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Die Bautechnik, Jg. 5, Nr. 54

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Academic year: 2022

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DIE BAUTECHNIK

5. Jah rg an g B E R L I N , 16. Dezember 1927 Heft 54

Biicherschau.

S to lle n b a u , Vortrieb und Ausbau von Stollen und Tunneln kleiner Quer- schnitte, insbesondere solcher fiir Wasser-Ab- und -Zuleitung, e in ­ schliefilich „Druckstollen". Von Dr. jur. Dr. ing. E. R a n d z io , Regierungsbaumeister. V III u. 295 S. mit 290 Textabbild. Berlin 1927.

Verlag von W ilhe lm Ernst & Sohn. Preis 22,— R.-M., in Lbd. 24,— R.-M.

Der den Lesern der .B autechnik" bekannte Vcrfasser hat in dem vorliegenden Buche „Stollenbau" das Ergebnis seines umfassenden Studium s des einschlagigen Schrifttums und eigener Besichtigungen von Baustellen niedergel^gt.

•Jeder Fachgenosse, insbesondere der ausiibende, durch die Sorgcn und M iihen der Baustelle in Anspruch g enom m ene, dem die Zeit und oft die M ittel mangeln zum Verfolgen aller Neuerscheinungen auf dem G ebiete des Stollen- und Tunnelbaues, wird dem Verfasser dankbar sein fiir diese m u he volle , opferreiche Arbeit. Dem jiingeren lngenieur wird sie Belehrung und A nleitung zum Beobachten bringen, dem schon er- fahrenen manche A nregung bieten. Beiden sei das W erk, um dies vor- wcg zu sagen, bestens empfohlen.

Nach einer einleitenden etymologischen Untersuchung und Begriff- bestim m ung der Worte „Stollen" und „Tunnel" werden in acht A b ­ schnitten behandelt:

I. Stollen ais H ilfsbau, II. Stollen ais Dauerbauten, III. Vortrieb, IV, Zeitweiliger A usbau, V. Verschalung fiir dauernden A usbau, VI. Ver- einigung von zeitw eiligem Ausbau m it Lehrgeriist fiir Verschalung, VII. Dauernder A usbau bei Tunneln und Stollen: a) ohne Innendruck, b) m it Innendruck, endlich VIII. W iederherstellung schadhaftcr Stollen.

Zu I sei bcm erkt, dafi schon 1879, also 27 Jahre vor Hennings, F r a n z K r c u t e r einen „ U n t e r s t o l l e n " vorgeschiagen hat (Zeitschr. d.

Ósterr. Ing.- u. Arch.-Ver.). Uber seine Zweckmafiigkeit zu sprechen, ist hier nicht der Ort.

Z u II: Es diirfte interessieren, dafi schon 1912, beim Bau des I . e i t z a c h w e r k e s , der dortige an die Wasserentnahme aus dcm See sich anschliefiende Druckstollen (2at Oberdruck) in Eisenbeton ausgefiihrt wurde m it einer Bew ehrung, die dem g a n z e n inneren Druck zu widerstehen vermochte: die M itw irkung des um gebenden rolligen, wenn auch durch Zem enteinspritzung verfestigten Gebirges wurde gar nicht in Rechnung gezogen. In viei bedeutsamerer Weise ist dies iibrigens auch schon bei dem Druckschacht des Schnalstalwerkes geschehen.

Im Abschnitt III wird besonders eingehend der V o r t r ie b in festem Fels mittels Bohr- und Sprengarbeit behandelt. Drei sehr umfassende, wertvolle Tabellen von ausgefiihrten Vortrieben geben Aufschlufi iiber die Ergebnisse der Bohrarbeit, des Verbrauchs an Sprengstoff und des Ab- raumens oder „Schutterns" (nach der leider eingebiirgerten, unglucklichen Bezeichnung).

In der A ufzahlung einer Reitie bewahrter Bauarten von Bohrhammern vermissen wir die Konstruktion ohne besonderes Steuerorgan, wie sie unseres Wissens zuerst von der Fabrik S p r o c k h ó v e l i. W . gebaut und spater auch von anderen Firmen aufgenomm en worden ist. Ihr ungem ein einfacher Bau und geringer Verschlcifi lafit g em den etwas grofieren Luftverbrauch in Kauf nehmen.

Dafi der Bohrhamm er — m it Recht — bei neueren S to lle n b a u te n vorhęrrscht und auch seit dem Loetschberg (Nordseite) das gegebene W erkzeug fiir den V o l la u s b r u c h eines T u n n e ls ist, daran ist nicht zu zweifeln. O b er aber im Richtstollen eines langeren, durch die ver- schiedenartigsten, insbesondere harten Gesteine dringenden Tunnels, wo es auf die grófiten erreichbaren Fortschritte ankom m t, m it Bohrmaschinen von grofiem Lochdurchmesser, seien es gute Stofi- oder Brandtsche Dreh- bohrmaschinen, in Wettbewerb treten oder gar ihnen iiberlegen sein konne, ist zum mindesten fraglich. Der Vergleich der grofien Leistungen im Richtstollen der Nordseite des Loetschberg (Bauleiter Rothpletz) m it jenen im neuen Hauenstein spricht bei Beriicksichtigung des Gesteins (hier sehr m ildes, iiberaus giinstiges, dort sehr hartes) eher zugunsten der Loetschbergmaschinen.

Interessant ist der Versuch des Verfassers, die Vortriebgeschwindigkeit fiir einen neu vorzutreibenden Stollen auf rechnerischem W ege voraus- zubestim men. W ir stehen freilich einer solchen Rechnung skeptisch gegen­

uber angesichts der selbst bei ein und dem selben Gestein je- nach der órtlichen Beschaffenheit, dem Einfallen und Streichen der Schichten, der Zerkliiftung, dem Zudrang von Wasser usw. usw. recht unsicheren Werte der Konstanten seiner Gleichung.

Hinsichtlich der mannigfachen Versuche, beim Abraum en der Berge vor O rt die Handarbeit teilweise oder ganz durch Maschinenarbeit zu er- setzen, Versuche, die fast so alt sind, ais die besseren Bohrmaschinen bestehen, stimmen wir dem Verfasser vollkom m en bei: m it der guten Schaufel in der Hand des tiichtigen, disziplinierten Arbeiters erlangt man bis jetzt bei guter Organisation des Abraum ens im Stollen noch im mer die besten Ergebnisse. Keine „Verlademaschine“ kann sich all den W ecbseln eines, namentlich beschleunigt vorzutreibenden Stollenorts so leicht und sicher anpassen wie der gut organisierte Handbetrieb beim Abraum en.

Fiir V o r t r ie b e in w e ic h e n B o d e n a r t e n ohne Sprengarbeit gibt Randzio in Tabelle 4 und 5 (letztere fiir Schildvortrieb) wertvolle Zu- sammenstellungen. Auch die eingehcnde Beschreibung der A nw endung des Hallingerschen Verfahrens in Bern sei hervorgehoben.

Die Ausfiihrungen des Verfassers iiber „ A u ( z e i c h n u n g e n b e im S t o l l e n v o r t r i e b “ sind recht beherzigenswert fiir angehende Tunnel- ingenieure und jiingere U nternehm ungen, die den Wert solcher eingehenden Statistiken der Arbeit, wie sie von jeher, vor allem im eigenen Interesse des Untcrnehmers, gefiihrt worden sind, noch nicht erkannt haben. O b man freilich dem Unternehmer die ab und zu geiibte G eheim haltung von oft miihsam und teuer erkauften Erfahrungen so sehr verargen soli, móge dahingestellt bleiben.

Żu Abschnitt IV sei bcm erkt, dafi Langstander, falls sie von vorn- hercin ais wesentlichc G licder des Einbaues vorgesehen sind, nur dann einen Sinn haben, wenn sie unm ittelbar nach Einziehen der Kronbalken im Firststoilen bezw. in der Kalotte aufgestellt w erden, indem man die Decke zwischen Firststoilen und Sohlstollen an der betreffenden Stelle durchschiagt. Dadurch wird Setzungen beim Vollausbrechen von oben nach unten wirksam begegnet.

In Abschnitt V I werden die neueren, auf dem v. Rźihaschen Gedanken fufienden Riistungen behandelt. Abstiitzungen des Ausbruchbogens auf den Lehrbogen in Form von Holzstem peln oder Schraubenspreizen leiden dabei an demselben Gebrechen wie die Rźihaschen „Auswechselrahmen"

im Gegensatz zu den im Jahr 1918 von K u n z erdachten und an- gewendeten „Reitern". Diese bilden mit dem tragenden Lehrbogen ein festes Gefiigc, vergleichbar m it einem System von Langstaudern, die den Druck vom Ausbruchbogen unm ittelbar auf die Sohle ubertragen und auch einem Druck in der Richtung der Tunnelachse gewachsen sind.

Darin liegt ein wesentlicher V orzug der Ktinzschen Bauart gegeniiber der durch sie angeregten Anordnung im W ollishofener Tunnel und ahnlichen Konstruktionen.

