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Landwirtschaftslehre für österreichische Lehrer-Bildungsanstalten. Tl. 1

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Academic year: 2022

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I.. Rothenthurm straße 15.

Bürgerschulen und allgemeine Volksschulen.

Aust, Karl, evang. Religionslehrer. Lehrbuch der Kircliengeschichte für den evangelischen Religionsunterricht an Yolks- und Bürgerschulen sowie ver­

wandten Lehranstalten. Preis geh. 60 kr.

Bayr, E., und BK. W underlich, sÄ t. Lehrer in Wien. Formensammlung für das Freihandzeichnen an Toms- und Bürgerschulen. Nach methodischen Grundsätzen und mit Rücksicht a u ^ le gesetzlichen BestimmungenÄusamrften- gestellt. I. Heft. Für die 1. und 2. Classe. 5. Aufl. Preis 2 8 ^ ^ ^ - II.'. Heft.

Für die 3. Classe. 5. Aufl. Preis 28 kr. — III. Heft. Für die 4affias_se. 5>. Aiifl.^

Preis 32 kr. — IV. Heft. Für die 5. Classe. 5. Aufl. Preis 3W|fr. — V. Heft. V Für die 6. Classe der Volksschule, beziehungsweise für die 1. cfesse der drei- ’ classigen Bürgerschule. 3. Aufl. Preis 60 kr. — VI. Heft. Für die 2. Classe der dreiclassigen Bürgerschule. 4. Aufl. Preis 96 kr.

— — Formensammlung für das Freihandzeichnen an Bürgerschulen! N ach.. - methodischen Grundsätzen und mit Rücksicht auf die gesetzlicjjMÄBrfmmungeri p zusammengestellt. Zeichenvorlagen für Biagerschulen undS^^andfe Lehr­

anstalten. (Zugleich Heft VII der Formprf^Unmlung für das Freihandzeichnen an Volks- und Bürgerschulen.) 32 Tafeln in Farbendruck. Format 25/40 Cm.

(Vergriffen.)

Bechtel, Adolf, k. k. Professor. Französische Sprachlehre für Bürgerschulen.

I. Stufe. 14. Aufl. Preis geb. 46 kr. — II. Stufe. 9. Aufl. Preis, geb. 52 kr. — III. Stufe. 6. Aufl. Preis geb. 56 kr. .

Französisches Sprech- und Lesebuch für Bürgerschulen. I. Stufe. Für die 1. Classe der Bürgerschule. 5. Aufl. Preis geb. 51 kr. — H. Stufe. Für die 2. Classe der Bürgerschule. 3. Aufl. Preis geb. 52 kr. — III. Stufe. Für die 3. Classe der Bürgerschule. 2. Aufl. Preis geb. 56 kr.

— — Erstes französisches Sprech- und Lesebuch für Mädchen. 2. Aufl. Preis geh 76 kr., geb. 92 kr. '

Filek, Dr. E., v. W ittinghausen, Professor am Leopoldstädter Communal-Real- und Ober-Gymnasium in Wien, früher Professor an der k. k. Staats-Ober-Real- Verlag von Alfred Holder, k. u. k. Hof- und Universitäts-Buchhändler in Wien,

(3)

Inhalt

Seite

E i n le itu n g ... 1

Pfliinzeiiproductionslehre.

A. Pflanzenbau im allgemeinen. Der Boden. Die Entstehung und Ablagerung des Bodens... 1

Die Bestandtheile des Bodens. Die G esteinstrüm m er... 2

Die F ein erde... 2

a) Der T h o n ... 2

b) Der S a n d ... 2

c) Der K a lk ... 3

d) Die anorganischen Pflanzennähr­ stoffe 3

Der Humus ... 4

Allgemeine Eigenschaften des Bodens. a) Das Absorptionsvermögen . . . . 4

b) Die physikalischen Eigenschaften 5 1. Die wasserfassende Kraft . . . 5

2. Die wasserhaltende Kraft. — Die D urchlässigkeit... 5

3. Die wasseraufsaugende Kraft . . 5

4. Die Austrocknungsfähigkeit . . 5

5. Das Condensationsvermögen . . 5

6. Die Cohärenz. — Das Gefüge des Bodens... 5

7. Die Adhäsion. — Schwerer, wi­ derspenstiger, leichter Boden . . 6

8. Die wärmeauf'nehmende Kraft. — Warmecapacität. — Die Farbe des B odens...*... 6

Hauptbedingungen der Fruchtbarkeit 6 Oberboden und Untergrund. Oberboden. — Deckengebirge. — Ackerkrume. — Mächtigkeit der­ selben. — Vegetationskrume. — Seite Untergrund. — Beziehungen des Oberbodens zum Untergrund . . . 6

Grundwasser. — Quellwasser. — Ca- pillare Erhebungszone... 7

Die Bodenarten. 1. Der Thonboden... 7

2. Der Sandboden... 7

3. Der Lehmboden... 8

4. Der K alkboden... 8

5. Der M ergelboden... 9

6. Der Schutt- oder Geröllboden . 9 7. Der S alzb o d en ... 9

8. Der eisenschüssige Boden . . . 9

9. Der Humusboden (Bruch-, Moor­ oder T o rfb o d e n ) 9 Die Boden Untersuchung. Mechanische und chemische Boden­ analyse. — Bestimmung der Steine, des Gruses, der Feinerde, der orga­ nischen Substanzen, des kohlen­ sauren K a lk e s ...10

Bestimmung der organischen Sub­ stanzen ...11

Der Einfluss des Klimas auf die Bodenerträge. a) Die W ä rm e ...11

b) Das L ic h t...11

c) Das W a ss e r...12

dj Die L u f t ...12

Der Einfluss der örtlichen Lage auf das Pflanzenwachsthum . . . 12

Die Düngung. Wesen und Zweck der Düngung. — Düngemittel. — Die Nährstoffe der Pflanzen. — Die W irkungsart der Düngemittel im allgemeinen. — Directe und indirecte W irkung 13 Nährstoffelemente...13

(4)

Seite

1. Die absoluten Düngemittel.

1. Der Stalldünger oder Mist.

Die Excremente der Haussäugethiere 14 Die Einstreu. — Die einzelnen Mist­

arten (Pferdemist, Rindsdünger, Schafmist, Schweinemist) . . . . 15 Veränderungen des Mistes beim Lie­

gen. — Hauptstadien der Zer­

setzung ... 16 Die Behandlung des Mistes im Stalle

und auf der D ungstätte...17 Conservierungsmittel. — Einrichtung

der D u n g stätte...17 Behandlung des Mistes auf der Dnng-

s t ä t t e ...18 Behandlung des Mistes auf dem Felde 19 Kopf- und Stufendüngung... 19 W irkung und Stärke der Düngung . 20 Stallmistberechnung . . - ... 20

2. Der Pferchdung.

Das Pferchen oder H orden...21

3. Der flüssige Dung.

Jauchendüngung. — G ülle...21

4. Die menschlichen Excremente.

W ert und Wirkung derselben. — Des­

infection. — Anwendung . . . . 21

5. Der Compost oder Mengedünger.

Compostmaterialien. — Anlage und Behandlung von Composthaufen.

— Verwendung des Compostes . . 22 2. Die relativen Düngemittel.

W irkung derselben. — Hilfs- und Beidünger. — Arten derselben und ihre V erw endung...23

Stickstoffdünger.

Chilisalpeter. — Schwefelsaures Am­

moniak ... 24

Stickstoffphosphate.

Peruguano. — Fischguano. — Ex­

cremente des Hausgeflügels . . . 24

Phosphatdünger.

Apatite, Phosphorite, Guanosorten, Knochen. — Superphosphate. —

Rohes und gedämpftes Knochen­

mehl. — Menge des anzuwenden­

den Phosphates. — Thomasschlacke.

— Ammoniak-Superphosphat . . . 25

Kalidünger.

Holzasche. — Staßfurter und Ka- luszer Abraumsalze. — Kainit. — Anwendung der Kalidünger . . . 26 3. Die indirect wirkenden Dünge­

m ittel.

