V L Ostern 1883.
-Progym nasium
zu
D i r s c h a u ,
Proorainm
mit welchem zu der
Dicnsfaii (fm ;20. ila r j uor ftufi, 8 l£fi,r afi |łattfimfeiii(eii
o f fc n lf t^ c ii 'gfrufuug
ber $fafjfen bes gleaf|>ri)gt;mnrt|tt imb feiiter ^orf^ute unb ber ftdj attfd)Cie|ienben grtffaf|fimg ber ^fnfurtenfeit
ergebenst einladet M. K ilim a m i ,
Rektor.
^tOZDAN!4^^>
Książnica Kopernikańska
„ w Toruniu '^ ^ P R O G R t^ '
Inhalt:
Schulnachrichten, Yom Rektor.
D IR SC H A U . Drucfe von Conrad Hopp.
1383.
1883. Progr. Nr. 46.
I .
Pif PfiiftfntiDidtflnnj iw Inlialt bom © ta 1882 bis © ta 1883.
Dąs Schuljahr begann Montag den 17. April 1882 und schlo38 Mittwocb den 21.
Marz 1883. Ueber die Schiilerfreąuenz wBhrend dieses Zeitraums yergl. III! — Infolge der allgemeinen Verfiigung Sr. Excellenz des Herrn Ministers, betreffend die neuen Lehr- plane der Hoheren Unterrichtsanstalten, wurde mit Beginn des Sommersemesters an unserer Anstalt der Lehrplan fiir Realprogymnasien eingefiihrt. Yon besonderer Wichtigkeit ist die in demselben getordcrte TreDnung der Ober- und Untertertia im englischen und ma- thematischen, der Ober- und Ontersekunda im naturwissenschaftlichen Unterricht — Abschluss der beschr. Naturwissenschaften- in 11 B, Beginn der Chemie in II A. Ferner ist von Interesse die Yermehrung der Stundenzahl fiir den lat. Unterricht und die Entlastung der 3 unteren Klassen: der VI. urn 2, der V. urn 1, der IV. urn 2 Slunden. Vergl. den officiellen Lehr- und Stundcnplan unter No. II! Das Kollegium unterzog sich aufs neue der Arbeit, dieser Stundenverteilung gemass audi die Pensenverteilung fiir die einzelnen Klassen festzusetzen. Dieselbe liegt z. Z. dem Kdnigl. Provinzial-Schulkollegio zur Ge- nehmigung vor und kann erst im nachsten Programm veroffentlicht werden. — Zum eisten Małe seit Anerkennung der Anstalt trat in diesem Schuliahr das Kollegium in die Beratung der vom K. P. Sch. K. fiir die in Elbing am 30., 31. Juli und 1. August 1883 tagende Direktoren-Konferenz der Proyinzen Oit- und Westpreussen gestellten Themata ein:
1. Wie kann den Primanern der Gymnasien und Realschulen, unbeschadet der er- forderliehen Gleichmassigkeit der Ausbildung, eine grossere Freiheit und Selb- standigkeit der Studien gewahrt werden?
2. Ziel und Methode des griech. Unterrichts.
3. Bedeutung und Wirksamkeit der Vorschulen.
4. Ueber die Berucksichtigung der etymolegischen und historischen Momente bei dem franzOsischen Unterricht, hauptsachlich der Realschulen.
5. Ueber allgemeine Schulordnungen.
Mit Ausnahme von 2. wurden samtliche Themata behandelt.
Veranderungen im Kollegium traten folgende ein. Die Stelle fiir neuere Sprachen
<vergl. yoriges Programm) wurde dem Schulamtskandidaten Herrn Howe Ostern 1882
provisorisch iibertragen. Derselbe leistet gleichzeitig damit sein Probejahr an unserer Anstalt ab. An Stelle des zur Aushilfe gewahlten Herm cand. theol. Zuwachs, welcher am 1. August unsere Anstalt verliess, wurde Herr Dr. Adolf Klein aus Breslau gewahlt.
Derselbe trat zu genanntem Zeitpunkt sein Amt provisorisch an und wurde unterm 13. Deeember definitiv bestatigt. Vergl. die Personalien unter XII.! Am Ende der Herbstferien wurde Herr Dr. Petong vom K. P. Sch. K. bis auf weiteres beurlaubt und seine Pensionierung cingeleitet. Die ihm zuerteilt gewesenen Unterrichtsstunden wurden vom Kollegium bereitwillig iibernommen, wodurch die Belastung des Einzelnen weit iiber das gesetzliche Maximum der von ihm zu erteilenden Stundenzahl stieg. Yergl. den Stundenplan unter VIIIB ! —
Der Gesundheitszustand von Lehrern und Schillera war im allgemeinen zufrieden- stellend. Und doch \ eilorcn wir imJuni durch Tod einen lieben hoffnungsrolleu Schiiler, den Quintaner Bauer von hier, der wahrend der Schulzeit vom Herzschloge getroffen wurde, welcher ihn in wenigen Tagen dahinraffte. Lehrer und Schiller geleiteten ihn am
17. gen. Monats zur letzten Ruhestatte.
