Neue Mittel zur Störbefreiung am Empfänger
Maschinen und Hochfrequenzgeräte. — Sparsame Verstärkung und Rückkopplung. — Antenne und Erde als Störempfänger.
Von
Dr. Eberhardt Goebeler, Jena.
W ir se tz e n h ie r die in H e f t 10 d es „ F u n k “ a u f g en o m m en e A r tik e lr e ih e fo rt, die d em B a s tle r die M ö g lic h k e ite n n a h e b rin g e n soll, se in e n E m p fa n g von stö re n d e n S e n d e rn u n d M a sc h in en zu b e fre ie n . Im n ä c h s te n H e f t w e rd en w ir d e n in H e f t 12 e rsc h ie n e n e n A u fs a tz von D r. L ü b b en ü b e r F e r n e m p f a n g u n t e r A u s s c h a ltu n g fre m d e r S tö r e r d u rc h g e n au e B a u a n le itu n g e n e rg ä n z e n .
Die atm o sp h ä risc h e n S tö ru n g en sind b e k a n n tlic h in den W in te rm o n a te n am g erin g sten . W en n m an von den etw as s tä r k e r a u ftre te n d e n F ad in g s un d von d ire k te n A ufladungen d e r A n te n n e d u rch H ag e lk ö rn e r o d e r p lö tzlich e in setzen d en S ch n eefall a b sie h t, k ö n n te m an m it dem E m pfang v o llstän d ig zu fried en sein. W eg en d e r g rö ß e re n R uhe in d e r A tm o sp h ä re m ach en sich jed o ch a n d e re S tö ru n g en , d ie von e le k trisc h e n M aschinen und A p p a ra te n erz e u g t w erd en , d o p p e lt s ta rk b e m e rk b a r.
W ir h ab e n b e re its h e u te v e rs c h ie d e n e M itte l in d e r H and, um einen T eil d ie s e r S tö r e r u n sch äd lich zu m achen. A lle r
dings h a n d e lt es sich h ie r um S ch altm aß n ah m en , die am s tö re n d e n A p p a ra t se lb st vorgenom m en w e rd e n m üssen.
H ierin liegt nun eine g roße S ch w ierig k eit. In d e r M ehrzahl d e r F älle befin d en sich die stö re n d e n M asch in en un d A p p a r a te in H and von L eu ten , die k ein d ire k te s In te re ss e am R undfu n k em p fan g h a b e n . F ü r sie ist d iese S tö ru n g eine N e b e n ersch ein u n g , die eben von den H ö rern in K auf genom m en w e rd e n muß. D ie L eitung d e ra r tig e r B e trie b e ist m eist w enig zugänglich und sch w erh ö rig , w en n m an an sie m it d er B itte h e ra n tritt, an ih ren M asch in en irg en d w elch e S c h u tz v o rric h tu n g e n anzu b rin g en . A b g eseh en w e rd e h ie rb e i von B esitzern von H o c h freq u en zh eilg eräten , die ab sich tlich , etw a au s p o litisch en G rü n d en , stö re n w ollen.
Von ju ristis c h e r S e ite aus ist h ie r w enig zu e rreich en . S e lb st w enn eine h ierau f zu g e sc h n itte n e G esetzg eb u n g die H a n d h a b e zum E in sc h re ite n b ie te t, kom m t m an um die g roße S ch w ierig k eit n ic h t herum , d e n e ig e n tlic h e n S tö r e r ein w an d frei festzu stellen .
In A n b e tra c h t d ie se r S ach lag e soll im folg en d en auf die G e s ic h tsp u n k te eingegangen w erd en , u n te r d e re n B e rü c k sichtigung m an am E m p fän g er se lb st eine S tö rb efreiu n g v o r
neh m en k an n . A llerd in g s sei gleich gesagt, daß h ier eine völlige B eseitigung d e r lästig en G e rä u sc h e n ic h t m öglich ist, so n d ern daß n u r eine gew isse A b sch w äch u n g und U n te r
d rü ck u n g d e r S tö ru n g en e rre ic h t w e rd e n k an n .
Um auf den ein zu sch lag en d en W eg zu kom m en, muß m an sich e rs t v erg eg en w ärtig en , auf w elchem W ege die S tö ru n gen in den E m pfänger gelangen. D ie un g ew o llten „ S en d er"
befinden sich m eist in d e r N ähe, ih re E n tfern u n g en sind w en ig sten s g eg en ü b er d en en d e r R u n d fu n k sen d er, die au f
genom m en w e rd e n sollen, v ersch w in d en d klein. S o g ar die R e ic h w e ite d e r b e so n d e rs s tö re n d e n H o c h fre q u e n z a p p a ra te 1) 3) V g l. H e f t 46 dea „ F u n k “ , J a h r 1926: „D ie S tö ru n g e n d u rc h H o c h fre q u e n z a p p a ra te “ .
d ü rfte 1,5 km kaum ü b ersteig e n . D ies ist d a ra u f z u rü c k zuführen, d aß die E rzeugung d e r S chw ingungen nu r als N eb en ersch ein u n g , gew isserm aß en als V erlu st a u ftritt, Ihre E nergie ist v e rsc h w in d e n d klein, so daß eine d ire k te S tr a h lung, w ie m an sie b ei jedem R u n d fu n k sen d er h a t, nu r bei ganz geringen E n tfern u n g en b e o b a c h te t w e rd e n k a n n . W enn sich tro tz d e m stö re n d e G e rä u sc h e im E m pfänger b e m e rk b a r m achen, so gelangen d iese m it H ilfe k a p a z itiv e r K opplung zu ihm, und zw a r d u rch die A n te n n e o d e r die E rdung. D as v e rm itte ln d e G lied, gew isserm aß en die eine B elegung des K o p p lu n g sk o n d en sato rs, w ird d u rch die e le k trisc h e n L e itu n gen g eb ild et, die e in e rse its zu r Speisung des stö re n d e n A p p a ra te s dienen, a n d e re rse its auch in d ie N äh e d es ge
s tö rte n E m p fän g ers führen. U n te r U m stän d en k ö n n en auch G asleitu n g en die S tö ru n g en w e ite rle ite n , w ie es z. B. oft in H äu sern d e r F a ll ist, die gar n ich t an das L ic h tn e tz a n g e sch lo ssen sind. E in w e ite r e r W eg, d e r eb en falls für den E m p fang v erh än g n isv o ll w e rd e n k an n , ist schließlich auch noch die E rd u n g des A p p a ra te s .
