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Glückauf, Jg. 51, No. 50

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GLÜCKAUF

Berg- und Hüttenmännische Zeitschrift

Nr. 5 0 TT. D ezem ber T9T5 5T. Jahrg.

Das Campine-Kohlengcbiet und seine Beziehungen zu den übrigen Steinkohlenbecken Belgiens und Nordwesteuropas.

Von Geh. B e rg ra t P ro fesso r D r. P . K m s c h , B erlin.

H ierzu d ie T a fe ln 3 u n d 4.

(F ortsetzung.)

S c h i c h t e n im L i e g e n d e n d e s S t e i n k o h l e n ­

g e b i r g e s .

K o h l e n k a lk . N ur in wenigen Fällen sind in der Campine u n ter dem Karbon ältere paläozoische Schichten durchbohrt worden ; in der Bohrung 381 bei Kessel lernte m an das U nterkarbon in Form des Kohlenkalks m it den Stufen von Visé und D inant und dem Tournaisien, also allen seinen Gliedern, kennen.

Im allgemeinen wird der Kohlenkalk in die E t a g e V is é e n und die E t a g e T o u r n a i s i e n eingeteilt. In der erstem unterscheidet m an die Assise de Visé und die Assise de D inant.

Die V is é - S tu f e besteht aus Kalk m it P roductus giganteus und P roductus striatus. Sie führt Lagen von A nthrazit ; u n ter ihnen folgt ein schwarzer oder grauer, m itu n ter blauer K alk, der oft sehr dicht ist. Den Schluß der Stufe bildet ein grauer, z. T. kristalliner, oolithischer oder kom pakter K alk; er fü h rt P roductus cora.

In der B ohrung 38 durchteufte m an die K alke von Visé von 573 — 599 m.

Die D i n a n t - S t u f e beginnt m it schwarzem oder blauem , Crinoiden- führendem K alk; der sog. G rande Dolomie enthält hier Chonetes papilionacea. U n ter dem

K alk folgt der schwarze M armor von D inant.

Die K alke von D inant wurden in der Bohrung 38 von 599 - 602 m d u rchteuft ; bis 620 m sta n d ein unbestim m ­ barer dunkler K alkstein an.

In der E t a g e T o u r n a i s i e n unterscheidet m an die A s s is e d e s E c a u s s i n e s e t de W a u l s o r t und die A s s is e d e H a s t i è r e .

Die erstere Stufe wird aus K alk m it Crinoiden ge­

bildet; sie fü hrt Spirifer Konincki. Ihre u ntere A bteilung besteht aus dem K alk von Y voir m it sporadischen Crinoiden und schwarzen Feuersteinen; auch hier findet m an Spirifer Konincki.

Die H a s t i è ’’e - S tu fe ist in der obern A bteilung z. T- schiefrig; jedoch trete n auch hier schwarze und h y d ra u ­ lische K alke auf. Zu ihr gehören die Crinoidenkalke m it Spirifer tornacensis. Im Liegenden folgen Schiefer m it Spiriferina octoplicata und Spirifer tornacensis. Sie überlagern schwarze und blaue K alke m it Crinoiden- und Schieferzwischenlagen. In ihnen findet m an Phil-

l Ann. 1903, Bd. S. S. 1031.

lipsia, Spirifer glaber und Spirifer tornacensis in großen Mengen.

In der B ohrung 38 du rch teu fte m an den schwarzen Dolomit des Tournaisiens von 620 — 622 m.

Der Kohlenkalk begrenzt das produktive K arbon der Campine im Süden als zusam m enhängendes Band.

D e v o n . U nter dem Kohlenkalk trifft m an die ober­

devonischen Fam enne- un d F rasne-Stufen an, die der Clymenien- und der Intum escens-Stufe entsprechen.

D a das Devon fü r das Steinkohlengebiet der Cam­

pine ohne B edeutung ist, sei hier nur kurz erw ähnt, daß das Fam ennien hauptsächlich aus Schiefern un d G rau­

wacken besteht, w ährend im Frasnien auch K alke auf- treten.

In der B ohrung 38 bestim m te m an Fam ennien von 6 2 2 -6 4 1 m u n d F rasnien von 641 - 6 5 2 m.

Die B ohrung drang dann w eiter in das obere M ittel­

devon, nämlich die kalkigen Schichten des Givetiens, von 652 — 703,60 m, ein.

D a in den B ohrkernen des Devons keine Fossilien gefunden wurden, konnte die Gliederung lediglich petro- graphisch erfolgen.

F o r i r 1 betont die Übereinstim m ung von Kohlenkalk und Devon m it den südlichem Vorkommen, ein Fazies­

wechsel ist also dann nur in w estöstlicher R ichtung nachweisbar.

S il u r - K a m b r i u m . Noch tiefere Schichten sind in der B ohrung 44 von 191,60 — 219,90 m angetroffen worden; sie bestehen aus grauem Tonschiefer, der als sibirisch oder kam brisch aufgefaßt wird.

Südlich von der Campine traf eine größere Anzahl von Bohrungen derartige Schichten auf dem P lateau von B rab an t an.

D ie W a s s e r f ü h r u n g d e r D e c k g e b i r g s s c h i c h t e n u n d d a s S c h a c h t a b t e u f e n .

E in wichtiger P u n k t für das Schachtabteufen ist die M ä c h ti g k e it des Deckgebirges.

Die ersten B etrachtungen dieser Art stellte J. R e i ­ s t e n 2 im Ja h re 1903 an. E r berechnete die D urch­

schnittstiefe der K arbonoberkante in der Provinz Lim-

1 F o r i r , Cou^rres. a. a. O. S. 6Ö5. ' ' 2 J, K e r s t e n : Le hddsin höuilter de la Camp ine. Ann. Jiti. » S. 119.

(2)

bürg zn 533, in der Provinz Antwerpen zu 666 und in der ganzen Campine zu 554 m.

Aus dem von m ir konstruierten Verlauf der Kreide­

kurven (s. Abb. 3) ergibt sieb auf Grund der neuen Aufschlüsse heute eine d u r c h s c h n i t t l i c h e D e c k - g e b i r g s m ä c h t i g k e i t v o n rd . 600 m im O s te n u n d 700 m im W e s te n der Campine.

Der zweite für das S chachtabteufen wichtige P unkt ist die p e t r o g r a p h i s c h e B e s c h a f f e n h e i t der Deck- gebirgsschichten, auf die ich bei den einzelnen For-, m ationen näher eingegangen bin; hier m öchte icli nur einige allgemein gültige Ziige herausgreifen.