Der Gips.

W irkung und Anwendung desselben als Düngem ittel...27

Der Kalk.

W irkung und Anwendung desselben als D üngem ittel...27

Der Mergel.

W irkung und Anwendung desselben als D üngem ittel...28 Die Erde-, Schlamm-, Moder- und Torf-

dün gung ...28 Die Gründüngung.

Wesen, Anwendung und W irkung derselben. — Ernterückstände . . 29

Die Melioration.

Die U rbarm achung des Hodens.

a) Die W aldrodung...29 b) Die Umwandlung von Gras- und

Weideland in Ackerland . . . . 30 c) Die Umwandlung des Heidelandes

in C u ltu rla n d ... 30 Die Standortsverbesserung.

a) Die E ntw ässerung...30 b) Die Bewässerung... 32 c) Das B odenbrennen...32 d) Die Cultur des Torf- und Moor­

bodens 32

e) Die B odenm ischung...32 f) Die Entfernung von Steinen . . 33 g) Die P la n ie ru n g ...33

hj Die T errassierun g...33 i) Die E inhegung...33

(5)

Inhalt. V Seite

Die Bodenbearbeitung.

1. Der Pflug.

Die Pflugarbeit... 35

Die Bestandteile des Pfluges. 1. Das S c h a r ...35

2. Das Sech... 35

3. Das S tre ic h b re tt...36

4. Das Ski ui oder das Vorschar . . 36

5. Die S o h l e ...36

6. Die G riessäu le...36

7. Das M o lte rb re tt... 36

8. Der Pflugbauni...36

9. Die Sterzen...37

10. Zug- und Stellvorrichtung. — Schwing-, Stelz- und Räderpflüge. — R egulator...'37

Die Eigenschaften eines guten Pfluges 37 Einteilung der Pfluge. Beetpflüge (Flach- und Steilwender). — Glattpflüge (Kehr-, Wechsel-oder Gebirgspflüge). — Schütt- oder Krümelpflüge (Ruchadlo). — Häu­ felpflüge ...37

Doppel pflüge. — Mehrscharige Pflüge. — Untergrundpflüge (Wühler, Ri- golpfliige). — Haken (Ruhrhaken, Aadl, Perzhaken) . . . 38

Die P flu g fu rc h e . Die Tiefe der Pflugfurche. — Doppel- und S p a tp flü g en ...39

T ie fc u ltu r... 40

Die Breite der Pflugfurche...40

Die Lage des umgewendeten Erdstreifens. Kant-, Grät- und Glattfurchen . . . 40

Die Form nnd Gestaltung des gepflügten Landes. Eben-, Beet- und Kammbau. — Carre- oder Figurenpflügen. — Bifänge . 41 Feldränder (Anwände). — Wasser­ furchen ...42

Wiederholung des Pflügens Anzahl der Pflugfurchen. — Boden­ gare ...42

D ie B rache. Arten der Brache. — Brachbearbei­ tung. — Ersatz der Brache . . . 43

2. Der Exstirpator iind der Grubber. Bestandtheile derselben. — Verwen­ dung derselben...44

3. Die Egge. Das Eggengestell. — Zinken. — Ket­ teneggen. — Wiesenmooseggen. — Eigenschaften einer guten Egge . 44 Anwendung der Egge . ... 46

4. Die Walze. Bestandtheil derselben. — Ringel-, Scheiben-, Prismenwalzen. —Schol­ lenbrecher.— Anwendung der Walze 46 o. Die Schleife. Beschaffenheit und Anwendung der­ selben 47

Die Saat. Das Saatgut. Eigenschaften des Saatgutes. — Keim­ probe. — Ankeimen und Beizen. — S am engew innung...48

Sam enw echsel...49

Die Aussaat. Frühjahrs- und Herbstbau. — Stoppel­ bau. — Zeit der Aussaat. — Saat­ arten ... 49

S äem aschine...49

1. Breitwürfige S a a t... 50

2. D rillsaat...51

3. D ib belsaat...51

4. G em en g saat... 5 1 Das Unterbringen des Samens. S aattiefe...51

Die Art des Unterbringens...52

Stärke der Aussaat . . . 52

P fla n z u n g...52

Die Pflege der Pflanzen. Schutz gegen nachtheilige Witterung. Der Frost. — Die Nässe. — Die Trockenheit. — Der Wind . . . . 53

Schutz gegen schädliche Pflanzen. Wurzel- und Samenunkraut. — Ver­ tilgung von U n k ra u t...54

Schutz gegen Pflanzenkrankheiten.

Klee- und Flachsseide. — Hanfwürger.

— Rost. — Stein-, Stink- oder Schmierbrand. — Flugbrand. —

Seite

(6)

Inhalt.

Seite

Mutterkorn. — Honigthau. —

Mehlthau. — Kartoffelfäule . . . 54

Ärmlichkeit und Üppigkeit des Pflanzenstandes. — Das Lagern . 55 Schutz gegen schädliche Thiere . 55 Die Bearbeitung des Bodens während des Wachsthums der Pflanzen. Eggen und H a c k e n ...55

Die Furchenegge oder der Furchenigel 56 Die Pferdehacke oder der Feigpflug 56 Behacken. — Behäufeln. — Häufel­ pflug ... 56

Die Ernte. Die Ernte der Körnerfrüchte. W ahl des Zeitpunktes. — Gelbreife. — Milchreife. — Vollreife. — Das Abbringen. — Sichel. — Sense. — M ähem aschine... 56

D as T ro ck n e n , E in fu h re n und A u fb ew ah ren . Das Trocknen, Wenden und Binden. — Prismen, Puppen, Hutmandeln, Zeilen, Stiegen, Harfen und Kasten 58 Das Z u ric h te n der g e e rn te te n F rü ch te. Dreschmaschinen. — Arten und Be- standtheile d e rse lb e n ...60

Maisentkörnungsmaschinen...61

Putzmühlen, Unkrautleser (Trieurs), Sortiermaschinen (Crible-Trieurs) . 61 Speicher, Schüttboden, Silos . . . . 62

Schädiger der Getreidevorräthe . . . 62

Die Ernte der Grünfutterpflanzen. Wahl des Zeitpunktes und das Ab­ bringen ...62

a) Die D ü rrheubereitu ng ...62

Heugabel, Handrechen ...62

Heuwendemaschinen, Pferdeheu­ rechen (Ä hrenleser)...62

Kleereitern, Kleehütten . . . . 6 3 bj Die Braun- und c) Sauerheuberei­ tung ... 63

d) Die Süßpressfutterbereitung . . 63

Die Ernte der Kno'.ler.- und Wurzelgewächse. Zeitpunkt und die Methode. — Howard’scher Kartoffelaushebe- pflug. — Rübenheber...64

Aufbewahrung. — Keller. — Mieten 64 Anhang: Die Frnclitfolge. Wesen derselben. — Umlauf, Turnus, Rotation. — Vor- und Nachfrucht. Seite — Hauptfrucht. — Tracht. — Dungkraft. — Außenfelder . . . . 65

a) W eidew irtschaft...65

b) W aldbrandw irtschaft...66

c) Feldbrandw irtschaft...66

d) Feldgras W irtschaft...66

e) Körner- oder Felderwirtschaft. — Zwei- und Dreifelderwirtschaft . 66 f) Fruchtwechselwirtschaft . . . . 67

g) W irtschaft mit technischen Ge­ werben ...68

h) Freie W irtschaft...68

Übergang in eine neue Fruchtfolge . 68 B. Die einzelnen Ackerbaugewächse und deren Cultur. Mehlfrüchte. 1. Der W e iz e n ...69

2. Der R o g g e n ...70

3. Die G e rste ...70

4. Der H a fe r ...71

5. Der M ais...71

6. Die H i r s e . . . . 72

7. Der B u ch w eizen ...72

8. Die M ischlingsfrüchte...72

Hülseufrüchte. 1. Die E r b s e ...73

2. Die Linse ...73

3. Die W ick e...73

4. Die P ferd eb o h n e...74

5. Die F is o le ...74

6. Die Wicklinse, Platterbse, Soja­ bohne ...74

Wurzel- und Knollenfrüchte. 1. Die K artoffel...74

2. Der T o p in am b u r...75

3. Die R u n k e lrü b e ...75

4. Die K ohlrübe...76

5. Die W e iß rü b e ...76

6. Die M ö h re...7g 7. Der Kopfkohl...73

Ölpflanzen. 1. Der R aps...77

3. Der Rübsen ...77

3. Der M o h n ...77

(7)

Inhalt.