M an h a t es g ew isserm aß en m it e in e r „ S tö rte le g ra p h ie längs L e itu n g en “ zu tun. D a es sich in allen F ällen , g leich gültig, vo n w elch en A p p a ra te n die S tö ru n g ausgeht, um H o ch freq u en z h an d elt, gelingt es nicht, d u rch E isen d ro sseln und g roße K a p a z itä te n d ie S tö ru n g e n vom E m p fän g er fe rn z u h a lte n ; d en n es lieg t h ie r ein ganz a n d e re r F all v o r als z. B. b ei den N e tz a n sc h lu ß g e rä te n , bei d en e n S tro m - und S p an n u n g ssch w an k u n g en n ie d e rfre q u e n te r N a tu r a b g e d ro s
selt w e rd e n sollen A b e r auch m it ab g estim m ten H o ch fre q u en zk reisen , m it S p e rr- o d e r K u rzsch lu ß k reisen , w ie sie zu r A u ssch altu n g n a h e r S e n d e r m it E rfolg an g e w e n d e t w e r
den, lä ß t sich h ier n ich ts erre ic h e n . D iese sind nu r d o rt w irksam , wo m an es m it au sg esp ro ch en en , b estim m ten W ellen län g en zu tu n h a t. D ie d u rch e le k trisc h e A p p a ra te au sg elö sten H o chfrequenzschw ingungen h a b en jed o ch m eist k e in e festlieg en d en W ellenlängen. Sie stö re n v ielm eh r ü b e r ein en g roßen B ereich hin, d e r sich oft ü b e r m e h re re h u n d e rt M e te r e rs tre c k t. U n g lü ck lich erw eise liegen d iese W e lle n län g en m eist im G e b ie t d e r R u ndfunkw ellen, so b e so n d e rs bei den E n tsta u b u n g sa n la g e n und H o c h fre q u e n z a p p a ra te n . D ie d u rch M o to re und F a h rstu h la n la g e n v e ru rs a c h te n G e rä u s c h e k ö n n en a b e r auch noch auf W ellen ü b e r ta u s e n d M e te r se h r stö ren . W o llte m an d a h e r d u rch E in sc h a lte n von H o ch fre q u e n z k re is e n etw as e rreich en , so m ü ß te m an d iesen eine g ro ß e D äm pfung geben, um einen g rö ß eren B ereich zu e r fassen. D a m it g rö ß er w e rd e n d e r D äm pfung a b e r auch die W irkung d e ra r tig e r K reise a b g e sc h w ä c h t w ird, ist d ie se r W eg n ich t b e s c h re itb a r.
F o lg en d e Ü b erlegungen fü h ren zu e in e r b e d e u te n d e n V e r
b esseru n g d es E m pfangs: D a die S tö ru n g en ü b e r die A n te n n e und E rd e in den E m pfänger gelangen, w e rd e n sie g en au so w ie die W elle, auf die ab g estim m t w urde, m it v e rs tä rk t.
D a sie k e in e b e stim m te W e llen län g e h ab en , gehen sie d u rch
H E F T 13 » w i r J A H R 1927
B A f T U R
alle S p e rr-, S e k u n d ä r- und a n d e re n K re ise g la tt h in d u rch . D er k o m p liz ie rte E m p fän g er m it v ielen A b stim m itte ln b ie te t ih n e n g eg en ü b er k e in e n V o rteil v o r dem e in fach en E m p fänger, D ieser v ie lm e h r b e s itz t ein e n V o rteil g eg en ü b er jenem : infolge g e rin g e re r R ö h ren zah l is t d ie V e rstä rk u n g d e r S tö ru n g e n eb en falls gerin g er. D a h e r m uß m an sehen, m it m öglichst g erin g er V e rstä rk u n g auszukom m en.
E in w e ite re s w ich tig es M o m en t ist die R ü c k k o p p lu n g . Sie lä ß t den vom G itte r g e s te u e rte n S tro m aus d e r A n o d e n b a tte r ie no ch einm al auf den E ingang d e r R ö h re z u rü c k w irk e n und v e rrin g e rt so die D äm pfung d e r K reise, Es ist k la r, daß für die S tö rg e rä u sc h e die D äm pfung eb en falls abnim m t. D er E m p fän g e r w ird d u rch die frem d en Im pulse in sein er e ig en e n W elle e rre g t, um e rs t seh r langsam auszuschw ingen.
M it H ilfe d e r R ü ck k o p p lu n g gelingt es, S tö rg e rä u sc h e , die so n st fa st u n m e rk b a r sind, auf u n e rträ g lic h e L a u ts tä rk e zu brin g en . D a h e r is t in d e ra r tig e n F ä lle n auf die R ü c k k o p p
lung n ach M ö g lich k eit zu v e rz ic h te n , un d N e u tro d y n e g e rä te ohne je d e R ü ck k o p p lu n g a rb e ite n h ie r b e d e u te n d b e ss e r als a n d e re S ch altu n g en , S u p e rh e ts g eb en w eg en ih re r h o h en E m p fin d lich k eit k e in e b e frie d ig e n d e n R e su lta te . A uch h ie r fä h rt m an am b e ste n , w en n m an die R ö h re n z a h l m öglichst v e rrin g e rt u n d die R ü ck k o p p lu n g n ic h t v e rw e n d e t, se lb st auf d ie G efah r hin, von d e r R a h m e n a n te n n e auf die H o ch a n te n n e ü b e rg e h e n zu m üssen. A u ß e rd e m w ird w e ite r u n te n noch g ezeigt w e rd e n , d aß d iese U m stellung n u r günstig w irk e n k an n .
D er E in w an d , d aß b ei g leich m äß ig er V e rstä rk u n g des g e
w o llte n E m pfangs und d e r n ic h t g ew o llten S tö ru n g en d u rch g e rin g e re E m p fin d lich k eit und v e rm in d e rte V e rstä rk u n g n ic h ts g e b e ss e rt w e rd e , is t n ic h t stich h altig . D as m en sch lich e O hr k a n n sich d e r L a u ts tä rk e , die ihm g eb o ten w ird, in w e ite n G re n z e n le ic h t a n p assen , solange es sich um m u sik alisch e K länge h a n d e lt. U n re in e L a u te jedoch' und G e rä u s c h e w e rd e n bei re la tiv g leich er L a u ts tä rk e b e d e u te n d e h e r als u n an g en eh m u n d n ic h t m eh r e rtra g b a r em pfunden.
S e lb s tv e rs tä n d lic h is t dies M itte l d e r S tö rb e fre iu n g d u rch V erm inderung d e r L a u ts tä rk e im allgem einen n u r ein r e la tiv es. B ei einem R e g is trie re n d e r aufgenom m enen Im pulse w ü rd e sich p ro z e n tu a l k e in e B esseru n g erg eb en , a b e r das m en sch lich e O hr em p fin d et e b e n infolge se in e r p sychologi
sc h e n E in ste llu n g eine solche d eu tlich .
