• Nie Znaleziono Wyników

Glückauf, Jg. 51, No. 49

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Glückauf, Jg. 51, No. 49"

Copied!
28
0
0

Pełen tekst

(1)

GLÜCKAUF

Berg- und Hüttenmännische Zeitschrift

Nr. 49 4. Dezember 1915 51. Jahrg.

Das Campine-Kohl engebiet und seine Beziehungen zu den übrigen Steinkohlenbecken Belgiens und Nordwesteuropas.

V on Geh. B e rg rä t P ro fesso r D r. P . K r u s c h , B erlin.

Hierzu die Tafeln .'i und 4.

(F ortsetzung.)

S t r a t i g r a p h i e u n d P e t r o g r a p h i e d e s D e c k ­

g e b irg e s .

Als M aterial wurden hauptsächlich die von den bel­

gischen Geologen bestim m ten B ohrtabellen benutzt.

A lle D e c k g e b irg ssc h ic h te n lie g en fa s t söhlig.

A ußer den alluvialen Sanden, Tonen, Eisenerzen usw., die z. T. m arin sind, kommen nach den B estim ­ mungen der B ohrtabellen Diluvium, T ertiär, Kreide und Perm o-Trias in Frage.

Bei Diluvium und T ertiär m uß allgemein zwischen der östlichen Maasgegend und dem westlichen Tal der Campine unterschieden werden. Beide überlagern meist die Kreide, im Osten liegenjsie auch un m ittelb ar auf

Karbon.

Uber die in den Schichten gefundenen Fossilien gibt eine ausführliche A bhandlung von F o r i r 1 Auskunft.

D ilu v i u m . Die F arbenerklärung der geologischen Spezialkarte von Belgien im M aßstab 1 : 40 0002 u n ter­

scheidet Flandrien, Hesbayen, Cam pinien und Moseen.

Der Vergleich der B ohrtabellen ergibt, daß das Diluvialprofil an den verschiedenen Stellen der Campine recht lückenhaft ist; erhebliche M ächtigkeiten dürften der Abrasion zum Opfer gefallen sein. Flandrien ist nur in 10 Bohrungen bestim m t worden, H esbayen in 2, Campinien und Moséen werden häufiger genannt.

An vielen Stellen, wie z. B. bei den Bohrungen 29 und 39, fehlt das Diluvium infolge der Abrasion ganz.

Das M aterial der diluvialen Schichten besteht aus Rhein-, Ardennen- und Eifelschottern sowie nordischem Glazial.

Das Flandrien kom m t nam entlich im Westen vor.

Zum H esbayen gehören die Ausfüllung des M aastales im Osten u nd deren F ortsetzung im W esten, zum Cam­

pinien die höhern M aasterrassen im Osten und ihre F ortsetzung im W esten, älter als beide sind im Osten die nordischen Glazialbildungen der Hochflächen über den M aasterrassen3.

i - F o r i r . C o n tre s, a. a . 'O. S. 595.

2 L ég en d e d e .'la c a r te ’g é o lo g iq u e d e la B e lg iq u e à l ’éch elle du 40000e dressée p a r l ’o rd re du g o u v e rn e m e n t. SAnn. 1903, Bd. 8, S. 27t>.

313 u n d 49«; 1909, Bd. 14, S. 1037. s. a. O. v o n E r t b o r n : C o n trib u tio n à l ’é tu d e d u q u a te rn a ire de la B elgique. B ull, de la Soc. B elge de Géo­

logie. Bd. 16,1*02, B rüssel 1902/03, S. 49. — C. v a n d e W i e 1 e: L ’év o lu tio n du sy stèm e iiu v ia l de la M oyenne e t de la B asse-B elgique. B ull, de la Hoc. B elge de G éologie. Bd. 25, 1911. B rü sse l 1912, S. 191.

3 F o r i r , Congrès,*a. a. O. S. 725.

D as F l a n d r i e n besteht im allgemeinen aus eisen­

schüssigen Sanden, die z. T. m arin sind, und Lehmen, häufig m it Torf an der Basis.

In den B ohrtabellen wird es bei den Bohrungen 16 — 18, 23, c&, 35, 38 u nd 5 7 - 5 9 angegeben. In der Regel besteht es aus einem grauen, weißen oder braunen Sand, der tonig werden kann, und bisweilen aus braunem Lehm. Ab und zu stellt sich Torf ein. Häufiger wird ein Glaukonitgehalt und das A uftreten von Kies und weißen Quarzgeröllen angegeben. Die Stufe steht nam entlich im W esten auf großen Flächen in glau- konitischer Ausbildung an d er Tagesoberfläche an.

Die M ächtigkeit des Flandriens schw ankt nach den B ohrtabellen zwischen 0,4 (Bohrung 35) und 40 m

(Bohrung 17).

Da es nach den Bohrprofilen nu r aus m ehr oder weniger grobem Sand besteht, ist die Angabe von Spezialprofilen überflüssig.

Bei dieser petrographischen Zusam m ensetzung ist die W asserführung naheliegend.

Das H e s b a y e n wird im allgemeinen aus Kies, Lehm und Löß m it Helix hispida und Succinea oblonga ge­

bildet, den teilweise lehmiger Sand unterlagert.

Die Form ation ist n ur in wenigen Bohrungen (Nr. 52 und 65) angegeben. H ier besteht sie aus Kiesen und Sanden der Maas in 7,8 m S tärke bzw. aus Sanden und Tonen bis 27,50 m Tiefe, und zwar über- und unterlagern im letztem Fall die Sande, die z. T. kiesig werden, einen etw a 6 m m ächtigen Ton.

Auch das H esbayen besteht also zum größten Teil aus wasserdurchlässigen Schichten.

Das C a m p in ie n ist im allgemeinen durch die F ü h ­ rung von R esten von Elephas prim igenius, Rhinoceros tichorhinus und von A rtefakten ausgezeichnet. Meist besteht es aus weißlichen, bräunlichen oder graulichen Ouarzsanden, die im allgemeinen grobkörniger sind und einzelne Gerolle • führen. Bisweilen werden sie tonig.

N ach dem Liegenden wird der Sand grob, und es stellen sich Gerölle von Quarz und von alten Gesteinen ein.

Zum Campinien gehören auch die A rdennenschotter und die höhern T errassenschotter der Maas.

Schließlich zeichnet sich die F orm ation durch das

A uftreten von Eisenerz und Torf oder torfigem Sand aus.

(2)

W eißer K ies u n d b ra u n e r Sand . B ra u n e r S a n d ...

K ies u n d b ra u n e r S and . . . . .

Als kennzeichnende Beispiele der Schichtenfolge mögen einige Profile dienen.

B o h r u n g 5 (nach F o rir )1

M ä c h tig k e it in M ittelfem cr, g lim m erführender, w eißer Sand . . 1,60 K ies m it g roßen G e r o l l e n ... 4*150 K iesiger, b ra u n e r S a n d ... 0 J 0

G e sa m tm ä c h tig k e it 6,80 B o h r u n g 6 (nach F o rir) 4

M ä ch tig k eit m . . . . 5,50 . . . . 3,85 . . . . 23,65 G esa m tm ä c h tig k e it 33,00 B o h r u n g 34 (nach F o rir) 3

M ä ch tig k eit m G rober, sehr g la u k o n itisch er, d u n k elg rü n e r Sand

m it w eißen Q u a r z g e r ö l l e n ... 3,00 G e sa m tm ä c h tig k c lt n 3^00

Das M os e e n 4 m it Elephas äntiquus var. Trogon- theri und A rtefakten besteht vom Hangenden zum Lie­

genden aus einer Aufeinanderfolge von Ton, Sand, Lehm und Kies. D er Ton ist grau bis schwarz, wird z. T.

sandig, kann sogar in Sand übergehen und enthält häufig Zwischenlagerungen von Torf; Holz- und Bisonreste sind bezeichnend.

In dem weißen, quarzigen, m itu n ter etwas gelblichen Sand von Moll, der zweiten Stufe vom H angenden, die bisweilen etwas tonig werden kann, findet m an Cardium edule, Mya arenaria, Cerithium und Corbula.

Zum Mosöen gehören w eiter der Lehm der Hoch­

flächen an der Sam bre und Maas sowie Schotter höherer Terrassen.

Die Ausbildung ist im W esten und Osten der Cam­

pine gleich. •

1 A nn. 1903, Bd. 8. S. 284.

2 Ami. 1003, Bd. S. 287,

’ Ami. 1(103, Bd. 8, S. 642.

B e is p ie le d e r S c h ic h te n f o lg e .