4. Der L eindo tter...78

5. Senf, Ölrettig, Ölmadia, Sonnen­ blume ... 78

Gespinstpflanzen. 1. Der Lein . . . ... ...78

2. Der H a n f ...79

Narkotische und Gewürz-Pflanzen. 1. Der H o p f e n ...79

2. Der T a b a k ...80

Gewürzpflanzen... 81

Farbpflanzen. Krapp, Waid, Wan, S aflo r...81

Grünfutterpflanzen. 1. Der R othklee...82

2. Die L u z e rn e ...82

3. Die E sp a rse tte ...83

4. Der Weißklee. — Incarnatklee. — Bastard- oder schwedischer Klee. — Wundklee. — Hopfenluzerne 83 5. Das Kleegras oder Kleegemenge 83 6. Das M ischfutter...84

7. Die Seradella... 84

8. Der S p ö rg e l...84

9. Die L upine... 84

10. Der Grünroggen...84

11. Der M ohär... 85

12. Der G rü n m a is ... 85

C. Die Cultur der ständigen Wiesen und Weiden. A. Die Wiesen. W iese n p flan zen . . . 85

Gräser, Schmetterlingsblütler etc. — Ober- und Untergräser. — Wiesen- u n k rä u te r...86

E n tw ä sse ru n g . . . . 86

B ew ässeru n g . . . 8 6 Überstauung. — Überrieselung . . . 87

1. Hangbau ...87

2. B ückenbau...88

D ü n g u n g u n d P fle g e . . 88

A n lag e un d E rn e u e ru n g schon b e ste h e n d e r W iesen. Impfen. — Verjüngen. — Wiesen­ umbruch ... 89

E rn te und E rtra g d er W iesen . 89 B. Die Weiden. Schaf-, Kuh- und Mastweiden . . 90

Seite

Gartenbau.

A llg e m e in e s ...90

Anlage von Gärten. Lage. — Bodenbeschaffenheit. — Ein­ friedigung. — Beschaffung des Gieß­ wassers. — Entwerfen des Planes 91 Rigolen. — Anlage der Wege. — Mistbeete ...92

Gemüsebau. Bearbeitung des Bodens. Umgraben. — Schollern. — Harken oder R e c h e n ...93

Düngung. Stalldünger. — Flüssiger Dünger. — M engedünger...94

Bewirtschaftung. Wechselwirtschaft. — Zwischenbau 95 Die Saat. Beschaffenheit des Samens. — Samen­ zucht ...95

Zeit der Aussaat. — Saatbeete . . . 96

Anzucht der Setzlinge. — Saat­ methoden. — V ersetzen... 97

Pflege der Gemüsepflanzen. Schutz gegen Frost, Trockenheit und N ä s s e ...98

Das Begießen, Hacken und Be­ häufeln ...98

Jäten. — Schutz gegen Insectenfraß 99 P fle g e u n d W a rtu n g d er P flän z­ lin g e im M istbeete. Herrichten der Mistbeete. — Mist­ beeterde. — Saat aufs Mistbeet. — Lüften und Gießen, — Schutz gegen directes Sonnenlicht und K ä l t e ...100

Das Verziehen und Pikieren . . . . 101

Gemüsetreiberei . 101

Laubbeete. — Anzucht der Pflänz­ linge im Z im m er . 101

Ernte und Aufbewahrung der Gemüsepflanzen. E rntezeit...101 Behandlung der zur Aufbewahrung

bestimmten Pflanzen. — Aufbe­

wahrungsorte. — Das Einschlagen 102

V I I

(8)

Seite

Cultur der wichtigsten Gemüsepflanzen.

Wurzelgemüse.

Gelbe. Rübe oder Möhre. — Kohl­

oder Krautrübe. — Weißrübe oder Stoppelrübe. — Salatrübe oder rothe Rübe. — Rettig. — Monats- rettig oder Radieschen. — Meer- rettig oder K r e n ...103 Petersilie. — S e lle rie ...104

Salatpflanzen.

Salat (Kopf-, Schnitt- und Bindsalat).

— Endivie. — Feld- oder Vögerl- sa la t...104

Kohlpflanzen.

Kraut oder Kopfkohl. — Wirsing. — Rosen- oder Sprosskohl. — Blumen­

kohl oder Karviol. — Kohlrabi . 105

Spinate.

Spinat. — Saueram pfer... 105

Zwiebelgewächse.

Zwiebel. — Knoblauch. — Schnitt­

lauch. — S ch alo tte...106

Knollenpflanzen.

K artoffel... 107

Hülsenfrüchte.

Erbse. — G arten b o h n e...107

Kürbisartige Gewächse.

Gurke. — M elone... 107

Gewürz- und Zuthatpflanzen.

Paradies- oder Liebesapfel. — Span.

Pfeffer (Paprika). — Majoran. — Basilicum. — Saturei. — Thymian, Lavendel, Salbei, W ermut, Raute, Kümmel, Anis, Fenchel, Coriander, Dill und K e r b e l... 108 D er S p a r g e l ...108

Obstbau.

A llgem eines...109 A. Obstbaumzucht.

Allgemeines. — Wesen der Veredlung 109 Erziehung der W ildlinge.

Wildlingsarten. — Saat (Saatschule) 110 Pikieren (Pflanzschule). — Wurzel­

schösslinge. — Stecklinge . . . . 111 Ableger oder A b sen k er... 112

Einrichtung der Baumschule.

Eintheilung in Schläge und Beete.

— Bepflanzung der Baumschule.

Zeit der A npflanzung...112 Veredlung.

V eredlungsarten...H l Edelreiser.

Pfropfreiser, Schnitt und Aufbe­

wahrung derselben. — Oculier- r e i s e r ...114

Veredeln mit Reisern.

Allgemeine R e g e ln ...114 1. Spaltpfropfen (Pelzen)... 115

2. G eißfußpfropfen...116 3. Pfropfen in die Seite (Einspitzen) 116 4. Pfropfen unter die Rinde . . . 116 5. Einfach- und Doppelt-Sattel­

schäften ...116

6. Copulieren. — Anplatten . . . 117

Winterveredlung.

Wesen und Zweck derselben . . .117

Oculieren oder Äugeln.

Oculieren auf das schlafende und treibende A u g e ...118 Ausbrechen und Ausschneiden des

Auges. — Einsetzen desselben . . 118 Allgemeine R e g e ln ... 119

Ablactieren.

Anwendung desselben...120 Erziehung der jungen Bäume zu Hoch­

stämmen.

Dittrich- Lucas’sche Erziehungs-Me­

thode. — Leitzweig und Verstär­

kungszweige ... . . . 120

Schnitt über ein Auge, auf den Zapfen und durch den A s trin g ... 121 Erziehung der Kernobst-Hochstämme 121

Erziehung der Steinobst-Hochstämme.

Des Nussbaumes und der Edelkastanie 123 Erziehung der Zwergstämme.

Vorzüge der Zwergobstbäurae. — Zwergbildende Unterlagen . . . . 124

Arten der Zweige und Knospen.

Stamm. — Krone. — Trieb. — Zwei».

— Leitzweig. — Frühjahrs- und Som m ertrieb... ...

Seite

(9)

Inhalt. IX

Fruchtzweige. — Fruchtruthen. — Fruchtspieße. — Ringelspieße und Ringel wüchse. — Fruchtkuchen. — Quirlholz. — Bouquetzweige. — Holz-, Blatt-, Blüten- oder Frucht­

knospen. — End- und Seiten­

knospen ...126 Grundsätze des Bauinsclinittes.