E in w e ite re s M ittel, d as in v ielen F ä lle n b ei v o n M o to ren v e ru rs a c h te n S tö ru n g en hilft, ist ein zum T e le p h o n o d e r L a u ts p re c h e r p a ra lle l g e s c h a lte te r K o n d e n sa to r vo n 10 000 bis 30 000 cm G röße, B e k a n n tlic h genügt für den gew ö h n lich en E m pfang an d ie s e r S te lle ein K o n d e n sa to r von einigen ta u s e n d Z e n tim e te rn . D aß die V erw en d u n g von e tw a z e h n m al so gro ß en K o n d e n sa to re n eine B esseru n g m it sich b rin g t, is t d a ra u f z u rü ck zu fü h ren , daß die a u ftre te n d e n G e rä u sc h e m eist ein en ziem lich hohen, sin g en d en T on b e sitz e n . F ü r die d ie s e n T o n lag en e n ts p re c h e n d e n F re q u e n z e n ist d e r W id e r
sta n d d es K o n d e n sa to rs R = ^ w o rin a> = 2 n v die
„ K re is fre q u e n z “ b e d e u te t, nun b e d e u te n d k le in e r als für d ie tie fe re n F re q u e n z e n . W ä h re n d die le tz te r e n d a h e r n ic h t h in d u rc h g e la s se n w erd en , so n d ern in d en L a u ts p re c h e r g e
langen, trifft dies in um so h ö h erem M aße zu, je g rö ß e r die F re q u e n z ist. D er „ T o n v e re d le r“ , w ie m an in d e r T ech n ik d iesen K o n d e n sa to r g e n a n n t h a t, sc h w ä c h t d a h e r die s tö re n d e n h ö h e re n T öne, W en n d u rch einen d e ra rtig e n K o n d e n s a to r die K lan g farb e d e r D a rb ie tu n g e n au ch etw a s v e rä n d e r t w ird, indem die O b e rtö n e m eh r z u rü c k tre te n , so w ird m an dies doch in K auf nehm en, in A n b e tra c h t des V orteils, die S tö rg e rä u sc h e h e ru n te rd rü c k e n zu k ö n n en .
W e ite re W eg e zu r S tö rb e fre iu n g fü h ren auf d ie A n te n n e . D er A n te n n e n a n la g e is t ganz b e so n d e re B each tu n g zu sc h e n k e n ; d en n sie ist es, d ie n e b e n d e r E n e rg ie des S e n d ers, d e r em pfangen w e rd e n soll, auch die S tö rg e rä u sc h e dem E m p fän g er zu fü h rt. D ie V e rh ä ltn iss e liegen h ie r an d ers, als m an allgem ein gern annim m t. A llerd in g s w ird eine sehr h ohe und freie A n te n n e s tä rk e r von a tm o sp h ä risc h e n S tö
ru n g en b ee in flu ß t als eine H ilfsan ten n e im In n e rn d e s H auses. G e ra d e u m g e k e h rt a b e r v e rh ä lt es sich m it den S tö rg e rä u sc h e n , die d u rc h M asch in en und A p p a ra te e rz e u g t w e rd e n . B e re its o ben w u rd e e rw ä h n t, daß d iese fa s t n ie d u rch d ir e k te S trah lu n g z u r A n te n n e gelangen, so n d e rn d u rch in d u k tiv e o d e r au ch k a p a z itiv e K opplung ü b e r L ei
tu n g e n o d e r a n d e re g rö ß e re M etallm assen , D a h e r w ird h ie r die „ F re ia n te n n e “ eine B esseru n g b rin g en . D ie H öhe e in e r d e ra rtig e n A n te n n e ist n ic h t vo n g ro ß e r W ic h tig k e it, w ohl a b e r d i e F r e i h e i t v o n a l l e n K o p p l u n g e n m i t M e t a l l t e i l e n , d a h e r ist h ie r d ie B ezeichnung „ F re i
a n te n n e “ g ew äh lt. D ie Z uleitung zum E m p fän g e r soll e b e n falls frei g e fü h rt w e rd e n . A n te n n e sow ie die ganze A p p a r a t u r m uß so a u fg e s te llt sein, d aß ü b e ra ll die E n tfe rn u n g vo n irg e n d w elch en L eitu n g en , D ach rin n en , M e ta llb e sc h lä g e n und eise rn e n K o n stru k tio n e n m in d esten s zw ei M e te r b e trä g t.
D iese G e sic h tsp u n k te g e lte n in gleichem M aß e für d ie E rd le itu n g . D er E m p fän g er w ird fast im m er in d e r N äh e eines F e n s te rs steh en . A u ch die E rd le itu n g g eh t d an n am b e s te n auf k u rzem W ege d u rc h d as F e n s te r und a u ß e n am H au se h e ra b zur E rd e . D a eine re g e lre c h te E rd u n g s p la tte n u r se lte n a n g e b ra c h t w e rd e n k an n , g eh t m an am b e ste n an ein W a ss e rle itu n g s - o d e r au ch G a sro h r. D ie V erb in d u n g soll re c h t n a h e an d e r E rd e, w om öglich b e re its u n te r ihr, e tw a im K eller, erfolgen.
B e s te h t k e in e M öglichkeit, ein e d e ra rtig s a u b e re E rd e a n - zülegen, so k a n n ein G eg en g ew ich t noch zum Z iele führen- D a h ie r die gleich en R egeln zu b e a c h te n sind w ie b ei A n te n n e und E m pfänger, d a w e ite r die L eitu n g sfü h ru n g im u n te re n S to c k w e rk und d ie V erteilu n g von e is e rn e n T rä g e m sow ie H eizungs- und W a ss e rle itu n g s ro h re n oft sc h w e r fe s t
z u ste lle n ist, m uß h ie rb e i allerd in g s noch g rö ß e re V o rsic h t a n g e w e n d e t w e rd e n . A m s ic h e rste n fä h rt m an noch, w e n n m an ein e z w e ite A n te n n e als G eg en g ew ich t v e rw e n d e t, d ie e tw a in g erin g er H öhe ü b e r d en Hof o d e r Gfea rte n führt.
Es m ag auf den e rs te n B lick b efrem d en , d aß beim E m p fang m it R a h m e n a n te n n e d ie S tö ru n g en d u rc h a u s n ic h t v e r
sch w in d en . N un ist z w eierlei zu b e a c h te n : e rs t einm al w ird d e r R ah m en em p fän g er im m er ä u ß e rs t em pfindlich sein, e n t
sp re c h e n d d e r gerin g en E n erg ie, auf die e r noch a n sp re c h e n soll. D as h eiß t, sein e R ö h re n z a h l und d e m e n tsp re c h e n d sein e V e rstä rk u n g ist seh r groß, un d er a r b e ite t m it R ü c k k o p plung. A u ß e r d e r m eh rstu fig en N ie d e rfre q u e n z v e rs tä r
kun g v e rw e n d e t m an (beso n d ers beim S u p e rh e t) noch m e h re re H o c h fre q u e n z rö h re n , D a nun d e r R ah m en em p fän g er, zum U n te rs c h ie d von A p p a ra te n an H o c h a n te n n e n , auf d a s m ag n etisch e F e ld a n sp ric h t, is t e r ganz b e so n d e rs em pfind
lich gegen alle S tö ru n g en , die in irg e n d w e lc h e n D rä h te n o d e r R o h re n in se in e r N ähe v erlau fen . D iese ste lle n g ew isser
m aß en d en T eil e in e r S p u le d ar. U nd m it diesem S p u le n te il ist je tz t d e r R ahm en, eb en falls eine „ S p u le “, g ek o p p e lt. W ie em pfindlich g e ra d e d e r R ahm en g e g en ü b er d e n b e h a n d e lte n S tö ru n g en ist, e rk e n n t m an b e i k ritis c h e r B e tra c h tu n g d e r E m p fan g san lag en in G elto w o d e r Z eh len d o rf bei B erlin.
