Die Kristalldetektoren
Der gegenwärtige Stand der experimentellen Erforschung.
Von
Dr. Walter Zeidler.
Die le tz te n J a h r e h ab e n in d e r E m p fan g stech n ik d er d ra h tlo se n T e le g ra p h ie und T elep h o n ie auf dem G e b ie t d e r R ö h ren em p fän g er ein e so vollkom m ene L ösung d e r g e ste ll
te n A u fg ab en g eb rach t, d aß im A u g en b lick sch w erlich eine e n ts c h e id e n d e W e ite re n tw ic k lu n g in d ie s e r R ichtung zu e r w a rte n ist. D iese E rfolge sind, d u rch die im K riege ge- w altig g e fö rd e rte E n tw ick lu n g v o rb e re ite t, d a ra u f z u rü c k zuführen, d aß n e b e n d e r T h e o rie d e r E m pfangsschaltungen vo r allem d ie W irk u n g sw eise d e r E le k tro n e n rö h re w e it
g eh en d b e k a n n t und th e o re tis c h v e rtie ft ist. D ad u rch sind uns v iele M itte l an die H an d gegeben, Ä n d eru n g en d e r E m pfangsbedingungen d u rc h e n ts p re c h e n d e K o n stru k tio n d er E m p fän g e rteile zu v erw irk lic h en . D ies kom m t in d e r großen Zahl d e r S p e z ia lrö h re n k o n stru k tio n e n zum A u sd ru ck . D as B e stre b e n geht je tz t m eh r dahin, die G e rä te in d e r B e d ie nung e in fa c h e r zu g e sta lte n u n d die A nschaffungs- sow ie B e trie b s k o s te n zu sen k en .
Beim D e te k to r lieg t die S ach e g e ra d e u m g ek eh rt. Daß er n ic h t schon v o llstän d ig von d e r R ö h re v e rd rä n g t ist, h at sein en G ru n d e in e rse its in d e r E in fac h h eit d e r S ch altu n g un d d en gerin g en B e trie b sk o ste n , a n d e re rs e its in d e r R e in h e it d e r W ie d e rg a b e , die von d e r R ö h re n och n ic h t e rre ic h t ist. Die Z ahl d e re r, die um d e r K la n g re in h e it w illen ' seine M ängel d e r g erin g eren L a u ts tä rk e , d e r m äßigen B e trie b s sic h e rh e it u n d d e r lästig en K o p fh ö re r in K auf nehm en, ist re c h t b e trä c h tlic h . D och um die M öglichkeit, d u rch E in griffe in sein en M echanism us sein e M ängel zu b eseitig en , ist es noch sch lech t b e ste llt. W ie lo h n e n d m ü ß ten N e u e run g en auf diesem G e b ie t sein, d u rc h die dem R undfunk viele n eu e F re u n d e g ew onnen w ü rd en . A b e r sie b lieb en b is h e r aus, w ie ein B lick in die L ite ra tu r d e r le tz te n 15 J a h r e le h rt. Zum B eisp iel fin d et E ccles schon 1910 b ei seinen U n tersu ch u n g en ü b e r D e te k to re n , d aß die K o m b in atio n R o t
z in k e rz —K u p ferk ies, die je tz t u n te r v e rsc h ie d e n e n w o h l
k lin g en d en N am en w ie d e r so se h r zu E h ren gekom m en ist, an E m p fin d lich k eit viele a n d e re ü b e rra g t. D ie geringen F o rts c h ritte sind um so w en ig er v e rstä n d lic h , als die E n t
w icklung d es R u n d fu n k s d e r gro ß en Z ahl d e r A m a te u re G e le g e n h e it b ot, m it diesem sc h a ltte c h n isc h ein fach en G e rä t V ersu ch e a n z u ste lle n un d ein großes B e o b ach tu n g sm aterial b eizu b rin g en .
D am it soll a b e r n ic h t gesagt sein, daß m an dem D e te k to r
p ro b lem n ic h t g enügende A u fm e rk sa m k e it zu g e w a n d t h ä tte . D ie L ite ra tu r e x p e rim e n te lle n und th e o re tis c h e n In h a lts ü b e r d ie s e n Stoff ist schon b e trä c h tlic h angeschw ollen, ohne a b e r b is h e r zu sic h e re n E rg eb n issen g efü h rt zu h a b e n 3). Die S c h w ie rig k e it b e s te h t darin, d aß es n och n ic h t gelungen ist, d ie c h a ra k te ris tis c h e n E rscheinungen, die o ffenbar auf p h y sik a lisc h e m u n d chem ischem G e b ie t liegen u n d d a d u rc h die V e rh ä ltn isse noch u n ü b e rs ic h tlic h e r g e sta lte n , von vielen
1) G e n au e L it e r a t u r a n g a b e n b ei L e h n h a r d t, D e r D e te k to r , B e rlin 1926.
u n b e d e u te n d e n N eb e n e ffe k te n zu tre n n e n . D eshalb finden die E rk lä ru n g sv e rsu c h e k e in e sich ere S tü tz e an d en B eo b ach tu n g en . In diesem M ißerfolg e in e r th e o re tis c h e n D eu tu n g w ied eru m ist d e r G ru n d zu dem b ish er erfolglosen B e
m ühen zu suchen, die E m p fan g stech n ik d es D e te k to rs w e ite rz u e n tw ic k e ln . E rst eine b efried ig en d e E rk läru n g
A bb. 1. S c h le if e n c h a r a k te r is tik . — N o rm a le K e n n lin ie . (N ach T rey .)
d e r G le ic h ric h te rw irk u n g w ird es au ssich tsreic h ersch ein en lassen, z ie lb e w u ß t an die V ervollkom m nung zu gehen.
S teig eru n g d e r E m pfindlichkeit und B e trie b ssic h e rh e it sind die A ufgaben, d e re n Lösung m an e rst d ann w ird erfo lg re ic h e r a n stre b e n können. W enn auch n u r d ie geringe E n erg ie d e r E m p fan g san ten n e zu r V erfügung ste h t, k ö n n te doch noch E n tsc h e id e n d e s in ih re r A u sn u tzu n g e rre ic h t w erd en , d a d as V erh ältn is E nergie im D e te k to rk re is zu A n te n n e n e n e rg ie b is h e r kaum grö ß ere W e rte als 1 : 7 e r re ic h t, d e r W irk u n g sg rad also re c h t gering ist.
In le tz te r Z eit sind einige A rb e ite n v e rö ffe n tlic h t w orden, d ie eine E rw e ite ru n g d e r e x p e rim e n te lle n G ru n d lag en b e d e u te n und für die E rk lä ru n g d e r G le ic h ric h te rw irk u n g des D e te k to rs W eg w eiser sein können. L ange Z eit w ar allen th e o re tisc h e n E rö rte ru n g e n so w e ite r R aum gelassen — gibt es doch m ehr als ein h a lb e s D u tzen d E rk läru n g sm ö g lich k e ite n — , w eil die Einflüsse d e r O b erfläch en b esch affen h eit d es D e te k to rm a te ria ls, se in e r ch em isch en Z usam m ensetzung, d e r T e m p e ra tu r, d es D ru ck es un d a n d e re r F a k to re n auf seine A rb e itsw e ise noch völlig u n g e k lä rt w aren. F e rn e r h a tte
H E F T 25 J A H R 1927
b a V t i i r
m an b e o b a c h te t, daß sich die S tro m ric h tu n g im D e te k to r k re is für d ic h t b e n a c h b a rte P u n k te d es K ris ta lls u m k e h rt, ein B efund, d essen th e o re tis c h e D eu tu n g S c h w ie rig k e ite n m a c h te u n d zu e in e r E rw e ite ru n g d e r T h e o rie n zw ang.
