38) —'t senb jo dree on twintig39) — Se ginge all en enem Ton.

Machollsche säb to bc Stobente:

„Eck heww 37) be Webb nu woll verspeelt, Hier, bis' Pornuchel loat ju38) brobe,39) De es40) so gob41) wie boret42) Gelb."

De twee Stobente ginge wiber On treckten43) met be Fesch bavon, Machollsche säb nu to be Fruens44) — De sahn se an met Spott on Hohn —

„Jen' Bengel kann't noch to wat brenge,45) Dem waßt49) jo fuum47) noch moal be Voart, De es em Schempe mi all48) oäver49)—

De schempt op de geleerte Oart!"

(42)

-40

Een Pond*) Botter.

Opp 2) enem Sdjepp,3) glict4) wie bat tjeet5) Wär Ener moal to °) Gast,

De heot7) sich, schändlich es8) bat jo, Met") Stehle gor befaßt.

Von Botter stracks een ganzet Pond Hevt he sich wegstibitzt,

Versteckt bat unner sine Mötz, De opp be tôopp10) em11) sitzt.

Doch be Captein hadd bat geseh'n, Lud en12) ganz frindlich in,

He mücht doch bi 3) em bliewe ") noch, Solang be Sonn noch schien.

En de Kajüt müßt nu be Deef,'8)

’t wär to Winterstiet,10)

Em Owe 77) wär gob18) engetjett,19) De schämt man so on glüht.

De Mätze nähme se nich af,20) Bi Seelüb24) es bat so,

De Deef brückt22) uck bat nich to bhon,23) Doräver24) wär he23) froh.

Nu näbhigt en be oll Captein Vi'm Owe opp een Stahl

On gao26) em heeten,27) stiven28) Grog, De Deef wurb gornich wohl.

tz Pfund, 2) auf, 3) Schiff, 4) gleich, 5) hieß, 6) zu, 7) hat, 8) ist,

9) mit, w) Kopf, U) ihm, 13) ihn, 13) bei, 14) bleiben, ld) Dieb,16) Winterszeit,

1T) Ofen, 18) gut, 1<J) «ungeheizt, 21) ab, 3l) Seeleuten, 2-) brauchte, 23) thun,

34) darüber, 25) er, 3(i) gab, 37) heißen, 2S) steifen.

(43)

Von buten29) on von innen würd

29j außen, 30) schwitzt, 31) schmolz, 82) lieber, 33) Sohn, 34) sieht, 5) aus, 36) ich, 37) sage, 38) lassen, 39) sah, 40) grob, 4l) geh'n, 42) vergeht.

Em nu ganz hellisch warm,

He fcfyroett,30) on ach, de Botter schmolt,3') De Oll' lacht ohn' Erbarm:

„Du schweetst jo so, min leerue32) Sahn,33) Mi kömmt bat komisch vär,

Dat fitt34) jo groad wie Botter ut,35) Wo hest du de denn her?"

De Dees dacht: ,,'t es am besten woll, Wenn eck33) em Allens fei," 37)

On säd't on bat de oll Captein, He mücht en Ioate33) frei.

To Stroaf müßt he sich nu de Mötz Noch nehme von de Kopp,

Nee, nee, wie fach39) he man blos ut, Dat wär uck gor to groü.40)

„Nu kannst du ditmoal noch so gohn,4h Süd de Captein met Hohn,

„Jo, unrecht God, min Sahn, verzeiht42)

Wie Botter an de Sonn."

(44)

Aschenbrödel.

Nu es1) all Speci2) on Tanz üärbi3),

7) ist, 2) Spiel, n) vorbei, 4) sind, 5) schon, 6) zu, 7) Hause, 8) ich, 9) Feuerherd, 10) auch, ll) reicher, 12) habe, 13) lieb, 14) sahst, 15) unser, 10) wird, 17) bleibe, 18) Augen, 19<) wahrte, bewahrte, 20) Herz, 2l) bin.

De Gast fenb4) alt5) toG) Huus/) Eck 8 * ) stoh hier an mirt Fieerherd3), Seh nascht wie Asch on Ruß.

Du wärst ud'10) unner all de Gast, Een riker,11) junger Mann,

Eck heww12) Di leew,13) kann nascht daoär, Du suchst14) mi nich moal an.

Ons15) Freilein, de gefallt Di woll, De ward13) noch Dine Fru,

Ach, on eck bliew11) am Fieerherd, Heww Dag on Nacht nich Ruh.

Dat eck mirt Dge18) uck nich wahrt")

Min Hart23) en so'nem Haus! —---

Eck bert21) doch eene Deenstmagd nur,

För mi es Asch on Ruß!