Einfluss des Saftzuflusses auf die Art der Knospen. — Einfluss von Bo­

den, Klima, Unterlage, Alter, Stellung der Zweige auf den Holz­

trieb. — Schnitt auf Holz. — Schnitt auf F r u c h t...127 Wirkung des Schnittes. — Zeit des

Schnittes...127

Künstliche Baumformen.

Pyramide ...128 Säulenform. — Busch- oder Kugel­

bäumchen ... 129 Guirlandenbäume oder Horizontal-

Cordons. — Hochspalier (Einf.

P a lm e tte )...130 Erzeugung und Behandlung des Fruchtholzes.

Erzeugung und Behandlung des Fruchtholzes beim Kernobst . . . 131 Erzeugung und Behandlung des

Fruchtholzes beim Steinobst . . . 132 B. Obstbau.

Obstbau in Hausgärten, Baumgärten und im freien F e l d e ... 132 Wahl der O bstsorten...133

Das Ausgraben der Stämmchen.

Beschaffenheit der zur Anpflanzung bestimmten jungen Bäumchen. — Das A usgraben... 133

Baumsatz.

Anpflanzen. — Baumgrube . . . . 133 Schnitt der Wurzeln und der Krone.

— A n binden...134 Pflege der Obstbäume.

Auffrischen des Bodens. — Düngen.

— Pflege desStammes. — Schröpfen.

— Pflege der Krone ...135 Ausputzen. — Herrichten vernach­

lässigter Baumkronen. — Ver-

Seite U m pfropfen...136

Krankheiten der Obstbäume.

Krankheiten der W urzel: Wurzel­

fäule. — Krankheiten des Stammes:

F ro s tp la tte n ...137

Krebs. — Gummifluss. — Krankheiten der Blätter: Mehlthau. — Kräusel­

krankheit. — G elbsucht...138 U nfruchtbarkeit...138

Feinde der Obstbäume.

Frostspanner, Ringelspinner, Gold­

after, Schwammspinner . . . . 139 Trichtergürtel. — Raupennester. —

Abklopfen. — Wespen. — Blatt­

läuse ...139

Blutlaus. — Schonung der Singvögel 140 Hasen. — W ühlm äuse...140

Obsternte.

Zeitpunkt der Ernte. — Kernreife und Fruchtreife. — Sommerobst.

— Herbstobst. — W interobst . . 140 Aufbewahrung des O bstes...141

Obstnutzung,

i Obstmus, Dörrobst, Obstwein . . . . 141 Anhang: Pflege des Beereuobstes.

Stachelbeere. — Ansprüche derselben an Boden und Düngung. — Schnitt.

— Verjüngung. — Erziehung von Hochstämmen. — Vermehrung . . 142 Johannisbeere. — Himbeere . . . . 143

Weinbau.

R eb en so rte n ...144 Vermehrung der Reben. — Anlage

von W eingärten. — Schnitt . . . 144 Düngung. — W e in le s e ... 146 Keltern. — W eingärtner-Genossen­

schaften ...146 Gefahren und Feinde des Weinbaues 147

Waldbau.

Bedeutung des W a ld e s ...148

Waldbäume.

Nadelhölzer.

Bodenansprüche. — W ert und Er­

trag derselben. — Samengewinnung 148 F ic h te ...148 Tanne. — Kiefer. — Lärche . . . . 149 jüngen ... 736 b

D r S c h n e i d e r u. Dr. N a le p a , Landwirtschaftslehre, I. Th. 2. Aufl.

(10)

Seite Laubhölzer.

Eiche. — Buche. — Weißbuche. — B i r k e ... 150 Erle. — Espe. — Esche. — Ahorn . 151 Ulme. — L inde...152

Gemischte Bestände.

Schattenliebende Bäume. — Licht­

bäume ... 152

Holzzucht.

A. Natürliche V erjüngung... 153 B. Künstliche Verjüngung:

1. S a a t...153 2. Auspflanzung... 154 3. Verjüngung des Nieder- und

Mittelwaldes. — W urzel- und Stockausschläge. — Abhieb . . 154

Forstliche Betriebsarten.

Schlagwirtschaft.

H o c h w a ld ...155 N ie d e rw a ld . — Eichenschälwald 156

M itte lw a ld . . . . 156

Seite Plenter- oder Fehmelwirtschaft . 156

Kopf- und Schneidelholz-Wirtschaft 157

W aldfeldbau... 158

Pflege und Schutz des Waldes.

Schutz der jungen Culturen. — Reinigungshiebe. — Durchforstung.

— Ausastung...158 B odenschutz...159

Schädlinge des Waldes.

Vertilgung d erselb en ...159

Waldnutzung.

Fällung und Aufarbeitung des Holzes.

— N ebennutzung... 160 Anhang: Korb- und Bandtreiden-

cultur.

Bedeutung der W eidencultur . . ,. 160 Bodenansprüche. — Weidenarten. —

Bodenbearbeitung. — Vermehrung der Weiden. — Schnitt der Ruthen 161 S c h ä le n ...162

(11)

Einleitung.

Die L a n d w irtsc h a ftsle k re ist die Lehre von der vorteil­

haftesten Erzeugung pflanzlicher und thierischer Producte zum Zwecke des größtmöglichen und nachhaltigen gewerblichen Gewinnes. Sie gliedert sich in die P ro d u c tio n sle h re und B etrie b sleh re. Erstere erstreckt sich entweder auf Pflanzen oder auf Thiere; man unter­

scheidet daher die P flan zen - und T h ie rp ro d u c tio n sle h re .

Pflanzenproductionslehre.

A. Pflanzenbau im allgemeinen.

Der allgem ein e la n d w irtsc h a ftlic h e P flan zen b au untersucht die Bedingungen für das Pflanzenleben (Boden und Klima) und lehrt, inwieferne auf diese durch Zufuhr von Pflanzennährstoffen (Düngung), durch Änderung des Standortes (Bodenbearbeitung und Melioration) oder endlich durch Pflege der Pflanzen während des Keimens, Wachsens und Reifens (Saat, Pflege und Ernte) Einfluss genommen werden kann.

Der Boden.

Der Boden entsteht durch Verwitterung der Gesteine oder Fels­

arten. Er kann auf der Stelle oder in unmittelbarer Nähe des Ortes, wo er entstand, liegen bleiben, oder er kann vom Wasser fort­

geschwemmt und an einer anderen Stelle für sich allein oder ver­

mischt abgesetzt werden. Man unterscheidet darnach zwei verschiedene Bodenarten: G run d- und F lu tsc h u ttb o d e n ; den ersteren nennt man auch p rim ä re n , p rim itiv e n oder an g e sta m m te n , den letz­

teren secun d aren , auf- oder angeschw em m ten Boden.

D r. S c h n e id e r u. Dr. N a le p a , Landwirtschaftslehre, I. Th. 2. Aufl. 1

(12)

Pflanzenproductionslehre.

Die Bestandtheile des Bodens.

Die Bestandtheile des Bodens sind entweder u n o rg an isch e oder organische. Zu den unorganischen gehören die größeren oder kleineren G estein strüm m er (Gerippe oder Skelet des Bodens) und die Fe in erde.

Die G estein strü m m er werden von verschieden großen, noch nicht verwitterten Bruchstücken der Felsmassen gebildet (Gerölle, Grus, Grobkies); sie stellen in ihrer Beziehung zum Boden das Ma­

terial dar, aus dem derselbe entstanden ist, und liefern durch die Ver­

witterung weitere Nährstoffe des Bodens.