V on allen E rk lä ru n g sv e rs u c h e n w a r es z u n ä c h st die A n nah m e d e r E rzeu g u n g e in e r s e k u n d ä re n th e rm o e le k tris c h e n G leich sp an n u n g , die m it d en B e o b a c h tu n g e n n ic h t m eh r in E in k lan g zu b rin g en w ar. M an h a t sie aufgegeben, seitd em sich die T rä g h e itslo sig k e it d e r D e te k to r e n bis zu se h r h o h en F re q u e n z e n erg e b e n h a t, eine T a tsa c h e , die m it d e r A n nahm e th e rm isc h e r E ffek te n ic h t v e re in b a r ist. Ä hnlich v e rh ä lt es sich m it ein ig en T h e o rie n , d ie v ie lle ic h t auf den e in e n o d e r a n d e re n F all a n w e n d b a r sind, a b e r k ein esw eg s die G e sa m th e it a lle r E rsc h e in u n g e n n u r ein ig erm aß en e r k lä re n . U n te r d e n e le k tro ly tis c h e n u n d e le k tro n e n th e o re tisc h e n D e u tu n g sv e rsu c h e n d ag eg en is t ein e en d g ü ltig e E n t
sch eid u n g n och n ic h t zu treffen , w en n auch im A u g en b lick
A bb. 2. K e n n lin ie n f ü r v e rsc h ie d e n e T e m p e ra tu re n . (N ach L u c h s in g e r.)
v ie le s fü r ein e E rk lä ru n g d e s G le ic h ric h te re ffe k te s aus d en A n sch au u n g en d e r A to m th e o rie sp rich t.
In v e rs c h ie d e n e r R ich tu n g sind n u n V ersu ch e a n g e ste llt w o rd en , die ein e w e se n tlic h e K läru n g d es T a ts a c h e n m a te ria ls h e rb e ig e fü h rt h ab en . Z u n äch st is t es die F rag e, ob eine F lü s sig k e its sc h ic h t an d e r O b erfläch e d es K rista lls für die G le ic h ric h te rw irk u n g von B ed eu tu n g ist, T re y 2) w e ist nach, d aß n ach so rg fältig er B eseitig u n g e in e r S c h ic h t d e r K ris ta ll
o b erfläch e d u rc h S ch a b e n d ie D e te k to rw irk u n g e rh a lte n b le ib t un d die n o rm ale K en n lin ie au fw eist, w ä h re n d sich F e u c h tig k e it an d e r O b erfläch e d u rc h eine S chleifen b ild u n g d e r C h a ra k te ris tik zu e rk e n n e n gibt. T rä g t m an die S tro m w e rte fü r p o sitiv e u n d n e g a tiv e S p an n u n g en am D e te k to r im gleich en Q u a d ra n te n ein es A c h se n k re u z e s ein, w ä h re n d sonst häufig die für n e g a tiv e S p an n u n g en in d e n d ritte n Q u a d ra n te n ein g e z e ic h n e t sind, so k re u z e n sich in diesem F alle die p o sitiv e n un d n e g a tiv e n Ä ste d e r S tro m -S p a n n u n g sk u rv e n . D ie U n ip o la ritä t w e c h se lt also beim Ü bergang von sc h w ä c h e re n zu s tä rk e re n S trö m e n d as V o rzeich en (A bb, 1).
A u ch g e p u lv e rte s M a te ria l, d as vom K ris ta llw a s se r b e fre it w ar, zeig te G leich rich tu n g . D iese E rg eb n isse lassen eine
2) P h y s . Z e its c h r. 26, 849, 1925.
e le k tro ly tis c h e D eu tu n g d es E ffek tes u n te r M itw irk u n g e in e r F e u c h tig k e itssc h ic h t an d e r K rista llo b e rflä c h e o d e r u n te r dem Einfluß d es K ris ta llw a s se rs n ic h t m eh r zu. N ich t von d e r H an d zu w eisen is t a b e r vorläufig ein e a n d e re M ög
lic h k e it, e le k tro ly tis c h e V orgänge für die U n ip o la ritä t d es D e te k to rs v e ra n tw o rtlic h zu m achen, w en n m an d en K ris ta ll als fe s te n E le k tro ly te n b e tr a c h te t. E rsch ein u n g en d ie s e r A rt h a t m an in n e u e re r Z eit z, B, am G las b e o b a c h te t, d aß näm lich au ch in fe s te n S toffen eine W a n d e ru n g e le k trisc h g e la d e n e r T eilch en m öglich is t un d b ei E rw ärm u n g a n s e h n lich e B e trä g e e rre ic h t. Z w ei S c h w ie rig k e ite n ste llte n sich d ie s e r D eu tu n g e n tg eg e n : d e r b is h e r b e o b a c h te te R ic h tu n g s
w ech sel d es g le ic h g e ric h te te n S tro m es b e i Ä n d eru n g d e r K o n ta k ts te lle un d die T rä g h e itslo sig k e it d e r D e te k to r e n bei h ö h e re n F re q u e n z e n , die u n b e d in g t b ei Io n e n w a n d e ru n g h e r a b g e se tz t w e rd e n m üßte. D e r le tz te E in w an d b le ib t n och b e ste h e n , w ä h re n d b e i V e rsu c h e n aus d e r jü n g sten Z eit ein R ich tu n g sw ech sel d es D e te k to rs tro m e s n ic h t b e o b a c h te t w e rd e n k o n n te 3). V ielm eh r e rg a b e n z a h lre ic h e M essungen, d aß u n te r n o rm alen V e rsu ch sb ed in g u n g en s te ts d e r R ic h tu n g ssin n e in d e u tig u n d fü r die b e tre ffe n d e D e te k to rk o m b in a tio n c h a ra k te ris tis c h ist. N ur b ei u n k o n tro llie rb a re n , la b ile n V e rh ä ltn iss e n d es S y stem s m ach te sich eine U m k e h rung b e m e rk b a r. D ie G rü n d e für d iese E rsch ein u n g sind d a b e i sic h e r in d en u n d e fin ie rb a re n u n d re in zufälligen ä u ß e re n B edingungen d e r D e te k to re in s te llu n g zu suchen.
D iese V ersu ch e, die sich vorläufig n u r auf B leiglanz u n d P y rit in z a h lre ic h e n n a tü rlic h e n u n d k ü n stlic h e n K ris ta lle n b ezie h en , m ü ß ten n och w e ite rh in sy ste m a tisc h fo rtg e s e tz t u n d v o r allem u n te r q u a n tita tiv a n g e b b a re n D ru c k e n an d e r K o n ta k ts te lle a n g e ste llt w e rd e n . D enn die en d g ü ltig e S ic h e rste llu n g d ie se s R e su lta ts w ü rd e für die T h e o rie die B efreiung von m a n c h e r s tö re n d e n H ilfsh y p o th ese b e d e u te n . B eiläufig sei b e m e rk t, d aß sich b ei d ie s e n M essungen d as k ü n stlic h e D e te k to r m a te ria l dem b e s te n n a tü rlic h e n als d u rc h a u s g leich w e rtig erw ies.
V on d en gleich en V e rfa sse rn w u rd e au ch eine V e rsu c h s
re ih e a u sg efü h rt, die d as D e te k to rp ro b le m einm al vo n d e r ch em isch en S e ite an faß t, um die B ezieh u n g en zw isch en G le ic h ric h te rw irk u n g u n d ch em isch er Z usam m en setzu n g zu u n te r s u c h e n 4). D ie V ersu ch e e rs tr e c k te n sich w ie d e r auf k ü n stlic h e n un d n a tü rlic h e n B leiglanz un d P y rit. D ie A n a lyse ergab, daß beim B leiglanz die K ris ta lle g rö ß te r E m p fin d lich k eit ein en S ch w efelg eh alt h a tte n , d e r um m e h re re P ro z e n te ü b e r dem th e o re tis c h e n W e rt lag. P y rit dag eg en ze ig te b e i sein en a k tiv e n K ris ta lle n n o rm alen S c h w e fe l
gehalt, w ä h re n d die u n em p fin d lich en ein en g erin g eren S c h w efelg eh alt u n d s ta rk e V eru n rein ig u n g en aufw iesen. In d e r T a t is t in d e r L ite ra tu r schon m eh rfach d a ra u f h in g e w iesen w o rd en , daß ta u b e K rista lle d u rc h k ü n stlic h e S ch w efelu n g d e r O b erfläch e em pfindlich g em ac h t w e rd e n kö n n en , B ei d ie s e r G e le g e n h e it soll auf d as eine P ro b lem noch e tw a s n ä h e r eingegangen w erd en , d e ss e n L ösung fü r d ie th e o re tis c h e D eu tu n g w ie fü r d ie P ra x is gleich w e rtv o ll sein w ü rd e: die S en sib ilisieru n g d e r K rista lle . D ie R e su l
ta te e in e r E m p fin d lich k eitssteig eru n g d u rc h E rh ö h u n g d es S ch w efelg eh alts k ö n n te n in d ie s e r B eziehung v e rw e rtb a r sein. In d ie s e r A b sic h t w u rd e n b e i d en g e n a n n te n V e r
su ch en au ch d ie z a h lre ic h e n A n g ab en in d e r L ite r a tu r n a c h gep rü ft, die eine S en sib ilisieru n g d u rch Z u satz von S ilb e r
salzen b e h a u p te te n . E s zeig te sich, daß b ei in w e ite n G re n z e n v a riie rte m S ilb e rz u sa tz s te ts eine A b n ah m e o d e r völliges V ersch w in d en d e r D e te k to rw irk u n g e in tra t, eine F e stste llu n g , die auch w ie d e r m anche S ack g asse in d e r th e o re tis c h e n D eu tu n g sch ließ en w ird. E rw ä h n t sei noch, d aß d e r E le k tro n e n stro m beim B leiglanz von d e r M e ta ll
sp itze zum K ristall, b ei P y rit u m g e k e h rt g e ric h te t ist.