Im Abschnitt VII erfahren die Verkleidungen fiir Stollen ohne und m it Inneniiberdruck eine eingehende W iirdigung. An der Hand einer grofien Z ah l von Beispielen aus der Praxis werden die neueren Ver- kleidungsarten und die Gerate zu ihrer Ausfuhrung beschrieben und be- urteilt; ebenso werden auch die klassischen Versuche und Versuchs- einrichtungen im W erk Am steg ausfUhrlich geschildcrt.

Von den in diesem Abschnitt angefiihrten Werken interessieren be­

sonders die grofiartigen O b e r h a s l i w e r k e , deren oberstc Stufe mit ihrem Druckstollen von 5250 m Lange und Druckschacht von 515 m seigerer Teufe (Bauunternehm ung Prader & C ic., Z iirich, Bauleiter Ing. Nipkow) sich noch im Bau befinden; ferner das A c h e n s e e w c r k (Ausfiihrung Baukonsortium unter Fiihrung von Inncrebner & Mayer in Innsbruck, Bauleiter Dr. Miihlhofer) m it einem Druckstollen von 4500 m Lange und einem Druckschacht von 360 m seigerer Teufe.

Von den D r u c k r o h r s t o l l e n , bei denen die beiden W irkungen:

des Gebirgsdruckes einerseits, des Wasserinnendruckes anderseits, ganz getrennten Organen zugewiesen werden, wird das bemerkenswerte S p u l l e r s e e w e r k (Bauunternehm ung Innerebner & Mayer in Innsbruck) ais Beispiel beschrieben.

Der Schlufiabschnitt VIII des Buches enthalt eine ausfiihrliche Schil- derung des bekannten A c ą u e d o t t o P u g l i e s e , der-weitgreifenden Zer­

stórungen in dessen Hauptstollen und der W iederherstellungsarbeiten.

Leider ist aus dem Bericht nicht zu entnehmen,' in welchcr Weise die Arbeiten des Ausbruches und der M auerung ausgefiihrt wurden, d. h. ob und wie lang die ausgebrochenen Strecken der Luftfeuchtigkeit aus­

gesetzt waren und ob die V erkleidung in geschlossenen Ringen, in einem Z ug m it dem Sohlgewolbe, hergestellt worden sind.

In solchen schwellenden Geblrgsarten, wie sie vielfach in den Apenninen vorkom m en, ist es nach den Erfahrungen des Unterzeichneten geboten, alsbald nach Auffahren einer nicht zu langen Strecke Stollen, die vollstandige, geniigend starkę V erkleidung auszufiihren und d a d u r c h die Gesteinflachen gegen die Luft abzuschliefien. Ein Uberziehen der Gesteinflachen m it einer nach dem Spritzbetonverfahren hergestellten Schutzschicht erscheint hier unm óglich, allein schon wegen der kaum zu unterlassenden voriibergehendcn Einbauten im Stollen, wie man sie ver- m utlich dort hat aufstellen miissen bis zu ihrem Ersatz durch die end- giiltige Verkleidung.

Fiir eine spatere Auflage mochten wir den W unsch aussprechen, dafi ein besonderer Abschnitt der L i i f t u n g der Stollen gew idm et werde.

H aufig begegnet man auch heute noch ungeniigenden Einrichtungen fiir Fórderung ausreichender Mengen guter Luft zu den Arbeitsstellen. Be­

sonders dort, wo man aus finanziellen G riinden von der V erw endung von D ruckluftlokom otiven g laubt absehen und zu Verbrennungsmotoren m it ihren luftverpestenden Abgasen greifen zu miissen, sollte man fiir eine sehr reichliche Liiftung bedacht sein.

Zum Schlufl móge noch auf die reichc Ausstattung des Buches mit fast 300 vortrefflichen, klaren Zeichnungen, Pianen und Lichtbildern hin-

gewiesen werden. K o n r a d P r e s s e l.

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796 D I E B A U T E C H N I K , Heft 54, 16. Dezember 1927.

Formel zur Berechnung mittlerer Geschwindigkeit in offenen Leitungen. Von E. L i n d q u i s t , Leiter der Wasserbau-Versuchsanstalt der Kgl. Techn. Hochschule in Stockholm. 68 S. mit 7 Diagram men und 3 Bildern. Sonderabdruck Nr. 27 der Festschrift des Wege- und Wasser- bauklubs Stockholm 8.

Bei dem zurzeit herrschenden Bestreben, die an entlegenen Orten sich bietenden natiirlichen WasserkrSfte in der Form von elektrischer Energie w eit in das Land hineinzutragen, ist es begreiflich, daB den Leitungen des Wassers wieder erhChte Aufm erksam keit zugew andt wird, zum al es sich heute oft um Grófienverhaltnisse und um FallhOhen handelt, fiir die Beispiele aus friiherer Zeit nicht angenahert vorliegen. Der im m er grOfier werdende Bedarf an Energie verlangt die Erm ittlung gunstigster Quer- schnitte und G eschw indigkeiten der Zuleitungen, vor allem zuverlassige Koeffizienten und Form eln, an denen es leider noch im m er fehlt.

Es ist daher jede Forschung zur E rm ittlung der letzteren nicht nur m it Freude zu begriiBen, sondern ein G ebot der Zeit, und man versteht es, dafi das Interesse an solchen Forschungsarbeiten in den Landern be­

sonders lebhaft ist, die wie die Schweiz und wie Schweden aus M angel an K ohlen auf die A usnutzung ihrer bedeutenden Wasserkrafte besonders angewiesen sind. Daher finden wir auch in Stockholm eine Wasserbau- Versuchsanstalt, dereń Leiter die obengenannte Schrift verfafit hat, die einen Teil einer Festschrift des Kgl. Wege- und Wasserkorps in Schweden anlafilich seines 75jahrigen Bestehens darstellt.

Die von E. L i n d ą u i s t ais Leutnant dieses Korps in schwedischer Sprache verfafite Schrift enthalt nach Erw ahnung der bekannteren Formeln fur offene Wasserlaufe zuerst auf 27 Seiten eine Studie iiber die viel um- strittene Formel der Schweizer G a n g u i i l e t und K u t t e r , die in Amerika noch heute nicht nur auf offene, sondern auch auf geschlossene, gefiillte Leitungen angewendet wird. D ie Kritik des Verfassers endet m it dem Satze: „G anguiilet und Kutters Form el ist auf Bazins Formel begriindet und m it Riicksicht auf die Ergebnisse der Versuche von Hum phreys und A bbot am Mississippi um gem odelt wrorden, die aber nicht mafigebend sind. D enn die Ansicht von G . u. K., dafi das G efaile J verschieden auf die Geschw indigkeit v einwirkt — je nachdem R kleiner oder grofier ais 1 sei — , ist durch die Erfahrung nicht bestatigt und fiihrt zu unnatiirlichen B eziehungen; sie ist also grundlos. D enn teils sind die Messungen fehlerhaft, teils sind die Bazinschen Versuche nicht fiir stromendes Wasser mafigebend. G. u. K.s Formel kann daher nicht langer ais die zuver- lassigste Formel angesehen werden und mufi daher aufier Gebrauch kommen.*

Im zweiten Abschnitt der Schrift werden fiir geschlossene Leitungen die Versuchsergebnisse der letzten 25 Jahre bis einschliefilich 1926 ange- fiihrt, und die Bedeutung der Reynoldsschen Zahl fiir alle Form eln solcher Leitungen wird hervorgehoben. D ie blsherigen V orstellungen iiber die Abhangigkeit zwischen Rauheit und Reynoldsscher Zahl werden aber ohne Kritik ais richtig angesehen.

D ie zwei letzten Abschnitte befassen sich mit der A ufstellung je einer allgem ein giiltigen Form el fiir geschlossene Leitungen, m it dem Er­

gebnis, dafi 1 = 0,535 o,00664, worin die Beziehung der Rey-

V v djv v

noldsschen Zahl darstellt, und einer Forme' fiir offene Leitungen erstens v = 1 R0,7 J 0,54 bei giatter W andung, zweltens V — u /?0,G/ J 0,50 bei ge- wohnlicher rauher W andung. Die Zahlen fur /. und ,« sind auf 20 Seiten m it sehr w ertvollen Tabellen iiber bisherige Versuche angegeben, dereń benannte Zahlen auf metrisches M afi um gerechnet sind. Eip Nom ogram m zur Potenzformel v — ,u /?°'66b j °>° beschliefit die fleifiige, beachtenswerte Schrift.

Ais Einlage ist Ihr ein Sonderabdruck aus der schwedischen „Tech­

nischen Zeitschrift" von 1926 beigegeben, die auf vier Druckseiten mit 13 A b bildungen sich m it der mittleren Durchflufigeschwindigkeit in teil­

weise gefilllten Rohrleitungen befafit. D ie Studie legt die Versuche von J a r n e l l m it Dralnrohren von 0,1 bis 0,3 m Durchm. zugrunde, iiber die 1920 im Bulletin Ne. 854 der Landwirtschafts-Abteilung der Vereinigten Staaten (Professional Paper, W ashington, D. C.) berichtet worden ist. Die englische Form el setzt fiir n in der allgem einen Formel v = c R n \j einen abschreckenden Potenzexponenten ein; Lindąuist findet n = 0,5 und c = 53 wenn t die Wassertiefe in der teilweise gefiillten Leitung vom Durchmesser d bedeutet.