Die Ansialtssammlungen wurden dem Bediirtnis entsprechend vermehrt. Vergl. IX.
Dankbar muss hier aber heryorgehoben werden, dass dabei die Schule von gutigen Gónnern und Freunden durch viele und namhafte Schenkungen unterstiitzt wurde. Ausser den der Lehrerbibliothek und dennaturwissenschaftlichen Sammlungen iiberwiesenen Geschenken (sielie IX.) hatte die Anstalt sich aber auch noch anderer Unterstiitzungen zu erfreuen. Wie im vongen Programm in Aussicht gestellt war, wurde mit Beginu der besseren Jahreszeit auch mit der Herstellung der projektierten Gartenanlagen begonuen. Herr Zimmermeister Richardi umgab das vor dem Gebaude liegende, fiir Anlagen bestimmte Terrain an seiner inneren Grenze mit Pfahlen, die durch starken Draht mit einander rerbunden wurden.
Herr Gaitner Jankowski legte hierauf Gange und Rasenplhtze mit Beeten an. Am aussern Strassenzaun blieb Platz fiir Baume und Straucher. Bald erąuickte der friiher so odeVor- platz durch seinen im saftigsten Grim samraetartig prangenden Rasen und seine sauberen Kiesgange das erfreute Auge, und auch die odeń Bóschungen des umschliessenden Damtnes iiberzogen sich endlich mit freundlichem Grim. Baume und Straucher, wenn auch fiir den grossen Platz noch in sparlicher Zahl, wurden gesetzt. Herr Gutsbesitzer Groncmann- Subkau war der erste giitige Spender. Doch fchon im Herbst wurde es besser. Herr Major v. Palubicki-Liebenhoff schenkte ca. 200 Kasfanien-, Ahorn- und Akazienstamrnchen;
Herr Kaufmann W. Muscate hierselbst eine Weissdornhecke und verschiedenes Strauch-
werk. Alles wurde von Lehrern und Schillera planmassig vcrpdanzt. Die Hecke diente
zur Einzaunung des botanischen Gartchens. Noch besser aber soli es in diesem Friihjahr
werden, wenn die von den Herren Rittergutsbesitzer v. Kries-Kl. Waczmirs, Zuckerfabrik-
Direktor Kruppa Liessau, Gutsbesitzer Zichm-Panieran, Kaufmann Hillebrand, Oberbriicken-
meister Ladewig, Seilermeister Schulz versproelienen Baume und Straucher der vcr-
schiedensten Arten ihr Pldtzchen eihallen haben werden. Sclion im Herbst wurden durch
5
Schiller die Setzlocher hierzu ausgehoben. Es muss ferner daukbarst erwahut werden, dass Herr Hoflieferant Hauer und Herr Stadtrat Allert bereitwilligst u ud unentgeltlich Fuhren znr Herbeischaffung vou Muttererdo lieferten, dass Herr Muscate, Besitzer eines l::e 'gcn Geschafs fur landwirtschaftliclie Maschinen, wenn es not ihat, den jungen Ra sen dureb seine Arbeiier mit der Maschine unentgeltlich schereu liess, und endlich, dass Herr Hillebrand, ebenfalls Besitzer eines Geschaft3 flir land wir tschaft liche Maschinen hier- selbst, der Schule eine Rasenmahmasohine scheukte. Gegeu Schluss des Scbuljahres ver- anstaltete der hiesige gemischte Chor „ Liederkranz“ in uuserer schOnen, geraumigen und, wie sichhierbei herausstellte, auch akustisch gut angelegten Aula die Auffuhrung von Rombergs bekanntem Tonwerk „Die Glocke“. Der Reinertrag dieses selir zahlreieh ans Stadt und Land besuchten Kouzerts — das Haas war ausverkauft! — war zur Beschafifung eines Harmoniuras fur unsere Schule bestimmt. Er betrug 227 M 25 Pt, welclie dem Unter- zeichueten zu geuanntem Zweck iibergeben wurden. Da ncch von anderer Seite ein grosserer Beitrag zu gleichem Zwecke in Aussicht stelit und Herr Zimmermeister Richardi sich in hochherziger Weise erboten hat, den zur Anschaflung etwa noch fehlenden Rest vorlaufig zu decken, so diirfce die Aula sieli bald eines neuen schónen Schmuckes erfreuen und diirften die Schulandachteu des schon langst gewiinschten Harmouiums nicht liinger mehr entbehren. — Da das naturwissensehaftliche Kabinet z. Z. ein menschliches Skelett noch nicht besitzt, so war Herr Dr. Duwensee gern bereit, der Anstalt ein ihm gehoriges fur Unterrichtszwecke zu leihen. Allen hochherzigen Gounern und Freunden der Anstalt sei hiermit der tiefgefuhlteste Dank fur ihre uneigenniitzigen und thatkraftigen Unter- stiitzungen nochmals ausgedriickt, und diesem Dank fugt der Untcrzeichnete die herzliche Bitte bei, unserer Anstalt die ihr bewiesenen Sympathieen auch femerhin giitigst bewahren zu wollen.