Von Osten nach W esten zeigt sich Beim T ertiä r ein auffallender petrographischer Wechsel. Im Osten, in Belgisch-Limburg, kommen große M ächtigkeiten von Sanden vor, die nach Norden, wie oben gezeigt wurde, zunehmen. Sie führen viel Wasser. U nter ihnen liegt die obere Kreide, die hauptsächlich aus K alk und Mergel und zu u n terst aus den Sanden von Aachen besteht.

Im W esten, in der Provinz Antwerpen, nehmen die tertiären Sande zugunsten der m ächtigen Zone des Rupelicns u n d Tongriens ab; liier besteht die obere Kreide aus harten senonen Mergeln m it Feuerstein und zu u nterst aus grünen, sandigen Schichten des Herviens.

Die Sande scheinen im W esten weniger wasserführend als im Osten zu sein, da in ihnen w ährend des Bohrens sogar z. T. Wasser verschwand. Trotzdem wäre es ge­

wagt, sich hierauf zu verlassen, da man anderseits in mehrern Bohrungen am Südrande W asser m it 3 0 - 5 0 a t Druck nachgewiesen hat.

Von großer W ichtigkeit sind die Vorbohrungen für die Schächte zum Studium des Deckgebirges, weil m an bei ihnen ganz besonders auf den petrographischen C harakter und die W asserführung des Gebirges geachtet hat, w ährend m an bei den Fundbohrungen b estrebt ge­

wesen ist, möglichst schnell das Steinkohlengebirge zu erreichen.

Bei dem in der Campine angew andten Verfahren des Vorbohrens m it doppeltem K ernrohr kann m an auch von weichem Schichten K erne erhalten, die für den Geologen viel w ertvoller sind als die Proben der Spül­

bohrungen.

Mit diesen Ergebnissen beschäftigt sich P. H a b e t s 1.

* P. H a b e t s : Les travaux récents de reconnaissance dans les bassins houillers de Belgique. Ann. 1910, Bd. 15, S. 1047. (Hier auch ältere Literatur.)

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Diluvium

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Pliozän bis Miozän

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Oligozän C >

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Eozän

Ich habe bei den einzelnen Form ationen bereits auf die wichtigen Grundw asserhorizonte1 hingewiesen und will sie hier noch einmal kurz zusammenfassen.

H csbayen : W asserführend.

Moséen: Zwei Horizonte, davon der u ntere m it erheblichen Zuflüssen Zwei aufsteigende Quel- Poederlien len im glaukonitischen bis Sand u nd ein bedeu- Boldéricn ten d er Grundwasser-

horizont an der Basis.

Lignites du R hin: Vielfach D ruck­

wasser.

R upélien: Sandztvischenlagen der Tone haben aufsteigendes Wasser.

Tongrien: Aufsteigendes W asser an der Oberfläche m it

iy 2

a t Druck.

B ruxellien: Im Sandstein aufsteigen­

des Wasser.

Grenze von T ertiä r und Kreide: S tarke W asser­

zuflüsse bei allen Bohrungen, deren A nsatz­

punkt u n te r 50 m über dem Meeresspiegel liegt.

Bei B ohrung 77 8 0 - 100 cbm /st.

Im W esten stark porös m it Salzwasser, so daß Abbohren der Schächte u n ter W asser nötig zu sein scheint.

Nouvelles-Stufe: An der Basis wasser verschluckend.

H erve-Stufe: M itunter wasser­

führend, aufsteigende Sole und warm e Quelle.

T rias: Salzquelle bei Eelen.

K arbon: W asser aus einer Verwerfung in der B ohrung Beeringen; auch in der Çampine m uß also wie an vielen Stellen in W estfalen im K arbon m it W asserzuflüssen gerechnet werden.

B isher sind 6 D oppelschachtanlagen im Abteufen begriffen: I. André D um ont sous Asch, 2. Les Liégeois, 3. Iielchteren, 4. W interslag, 5. Beeringen und 6. Sainte Barbe. Sie werden m it Hilfe des Gefrierverfahrens von deutschen U nternehm erfirm en ausgeführt.

Am 30. Ju n i 19142 w ar der S tand der Anlagen folgender:

1 Nach Angaben von F o r i r. Congrès, a. a. O. R. 72G.

2 s. V. F i r k e t : C oncessions charbonnières du Limbourp;, situation au 30. Juin 1914. Ann. 1914, Bd. 19, S. 789.

Obere Kreide.

der A rb eiten

B e g i n n des G efrierens

des S ch ac h t­

ab teufens

Ober!

der K reide

m

cante1 des p ro ­ d u k tiv e n

K arbons m

G efrier­

tie fe 1 m

T iefe der S chächte

am 30.6.19141

m

B em erkungen

A n d r é D u m o n t s o u s A s c h 1. S chacht ...

2. S c h a c h t ...

1. H alb j, 1910

1. H a lb j. 1911

4. 3. 1912

17. 5. 1913

7. ß. 1912

21. 7. 1913 ' - , ■

288

288

• 505

505

380

380

4G4

263,25

W assere inbruch im A pril 1914 beim A uftau en 1 Die Tiefenançaben beziehen sich auf die Erdoberfläche.

(3)

11. Dezember 1915 G l ü c k a u f

d er A rbeiten

B e g i n n des G efrierens

des S ch ac h t­

ab teu fen s

O berl der K reide

m

cante1 des p ro ­ d u k tiv e n

K arb o n s m

G efrier­

tie fe 1 m

T iefe der S ch äc h te

am 30.6.19141

m

B em erkungen

L e s L i é g e o is

1. S c h a c h t ... 1 H a lb j. 1912 8. 11. 1913 17. 3. 1914 331 1 500 560 180

2. S c h a c h t ... 2 H a lb j. 1913 — — 331 500 560 —

H e l c h t e r e n

1. S c h a c h t ... 1. H alb j. 1913 — — 352 003 620 —

2. S c h a c h t ... 1 H a lb j. 1914 •— — 352 003 020 — -

W i n t e r s l a g

1. S c h a c h t ... 1. H a lb j. 1910 27. 11. 1911 11. 3. 1912 270 480,80 428 450 2. S c h a c h t ... 2. H alb j. 1911 11. 9. 1912 10. 2. 1913 270 480,80 428 373,25

B e e r i n g e n

M an p u m p t W as­

1. S c h a c h t ... 1. H a lb j. 1910 22. 11. 1911 20. 4. 1912 375 020 488 396 2. S c h a c h t ... 2. H alb j. 1910 5. 2. 1913 0. 4. 1913 375 020 494 176

ser seit 24. 6.1914 Voll W asser se it

S a i n t e B a r b e

1. S c h a c h t ... 2 H alb j. 1911 4. 12. 1913 5. 3. 1914

'■■ ■■- ' '' i"

230 480 505 102,75

A ugust 1912

2. S c h a c h t ... 1 H alb j, 1912 230 480 505 —

1 D ie Tiefenangaben b ziehen s ch auf di Rrdoberfl iclie.

Inzwischen haben nach Angabe des Geh. O berbergrats B e r n h a r d t in Brüssel m ehrere Schächte das Stein­

kohlengebirge erreicht.