Lindąuist ist entgangen, dafi bereits Bazin eine Studie iiber die Form el von G ang uiile t und Kutter veroffentlicht hat, die sich in den Annales des Ponts et chaussćes 1897, Nr. 41 ais etude d ’une nouveau formule pour calculer le debit des canaux decouverts findet. Er schreibt: „1869 haben G . u. K., von V? = = « + a u s g eh en d ,ge setztv ■ }Ir j

\R 6 + ]//?

und, fiir a = 100 zulassend, fiir zwOlf verschiedene W andrauhigkeiten zwOlf verschiedene Zahlen fiir bangegeben, die von 0,12 bis 0,24 wachsen.

Aber sie haben nachtraglich diesen Ausdruck seiner Einfachheit entkleidet, indem sie die Koeffizienten auch von J abhangig machten, zum Zweck, einige Ergebnisse von H um phreys und A bbot m it zu umfassen." Infolge dieser Studie m it einem fiir die Forschung wichtigen Diagram m anderte Bazin in der allgem einen Formel v — c\RJ den Beiwert c von 1865

1 87

= v — in den bekannten Beiwert c von 1897 = — ---- was einen

Ma + b/R 1 + c ^ R

grofien Fortschritt in der Entw icklung des noch heute umstrittenen Bei- wertes c bedeutete, der In Am erika unentwegt ais eine reine Zahl an­

gesehen wird und nach den Tabellen in der Schrift Kutters von 1885 von 6,7 bis 140 wechselt. H. L a n g , G eh. Baurat.

D e r E is e n b e to n b a u . Ein Leitfaden fur Schule und Praxis von C. K e r s t e n , Studienrat an der Baugewerkschule Berlin. Teil III. Rechnungsbeispiele aus dem Hochbau^ebiet m itA n h a n g : Berechnung des Durchlaufbalkens.

Vierte umgearbeitete und erw'eiterte Auflage. V III u. 217 S. mit 253 Textabbi!d. Berlin 1927. Verlag von W ilhe lm Ernst & Sohn. Preis geh. 4,50 R.-M., in Leinen geb. 5,40 R.-M.

Der vielseitige Inhalt des vorliegenden, gut ausgestatteten Buches ist im wesentlichen der gleiche wie bei der dritten Auflage. Sein U m fang vergrófierte sich jedoch durch H inzunahm e mehrerer neuen Beispiele und durch Beigabe von Ausfiihrungszeichnungen zu den Rechnungsbeispielen um etwa 20 Seiten, obgleich einige Beispiele der dritten Auflage fort- geblieben sind, so die Berechnung des Sagedaches, des Mansarden-Dach- binders und des Bogendaches mit Zugstange. Allerdings kann diese Ausm erzung nur gebilligt werden, da die einwandfreie Berechnung der- artiger Bauten iiber das gesteckte Ziel des Buches hinausgehen wiirde, eine angenaherte LOsung aber leicht zu unangebrachter Verallgem einerung und entsprechenden Fehlergebnissen fiihren kann. D ie im I. Teil des Buches behandelten Rechnungsbeispiele beschranken sich somit auf die gebrauchlichsten Konstruktionen im Hochbau. Sie utnfassen die Grund- formen der Platten, Balken und Plattenbalken, die Steineisen- und Hohl- kórperdecken, die kreuzweise bewehrten Platten und Kragplatten,. die Decken m it Plattenbalken, ferner W andtrager und Fenstersttirze, Platten- und Balkendacher, Treppen, W andę und Briistungen und endiich Platten- grundungen.

Der II. Teil des Buches befafit sich m it dem kontinuierlichen Balken, der bekanntlich im Eisenbetonbau eine grofie Rolle spielt. Das rechnerische Verfahren nach Clapeyron (Dreim om entengleichung) wird in ubersichtlicher Weise an 10 Beispielen von Tragern auf 3 und 4 Stiitzen eriautert.

Aufierdem wird das zeichnerische Verfahren nach Ritter (Festpunktverfahren) fiir die verscliiedenen mijglichen Belastungsfalle gezeigt. In einem Arihang sind noch einige Tabellen zur Berechnung von durchlaufenden Tragern mit gleichen Stiitzweiten und aufierdem Tabellen zur Erm ittlung der Schubbew ehrung angegeben.

Die Durchrechnung der zahlreichen Beispiele sowie die Bezeichnungs- weise der statischen Grofien sind den Eisenbetonbestim m ungen von 1925 angepafit.

Samtliche Aufgaben sind griindlich und sorgfaltig durchgefiihrt worden.

Der Verfasser war bestrebt, die Entwurfsarbeit so zweckmafiig ais moglich zu gestalten und hat haufig auch auf unsachgemafie Berechnungen hin- gewiesen. Seine vielfachen Hinweise auf den I. und II. Teil seines Leit- fadens machen die Kenntnis dieser Biicher notwendig. Z u den Beispielen ware im einzelnen Folgendes zu sagen: Es fallt auf, dafi die Eiseneinlagen fiir Platten durchweg nach der Bemessungsformel Fe = t]! Al b berechnet werden, was naturgemafi die genauesten Ergebnisse liefert, jedoch stets das Vorhandensein der Bemessungstafeln voraussetzt. Die bekannte und beliebte Faustformel Fe = ^ , die solche Tafeln entbehrlich macht

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und in der Regel fiir die Praxis geniigend genaue Werte ergibt, findet, soweit die Durchsicht ergab, nirgends A nw endung, obw ohl sie im m erhin z. B. fiir nachtragliche Berechnungen etwa auf der Bausteile ihre Daseins- berechtigung hat. Fur die Berechnung der Schriigeisen und Biigel werden die im A n han g untergebrachten Tabellen verwendet. Es hatte vielleicht noch das viel gebrauchliche Verfahren m it dem Diagram m der schiefen Hauptspannungen gezeigt werden kOnnen, das vor dem andern den Vorteil hat, dafi aus ihm unm ittelbar die tatsachlich aufzunehm ende Zugkraft der Schrageisen abgelesen und die Lage der A ufbiegungen bestim m t werden kann. Nach S. 61 unter c kOnnte der Leser vermuten, dafi die Auflager- verstarkungen von Platten s te ts m indestens ^ • / breit sein muBten, was bekanntlich nur dann notw endig ist, wenn nach den in § 17 der amtlichen Bestim m ungen angegebenen Formeln 1 und 2 gerechnet wird.

Sehr haufig w iid man jedoch kleinere Vouten w ahlen und die Berechnung entsprechend gestalten. Ein H inw eis hierauf ware angebracht gewesen.

Die A bbildungen entsprechen nicht durchweg den Konstruktionsregeln, dafi Zugeisen moglichst nicht in der Zugzone endigen und dafi bei jedem Balken und Plattenbalken oben durchgehende Montage-Eisen vorgesehen werden sollen. Einige Querschnittsabbildungen m it zwei Reihen Eisen weichen auch von der Vorschrift ab, dafi der senkrechte lichte Eisenabstand gleich dem Eisendurchmesser sein soli. D ie W ahl der Eisendurchmesser hatte zweckmafiigerweise nach D IN 488 getroffen werden sollen.

Die vorstehenden Bemerkungen sollen den Wert des Buches in keiner Weise herabm indern, das, wie die Zahl seiner Auflagen beweist, seine Brauchbarkeit langst dargetan hat. Die neue Auflage wird wieder viele Freunde unter Lernenden und Praktikern finden, denen sie bei einigem FleiBaufwand die angestrebte G ew andtheit im Berechnen einfacher Hoch-

bauten verm itteln wird. K le t t .

Wasserdurchiassigkeit von Beton in Abhangigkeit von seinem Aufbau und vom Druckgefaile. Von $r.=3ng. G ustav M e r k le . 65 S. m it 33 Textabbild. Berlin 1927. Ver!ag von Ju liu s Springer. Preis geh.

5,10 R.-M.

D ie A bhan d lu n g umfaBt die Ergebnisse systematischer Versuche iiber die Wasserdurchiassigkeit von Beton, die vom Verfasser in dem Institut fiir Beton und Eisenbeton der Technischen Hochschule Karlsruhe durch- gefiihrt wurden.

Merkle kom m t zu dem Ergebnis, dafi bei plastischem Beton und Gufibeton die Wasserdurchiassigkeit in gleicher Weise wic die Druck- festigkeit hauptsachlich von der HOhe des Wasserzementfaktors abhangt.