N ach M ö g lich k eit w ird d e r R ahm en in d en o b e re n T eil ein es b e so n d e re n H äu sch en s g e se tz t. D a ru n te r b efin d et sich d an n d e r E m p fän g er. E le k tris c h e L eitu n g en , sogar A b le itu n g s
ro h re fü r d as R eg en w asser, su c h t m an m öglichst zu v e r m eiden.
A u s d iesen T a tsa c h e n e rh e llt, daß in d e r G ro ß sta d t, w ie ü b e rh a u p t in jedem H äu serk o m p lex , in H in sich t auf S tö ru n g en m asch in eller N a tu r d e r R ah m en em p fän g er d u rc h a u s n ic h t stö ru n g sfrei a rb e ite t. E s w ird sich ein g ü n stig eres R e s u lta t erg eb en , w en n m an zu r F re ia n te n n e ü b e rg e h t, b ei d e re n V e rw en d u n g m an auch die R ö h re n z a h l v e rrin g e rn k an n .
Z usam m en fassen d d a rf g esag t w e rd e n , d aß b e i S tö ru n g en d u rc h e le k trisc h e M asch in en sich am E m p fän g er w ohl M a ß n ah m en treffen lassen, d iese h e ra b z u d rü c k e n . D urch B e
n u tzu n g g u te r H o c h a n te n n e n un d e in w a n d fre ie r E rd u n g so w ie b ei m äß ig er V e rstä rk u n g und g erin g er R ü c k k o p p lu n g lä ß t sich d e r E m pfang b e d e u te n d v e rb e sse rn .
J A H R 1927 H E F T 13
Ein Flachspulen *Neutrodyne ^Empfänger
Von
Dr. F. Noack.
D e r in d en H e fte n 33 b is 36 d es „ F u n k “ , J a b r 1926, v e rö ffe n tlic h te A u fs a tz ü b e r e in e n Z y lin d e r- s p u le n -N e u tro d y n e -E m p fä n g e r h a t A n la ß zu z a h l
re ic h e n Z u s c h rifte n g e g eb e n , in d e n en d e r W u n sc h n a c h e in e r B a u b e s c h re ib u n g f ü r e in e n b ra u c h b a re n F la c h s p u le n e m p fä n g e r g e ä u ß e r t w u rd e . O bw ohl n ach m e in e r A n s ic h t Z y lin d e rs p u le n fü r d en N e u tro d y n e - E m p fä n g e r am b e s te n g e e ig n e t sin d , d a b eim B au e in e s F la c h s p u le n n e u d ro d y n e s v iel m e h r S o r g f a lt a u f d en Z u sa m m e n b au zu v e rw e n d e n i s t a ls b eim B au e in e s Z y lin d e rs p u le n n e u tro d y n e s , soll d ie g e w ü n sc h te B a u a n le itu n g g e g eb e n w e rd en .
G ru n d sätzlic h lassen sich fü r d as N e u tro d y n e g e rä t alle A rte n F la c h s p u le n v erw e n d e n , sofern sie genügend däm pfungsfrei sind. U n te r allen U m stän d en m uß a b e r — da Sie g eg en ü b er Z y lin d ersp u len eine g rö ß ere S treu u n g au f
w eisen — ein g rö ß e re r A b sta n d zw isch en d en ein zeln en S p u len e in g e h a lte n w erd en , als d as b ei Z y lin d ersp u len e r-
A bstim m ung d es e rs te n S ch w in g k reises d u rch die A n te n n e zu erre ic h e n . D as Ü b e rse tz u n g sv e rh ä ltn is d es e rs te n H o ch fre q u e n z tra n s fo rm a to rs ist n u r e tw a 1 : 4, u n d die S e le k tiv i
tä t d es E m pfängers w ird auf d iese W eise erh eb lich ge
steig ert.
F e rn e r seh en w ir, daß die S e k u n d ä rs e ite n d e r H o ch fre q u e n z tra n s fo rm a to re n je ein ü b e rh ä n g e n d e s E nde N Sj^
aufw eisen; es d ie n t b ei d en b e id e n e rs te n H o c h freq u en z
tra n sfo rm a to re n dazu, die A n te n n e an jede d ie s e r S pulen u n m itte lb a r legen zu k önnen. Beim e rs te n H o c h freq u en z
tra n sfo rm a to r e rh ä lt m an d an n eine etw a s fe s te re A n te n n e n kopplung. L egt m an die A n te n n e an d en z w e ite n H o ch fre q u e n z tra n s fo rm a to r (A J , so k a n n m an die e rs te R ö h re ganz a b sch alten , w as beim F ern em p fan g ste ts d an n m öglich sein w ird, w en n m an sich h in re ic h e n d w eit vom O rts se n d e r e n tfe rn t b efin d et o d e r n u r d iesen em pfangen will.
A i A2 A3
A bb. I.
fo rd erlich ist. A uch m üssen die W in d u n g seb en en d e r e in zeln en S pulen eine ganz b estim m te R ich tu n g g e g e n e in a n d e r aufw eisen, um in d u k tiv e R ü ck k o p p lu n g en zu v erm eiden.
W ie b e re its b e m e rk t, k ö n n en b elieb ig e F lach sp u len b e n u tz t w erd en ; ich h ab e eine b e so n d e re A rt von S p u len b e n u tzt, die b e so n d e rs g eeignet schienen, w eil sie ü b e r
schüssige E n d en aufw eisen, die m an e in e rse its se h r gut zur R ü ck kopplung, a n d e re rs e its zu r A n te n n e n k o p p lu n g v e r
w en d en k a n n 1).
Es ist jed o ch n ic h t ratsam , die L u ftsp u len se lb st zu w ickeln, d a die e rfo rd e rlic h e gleichm äßige H erstellu n g nu r seh r sch w er m öglich ist.
A bb. 1 gibt d as S ch altsch em a, A bb, 2 die V o rd e rse ite , A bb. 3 die In n e n se ite des E m pfängers ohne S pulen und R ö h ren und die A bb. 4 das gleiche m it R ö h ren w ieder, w ä h re n d A bb. 5 den* M o n tag ep lan d a rs te llt, in w elchem alle T eile v e rh ä ltn isg le ic h ein g e z e ic h n e t sind, so daß die M aße an H an d d es b e ig eg e b en en M a ß sta b e s ohne w e ite re s entnom m en w e rd e n können.