Aus der vorstehenden Übersicht ergibt sich die Gc- fi'iertiefe im V erhältnis zur Karbonoberfläche + 0 wie folgt:

m 1. André D um ont . . . . + 1 2 5 2. Les Liégeois ...+ 0 3. H elchteren . . . — 17 4. W i n t e r s l ä g ... + 58,8

5. B e e rin g e n ... + 126 und 132 6. Sainte B a r b e ... — 25

Man h at es also bei 3 und <j für notw endig gehalten, bis in das Steinkohlengebirge hinein zu gefrieren.

Jedenfalls muß bei den Schächten in der Campine dam it gerechnet werden, daß in allen sandigen oder klüftigen Horizonten, auf die ein guter Teil des Profils entfällt, W asser auftreten und infolgedessen die ganze Deckgebirgsm ächtigkeit Schwierigkeiten beim Schacht­

abteufen bieten kann.

G e o lo g is c h e s A l te r u n d G li e d e r u n g d e s C a m p in e k a r b o n s s o w ie H o r i z o n t i e r u n g d e r F lö z e . Nam entlich F o u r m a r i e r und R e n i e r 1 haben sich m it dem geologischen Alter des Cam pinebeckens be­

schäftigt. Auf G rund der E rfahrungen M. R. Z e i l l e r s 2 gehen sie von der Voraussetzung aus, daß bis auf ganz wenige Ausnahm en die Flora in den verschiedenen eng­

lischen Bezirken, im Gebiet von Valenciennes und im R uhrbecken übereinstirrirnt. Man unterscheidet bekannt­

lich in Nordw esteuropa im allgemeinen:

1 Ami. 1003, Bd. 8, S. IHM.

2 B u ll. Soe. g£ol. de France. Bd. 22, S. CXLIX.

1. S te p h a n i e n (Ottweiler Schichten) m it über­

wiegend Pecopteris, O dontopteris un d Callipte- riden.

II. W e s tp h a l ie n

C. Zone m it D ictyopteris sub-B rongniarti, N eu­

ropteris tenuifolia usw.

B. Zone m it Lonchopteris Bricei.

A. Zone m it N europteris Schlehani, Sphcnopteris Hoeninghausi usw.

In den Cam pinebohrungen fand m an nicht einen einzigen T ypus, der fü r das Stephanien besonders kennzeichnend ist, sondern ausschließlich Pflanzen, die dem W estphalien angehörten. Die F unde von D ictyopteris sub-B rongniarti und N europteris tenuifolia weisen darauf hin, daß die Karbonprofile des Campine­

beckens wenigstens bis in das o b e r e W estphalien hinauf­

reichen. A nderseits h a tte m an bis dahin noch kein E xem ­ plar von N europteris Schlehani und nu r undeutliche R este von Sphenopteris Hoeninghausi gefunden, so daß die untern Horizonte des W estphaliens noch nicht m it Sicherheit nachgewiesen waren. Freilich ist die Id en ti­

fizierung der tiefen Schichten infolge der Seltenheit der fossilen Reste m it großen Schwierigkeiten verknüpft.

Alle in der Campine gefundenen Fossilien kommen auch in dem Becken von L ü ttich u n d H ainaut vor.

Man ist daher zu dem Schluß berechtigt, daß die beiden Kohlenvorkommen nördlich und südlich vom Plateau von B rabant das gleiche A lter haben, die K o h le n d e r C a m ­ p in e a ls o a u c h g l e i c h a l t r i g m it d e n S t e i n k o h l e n ­ g e b i e t e n E n g l a n d s , N o r d f r a n k r e i c h s u n d W e s t­

f a le n s s in d .

Da n u r Bohrprofile vorliegen, ist eine Gliederung des

produktiven Karbons der Campine außerordentlich

schwierig. Eine Reihe von Forschern h at sich m it der

Aufgabe beschäftigt und ist zu recht verschiedenen

Ergebnissen gelangt.

(4)

Auf G rund der Pflanzenreste teilen F o u r m a r i e r 1 und R e riie r das Karbon der C anpine in (s. Tafel 4 )’

Wes! phalien

Zone C

Zone B

r. Die A s s is e s u p é r i e u r e , die reich an fossilen Pflanzen ist und aus folgenden Zonen besteht

1. Zone m it sehr viel D ictyopteris, I helle Tonschiefer, weiß- 2. Zone ohne D ictyopteris, ab er m it sehnliche Sandsteine, reich-

viel N europteris tenuifolia j liehe Flözführung II. Die A s s is e i n f é r i e u r e , arm an Fossilien 3. Zone mit ziemlich reichlich Carboni­

cola un d Lagen,die reich an Pflanzen­

resten sind:

N europteris heterophylla, Cala­

mités, Cordaites, Lonchopteris

'i.

Zone m it seltenen pflanzlichen und) viel Sandsteine;

tierischen Resten j flözleeres M ittel Zone m it sehr seltenen pflanzlichen sc^ 'varze -^chiefei m it und einigen tierischen Resten (Car­

bonicola , A nthracom ya)

wenig Sandsteine; mäch­

tige, gehäufte Flöze

wenig m ächtigen, san­

digen Zwischenlagen ; wenig Flöze ’

hell gefärbte Schichten.

über 20 %

Gas

dunkel gefärbte Schichten

u n ter 20 %

Gas

Bd. i 8. a. P. K o u n n a i- ie r : Note an sujet de la structure du bassin boitiller de la province d’Anvers. Bull, de la Soc. Belire de Géolosiie . ï5. lût j, P roo-vcrb. S. 275.

Die Trennung in f ü n f A b t e il u n g e n wird nicht nur durch die Fossilien, sondern auch durch den petrographischen C harakter der Gesteine gerechtfertigt.

Die u ntere Zone besteht in der H auptsache aus schwarzen Schiefern m it wenig m ächtigen, sandigen Zwischenlagen. Die Steinkohlenflöze treten in verhältnis­

mäßig großen Entfernungen auf.

In der Zone

4

sind die Sandsteine verhältnism äßig häufig. Hierher gehören die großen flözleeren Mittel, die m an in einigen Bohrungen kennengelernt hat.