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F a c h s c h r if t fiir das gesamte B a u in g e n ie u rw e s e n . "97

Die in der Praxis verbreitete Ansicht, dafi ein Uberschufi an feinsten Teilen im Sand geeignet sei, die Durchlassigkeit zu verringern, hat sich bei den Versuchen nicht bestatigt. Die feinen Teile bewirken vielm ehr das Gegenteil, da zur Erreichung der gleichen Konsistenz ein yerhaltnis- mafiig hoher Wasserzusatz notw endig wird, der eine Verm ehrung der Poren im Beton und infolgedessen auch eine grófiere Wasserdurchlassigkeit m it sich bringt.

Wie zu erwarten war, bestatigten die Versuche die W ichtigkeit der N achbehandlung des fertiggestellten Betons durch dessen Feuchthalten, um das Schwinden und dam it ein Loslosen des Mortels von den groben Zuschlagstoffen hintanzuhalten. Durchsickerndes Wasser fiihrt in ver- hUltnismafiig kurzer Zeit durch B ildung von Kalzium karbonat zu einer gewissen Selbstdichtung des Betons, die langere Zeit standig zunim m t und auch durch eine nachfolgende Austrocknung nicht wesentlich ver- ringert wird.

Die M enge des durch einen Betonąuerschnitt durchsickernden Wassers ist nach den Versuchen ahhangig von dem Druckgefalle, d. h. von dem Verhaltnis zwischen absolutem Druckunterschiede und Dicke der Beton- schicht. Bei yerhaltnismafiig diinnen Betonkonstruktionen, bei denen das Druckgefalle ein grofies ist, ist auch das Mischungsyerhaltnis wegen der grofien Druckbeanspruchungen ein fettes, wodurch bei sachgemafier Aus- ftihrung G ew ahr fiir die W asserdichtigkeit geleistet ist.

Bei dicken Mauern hingegen, die hohem Wasserdruck ausgesetzt sind, ist zwar wegen der vcrhaitnismafiig geringen M aterialbeanspruchung das Mischungsyerhaltnis mehr oder m inder mager, anderseits aber auch wegen der Dicke der Betonwand das Druckgefalle ein geringes.

Aus diesem G runde kom m t M erkle zu dem SchluB, dafi auch hier der Beton ohne besondere D ichtungsm afinahm en praktisch undurchlassig ist und dafi sich infolgedessen, z. B. bei Schwergewichtstaumauern, besondere Dichtungsvorkehrungen wie Putz oder Anstrich erubrigen. Dr. B.

N eu ere M e th o d e n z u r S ta tik d e r R a h m e n tra g w e r k e . Von A. S t r a f in e r , Oberingenieur. 3. Auflage. II. Band: Der Bogen und das Briickcn- gewolbe. V III u. 171 S. m it 102 Textabb. und 56 Tabellen. Berlin 1927.

Verlag von W ilhe lm Ernst & Sohn. Preis geh. 12 R.-M., in Leinen geb. 13,50 R.-M.

Das Erscheinen der dritten Auflage beweist, dafi die Strafinersche Berechnungsart im mer mehr A nklang findet. Bekanntlich baut sich das Verfahren ausschliefilich auf den geometrischen Beziehungen der statischen Grofien auf. Es w endet sich also an die bildliche VorstelIung. Um m it Strafiner selbst zu reden, ist zum Verstandnis des Rechnungsganges weiter nichts notw endig, ais der gesunde Menschenverstand.

Aufierlich unterscheidet sich die dritte Auflage von der zweiten wenig, sic ist jedoch vollkom m en durchgearbeitet, einige Teile sind etwas zusam m engezogen, dafiir ist verschiedenes neu hinzugekom m en.

Der I. Abschnitt behandelt die Theorie und Berechnung des eiastisehen, elastisch eingespannten Bogens, Erm ittlung und Verwertung der Elastizitats- gleicbung und der Biegungsm om ente, ferner in ausfiihrlicher Behandlung die Biegungslinie und einige Sonderfalle von Bogenformen und Auflager- bedingungen.

Der II. Abschnitt ist dem eingespannten Briickengewolbe gewidm et.

Der Verfasser geht hier von den hauptsachlichsten Ausfiihrungsarten aus, behandelt dann die Form gebung der GewOlbeachse, gibt eine einfache naherungsweise Erm ittlung der GewOlbeachse, dann die Erm ittlung der U nbekannten (dieser Teil ist besonders eingehend und ausfuhrlich behandelt) und schliefilich die eigentliche Berechnung der Briickengewólbe unter Berucksichtigung der verschiedensten Einflusse.

Der III. Abschnitt bringt T abellen, von denen besonders Teil IV, Tabellen der EinfluBlinien fiir die M om ente usw. (50 S.), .hervorzuheben ist.

Es folgt ein Abschnitt IV : Das Entwerfen der Briickengewolbe. In dankenswerter W eise sind dem Abschnitt zwei ausgefiihrte Beispiele zum Vergleich und zur Priifung der Zuyerlassigkeit des Strafinerschen Verfahrens beigefiigt.

Es folgt Abschnitt V: Berechnungsbeispiele, und ein letzter, VI.: Das durchlaufende Briickengewolbe auf eiastisehen Pfeilern m it einem Rech- nungsbeispiel.

M an trifft unter vielem, das ausschliefilich Eigentum Strafiners ist und beim ersten Studium doch wohl etwas fremd anm utet, naturgemafi manches Bekannte (Gleichung der Biegungslinie), das das G anze wieder vertrauter erscheinen lSBt. M an wird dem Verfasser beipflichten, wenn er meint, dafi sein aus der Praxis entstandenes Buch dem Praktiker gute Dienste leisten w ird. ®r.=3»g. Th. G e s t e s c h i.

D e r G ru n d b a u . Von O . F r a n z i u s . Unter Benutzung einer ersten Be­

arbeitung von O. R ic h t e r . H andbibliothek fiir Bauingenieure (heraus­

gegeben von Robert O tz e n ) . III. Teil, Wasserbau, 1. Bd. Berlin 1927.

Verlag von Julius Springer. XIII u. 360 S. m it 389 Textabb. Preis geb.

28,50 R.-M.

Die bekannte, von Geheim rat Otzen in Hannover herausgegebene

„Handbibliothek fiir Bauingenieure" ist um einen wertvollen Band bereichert worden, den „G rundbau" von Prof. O . Franzius in Hannover. Das Werk baut sich auf einer ersten, schon vor Jahren vorgenomm enen Bearbeitung des Stoffes durch Regierungsbaumeister a. D. Richter auf. Franzius hat diese Bearbeitung umgestaltet, erweitert und ihr seinen Stem pel aufgedriickt:

Die Erfahrungen" des entwerfenden und ausfiihrenden Ingenieurs und die wissenscbaftlichen Erkenntnisse des Forschers sind in glucklicher gegen- seitiger Erganzung m it der Gestaltungsgabe des Hochschullehrers zur Darstellung gebracht.

Im e r s te n T e ile werden Baugrund und Baustoffe besprochen, wobei ein Abschnitt iiber Erddrucklehre eingeschaltet ist, der die Ergebnisse der

bekannten neueren Versuche des Verfassers verwertet. Zu erwahnen sind Angaben iiber den Rostwiderstand von Kupfereisen, die auf Versuchen der Spundw andabteilung der Vereinigten Stahlwerke A.-G. beruhen.

Im z w e it e n T e ile werden Pfahle und Spundw ande, sowie das lier- stellen und Einbringen von Beton behandelt, besonders auch das Schiitten yon Beton unter Wasser. Hervorzuheben ist die eingehendere Darstellung der Berechnung von BohlwSnden, die wieder die Versuchsergebnisse des Verfassers iiber die Grofie des passiven Erddruckes beriicksichtigt.

Der d r i t t e T e il — der ubrigens versehentlich eine falsche Uberschrift erhalten hat — behandelt die Baugrube, dabei eingehender die Fange- dam m e utid die Grundwassersenkung, wofiir einige Beispiele gegeben werden.

Der v ie r t e und f iin f t e T e il bringen die unm ittelbaren G riindungen im Trockenen und unter Wasser. Bei der G riin d un g im Trockenen werden die bei schlechtem Baugrunde z u treffenden MaBnahm en besprochen:

Sohlenverbreiterung, Schwellrost, Plattengriindung, Verbesserung des Bau- grundes usw. D ie schwierige Frage der Druckverteilung unter der Sohle wird nur gestreift. Ein kurzer Abschnitt iiber G riindungen im Senkungs- gebiete des Bergbaues schlieBt sich an. Bei den unm ittelbaren G riindungen unter Wasser wird eingehender das Schiitten von Beton unter Wasser, kiirzer die G riin d un g auf Erd- und Steinschiittungen erOrtert.

Der s e c h s t e T e il behandelt H ohlkórpergriindungen: unten offene holzerne und eiserne M antel, sowie unten geschlossene Senkkasten aus Holz, Eisen und Beton, die auf die unter Wasser freigelegte Griindungs- sohle abgesetzt werden. M ehr Raum n im m t die Besprechung der Brunnen- griindung ein.