B o h r u n g ’ 5 (nach F o rir)1

. H . M ä ch tig k eit

m M ittelkörniger Sand, lignitisch, hell schoko­

laden farb ig (Sand von M o l l ) ... 20,60 D erselbe Sand, d u n k le r ...46,00 D erselbe Sand, seh r hell ... 23,50

G e sa m tm ä c h tig k e it 91,00 B o h r u n g 6 (nach F o rir)“

M ä ch tig k eit m G rober, o livgrüner S a n d ...10,35

M ehr oder w eniger lignitischer S and m it v io le tte n T on- u n d schw arzen S an d ste in b ä n k ch en (Sand von M o l l ) ... 80,15

G esa m tm äch tig k eit 90,50

B o h ru n g

ö l 3

T orfiger Sand m it G erollen . . . B rau n e r Sand m it G erollen . . . B rau n e r Sand, kiesig, ohne Gerolle B ra u n e r Sand, kiesig, m it Gerollen Q u arzitgeröllc ...

S and m it G e r o l l e n ...

K ies ... . K iesiger Sand m it G erollen . . . B lock von kam brischcm Q u arzit . B rauner, kiesiger S a n d ...

M ächtigkeit m . 0,50 . 3,00 . 1,50 1,50 . 1,50 . 3,00 . 2,00 . 2,50 . 0,40

.

1,10 G e sa m tm ä c h tig k e it 17,00

Bei der oben erw ähnten Lückenhaftigkeit des Diluvial­

profils kann von einer gesetzmäßigen Zu- oder Abnahme in ostwestlicher R ichtung keine Rede sein.

Legt m an ein derartiges Profil durch eine Reihe von Bohrungen, so ergibt sich z. B. folgendes Bild in w est­

östlicher bzw. nordsüdlicher Richtung (die Form ations­

namen sind nur m it den Anfangsbuchstaben bezeichnet):

W est 301 Fl.—

H . - C . - M .-r G e sa m tm äch tig k eit —

50- F l . - H . bis 10 m C . -

M.—

10 in

34s F l.—

H .~

C. b is 4 m M.—

2 Ann. 1903, S 287.

718. 3 A nn. 1904, Bd. 9, S. 667.

B o h r u n g :

2<)4 236 13° 24‘ 538 O st

F I­ F l.— bis 13 m FL— F L - E l—

E L - H . - H — H . - H . -

C.— C .- ‘C.— C . - C. bis 15 m

M.— M — M. b is 12 m M. bis 11 m M . -

— 13 m 12 m 11 m 15 m

Dagegen ist auf eine wenn auch sehr unregelmäßige Zunahme in nördlicher R ichtung zu schließen:

N ord 41® 6J0

F l . - F L ­

ET.- H . -

C. bis 13,4 m C. b is 35 m M . - _ _ M. b is 125.5 G esam tm ä c h tig k e it 13,4 m

B o h r u n g ;

511 H2

F l . - F l -

H .— H . -

C. bis 11 m C —

4 13 12u 6115 Süd

F i ­ F L - F i ­

l i — H — l i —

C . - C— C -

' Ann. 1903, Bd. 8, S. 1042, 6 A nn. 1903, Bd. 8, S. 306.

125,5 m 2 Ann. 1904. Bd. 9. S. Soł.

102,0 m 10,2 m

M.* bis 17 m

6,5 m 12 m 17,00 m

7 A nn. 1903. B n. 8. 51« « ¿ ¿ S S M Ä Ąnn. 1903. Bd. 8, S

(3)

Ab und zu scheinen tiefere Löcher des U ntergrundes m it Diluvium ausgefüllt zu sein, Erscheinungen, die auch im norddeutschen Flachlande zu beobachten sind.

Im Moseen wurden zwei Wasserhorizonte ge­

funden, von denen der u n terste sogar Druckwasser fü h rte1.

T e r t i ä r . Das Tertiär spielt eine bedeutsam e Rolle in der Campine, da durch seine M ächtigkeit die Deck- gebirgsstärke zum großen Teil bedingt w ird2.

Im W esten der Campine ist es rein m arin, an der Maas stellen sich brackische und limnische Ablagerungen m it B raunkohle ein.

Von den verschiedenen Stufen, Pliozän, Miozän, Oligozän, Eozän und Paleozän, ist die letztgenannte in den m ir zur Verfügung stellenden Bohrprofilen n u r ein­

mal angetroffen worden.

Das Tertiärprofil ist im Osten und im W esten der Campine nicht gleichmäßig ausgebildet, da im Osten das Eozän ganz fehlt. Am häufigsten treten Poederlien, Diestien, Bolddrien, Rupelien, Ypresien, Landönien und Heersien auf.

Auf der geologischen K arte werden drei Glieder des P lio z ä n s angegeben: Poederlien (Oberpliozän), Scal- disien (Mittelpliozän) und D iestien (Unterpliozän), aber nur die obere und die u ntere Stufe sind in den Bohr- tabellen ausgeschieden worden.

Das P o e d e r li e n besteht ausschließlich aus Sänden mit Corbula gibba, Melampus pyram idalis und Cor- bulom ya com planata.

Nach den m ir zur Verfügung stehenden B ohrtabellen ist diese Pliozänstufe in den Bohrungen 1 - 3 , 11, 13, 24, 30, 39 — 41, 54, 62, 64, 6 6 - 6 7 , 69 u nd 72 angetroffen worden.

Bei Nr. 11, 30, 40 und 64 w ar dem betreffenden Geologen die T rennung des Poederliens vom Diestien nicht möglich.

Aus der Lage der Poederlien aufweisenden B ohr­

löcher ergibt sich, daß diese T ertiärstufe über das ganze bisher abgebohrte Campiriegebiet fetzenweise verbreitet i s t ; sie scheint eine durch spätere Abrasion durch­

brochene Decke zu bilden.

Im allgemeinen besteht es im W esten der Campine aus glaukonitischem , im Osten aus sehr feinem Sand.

Die petrographische Zusam m ensetzung ergibt sich im einzelnen aus folgenden P rofilen:

B o h r u n g 24 (nach Service g d o l.)3

M ä ch tig k eit

m

F einer, b ra u n e r S a n d ... 3<50 H eller, b ra u n e r S a n d ...14,50

S ehr reiner, w eißer S a n d ... _____________8,20 G e sa m tm ä c h tig k e it 26,20 B o h r u n g 54 (nach Forir)*

M ä ch tig k eit m F ein er, g rünlicher S and, w enig g la u k o n itisc h . . 9,50

l F o r i r , O oiiirrts, a. a. O. S. 726.

ü | G. V i n c e n t und A. K u t o t : Coup d ’oeil su r l ’ctat aetu el d 'a v a n c e m e n t des c o n n a issa n e e s g io lo g k iu e s re la tiv e s a u x te r ra in s te r tia ir e s de la Belgique. A nn. de la Soc. giiol. de B e lg u iu e 1878/79, Bd. 6, S. 69.

3 A nn. 1903, B d. 8, S. 513.

* A nn. 1904, B d . 9, S. 227.

M ä c h tig k e it

m

Sehr feiner, toniger, se h r w enig glank o n itisch er,

g ra u g rü n e r S a n d ... 4,00 M ittelkörniger, hellgrüner, g lankonitischer Sand

m it w enig gröberm M a t e r i a l ... 4,00 M ittelkörniger, b rau n g rü n er, g lau k o n itisch er Sand 8,00 G esa m tm ä c h tig k e it 25,50

B o h r u n g 69 (nach S ch m itz u n d S ta in ie r)' M ächtigkeit

m

G rauer Sand m it einer kiesigen S ch ich t an der

B asis, d av o n 14 m (von 22 - 36 m) seh r to rfig . D as P oed erlien e n th ä lt w ahrscheinlich d as anf- g e a rb e ite te D iestien u n d B o ld 6rien, die hier fehlen, ab er in den N eb en b o h ru n g en angetroffen w orden s i n d ... 62,00

G esa m tm ä c h tig k e it 62,00

Die Mächtigkeit schwankt in der Regel zwischen 10 und 20 m und erreicht im Höchstfall, in der Bohrung 69, 62,00 m. Das fetzenweise A uftreten des Poederliens infolge späterer Abrasion verhindert die sichere F est­

stellung für die R ichtung der größten M ächtigkeits­

zunahme.

W eder in einem Ost-W est- noch in einem Nord- Südprofil läßt sich eine Gesetzmäßigkeit in bezug auf die Mächtigkeit nachweisen. Im allgemeinen hat m an den Eindruck, als ob die M ächtigkeit des Poederliens nach Norden zunim m t.

Die diese T ertiärstufe aufbauenden Sande können natürlich W asser führen.

Das D i e s tie n besteht im allgemeinen aus grauen, giaukonitischen Sanden m it Isocardia cor., weißen Sanden, feinen, glimmerigen Sanden, die rötlich sind und Lagen von Ton zeigen, und eisenschüssigen Sanden und Kiesen m it T erebratula perforata. An der Basis tr itt häufig eine Geröllschicht auf.