Der Turn- und Spielplatz wurde auch in diesem Jahre weder mit grobem Kies beschiittet. Der Rinnstein am Eingang der Schule von der Strasse her wurde mit Granit- platten uberbriickt.
Dem diesjahrigen Abgangsexamen unter Yorsitz des Herrn Prov.-Schulrats Dr.
Kruse und unter Beisitz des Herrn Biirgermeisters Wagner unterzogen sich Donnerstag, den 22. Februar, zwei Abiturientem Ueber diese, sowie uber die vorjahrigen Abiturienten und diejenigen Schiller, welclie mit dem Zeugnis zum einjahrigen Dienst die Ansialt verliessen, vergl. 1Y. u. V!
Zum Schluss sei noch erwahnt, dass der in Stelle des rerstorbenen Herrn Pra-
sidenten v. Saltzwedell ernanute neue Herr Prasident Rothe, huher Landrat unseres
Kreises, am 24. Februar bei Gclegenheit des Besuches der Stadt auch unsere Austalt mit
seinem hohen Besuche beehrte und nach Besichtiguug des ganzeu Gebaudes und Yorstellung
der Lehrer dem Uuterricht in der III eine kurze Zeit beiwohnte. Die anerkeuuendeu Worte,
welclie er unseiem Herrn Biirgermeistcr Wagne’- und den stkdtischen Korperschaften auch
iiber die Anstalt aussprach, wurden mit freudigem Danke bescheiden entgegen genommen.
II.
Siftiilfrftfpfn; oon (Oltmi 1882 lis Oftcrti 1883 .
A. Realprogymnasium.
Evang. Kath. Jud. Im
Ganzen: Davon Aut-w
Sexta: 32 7 4 43 18
Quinta: 29 3 5 37 10
Quarta: 26 1 2 29 7
Tertia: 33 2 2 37 16
Sekunda: 11 3 1 15 3
Summa: 131 16 14 161 54
B. Vorschule.
2. Klaase : 40 5 — 45 7
1. Klasse: 30 6 6 42 6
70 11 6 87 13
I
III.
Zahl der Lehrstunden in den einzelnen Klassen und Unterrichtsgegenstanden.
VI. V IV III
B A
II.
B A
Christl. Religionslehre: 3 2 2 2 2
*■ '
Deutsch: 3 3 3 3 3
Latein: 8 7 7 6 5
Franzosisch: — 5 5 4 4
Englisch: — — — 4 4 3
Geschichte a .Geograpliic: 3 3 4 4 3
Rechnen u. Mathematik: 5 4 5 5 5 h
Naturbeschreibung: 2 2 2 2 2
Physik: — — — — — 3
Chemie: --- — — — — — 2
Schreiben: 2 2 — —
Zeichnen: 2 2 2 2 2
Summa: 28. 30. 30. 32.4-9. 32.+2.
IV.
ipte JUHfurwttfett bet ^/ferletmme 1882 «. 83 .
Lfd.
Nr.
Namen der Abiturientem
a u s Alter. Conf.
Aufenthalt in Bestand
mit Beabsiehtigte d.Anstalt II.
7. *) Riesemann, Max Dirschau 168/, ev. 6 2 gut in die I eines Realgymu. uber-
zugeheu.
8. Bedaun, Karl Zeisgen-
dorf 16V, ev. 6 2 geniigend Postbeamter zu werdeu.
9. Gollumbiewski, F. Dirschau 187, katli. 6 2 desgl. Gerichtsboamier zu werden.
10 Gro&skopf, Paul desgl. 18 er. 27, 2 — iu dio I. eiDes Realgymu. iiber-
zugehen.
11. Wiehr, Max desgl. 18 er. 7 2 — lieamter zu
werden.
*) R. wurde vom mundlichen Exnmen dispensiert.
V.
ffitf bem geugnts junt etnja 0 rtgen Jitcnft uiurbeit ait$erb*m eitffaflen:
Lfd V.
Namen der Sohliler
a u s Alter Conf.
Aufenthalt in
Beabsiehtigte zu werden:
Al*.
d.Anstalt li.
n . Scngcr, Max Dirschau 167, cv. 6 i Kaufmann.