W e ite rh in h a tte m an b e o b a c h te t, d aß T e m p e ra tu rä n d e - ru n g en v o n Einfluß auf d ie E m p fin d lich k eit sind. M essen d e
3) A. S ch leed e u. H . B u g g isch , P h y s . Z e its c h r. 28, 174, 1927.
4) S ch leed e u. B u g g isc h , Z e itsc h r. f. a n o rg . u . a llg . C hem . 161, 1, 1927.
J A H R 1927
S a 'lT L E R
H E F T 25 V ersu ch e in d ie s e r R ich tu n g w u rd e n von L u ch sin g er5) a n g estellt, d e r die K ennlinie d es K a rb o ru n d d e te k to rs in dem w e ite n T e m p e ra tu rg e b ie t von — 180° (flüssige Luft) bis zu + 870° u n te rsu c h te , w as b ei d e r B e stä n d ig k e it d e r V er
bind u n g m öglich w a r (Abb. 2). In allen F ällen blieb die G le ic h ric h te rw irk u n g e rh a lte n und nahm m it ste ig e n d e r T e m p e ra tu r zu. A u ch d ie se s E rg eb n is zw ang z u r A u f
gabe d e r A nn ah m e e le k tro ly tis c h e r V orgänge in e in e r O b e r
fläch en flü ssig k eitssch ich t, d a bei d ie se n h ohen u n d tiefen T e m p e ra tu re n W a ss e r n ic h t m e h r in d e r flüssigen P h ase e x isten zfäh ig ist. E ine E n tsch eid u n g zw isch en d e r o b en e r w ä h n te n T h e o rie u n te r A n n ah m e ein e s fe s te n E le k tro ly te n und d e r e le k tro n e n th e o re tis c h e n D eu tu n g fü h rt es a b e r n ich t h erb ei. E in e rs e its nim m t näm lich die e le k tro ly tisc h e L e it
fäh ig k eit m it s te ig e n d e r T e m p e ra tu r zu, a n d e re rs e its w ird auch die A u s tr itts a rb e it d e r E le k tro n e n , die n ach d e r e le k tro n isc h e n T h e o rie bei dem Z u stan d ek o m m en d es D e te k to r
stro m es g e le iste t w e rd e n muß, b ei w a c h se n d e n T e m p e ra tu re n k lein er, Ü berlegungen, d ie b eid e m it d en ex p e rim e n te lle n
R e su lta te n in E inklang ste h e n u n d sich doch aus d en v e r
sc h ie d e n e n G ru n d an n ah m en ab le ite n . A u ch h ie r w ü rd en sich noch w e ite re V ersuche m it a n d e re n K o m b in atio n en lohnen.
Z usam m enfassend sei gesagt, d aß in d en le tz te n J a h re n die ex p e rim e n te lle n U n tersu ch u n g en an D e te k to re n w ie d e r z a h lre ic h e r gew o rd en sind, w ä h re n d m an m it th e o re tisc h e n E rö rte ru n g e n z u rü c k h a lte n d e r g ew o rd en ist. D ie b e g in n en d e sy stem atisch e D urchforschung d es g esam ten E rsc h e i
nu n g sk o m p lex es v e rs p ric h t eine fo rts c h re ite n d e L ösung des P roblem s, seitd em es m ehr und m eh r gelingt, sich bei den E x p e rim e n te n von s tö re n d e n N e b en ersch ein u n g en u n d Z u
fällen frei zu m achen. Die K lärung d e r th e o re tisc h e n F ra g e n w ird d an n auch eine F o rte n tw ic k lu n g in em pfangs
te c h n isc h e r B eziehung b rin g en un d d en D e te k to r aus sich h e ra u s zu einem b estim m en d en F a k to r im R un d fu n k w esen m achen, w ä h re n d m an sich b ish e r des k o stsp ielig en u n d im V e rh ä ltn is dazu w enig w irk sam en M ittels b ed ien t, d urch S teig eru n g d e r S e n d een erg ie von außen h e r seinen W ir
k u n g srad iu s zu v erg rö ß ern .
Ein Schutz gegen den Störempfang starker Sender
Von
Dr. F. A. Lentze, B r e s la u , W ie an d ie s e r S telle schon m ehrfach au sg efü h rt w o rd en
ist, fin d et m an b ei einem T ra n sp o n ieru n g sem p fän g er fü r die A ufnahm e ein es S e n d e rs zw ei m eh r o d e r m in d er w e it v o n e in a n d e r e n tfe rn te E in stellu n g en d e s O szillators, indem die von d iesem erz e u g te Z u satzfreq u en z m it d e r vom S e n d e r a u s
g e s tra h lte n E m pfan g sfreq u en z sow ohl bei einem o b erh alb w ie u n te rh a lb d e r S e n d e rfre q u e n z geleg en en W e rte zur sog.
Z w isch en freq u en z in te rfe rie rt, auf die d a n n d e r eig en tlich e Z w is c h e n fre q u e n z v e rstä rk e r sch arf ab g estim m t ist. W en n w ir also z. B. F ra n k fu rt (F req u en z 700 K ilo h ertz)1) m it ein e r Z w isch en freq u en z von 5000 m = 60 k H e rtz em pfangen w ollen, k ö n n e n w ir d en O szillato r m it 760 o d e r 640 k H e rtz schw ingen lassen ; d a die Z ahl d e r S ch w eb u n g en zw ischen zw ei S inu s-S ch w in g u n g en gleich d e r D ifferenz ih re r F r e q u e n z e n ist, e rh a lte n w ir in b e id e n F ällen (760 — 700, 700 — 640) d ie Z w isch en freq u en z 60 k H ertz. W ie sich u n te r B en u tzu n g d ie s e r T a tsa c h e d ie Z w isch en freq u en z se lb st b e re c h n e n läß t, h a t T h o m a s in H eft 3 d es „ F u n k “, J a h r 1927, auf S e ite 45 e rlä u te rt.
E rg e b e n sich n u n für ein en S e n d e r zw ei E in stellu n g en des O sz illa to rk re ise s, d an n m uß a n d e re rs e its auch d ie M öglich
k e it vorliegen, d aß e i n e S tellu n g d es O szillato rs die p a s sen d e Z w isch en freq u en z m it z w e i w e it a u se in a n d e rlie g e n d en S ta tio n e n erg ib t. D iese F rag e m it ih re n K o n seq u en zen soll h ie r e r ö r te r t w erd en .