Der s ie b e n t e T e il erOrtert ziem lich kurz die Pfahlgriindungen unter A nfiihrung einiger Beispiele, besonders von Kaimauern. Bei der Berech­

nung des hohen Pfahlrostes stellt der Verfasser anschlieBend an das Verfahren von J a c o b l die Forderung auf, dafi die Pfahle so anzuordnen seien, dafi bei A usnutzung ihrer Tragfahigkeit die PfahlkOpfe sich auch entsprechend den Pfahllasten elastisch verschieben konnen, ohne dafi die durch die verhaltnismafiig steife Rostplatte verbundenen Pfahle sich in dieser Verschiebung gegenseitig behindern. Er sieht deshalb ais giinstigste LOsung die Anordnung von Pfahlbocken am hinteren Ende der Rostplatte und die Anhaufung von Druckpfahlen unter der Mauervorderkante an, eine Bauweise, wie sie ubrigens schon vor iangerer Zeit fur Eisenbeton- mauern beispielsweise voh der Bauunternehm ung Christiani & Nielsen ausgefuhrt und seitdem in zahlreichen Fallen w iederholt ist. Die Be­

trachtungen sind bei der gedrangten Kurze des ganzen Werkes leider nicht erschopfend und bringen auch in dieser in letzter Zeit mehrfach erorterten Frage nichts Abschliefiendes.

Der a c h te T e il ist der Druckluftgrundung gew idm et, und zwar der G riindung m it ver!orenem Senkkasten wie der m it Taucherglocke. Nach Beschreibung von Senkkasten und ihrer Absenkung, sowie nach Schilderung einer Taucherglocke und ihrer Arbeitsweise werden eingehender die eigentlichen Druckluftarbeiten behandelt, die Luftversorgung, die Schleusen und Schachtrohre, das M auern und Betonieren unter Druckluft und dic Sicherheitsmafinahmen. Das am Schlufi des Teiles gegebene, sehr abfallige Urteil iiber Prefiluftgriindungen geht zu weit, wenn es auch Im letzten Satze auf Arbeiten bei hoherem Drucke ais 1,3 kg/cm2 eingeschrankt wird.

Nachdem im n e u n te n T e ile kurz die Gefrlergrundung erwahnt ist, werden im z e h n t e n T e ile die Baumaschinen zur Aufbereitung von Betonzuschlagstoffen und zum Mischen des Betons beschrieben.

Ein am Schlusse angefiigter, sachlich geordneter Nachweis von Ver- Offentlichungen auf dem Gebiete des G rundbaues ist von zwelfelhaftem Werte. Er kann nicht entfernt Anspruch auf V ollstandigkeit erheben, zahlreiche Aufsatze sind uberdies ilberholt oder m it ihren Ergebnissen in neueren Lehrbiichern verarbeitet. W eniger ware hier bei sorgfaltiger A uswahl mehr gewesen.

Ein Sachverzeichnis erleichtert die Benutzung des Werkes.

Das Buch mufi in dem ihm gesteckten Rahmen den umfangreichen Stoff notgedrungen yielfach in sehr knapper Fassung behandeln. Trotzdem bietet es eine Fiille von Anregungen, gibt eine gute Ubersicht und ist ais

Nachschlagewerk sehr geeignet. Lo.

H a n d b u c h fiir E is e n b e to n b a u . Begriindet von Dr. Dr. techn. h. c.

F. E m p e r g e r , Oberbaurat in W ien. 4. neubearbeitete Auflage. III. Band.

D e r B a u s t o f f u n d s e in e V e r a r b e i t u n g , bearbeltet von H. Bur- c h a r t z , E. J o r d a n , H. S c h l u c k e b i e r und O . R a p p o l d . X V und 427 S. m it 605 Textabb. Berlin 1927. Verlag von W ilhe lm Ernst & Sohn.

Preis in Leinen geb. 28,50 R.-M.

Das 1. Kapitel, „Der Beton", ist diesmai von Prof. H. B u r c h a r t z , Berlin-Lichterfeldc, allein bearbeltet, und zwar in drei U nterkapiteln: Die B indem ittel, die Zuschlagstoffe, MOrtel und Beton. Selbstverstand!ich gelangen auch dic in den letzten Jahren gemachten wichtigen Fortschritte im Wesen des Betonbaustoffes zur Erorterung; so insbesondere die rlchtlge Erkenntnis von den hochwertigen, sowie von den Tonerdezementen. Des- gleichen w ird auf die ausschlaggebende Rolle der KOrnung der Zuschlag­

stoffe naher eingegangen. Endlich kom m en zur ErOrterung alle Probieme, die die Zement- und Betonpriifung sowohl auf der Baustelle ais auch im Versuchslaboratorium anbelangen.

Das 2. Kapitel, von Oberlng. E. J o r d a n , Berlin, behandelt, bringt die Betonmischmaschinen, wobei selbstverstandlich die neuesten Maschinen dieses Sondergebietes, schliefilich auch Strafienbetonierungsmaschinen und die Zem entkanonen erortert werden, und zwar nicht nur in bezug auf ihre Arbeitsweise, sondern auch hauptsachlich hinsichtlich ihrer W irt­

schaftlichkeit, Leistungsfahigkeit u. dergl.

D a s 3. Kapitel, bearbeitetvon Regierungsbaumeister a .D . H. S c h l u c k e ­ b ie r , KOln-Miilheim, behandelt das FOrdern und Verarbeiten des Betons

(4)

798 D I E B A U T E C H N I K . Heft 54, 16. Dezember 1927.

und weist gegeniiber der letzten Auflage eine wesentliche U m arbeitung auf, wie dies auch der doppelte U m fang dieses neubearbeiteten Kapitels zeigt. Dieses fiir den Praktiker so wichtige Kapitel gliedert sich in folgende U nterkapitel: Arbeits- und Betriebsplan, Fordem, Lagern und Aufbereiten der Rohstoffe, Zubereiten, Fordern und Einbauen des Betons, M afinahm en gegen Frost, Sonnenbestrahlung und Schwinden, Ausschalen und N achbehandlung. D ie Nam en der Unterkapitel dieses Sondergebietes beweisen bereits die Fiille des verarbeiteten Stoffes.

Das 4. Kapitel, „Das Eisen und seine Verarbeitung“, von demselben Verfasser des friiheren Kapitels bearbeitet, steht vo llkom m en auf der derzeitigen H 5he; neben den neuesten Eisenbearbeitungsmaschinen wird auch der hochwertige Stahl St 48 eingehend besprochen.

Das 5. Kapitel wurde von Baurat O . R a p p o l d , Stuttgart, bearbeitet und umfafit unter dem 'Titel „Schalung und Riistung" auch das in den friiheren Auflagen des Handbuches von Prof. A. N o w a k , Prag, behandelte Kapitel iiber Schalung und Riistung bei W olbtragwerken, ist daher im Interesse der Einheitlichkeit zusammengefafit. In bekannter Grundlichkeit und Vollstandigkeit werden in diesem Kapitel nicht nur dem entwerfenden, sondern auch dem bauleitenden Ingenieur mustergiiltige Anleitungen fur Entwurf, Berechnung, Kostenerm ittlung und A ufstellung samtlicher Scha- lungen und Riistungen des Hoch- und Briickenbaues wiedergegeben.

M óg e dieser Band III des Handbuches fiir Eisenbetonbau ais erster der 4. A uflage sow ohl dem Theoretiker ais auch dem Praktiker ein richtiger Wegweiser fiir ihren schweren Beruf werden, nicht nur zur Ehrc des ge­

samten Ingenieurstandes, sondern auch zur Ehre des Verlages, der, was die Ausstattung des Werkes anbelangt, sein Bestes geleistet hat. N o w a k . D ie H a n d h a b u n g des R e c h e n sc h ie b e rs . V on Dipl.-Ing. Dr. H. S c h iit z e .

48 S. m it 40 A bb. und 100 praktischen U bungsbeispielen. Stuttgart 1927.

Dieck & Co.

Das Biichlein verzichtet ausdrucklich auf jede Begrundung oder Er­

klarung des Gebrauches des Rechenschiebers, sondern begniigt sich damit, die Regeln fiir seine H andhabung mOglichst kurz und iiberslchtlich vor- zufiihren. Da dies in klarer Fassung und m it Hilfe guter A bbildungen geschieht, wird der Zweck auf sehr geringem R aum erreicht, obgleich alle Skaleń des gebrauchlichen Rechenschiebers berucksichtigt und sehr viele Anwendungsbeispiele aus den verschiedensten Fachern beigegeben sind. Es fehlt ja nicht an ahnlichen Unterw eisungen; im m erhin wird die vorliegende vielleicht solchen Rechnern w illk om m e n sein, die besonderen

W ert' auf Kurze legen. Z.

E r lilu te r u n g e n m it B e is p ie le n zu d en E is e n b e to n b e s tim m u n g e n 1925.

Von W . G e h l e r . 4. neubearbeitete und erganzte Auflage. 218 S. mit 99 Abb, Berlin 1927. Verlag von W ilhe lm Ernst & Sohn. Preis 6 R.-M.