(45)

Worgànrzrrt.

De Morgesonn kömmt lies') I)cropp,2) Ganz Dag es3) dat nu bold,

4) leise, 2) Ijcrauf, 3) ist, 4) Baum, 5) aus, °) Traum, 7) gut, 8) ich, 9) es siud, 10) Wallnußbaum, n) haben, 12) ihr, 13) habt, ") sagte, ,5) drauf, 16) Gottlob, 17) uns, 18) neue, 19; wieder, 2:)) euch, 21) Leben, 22) seid, 23) sein, 24) zu.

Vär minem Fenster steiht een Boom/) Sin Vlattwark schient wie Gold.

Ut5 * *) minem Droom "), ob gob7) ob schlecht, Werd eck3) nu oppgeschreckt.

't send9) Sparlings opp de Wallnötboom,49) De heww") mi oppgeweckt.

,,Ji'2) kleene Beester kirmt wie doll, Ii fyeww13). min Schlaf gestört",

So säd'4) eck, doch ehr Antwort dropp,'5) De heww eck nck gehört:

„(Sottloü,16) wi send nu oppgewacht, On von one17) all' fehlt keen', De nije l8) Dag es wedder'9) dor, Wie es bat doch so scheen!"

Na, wenn ju2") so dat Löwen2') freit, On send22) so karsch on froh,

Denn well eck uck nich bös mehr senn,23)

Denn lärmt man cm in er to !24)

(46)

44

De Kedehund?)

De Winternacht es2) kolt on bonkel, On överaII3) es bat so stell,

Dor ch buten3) bios bat Sterngefonkel, On di mi brennt be Lamp so hell.

Met eentch bor hör eck ch wenseln, stöhnen, t' es10) Nahbers11) Kebehunb, be groß, Mi bücht/2) als wull he13) mi man klönen:") ßoat15) mi boch los, loat mi boch los!

Se kümmern sich nich brom, be Böse, Wenn noch so kolt be Nacht on gruus,16) Ob nich wer kömmt, bin ftebb to löse, On nemmt bi met17) en't woarme Huus?13)

Nee, nee, eck.13) bruck2") nich dropp21) to22) wachte,23) Mi foll'n de Hanb in minen Schoß,

Din Jammern geiht2ch mi sehr to Harte:23) Loat mi doch los, loat mi doch los!

!) Kettenhund, 2) ist, 3) überall, 4) still, 5) dort, 6) draußen, 7) bei,

8) mit eins, plötzlich, 9) ich, ,0) es ist, n) Nachbars, 12) däncht, 13) er,

14) klagen, 15) laß, 1G) graus, 17) mit, 18) Hans, 19) ich, 20) brauche, 21) draus,

22) zu 23) warteu, geht, 25) Herzen.

(47)

De klerne Schornsteenfeger.

Dat es1) ne Rüll2) Dat freert3) so Hart, De Wind weiht grausam sehr.

l) ist, 2) Kälte, 3) friert, 4) auf, 5) schwarz, 6) Heizen, 7 8 ) auch 8) Kopf, 9) heraussteckt, 10) Herz, n) er, 12) klettert, 13) um, 14) tauscht, 15) mit, 16) ihm, n) garnichts, 18) ruft.

De Schornsteen opp4) dat Dach es schwoart,") Dat kömmt vom Hette") her.

On schwoart es uck de ganze Jung, De nu de Kopp3) rutsteckt,")

Eesondet Hart,1") gesonde Lung, On de Verstand geweckt.

He11) klattert12) opp de Schornsteenrand On kickt sich rings nu om,13)

He tuuscht14 ) met15) Keen' en Stadt on Land, Nee, he es nich so domm.

Denn stiegt de Menschheit he opp't Dach, Dat es, wat em16) gefällt,

He fräggt denn gornuscht11) Anderm nach

On röppt:18) Wat kost't de Welt?

(48)

46

De grotę1 ) Wohl' 2 )

W ie trulich3) liggst du üär4) mi bor,5) Du grote Möhle min,

On öwer") di hiuweg wie größt') De Thorm von Sankt Kathrin.

Ain Jnselke flött8) lies’9) värbi Dat Woter49) dröw44) on bruun,12) Wie fittft13) du doch ganz anders ut44) Dor mang15) de Barg'15) Radun!17)

Wat hestl8) du Allens all49) gesehn, Du olle, grote Möhl!

Denn en nu bold seshondert2) Johr Hest du erlernt21) gor veel.22)

De ganze Dag on uck bi Nächt Hört man bin Mahlwark gehn, So old all on so flitig23) noch, Wo hevt24) man dat gesehn!