Z u n äch st w ie d e r ein B eispiel: W ir b e n u tz e n die Z w isch en fre q u e n z 5000 m = 60 k H ertz. A uf sie sind u n se re T ra n s fo rm a to re n sch arf abgestim m t. N un ste lle n w ir F ra n k fu rt (700 k H ertz) ein. D as k a n n an zw ei P u n k te n d es O szillato r- K o n d e n sa to rs geschehen, einem „ o b e re n “ m it lä n g e re r W elle und n ie d rig e re r F req u en z, 640 k H ertz, d e n w ir m it P u n k t I b e z e ic h n e n w ollen, u n d einem „ u n te r e n “ m it k ü rz e re r W elle und h ö h e re r F re q u e n z , 760 k H e rtz (P u n k t II). Die am P u n k t I erz e u g te Z u satzfreq u en z 640 k H e rtz d es O szillato rs in t e r fe r ie rt nu n n ic h t n u r m it 700 k H ertz, so n d ern auch m it 580 k H e rtz zu u n s e re r Z w isch en freq u en z 60 k H ertz, 580 k H e rtz is t d ie F re q u e n z d es S e n d e rs W ien -S tu b en rin g . S te lle n w ir also u n se re n O szillato r auf P u n k t I, d an n m üssen w ir sow ohl F ra n k fu rt, als auch W ien h ören, je nachdem , ob w ir m it dem e rs te n K o n d e n sa to r u n se re s E m pfängers den R ahm en o d e r d ie A n te n n e auf die p a ss e n d e W ellen län g e a b stim m en. D abei zeig t sich bald, daß die S ie b k ra ft dieses
5) P h y s . Z e itsc h r. 22, 487, 1921.
i) V g l. die T ab e lle in H e f t 46, J a h r 1926, S e ite 572/73.
ein en K reises n ic h t genügt, um die n ic h t g ew ü n sch te a n d e re S ta tio n so w eit zu däm pfen, d aß die geringen d u rc h d rin g e n d en E n erg ie n von dem n ach fo lg en d en v ie rfa c h e n H o c h fr e q u e n z v e rs tä rk e r n ich t doch eb en falls h ö rb a r gem acht w erd en . A u ch w en n w ir v ersu ch en , m it dem R ahm en zu peilen, w ird W ien am P u n k t I so s ta rk durch sch lag en , daß F ra n k fu rt e rh e b lic h g e stö rt w ird und w ir n u r d an n einen einig erm aß en u n g e stö rte n E m pfang e rz ie le n können, w enn das P o te n tio m e te r nach d e r P lu s -S e ite g e d re h t u n d dam it
L a u ts tä rk e und E m pfindlichkeit d es Z w isc h e n fre q u e n z v e r
s tä rk e rs s ta rk re d u z ie rt w ird. W ir v e rsu ch en deshalb, F ra n k fu rt am P u n k t II ein zu stellen . D er O szillato r erzeu g t h ie r 760 kH ertz. U nd diese e rg eb en nun w ie d e r auch mit L eipzig (820 kH ertz) u n sere Z w isch en freq u en z 60 k H e rtz , so daß d ie s e r s ta rk e S e n d e r ebenfalls d u rch sch läg t.
So s te h t d enn d e r B a stle r vo r d e r ü b e rra sc h e n d e n T a t
sache, daß e r m it seinem an sich h ö c h st s e le k tiv e n E m p
fänger, d e r die d ic h t b e n a c h b a rte n S ta tio n e n g la tt au ssieb t, von zw ei sc h ein b ar w e it a b lieg en d en S e n d e rn em pfindlich g e stö rt w ird.
F r a n k f u r t (700 kH) f>u n * | * * H .. . . W \en £ 8 0 kH) I P u n k t II 760 k H . . . . L eipzig (820 kH).
Die n eu e W e lle n e in te ilu n g lä ß t nun b e d a u e rlic h e rw e ise diese S ch w äch e d es T ran sp o n ie ru n g sp rin z ip s b e so n d e rs s ta rk h e rv o rtre te n . Sie v e rte ilt die S e n d e r in gleichm äßigen A b stä n d e n von 10 k H e rtz auf dem W e lle n b a n d und d iese m üssen
H E F T 25 l « w « J A H R 1927
M f T I E R
d e sh a lb s te ts sy m m etrisch zu je d e r E in stellu n g d es O szil
la to rs liegen. W ie sich le ic h t d u rc h ein e k u rz e R ech n u n g zeigen läß t, s te llt m an am O szillato r b e i d ie s e r W e lle n v e r
te ilu n g u n te r B en u tzu n g d e r Z w isc h e n fre q u e n z e n 80, 70, 60, 50, 40 usw . s te ts g leich zeitig g en au zw ei S ta tio n e n ein, so d a ß es n u r von d e r S tä rk e d es a n d e re n m ite in g e ste llte n S e n d e rs ab h än g t, ob w ir die g ew ü n sc h te S ta tio n e in ig e r
m aß en stö ru n g sfre i h ö re n k ö n n en . So m uß z. B. b e i u n s e r e r Z w isch en freq u en z 5000, beim E m pfang vo n G lasgow (740 k H ertz) am P u n k t I B erlin u n d am P u n k t II P ra g d u rc h schlagen.
N un s te llt d ie g en au e Z w isch en freq u en z 60 k H e rtz ein en F a ll d ar, d en w ir in d e r P ra x is k au m e rre ic h e n kö n n en . T reffen w ir d a h e r b ei d e r A b stim m ung u n s e re r T ra n sfo rm a to r e n e tw a ein e W elle vo n 4950 m = 60,5 k H ertz, d a n n v e r sc h ie b t sich u n s e r e rs te s B eisp iel fo lg en d erm aß en :
T? , ( .2> n n n l u i / P u n k t I 639,5 <---> 640,5 W ie n F r a d k f u r t>) (700 kH) j p u n k t „ 760 5 759,5 L eipzig.
Die b e id e n W ellen zü g e von F ra n k f u rt u n d W ien o d e r von L eipzig u n d F ra n k f u rt w e rd e n som it zu zw ei F re q u e n z e n tra n s p o n ie rt, die 1000 S chw in g u n g en D ifferenz (-<--->-) a u f
w e ise n u n d sich d a h e r ih r e rs e its zu einem h ö rb a re n P fe if
to n d ie s e r T o n h ö h e ü b e rla g e rn m üssen! N un zeig t es sich, d a ß auch b ei w e it sc h w ä c h e re n d u rc h sc h la g e n d e n S ta tio n e n , als im obigen B eispiel, d e re n M o d u latio n d u rc h d e n R a h m e n k re is a u sg e s ie b t w ird, d o ch noch so v iel vo n d e r T rä g e r
fre q u e n z se lb st d u rc h d rin g t, d aß e r von dem fo lg en d en v ie r fach en H och- u n d w om öglich z w eifach en N ie d e rfre q u e n z v e r
s tä r k e r v e r s tä r k t im L a u ts p re c h e r als lä s tig e r P feifto n e r sch ein t. D er B a stle r is t d an n le ic h t geneigt, d iese E rs c h e i
nung als In te rfe re n z z w e ie r eng b e n a c h b a rte r S ta tio n e n a u f
zu fassen u n d als M angel d e r n e u e n W e lle n e in te ilu n g zu bu ch en . A n d e re rs e its e rk e n n t m an d iese n u r d u rc h d as T ra n sp o n ie ru n g sp rin z ip h e rv o rg e ru fe n e P se u d o -U b e rla g e ru n g le ic h t d a ra n , daß d e r T on beim V e rste lle n d es O szillato rs d ie T o n h ö h e au s p h y sik a lisc h le ic h t e rk lä rb a re m G ru n d e w ie ein R ü c k k o p p e lu n g sp fe ife n ä n d e rt, w ä h re n d eine e c h te Ü b erlag eru n g z w e ie r S e n d e r s e lb st bei d ie s e r M a n ip u latio n die T o n h ö h e n ic h t w e c h se lt, (V o rau ssetzu n g d a b e i is t a lle r
dings, d aß d as P o te n tio m e te r so w eit n a c h + g e d re h t w ird, d aß sic h e r k e in e R ö h re d es Z w is c h e n fre q u e n z v e rstä rk e rs in S chw ingung ist un d so schon b ei e in e r S ta tio n ein P feif
to n e n tste h t!) D aß d iese E rsch ein u n g d u rc h die d u rc h sc h la g e n d e T rä g e rfre q u e n z d e r a n d e re n am O szillato r m it
e in g e s te llte n S ta tio n h e rv o rg e ru fe n w ird, lä ß t sich le ic h t d u rc h a b w e c h se ln d e A bstim m ung d es R a h m e n k re ise s auf ein e n d e r b e id e n S e n d e r, d u rc h P e ile n m it dem R ahm en u n d dgl. n a ch w eisen . D er b e s te B ew eis is t a u ch d as sofortige V e rsc h w in d e n d ie s e s T ones, w en n die a n d e re d u rc h sch lag en d e S ta tio n d en B e trie b e in ste llt.