Die Verbreitung dieser T ertiärstufe in der .Campine ist ziemlich regelmäßig, da sie in bei weitem den m eisten Bohrprofilen erkannt wurde. In einzelnen Fällen (Nr. 11, 30, 40, 41 und 64) konnte sie nicht vom Poeder­

lien, in vielen (Nr. 7, 12, 15, 18, 22, 2n, 28, 31, 34, 72 und 77) nicht vom Bold6rien getrennt werden.

Im allgemeinen besteht sie im W esten der Campine aus giaukonitischen, im Osten aus sehr feinen Sanden.

Die Schichtenfolge ergibt sich im einzelnen aus folgenden Beispielen:

B o h r u n g 29 (nach R utot)*

M ä ch tig k eit

ni

A cker k r u m e ... ° ’2^

G rüner S a n d ...r r ’nn G rüner, to n ig e r S a n d ... 55,00 B ra u n e r S and m it groben K ö r n e r n ... • 35,00

G e s a m t m ä c h t i g k e i t 100,00 1 A n n . 1909, B d. 14, S. 339.

2 A nn. 1903, B d . 8, S. 527.

(4)

B o l i r u n g 56 1

Mächtigkeit

A ckerkrum e . . . n 'ia

T, _ , ... 0,40 B rau n e r S a n d ... .j (!q Toniger, g rü n er S a n d ... ’ Jj'qo T oniger, g rü n e r S and, z. T. v e r k itte t . . . . 02’00 Gra uer S a n d ... 58 00 Gesani tm ä c h tig k e it HO, 00

1 A l l » . J!)04, B(l. ¡1, S. 21 2 .

B o h ru n g , 66

M ä ch tig k eit Feiner, b ra u n e r S a n d ... 11 90 G rau er Sand ...5!) 20 T oniger S and ...87"00

Gesamtmächtigkeit 158,10

B o h 111

W e st 39’ 59* 34s 2 !)4

D i c s t ic n v o n 14 W s 1 0 0 m ? b i s 1 0 0 i n v o n 1 s. die liitc ra ttira n p a b c n 1 - 8 S. 1178 unten.

Im äußersten Osten der Campine an der .Maas fehlt das Diestien. wie auch die ändern Bohrungen zeigen, wohl infolge der Talerosion. Ebenso ist im äußersten Westen westlich von der Bohrung 37 im Bereich der Bohrungen 57,39 und 38 kein Diestien nachgewiesen

1 A n » ; ütni;, IUI. 11. s. 335.

Die M ächtigkeit schwankt zwischen 14,60 m (Nr. 4S) und 1G4.50 m (Nr. 58).

Das Verhalten des Diestiens in ostwest lieber R ichtung ergibt sich aus folgender Ü b e rsich t:

n S

2:55... 13° 247 _ 53* Ost 3 bis 50 in von 10 bis 8S m von 38 bis 100 m

worden; in dem dazwischen liegenden größten Teil der Campine ist die Mächtigkeit der ab und zu durchbrochenen Decke großem Schwankungen unterw orfen.

In nordsüdlicher Richtung ergeben sich folgende M ächtigkeitsänderungen:

B o h

N ord 411 G2 5*

? von 125,5 bis 134 m — von 22,5 bis

•—< s. die L ite rn tu ra n g a b e n 9 - l i S. 117« unten.

r u n g

4" ] 2°

99,5 m von 0,5 b is SÖlrT ...?

01’ Süd

von 17 bis 56 m

Irgendwelche Gesetzm äßigkeit ist in dem Profil nicht

nachzuweisen.

Die Häufung der Sande läßt auf reichliche Wasser­

führung schließen.

Das M io z ä n ist in Belgien n u r m it seiner obern -Stufe, dem B o l d ^ r ie n , entwickelt. Es wird im

v o ll­

ständigen Profil zu oberst aufgebaut aus den schwarzen San den von A ntw erpen m it Pectunculus pilosus und den weißen, glimmerreichen Sanden von Boldenberg; dar- u n ter liegen die tonigen Sande von Edeghem m it ( ilycimeris gentilis, außerdem m ittlere grüne Sande, die an der Basis glaukonitführend sind, und Kiese

Aus den Bohrprofilen ergibt sich, daß das BoldSrien als fast geschlossene Decke von der Maas bis zum Meridian der B ohrung 34 a u f tritt; w eiter nach Westen folgt eine große Lücke ungefähr bis zum Meridian von Poederle (Nr. 37); in den noch w eiter westlich liegenden B oh­

rungen 38, 39 und 57 wurde aber das Miozän wieder angetroffen. In den Bohrungen 7, 11, 12, 15, 18 22 2:>, 28, 31, 34, 72 und 77 konnte es nicht vom Diestien g etrenn t werden, und in der Bohrung 14 war die Grenze gegen das Mosöen nicht festzusteilen.

A u sk u n ftdiC Schlclltenlol£e ? cben einige Bohrprofile

B o h r u n g 20 (nach Forir)>

M ä ch tig k eit M ittelkörniger, g lim m erführender, g rüner Sand m it

v erein zelten G lau k o n itk ö rn ern . . . . 10 00 F ein er, gh m m erfü h ren d er, h ellg rü n er Sand m it ’

vereinzelten G l a u k o n i t k ö r n e r n ... 10 00 D erselbe Sand, g r a u g r ü n l i c h ... 80 00 S ehr feiner, g rü n er Sand m it vereinzelten G lau­

k o n itk ö rn e rn ... ... 9 0 0 0

__ __ Gesamtmächtigkeit 120,00

1 A nn. 1903, Bd. 8, S. .198.

B o h r u n g 47 (nach F o rir ) '

Mach tig k e it F einer, g lim m erführender, hell schokoladcn-

^ farb en e r Sand m it G lä u k o n itk ö rn e m . . . . 0,45 E tw a s toniger, feiner, glim m er- u n d fossilführcn-

d e r Sand m it w enig G l a u k o n i t... 5 10 D erselbe Sand, sehr fein ... 19 95 S ehr sandiger, d u n k elg ra u er Ton, seh r g la u k o n it­

reich, f o s s i l f ü h r e n d ... *>1 75 Sehr to n ig er, g rau g rü n er, seh r fein e r Sand ' ' “ 7 0 0 P lastisch e r, sandiger, schw arzer T o n ... <; 50 T oniger, seh r feiner, g rau g rü n er, etw a s g laukoni t-

fü h re n d er S a n d ... 9 50 S andiger, g la u k o n itfü h re n d er, d u n k elg rü n e r, fa st

schw arzer T on m it S and- und K iesschm itzcn 0,30 io n ig e r, sehr feiner, g rau g rü n er, glau k o n i tisch er

S and ... 44,50 G esam tm äch tig k e it 121,05 B o h r u n g 52 (nach F o rir ) 5

Mächtigkeit

F einer, o liv e n b rau n er, g lim m erfü h re n d er Sand . 0 35 B raungelber, etw a s w eniger feiner, glim m er-

^ fü h re n d er Sand ... s 7() b e in e r b rau n g rü n er, etw a s g la u k o n itisch er, glim -

m e rfu h ren d er Sand m it v erfe stig te n P a rtie n . 48 75 erselbe Sand m it feinen T onzw ischenlagen . . 41 80 P lastischer, h ellg rau g rü n er T o n ... . i ' 40 D erselbe Sand m it d u n k elg ra u en Tonzw ischen-

la g e n ... 30 5ß S andiger, d u n k e lg ra u g rü n e r Ton m it L ig n it und

S andstein g e r ö l l e n ... 1 40 G esam tm ächtigkeit 147,95

1 Ann. 190.1, Bd. 8, S. io«o.

2 A nn. 1903, Bd. 8, S. 1090.

(5)

Die M ächtigkeit des Boldöriens schw ankt zwischen 14 m (Nr. 61) und 2 JO m (Nr. 50), und zwar in einem Ost-W estprofil:

B o l i r u n r

W e st 39' 59s 343 294 235 136 247 538

von 5 b is 70 m — ? bis 50 m bis 110 m v o n 88 bis 1 4 1 m von 1Ö6 bis 133 m /Tbis"”25~m O st

> - 8 s. d ie L i t e r a t u r a i i g a b e n 1 —8 S. 1178 u n te n .

und in einem Nord-Südprofil:

Nord 41‘ 6S

B o h r u n g

1* 12°

61' Süd

— von 134 bis 187,65 m, von 102 bis 109,8 m von 99,5 bis J 64 m 1—7 s. d ie L ite ra tu ra iig a b e n -9—15 S. 1178 unten.

von 80 bis 100 m vo n 56 b is 70 m

In ostw estlicher R ichtung kom m t nach W esten die oben erw ähnte Lücke in der Verbreitung zum Aus­

druck. in nordsüdlicher R ichtung ist, abgesehen von einigen Löchern im Norden, ziemlich gleichmäßige M ächtigkeit vorhanden, die aber plötzlich in südlicher R ichtung abnim m t.

Auch hier überwiegen Sande, die W asser führen können.