D as S c h altsch em a zeig t A bb. 1, u n d d a ra u s ist zu erseh en , daß d e r E m pfänger v e rsc h ie d e n e E ig e n a rte n aufw eist: z u n ä c h st fällt die in d u k tiv e A n ten n e n k o p p lu n g auf; sie w urde gew ählt, um eine verh ältn ism äß ig lose A n ten n e n k o p p lu n g zu e rh a lte n u n d eine m öglichst geringe B eeinflussung d e r
D V on m ir w u rd e n die E lite -H o c h fre q u e n z tra n s fo rm a to re n benutzt.
W e ite r fä llt die R ü c k k o p p lu n g auf; sie is t an d e r A u d io n rö h re a n g e b ra c h t und a rb e ite t nach dem P rin zip d e r R e in a rtz - rü ck k o p p lu n g . Ich h ab e die R ü c k k o p p lu n g m it A b sich t an die d ritte R ö h re allein gelegt u n d die in d u k tiv -k a p a z itiv e R ü c k k o p p lu n g gew ählt, w eil ich e in e rse its eine A b stim m ungsänderung d e r b e id e n e rs te n A b stim m k reise, a b e r au ch eine m erk lich e Ä nderu n g d er A bstim m ung d es d ritte n K reises v e rh in d e rn w ollte. Im ü brigen gilt für die R ü c k k o p p lu n g d as in m einem frü h e re n A u fsatze G esag te, n äm lich d aß sie bei V erw en d u n g ein e r H o ch a n te n n e überflüssig ist, a b e r den Em pfang m it B eh elfsan ten n e g e s ta tte t, un d daß m an sie so w enig als m öglich b e n u tz e n sollte.
D a b ei ric h tig e r N e u tra lisa tio n d es E m pfängers eine A u s
strah lu n g d e r d u rch die R ü c k k o p p lu n g e n ts te h e n d e n S chw ingungsenergie in die A n te n n e n ic h t sta ttfin d e t, so k a n n m an die R ü ck k o p p lu n g se h r gut zum A u fsu ch en ein es S e n d e rs b en u tze n , iftdem m an sie bis in d en S ch w in g b ereich e in ste llt u n d d en E m pfänger nach d en d a n n e in tre te n d e n In te rfe re n z tö n e n auf die S e n d e r ab stim m t; allerdings w ird m an bald, n ach ein ig er Übung, au ch ohne R ückkopplung, b e so n d e rs w enn m an d en E m pfänger einm al g eeic h t h at, die E in stellu n g m ühelos v o rn eh m en können.
F ü r die S ch altu n g ist a b sic h tlic h ein T ra n sfo rm a to re n v e rs tä rk e r gew ählt w o rd e n — obgleich ich in m einem frü h eren A u fsatz den W id e r s ta n d s v e rs tä rk e r em pfahl — , um d en E m pfänger n ic h t noch g rö ß er zu g e sta lte n . W ill m an jedoch einen W id e rs ta n d s v e rs tä rk e r a n sch alten , so
H E F T 13 J A H R 1927
B A I T U R
w ü rd e ich ra te n , d iesen N ie d e rfre q u e n z v e rs tä rk e r als b e so n d e re E in h eit zu b a u en .
Im B a u p l a n w ird auffallen, d aß d e r H o c h fre q u e n z tra n s fo rm a to r T r 2 n ic h t so w eit vom H o c h fre q u e n z tra n sfo rm a to r T r w e g g e rü c k t w u rd e w ie T r 3 von T r,; d as w a r n ic h t nötig, d a T r3 d e r in bezug auf in d u k tiv e R ü c k k o p p lu n g em pfind
lic h ste H o c h fre q u e n z tra n sfo rm a to r ist.
A bb. 2.
W ie b ei dem im „ F u n k -B a stle r" , J a h r 1926, H eft 33 bis 36, b e sc h rie b e n e n E m p fän g e r w ird au ch h ie r zw eck m äß ig ein P o te n tio m e te r P fü r die ric h tig e E in stellu n g d e r G itte rv o r
sp an n u n g d e r b e id e n e rs te n R ö h re n b e n u tz t.
W e ite r h ab e ich in dem n eu e n E m p fän g er die B lo c k k o n d e n s a to re n Cüa bis C ü4 v o rg eseh en , die eine Ü b erb rü ck u n g d e s P o te n tio m e te rs fü r d ie H o ch freq u en z d a rs te lle n . D ie Z u leitu n g en m üssen a b e r tu n lic h s t k u rz sein und ohne K n ic k e gezogen w erd en .
Um u n e rw ü n sc h te K o p p lu n g en infolge d e r allen R ö h re n g em ein sam en A n o d e n b a tte rie zu v erm eid en , w u rd e n die b e id e n B lo c k k o n d e n sa to re n C ü2 und C ü4 e in g e sc h a lte t. F ü r Cü„ bis C ü . nehm e m an D u b ilie rk o n d e n sa to re n von 2000 cm m it m öglichst gutem Is o la tio n sw id e rs ta n d ; alle v ie r K o n d e n s a to re n m üssen au ch vorzüglich gegen die G ru n d p la tte is o lie rt w erd en .
A ls H o c h fre q u e n z d ro sse l w u rd e eine T e le p h o n sp u le g e
nom m en — tr o tz ih r e r g erin g eren G ü te g eg en ü b er d e r von m ir im frü h e re n A u fsatz b e sc h rie b e n e n D ro ssel — , um eine R ü ck w ick lu n g auf die F la c h sp u le n zu v erm eid en .
E in z e lte il o d e r ein e L eitung, m it dem H olz d ir e k t in B e rü h ru n g kom m t.
F ü r die B efestigung d e r H o c h fre q u e n z tra n sfo rm a to re n v e r w en d e m an k le in e H a rtg u m m ib lö ck e, m it e tw a 1,5 cm h ohen H artgum m ifüßen. D ie A n sch lü sse w e rd e n an d e r U n te rs e ite d ie s e r B ö ck e v o rgenom m en; d ie B ö ck e w e rd e n m it je 5 B u ch sen v e rse h e n , d e re n A b s ta n d sich au s dem S te c k e r a b s ta n d d e r zu v e rw e n d e n d e n S p u len erg ib t. M an b eso rg e sich d ah er, eh e m an an d as B o h ren d e r B ö ck e geht, die S pulen.
A ls D re h k o n d e n s a to re n v e rw e n d e m an fü r d e n 1. u n d 2. A b stim m k o n d e n sa to r u n d C 2 je ein en 500 cm -K o n d en - s a to r ohne jed e F e in e in ste llu n g ; auch d e r 3. A b stim m k o n d e n s a to r C3 soll 500 cm b e tra g e n , jed o ch m it F e in e in stellung, d a h ie r die S e le k tiv itä t b e re its re c h t e rh e b lic h ist.