M an k a n n le ic h t b e re c h n e n , d aß ein so lc h e r T on b ei w e ite r e r V erg rö ß eru n g d e r Z w isch en freq u en z auf 65 k H e rtz bis zu r T o n h ö h e 10 000 a n ste ig t, um d a n n w ie d e r a b z u n eh m en un d b ei 70 k H e rtz zu v ersch w in d en . H ie r finden w ir d a n n w ie d e r äh n lich e V e rh ä ltn iss e w ie b ei 60 k H ertz, jed o ch w ird F ra n k fu rt nun an P u n k t I d u rc h R iga un d P u n k t II d u rc h L o n d o n g estö rt. A n alo g e V e rh ä ltn isse zeigen die Z w isch en freq u en zen 55, 50, 45 k H e rtz usw . O b e n d re in rü c k e n a b e r d ie b e id e n jew eilig m it dem O szillato r auf e in m al e in g e s te llte n S e n d e r im m er n ä h e r in d e r W ellen län g e zusam m en, so daß die S c h w ie rig k e ite n b ei ih r e r T ren n u n g d u rc h d en — ein en — R a h m e n k re is w ach sen . B ei 30 k H e rtz w ü rd e u n se r B eisp iel w ie folgt ausfallen:
( P u n k t I 670 kH 670 = L an g en b erg F r a n k f u r t (700 kH) . p u n k t n 73() k R 730 = H am b u rg ^
l (760 kH).
D abei b le ib t n a tü rlic h auch b ei d ie se n Z w isch en freq u en zen d ie o b e n e rw ä h n te fa ta le T a tsa c h e b e ste h e n , daß d ie S e n d e r
— in ih re r n eu en V erteilu n g m it gleichem A b s ta n d — ste ts 2) D ie Z u s a tz fre q u e n z 639,5 i n t e r f e r i e r t a lso m it F r a n k f u r t z u 60,5, g le ic h z e itig a u c h m it W ie n zu 59,5 k H e r tz .
sy m m etrisch n a c h o b en und u n te n von d e r g e ra d e e in g e s te ll
te n O szillato rsch w in g u n g ü b e rla g e rt w e rd e n u n d d a d u rc h b ei je d e r S ta tio n eine zw eite , stö re n d e , m it e in g e s te llt w ird 3).
W ie k a n n sich n u n d e r B a s tle r gegen d iese D u rch b rech u n g d e r an u n d fü r sich h o h en S e le k tiv itä t sein es G e rä te s s c h ü tz e n ?
D er e rs te W eg is t d er, die A bstim m ung d e r T ra n s fo r
m a to re n so v o rzu n eh m en , d aß d ie e in g e s te llte Z w isch en fre q u e n z 65, 55, 45 usw . b e trä g t. H ö rb a re P fe iftö n e w e rd e n d a d u rc h v e rm ie d e n u n d die b e id e n zusam m en e in g e s te llte n S ta tio n e n um 10 k H e rtz a u s e in a n d e rg e rü c k t, so daß die z w e ite d u rc h d ie S ie b k ra ft d e r v ie r Z w isch en freq u en zstu fen s ta rk g ed äm p ft w ird, S tö ru n g d u rc h s ta rk e S ta tio n e n la sse n sich auf d iesem W ege jed o ch k au m b eseitig en .
D er z w e ite u n d b e s te W eg ist d e r E in b a u e in e r H o c h fre q u e n z stu fe v o r d e n O szillato r. S ie s te ig e rt die S e le k tiv i
tä t d es R a h m e n k re ise s se lb st so sehr, d aß d ie z w e ite m it
e in g e s te llte S ta tio n n ic h t m eh r b is zum O szillato r d u rc h d rin g en k ann.
D as lä ß t sich nun au ch n a c h trä g lic h gar n ic h t so sc h w ierig d u rc h fü h re n , w ie es z u n ä c h st sch ein t. W ohl an jedem T ra n sp o n ie ru n g se m p fä n g e r ist von v o rn h e re in eine S c h altu n g v o rg e se h e n fü r d en E m pfang m it a p e rio d isc h e r A n te n n e , W ir m o n tie re n u ns nun in einem k le in e n K ä s t
chen, d a s w ir d ic h t n e b e n d en eig e n tlic h e n E m pfänger stellen , ein e n D re h k o n d e n s a to r g u ten F a b rik a te s , eine R ö h re n e b s t H e iz w id e rs ta n d u n d d en A n sch lü ssen für d e n R ahm en un d d ie H eizung un d fü h ren die A n o d e n le itu n g d e r R ö h re zu ein em S te c k e r, d e n w ir in d ie B uchse d e r a p e rio d isc h e n A n te n n e d es e ig e n tlic h e n E m p fän g e rs stö p se ln . V o rh e r lö sen w ir in diesem die e tw a v o rh a n d e n e V e rb in d u n g ih res a n d e re n E n d es m it d e r n e g a tiv e n H eizle itu n g (!) un d stö p se ln in d ie B uchse „ E rd e " ein e n eu e A n o d en zu fü h ru n g o d e r v e r b in d e n d iese S te lle im E m p fän g er m it irg e n d e in e r A n o d e n le itu n g von p a s s e n d e r Spannung. G anz gleichgültig, ob es sich um ein e n S u p e rh e t, U ltra d y n e o d e r T ro p a d y n e h a n d e lt, e rh a lte n w ir d ie S ch altu n g , w ie sie d ie A bb. z e ig t4).
D as B e ste is t n a tü rlic h d e r E in b a u e in e r so lch en V o r
rö h re von v o rn h e re in in d e n E m p fän g e r selb st, jed o ch lä ß t sie sich, w ie ich aus e ig e n e r E rfah ru n g v e rs ic h e rn k ann, o hne m e rk b a re n N a c h te il n a c h trä g lic h , w ie o b en b e sch rieb en , in einem b e s o n d e re n K ä stc h e n anfügen.
D a d ie s e V o rrö h re u. U. zu r S e lb s te rre g u n g neigt, e m p fiehlt sich n e b e n n ie d rig e r A n o d e n sp a n n u n g ein e v a ria b e le K opplung z. B. m it L e d io n sp u len von p rim ä r 20 u n d se k u n d ä r e tw a 50 W indungen.
D ie L a u ts tä rk e sow ieso schon s ta rk e in fa lle n d e r S ta tio n e n w ird d u rc h d ie se s V o rg e rä t n u r w enig g ehoben, d ie fe rn e r u n d sc h w a c h e r S e n d e r a b e r ganz erh eb lich . B e so n d e rs au f
fallen d erw ies sich sein e W irk u n g beim E m pfang d e r lan g en W ellen m it k leinem R ah m en u n d V e rlän g eru n g ssp u le, eine K o m b in atio n , die ja n u r geringe A u fn ah m efäh ig k eit zeigt.
Es em pfiehlt sich d a h e r, im G itte rk re is d e r V o rrö h re zw ei B u ch sen (ST) fü r eine e in z u s te c k e n d e V erlän g eru n g ssp u le v o rzu seh en , v o ra u s g e se tz t, d aß d e r e ig en tlich e E m pfänger für d en E m pfang la n g e r W ellen e in g e ric h te t ist.
D as n u n m eh r jedem A n sp ru c h g en ü g en d e G e rä t lä ß t sich n ach E ichung d es e rs te n K o n d e n sa to rs am H a u p te m p fä n g e r u n d d es O szillato rs d u rc h a u s le ic h t b e d ie n e n . D er im R ah m en lieg en d e K o n d e n sa to r d e r V o rrö h re k a n n eb en falls g eeic h t w e rd e n , n ö tig ist es kaum . D ie E ichung se lb st ist viel e in fa c h e r u n d au ch sic h e re r, als v o rh er, d a w ir nie w issen k o n n te n , ob w ir die g ew ü n sch te o d e r d ie zu r b e tr.