Die Zone 3 h at wenig Sandsteine, die Flöze sind m ächtig und liegen in kurzen Zwischenräumen.

Die beiden obern Zonen werden durch das A uftreten sehr heller Tonschiefer und weißlicher Sandsteine ge­

kennzeichnet. Auch hier sind die Flöze m ächtiger und liegen dichter zusammen.

Im allgemeinen kann m an sagen, daß die Assise supérieure von hellen Gesteinen gebildet wird, während in der Assise inférieure dunkle Gesteine überwiegen.

Diese Gliederung läß t einen Vergleich m it derjenigen der Mulde von Haine-Sam bre-M aas gerechtfertigt er­

scheinen.

H ier werden bekanntlich vom Hangenden zum Liegen­

den folgende P artien unterschieden :

Oberes W estphalien

Unteres W estphalien oder Namurien Kohlenkalk.

Assise du Fléiiu de Charleroi de Châtelet d ’Andenne de Chokier

Zone m it Asolanus cam ptotaenia Zone m it Lonchopteris Bricei

Zone m it N europteris Schlehani oder Gästrioceras carbonarium Zone m it Pecopteris aspera oder Glyphioceras bilingue

Zone m it A diantiles oblongifolius oder Glyphioceras diadem a

W as die Verbreitung der obengenannten einzelnen H orizonte des produktiven Karbons in den sog. ver­

schiedenen Becken d er Mulde von Haine-Sambre-Maas betrifft, so iindet m an das vollständigste’ Profil m it säm tlichen Schichten im Bassin Couchant de Mons.

D ann folgen in bezug auf Vollständigkeit die Becken du Centre, de Liege-Seraing und de Charleroi, obgleich hier schon große Mächtigkeiten der hangenden Partien fehlen. In den drei übrigen Becken Basse-Satnbre, d A ndenne-H uy und des Plateaux de H erve sind nur noch die Schichten bis zu den liegendsten Teilen der Assise de Charleroi vertreten.

Die Assise du Flenu entspricht der obersten Zone Fourm ariers und Reniers in der Campine, die Assise

de Charleroi u m faß t die 2., 3. up d z. T. die 4. Zone dieser Forscher, die Assise de C hätelet annähernd den übrigen Teil der 4., w ährend die Assise d ’Andenne an ­ nähernd der 5. entspricht. Die Assise de Chokier würde demnach u n t e r der 5. Zone liegen. Sie ist durch das Vorkommen von Glyphioceras diadem a ausgezeichnet und wird deshalb auch als Assise du Gtyphioceras diadem a bezeichnet.

Von weitgehendem Interesse bei dem Vergleich m it der Campine un d dem Becken von K ent (s. S. 1152/3) ist, daß auch in der Mulde von H aine-Sam bre-M aas K a lk e m i t C r i n o i d e n auftreten.

Der P u d d i n g s t e i n h o r i z o n t Belgiens liegt in der

Campine annähernd zwischen den Zonen 4 und 5

(5)

11. Dezember 1915 G l ü c k a u f Fourm ariers und Reniers, im Becken von Haine- Sambre-Maas an der Basis der Assise de C hâtelet; in W estfalen bildet er die Grenze zwischen der Mager­

kohlenpartie u nd dem Flözleeren.

S c h m i tz und S t a i n i e r 1 unterscheiden (s. die Über­

sicht S. 1212) oberhalb des Puddingsteinhorizontes 5

i lt. P . G. S c h m i t z und X. S t a i n i e r : La g éo lo g ie de la®

Campine avant le s puits des charbonnages. 5° N ote préliminaire. Bull, de la Soc. B elge de G éologie Bd. 24, 1910, Proc.-verb. S. 237.

(s. Abb. 4). In der H auptsache unterscheidet er eine obere flözreiche, eine taube un d eine flözarm e Zone.

Seine Gliederung fü h rt er auch in den Bohrprofilen durch.

Am geeignetsten für die Gliederung der B ohrta bellen ist aber nach m einer Meinung die E inteilung D e n o e ls (s. Abb. 5). E r hat ebenfalls eingehende U ntersuchungen über die Steinkohlenform ation der Campine angestellt1 und bem üht sich, die Flöze der verschiedenen Bohrungen zu parallelisieren und die Horizonte kartographisch auszusondern. Als Grundlage dienen die petro- graphischen Unterschiede, indem einheitliche M ittel von großer M ächtigkeit ausgeschieden werden. D e n o e l berücksichtigt w eiter den Gehalt an gasförmigen B estand­

teilen, die A bstände der Flöze, die Lage der Flöze usw.

zu m ächtigem Sandstein- u nd Schiefertonm itteln sowie die paläontologische Einteilung, die F o u r m a r i e r und

l Denoöl: Carte et tableau synoptique des sondages du b a ssin b ou llier de la Campine. Ann. 1904, Bd. 9, S. 184.

durch K ohlenführung und -qu alität gekennzeichnete Zonen, auf die ich bei der Besprechung der m arinen H orizonte genauer eingehe.

S t a i n i e r gibt diesen Stufen sp äter Namen, nach­

dem er die u n terste durch Ausscheidung der tauben M ittel w eiter gegliedert hat.

Auch F o r i r 1 benutzt die Flözführung zur Aufstellung einer Einteilung, die er kartographisch durchführt

l F o r i r , Congrfes, a. a. O. S. 665.

R e n i e r (s. die Übersicht, S. 1212, und S. 1208) gegeben haben. Im allgemeinen ist zwischen zwei benachbarten B ohrungen nur selten eine solche Ähnlichkeit der Schichten vorhanden, daß die Parallelisierung ohne Mühe vorgenommen werden könnte. E rst die Berück­

sichtigung zahlreicher über eine größere Fläche ver­

teilter Bohrungen fü hrt zu einem einigermaßen be­

friedigenden Ergebnis.

In ähnlicher Weise wie F o u r m a r i e r und R e n i e r h at D e n o e l 5 Zonen unterschieden. Indessen weicht seine U ntereinteilung etwas von derjenigen der erst­

genannten Forscher, ab; sie ist, wie er selbst sagt, ge­

künstelter, eignet sich aber besser zur Einordnung der Bohrungen.