Dat low23) cd20) mi, min' grote Möhl, Eck breng di minen Gruß

On glöto,27) solang bin Mahlwark geiht,2 Heww24) wi3') noch Brod em Huus!34)

h große, 2) Mühle, 3) traulich, 4) vor, 5) da, 6) über, 7) grüßt, 8) fließt,

9) leise, 10) Wasser, n) trüb, 12) braun, 13) siehst,14, aus,15) zwischeu,lc) Berge,

1;) Nadauue, 1S) hast, 10) schon, 20) sechshundert,21) erlebt, 22) viel, 23, fleißig,

24) hat, 25j lobe, 26) ich, 2T) glaube, 28) geht, 29) haben, 30) wir, 31) Haus.

(49)

Trutfle Fru. Y

Dat wär so omi) 2) de Dawendfiet On öüerall4) regt wiet on briet5)

Mang8) all de Böm7) feen ßofttog8) sich, Doch wär dat Wedder kloar on frisch.

Dor ging spazeere Darm en Darm

Met5) enem Hart,") von ßeew11) so warm, Dat allererste Menschenpoar,

Wat Adam on de Eva war.

i) Traut'ste Frau, 2) um, 3) Abendzeit, 4) überall, 5) weit und breit, 6) zwischen, 7) Bäume, 8) Luftzug, ti) mit, 10) Herzen, u) Liebe, 12) unser, 13) hat, ii) Weib, 15) heißt, 1«) lebt, ,7) auf; «) webt, «) ist, 2') Mutier, 21) gut, 22) hat's, 23) gehabt, 21) kurz, 23) cr, 26) um, 27) ihre Schultern.

Se reden dit on reden dat, On würde doch dabi nich satt, Sich en de Dge uck to sehn, Wie't bi Verleewte deiht geschehn.

Ons12) Adam hevt") sin 9Biero14) genannt De Eva, wie jo allbekannt,

Dat heet"): von allem, wat dor lernt10) An Menschen on opp17) Erden wewt,18) Es") se de Moder2') — nu es gob,21) Damet heww't22) nu noch feene Noth.

Doch hadd he geern een Schmeichelwort Gehewwt28) för Eva, god on fort.21) He25) schlingt om28) ehre Schüttre27) warm Voll Zärtlichkeit sin' starke Darm

Dn sinnt on sinnt för sin Madam

Dp enen scheenen Schmeichelnam.

(50)

48

Doch bor met eent28) ut29) bat Gebösch Klingt so een Lockton float on fresch, Dat kömmt woll von be Lachbuuv39) her, De gurrt on schmeichelt gor to sehr, Nöppt34) emmer sinem Wiewke32) zu De beide Woerbe: Trutste Fru!

28) Plötzlich, 29) aus, M) Lachtaube, 3') ruff( 32) Weibchen, 33) bischen, 34) ihn, 35) sieht, 30) Augen, 37) treu. 38) leise.

Ons Abam kennt, wenn man uck schwoach So'n beßke 33) noch de Vogelsproach,

De he gelehrt em Parabies, Worut be Herrgott en34) verstieß.

He staunt on horcht on horcht on staunt, Gitt35) sinem Wiewke gobgelaunt

Noch eenmoal en de Oge 3°) tru37)

On flüstert lies:38) „Min trutste Fru!"--- Dor habb' he nu be Schmeichelnam

För Eva, sine Fru Mabam.

(51)

Pro invidia!1)

i) Für (gegen) den Neid! 2) dort, 3) einem, 4) Haus, 5) Giebel, 9) steht, 7) Ueberschrift, 8) sagt, 9) Fiir'n Neid! 10) heißt, u) seit, 12) Zeit, 13) Dir, 14) gethan, 15) besser, 16) sieh, 17) Dich, I8) schon, 19) weiter, 2n) nur, si) glaube, 22) mir, 23) giebt, 24) auch, 25) Leute, 26) zeige, 2;) Dein, 28) Werk 2H ihnen, 30) Euch.

Dor?) en de Langgass' an een3) Huusch Am Geewel3) stecht3) een seltsam Gruß,

Groad wie de Oppschrift7) seggt:8) För'n Nied!9) So heet10 *) bat dar siet11) olle Tiet.12)

On kom de Mensche Di13) nu an On mäkle rom, wat Du gedhan,")

Se kunn'n bat beter15) goar — kick13) moal — Denn kehr Du Di11) nich dran nu all.18) Dat's oft nuscht wider13) man20) als Nied, Glöw21) mi,22) dat gevt23) uck21) so'ne ßüb,25) Drom wies23) bin27) Mark28) en29) rohig man,

„För'n Nied, kickt Ju30) bat nu moal an!"