D re h k o n d e n s a to re n m it F e in k o n d e n s a to re n v e rw e n d e m an n ich t, d a sich d e r E m p fän g er d an n n ic h t e ic h e n läß t. A ls R ü c k k o p p lu n g sk o n d e n s a to r C 4 re ic h t ein 250 c m -D reh k o n - d e n s a to r m öglichst m it F e in e in ste llu n g aus. A n F a b rik a te n k ö n n e n alle N ie re n p la tte n - o d e r F re q u e n z k o n d e n s a to re n g u te r A u sführung v e rw e n d e t w e rd e n , als R ü c k k o p p lu n g s
k o n d e n s a to r genügt ein H a lb k re isk o n d e n sa to r.
D ie G rö ß e d e r H e iz w id e rs tä n d e R 1 bis R 5 ric h te t sich n a c h d en zu v e rw e n d e n d e n R ö h ren .
A n R ö h ren w u rd e n a u s p ro b ie rt: A ls 1. u n d 2. R ö h re V alvo Ö konom H, als 3. R ö h re V alvo Ö konom N, un d au ch die T e k a d e -R ö h re V T 110, d och e ig n e t sich au ch jede a n d e re A u d io n rö h re , m eist auch alle g eb rä u c h lic h e n N ie d e rfre q u e n z rö h re n fü r d iese S tufe. A ls 4. R öhre, also als e rs te N ie d e r
fre q u e n z rö h re , w u rd e n von m ir u. a. die R ö h re V alvo Ö konom N u n d R E 152 bzw . R E 154 genom m en, d och lä ß t sich g e ra d e in d ie s e r S tufe jed e g eb rä u c h lic h e N ie d e rfre q u e n z v e rs tä rk e r rö h re , w elch e ü b e r ein en S ättig u n g sstro m von n ic h t u n te r 8 bis 10 m A v erfügt, ein sc h a lte n . A ls le tz e R öhre neh m e m an u n b e d in g t ein e seh r k rä ftig e R öhre, d a die L a u t
s tä rk e b ei dem E m p fän g er so groß ist, d aß sie le ic h t ü b e r
s te u e rt w ird, w o d u rch die an sich u n ü b e rtre fflic h e K lang
farb e d es N e u tro d y n e -E m p fä n g e rs le id e t. D a d e r E in fac h h e it h a lb e r die G itte rv o rs p a n n u n g fü r d ie b e id e n le tz te n R ö h re n gem einsam ist, em pfiehlt es sich, als le tz te R ö h ren
A bb. 3.
D ie M o n tag e d e r E in z e lte ile g eh t h in re ic h e n d d e u tlic h aus d e n v e rs c h ie d e n e n A b b ild u n g en (A bb. 2— 4) h e rv o r; m an h a lte sich m öglichst g en au an d e n B au p lan (A bb. 5), d an n w e rd e n M ißerfolge n ic h t a u ftre te n . A uf jed en F a ll is t auf b e s te Iso latio n zu a ch te n . M an nehm e die V o rd e rp la tte aus H artgum m i, die G ru n d p la tte aus gut a u sg e tro c k n e te m H olz, doch a c h te m an d arau f, d aß k ein einziges h o c h fre q u e n z fü h re n d e s M e ta llstü c k , sei es ein e S c h rau b e o d e r ein
m öglichst zw ei zu w ählen, die gleiche G itte rv o rs p a n n u n g e rfo rd ern .
A ls Ü b e rse tz u n g sv e rh ä ltn isse für die N ie d e rfre q u e n z tra n s fo rm a to re n nahm ich 1 : 6 für d en e rs te n un d 1 : 4 fü r d en z w e ite n ; ich e rh ie lt jed o ch eine noch b e ss e re K langfarbe, d ie sich p ra k tis c h von d e r ein es W id e rs ta n d s v e rs tä rk e rs k au m u n te rs c h e id e t, w en n ich die Ü b e rse tz u n g sv e rh ä ltn isse e n ts p re c h e n d 1 : 4 un d 1 : 3 w äh lte. A uf je d e n F all b e n u tz e
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B n ?m D
m an n u r gute k a p a z itä ts sc h w a c h e T ran sfo rm ato ren , die ein genügend d ic k e s E ise n p a k e t aus erstk lassig em E isen b lech aufw eisen!
A ls G itte ra b le ite w id e rs ta n d ist ein H o ch o h m w id erstan d
sch alten d es T elep h o n s bzw, d es L a u tsp re c h e rs h in te r die A u d io n - o d e r die e rs te N ie d e rfre q u e n z rö h re g e sta tte n .
A n d e r R ü ck seite d e r G ru n d p la tte w ird zw eckm äßig eine K lem m leiste L aus H artgum m i a n g eb rach t, die m it 8 B uch-
A bb. 4.
von 2 M egohm e in g e b a u t w o rd en ; als G itte rb lo c k k o n d e n sa to r C 5 w u rd e ein L u ftb lo c k k o n d e n sa to r von 250 cm b e n u tzt.
S tö ru n g en , d ie sich d u rch die A n o d e n b a tte rie erg eb en
sen o d e r K lem m sch rau b en v e rs e h e n w ird, an die die H eiz- (+ H un d — H) und die A n o d en sp an n u n g en (— A, + A bis + A ), sow ie die n eg ativ e G itte rv o rs p a n n u n g (— GVsp.) a n gelegt w e rd e n kö n n en . Die L eiste L ist auf jed en F a ll aus
kön n en , v e rm e id e t m an, w enn m an die A n o d e n b a tte rie d u rc h ein en B lo c k k o n d e n sa to r (C6) von m in d esten s 1 bis 2 /uF ü b e rb rü c k t; d ie s e r K o n d e n sa to r ist d e r einzige A p p a ra tte il, d e r d ir e k t auf d e r H o lz p la tte au fg e se tz t w erd en k an n ; d och sorge m an u n b e d in g t dafür, daß seine A n sch lu ß klem m en d as H olz n ic h t b erü h ren .
P a ra lle l zu d en P rim ä rs e ite n d e r N ie d e rfre q u e n z tra n sfo r
m ato ren liegen je ein B u ch se n p a a r Tj und T 2, die d as A n-
H artgum m i zu nehm en, d am it die L eitu n g en u n te r k ein en U m stän d en m it d e r G ru n d la tte in B erü h ru n g kom m en.
D ie H o ch freq u en zd ro ssel D b e s te h t, w ie schon eingangs gesagt, aus e in e r T e lep h o n sp u le o h n e E i s e n k e r n m it einem W id e rsta n d von 1000 Ohm; sie w ird links vom R ö h re n so ck el d es A udions a n g e b ra c h t un d soll u n te r allen U m stän d en so m o n tie rt w erd en , d aß sie in d e r L uft h än g t o d e r irg e n d w ie m it H artgum m i gegen d ie G ru n d p la tte is o lie rt ist.