Seine Einteilung ist folgende (s. die Ü bersicht, S. 1212, und Abb. 5):

1. Im Norden der Campine h a t eine Anzahl von

Bohrungen die oberste K arbonstufe (s. Tafel 4) durch-

Abb. 4. D ie G liederung des S teink o h len g eb irg es d e r C am pine. (N ach F o r i r . )

(6)

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MAASTRICHT

Abb. 5. D ie G liederung des Steinkohlengebirges d er C am pine in 5 Zonen. (Nach D e n o e l . )

teuft, die folgende Eigentüm lichkeiten zeigt: Die Stein­

kohlenflöze sind zu 2 oder 3 vergesellschaftet, bilden also gleichsam Gruppen, die durch große, fast ausschließlich aus hellem Schiefer bestehende flözleere M ittel getrennt werden. Mehrere dieser Flöze haben m ehr als 1 m Mäch­

tigkeit, der m ittlere Reichtum an bauw ürdiger Kohle beträgt aber n u r 1,6% ; der Gehalt an gasförmigen Be-- standteilen sinkt nicht u n te r 35% . Im Vergleich zu F o u r m a r i e r und R e n ie r liegen alle Bohrungen in der ersten fossilführenden Zone dieser Forscher. Die M ächtigkeit beträgt rd. 500 m.

2. Die zweite Stufe wurde durch einige 20 Bohrungen, die sich vom M aastal an durch die ganze Provinz A nt­

werpen erstrecken, bekannt. Sie zeigt eine große Anzahl von ziemlich m ächtigen und dicht beieinander liegenden Flözen in einer Wechsellagerung von Schiefer und Sand­

stein. D er Reichtum an bauw ürdiger Kohle ist bedeutend größer als in der ersten und d ritten Zone, da m an hier m it 3 ,2 % rechnen kann. Abgesehen davon tritt noch eine größere Anzahl von wenig m ächtigen Flözen auf.

Nach der chemischen Zusamm ensetzung gehören alle Kohlenflöze in die Reihe der Gaskohlen m it 30 und m ehr Prozent Gas.

In paläontologischer Beziehung entspricht diese Stufe dem untern Teil der ersten und der zweiten Zone F o u r m a r i e r s und R e n ie r s . Die M ächtigkeit b eträgt rd. 280 m. .

3. Die d ritte Stufe um faßt ungefähr 15. m ächtige und sehr dicht zusammenliegende Flöze, die durch schwarze

Schiefer g etrennt werden. Sandsteine sind hier selten.

D er m ittlere Kohlenreichtum b eträg t 4,8% . D er Kohlen­

a rt nach um faßt die Stufe Flöze m it Kokskohle im engen Sinn des W ortes, d. h. m it 1 8 - 2 5 % 'Gas, außerdem höhere F e tt- un d Gaskohle.

In paläontologischer Beziehung entspricht die Stufe der d ritten Zone F o u r m a r i e r s un d R e n i e r s . Die M ächtigkeit b eträgt rd. 240 m.

4. In der vierten Stufe sind die Schiefer grau und wechsellagern m it häufigen Sandsteinen. Die Flöze liegen 4 0 - 5 0 m voneinander entfernt. Infolgedessen beträgt der Kohlenreichtum nicht m ehr als .2%. Alle Kohlen müssen zur F ettkohle gerechnet werden, wechseln aber stark in bezüg auf den Gasgehalt. Die M ächtigkeit beträgt 160 m.

An der Basis dieser vierten Stufe liegt das bedeutende f l ö z le e r e M it te l von 160 — 200 m M ächtigkeit, das einen vorzüglichen stratigraphischen H orizont in dem südlichen Teil des Beckens bildet. Eine große Anzahl von Bohrungen h at dieses M ittel durchteuft (Nr. 21, 27, 29 vollständig, 18, 16, 28, 25, 56 u nd 35 zum Teil usw .); es ist nicht unmöglich, daß das Mittel in den Boh­

rungen 22 und 26 nu r noch 100 m m ißt.

5. Die fünfte Stufe liegt u n te r diesem flözleeren M ittel. Sie en th ält zunächst einige wenig m ächtige Flöze, dann ein zweites flözleeres M ittel von 1 0 0 -1 6 0 m Stärke, u n ter dem das Steinkohlengebirge im m er kohlenärm er wird. Man findet hier in der T at nur in großen Zwischen­

räum en kleine Flöze, so daß an bauw ürdiger Kohle nur

(7)

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11. Dezember 1915 G l ü c k a u f

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(8)

GliederungundParallelisierungderProfilederbelgischenundwestdeutschenSteinkohlengebiete.

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(9)

11. Dezember 1915 G l ü c k a u f m it 1,05% im M ittel gerechnet werden kann. D er Gehalt an gasförmigen B estandteilen schw ankt zwischen 12 und 23 % . Die M ächtigkeit der Stufe b eträgt 380 m.

Die vierte und fünfte Stufe entsprechen den Zonen 4 und z. T, 5 F o u r m a r i c r s und R e n ie r s .

E s wäre nach D e n o ë l notwendig, eine sechste Stufe an der Basis des produktiven K arbons hinzuzufügen, die bisher noch nicht bekannt ist. Vielleicht ist sie in der Bohrung 49 erreicht worden, in der man kleine Flözehen von anthrazitischem C harakter m it 6 % Gas festgestellt hat.

Auf Grund der Gliederung D e n o ë ls wurde eine große Anzahl von Tiefbohrungen in das Gesam tkarbonprofil der Abb. 6 eingefügt.

An der Oberfläche ergibt sich der in Abb. 5 d ar­

gestellte Verlauf der Stufen I - V, die von den m ehr schematischen R e n i e r s (s. Tafel 4) abweichen.

Eine Parallelisierung des K arbons der Campine m it demjenigen der benachbarten Gebiete zeigt die vo r­

stehende Übersicht (S. 1212), in der ich, ausgehend von der Campinezusammenstellung R e n ie r s , die von m ir wesentlich ergänzt wurde, möglichst viele wichtige, auf Mächtigkeit, Flözführung, Gasgehalt usw. bezüg­

liche Angaben zur vergleichenden D arstellung zu- sa mm engestellt habe.

D ie m a r i n e n H o r i z o n te d e r C a m p in e . Die Be­

deutung der m arinen Horizonte für die Flözidentifizierung erfordert ein Eingehen auf die bisher gesammelten Be­

obachtungen1 .

D er g le ic h e m arine Horizont wurde in folgenden Bohrungen gefunden:

B o h r u n g 51 (bei Mecheln). Viele Schieferhorizonte, reich an A nthracom ya Williamsoni, die bei L üttich die Schichten über dem Poudingue houiller kennzeichnen.

Zugleich w urden Flözehen unm ittelbar über einem weißen Sandstein oder Quarzit festgestellt. Bei 562 m tra f man eine 15 cm m ächtige Schicht m it Lingula m ytiloides und Muschelresten an. Die auf ihr liegenden Schiefer ent­

hielten ebenfalls M uschelbruchstücke und Fischschuppen.