Als F ein erd e bezeichnet man die feinsten Bodentheilchen, welche einen Durchmesser unter 0'3 mm besitzen und sich demnach durch Wasser leicht abschlämmen lassen. Als wichtigster Bestandtheil der Feinerde ist der Thon anzusehen, ihm schließt sich der Q uarzsand und diesem der K alk an; endlich sind in der Feinerde ungelöste und gelö ste Pflanzennährstoffe enthalten. Der Sand, der Thon und der Kalk sind als die eigentlich bodenbildenden Bestandtheile anzu­

sehen, sie sind die Träger für die übrigen Bestandtheile und das Mittel, in denen sich die Pflanzen zu befestigen vermögen.

a) Der Thon ist das Verwitterungsproduct von Feldspaten und Glimmern und besteht demzufolge aus kieselsaurer Thonerde nebst vielen anderen Beimengungen, hauptsächlich Kieselsäure und Kali. Im trockenen Zustande zeigt sich der Thon als eine feste zusammen­

hängende oder pulverige Masse. Die Theile des Thones besitzen eine große Adhäsion und Cohäsion, woraus sich die schwere Bearbeitbar­

keit des Thonbodens erklärt: Bei der Befeuchtung mit Wasser wird jedes einzelne Theilchen mit Wasser umhüllt, und es findet infolge dessen eine Volumenvergrößerung statt. Im feuchten Zustande lässt sich der Thon kneten und formen. Beim Trocknen zieht er sich un­

gleichmäßig zusammen, und es entstehen Risse. Im feuchten Zustande nimmt der Thon die Wärme nur langsam an und kühlt rasch ab;

trockener Thon erwärmt sich langsam, hält aber die Wärme lange zurück. Durch das Gefrieren des vom Thone aufgenommenen Wassers zerfällt derselbe in kleine Theile und wird dadurch am besten ge­

lockert.

b) Der Sand, und zwar Quarzsand, ist ein Verwitterungsproduct quarzliältiger Gesteine. Er besteht aus im Wasser unlöslicher Kiesel­

säure und kann daher durch die Verwitterung chemisch nicht ver­

ändert werden. Er kommt im Boden in verschiedener Form vor, bald als grober, bald als feiner Sand, und davon hängen hauptsächlich

(13)

«eine Eigenschaften ab. Er besitzt eine geringe wasserhaltende Kraft und dehnt sich beim Anfeuchten ebensowenig aus, als er beim Ein­

trocknen schwindet. Er besitzt weder Absorptionsfähigkeit (siehe S. 4), noch Hygroskopicität.

c) Der K alk kommt als C alcit, Gips oder mit kohlensaurer Magnesia gemengt als D olom it vor. Kalk und Magnesia wirken er­

wärmend und lockernd. Je feiner der Kalk im Boden vertheilt ist, um so günstiger ist seine Wirkung; in solchem fein vertheilten Zustande nimmt er sehr viel Wasser auf und lässt es schnell wieder verdunsten.

Die Absorptionsfähigkeit des Kalkes ist gering. In Bezug auf die Adhäsion und Cohäsion der Theilchen halten Kalk und Magnesia die Mitte zwischen Thon und Sand.

d) Zu den in ungleich geringerer Menge als die eigentlichen constituierenden Bestandtheile des Bodens auftretenden m in eralisch en oder u n o rg a n isc h e n P fla n z e n n ä h rsto ffe n gehören die Verbin­

dungen von C alcium , M agnesium , K alium und N atrium mit K o hlen säure. S a lp e te rsä u re , S chw efelsäure, P h o sp ho rsäu re, C hlor, K ieselsäu re, sowie einige Verbindungen des E isen s und Mang ans. Diese liefern den Pflanzen die aus dem Boden stammenden Nahrungsmittel; je größer die Menge der im Boden vorhandenen Pflanzennährstoffe ist, um so fruchtbarer ist dieser, vorausgesetzt, dass er die erforderlichen p h y sik alisch en E ig e n sc h a fte n besitzt, und die Pflanzennährstoffe im aufnehmbaren (assimilierbaren) Zustande sich befinden. Die mineralischen Nährstoffe sind im Boden entweder in gelöster Form im Bodenwasser oder in einer festen, schwer oder ganz unlöslichen Form enthalten.

Das N a triu m ist am häufigsten an Chlor gebunden. — Das K alium findet sich im Boden als ein wasserhaltiges Silicat oder als humussaures Salz. — Das A m m o­

n ia k bildet sich bei der Verwesung organischer Stoffe und wird in jedem Boden sehr bald in Salpetersäure überführt. — Der K alk wird im Boden als kohlen­

saurer, phosphorsaurer oder auch als humussaurer Kalk angetroften. — Die M agn esia kommt in geringen Mengen entweder als kieselsaures, kohlensaures, phosphorsaures oder humussaures Salz vor. — Das E isen findet sich als Eisenoxyd und als Eisen­

oxydul in nicht bedeutenden Mengen vor. Eisenoxydul ist für das Pflanzenwachs­

thum schädlich; es muss daher durch Entwässerung, gute Bearbeitung etc. in Eisenoxyd überführt werden. — Das M angan kommt nur in geringen Mengen im Boden vor und ist in seinem Verhalten dem Eisen ähnlich. — Die K iesel­

sä u re , welche von den Pflanzen aufgenommen wird, stammt nicht von der kry- stallinischen, unlöslichen Kieselsäure (Quarz), sondern von der in kohlensäure- haltigem Wasser löslichen Kieselsäure, welche durch die Kohlensäure bei, der Ver­

witterung der Silicate ausgeschieden wird. — Die P h o sp h o rsä u re ist einer der wertvollsten Pflanzennährstoffe, findet sich aber im Boden meist nur in geringen Mengen an Kalk, Magnesia und Thonerde gebunden. — Die S ch w efelsäu re findet sich nur in unbedeutenden Mengen im Boden, hauptsächlich als unlösliche

1*

Die Bestandteile des Bodens. 3

(14)

Pflanzenproductionslelire.

Eisenoxyd- oder schwer lösliche Kalkverbindung vor. — Die S a lp e te rs ä u re ent­

steht bei Gegenwart von kohlensauren Alkalien oder alkalischen Erden aus Am­

moniak. — Die K o h len säu re findet sich sowohl in den Gesteinen als im Wasser und in der Luft, insbesondere in den in Verwesung befindlichen Resten organischer Körper. Da sie die im Boden befindlichen unorganischen Nährstoffe löslich macht, spielt sie bei der Ernährung der Pflanzen eine große Rolle. — Das C hlor kommt als Chlornatrium, Chlormagnesium und Chlorcalcium in geringen Mengen im Boden vor.

Der Humus ist die durch Fäulnis und Verwesung im Zerfallen begriffene organische Substanz. Unter Einfluss von Wärme. Luft und Feuchtigkeit verwesen die pflanzlichen und thierischen Stoffe (Reste) zu einer schwarzbraunen, erdig-pulverigen Substanz, dem eigentlichen Humus.

Bei gehindertem Luftzutritt und unter Einwirkung von Wasser bildet sich S au erh u m u s oderG ein, das sich als eine schwarzgraue, sauer reagierende Masse darstellt und ungünstig auf das Pflanzenwachsthum einwirkt. T o rf entsteht dann, wenn bei Luftzutritt die Zersetzung der Organismen begann, dann aber unter Gegenwart von Wasser und erhöhter Temperatur verhindert wurde.

Der Humus ist im trockenen Zustande eine leichte, dunkelbraune bis schwarze, lockere, leicht zerreibliche Masse. Er besitzt die Eigen­

schaft, Feuchtigkeit aus der Luft anzuziehen und behält bedeutende Mengen von Wasser zurück. Ebenso hat der Humus eine starke Ab­

sorptionsfähigkeit für Gase, trägt sehr zur Auflockerung bündiger Bodenarten bei und erwärmt sich, seiner dunklen Farbe wegen, leicht und schnell. Der Humus verbessert die physikalischen Eigenschaften des Bodens; er vermittelt die zum Gedeihen der Pflanzen nothwendige Lockerheit, macht trockenen Boden feucht, hat Einfluss auf die später zu erörternde, wasserhaltende und wasserfassende Kraft des Bodens und spielt bei der Absorption eine bedeutende Rolle. Er erhöht ferner die Fruchtbarkeit des Bodens, indem die sich bildenden Humussäuren mit Alkalien, insbesondere mit dem flüchtigen Ammoniak Salze bilden und Silicate in lösliche, aufnehmbare Salze überführen.v

Allgemeine Eigenschaften des Bodens.

a) Das A bsorptionsverm ögen. Jeder Boden hat die Fähig­

keit, einen Theil der im Wasser löslichen Pflanzennährstoffe festzu­

halten und nicht in den Untergrund sinken zu lassen. Man nennt diese Eigenschaft des Bodens das A bsorptionsverm ögen. Es wirken dabei zwei Processe: ein physikalischer und ein chemischer. Der erstere beruht auf der Flächenanziehung, letzterer auf der Bindung der Pflanzennährstoffe durch die wasserhaltenden Silicate und den Humus. Es werden hiebei die im Bodenwasser gelösten Stoffe chemisch gebunden und schwer löslich gemacht.