O szillato rstellu n g g e h ö re n d e a n d e re S ta tio n h ö rte n , ganz a b g e se h e n von P feiftö n en , d ie n u n m eh r n u r von ü b e rs ta rk e n S e n d e rn , w ie L an g en b erg un d W ien, h e r ganz sch w ach auf- tr e te n können.
s) A n d ie s e n V e r h ä ltn is s e n ä n d e r t sich n a tü r l i c h g a r n ic h ts , w e n n m a n n ic h t d ie O s z illa to rs c h w in g u n g se lb st, s o n d e rn ih re z w e ite H a rm o n is c h e z u r Ü b e rla g e ru n g v e rw e n d e t.
4) E in e ä h n lic h e A n o rd n u n g , m it N e u tr a lis a tio n , h a t D e in e r t in H e f t 2 d es „ F u n k “ , J a h r 1927, S e ite 21, b e sc h rie b e n , ohne a u f d e n d o m in ie re n d e n V o rz u g d ie s e r V o rrö h re h in z u w e ise n .
J A H R 1927 « W M « H E F T 25
BAfflER
Ein Rückkopplungsempfänger
mit einer Mehrfachröhre
Von
Obering. F, Gabriel, Berlin-Friedenau.
Die L o e w e -M e h rfa c h rö h re 3 N F soll ih re r B ezeichnung nach au sgangsseitig zu r B etätig u n g von N ie d e rfre q u e n z e in ric h tu n g e n dien en , also z. B zum A nschluß ein es T elep h o n s o d e r ein es L a u tsp re c h e rs. D am it is t a b e r n ic h t gesagt, daß die R ö h re im A n o d e n k re is ih re s d ritte n S ystem s n u r rein e N ie d e rfre q u e n z aufw eist. Sie lie fe rt ta tsä c h lic h n eb e n d er N ie d e rfre q u e n z auch in erh eb lich em M aße g leich g erich tete H o ch freq u en z, die n a tü rlic h eb en so m o d u liert ist w ie die dem E in g an g sg itter auf g e d rü c k te h o c h fre q u e n te W e c h se l
spannung.
W en n d e r an d e r A u sg an g sseite d e r R ö h re a u ftre te n d e A n te il an H o ch freq u en z n u r genügend groß ist im V ergleich zu dem A n te il an re in e r N ied erfreq u en z, so m uß es offenbar m öglich sein, d iese H o ch freq u en z auf d en E in g an g sk reis am G itte r d es e rs te n S y stem s d e r R ö h re z u rü ck zu k o p p eln . Doch is t d a b e i d e r P h a se n u n te rsc h ie d d e r H o c h fre q u e n z
sp an n u n g en an d e r d ritte n A n o d e g eg en ü b er d e n e n an den v e rs c h ie d e n e n P u n k te n d es e rs te n G itte rk re is e s zu b ea c h te n .
Die V ersu ch e h a b e n erg eb en , d aß die R ü ck k o p p lu n g d er L o e w e -M e h rfa c h rö h re 3 N F sich m it a u sg e z e ic h n e te r W ir
kung au sfü h ren läß t, un d z w a r am b e q u em sten , indem m an se h r einfach d ie A n o d e d es d ritte n S ystem s (A3) ü b e r einen v e rä n d e rlic h e n K o n d e n sa to r p a s s e n d e r G e s a m tk a p a z itä t m it dem G itte r d es e rs te n S y stem s (G J v e rb in d e t.
M it e in e r einzigen auf d iese W eise rü c k g e k o p p e lte n L o e w e -M e h rfa c h rö h re 3 N F und m it A n w en d u n g e in e r s e le k tiv e n A n te n n e n a n k o p p lu n g sow ie ein es K u rz sc h lu ß -S p e rr
k re ise s zu r A u ssch altu n g d es O rtsse n d e rs k a n n m an ein en k lein en F e rn e m p fä n g e r bauen, d e r z, B, h ie r in B erlin alle e u ro p ä isc h e n S e n d e r an e in e r m itte lg u te n H o c h a n te n n e m it v o ller K o p fh ö re rla u ts tä rk e zu h ö re n g e s ta tte t, w ä h re n d d e r S e n d e r in W itz le b e n a rb e ite t. Bei d en n äh e rg e le g e n e n und b ei d en sta rk e n S en d ern , so b ei L eipzig, H am burg, S tu t t
g a rt usw ,, re ic h t die E m pfangsenergie zum B e trie b e eines L a u ts p re c h e rs aus, sofern die H o c h a n te n n e als gut b e z e ic h n e t w e rd e n k ann. D er E m pfang is t völlig v erzerru n g sfrei, w enn m an m it d e r R ü ck k o p p lu n g u n te rh a lb d es S ch w in g e in s a tz e s b leib t, w as le ic h t zu e rre ic h e n ist, d a die Schw ingung d e r L o ew e -M e h rfa c h rö h re 3 N F bei d e r a n g e g eb en en R ü ck k o p p lu n g ssch altu n g se h r w eich ein setzt.
D er k lein e E m pfänger g e w ä h rt w e ite rh in d en V o rteil e in e r ganz a u ß e ro rd e n tlic h ein fach en B edienung, V on d en d re i D re h k o n d e n sa to re n , die d e r E m pfänger h at, ist d er
d es S p e rrk re is e s (C J ü b e rh a u p t n u r einm al, näm lich vo r dem Ü bergang vom O rtsem pfang zum F ern em p fan g , ein zu stellen , d am it d e r O rts se n d e r a u sg e s c h a lte t w ird, und b le ib t w ä h re n d d es F ern em p fan g es d a u e rn d in d ie s e r Stellung steh en . D er z w eite D re h k o n d e n sa to r (C2) d ie n t zu r A b stim m ung auf d en zu em pfangenden fe rn e n S e n d e r; e r m uß u n b e d in g t F e in ein stellu n g b esitzen , w enn die L eistu n g sfäh ig k e it d es G e rä te s voll zu r G eltung kom m en soll, d. h. w enn m an in jedem F alle die größtm ögliche v e rz e rru n g sfre ie L a u t
s tä rk e e rre ic h e n will. D agegen ist für d en d r itte n zur R egelung d e r R ü c k k o p p lu n g d ie n e n d e n D re h k o n d e n sa to r (Cg) w ie für d en e rs te n (Cx) eine F ein ein stellu n g n ic h t e r fo rd erlich , Die E in stellu n g d es R ü ck k o p p lu n g sk o n d e n sa to rs ist im ü b rig en beim Ü bergang von e in e r W ellen län g e zu r a n d e re n um so w en ig er zu v e rä n d e rn , je d äm p fu n g särm er die b e n u tz te n S p u len sind. D er W e lle n b e re ic h k an n u. U. d u rch U m tau sch e in e r einzigen S pule g ew äh lt w erd en .
A bb. 1 zeig t d ie S ch altu n g d es E m pfängers, Lx, C x b e zeic h n en d ie S pule und d en D re h k o n d e n sa to r (500 cm) des K u rz sc h lu ß -S p e rrk re ise s, d e r die A n ten n en zu fü h ru n g A und die E rd le itu n g E v e rb in d e t. F ü r L x ist eine S pule von 50 o d e r 75 W indungen (K orbspule d e r C h a rlo tte n b u rg e r M o
to re n w e rk e ) zu nehm en, sofern es sich um die A u ssp erru n g von S e n d e rn im R u n d fu n k w e lle n b e re ic h h a n d e lt, dagegen eine S pule von 100 b is 150 W indungen, w en n e tw a d e r S e n d e r in K ö n ig sw u sterh au sen a u sg e s p e rrt w e rd e n soll. Im ü b rig en e n tfe rn t m an so n st beim E m pfang von W ellen län g en ü b e r 1000 m am b e ste n die S pule L x ganz.