B o h r u n g 49 (bei Opgrimby). In 474 m Tiefe wurden in einem schwarzen Schiefer zahlreiche Abdrücke von Goniatiten gefunden, zugleich tra t hier eine m it Gonia- tite n erfüllte, etw a 0,10 m starke K alkbank auf. Auch dieses Niveau liegt an der Basis von Schiefern m it An­

thracom ya u n m ittelbar auf einer braunen Quarzitbank.

Ein zweiter G oniatitenhorizont befindet sich zwischen 519 und 525 m.

B o h r u n g 61 (bei Sutendael). H ier fand m an bei 624 m G oniatiten und Posidoniella. Auch in dieser Bohrung sind wie in den frühem die Schieferhorizonte darüber und darunter außerordentlich reich an Muscheln wie Carbonicola, N aiadites u n d A nthracom ya.

B o h r u n g 76 (bei Eysden). Sie durchteufte das Stein­

kohlengebirge von 439,20 -1 4 0 2 ,7 0 m, also ungefähr 1 km. Man fand einen m arinen u n d zahlreiche Siiß- wasserhorizonte.

Marine Fossilien tra te n an der Basis einer 3,20 m starken Schieferschicht bei 1162,40 m Teufe über einem

l G. S c h m i t z und 2C. S t a i n i e r : La g éo lo g ie de la Campine avant lès puits des charbonnages. 4. N ote prélim inaire. D écouverte en Cam­

pine de faunes marines et d ’un Eurypterus dans les strates inférieures du houiller. Ann. Soc. géol. de B elg. 1908-1909, S. 293. Bull. Soc.

Belg. de géol. 1910, Bd. 24, S. 233.

0,20 m m ächtigen Flöz auf. D er Horizont füh rte Lingula.

U nm ittelbar über ihm fand sich ein Schiefer, der reich an A nthracom ya W illiamsoni war, einer Versteinerung, die in vielen H orizonten vorkom m t. Die Bohrung 76 durchteufte auch m ehrere Kalkhorizonte, von denen je ein besonders in die Augen fallender über u n d u n ter dem m arinen Horizont liegt.

Von 1310,90 —1336 m, also etwa 150 m u n te r dem m arinen Horizont, wurde ein bem erkenswerter Sand­

stein durchteuft, den die genannten Forscher geneigt sind, als den Poudingue houiller anzusehen (s. Ü ber­

sicht, S. 1212).

Aller W ahrscheinlichkeit nach befindet sich also der m arine H orizont etwa 150 m über dem Puddingstein.

Die in den Bohrungen festgestellte Verschiedenheit der Fossilführung ist jedenfalls nach den E rfahrungen in ändern Bezirken kein Hindernis, die H orizonte als gleichaltrig zu betrachten.

Viel höher liegen folgende H orizonte:

B o h r u n g 66 (beim B ahnhof Asch). Von 596,5 bis 604,5 m fü h rt ein zwischen zwei Flözen (bei 591,94 und 605,50 m) auftreten der Schiefer eine große Lingula und eine kleine Discina. Die B ohrung h a t eine außergewöhn­

lich große Zahl von kalkigen Schiefern u n d von K alk­

bänken durchteuft, ein hellgrauer, sehr reiner, muschelig brechender Kalkstein t r itt nicht weit über dem m arinen Horizont auf.

Von den Süß

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merkenswert, weil dieses Flöz u n m ittelb ar über dem m arinen H orizont liegt.

Auffallenderweise .wurde die m arine Schicht in der benachbarten Bohrung 67, welche dieselben Horizonte wie Nr. 66 durchteufte, nicht gefunden, eine Tatsache, welche die Individuenarm ut des m arinen H orizontes von Nr. 66 beweist.

B o h r u n g 79 (Voort). Eine bei 1116,50 m beginnende, 0,50 m starke, grobkörnige Schieferschicht, die im Aus­

sehen m it Kännelkohle ziemlich viel Ähnlichkeit hat, zeigt kleine Abdrücke von Lingula m ytüoides. Über diesem H orizont folgt grauer Schiefer m it Fischschuppen u nd darüber bei 1111,50 m ein Süßwasserhorizont m it Naiadites. Die Lingulaschicht gleicht durchaus den in der Mulde von H aine - Sambre - Maas gefundenen, in­

dessen ist das Gestein grobkörniger.

D er H orizont der Bohrung 66 ist der höchste, er dürfte rd. 620 m über demjenigen der B ohrung 79 liegen, der wieder etw a 413 m höher als der an erster Stelle bei Bohrung 51 genannte au ftritt.

Man kennt also in der Campine bisher d r e i m a r i n e H o r i z o n te , näm lich vom Hangenden zum Liegenden:

1. den der B ohrung 66 etwa 1180 m über dem Pudding­

steinhorizont,

2. den der B ohrung 79 etw a 560 m über dem Pudding­

steinhorizont,

3. den der Bohrungen 76, 51, 49 und 61 etwa 147 m über dem Puddingsteinhorizont.

Sie liegen säm tlich in den flözarmen oder tauben

Zonen der Campine, und zwar befindet sich der oberste

(Bohrung 66), wie aus der Übersicht (S. 1212) hervor­

(10)

geht, in den obern 100 m der Zone C von S c h m i tz u nd S ta i n ie r , ihrem sogenannten obern tauben M ittel, etwa 180 m über der Basis und rd. 1180 m über dem Pudding­

steinhorizont; der zweite Horizont (Bohrung 79} tr itt 40 m u n te r der O berkante der Zone E 1 u nd etwa 560 m über dem Puddingsteinhorizont, u nd der d ritte (Boh­

rungen 76, 51, 49 und 61) 147 m über der Basis, d. h.

über dem Poudingue houiller auf.

Aus der Lage des obersten Horizontes zum Pudding­

stein kann m an schließen, daß er demjenigen des Flözes Ste. B arbe de Floriffoux im Becken von Charleroi und dem des Flözes Chenou im Becken von L üttich ent­

spricht.

Die beiden höhern Horizonte lassen sich noch nicht m it solchen in der Mulde von Haine-Sambre-M aas identifizieren.

Im Vergleich zum niederrheinisch-westfälischen K ar­

bon entspricht der u n terste Horizont vielleicht dem­

jenigen von Finefrau-Nebenbank. Ob der zweite m it demjenigen von K atharina und dam it dem von v a n W a te r s c h o o t und K le in in zwei Bohrungen in Iiol- ländisch-Limburg gefundenen identisch ist, läßt sich noch nicht entscheiden. Auch bei dem obersten Horizont genügt das vorhandene M aterial noch nicht fü r einen Vergleich.