(15)

Allgemeine Eigenschaften des Bodens. 5 b) Die ph y sikalisch en E ig en sch aften des Bodens sind ab­

hängig von dem Mengenverhältnisse der bodenbildenden Bestandtbeile, insbesondere der Bodengerüsttheile. Es genügt nicht, dass ein Boden bloß alle Pflanzennährstoffe in genügender Menge enthält, sondern er muss auch solche physikalische Eigenschaften besitzen, wie sie dem Pflanzenwachsthum förderlich sind.

1. Die w a sse rfa sse n d e K raft ist das Vermögen des Bodens, durch Adhäsion Wasser in seine Poren aufzunehmen. Der Sand zeigt diese Eigenschaft, welche auch Einfluss auf die Temperatur des Bodens hat, am wenigsten, der Thon am meisten, in Bezug auf die wasser­

fassende Kraft ist ein Boden n ass, wenn das Regenwasser lange im Boden bleibt, ohne abzutrocknen, n a ssg a llig oder qu ellig, wenn die Bodenfeuchtigkeit vom stehenden Untergrundwasser herrührt; d ü rr ist ein Boden, welcher das Wasser gar nicht zurückhält.

2. Die w a s s e rh a lte n d e K ra ft des Bodens ist die Fähigkeit desselben, das aufgenommene Wasser vor der Verdunstung zurückzu­

halten. Der Sand besitzt diese Eigenschaft im geringen, der Thon im hoben Grade. Die mit der wasserhaltenden Kraft des Bodens im Zu­

sammenhänge stehende Eigenschaft der D u rc h lä ssig k e it ist das Vermögen des Bodens, das Wasser in den Untergrund wieder abzu­

geben. Man unterscheidet darnach le ic h td u rc h lä ssig e n , d u rch­

lässig en , sch w e rd u rc h lä ssig e n und u n d u rc h lä ssig e n Boden.

o. Wenn das Wasser verdunstet, so wird es nach dem Gesetze der Capillarität aus den unteren Schichten ersetzt. Das Vermögen, dies zu thun, ist die w asser aufsau gen de K raft des Bodens; die­

selbe ist am stärksten beim Humus, am schwächsten beim Sandboden.

4. Die A u stro c k n u n g sfä h ig k e it des Bodens äußert sich in der langsameren oder schnelleren Verdunstung des aufgenommenen Wassers.

5. Das C o n d en satio n sv erm ö g en des Bodens ist das Vermögen desselben, Feuchte aus der Luft anzuziehen und festzubalten; dem Humus kommt diese Eigenschaft am stärksten zu, der Sand verhält sich indifferent. Der Boden besitzt auch das Vermögen, Gase zu verdichten.

G. Die C ohärenz ist die Fähigkeit der Bodentheile, im festen und trockenen Zustande zusammenzuhalten; sie wird besonders unter Beihilfe des Wassers durch die Cohäsion der Thontheilchen bewirkt, theilweise auch durch Kalk und Humus bedingt. Abhängig vom Grade der Cohärenz ist das Gefüge des Bodens. Dasselbe nennt man lo c k e r, lose oder sch ü ttig , bü nd ig oder gebunden. Je größer der Sandgehalt, um so lockerer, je größer der Thon- und Humus- gehalt, um so bündiger ist der Boden.

(16)

Pflanzenproductionslehre.

7. Die A dhäsion, d. i. das Anhaften des Bodens an die Acker- geräthe, ist beim feuchten Thone am größten, beim Sande am ge­

ringsten und bedingt die Unterscheidung von sch w erem , w ider­

spenstigem (schwer zu bearbeitendem) und leich tem Boden.

8. Die w ärm eaufnehm en de K raft, nämlich die Eigenschaft des Bodens, die Wärme der Sonnenstrahlen in sich aufzunehmen, ist hauptsächlich durch die Färbe des Bodens und den Grad der Boden­

feuchtigkeit bedingt. Die F arb e des Bodens ist bedingt von seinen Bestandtheilen. Vom Eisenoxyd rührt die rothe oder gelbe Farbe — eisen schü ssiger Boden, vom Eisenoxydul die bläuliche und vom Humus die dunkle Farbe her. In Bezug auf die größere oder kleinere W ä rm e c a p a c itä t (specifische Wärme) des Bodens unterscheidet man k alten Boden (Thon- und Humusboden) und heißen oder hitzigen Boden (Sand- und Kalkboden).

Als Hauptbedingungen der Fruchtbarkeit eines Bodens erscheinen:

dessen C a p illa ritä t und A b so rp tio n sfäh ig k eit, Z u g än g lich ­ k e it für L uft, E rw ärm u n g sfäh ig k e it und sein G eh alt an auf- neh m b aren P flanzen n äh rsto ffen .

Oberboden und Untergrund.

Der obere zutage liegende Boden wird im Flutschutt O ber­

boden, im Grundschutt D eckeng ebirg e genannt. Diejenige Schicht des Bodens, die durch den Pflug gewendet und durch andere tiefer­

gehende Ackergeräthe bearbeitet wird, heißt A ckerkrum e.

Ihre Mächtigkeit, d. i. die Ausdehnung nach der Tiefe, schwankt zwischen wenigen Centimetern und mehreren Metern und ist selbst­

verständlich in Ebenen eine bedeutendere als in Gebirgen. Die Ackerkrume heißt flach g rü n d ig oder seich t bei 8 — 12cm Tiefe, m itte ltie f bei 12— 2 5 cm, tie f bei 25 — 30cm. Die V egetations­

krum e ist jene Erdschicht, bis zu welcher das hauptsächlichste Wurzel­

werk einzudringen vermag. Die Schichten, welche unter der Ackerkrume liegen, bilden den U n terg ru n d , der sich beim cultivierten Boden in der Regel durch eine lichtere Farbe kennzeichnet. Das Verhalten des letzteren zur Ackerkrume wird hauptsächlich durch seine Beschaffen­

heit, Lagerungsverhältnisse und das in ihm befindliche Wasser bestimmt.

Je verschiedener in physikalischer Beziehung der Untergrund vom Oberboden ist, desto günstiger ist der Einfluss desselben auf den letzteren. Ein thoniger Untergrund wird daher für einen sandigen Oberboden günstig, für einen gleichfalls thonigen Oberboden aber ungünstig sein und umgekehrt. In chemischer Beziehung ist derjenige Untergrund am günstigsten, durch dessen Verwitterung der Oberkrume

(17)

Die Bodenarten. 7 immer neue mineralische Nährstoffe zugeführt werden. Nachtheilig wirkt das Auftreten von Eisenoxydul (Ortstein) und Eisenoxydulsalzen, sowie freier Säuren im Untergrund.

W ir bezeichnen den Untergrund je nach der Stärke, mit welcher er das Wasser zurückhält, als s tre n g , k a lt, n a s s k a lt, lo c k e r, w arm , h itz ig . Das in Form von atmosphärischen Niederschlagen niederfallende Wasser verdunstet theilweise, theilweise sickert es in den Untergrund, bis es auf eine undurchlassende Schichte kommt. Über dieser undurchlassenden Schichte bleibt es stehen, falls dieselbe nicht etwa geneigt ist; im letzteren Falle tritt das Wasser an einem geeigneten Orte als Quelle zutage und heißt dann Q u ellw asser. Bevor das Wasser als Quelle hervortritt, heißt es G ru n dw asser. Der Stand des letzteren ist sehr verschieden: in nassen Jahren höher, in trockenen niedriger (G rund­

w asserspiegel). Infolge der Capillarität steigt das Wasser höher als der Grund­

wasserspiegel steht, und zwar zu jener Höhe, wo es wieder verdunstet (c a p illa re E rh eb u n g szo n e).