Die dritte A u fla g e 1) dieses Werkes, die vor einem Jahr erschienen war, ist bereits vergriffcn; sie hat, w ie nicht anders zu erwarten war, eine tege A nteilnahm e in der Betonfachwelt gefunden. Die nunm ehr vorliegende vierte Auflage ist an manchen Stellen noch erweitert. Die chemische Zusam m ensetzung der Zem ente wrird auf Seite 29 durch eine A b bildu n g des Dreistoff-Systems: K a lk - K ie s e ls a t ir e - T o n e r d e erlautert.

In dem Abschnitt § 6: „ Z u b e r e i t u n g d e r B e t o n m a s s e " sind die Zahlenbeispiele neu durchgerechnet. Der Verfasser kom m t zu dem SchluB, daB die sogen. Slebregeln einen gewissen A nhalt zur Bewertung des Sandes vor dem Baubeginn geben, und dafi man dadurch in die Lage kom m t, das etwa fehlende K o m durch Hinzusetzcn einer anderen Sand- sorte zu ersetzen. N iem and denkt aber daran, auf dem Bau einen Kies- sand etw'a in vier Sorten auseinanderzusieben und dann w'ieder zusammen- zusetzen. Bei Erorterung der Bestim m ung iiber die Breite des mittragenden Plattenstreifens unter Einzellasten em pfiehlt der Verfasser, m it der Breite nicht iiber 2,5 m hinauszugehen und dabei obere und untere Verteilungs- cisen in ausreichendem Mafie anzuordnen. Im letzten Abschnitt: „ Z u ­ la s s i g e B e a n s p r u c h u n g e n " hat die Erorterung iiber die Sicherheit der Bauwerke eine wesentliche Erweiterung erfahren durch H inw eis auf die M o h r s c h e G r e n z k u r y e 2) fiir einen Beton von der Gute, w'ie sie bei Eisenbetonbautcn im allgem einen yorhanden ist. Die G renzlinie ist durch A bbildu n ge n erlautert. M an wird dadurch in den Stand gesetzt, fiir Saulen nicht nur die Festigkeit gegeniiber der m ittigen Druckspannung zu bestim m en, sondern auch die Zugspannung auszurechnen, die von den Seitenbiigeln aufzunehm en ist. D ie Art der Berechnung w’ird an ver- schiedenen Zahlcnbeispiclen gezeigt.

Der Abschnitt „B. E b e n e S t e i n d e c k e n " ist fast ganz unverandert geblieben. In einem A nhang werden noch die vom Deutschen Beton-Verein neu herausgegebenen „ V o r i a u f ig e n L e i t s a t z e fiir d ie B a u k o n t r o l l e im E i s e n b e t o n b a u " behandelt. Bekanntlich haben die M itglieder des Vereins in der H auptversam m lung am 17. Marz 1927 sich zur D urchfiihrung dieser Baukontrolle verpflichtet. D ie Kontrolle erstreckt sich auf den Zem ent, auf die Kornzusam m ensetzung der Zuschiage und auf die Festig­

keit des Betons. D ic W iirfelprobe darf durch eine Balkenprobe ersetzt werden, die die beiden Fragen beantw’ortet: a) Liefern die Baustoffe bei dem angewandten Arbeitsverfahren (z. B. Wasserzusatz) einen hinreichend festen Beton? (Guteprobe) und b) Ist der Beton im Bamverk unter Ein- w irkung von W ind und W etter hinreichend yerhartet? (Erhartungsprobe).

Durch die hier erwahnten Erweiterungen, zu denen noch manche kiirzere Zusatze hinzukom m en, haben die „Erlauterungen" wiederum sehr an Wert gewonnen, so dafi sie auch in der jetzt vorliegenden vierten A uf­

lage gewifl noch viele neue Leser finden werden. L.-M.

])V e rg l. „Die Bautechnik" 1926, Heft 54, S. 825.

2) Vergl. G e h l e r , Festigkeitslehre im „Taschenbuch fiir Bauingenieure", 5. A ufl., 1927.

E is e n b e to n - Z a h le n ta fe ln . V on Oberregierungsbaurat a. D. W e e s e , Teil III. Hohlsteindecken. 3. Aufl. 1927. 71 S. Selbstverlag Weese.

Kirchmoser (Havel) W erk. Preis 18 R.-M.

Der bekannte Verfasser behandelt im 3. Teile seines grofi angelegten Tabellcnwerkes unter M itw irkung von 2)i\=3itg. R o l i die S t e in e is e n - d e c k e n und die E i s e n b e t o n - R i p p e n d e c k e n . Fiir erstere gilt A b ­ schnitt B der Deutschen Eisenbeton-Bestimmungen 1925, fiir letztere der Abschnitt A. Tafel 1 enthalt Rechnungsergebnisse fiir Steineisen-Dach- platten von 6 und 6,5 cm Starkę. Sie gestattet, Fp fiir gegebene Stiitz- weiten und gegebene Nutzlasten unm ittelbar abzulesen. In den Tafeln 2 bis 9 sind zulassige M om ente und zulassige Querkriifte angegeben fur Steineisendecken von 10 bis 25 cm und fiir Bandeisen- und Rundeisen- bewehrungen. Aus den Tafeln 10 bis 14 kann fiir Nutzlasten von 100 bis 2000 kg/m 2 bei gegebener Stiitzweite die zugehorige Bewehrung abgelesen werden, wobei die Deckenstarken rf von 10 bis 25 cm gestaffelt sind. D ic besonders haufig vorkom m ende Steineisendecke von 10 cm Starkę wird besonders in den Tafeln 15 bis 20 behandelt m it dem Ziel, sofort fiir gegebenes L und fiir Nutzlasten von 100 bis 2100 kg m 2 die zugehorige Bewehrung abzulesen. Fiir Eisenbetonrippendecken von 15 bis 40 cm Starkę sind in den Tafeln 21 bis 27 die zulassigen M om ente und Quer- krafte, in den Tafeln 32 bis 34 die zulassigen Stiitzweiten angegeben.

Das ungem ein umfangreiche Zahlenm aterial erschOpft alle in der Praxis m oglichen Falle un d ist m it grofiem Fleifi un d m it Sachkenntnis aufgestellt.

In f o r m a le r Beziehung fallt mir folgendes auf: In den Spalten 1 der Tafeln 1 bis 9 wurden quergestellte Deckenquerschnittzeichnungen niitzlich sein. In den Tafeln 10 bis 14 und 32 bis 34 stehen in den senk­

rechten Spalten fiir geringe Nutzlasten Grofien verschiedener Art unter- einander, nam lich fettgedruckte Bewehrungen und schraggestellte Stiitz- weiten, was leicht zu Verwechs!ungen fiihrt und im Widerspruch zu der Tafeliiberschrift steht.

S a c h l i c h verm ag ich in mehreren Punkten dem Verfasser nicht zu folgen. In Tafel 1 w ird nicht beachtet, daB die Stiitzweite auch der Dachplatten im allgem einen das 27 fache der N utzhohe nicht iiberschreiten darf, vergl. B. § 7. Nur a u s n a h m s w e is e darf der Schlankheitsgrad 1 : 27 iiberschritten werden, wenn vorschriftsmaBige Priifungen stattgefunden haben. In Tafel 1 wird bei einer Nutzhohe von 4,6 cm die zulassige Stiitzweite bis z u 3,42 m bezw . bei /z = 5,15 cm, = 3,58 m angegeben.

Das sind Schlankheitsgrade 1 : 75 bezw. i : 70, die ich ais verantwortiicher Konstrukteur nie ausfiihren, ais Baupolizei nie genehm igen wiirde.

Fiir Steineisendecken aus 10 cm starken Hohlsteinen ohne Betondeck- schicht werden zulassige Nutzlasten bis zu 2100 kg/m 2 angegeben (Tafel

15 bis 17). Solch hohe Nutzlasten sind in der Regel m it StOfien ver- bunden. Dafiir sind aber Steineisendecken nicht geeignet. Sie sind am Platze fiir sehr kleine Nutzlasten, aber auch nur dort. Ais Baupolizei wiirde ich Decken dieser Art bei hOhercn Lasten grundsatzlich zuriick- weisen. Diese Tabellenangaben kOnnen in den Handen von unkritischen Benutzern, von jungen Inhabern eben gegriindeter U nternehm ungen fiir

„Hoch-, Tief- und Eisenbetonbau" viel U nheii stiften. W eniger ware hier mehr gewesen. Bei den Eisenbetonrippendecken vertritt Verfasser den Standpunkt, daB bis zu einer Haftspannung von = 5 kg/cm 2 die Rundeisen ohne Endhaken ausgefuhrt werden diirfen. Dies ist indessen nach A 14,1 unzulassig. Es mussen im m e r Endhaken vorhanden sein.

Ais Druckfehler sind mir aufgefallen: Seite 5, Zeile 14: statt l/2 cm muB es heifien 1 cm, Seite 8, Zeile 2: der Betonstreifen mufi nicht 4,7, sondern 47 cm breit werden.