Ä n d e r u n g e n d e s G a s g e h a lts im S tr e i c h e n u n d F a l l e n . Schwierig bei der Identifizierung der Flöze ist nam entlich das Verhalten der Gasflamm- un d Gas­

kohlenstufe m it Kohlen über 30% , da sich hier das be­

kannte Gesetz der Abnahm e des Gasgehalts m it der Tiefe nicht erkennen läßt. Bei den Flözen m it weniger als 30% Gas ist die Abnahm e nach der Tiefe gesetzmäßig.

Außerdem muß berücksichtigt werden, daß der Gas­

gehalt desselben;Flözes nicht gleichmäßig ist.

Infolge der Zunahm e des Gasgehalts in westlicher R ichtung können die verschiedenen Kohlensorten nicht von Osten nach W esten als niveaubeständig durch­

konstruiert werden, sondern sinken, die Flöze u n ter spitzem W inkel schneidend, gleichsam nach W esten ein.

Dieses V erhalten ist sehr bem erkenswert im Vergleich zu der entgegengesetzten B eobachtung im westfälischen Steinkohlenbezirk; hier f nim m t bekanntlich der Gas­

gehalt in demselben Flöz nach W esten ab.

In westöstlicher R ichtung ergibt sich also [folgende Ü b e r s i c h t ü b e r d ie Ä n d e r u n g d e s G a s g e h a l t s .

C a m p i n e , also G eb iet w estlich vom R h e in ta l­

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nah m e in d em ­ selben F lö z vo n O sten n ach W esten un d im ganzen S eigerprofil n a c h d er T eufe.

l Im Text von S c h m i t z und S t a i n i e r steht irrigerw eise D.

Im Gebiet des R heintalgrabens un d seiner Um­

gebung ist keine Gesetzmäßigkeit festzustellen; die Flöze haben vielfach einen außergewöhnlich niedrigen Gas­

gehalt.

Auffallende Unregelmäßigkeiten in dem Gasgehalt dicht übereinander liegender Flöze können, wenn sie in derselben Weise in m ehrern Bohrungen verschiedener Gegenden auftreten, m it zur Identifizierung benutzt werden.

H o r i z o n t i e r u n g d e r F lö z e . In den auf Abb. 6 angegebenen Fällen ist es gelungen, jedes Bohrprofil in einer der 5 Stufen unterzubringen; indessen ist die Identifizierung selbstverständlich n u r annähernd zuver­

lässig. Man h a t in jeder der fünf Stufen Leithorizonte ausgewählt, die in demselben Niveau liegen u n d in einer großem Anzahl von B ohm ngen übereinstim m ende Eigen­

schaften zeigen. D e n o e l geht nicht so weit, zu behaupten, daß die so identifizierten Flöze wirklich dieselben dar­

stellen ; er glaubt aber, ein annäherndes Niveau festgelegt zu haben.

F ü r die Stufen 1 und 3 liegen die Leithorizonte u n ­ gefähr in der Mitte, für die Stufe 2 im obern D rittel, und für die Stufen 4 und 5 werden sie von dem obern und dem u ntern Grenzflöz der tau b en Zone gebildet.

Das erstere erstreckt sich durch die ganze Provinz Limburg, das letztere konnte in der Provinz Antwerpen vielfach festgestellt werden. W ährend m an kein bau­

würdiges Flöz in dem tau b en M ittel kennt, h a t m an für die Stufe 5 einen neuen Leithorizont an der Basis des kleinern flözleeren M ittels gefunden.

H ieraus ergibt sich ohne Zweifel, daß die Abnahme auf den Rheintalgraben zu durch die ihn bedingenden Störungen bew irkt wird, also eine tektonische U r­

sache hat.

Einige Horizonte der Campine sind leicht m it den entsprechenden im niederrheinisch-westfälischen Gebiet gleichzustellen.

So bildet der P u d d i n g s t e i n h o r i z o n t die Grenze zwischen dem Flözleeren un d der Magerkohle.

In gleicher Weise läßt sich das in W estfalen eine große Rolle spielende flözleere Sandsteinm ittel un ter Sonnenschein auffinden. E s gehört in die Stufe 2 R e n i e r s und in die Zone E von S c h m i tz un d S t a i n i e r ; außerdem entspricht es dem kleinen un tern flözleeren M ittel in der Einteilung D e n o e l s vom Jahre 1904.

Flöz Sonnenschein, das in der Mulde von Haine- Sambre-Maas an der Grenze der Assise Charleroi und Assise Chätelet liegt, schließt also das kleinere untere flözleere M ittel nach oben hin ab.

Im Inderevier entspricht das Gedauer Konglomerat dem Puddingsteinhorizont, un d die Grenze zwischen Breitganghorizont und den Binnenwerken ist identisch m it dem N iv e a u v o n F lö z S o n n e n s c h e in .

(Schluß f.)

(11)

11. Dezember 1915 G l ü c k a u f

Neuerungen in der Elektrometallurgie des Bleis.

Von P rofessor D r. F ra n z P e t e r s , B erlin-L ichtcrfelde.

(Schluß.)

A n d e r e e l e k t r o l y t i s c h e R a f f i n a t i o n s v e r f a h r e n

u n d E l e k t r o l y t e 1.

Die Lösung, die nach dem Fällen des Silbers und Goldes auf Kupfer und des letztem auf Blei aus Lösungen, die durch chlorierendes R östen nach dem Verfahren von K n i g h t - C h r is tc n s e n in Silver C ity, U tah, zurück­

bleibt, w ird2 elektrolysiert. D er Bleischwamm wird vor­

dem Einschmelzen gewalzt.

Bei Versuchen zur R affination von Blei auf dem ungarischen H üttenw erk Fernezely h at F. A 11 n ed e r3 gegossene E lektroden von 2,5 cm Dicke in 2 ,5 --3 cm E ntfernung nach dem Seriensystem 4 geschaltet. In die E inschnitte der Holzleisten, welche die M ittelplatten stützen, h at er dünne Bleibleche auf der K athodenseite der Elektroden m it eingeschoben. Die P latten berühren sich genügend, ohne daß sie besonders aneinander­

gedrückt werden. Bei dieser Anordnung kann m an die

■ Bleibleche, wenn sich bei fortschreitender Elektrolyse die Gefahr von Kurzschlüssen zwischen den Elektroden zeigt, entfernen und durch neue ersetzen.

Silberhaltiges Bleierz will Th. G. T im b y 5 nach dem Schmelzen und Gießen als Anode bei der E lektrolyse von N atrium nitratlösung benutzen, die durch Salpeter­

oder Essigsäure schwach angesäuert ist6. Blei schlägt sich auf der K athode nieder7. Silber wird als Halogenid dadurch zurückgehalten, daß m an auf ein die Anode umgebendes F iltriertuch langsam Alkalihalogenidlösung fließen lä ß t8. M itgefälltes Bleihalogenid löst sich wieder.