12. Loeppke, Ernst desgl 167, ev. 6 i Gerichtsbeamter.
13. Ziehm, Benno Damerau 197, ev. 17, 17, Kaufmann.
9
VI.
‘pemata Ser bartom Jlaffaijc ttt II.
1. Liebe dein Yaterland und yerachte nicbt das Fremde!
2. Gedankengang in Scliillers Ged:cbt „Ter Spaziergang. “ 3. Inhaltsangabe von Lessings Emilia Galotti
4. Charakteristik der Hauptpersonen in Lessings „Emilia Galotti."
5. Inhaltsangabe von Lessings „Minna von Barnkelm". (Klassenarbeit.) 6. Das Wasser ist das Beste.
7. Welche Eindriicke macht der beginnende Winter auf unser Gcmiit?
8. Ferro nocentius aurum.
9. Stilgerechte Ubersetzung eines Teils von Fldcbier’s Leicheni’ede auf Turenne.
10. Inbaltsaagabe von Góthe’s „Gotz y. Berl'cbingen“ (Abiturientenaufsatz.)
VII.
3>te JifiitmienfemmfjjuBm bcs 1883.
1. Deutscher Aufsatz: Inbaltsangabe von G5the’s Gotz von Berlichingen.
2. Mathematische Aufgaben: 11 Der Durchmesser eines gegebenen Kreises sei stetig geteilt! Wie verhalt sicb die im Teilpunkt des Durchmessers senkrecht auf dem- selben errichtete Sehne zum Durckmesser ? 2) Ein Dreieck ist zu bereohnen aus einer Seite = 90, der Hohe auf derselben = 20 und aus dem Radius des umschriebenen Kreises r= 7 0 . 3) Yon einem Walde, dessen jahrlicker Zuwachs 2 pCt. betragt, ist der gegenwartige Bestand 25000 cbm. Wie gross ist der Bestand nach 20 Jahren, wenn am Ende jedes Jahres 968 cbm. gefallt werden?
4) X* + J ! + X + J = 18 xy = 6 3. Ein lateiniscbes Exercitium.
4. Ein tranzósisches Exercitium.
5. Ein englisches Exercitium.
łlrtlrilunt) bet ffl)rt|C(iciiiliiiiiic a i i SomiitciliaUiiatit 1882.
N a m e n der Lehrer.
Real -Progymnasi um.
II. III. IT. Y. TI.
Vorschule.
I. KI. II. KI.
K i l l m a n n , Rektor, Ordin. II. zugl. Turni.
Math. 5 Math. 5 u. 5
2. H o 11 z, Oberlehrer, Ordin. III.
3. P e t o n g, Dr.
4. F r i c k e, Dr., Ordin. IV.
6
.H o w o, cand prób., Ordin. V.
6. Z u wachę, eand. theol Ordin. VI.
I. H o i n i c k, techn. Lehrer.
Rei. 2.
Latein 5.
Gesch. und Geogr. 3.
Phys. 3.
Chemie A 2.
besch.Nat.B.2 Pranz.
Engl.
Deutsch
Zeichnen 2.
Latein Religion Gesch. und Geogr. 4.
Engl. 4 u. 4 Deutsch 3 Botanik
Franz. 4.
Zeichnen 2.
Math. Geschichte I.
Geschichte u Geogr. 4
Franz. 5.
Botanik 2.
Latein 7 Deutsch 3.
Geschichte u.
Geogr. 3.
Botanik 2
Geographie 2
Botanik
Franz.
Deutsch
Religion 2. Religion 2 Religion
Latein 3
Latein 7. Deutsch 8. 3
Zeichnen 2 Zoichnen 2 Zeichnen 2.
Rechnen 4 Rechnen 5 Rechnen 3. Schreiben 2 Schreiben 2.
18.
23.
24.
24.
22.
25.
28 n.
Sin
2Kath. Religion 2.
8. K r a j e w s k i , Vikar,
kath. Religionslehrer. Religion 2. Religion 2. 4.
9. N o r d h e i r a e r , Dr.,
Rabbiner. Religion 2 Religion 2 4.
j
O, Meerwald,Eiementarl., Ord. der I. KI.
zugleich Turnlehrer.
Religion 3.
Rechnen 6.
Deutsch 9.
Geogr. 2.
Rechnen 6.
26.
11. K r e f f t , Elementarl., Ord. der 2. KI.
Singen 2.
Schr. 4.
Religion 3.
Dtsch. 11.
Schr. 4.
Singen 2. 26.
Stdn.
b . im Piittrcjiillijiiljr 1882|83.
N arnen Rea!-Progymnasium. Vorschu!e.
Wóchentl. 1 1 Stdn. 1