Vom O lig o z ä n m it den beiden Fazies O b e r- u n d M itte l- bzw. M itte l- u n d N ie d e r - B e lg ie n s kom m t hier nu r die letztere in B etracht. Man gliedert sie in Rupelien (Mitteloligozän) und Tongricn (Unteroligozän).

Bei dem R u p e l i e n unterscheidet m an wieder eine obere und eine un tere Abteilung. Die obere Abteilung besteht zu oberst aus weißen, m ittelkörnigen Sanden, die z. 1'. etw as tonig werden und auf dem plastischen Io n von Boom m it Leda D eshayesiana liegen. U nter ihr treten m ittelkörnige, weiße Sande und Kiese auf.

Die untere Abteilung bilden vorzugsweise Sande, die im Hangenden weiß und m ittelkörnig sind und hier von einer linsenförmigen Tonmasse m it Nucula cöm pta unterbrochen werden. D arunter folgen dann der Sand von Berg m it Pectunculus obovatus sowie Sande und Kiese nebst grünen Tonen.

Die V erbreitung des Rupeliens ist im allgemeinen recht regelmäßig, da es nach den B ohrtabellen n ur in vereinzelten, über das ganze Gebiet zerstreut liegenden Bohrlöchern (4, 37, 50, 52, 59 un d 64) fehlt.

In vielen Fällen war es den Geologen nicht möglich, die Grenze gegen das liegendere Tongrien festzustellen (Nr. 5, 6, 8, 9, 10, 12, 15, 22, 23 usw.). Wo das Tongrien fehlte, konnte auch m itu n ter das eozäne Heersien nicht abgetrennt werden (Nr. 11, 27 und 30), und in einem Fall (Nr. 32) faßte m an Bolderien und Rupelien zu­

sammen.

Die obere tonige und die untere sandige Abteilung sind nicht immer an derselben Stelle entw ickelt; am verbreitetsten ist die obere, die z. B. in den Bohrungen 21, 28, 39 und 69 allein a u ftritt. Seltener kom m t, wie in B ohrung 44, nur die untere Abteilung vor. Im all­

gemeinen kann m an auf eine Transgression des obern Rup61iens schließen. Man nimlnt im Süden der west­

lichen Campine im allgemeinen z. Z. des un tern Rupeliens einen Kontinent an 1. Im Osten wird das obere Rupelien häufig durch die Lignites du R hin ersetzt.

i F o r i r , C ongrte, a. a. O. S. 711 u n d 722,

Der petrographische Charakter der Schichten geht aus folgenden Bohrprofilen hervor:

B o h r u n g 14 (nach G evers)1

M ä ch tig k eit m B lau g rü n er, seh r p la stisc h e r T o n ... 130,00 G rü n e r T o n ...42,00 G rüner, to n ig e r S a n d ... 4,50 T o n , abw echselnd g rü n und r o t ... 2,60 G esa m tm ä c h tig k e it 179,10 B o h r u n g 39 (nach Forir)*

M ä chtigkeit m P lastisch e r, d u n k elg rü n e r, glim m erfü h ren d er

T on m it S chw efelkiesknollen, Q uarzgc- röllen u n d M uschelresten ... 03,50 P la stisc h e r, s c h w a r z e r ^ T o n ... 26,50 P lastisch e r, etw a s sandiger, d u n k e lg rü n e r T o n 10,00 P lastisch e r, g ra u g rü n e r T on . . . 30,00 P lastisch e r, d u n k c lg ra u c r T o n ... 10,00 Schw arzer, p la stisc h e r T o n ... 20,00 P lastischer, glim m erführender, g rau e r T on . 20,00

G esam tm äch tig k eit 180,00

ft 3

m ~

o 4) ü

n

3 üL

B o h r u n g 44 (nach F o rir)3

M ä chtigkeit

m

T oniger, g lau k o n itisch er Sand, v erä n d ert,

d u n k e l b r a u n ... 1,50 T oniger, g la u k o n itisch er S and, d u n k el­

grün ... 1,50 G rüner S and, etw as glau k o n itisch , fossil-

fü h ren d , m it schw arzen G erollen . . 0,75 G esam tm äch tig k eit 3,75

Die Mächtigkeit schwankt zwischen wenigen und 180 m.

In ostwestlicher R ichtung ergibt sich, abgesehen von einigen auf späterer Abrasion beruhenden Löchern, keine gesetzmäßige Zu- oder Abnahme, da gleich er­

hebliche Mächtigkeiten sowohl im Osten als auch im Westen Vorkommen.

Auch die naheliegende Zunahm e der Mächtigkeit in nördlicher Richtung ist aus den Bohrtabellen nicht mit

1 A n n . lsioa, B d . w, s . 3u8.

2 A nn. 1903, Bd. K, S. 1042.

5 A nn. 1908, lid. 8, S. 1055.

(6)

Sicherheit nachweisbar; das dürfte daran liegen, daß die untere Grenze der Form ation schwer festzustellen ist.

Gleichwohl muß im allgemeinen m it der Mächtigkeits- zunahm e nach W esten und Norden gerechnet werden1.

Nam entlich die untere Stufe des Rupeliens ist m it ihrer überwiegenden Sandführung wasserverdächtig, aber auch die Sandzwischenlagen der Tone haben auf­

steigendes Wasser.

Auch beim T o n g r i e n unterscheidet m an eine obere und eine un tere Stufe.. Die erstere ist auf dem Plateau von B rab an t in besonderer Weise ausgebildet. H ier kommt aber n u r die Normalfazies von B r a b a n t und L i m b u r g in B etracht. Sie besteht vom Hangenden zum Liegenden aus den Sanden und Mergeln von Vieux-Jones m it Cerithium elegans, dem grünen Ton von Hönis m it C ytherea incrassata und den daru nter liegenden Sanden von B au teilen m it Cyrena sem istriata.

Die letztgenannten Sande enthalten mergelige Linsen mit Liinnoeus longiscatus.

Die untere Abteilung bildet eine Wechsellagerung von Ton und Sand. Sie beginnt m it plastischem Ton, der von glimmerigen und tonigen Sanden m it Ostrea ventilabrum unterlagert wird. U nter dieser fossil- führenden Zone folgen schwach glaukonitische Sande und grauer, plastischer Ton. Den Schluß bildet eine Kiessclücht m it prim ären und sekundären Gerollen.

Wie bereits beim Rupelien erw ähnt wurde, ist in zahlreichen Bohrungen die Grenze zwischen ihm un d dem Tongrien nicht zu ziehen, m itu n te r fehlt sie auch zwischen Tongrien und Landdnien (Nr. 2, 3, 13, 18 und 19); zu­

weilen sind die Schichten vom Tongrien bis zum Heersien zusammengefaßt (Nr. 27, 30 und 43).

Die B ohriibersichtskarte (s. Tafel 4) ergibt, daß die Schichtenlücke, die beim untern Rupelien besprochen wurde, auch auf großen Flächen für das Tongrien gilt.

Es fehlt im W esten der Campine westlich vom Meridian der Bohrung 34; von hier scheint sich ein ostwestlich gerichteter, schmaler, tongrienfreier Streifen bis in die Nähe der Maas über die Bohrungen 28, !7, 7, 14 und 4 bis Bohrung 21 zu erstrecken.

Im übrigen ist das Tongrien im Osten der Campine vertreten und wird hier vom untern R upilien überlagert, auf dem dann häufig die Lignites du R hin liegen2.

Die Trennung zwischen Ober- und U ntertongrieu konnte nur in wenigen Bohrprofilen durchgeführt werden.

Über die petrographische Ausbildung geben folgende Beispiele von Bohrprofilen A uskunft:

B o h r u n g 66 (nach S chm itz)“

M ächtigkeit

m

O bere A bt. G ra u er M e r g e l ... 80,00 (?) U n tere A bt. G laukonitischer S a n d ... 3S.00 (?)

G e sa m tm ä c h tig k e it 118,00 1 F o r i r , Cbiigrös, a. a: O. S. 711 und 7l*2.

2 F o r i r , Cona;res, a. a. O. s . 720.

* A m i. 1908, Bd. 13, S. 3G9.

B o h r u n g 67 (nach S ch m itz) 1

^M ächtigkeit

m

O bere A bt. G lau k o n itisch er T o n ... 122,50 U n te re A bt. S and, g rober u n d feiner, d u rch K ies

zu T on v e r k i t t e t ... 23,00 G e sa m tm ä c h tig k e it 145,50 B o h r u n g 69 (nach S chm itz u n d S tain ier) 2

M ächtigkeit m O bere A bt. T oniger M e r g e l ... 125,00 U n te re A bt. Sand u n d K ies, seh r kalk ig . . . 2,00

G esam tm ächtigkeit 127,00

Da in vielen Fällen die Fonnationsgrenzen nicht ein­

wandfrei festgestellt werden konnten, läßt sich die H öchst­

m ächtigkeit nicht genauer angeben. In den untersuchten Bohrprofilen schw ankt die S tärke des Tongriens zwischen- wenigen u nd 200 m (Nr. 29). Wegen der vielen For- m ationszusam m enziehungen in den B ohrtabellen ist keine gesetzmäßige Macht igkeitszu- oder -abnahme. in der einen oder ändern R ichtung festzustellen.