Die Bodenarten.

1. Der Thonboden enthält mindestens 50% Thon, dann Sand, Eisenoxydul und Eisenoxydhydrat und einige wenige Procent Kalk und Humus. Der Thonboden nimmt viel Wasser auf und hält es lange an;

er verträgt daher trockene Jahre. Er erwärmt sich langsam, verliert aber die Wärme bald (kalter Boden). Er hält stark zusammen, ist im nassen Zustande schwer zu bearbeiten, schließt hei starkem Regen die Ober­

fläche (macht eine Kruste), ist sehr schollenbildend und bildet heim Abtrocknen Risse. Die Pflanzen reifen im Thonboden später. Starke Bewurzelung wird im Thonboden nicht begünstigt. Über den Winter lässt man denselben in rauher Furche liegen, damit er durch den Frost vollkommen gelockert werde. Der Thonboden erfordert viel und auf lockernde Düngung, insbesondere strohigen Dünger. Da der Dünger in dem Thonboden nur langsam verwest, so ist es zweckmäßig, sel­

tener, aber um so stärker zu düngen.

Man unterscheidet folgende Arten des Thonbodens: s tre n g e n T h o n b o d en welcher unfruchtbar ist; g e w ö h n lich en T h o n b o d en mit 80% Thon; m ild e n T h o n b o d en mit 65% Thon; letzterer eignet sich zum Anbaue fast aller Cultur- pflanzen sehr gut.

Auf Thonboden gedeihen: Weizen, Hafer, Gerste, Bohnen, Wicken, Raps, Klee; weniger eignet er sich für Roggen, Kartoffeln, Rübe (und für den Obstbau).

Den Thonboden lieben von wildwachsenden Pflanzen: Acker- und GäDsedistel, W egwarte, ausdauernder Lolch, Quecken und Gänsefuß und von den Holzgewächsen die Eiche und Buche.

2. Der S and bo den enthält mindestens 75% Quarzsand. Besteht der Sandboden nur aus Quarzsand, so ist er unfruchtbar; besteht er dagegen aus Gesteiüstrümmern, so ist er umso fruchtbarer, je leichter diese verwittern, und je mehr Humus ihm beigemengt ist. Der Sand­

boden kennzeichnet sich durch rasche Austrocknung, Wärme und

(18)

Lockerheit. Er verwittert schwer, nimmt wenig Wasser auf und hält es nicht lange an; die Absorption von Gasen ist in ihm sehr gering.

Die Farbe wechselt nach der Beschaffenheit des Gesteines, aus welchem er gebildet ist; vorherrschend ist gelb, weiß, graugelb. Er erwärmt sich stark und rasch und zersetzt den Dünger schnell (hitziger Boden).

Dünger und Saatgut sind im Sandboden tiefer unterzubringen als im Thonboden. Der Sandboden hat weniger Zusammenhang und hängt sich sehr wenig an die Ackergeräthe an. Je mehr er mit Thon und Kalk gemischt ist, desto besser ist er. In feuchten Jahren ist der Ertrag des Sandbodens ein höherer als in trockenen. Die Pflanzen reifen früher in Sand- als in anderen Bodenarten. Sehr zuträglich ist dein Sandboden eine Düngung, die reich an organischen Nährstoffen ist;

er bedarf oft und viel Dünger.

Auf Sandboden gedeihen vorzüglich: Kartoffeln, Koggen, Bohnen, Hirse, Buchweizen, Lupinen, Mais, Hanf und Lein. Von wild wachsenden Pflanzen: Bocks­

bart. Sandhafer. Schafschwingel, Windhalm, Wegerich, Ginster, Sandnelke. (Von Holzgewachsen gedeihen besonders gut: Kiefern, Birken, Weiden, Pappeln und Akazien.)

3. Der L ehm boden ist eine sehr innige Mischung von Thon mit Sand und mehreren Procenten kohlensauren Kalk. Durch seinen Eisen­

oxydgehalt erhält er oft eine rothgelbe Farbe. Er hält in seinen Eigen­

schaften genau die Mitte zwischen Thon und Sand und fühlt sich umso magerer an, je gröber die beigemengten Sandkörner sind. Die Gase werden vom Lehmboden beinahe so stark absorbiert als vom Thonboden.

Auf dem Lehmboden gedeihen alle Pflanzen, vorzüglich aber Gerste. Nähert sich ein Lehmboden mehr dem Thonboden (40 — 55% Thon), so nennt man ihn s tre n g e n L ehm boden. Es ist dies ein ertragsfähiger, aber schwer zu bearbei­

tender Boden. Der m ild e L eh m b o d en mit 30—40% Thon eignet sich zum An­

baue aller Pflanzen, gewährt sichere Erträge und wird auch mit dem Namen M itte lb o d e n bezeichnet. S an d ig er L ehm b oden mit 20— 30% Thon und überwiegendem Sandgehalt eignet sich am besten zum Getreidebau.

¡^. Der K alkboden besteht hauptsächlich aus kohlensaurem Kalk (bis 75%), nebstdem auch aus wechselnden Mengen von Magnesia, Sand und Thon. Der Kalkboden gehört fast durchgehends dem Grund­

schutt an. Ist er aus Kreidefelsen entstanden, heißt er K reid ebo den.

Der Kalkboden ist meistens ein trockener Boden, im nassen Zustande wird er schmierig und breiartig und zerfällt beim Abtrocknen in Pulver. Die Grundfarbe des Kalkbodens ist schmutzig gelb, weiß oder grauweiß. Der Kalkboden erwärmt sich schnell, hält die Wärme lange an und nimmt viel Wasser auf; er trocknet schnell und besitzt eine geringe Absorptionsfähigkeit. Da die Verwesung des Düngers in ihm rasch vor sich geht, verlangt er eine öftere, wenn auch nur schwache

(19)

Die Bodenarten. 9 Düngung. Die Pflanzen entwickeln sich und reifen auf dem Kalkboden früher, leiden aber in trockenen Jahren sehr an Dürre. Er eignet sich vorzüglich zum Weinbau.

Die Zahl der auf dem Kalkboden wildwachsenden Pflanzen ist sehr bedeutend und mannigfaltig: Salbei, kleiner Waldmeister, Flockenblume, Brombeere, Habichts­

kraut, Pimpinelle. Auch gedeihen Kleearten und Leguminosen gut auf ihm; (in feuchtem Kalkboden gedeihen die Laubhölzer, in trockenem die Nadelhölzer besser).

Ist der Kalkgehalt in den einzelnen Bodenarten so gering, dass er nicht mehr den Charakter des Bodens bestimmt, so werden solche Bodenarten je nach der Menge des Kalkes als k a lk a rm e r, k a lk re ic h e r T honb oden u s. w. bezeichnet.

5. Der M ergelboden ist ein inniges Gemenge von Thon, kohlen­

saurem Kalk und kohlensaurer Magnesia, wozu noch Sand treten kann, nebst Beimengungen von Humus, Gips und Eisenoxyd. Er zerfällt an der Luft sehr leicht und schnell, lässt sich leicht bearbeiten, ist aber im nassen Zustande etwas zähe. Man unterscheidet Thonmergel-, Ivalk-

mergel- und Sandmergelboden.

Von den wildwachsenden Pflanzen bemerkt man auf Mergel besonders Huf­

lattich, Ackerdotter, Wiesensalbei u. a. Auf T h o n m e rg e lb o d e n gedeihen be­

sonders: Weizen, Gerste, Bohnen. Ein ausgezeichnet fruchtbarer S a n d m e rg e l­

boden ist der L ö ß b o d en von braungelber, lockerer Masse, mit zahlreichen weißen Schneckenschalen.