(52)

50

Mt I 1 )

0 aus, 2) Buch, 3) ist, 4) ich, 5) unsere, 6) sein, 7) hast, 8) bekommen,

®) dann, 10) sage, n) auf, 12) Wiederkommen.

Dat Book) es3) ut, doch denk etf4) woII,

Ons3) Frindschaft noch nich ut senn3) soll,

On hest 7) Gefall' Du dran befome,8)

Denn3) sei10) mi man: Dppn) Wedderkome^?)

(53)

Inhaltsverzeichnis.

Dittchen .

de Danz'ger Laudslüd en t lltlanb Borwort

Danz'ger Gruß an Schmore Woahl .

Wogege de Finke protesteere . Wat de Ente sich denke, wenn een Dat ännert sich so met de Tiet Wenn man met 'nem Rckrutc geiht Fru Holle. .

12) 13) 14) 15) 16) 17) 1) 2) 3) 4) à) 6) 7) 8)

9) De Langemarktsche Neptun em Winter 10) De Poß . . . .

11) Vom Canarjevogel, de spräke kunn..

De zn'ne Droschke ....

Te Arche Noah ....

Sonimeroamend ....

Bescheidner Wousch . . Beerklee

De Picnstow 18) Krup unner 19) " - “ 20)

21) 22) 23) 24) 25)

Melkkannethorm Kastanjeboom dode Moder olle Onkel . Wedd.

De De De De De

Een Pond Botter . Aschenbrödel . 26) Morgekonzert . 27) De Kedehund .

28) De kleene Schornsteenfeger 29) De grote Möhl'

30) Trutste Fru 31) Pro invidia . 32) Ut

V

Umwendcn!

(54)

Von demselben Verfasser stnd ferner erschienen:

1. „Heilige Berge". Predigten. Berlin 1889. R. Gärtners Verlags- Buchhandlung.

2. „Unsere neue Liturgie", Predigt. Arolsen 1889. A. Speyer (G. Schmidt) Verlag.

3. „Aus Danzigs Vorzeit", drei Erzählungen für Jung und Alt.

Danzig 1891. Th. Bertling Verlag.

4. „Ein Christuskopf", Roman. Eisleben 1895. Christlicher Verein im nördlichen Deutschland.

5. „Aus der Reformationszeit", Geschichten für unsere Kinder, Berlin 1899.

Deutsche Sonntagsschnl-Buchhandlung.

6. „Missionsröslein", drei Erzählungen. Basel 1899. Missionsbuchhandlung.

7. ''Das Hohelied von der christlichen Liebe", Musik. Paraphrase von 1. Cor. 13, für eine Singstimme nebst Begleitung des Pianoforte.

Bremen 1899 Traktathaus I. Staiger.

8. „Altpreußisches Historienbüchlein." Königsberg i. Pr. 1899. Evangelische Buchhandlung.

9. „Aus lauter Lieb' allein", drei Weihnachtserzähluugen, („Tannen­

zweige" Heft 6). Barmen 1899. Wnpperthaler Traktat-Gesellschaft (E. Biermann).

10. „Dorchen" und andere Erzählungen („Vergißmeinnicht" Heft 11).

Konstanz 1900. Carl Hirsch.

11. „Resedablüten", Erzählungen und Gedichte. Kropp 1901. Buchhandlung Eben-Ezer.

12. „Bilderbuch aus dem Jahrhundert der Reformation." Elberfeld 1900.

Lutherischer Büchervereiu.

■ 13. „Moritz Ferbers Brautwerbung", Roman. Danzig 1901. Evangelische Buchhandlung.

14. „Der Angststein", und andere Erzählungen („Osterglocken", Heft 22).

Berlin 1902. Buchhandlung des Ostdeutschen Jünglingsbundes.

15. „Vier häusliche Lieder", Nr. 1956 der „Musikalischen 20 Pf. Bibliothek"

von C. Rühle, Leipzig.

16. „Passionsblumen," drei geistliche Lieder. Nr. 1961 derselben Bibliothek.

17. „Bilderbuch aus dem Jahrhundert des dreißigjährigen Krieges."

Elberfeld 1902. Lutherischer Bücherverein.

Außerdem zahlreiche Aufsätze, Erzählungen, Gedichte in den ver­

schiedensten Blätter"

Biblioteka Główna UMK

300047279757

F. Raczkiewicz, Danzig. Hundegassc 25'

(55)
(56)

300047279757

Biblioteka Główna UMK

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