M. H. F o r i r h at sp äter im Oligozän gelegentlich der Aufstellung der Bohrtabelle von L anklaer die L i g n i te s du R h in ausgeschieden3. Sie bestehen in der H a u p t­

sache aus glimmer- und kohleführenden, aber auch glaukonitischen. z. T. hell schokoladefarbenen Sanden und Tonen. Ih re Bildung kann durch die ganze Oligozän- zeit reichen. In petrographischer Beziehung ähneln sie außerordentlich den Schichten des Moséens.

In den m ir vorliegenden B ohrtabellen wurden die Schichten nur in zwei Bohrlöchern (Nr. 46 und 50), und zwar in recht verschiedenen Höhen des Oligozäns ausge­

schieden. U nter dem Tongrien gibt d asB ohrprofil 46 von 27 4 ,45 -27 5,82 m Sande an, die zu oberst kalkig sind.

Im Bohrprofil 50 wird nach F o r i r 4 eine Wcchsellagerung von Sand un d Ton zwischen 235 u nd 305 m zum Ober- oligozän gerechnet.

Die V erbreitung des neuen H orizonts läß t sich erst übersehen, wenn die oligozänen Profile säm tlicher Boh­

rungen nochmals von den belgischen Geologen auf das A uftreten der Lignites du R hin hin geprüft worden sind.

Die obern Lignites du R hin scheinen im Osten der Campine das obere Rupélien zu vertreten, sie liegen hier auf seiner untern Abteilung.

Die Sande können W asser sogar u n te r erheblichem D ruck führen, iti einem Fall stieg es noch 15 m über die Oberfläche.

D as E o z ä n m it seiner obern, m ittlern und un tern Abteilung wird von den Belgiern in eine große Anzahl von Stufen geteilt, von denen diejenigen des U n ter­

eozäns am verbreitetsten sind. Auf großen Gebieten ist also eine erhebliche Schichtenlücke vorhanden. An der Maas fehlt das E ozän ganz ; hier ist es nie zur Ablagerung gelangt.

Bei dem O b e r e o z ä n unterscheidet man dasA scliien, Wemmelien und Ledien. E s kommt n u r in 5 Bohr-

1 Arm. 1908, B d. 13, S. 983.

2 A llII. 1909, B ll. 14, S . ;S39.

3 A n n . '1903, B 0. s, S. -Í98 u n d Congrés, a. a. O. S. 72o.

•1 A nn. 1903, B d. S, S. 1085.

(7)

tabellen (Nr. 33, 37, 54, 58 und 59) vor, die dem W esten der Campine entstam m en; der Osten dürfte also kein Obereozän enthalten. Auch hier ist die F orm ations­

reihe nur bei B ohrung 37 vollständig; die Bohrungen 33, 54 und 58 führen n u r Aschien und die B ohrung 59 Aschien un d Ledieri.

Die oberste Stufe, das A s c h ie n , besteht vom H an­

genden zum Liegenden aus den Sanden von Asch, glau- konitischen und grauen Tonen, sowie tonigem Sand un d Kiesen m it N um m ulites (Operculina) Orbignyi.

Das Aschien wird nur in 4 B ohrtabellen genannt:

B o h r u n g 37’

G rauer S a n d ... 6 0 - 2 1 7 m Mergel u n d T o n ... 217 - 2 6 6 m

B o h r u n g 54-

T on ... 242 - 260 m B o h r u n g 58:i

T o n ... 255 - 320 m S a n d ... 320 - 370 m

B o h r u n g 594

S andiger T o n ... 100 - 220 m

Beim W e m m e lie n unterscheidet m an die Sande m it Nummulites wemmelensis und den Kies m it Eupsam- mia Burtinana.

Man kennt es nur aus 2 Bohrprofilen, und zwar:

B o h ru n g 33: K ies ... 1 1 0 - 1 4 0 m B o h ru n g 37: M ergel u n d T o n ... 266 - 330 m

D as L e d ie n , die u n terste Stufe des Obereozäns besteht aus Sand und kalkigem Sandstein, der bis­

weilen glaukonitisch, rot oder tonig ist. An der Basis liegen Kiese m it Num m ulites variolaria.

B estim m t wurde die Stufe in den Bohrungen

37: M ergel m it F e u e rste in . . . . 330 - 448,40 m u n d 59: K alk ig er S a n d ... 2 2 0 - 2 4 0 m.

Die drei Obereozänstufen im W esten der Campine sind also nur örtlich zur Entw icklung gekommen, und zwar hat das Aschien die größte Verbreitung, während das Wemmelien und das Ledien noch seltener sind. N ur in der B ohrung 37 wurden alle drei Glieder des Ober­

eozäns übereinander angetroffen.

Das M itte le o z ä n komm t ausschließlich im west­

lichsten Teil der Campine vor; es wurde hier in 8 B ohr­

profilen festgestellt (Nr. 33, 37, 38, 39, 48, 54, 57 und 62).

Die Stufe beginnt m it dem L a e k e n i e n , in dem m an Sande und kalkige Sandsteine m it N um m ulites H eberti und Kiese m it abgerollten Exem plaren von Num m ulites laevigata unterscheidet. In den Bohrprofilen werden auch Mergel, Ton und B raunkohle genannt. Die Ver­

breitung des Laekeniens ist weit größer als die der folgenden Stufe, da m an es in allen oben genannten 8 Bohrungen gefunden hat.

Die petrographische A usbildung ist nach den P ro­

filen recht m annigfaltig:

» A n n . 1903, Bd. 8, S. 1028.

- A nn. 1(104, B d. 9, S. 227.

3 A nn. 1904, Bd. 9, S. 252.

4 A nn. 1904, B d. 9, S. 254.

B o h r u n g m

331 T o n ig er S a n d ... 140 - 150 37“ M e r g e l ... 448,40 - 4 7 5 389 S a n d ... 1 5 8 - 1 6 1

T o n ... 1 6 1 - 1 8 5 F ein e r S a n d ... 1 S 5 -2 1 5 39* S a n d ... 2 5 0 - 4 2 0 486 T o n ... 2 4 0 - 360 54b B rau n k o h le u n d Mergel . . . 260 - 261 57! S a n d ... 2S5 - 330,70

T o n ... 375 S a n d ... 435 628 L ig n it m it B ruchstücken von

g laukonitischem Mergel . . 325 - 326

Die M ächtigkeit schwankt also sehr stark und be­

trä g t im H öchstm aß 150 m (Nr. 57).

D as B r u x e l l i e n wird aus Sanden und quarzigen Sandsteinen, zum Teil m it Glaukonit, aufgebaut, die m it Sanden und kalkigen Sandsteinen wechsellagern. Sie führen O strea Cymbula und Lucina Volderiana. Das Liegende wird von einer Kiesschicht gebildet. In den Bohrprofilen wird auch Ton genannt.

Man kennt die Stufe n ur aus den 3 Bohrungen:

B o h r u n g

m

33° S an d ste in ... 150 - 200 5410 T o n ... 261 - 2 7 6 S a n d ... 276 - 290 62J1 S a n d ... 3 2 6 - 3 4 3 T o n ... 343 - 3 4 5

In diesen Bohrungen erreicht das Bruxellien also höchstens 50 m Stärke.

Die Sandsteine des Bruxelliens können aufsteigendes W asser führen.

Die Mächtigkeit des Mitteleozäns schwankt in west­

östlicher R ichtung gesetzlos, w ährend nach Norden in der Bohrung 57 eine erhebliche Zunahm e festgestellt werden kann.

D as U n t e r e o z ä n ist in der Campine gewöhnlich nur m it seinen beiden untern Stufen (Land6nien und Heersien) entwickelt, während die beiden obern aus­

schließlich im westlichen Teil des abgebohrten Gebiets auftreten. Die beim Eozän wiederholt erwähnte Schichtenlücke erstreckt sich also in der Ostcampine auch noch auf Panisehen und Ypresien, während mit dem Landenien wieder die Allgemeinverbreitung beginnt.

Im P a n s e l i e n unterscheidet m an eine obere und eine untere Abteilung. Die o b e r e besteht aus Sand m it Turritelles; u n ter ihm liegt der tonige Sand von Gand und Aeltre m it Cardita planicostata; das Liegende bildet glaukonitischer Sand m it wenig Kies an der B asis;

die Abteilung ist also sandig entwickelt.