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B e m e rk e n sw e rt is t noch die M o n tag e d e r N e u tro d o n - k o n d e n s a to re n Cn; sie w e rd e n d ir e k t zw isch en die M e ta ll
k ö rp e r d e r D re h k o n d e n sa to re n C 1 u n d C 0 e in e rse its u n d C 0 u n d C3 a n d e re r s e its gelegt; d a n n k ö n n e n sie ganz in d e r L uft h ängen. D ie N e u tra lisa tio n ist b ei dem E m pfänger d e ra r tig sc h a rf e in ste llb a r, d aß d as V e rsc h ie b e n von noch n ic h t 1 mm d e r N e u tro d o n e h ü lse genügt, um die N e u tra lisa tio n zu b eseitig en . A uf je d e n F all ist es gut, die H ülsen d u rc h ein k le in e s S tü c k c h e n L itze m it dem ein e n P ol d es N e u tro d o n e s jew eils zu v e rb in d e n , w ie d a s au s d e r A bb. 5 zu e rs e h e n ist.
D ie M o n tag e d e r L e itu n g e n muß, b e so n d e rs im H o c h fre q u e n z te il, se h r sorgfältig v o rgenom m en w e rd e n ; am b e s te n eignen sich v e rs ilb e rte V ie rk a n td rä h te , D ie L e i
tun g sfü h ru n g g eh t aus A b b . 5 u n d A b b . 3 h e rv o r; m an lege z u n ä c h st von d e r E rd k le m m e E n a c h P Q d es H o c h fre q u e n z tra n s fo rm a to rs T ra ein en h o riz o n ta l liegenden, zw eim al g e
k n ic k te n D ra h t; P 0 u n d N w e rd e n u n te rh a lb des S ockels vo n T r, m ite in a n d e r v e rb u n d e n . D ie vo n A , n ach P„ von T rt g eh en d e L eitu n g lie g t o b e rh a lb d e r L eitu n g E bis P Q (vgl. A b b . 3). A 0 bis S T liegt h o rizo n tal. D er K o n d e n sa to r C ü x sc h w e b t zw eck m äß ig in d e r L uft u n d s tü tz t sich auf die vom W id e rs ta n d Ra n a c h d e r e rs te n R ö h re fü h ren d e L e i
tu n g . N bis C ü1 lie g t u n te rh a lb A g bis Sg von T r Q. A g bis S 1 von T r 2 lieg t k u rz h in te r A , hoch u n d ü b e rb r ü c k t N bis Cüa un d S 0 bis 1. R ö h re. D ie von d e r V e rb in d u n g sleitu n g S Q bis 1. R ö h re n a c n dem e rs te n D re h k o n d e n sa to r Ca a b g e h e n d e L e itu n g 1 geht s e n k re c h t in d ie H öhe, D ie vom A c h se n te il d es K o n d e n sa to rs n ach d e r L eitu n g Cüg bis N fü h re n d e L eitu n g ist eb en falls d ir e k t in d ie H öhe zu legen, je d o c h so, d aß sie n ic h t zu d ic h t an L eitu n g 1 zu lieg en kom m t. D ie L eitu n g 3 is t d ir e k t von N d es T r 2 n ach dem A c h se n te il von C 2 zu ziehen, indem 3 z u n äch st, von N a n gefangen, e tw a s h o rizo n tal, d an n s e n k r e c h t n ach C 2 in die H öhe g efü h rt w ird. L eitu n g 4 g eh t am b e s te n gleich sch räg vom G itte r d e r R ö h re 2 n ach dem K o n d e n sa to r C0 hinauf.
D ie L eitu n g 5 soll u n te rh a lb a lle r L e itu n g en u n d in g en ü gendem A b s ta n d von ih n en n ach P 1 von T r 3 v erlau fen . Die L eitu n g 6 g eh t eb en falls m öglichst d ir e k t; 7 fü h rt von d e r V o rd e rp la tte sch räg n a c h L eitu n g 6. L eitu n g 8 fü h rt vom G itte rb lo c k k o n d e n s a to r C 5 z u n ä c h st s e n k re c h t in die H öhe, um d a n n gegen d e n K o n d e n sa to r C , hin g e k n ic k t zu w erd en . L eitu n g 9 fü h rt z u n ä c h st von d e r A n o d e d e r 3. R ö h re e tw a 2 cm in d ie H öhe, g eh t d a n n bis zum in A bb. 5 g e z e ic h n e te n K n ick h o riz o n ta l u n d d a n n d ir e k t zum K o n d e n sa to r C .;
L e itu n g 10 w ird w ie in A bb. 3 gezogen. L eitu n g 11 v e rle g t m an e tw a 3 bis 4 cm p a ra lle l zu Cn. A lle ü b rig en L eitu n g en g eh en h in re ic h e n d genau au s A bb. 3 u n d 5 h erv o r.
D ie E in stellu n g d e r N e u tra lisa tio n erfo lg t w ie üblich:
w ill m an b e isp ie lsw e ise die 1. R ö h re n e u tra lisie re n , so s c h a lte t m an die H eizung d e r e rs te n R ö h re aus u n d sc h ie b t am N e u tro d o n Cn (zw, C un d C2) so lange die H ülse h in un d her, b is ein v o rh e r auf g rö ß te L a u ts tä rk e e in g e s te llte r k rä ftig e r S e n d e r ganz o d e r fa s t ganz im T e le p h o n v e rsc h w in d e t. D abei m üssen a b e r die ü b rig en R ö h ren g e
h e iz t sein. W ill m an die 2. R ö h re n e u tra lisie re n , so sc h a lte t m an die H eizung d e r 2. R ö h re aus, lä ß t alle ü b rig e n b re n n e n und v e rs te llt d en z w e ite n N e u tro d o n e k o n d e n s a to r Cn (zw, C 2 u n d C J bis zum V ersc h w in d e n d es S en d ers. Z w e c k m äßig ist es, m it d e r N e u tra lisa tio n d e r 2, R ö h re zu b e ginnen, un d d an n e rs t die e rs te R ö h re zu n e u tra lisie re n . Die E in stellu n g d e r N e u tra lisa tio n is t b ei d iesem E m p fän g er un - gem ein scharf.
Die L e i s t u n g s f ä h i g k e i t d es E m pfängers ist genau so groß w ie die d es frü h e r von m ir b e sc h rie b e n e n Z y lin d e r
spu len em p fä n g ers. M an k a n n m it e in e r H o c h a te n n e schon m it 4 R ö h re n ohne R ü ck k o p p lu n g alle e u ro p ä isc h e n S e n d e r im K o p fh ö rer, m it 5 R ö h re n im L a u ts p re c h e r em pfangen, ohne d aß m an die R ü c k k o p p lu n g b e n u tz t; doch w ird ein g ro ß er T eil d e r d e u ts c h e n S e n d e r in B erlin b e re its m it v ie r R ö h re n b ei B en u tzu n g e in e r g u ten A u ß e n a n te n n e m it L a u t
s p re c h e r g ehört.