Außer dem Silicofluorid h ält F. C. M a th e r s 9 nur noch das Perchlorat für geeignet zur Erzeugung brauch­

barer Bleiniederschläge bei der R affination und in der Galvanotechnik. Sowohl die Kieselflußsäure als auch die Perchlorsäure sind starke Säuren, so daß sich die Anode gleichmäßig löst, und üben keine oxydierende W irkung aus, so daß kein B leiperoxyd entsteht. An elektrischer Leitfähigkeit und B eständigkeit bei der Elektrolyse übertrifft die Perchlorsäure noch die Kiesel­

flußsäure. W ährend letztere nur 5% besser leitet als 30%ige Schwefelsäure, b eträg t die spezifische L eit­

fähigkeit von 35% iger Perchlorsäure bei 40° 0,8395, gegenüber 0,8257 für 30% ige Schwefelsäure bei 25°, und die äquivalente Leitfähigkeit 3840 gegen 2673.

B leiperchlorat (Pb (C10J2, 3 H20) löst sich in etwa der gleichen Gewichtsmenge Wasser. Die Lösung w ird durch Kochen, Alkalien, Säuren oder die Elektrolyse

1 E in e Zusam m enstellung der bekannt gewordenen Badflüssig­

kelten bringt F . C. M a t h e r s ln Trans. Amer. E lectrochem . Soc, 1913, Bd. 23, S. 163.

2 Metall. Chem. Eng. 1914, Bd. 12, S. 758.

BAnydszati 6s KohAczati Lapok 1915, Bd. 48, S. 1; Metall u. Erz 1915, Bd. 12, S. 177.

4 vgl. Glückauf 1915, S. 846,

5 Amer. P. 1 056 388, erteilt am 18. März 1913.

« Die Ansäuerung dient zur V erhütung der B ildung von Blel- hyd roxyd an der Anode. •

t E s kann auch als Chromat oder als eine andere Verbindung gefällt werden.

8 D ie Fällung kann auch zwischen den E lektroden erfolgen.

« Am er. P. 931 944, erteilt am 24. Aug. 1909; Trans. Am er. E lec- trochem . Soc. 1910, Bd. 17, S. 261, und 1913, Bd. 23, S. 159; Indiana U n iverslty B ulletin 1910, Bd. 8, S. 24; Chem.-Ztg. 1910, B d. 34, -S. 1316 und 1350; Min. W ld. 1911, Bd. 34, S. 309.

nicht zersetzt, durch W asserstoff im E ntstehungszustand nicht reduziert und besitzt geringe Neigung zur Bildung basischer Salze. Der E lek tro ly t w ird durch Lösen von B leiglätte in Perchlorsäure hergestellt. Zweckmäßig e n th ält er etw a 5% Blei und 2 — 5% freie Perchlorsäure.

Will m an m it nicht zu niedrigen Strom dichten arbeiten, so müssen 0,05% Pepton zugefügt werden. E s wird allmählich aufgebraucht, so daß der Zusatz etw a alle 4 Tage, nach D urchgang von 25 Amp-st durch 100 ccm Lösung, erneuert werden muß. D.a sich die freie Säure allmählich m it Blei ab sättig t, wird von Zeit zu Zeit ein Teil des E lektrolyten abgezogen, von Blei durch Zusatz von Schwefelsäure befreit und wieder zum B ade gegeben. Die Strom dichte kann bei starkem R ühren und B enutzung des .oben genannten E lek tro ­ ly ten auf 2 — 3 Am p/qdm (doppelt so hoch an der Anode) gesteigert werden. Dabei und bei 2,2 - 4 cm E lektroden­

abstan d b eträg t die B adspannung etw a 0,4 V. . Die Abscheidungen an der K athode sind glatt, zusammen­

hängend, dicht und weich, haben das spezifische Gewicht 11,36 und weisen selbst bei 25 mm Dicke keine baum ­ artigen Gebilde auf, wenn das B ad frei von Chloriden oder Barium salzen ist. Sie bleiben bei monatelangem Arbeiten so, wenn der E lek tro ly t auf die erw ähnte Weise in seiner ursprünglichen Zusam m ensetzung er­

halten wird. Die S trom ausbeute ist praktisch die theo­

retische und gleich der an der Anode gelösten Menge. Aus Blei m it 1,48% Silber, 1,5% Antimon, 0,87% W ism ut, 0,24% Arsen und 0,18% K upfer w urde ein R alf in ad erhalten m it 99,984% Blei, 0,003% Silber, 0,004%

Antimon, 0,004% W ism ut und 0.,005% Kupfer. 0,46%

K upfer konnten bis auf 0,0007%, 1,84% Silber voll­

ständig entfernt werden.

Dasselbe Verfahren ist zu derselben Zeit von der S ie m e n s & H a ls k e A.G.1 ausgearbeitet und von der A k k u m u l a t o r c n - F a b r i k A.G.2 in einer großem Versuchsanlage erprobt worden. Auch von diesen Firm en werden dem E lek troly ten organische Kolloide zugesetzt. Als solche werden beispielsweise Gelatine und Pflanzenschleim genannt. N ach den E rfahrungen von M a th e r s 3 hindern Gelatine, Pyrogallol, Resorcin, Süßholz- und E ukalyptusauszug nicht die Baum bildung an den R ändern der K athode.

Wie B äder m it 6% Blei und 4% freier Perchlor­

säure bei Gegenwart der verschiedensten Zusatzstoffe (24 st m it 0,8 A m p/qdm an der Kathode) arbeiten, hat O. R. O v e r m a n 4 untersucht. Über die Ergebnisse berichten F. C. M a th e r s und O. R. O v e r m a n 6. Stoffe anorganischer N a tu r (W asserstoffperoxyd, Salpeter-, Salz- und Borsäure, N atrium arsenit, die Perchlorate

1 D. R. P. 223 668 vom 24. Aug. 1909.

2 Nach M itteilung von V. E n g e l h a r d t , Trans. Amer. E lec- trochein. Soc. 1912, Bd. 2 1 ,

s.

332.

5 Trans. Am er. Electrochem . Soc. 1913, Bd. 23, S. 160.

4 Thesis der Indiana U niverslty.

e Trans. Amer. E le c tro c h e m . Soc. 1912, Bd. 2 1 , S. 313 (m it v ielen Abbildungen der N iederschläge); M etall. Chem. E ng. 1912, B d. 10, S, 298; Chem.-Ztg. 1913, Bd. 37, S. 341,

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