1 A n n . 1903, B d. 8, S. 538.

2 A nn. 1903, Bd. 8, S. 1028.

3 A nn. 1903, B d. 8, S. 1031.

4 A nn. 1903, Bd. 8, S. 1042.

5 A nn. 1903, Bd. 8, S. 1078.

« A nn. 1904, B d. 9, S. 227.

7 A nn. 1904, Bd. 9, S. 214.

» A nn. 1904, Bd. 9, S. 661 und 1347.

* A nn. 1903, Bd. 9, S. 538.

1» A nn. 1904, Bd. 9, S. 227.

11 A itn. 1904, Bd. 9, S. 661 u n d 1347.

(8)

Die u n t e r e A bteilung wird von Ton und Sand in W echsellagerung aufgebaut. Sie beginnt m it einem grauen, plastischen Ton ohne Glaukonit. D arauf folgt Sand m it S andsteinplatten, der Tone oder sandige, glaukonitführende Schiefertone m it fossilführenden to- nigen Sandsteinen überlagert. Im Liegenden dieser Tongesteine trete n glaukonitische Sande und Kiese auf.

Den Schluß der F orm ation bildet schichtiger Ton, der plastisch, grau und sehr selten glaukonitführend ist.

N ur in der Bohrung 38 wurde (noch dazu fragliches) Paniselien bestim m t; es besteht hier von 215 bis 240 m aus plastischen Tonen (untere Abteilung?) u nd liegt u n ter dem hier das T ertiär beginnenden Laekenien.

Es ist also nicht unmöglich, daß das Paniselien in dem bisher abgebohrten Teil der Campine ganz fehlt.

D as Y p r e s i e n beginnt m it Sanden m it N um m ulites planulata. Sie enthalten Sandsteine, graugrüne Ton­

linsen oder Schiefertone und feine Sandeinlagerungen.

U nter ihnen t r i tt plastischer oder sandiger Ton oder Schieferton auf; dann folgen kiesige Sande und Kiese.

Mit dem Ypresien beginnt — allerdings noch in sehr beschränktem Umfang — das Vordringen des U n ter­

eozänmeeres. Die T ertiärstufe liegt bald u n ter Bruxellien (Nr. 33, 54 u n d 62) und bald u n ter Laekenien (Nr. 39, 57 und 59). In einzelnen Profilen, wie bei den Boh­

rungen 35 und 58, konnte es nicht vom liegendem T ertiär getrennt werden.

Die petrographische Zusammensetzung ist folgende:

B o h r u n g m

33l S a n d ... 2 0 0 - 3 0 0 39« T o n ... 420 - 480 feiner S a n d ... 480 - 500 54s T o n ... 2 9 0 - 338 57* T on . ... 435 - 4 7 5 S a n d ... 4 7 5 - 5 5 5 59<s G rauer S and und T on . . . . 260 - 454 ' 62« T o n ... 345 - 3 7 0

Die M ächtigkeit desY presiens schwankt in den Bohr- profilen zwischen 25 und 194 m. In ostwestlicher Rich­

tu n g ist eine Zunahm e festzustellen.

B o h r u n g

O st 54 62 33 . 59 39 W e st

48 m 25 m 100 m 194 m 80

m

In nordsüdlicher R ichtung ergibt sich im Gebiet der Bohrungen keine Gesetzmäßigkeit.

Die beiden folgenden Stufen Landénien und Heersien sieht F o r i r nur als 2 verschiedene Fazies an 1. Beide zeichnen sich häufig durch b unte Tone aus.

Das L a n d é n ie n zerfällt in eine obere und eine untere Abteilung; die o b e r e besteht aus Tonen, die lignitisch werden können, und weißen Sanden m it Lignit und verkieseltem Holz. Auch weißer Mergel tr itt auf.

Die u n t e r e A bteilung wird von grünem, feinem, glaukonitischem Sand, tonigem, sehr fossilreichem Sand­

1 A nn. 1903, Bd. 8, S. 538.

2 A n n . 1903, B d. 8, S. 1012. 3 A nn. 190-1, Bd. 9, S, 227.

* A nn. 190-1, Bd. 9, S. 2-14.

6 A nn, 190-1, Bd. 9, S. 254.

6 A nn. 1904, B d . 9, S. 661 u n d 1347.

7 F o r i r , C ongrès, a. a. O. S. 707.

stein, grobem, schwarzem, glaukonitischem , bisweilen tonigem Sand und einer Kiesschicht gebildet.

Das L andinien zeigt erheblichere W asserführung.

E s zeichnet sich in der Campine durch große und ziemlich regelmäßige V erbreitung aus. Leider ist die Trennung an den hangenden und liegenden Eozän­

horizonten in den B ohrtabellen nicht im m er gelungen, so daß es in vielen Fällen m it Rupelien, Tongrien, Bruxellien und Ypresien (Nr. 1, 2, 3, 4 usw.) bzw. m it Heersien (Nr. 16, 17, 40, 41, 43, 45 usw.) zusamm en­

gezogen werden m ußte.

Beispiele von Schichtenprofilen sind folgende:

B o h r u n g 291 (nach R u to t)

M ä ch tig k eit m K a l k t u f f ...15,00 D u n k elg ra u er S an d stein . . . ... 8,00?

G rauer, h a r te r T o n ... 17,00 2 G e sa m tm äch tig k eit 40,00 B o h r u n g 36s

M ä ch tig k eit

m

Schw arzer, sehr glau k o n itisch er Q uarzsand . . . 12,00 D erselbe, h e l l e r ... 8,00 H ellgrauer, sandiger T o n ...11,00 T oniger Sand ...12,00

G esa m tm äch tig k eit 43,00 B o h r u n g 54s (nach Forir)

M äch tig k eit m OberelW eißet' Sand m it G laukonit- u n d L ignit-

A bt. j k ö rn ern ... 4,00 G laukonitischer, g rau g rü n er T on . . . . 3,00 P lastischer, g rau er T o n ...2,00 Schiefriger, g rau g rü n er T o n ... 11,00 S andiger, g ra u e r T on ... 2,00 Schiefriger, g rau e r T on m it S ep ta rien . . . 2,00 S andiger, g rau e r Ton, g la u k o n itfü h re n d . 5,00 Sehr sandiger, seh r glauk o n itisch er, d u n k el­

g rau e r T o n ... 3,00 G e sa m tm äch tig k eit 32,00

Die M ächtigkeit des Land6niens schw ankt zwischen wenigen und 150 m (Nr. 23), und zwar liegt diese Bohrung in westöstlicher R ichtung ungefähr in der M itte des abgebohrten Gebietes; von hier nim m t die M ächtigkeit anscheinend in beiden Richtungen ab.

In nordsüdlicher R ichtung läßt sich aus den B ohr­

ergebnissen kein Gesetz ableiten.

Das H e e r s i e n besteht aus feinem, grauem , glau­

konitischem Sand, der den weißen Mergel von Gelinden m it einer terrestren Flora u nd einer m arinen F auna überlagert. U nter ihm liegt glaukonitführender Sand, der in den hangenden P artien mergelig ist. E r fü hrt C yprina Morrisi. An der Basis tr itt Kies auf.

Die Verbreitung des Iieersiens ist ebenfalls recht gleichmäßig. Auch bei dieser Stufe konnte die Grenze nach dem Hangenden und Liegenden nicht im mer be-

1 A nn. 1903, Bd. 8, S. 527.

2 A nn. 1903, Bd. 8, S. 1025.

3 Ann. 1904, Bd. 9, S. 227.

U n ­ tere A bt.

(9)

stim m t werden. So wurde es m it Rupdlien in den B oh­

rungen 7, 11 u n d 30, m it Land6nien in den Bohrungen 12, 15, 16, 17, 40, 41 usw. und m it Senon in den B oh­

rungen 13 und 23 zusammengezogen. In einigen B oh­

rungen, wie z. B. Nr. 34, ist sein A uftreten zweifelhaft.

Einige Beispiele von Schichtenprofilen sind nach­

stehend angeführt.

B o h r u n g 6l

M ä c h tig k e it

m

V io le tte r T o n m it b lu tro te n P a r t i e n ... 0,56 F einer, g la u k o n itisch er Sand ... 8,00 W eißer Q u a r z k i e s ... .... 5,61 G e sa m tm ä c h tig k e it 23,17 B o h r u n g 493

M ä ch tig k eit m M ergel m it S a n d ... 19,10 S chw arzer Sand ... 6,20

G rauer, to n ig e r S a n d ... 9,50 R o te r T o n ... 3,70 F ein e r K i e s ... 0.10 G esa m tm äch tig k eit 38,60 B o h r u n g 81 (nach S chm itz u n d S tain ier)3

M ä chtigkeit

m

H eller M ergel m it F ischschuppen, nach d er Tiefe d u n k le r w erdend. L ig n itstü ck e 8,85 W eißer, feste rer M e r g e l ... 1,50 O bere G rauer, w eiß m arm o rierter Mergel, nach

A bt. der T iefe fester w erdend. A lgen und P f la n z e n r e s te ... 8,50 D un k elg rau er Mergel, z. T. sandig.