D er S chw ingungskreis am E in g an g sg itter (Gx) d e r M e h r
fach rö h re, d e r die S pulen L 2, L3 un d d en D re h k o n d e n sa to r C2 (500 cm) m it F ein ein stellu n g um faßt, ist e in e rse its seh r lose ü b e r ein en B lo c k k o n d e n sa to r (C J von n u r e tw a 50 cm K a p a z itä t m it d e r A n te n n e g e k o p p e lt un d a n d e re rs e its m it d e r E rd le itu n g v e rb u n d en . E s is t n ic h t u n b ed in g t e rfo rd e r
lich, zw ei S p u len in diesem S ch w in g u n g sk reise zu v e r
w en d en , D ie S pule L 3 k an n fo rtg e la sse n und d e r D re h k o n d e n sa to r C2 u n m itte lb a r an die S pule L 0 angeschlossen w erd en . D ann h a t m an d en ob en e rw ä h n te n Fall, daß d urch U m tau sch von n u r e in e r S pule d e r W e lle n b e re ic h zu b e stim m en ist, D urch U n te rte ilu n g in zw ei Spulen, die am b e s te n so m ite in a n d e r g e k o p p e lt sind, daß ih re F e ld e r sich g egenseitig v e rs tä rk e n , gew in n t m an jedoch den V orteil, die S e le k tiv itä t d es G e rä te s b elieb ig ste ig e rn zu können.
S ch ließ t m an b eisp ielsw eise die fü r die Spule L3 v o r
geseh en e S te c k b u c h se m it H ilfe ein es D o p p e lste c k e rs kurz un d s e tz t eine S pule L2 von 75 W indungen ein, so h a t m an eine norm ale S e le k tiv itä t d es G erätes, die e tw a d e r eines m it S p e rrk re is v e rse h e n e n S e k u n d ä ra u d io n s e n ts p ric h t W ü n sc h t m an eine noch h ö h ere S e le k tiv itä t für e tw a den gleichen W e llen län g en b ereich zu erh a lte n , um S e n d e r eng b e n a c h b a rte r W ellen län g en tre n n e n zu können, so se tz e m an eine S pule L„ von 25 und eine S pule L 3 von 50 W indungen ein. Bei d ie s e r A n o rd n u n g e rfo rd e rt d e r S ch w in g ein satz d e r R ü ck k o p p lu n g a b e r die E in stellu n g e in e r g rö ß eren K a p a z itä t d es D re h k o n d e n sa to rs C3; a u ß erd em muß eine V errin g eru n g an L a u ts tä rk e in K auf genom m en w erd en . Es is t drin g en d zu em pfehlen, fü r L2 und L3 n u r däm pfungsarm e Spulen zu nehm en.
D er R ü c k k o p p lu n g sk o n d e n sa to r C3 v e rb in d e t die A u s
gangsanode (A3) d e r D re ifa c h rö h re m it ihrem E in g an g sg itter (G J . E r muß eine G e s a m tk a p a z itä t von e tw a 100 cm haben.
M an nim m t zu se in e r H erste llu n g am b e s te n ein en guten 500 c m -D re h k o n d e n sa to r a u s e in a n d e r und b a u t ihn d an n m it v e rd o p p e lte n P la tte n a b s tä n d e n w ie d e r zusam m en, un d zw ar e tw a aus fünf fe ste n un d v ie r b ew eg lic h en P la tte n . D er
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M m »
R ü c k k o p p lu n g sk o n d e n s a to r so llte ein e m öglichst geringe M in im a lk a p a z itä t h ab en , w as g eg eb en en falls d u rc h B e sc h n e id e n d e r P la tte n , d. h, V errin g eru n g ih re s W in k els auf w en ig er als 180 G rad, h e rb e iz u fü h re n ist.
E s is t s e lb stv e rstä n d lic h , daß d ie g e w ü n sch te lose A n k o p p lu n g d es S c h w in g u n g sk reises L 2, L , u n d C2 an die A n te n n e (m it H ilfe d es B lo c k k o n d e n sa to rs C J n u r e rre ic h t w ird, w en n alle A n o rd n u n g e n so g etro ffen sind, daß z w isch en d en T e ile n d es S ch w in g u n g sk reises L 2, L 3 u n d C2 e in e rs e its u n d d e r A n te n n e sow ie d e n T e ile n d es S p e rr
k re is e s L 1, C 1 a n d e re r s e its k e in e w e se n tlic h e n K a p a z itä te n v o rh a n d e n sind. E b en so d ü rfe n d ie V e rb in d u n g sleitu n g en d e s R ü c k k o p p lu n g sk o n d e n s a to rs C3 k e in e w e se n tlic h e n K a p a z itä te n g e g e n ü b e r dem S ch w in g u n g sk reise L.„ L3, C2
n ah m en g etroffen w erd en , schon fü r sich so viel E n erg ie des O rts se n d e rs auf, d aß d ie s e r tr o tz d es S p e rrk re is e s n och ganz sch w ach h ö rb a r b leib t. E s is t d a h e r ra tsa m , e n tw e d e r d en g an zen K a s te n zum E in b a u d es E m p fän g ers m it B lech a u s zu sch lag en un d d ie S p u len L 0 u n d L3 d a n n m it im K a ste n an zu o rd n en , o d e r a b e r die S p u len m it e in e r b e s o n d e re n B lech h au b e zu b e d e c k e n . E b en so is t es für die E rle ic h te ru n g d e r E in stellu n g d es E m p fän g e rs von g rö ß tem W e rt, die E in w irk u n g d e r H a n d k a p a z itä t b ei d e r E in stellu n g u n w irk sam zu h ab en . D ies ist d u rc h irg en d w elch e A b sch irm u n g d e r P la tte , an d e r sich die B ed ien u n g sk n ö p fe d e r D re h k o n d e n s a to re n befinden, im v o rlie g e n d e n F alle niem als g enügend e rre ic h b a r, w eil d ie R o to re n ü b e r S p u len an E rd e liegen.
M an e rla n g t jed o ch eine völlige U n a b h ä n g ig k e it v o n d e r
b esitzen . S ch ließ lich sollen von d en S p u len n u r L 0 un d L g auf e in a n d e rw irk e n .
Um ein e zu r R ü c k k o p p lu n g h in re ic h e n d e H o c h fre q u e n z sp an n u n g an d e r A u sg an g san o d e (A 3) d e r M e h rfa c h rö h re zu bekom m en, ist eine D ro sselsp u le L 4 in d e r A n o d e n le itu n g e rfo rd e rlic h ; sie b e s te h t am g ü n stig ste n aus e in e r H onig
w a b e n sp u le von 700 W indungen.
A lle so n st n och n o tw e n d ig e n L e itu n g e n u n d A n sch lü sse sind aus d e r A bb. 1 zu en tn eh m en , in d e r ,,S“ ein en S c h a lte r b e d e u te t, m it dem d ie Z uführung d es H e izstro m e s un d d am it zu g leich d e r V e rb ra u c h an A n o d e n stro m u n te rb ro c h e n w e rd e n k ö n n en . C 5 ist ein T e le p h o n b lo c k k o n d e n s a to r von w en ig sten s 2000 cm un d C (. ein B lo c k k o n d e n sa to r vo n 2 /d?
zu r U b e rb rü c k u n g d e r A n o d e n b a tte rie fü r d ie N ie d e r
freq u en z. D er A n sch lu ß E 0 ist an S te lle von E m it d e r E rd le itu n g zu v e rb in d e n , w en n E m pfang d e s O rts se n d e rs g ew ü n sch t w ird ; die S pule L 1 b ra u c h t d a b e i n ic h t e n tfe rn t zu w e rd e n . E s em pfiehlt sich, als A n o d e n b a tte rie eine solche von 150 V olt G e sa m tsp a n n u n g zu v e rw e n d e n ; d e r H e iz a k k u m u la to r m uß 4 V olt h ab en , also aus zw ei Z ellen b e ste h e n , w ie für alle L o ew e -M e h rfa c h rö h re n ,
D ie S p u len L„ un d L3 nehm en, w en n n ic h t b e so n d e re M aß-
1 H a n d k a p a z itä t, w en n m an die D re h k o n d e n s a to re n von ih re n B ed ien u n g sk n ö p fen d u rc h lange W ellen aus Is o lie r
m a te ria l tre n n t.
D ie A bb. 2 bis 8 zeigen nu n d en A u fb au ein es R ü c k k o p p lung sem p fän g ers m it e in e r L o e w e -M e h rfa c h rö h re 3 NF, u n te r B erü ck sich tig u n g a lle r v o rs te h e n d d a rg e le g te n G e s ic h ts p u n k te .