W ill m an m it R a h m e n em pfangen, so e n tfe rn e m an A n te n n e un d E rd e un d sch ließ e an die A n te n n e n - bzw.
E rd k lem m en d en R ah m en an. D iese A rt d es R a h m e n an sch lu sses w ird z u n ä c h st m e rk w ü rd ig an m u ten , ist jedoch v o rte ilh a fte r als d e r d ir e k te R ah m en an sc h lu ß an d e n e rs te n D re h k o n d e n sa to r, w eil die N e u tra lisa tio n beim a p e rio d isch en R ah m en an sc h lu ß v ie l le ic h te r m öglich is t als beim d ire k te n . D ie L a u ts tä rk e b ei ap erio d isc h e m R ah m en an sch lu ß ist vollkom m en b efried ig en d .
L iste der E in zelteile.
Zum B au d es E m p fän g e rs w e rd e n b e n ö tig t:
1 V o rd e rp la tte aus H artgum m i, 78X 20 cm,
1 G ru n d p la tte aus a u sg e tro c k n e te m H olz, 78X 25 cm, 3 W in k el zum B efestig en d e r b e id e n P la tte n ,
3 D re h k o n d e n sa to re n , 500 cm, ohne F e in k o n d e n s a to r Ci bis C3,
1 D re h k o n d e n s a to r ohne F e in k o n d e n s a to r 250 cm C*, 2 F e in e in ste llv o rric h tu n g e n für Cs u n d C4,
5 H e iz w id e rstä n d e , G rö ß e ric h te t sich n ach d en zu v e r
w e n d e n d e n R öhren,
1 P o te n tio m e te r, 400 b is 700 Ohm, 2 N e u tro d o n e k o n d e n s a to re n ,
4 B lo c k k o n d e n sa to re n Cüi bis CÜ4, je 2000 cm, 1 L u ftb lo c k k o n d e n sa to r Cs, 250 cm,
1 G itte ra b le ite w id e rs ta n d Ra, 2 M egohm (nur g u tes F a b rik at!),
1 H a lte r dazu,
5 k a p a z itä ts fre ie R ö h ren so ck el, 1 B lo c k k o n d e n sa to r Ca, 1 bis 2 ^F ,
1 N ie d e rfre q u e n z tra n sfo rm a to r 1 : 6 resp . 1 : 4, 1 N ie d e rfre q u e n z tra n sfo rm a to r 1 : 4 resp . 1 : 3,
1 K lem m leiste au s H artgum m i fü r A n te n n e n - u n d E rd anschlüsse,
1 K lem m leiste aus H artgum m i für H eiz- u n d A n o d e n anschlüsse,
3 H o c h fre q u e n z tra n sfo rm a to re n m it B öcken,
1 T elep h o n sp u le, 1000 Ohm, ohne E isen als D rossel D, 12 K lem m sch rau b en für A n te n n e n -, E rd -, H eiz- und
A n o d en an sch lü sse, 6 B uchsen Ti bis Ts,
V e rs ilb e rte r V ie rk a n ts c h a ltd ra h t, R ö h re n sieh e im T e x t.
Prof. Dr. Pungs nach Braunschweig berufen.
D r.-Ing. L eo P u n g s , O b e rin g e n ie u r d e r C. L o ren z A.-G., B erlin, w u rd e als o rd e n tlic h e r P ro fe sso r fü r F e rn m e ld e te c h n ik an d ie T ech n isc h e H ochschule B rau n sch w eig b e ru fen ; so folgt e r Prof, R iem en sch n eid er, d e r v o r e tw a einem J a h r aus dem gleichen W irk u n g sk re is als o rd e n tlic h e r P ro fe sso r an die T e c h n isc h e H o ch sch u le K a rlsru h e b eru fen w o rd e n ist.
Pungs stu d ie rte in D a rm sta d t, w ar im A n schluß an das S tu d iu m d o rt einige J a h r e A ssiste n t am e le k tro te c h n is c h e n In s titu t u n d ging d an n zu B row n, B o v eri u. Cie., w o e r im E le k tro m a s c h in e n b a u tä tig w ar. 1912 p ro m o v ie rte Pungs b ei P ro fe sso r P e te r s e n in D a rm s ta d t m it e in e r A rb e it ,,Ü ber d as e le k tris c h e V e rh a lte n flüssiger Iso liersto ffe bei h o h en W e c h se lsp a n n u n g e n “.
B e re its 1912 tr a t Pungs in d e n D ien st d e r C. L o ren z A .-G . W ä h re n d d es K rieges a rb e ite te e r in d e r H a u p tsa c h e bei d e r V e rsu c h sa b te ilu n g d es N a c h ric h te n w e s e n s d e r M arine in K iel. S ein e T ä tig k e it fü h rte zu w e se n tlic h e n E rg eb n issen bei d e r O rtsb estim m u n g von S e e fah rzeu g en un d L uftschiffen d u rc h d ra h tlo se T e le g ra p h ie . N ach dem K rieg e k e h rte Pungs z u r C. L o ren z A .-G , z u rü c k und le ite te d o rt m it großem E rfolge d as L a b o ra to riu m fü r F u n k te le g ra p h ie . S ein e A rb e ite n e r s tr e c k te n sich auf d as G e b ie t d e r d r a h t
lo sen T elep h o n ie, d e r H och freq u en zm asch in en , d e r S c h n e ll
te le g ra p h ie und d e r M e h rfa c h te le p h o n ie auf L eitungen, Pungs ü b ern im m t am 1. J u li d. J . an d e r T e c h n isc h e n H o ch sch u le B rau n sch w eig d as in zw isch en fe rtig g e ste llte n eu e In s titu t fü r F e rn m e ld e - und H o c h freq u en ztech n ik .
A bb. 4. E E 152 (neu).
f y
-1t 8 0 +8 A bb. 6. L V 215.
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-16 8 0 + 8 A bb. 8. L V 250.
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$-16 8 0 t?
A bb. 10. A m p la d y n , 2 V o lt.
A bb. 11. S u p e rd y n A bb. 12f S u p e rd y n (a lt), 2 V o lt. (neu), 2 V o lt.
A bb. 13. A m p la d y n , A bb. 14. S u p e rd y n , A bb. 15. V T 128.
4 V o lt. 4 V o lt.
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“16 8 0 +21/
A bb. 16.
DV 27/2 H .
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-Ife ? 0 -UV A bb. 17.
D V 27/2.
A bb. 18. A bb. 19.
D V 2 7 /4 H . D V 27/4.
A bb. 20. A bb. 21.
DV 26/2. D V 26/4.
A bb. 26.
H o llam , 4 V.
A bb. 27.
G a r a n tie 2.
vrv m>4
m \ L _ 7
-16 8 0 +8/
A bb. 33. M I I .