Spuren von A l g e n ... 2,60 Sehr to n ig e r S and m it F isc h re ste n . . 7,90 D erselb e Sand, z. T. v e rk itte t, n a c h der

T iefe loser w e r d e n d ... 3,50 U n te re D erselbe Sand, fossilführend, im m er

A bt. h eller w erdend, Ü bergänge in einige se h r h a r te B ä n k e ... 11,80 G la u k o n itfü h re n d e r S and m it grünem

Q uarz u n d T o n g e r ö l l e n ... 0,20 G e sa m tm äch tig k eit 44,85

Die G esam tm ächtigkeit des Heersiens schw ankt in den Bohrungen zwischen wenigen und 237 m (Nr. 3);

indessen erreicht sie nur in 4 Fällen über 100 m (Nr. 2, 3, 4 und 64), im allgemeinen bleibt sie u n te r 50 m.

Leider läßt sich nicht feststellen, ob die beim Landd- nien beobachtete H öchstm ächtigkeit in der M itte der Längsausdehnung der Campine auch für das Heersien zutrifft, da es gerade hier in vielen Bohrungen m it ändern F orm ationen zusammengezogen wurde. Ebenso­

wenig ist eine gesetzmäßige Änderung in nordsüdlicher R ichtung feststellbar.

Bei der H äufigkeit der Sandschichten im Eozän liegt die reichliche W asserführung nahe; nam entlich sind Heersien un d Land6nien durch Druckwasser bekannt.

X A nn. 1003, B d. 8 ," S. 287.

2 A nn. 1903, B d. 8, S. 1083.

3 A nn. 1911, Bd. 16, S. 217.

Die zum P a l e o z ä n gehörige E t a g e M o n tie n be­

steht aus einer obern, lakustren und einer untern, m arinen Abteilung. Die obere wird von Süßwasserschichten m it P hysa m ontensis gebildet; die u n tere besteht aus den Kalken von Mons u n d den obern Tuffen von Ciply sowie aus d arun ter liegenden Kalken m it großen Cerithien;

an der Basis des Paleozäns befindet sich ein Konglomerat.

In den m ir vorliegenden B ohrtabellen wurde das Montien nur in der B ohrung 811 angetroffen. H ier liegt es zwischen Heersien und M aestrichtien zwischen 212 und 221,55 m.

S c h i c h t e n f o l g e (nach S chm itz u n d Stainier)*

M ä ch tig k eit m S andiger, h a r te i, b lä ttrig e r Ton m it g rauen S and-

u n d seh r lignitischen T onlagen. K rcu zsch ich tu n g . D er T on w ird n ac h d er Tiefe im m er fe tte r und sc h w ä rz e r... 8,95 W echsellagerung von b ra u n e m T u ff und grünem

T o n ... 0.C0 G esa m tm äch tig k eit 9,55

D ie Z u n a h m e d e r T e r t i ä r d e c k e in d e r C a m ­ p in e (s. Abb. 3). W enn auch die Abgrenzung der einzelnen

Stufen in den Bohrprofilen nicht immer möglich ist und infolgedessen die Feststellung gesetzmäßiger Mächtig- keitszunahm en vielfach auf Schwierigkeiten stößt, so ist doch die U nterkante der T ertiärform ation in den m eisten Fällen m it größerer Genauigkeit festgelegt worden. Man kann deshalb das V erhalten der ganzen Tertiärform ation auf G rund der Bohraufschlüsse recht gut verfolgen.

In Abb. 3 sind die Linien gleicher T ertiärm äch­

tigkeit wiedergegeben; sie verlaufen westnordwestlich;

die 100-, 200-, 300-, 400-, 500- und 600 m-Linien sind im großen und ganzen parallel und zeigen einwandfrei die erhebliche M ächtigkeitszunahme in nordnordöstlicher Richtung. In der Nähe der Maas weisen sie viele U n­

regelmäßigkeiten auf, die auf die zahlreichen hier auf­

tretenden Störungen zurückzuführen sein dürften.

Zwischen den Linien finden sich daher tiefere Löcher von T ertiä r ausgefüllt, die z. T. nordöstlich angeordnet sind; e in w i c h t i g e s S y s te m d e r jV e r w e r f u n g e n d ü r f t e a ls o in d i e s e r R i c h t u n g v e r la u f e n .

Im W esten werden die Lagerungsverhältnisse ruhiger, der Zwischenraum wird hier nach Norden weiter, wes­

halb der Schluß gerechtfertigt ist, daß sich die T ertiä r­

u n terk an te zunächst in nördlicher R ichtung etwas flacher legt, bis sie vom südlichen R andbruch des zen­

tralen Grabens beeinflußt wird.

K re id e . Das Kreidem eer drang von Osten her in die Campine ein3.

In den Bohrungen kommt nur ihre o b e r e A b ­ t e i l u n g in Frage; diese besteht aus dem Maestrichtien und dem Sdnonien.

D as M a e s tr ic h t ie n wird in der Provinz Lim burg zu oberst von poröser Tuffkreide m it Belemnitella

1 A nn. 1911, B d IG, S. 217.

2 A nn. 1911, Bd. IC, S. 217.

' F o r i r , A nn. Soc. gSol. d e Belg., Bd. 20, S. 149/53.

(10)

m ucronata und B änken m it Bryozoen gebildet; darun ter folgt die massige Tuffkreide m it Mosasaurus giganteus und die grobbankige Kreide m it grauem Feuerstein.

An der Basis des M aestrichtiens findet sich eine Schicht m it K oprolithen.

Die V erbreitung dieser K reidestufe in der Campine ist im allgemeinen regelmäßig; an einzelnen Stellen (Nr. 14,16, 20, 43, 50, 58, 60, 62 und 65) fehlt sie in den Bestim m ungen der B ohrtabellen; eine gewisse Häufung d erartiger Löcher findet sich in der Nähe der Maas.

Es d ürfte sich hier um Folgen einer postkretazeischen Abrasion vor der Transgression des Tertiärm eeres handeln.

In besonders vielen Fällen w urde die Trennung des M aestrichtiens vom Sénonien nicht durchgeführt (Nr. 1, 8, 9 ,11, 12,15, 18, 24, 25 usw.), seltener w ar die hangende Grenze gegen das Heersien nicht festzustellen (Nr. 3, 4, 13, 23 und 27).

F o r i r h ält die Abgrenzung gegen die Schichten von Spiennes für unmöglich, da der als solche angesehene Koprolithenhorizont in den Bohrungen nicht zu finden ist1.

B e i s p ie l e v o n P r o f i le n .

B o h r u n g 17 (nach R u to t) 2

M ä ch tig k eit m H eller K alk m it V e r s te in e r u n g e n ...60,00 D u n k elg rü n e r K a l k ... 10,00 R ö tlic h gelber K a l k ... 2,00

G esam tm äch tig k eit 72,00 B o h r u n g 33*

M ächtigkeit

m

Feine W echsellagerung von T on und weißem

M e r g e l... 10,00 Feine W echsellagerung von Ton, w eißem Mergel

und hellgrauem F e u e r s te in ...20,00 W eißer M ergel m it fahlem - F eu erstein . . . . 15,00

G esam tm äch tig k eit 45,00 B o h r u n g 47 (nach F o rir)4

M äch tig k eit

m

T uffkreide m it B r y o z o e n ... 1,18 M assige T uffkreide in h a rte n u n d w eichen B än k en 51,15

Die M ächtigkeit des M aestrichtiens scheint im all­

gemeinen 70 m nicht zu überschreiten (s. bei Spiennes- Stufe S. 1187).

Eine Gesetzmäßigkeit der M ächtigkeitsänderang ist im allgemeinen aus den Bohrtabellen nicht nachzuweisen.

Die W asserführung des M aestrichtiens kann sehr erheblich sein.

Auch beim S é n o n ie n ist die Ausbildung im Lim­

burger Gebiet etwas anders als im Hennegau und in B rabant. Seine V erbreitung ist in der Campine ziemlich regelmäßig, wenn es auch in den Bohrtabellen 37 und 64, wohl infolge nachträglicher Abrasion, überhaupt nicht angegeben wird.

1 F o r i r , Congrès, a. a. O. S. 701.

2 Atm . 1903, Bd. 8, S. 490.

s Arni. 1903, Bd. 8, S. 538.

1 A nn. 1903, Bd. 8, S. 1069.

Im vollständigen Profil unterscheidet m an vom Hangenden zum Liegenden die Assise de Spiennes mit Trigonosemus, die Assise de Nouvelles m it Magas pumilus, die Assise de Herve m it Belem nitella quadrata und die Assise d ’Aix-la-Chapelle.