A bb. 2 gibt z u n ä c h st die F ro n tp la tte d es A p p a ra te s w ie der, m it a llen zum A n re iß e n e rfo rd e rlic h e n M aßen. Bei d ie s e r Z eichnung ist v o ra u s g e se tz t, daß die P e rtin a x p la tte v o n 260 X 180 mm auf d as am b e s te n q u e rv e rle im te h ö lzern e G ru n d b re tt a u fg e s e tz t un d m it zw ei M essin g w in k eln W an ihm b e fe s tig t w ird. N a tü rlic h k a n n m an s t a tt d e sse n auch die P e rtin a x p la tte so b efestig en , d aß sie d as G ru n d b re tt v e rd e c k t; d a n n m uß die P e r tin a x p la tte fü r ein 15 mm s ta rk e s G ru n d b re tt 260 X 195 mm groß gem ach t w erd en ,
A, E un d E 0 sind die S te c k b u c h s e n fü r d en A n schluß d e r A n te n n e n - u n d E rd leitu n g , T die S te c k b u c h s e n fü r d e n A n schluß d es T e le p h o n s o d e r L a u tsp re c h e rs. M it S ist d e r D ru c k k n o p fsc h a lte r b e z e ic h n e t. A u ß e rd e m sind d ie D re h k n ö p fe C(1, C2 (d ieser m it F e in e in ste llk n o p f in d e r M itte) u n d C;! d e r d r e i D re h k o n d e n sa to re n g e z e ic h n e t und die
A bb. 3.
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« V N »
B O I f U R
L age d es B lo c k k o n d e n sa to rs C4 h in te r d e r F ro n tp la tte a n gegeben.
A bb. 3 b rin g t in F orm ein es A u frisses d e n von o b en g e
se h e n e n G esa m ta u fb a u a lle r T eile m it säm tlich en e rf o rd e r
lich en M aß en u n d gibt zugleich d ie g ü n stig ste L eitu n g sfü h ru n g an. D am it d iese L e itu n g sfü h ru n g dem L e se r au s d e r Z eichnung v o llstä n d ig k la r w ird, sind alle die S te lle n m it k le in e n K re is e n b e z e ic h n e t, an d e n e n eine L eitu n g s e n k re c h t (zur Z eich en eb en e) a b ste ig t. Im ü b rig en lä ß t die Z eichnung ohne w e ite re s e rk e n n e n , w ie sich d ie L eitu n g en ü b e rk re u z e n . E s d ü rfte m ithin genügen, auf die P u n k te h in zu w eisen , die b e s o n d e r e r B e a c h tu n g b ed ü rfe n .
D ie L eitu n g 1 is t an d e r S te c k b u c h s e A an zu lö ten , die L eitu n g 2 an d e r S te c k b u c h s e E 0 u n d die L eitu n g 3 an d e r S te c k b u c h s e E. W e ite rh in v e rb in d e t die L eitu n g 4 e b e n
d iese S te c k b u c h s e m it d e r A b s c h irm p la tte aus Z inkblech, m it d e r die R ü c k se ite d e r F ro n tp la tte zu b e d e c k e n ist.
A n d ie se s Z in k b lech is t d u rch d ie L eitu n g 5 au ch d e r R o to r d es D re h k o n d e n sa to rs C_ an - zu sch ließ en . Die L eitu n g en 6 und 7 fü h re n ü b e r d en D ru c k k n o p fs c h a lte r S. Z ur u n te re n T e le p h o n b u c h s e g e h ö rt die L eitu n g 8, d ag eg en zu r o b e re n d ie L e itu n g e n 9 un d 10.
W ä h re n d d e r D re h k o n d e n sa to r C4 u n m itte lb a r an d e r F ro n tp la tte sitzt, sind die D re h k o n d e n s a to re n C2 un d C.5 an zw ei b e s o n d e re n k lein en P e rtin a x p la tte n P d e r G röße 50 X 120 mm b e fe stig t, die m it H ilfe von M essin g w in k eln an d as G ru n d b re tt g e sc h ra u b t sind. D er v e rw e n d e te D re h k o n d e n s a to r C2 b e s itz t ein Z a h n rä d e rg e trie b e zu r F e in ein stellu n g u n d d e m e n ts p re ch en d zw ei in e in a n d e rg e fü h rte W ellen von 6 u n d 3 mm S tä rk e . D ie D reh k n ö p fe d e r b e id e n D re h k o n d e n s a to re n C 2 und C„ b efin d en sich auf k u rz e n S tü c k e n R undm essing von w ied eru m 6 u n d 3 mm D u rch m esser bzw . M essin g ro h r 6 X 3 mm. D iese E rs a tz ac h se n sind m it d e n e ig e n t
lich en A ch sen d e r D re h k o n d e n sa to re n d u rc h P e rtin a x - o d e r H artg u m m iro h re V von 6,1 bzw . 3,0 mm w e ite r B ohrung m it Hilfe k le in e r M a d e n s c h ra u b e n v e rb u n d e n , w ie A bb. 4 in allen E in z e lh e ite n zeigt.
D ie A u sfü h ru n g d ie s e r W e lle n v e rlä n g e ru n g e n d e r D re h k o n d e n sa to re n , n a m en tlich d e r d o p p e lte n b ei dem D re h k o n d e n s a to r C 9 m it F ein ein stellu n g , w ird dem B a stle r ein ig es K o p fz e rb re c h e n v e ru rsa c h e n ; e r m ag a b e r d ie M ühe . n ic h t sch eu en , d e n n sie lo h n t sich d u rch au s. W e r sich die S ach e jed o ch e tw a s v e re in fa c h e n w ill, k a n n an S te lle d es D re h k o n d e n sa to rs m it e in g e b a u te r Z a h n ra d -F e in e in s te llu n g e in e n K o n d e n sa to r ohne F e in e in ste llu n g u n d an S te lle d es d o p p e lte n D reh k n o p fe s ein e n so lch en m it F e in e in ste llu n g w ie e tw a d e n d e r N ü rn b e rg e r S c h ra u b e n fa b rik v erw en d en .
A n d ie s e r S te lle soll d en F a b rik e n , die D re h k o n d e n sa to re n liefern , die A n reg u n g geg eb en w e rd e n , für ih re D re h k o n d e n sa to re n au ch V e rlä n g e ru n g sstü c k e fü r d ie D re h a c h se aus Is o lie rm a te ria l h e rz u s te lle n un d in d en H an d el zu bringen.
Bei allen m it R ü ck k o p p lu n g v e rs e h e n e n S ch altu n g en , n ic h t n u r b ei d e r h ie r v o rlieg en d en , m ach t sich die H a n d k a p a z itä t tr o tz H in terleg u n g d e r F ro n tp la tte m it B lech u n angenehm
b e m e rk b a r, se lb st w en n die R o to re n d e r D re h k o n d e n sa to re n m it dem B lech ric h tig le ite n d v e rb u n d e n sind und d as B lech g e e rd e t ist. D er G ru n d h ie rfü r ist d a rin zu suchen, d aß d e r E rd u n g san sch lu ß d es A p p a ra te s s te ts doch
A bb. 6.
noch e rh e b lic h e S e lb s tin d u k tio n b e sitz t. D a h e r lä ß t sich d as H öchstm aß an L eistu n g aus allen R ü c k k o p p lu n g s
em pfän g ern nu r d an n h e rau sh o len , w en n die B ed ie n u n g s
k n ö p fe d e r D re h k o n d e n sa to re n von d ie se n d u rc h iso lie re n d e D re h a c h se n v e rlä n g e ru n g e n so w e it g e tre n n t sind, d aß die H a n d k a p a z itä t n ich t m eh r m erk lich w irk sam w e rd e n kann.
A bb. 7.
W enn d e r K u r z s c h l u ß s p e r r k r e i s d es E m pfängers eine sch arf ab stim m b are u n d m öglichst v o llstän d ig e A u s sp e rru n g d es O rts se n d e rs erm öglichen soll, so d arf seine S pule L x k e in e m erk lich e K opplung m it d en S p u len L„ und Lg b esitzen . D ies zu e rre ic h e n , w ird die S pule L x von einem in A bb, 5 g e so n d e rt g e z e ic h n e te n B lech um geben,