Meine Einspriiche andern nichts an der Tatsache, dafi das vorliegende Werk die Arbeit des Eisenbetonspezialisten in erfreulicher Weise abzu- kiirzen geeignet is.t und fiir sie empfohlen werden kann.

Prof. B. L O s e r , Dresden.

E le m e n te des E is e n b a u e s . G rundlage fiir das Berechnen und Entwerfen von Eiscnbauwerkcn. Unter Berucksichtigung der Normen fiir Eisenbau von Alfred S t r i e p l i n g . 104 S. m it 135 A bb. Berlin 1927. Verlag von W ilhe lm Ernst & Solm. Preis geh. 3,80 R.-M.

Das Biichlein bietet in iibersichtlicher und leicht verstandlicher Form die allgem einen G rundregeln, die fiir das G ebiet des Eisenbaues in Betracht kom m en. Der Inhalt gliedert sich in folgende Hauptabschnitte: G ew in n un g und V erw endung des Eisens — Handelswaren des Eisens — Formeisen, Stabeisen, Bleche — Lieferungsvorschriften — Priifung des Eisens — zulassige und auftretende Beanspruchungen — crforderlicher Querschnitt Verbindungsm ittel (Niete und Schrauben) — Querschnittbestim m ungen einzelner Bauteile — W alztrager und Blechtrager — Trageranschlusse — Stabkreuzungen — Stabverlangerungen, StOfie — A usb ild un g der Fachwerk- knoten — A usb ild un g der Stabe zwischen den K noten, Richtlinien fiir die Festigkeitsberechnung und fiir die Anfertigung der Zeichnungen ...

Normenbiatter fur Eisenbau.

D ie A bbildungen sind in vorbildlicher Weise wiedergegeben. Bei Abb. 122 mochten aber die Stofilaschen a u f die freien Schenket gelegt werden; die gezeigte A nordnung ware zu beanstanden. D ie Bei winkel der A bb. 119 sind entwłeder zu sagen (was zu teuer ware) oder m it dem Gehrungsschneider zu behandeln. Jedenfalls mOchte bei einer Neuauflage auch die eigentliche W erkstattbearbeitung des Eisens in dem Umfange behandelt werden, der dem Charakter des Biichleins entspricht. Diese Dinge sind gerade fiir den Anfanger von besonderer W ichtigkeit. Im m er­

hin ist das Buch auch in der vorliegenden G estalt durchaus geeignet, bei dem Berechnen und Entwerfen einfacher Bauteile beste Dienste zu leisten.

W ertvoll erscheinen einige Rechenbeispiele, die den U bergang von der Theorie zur praktischen N utzanw endung erleichtern helfen. Druck und A us­

stattung des Biichleins lassen nichts zu wfiinschen iibrig. C. K e r s t e n .

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F a c h s c h r if t fiir das gesamte B a u in g en ie u rw e sen . 799

D er E is e n b a u , ein H a n d b u c h fiir d en B rfic k e n b a u e r u n d E ise n ko nstruk - te ur. V o n L u i g i V i a n e l l o . 3. Aufl., bearbeitet von 3)r.='3itg. L u z D a v id , Magistratsbaurat der Berliner Baupolizei. Miinchen und Berlin 1927.

Verlag von R. O ldenbourg .1) Preis geh. 30, in Leinen geb. 31,50 R.-M.

Das H andbuch von Vianelio hat sich in den 23 Jahren seines Be- stchens auf dem Arbeitstische eines jeden Eisenkonstrukteurs seinen Platz errungen. Es geht jetzt in 3. Auflage wesentlich erweitert in die Weit, um sich zu den alten Freunden neue zu erwerben. Der Verfasser hat wiederum versucht, eine vollstandige B ehandlung aller der Fragen zu bieten, die dem Eisenkonstrukteur bei der Bearbeitung der ihm iiber- tragenen Bauaufgaben entgegentreten. Die Einteilung des Stoffes ist im wesentlichen dieseibc geblieben wie in friiheren Auflagen. Er ist jedoch durch Abschnitte iiber M athem atik und Mechanik erweitert worden.

AuBerdem wurden Kapitel iiber Briickenkrane, Bogendiicher und Rahmen- trager aufgenomm en.

Der erste Hauptteil des Buches umfaflt die Baustatik. Hier wird der Festigkeitsnachweis aller Tragwerke behandelt, die im Eisenbau eine Rolle spielen. Z u der sehr ausfiihrlichen D arlegung der theoretischen Be- ziehungen tritt eine groBe Zahl von Angaben iiber die GróBe der Schnitt- krafte und Form anderungen viel verwandter Systeme. Den exakten Untersuchungen werden brauchbare Naherungslosungen zur Seite gestellt, um die fiir den Entwurf notwendige schnelle Beurteilung der Sicherheit bequem durchzufiihren. Sehr nfltzlich sind die Angaben iiber Gewichte und erste Form gebitng des Tragwerks, um eine fiir die Rechnung brauch­

bare G rundlage zu erhalten. In dieser Beziehung ist das Buch fiir den Entwurfsverfasser gegenuber Werken der Baustatik im Vorteil. Auch die theoretischen Abschnitte uber die zur Bearbeitung von Aufgaben des Eisenbaues geeigneten Verfahren sind auf diese besonderen Bediirfnisse eingestellt. Vielleicht konnte das Werk m it Riicksicht auf die vorhandene umfangreiche Literatur und den besonderen Charakter ais H andbuch hier manche Kiirzung erfahren und auf das Methodische der Rechenvorschrift bcschrankt werden, um den U m fang des Buches zu verringern. Aus dem gleichen G runde laBt sich dariiber streiten, ob die Aufnahm e von Teil- gebieten der M athem atik und der Mechanik richtig ist, obgleich der Ver- fasser sich auf diejenigen Angaben beschninkt hat, die bei der Bearbeitung der Entwurfe viel verwendet werden. Eine erhebliche Erweiterung haben die Abschnitte erfahren, die L. V ianello ais technische Aufgaben und praktische Angaben bezeichnete. Sie mufiten vor allem infolge der Reichsbahnvorschriften und der zahlreichen fiir den Eisenbau aufgestellten DINorm en wesentlich umgestaltet werden. Von besonderer Bedeutung ist das vom Verfasser neu hinzugefiigte Kapitel uber Briickenkrane und Verladebriicken. Diese haben im Laufe des letzten Jahrzehnts grofie A b ­ messungen erhalten, so dafi es an der Zeit ist, einheitliche Vorschriften fur Belastung, zuiassige Beanspruchung und Fertlgung aufzustellen, die der umfangreichen V erw endung dieser Einrichtungen, der dauernd zu- nehm enden Last und dem verwickelten Krafteverlauf entsprechen.

Der Verfasser hat m it der neuen Auflage des „V ianello“ der Offent- lichkeit ein Werk ubergeben, das allseitig begriifit werden und sich im Gebrauch recht niitzlich erweisen wird. Es wird den Fachgenossen bestens

empfohlen. B e y e r.

M e h rs tie lig e R a h m e n . Gebrauchsfertige Formeln zur Berechnung mehr- fach statisch unbebestim m ter rahmenartiger Stabsysteme, ais Hiifsm ittci fiir den entwerfenden Ingenieur und fiir den Konstruktionstisch. Von Prof. 3r.=5Sng. A. K l e i n l o g e l , Privatdozent an der Techn. Hochschule Darmstadt. Zweite vollstandig neubearbeitete und bedeutend erweiterte Auflage. X V I u. 448 S., enthaltend 21 Rahm enformen m it 117 Einflufi­

linien, 436 Belastungsfallen und 2 ausfiihrlichen Zahlenbeispielcn sowie rcichhaltige S am m lung der Kreuzlinienabschnitte. Berlin 1927. Verlag von W ilhe lm Ernst & Sohn. Preis geh. 28, in Leinen geb. 30 R.-M.

Drei Jahre nach Erscheinen der ersten Auflage machte sich die Herausgabe der zweiten erforderlich. Im U m fang kaum grOfier ais dic erste Auflage, unterscheidet sich doch die vorliegende in wesentlichen Punkten von jener: Durch Einfiihrung der sogenannten Belastungsglieder, d. h. der analytischen Ausdriicke fiir dic Kreuzlinienabschnitte, ist dic Zahl der Belastungsfalle bei den yerschiedenen Rahm enformen bedeutend herabgesetzt, zugleich aber auch die Handlichkeit und Obersichtlichkeit des Werkes erhóht worden. Der durch die genannte Einschrankung gewonnene Buchraum wird durch Einfiigung von vier neuen R ahm en­

formen ausgefiiilt. Das sind hauptsachlich mehrgeschossige Stockwerk- rahmen, die in der ersten Auflage etwas kurz (nur m it e in e r Form) behandelt waren. Aufierdem sind am Schlusse zwei ausfiihrlichc Zahlen- beispiele neu aufgenom m en worden.