6. Der S ch u tt- oder G eröllboden ist ein Boden, der zum größeren Theile aus unverwitterten Gesteinstrümmern besteht. Je nach der Gebirgs- oder Steinart wird der Boden näher bezeichnet, als: Kalk-, B a sa ltg e rö llb o d e n u. s. w. Der Wert des Geröllbodens hängt von der Gesteinsart, aus der er gebildet wurde, vom Untergründe und von seiner Mächtigkeit ab. Die Cultur des Weinstockes und der Wald­

bäume ist auf dieser Bodenart unter Umständen sehr lohnend. S tei­

nigen B oden nennt man solchen, der nicht überwiegend aus Ge­

steinstrümmern besteht und in dem sich eine genügende Menge anderer Bodenbestandtheile vorfindet. Auf ganz schweren oder leichten, ab­

hängigen Feldern ist ein Gehalt an Steinen oft von Vortheil.

7. Der Salzboden. Es gibt Bodenarten, die einen größeren Gehalt an Kochsalz oder kohlensaurem und schwefelsaurem Natron besitzen und zur Cultur sich nicht eignen; sie heißen fälschlich „sal- niterhältig”.

8. Der e isen sch ü ssig e Boden. Thon- oder Sandboden, welcher

1 5 20% Eisenoxyd enthält und dadurch eine rothgelbe oder ocker­

gelbe Färbung besitzt, ist oft außerordentlich fruchtbar und eignet sich dann zum Hopfenbau.

9. Der H um usboden. Bodenarten, welche 3 — 5% Humus ent­

halten, heißen h u m u sh ältig , mit 5 — 10% hum os, mit 10 — 15%

h u m u sreich . Ein Boden mit mehr als 15% Humus heißt moorig.

(20)

Pflanzenproductionslehre.

Der Humusboden ist im nassen Zustande schwammig und speckig, im trockenen Zustande bildet er ein lockeres, loses oder hohl zu­

sammenhängendes Pulver. Wird er befeuchtet, so nimmt sein Vo­

lumen zu. Die Farbe des Humusbodens ist braun, schwarzbraun bis schwarz. Der Humusboden ist entweder an Ort und Stelle, wo er sich befindet, durch Verwesung von Pflanzenstoffen oder durch An­

schwemmung entstanden. Solche Fluss- oder Meeresanschwemmungen, A lluvial-, F luss-, M arsch-, Au- oder N iederun gsbö den , finden sich mit verschiedenen Bodenarten gemengt und zeichnen sich durch ihre bedeutende Fruchtbarkeit aus. Sie eignen sich besonders zu Gras­

ländereien. Es gedeihen aber auch auf denselben Raps, Weizen, Roggen, Hafer, Hackfrüchte u. s. w. Der eigentliche H um usboden findet sich entweder als B ruch-, Moor- oder T orfboden und wird für die Cultur im großen erst durch Mischung mit erdigen Bestandteilen und durch Entwässerung tauglich. Der Torfflora gehören an: Rohr, Andromeden, Sumpffingerkraut, Sumpfporst, Moorbeere u. s. w.

Oie Bodenuntersuchung.

Es ist ziemlich schwierig festzustellen, zu welcher Bodenart ein oder der andere Boden gehört und welche Ertragsfähigkeit er besitzt.

Der durch langjährige Übung gewonnene praktische Blick ist wohl außer der Bodenanalyse das einzige Mittel, sich hierüber Klarheit zu verschaffen. Man unterscheidet die m ech an isch e und chem ische Bodenanalyse. Ifine genaue chem ische Untersuchung kann nur von einem Chemiker ausgeführt werden und bietet trotz ihrer Schwierig­

keit keinesfalls genügende Anhaltspunkte zur Beurtheilung der wirk­

lichen Ertragsfähigkeit eines Bodens. Die quantitative Untersuchung von Sand und Thon eines Bodens nennt man m echan ische B odenana­

lyse. Die einfachste Methode der Bodenuntersuchung ist folgende:

1. Bestimmung von Steinen; man liest aus einer Portion von 10% Erde die Steine heraus, wägt dieselben und bestimmt sodann den Procentgehalt. 2. Bestimmung von Grus; nachdem die Steine ausgelesen sind, siebt man die Erde durch ein Sieb mit 6mm weiten Löchern, wägt den Rückstand und berechnet ihn in Procenten.

Zur weiteren Untersuchung werden 10 g lufttrockener Erde mit Wasser übergossen. Die Mischung wird unter fleißigem Schütteln in einen graduierten Glascylinder gegossen. Nach einiger Zeit setzt sich zu unterst der grobe, darüber der feine Sand, und zuoberst der aus I’einerde, Thon und Humus gebildete Schlamm ab. Aus dem Raummaß der einzelnen Bestandtheile wird annähernd das Gewicht derselben be­

(21)

Der Einfluss des Klimas auf die Bodenerträge. 11 stimmt. Durch vergleichende Versuche ist bekannt, dass 10g grober Sand 6 5 cm3, 10</ feiner Sand 8 5 cm3 Raum ausfüllen.

Zur Bestimmung der organischen Substanz wird eine bestimmte Quantität bei 100° C. getrockneter Erde unter fleißigem Umrühren mit einem Eisenspatel bis zum Glühen erhitzt und dieses Erhitzen eine Stunde lang fortgesetzt. Durch den Gewichtsverlust wird der Gehalt an Humus annähernd bestimmt. Die Menge des kohlensauren Kalkes wird durch das Quantum Wasser bestimmt, welches durch die mittelst Salzsäure abgeschiedene Kohlensäure verdrängt wird. Soviel Cubik- centimeter Wasser verdrängt werden, soviel Procente kohlensaurer Kalk waren beiläufig in der Probe vorhanden.

Der Einfluss des Klimas auf die Bodenerträge.

Auf die Ertragsfähigkeit eines Bodens haben neben dessen Be­

schaffenheit auch die meteorologischen Elemente, Luft, Wasser, Licht und Wärme, welche das Klima einer Gegend und weiterhin die je­

weilige Witterung bedingen, einen wesentlichen Einfluss. Zur Beur- theilung des Einflusses des Klimas auf die Vegetation ist es nicht ge­

nügend, das jährliche Mittel der klimatischen Factoren zu kennen, sondern es muss auch ihre Vertheilung auf die Jahreszeiten, und es müssen ihre Maxima und Minima bekannt sein.

a) Die W ärme. Die Sonne ist der Urquell aller Wärme; die Sonnenwärme wird durch Strahlung (Insolation) und Leitung fort­

gepflanzt, und sowohl die Temperatur des Bodens als die der Luft hängt von der Sonnenwärme ab. Eine jede Pflanze bedarf für jede ihrer Entwicklungsphasen eine gewisse Summe von Wärme-Einheiten;

wird ihr diese nicht geboten, so entwickelt sie sich entweder gar nicht oder nur unvollkommen. Die Wirkung der Wärme ist jedoch von dem Feuchtigkeitsgehalt der Luft und von der Beschaffenheit des Bodens abhängig. Ein kaltes, feuchtes Klima verzögert die Entwicklung der Pflanzen; ein warmes Klima beschleunigt das Wachsthum, wenn es zugleich feucht ist, hindert es aber, wenn es trocken ist. Kaltes, feuchtes Klima macht die nachtheiligen £igenschaften des Thon- und Humusbodens, trockenes, warmes Klima jene des Sandbodens fühlbarer.

b) Das Licht. Die Pflanzen verlangen zu ihrem Wachsthunle eine bestimmte Lichtmenge; wenn ihnen diese nicht geboten wird, kommen sie entweder gar nicht oder nicht normal fort. Ferner hat das Licht einen entscheidenden Einfluss auf den Reichthum der Blüten- und Fruchtbildung; man kann sich überzeugen, dass an sonnigen Standorten die Zahl der blühenden Pflanzen dreimal größer ist als an beschatteten.

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