Das Werk hat durch die Um- und Neubearbeitung bedeutend ge- wonnen und kann ebenso warm wie die erste Auflage empfohlen werden.

Die Tatsache, dafi die „Mehrstieligen R ahm en", die doch im m erhin einen nicht alltaglichen Stoff behandeln, schon nach drei Jahren neu verlegt werden mufiten, kennzeichnet am besten ihren Wert und ihre Bedeutung fiir die Ingenieure. S r .^ it g . Th. G e s t c s c h i.

E in In d u s trie b a u von d e r F u n d ie r u n g bis z u r V o lIe n d u n g . 146 S.

m it 177 Abb. und 17 Tafeln. Berlin 1927. Bauwelt-Verlag. Preis: in Ganzleinen geb. 22 R.-M.

Das yorliegende prachtig ausgestattete Werk behandelt im besonderen den Neubau des Druckereigebaudes des Ullstein-Verlages in Berlin- Tempelhof an der Kreuzung der Berliner Strafle rnit dem Teltowkanal, des grófiten privaten Fabrikbaues der Jahre 1925/26 in Grofi-Berlin. Der Inhalt des Buches ist aber mehr ais die beschreibende Darstellung eines

’) Der preufl. Minister fiir Volkswohlfahrt hat die Baupolizeibehórden auf diese Auflage mit Erlafi vom 5. 5. 1927 besonders hingewiesen.

D ie S c h r i f t l e i t u n g .

bestim m ten Baues, sondern hat, wie auch der Titel zutreffend zum Aus­

druck bringt, eine allgemeinere Bedeutung; denn es wird hier nicht, wic sonst iiblich, ein fertiger Bau in Wort und Bild vorgcfiihrt, sondern das W e r d e n des Baues „von der Fundierung bis zur V o lle n d un g “ eingehend erortert. Die Bearbeiter des Buches waren m it am Bau tatig und teilcn nunm ehr die Erfahrungen der Bauleitung, bei der ubrigens Architekt und Ingenieur vorbildlich zusammengearbeitet haben, ohne Riickhalt mit, wobei sie auch nicht die Fehler verschweigen, die beim Bau begangen wurden.

So lassen sich aus dem Buche, das ais ein „Buch der Praxis“ gelten darf, die moderne Bautechnik und die besonderen Erfordernisse eines neuzeitlichen Fabrikbaues vortrefflich lernen.

Erbauer des w ohl nicht ais Fabrikgebaude im gewohnlichen Sinne, sondern mehr noch ais Reprasentationshaus eines riesenhaften Verlags- unternehmens entworfenen Baues ist der Architekt Prof. Eugen G. S e lim o h 1, der leider die V ollendung seines grdfiten Werkes nicht mehr erlebt hat.

Sein Bild findet sich bei dem Titelblatte des Buches.

Den ersten H auptabschnitt: „Die Architektur und P lanung des Baues"

hat Reg.-Baumeister J. B r a u n bearbeitet. Im zweiten Abschnitt: „Die Konstruktion und ihre A usfuhrung" von D ipl.-Ing. O . Z u c k e r ist u. a.

das bei dem Bau zur A nw endung gelangte Giefivcrfahren — es handelt sich hier um den e r s te n gegossenen Hochbau in Deutschland —• aus- fiihrlich geschildert.

Das schrittweise zu gleicher Zeit m it dem Bau entstandene Werk darf ais ein niitzliches,; praktisches Lehrbuch fiir alle die gelten, die dem Architektcn oder Bauingenieur die Aufgabe steilen, einen derartigen Industriebau auszufiihren, aber auch fiir die, die m it solchen BauauftrMgen betraut werden. Die Durchsicht des Werkes m it seinen glanzenden Bildern bietet fiir jeden Fachgenossen einen besonderen Genufi. Ls.

D ie P re is e rm ittlu n g d e r Z im m e r e ra r b e ite n u n d ih re technisch-kauf- m a n n is c h e n G ru n d la g e n . Von Ing. H ugo B r o n n e c k , behórdl. autor.

Zivilingenieur fiir das Bauwesen. 88 S. m it 51 A bb. W ien 1927. Verlag von Juliu s Springer. Preis geh. 4,80 R.-M.

Ein Unterabschnitt der vorliegenden Schrift behandelt die Bekam pfung der Schleuderpreise im Baugewerbe. Ais eine der wichtigsten Ursachen fiir dieses Unwesen wird die auf Unkenntnis beruliende falsche Preis­

erm ittlung angegeben. Der Praktiker wird dem Verfasser hierin recht geben und seine Arbeit bcgriiBen, da sie durchaus gecignet ist, in der Frage der Preisermittlung aufzukiaren und zu belehren.

Der Verfasser untersucht sorgfaitig die G rundlagen der Preisermittlung.

Sodann wird der Materiał- und Zeitaufwand an Hand von Bcispielen samt- licher vorkomm enden Arbeiten, einschlieBlich neuzeitlicher Konstruktionen (z. B. Zollbau-Lamellendach) eingehend behandelt. Der Preisermittlung sind die „W erteinheiten" zugrunde geiegt, so daB das kleine Werk in seiner A nw endung nicht durch Ort oder Zeit gebunden ist. Die sorgfaltige Arbeit darf bestens empfohlen werden. 3)r.=3itg. Th. G e s t e s c h i.

B a u a u fs ic h t u n d B a u filh r u n g . H andbuch fiir den praktischen Bau- dienst. Von G. T o l k m i t t f. 5. neubearbeitete Auflage. Herausgcgcben von M . R e n d s c h m i d t , Magistratsoberbaurat. 3. Band: Berechnung und A usfuhrung von Ingenieurbauten. 294 S. m it 105 Textabb. Berlin 1927.

Verlag von W ilhe lm Ernst & Sohn. Preis geh. 7,80 R.-M., in Leinen geb.

8,70 R.-M.

Nachdem kiirzlich der zweite, die Hochbauten behandelnde Band des bekannten Tolkmittschen Werkes in neuer Auflage erschienen ist,1) liegt nunm ehr auch der dritte Band, der „Ingenicurband", vor. Seit der im Jahre 1909 erschienenen letzten Auflage haben sich die Verhaitnisse so geandert, daB mehrere Abschnitte ganz neu bearbeitet werden mufiten.

Der am Anfang stehende Abschnitt Wasserbau (Bearbeiter Regierungs- und Baurat B r a n d t) erfiillt den im G esam ttitel zum Ausdruck gebrachten Zweck des Werkes, ein Handbuch fiir die praktische Bauaufsicht und Bau- fiihrung zu sein, am besten. Er gibt in gedrangter Ubersicht allcs das, was Bauaufseher und Baufiihrer bei der Vorbereitung, Entwurfsbearbeitung und Bauausfiihrung wissen und beachten miissen, ohne sich auf die Gestaltung der Bauwerke selbst einzulassen. Insbesondere sind alle in Betracht kom m enden Vorschriften vollstandig angefiihrt, und eine groBe Zahl von praktischen W inken und Fingerzeigen wird gegeben.

In den iibrigen Abschnitten werden teilweise Angaben iiber die A usb ild un g der Bauwerke und Bauwerkeinzelheiten gemacht, die wohl in einem knapp gefaBten Lehrbuche des Ingenieurbaues am Platze und fiir die Kreise, fiir die das Werk bestim m t ist, sicherlich wertvoll sind, von dem gestellten Thema aber doch abweichen. Am ehesten lafit es sich in den Abschnitten Strafienbau und Eisenbahnbau noch rechtfertigen, dafi eine Ubersicht iiber die yerschiedenen Arten der A usfuhrung gegeben wird. An sich ist die Darstellung gerade dieser Abschnitte (Strafienbau:

Bearbeiter Stadtbaurat K l i n n e r ; Eisenbahnbau: Bearbeiter Professor Sr.=3ng. W ilh . M u lle r ) ausgezeichnet. In iibersichtlicher Form geben sie einen Abrifi beider Gebiete, der alles fur die Uberw achung der Bau- ausfiihrung Wissenswerte nach dem neuesten Stande enthalt.

In dem Abschnitt Be- und Entwasserung der Stadte (Bearbeiter Stadt­

baurat H e s k e ) hat dagegen die Vielseitigkeit der Bauanordnungen den Verfasser ganz besonders verleitet, fast mehr auf die bauiiche D urchbildung, ais auf die Art der Bauiiberwachung einzugehen. Und auch in dem letzten Abschnitt Briickenbau (Bearbeiter Regierungsbaurat K u lin k ę ) sind manche Angaben enthalten, die fiir den entwerfenden Ingenieur fraglos wichtig, fur die eigentliche Bauausfiihrung aber entbehrlich sind.

Vielleicht kann bei einer weiteren Auflage diesen Anregungen Rechnung getragen werden. Das Werk ist aber auch so schon in seiner neuen Fassung ein wertvolles Hilfsm ittel der Bauausfiihrung, das auf keiner Baustelle fehlen sollte. L o h m e y e r .

*) Vergl. „Die Bautechnik" 1926, Heft 40, S. 605.

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