Die Grenze des Sénoniens gegen das M aestrichtien konnte von den Bearbeitern der Bohrprofile nicht immer festgestellt werden, wie ich bereits beim Maestrichtien angegeben habe (Nr. 1, 5, 8, 11, 12, 15 usw.). Auch in einigen Fällen, in denen M aestrichtien überhaupt nicht festgestellt wurde, war es unmöglich, die Grenze zwischen Sénonien und T ertiär zu finden (Nr. 2, 3, 4, 13, 23 und 27).

Aus den Bohrtabellen ergibt sich, daß nicht an allen Stellen die vier genannten Stufen des Sénoniens vor­

handen sind. Zunächst fehlt wiederholt die Assise de Spiennes (Nr. 5, 9, 29 und 50). Da diese Bohrungen über das abgebohrte Gebiet zerstreut liegen, ist anzunehmen, daß die Stufe der postkretazeischen Abrasionsperiode zum Opfer gefallen ist.

Die S p ie n n e s - S tu f e besteht aus grobbankiger Kreide m it braunem und schwarzem Feuerstein.

B e is p ie le v o n P r o f i l e n .

B o h r u n g 6 (nach F o rir)1

M ä chtigkeit m Sehr h a rte r, g ro b k ristallin er K a l k ... 2,08 B rau n e K r e i d e ...14,65 G rauer, k ristallin er, fossilführender K alk . . . 6,24 B raune, w eiche K re id e ... 0,60 G rauer, sehr h a r te r K a l k ... 7,15 G rauer, w eicher, b ra u n e r K a l k ... 0,80 G e sa m tm ä c h tig k e it 32,12

B o h r u n g 17 (nach R u t o t)2

M äch tig k eit

m

G rauer M e r g e l ... 49,00 Sandiger Mergel, h e l l g r ü n ...30,00 W eißer M e r g e l ... 5,00

G esa m tm äch tig k eit 84,00 B o h r u n g 57 (nach Forir)»

M äch tig k eit m Sehr grobe, graue, k rista llin e K reide m it P ecten,

D itru p a u n d F e u e r s te in b ä n k e n ... 7,90 Sehr grobe, weiße, k ristallin e, le ich t glaukonitische

K reide m it F e u e r s t e i n b a n k ... 1,35 G raue T u f f k r e i d e ... 9,05 Sandiger Ton, glaukonitisches L an d en ien m aterial

m it sehr w enig T uffkreide, F eu erste in b a n k . 5,00 Sehr grobe, graue, z. T . verfestigte, fossilführende

K reide m it D i t r u p a ... 1,60 Grobe, weiße, v e rh ä rte te , k rista llin e K reide m it

F e u e r s t e i n ... 5,00 B raune T u f f k r e i d e ...13,00 V e rh ä rte te K r e i d e ... 4,00

G esa m tm äch tig k eit 46,90 1 A nn. 1903, Bd. 8, S. 287.

2 A nn. 1903, B d. 8, S. 490.

A nn. 1904, B d. 9, S. 244.

(11)

Die M ächtigkeit erreicht nach den B ohrtabellen selten 5 0 - 6 0 m ; meist handelt es sich um weniger.

M aestrichtien und Spiennes-Stufe zeigen z u s a m m e n in der Campine 3 M ächtigkeitszentren, näm lich 1.

Z ettaert-Iioelst, 2. Zolder und Bolderberg, und 3.

Krugs-Ven-Kelgterhof, Meeuven u nd Eickenberg1.

Die W asserführung kann sehr bedeutend sein.

Bei der N o u v e lle s - S tu f e wechseln weiße, dunkle, Feuersteine führende K reidebänke m it solchen ohne Feuei'stein ab. Die untere Abteilung ist glaukonithaltig;

sie beginnt m it einer Schicht m it Belem nitella m ucronata.

Die Basis wird von einem glaukonitführenden Kies gebildet.

Die Assise de Nouvelles ist überall angetroffen wor­

den und zeigt im allgemeinen eine größere M ächtigkeit als die Assise de Spiennes. Ih re V erbreitung deckt sich nicht ganz m it der liegenden Hervestufe.

B e i s p i e l e v o n P r o f il e n .

B o h r u n g 6 (nach Forir)*

M ä ch tig k eit m G rauer, h a r te r K a l k ... 2,00 G raue, tonige, w eiche K r e i d e ... .. 0,27 G rauer, sehr h a r te r K alk m it K ohlengeröllen,

w echsellagernd m it toniger, grauer, w eicher K r e i d e ... 23,00 G raue, tonige, sehr h a r te K reide m it w eichem

S chichten, K ohlengeröllen u n d Schw efelkies- k o n k r e t i o n c n ...16,50 Sehr tonige, g la u k o n itisch e K r e i d e ... 4,00 H a rte , tonige, glau k o n itisch e K r e i d e ... 6,05 Grobe, tonige, glau k o n itisch e K reide m it Q uarz-

geröllen an der B a s i s ...58,78 G e sa m tm äch tig k eit 110,60 B o h r u n g 9 (nach F o rir)3

M ächtigkeit m W eißgraue, zerreibliche, grobe K r e i d e ... 33,40 W eißer Q uarzsand ...75,00

G e sa m tm äch tig k eit 108,40 B o h r u n g 57 (n ac h ^F o rir)1

M äch tig k eit m G rau er T o n m it einigen K reid e frag m e n te n . . . 14,00 G robe K reide, g l a u k o n i t i s c h ... 7,00 G robe, g rau e K reide, seh r fein g la u k o n itisc h . . 15,20 G rauer T o n m it etw a s grober K r e i d e ... 4,80 D erselbe T on m it etw a s K r e i d e ...10,00 Grobe, weiße, le ich t glau k o n itisch e K reide . . 30,00 Grobe, b räu n lich e u n d brau n e, fein g laukonitische

K r e i d e ... ...30,00 F ein ere, tonige, g rü n b ra u n e, fein g la u k o n itisch e

K r e i d e ... 10,00 Feine, weiße, g la u k o n itisch e K reide , ...10,00 G röbere, b ra u n e oder b räu n lich e, fein g la u k o n iti­

sche K re id e ... 40,00 Sehr feine, b rau n e , fein glau k o n itisch e K reide 30,00

1 F o r i r , Congrès, a. a. O. S. 701.

ü A nn. 1003, B d. 8, S. 287.

8 A nn. 1903, B d. 8, S. 295.

1 A nn. 1904, B d. 9, S. 244.

M äch tig k eit m S ehr tonige K reide, w eclisellagem d m it grauer

und w eißer. R h y n c h o n ella plicatilis, B elem ­ n ite lla m u c ro n a ta, P ecten , A vicula. Schw efel­

k ie sk o n k re tio n e n ...22,00 G raugrüne, sehr tonige, g laukonitische K reide . 0,50 G raue K reide, sehr tonig, m it F ischschuppen . 0,50 G raugrüne, sehr tonige, g laukonitische K reide . 0,50

G esam tm äch tig k eit 224,00

Die M ächtigkeit der Nouvelles-Stufe schwankt zwischen einigen 30 und 224 m (Bohrung 57) und über­

schreitet häufig 100 m.

Von Süden nach Norden und von Osten nach Westen ist eine ziemlich regelmäßige Zunahm e festzustellen.

An der ?Basis verschwand bisweilen das Spülwasser in dieser Stufe1.

Die H e r v e - S tu f e ist in petrographischer Beziehung recht abwechslungsreich. Sie beginnt m it Schieferton und tonigem, glaukonitführendem Sandstein. Darauf folgt eine Stufe »mit Gyrolithes D avreuxi; durch Zersetzung entsteht aus rihr ein sandiger, glaukonit- führender Ton. Zu unterst wird die Herve-Stufe von glaukonitischen Sanden und Kiesen m it Belemnitella m ucronata und Actinocamaxl-verus gebildet.

Die Stufe hat fast allgemeine, regelmäßige Verbreitung;

sie fehlt nur in den Bohrtabellen 33, 38 und 39, und in der B ohrung 57 werden n u r 2 m angegeben. Alle ge­

nannten Bohrungen liegen in fïW e ste n der Campine.

D a in ihnen auch die w eiter u n ten zu besprechende tiefste Stufe des Sénoniens fehlt, ist der Schluß gerecht­

fertigt, daß das die Ablagerungen des Senonmeeres einer jängern spätem Abrasionsperiode zum Opfer gefallen sind.

B e i s p i e l e v o n P r o f i l e n .

B o h r u n g 6 (nach F o rir)2 M ä c h tig k e it m Sehr g la u k o n itisch e S chiefertone, in T onschiefer

ü b e r g e h e n d ... 15,17 S andige S chiefertone, glau k o n itisch , hellgrau, in

T onschiefer ü b e r g e h e n d ... 94,91 G esa m tm ä c h tig k e it 110,08 B o h r u n g 20 (nach F o rir)3

M ä ch tig k eit m M ittelkörniger, toniger, g rau er, etw as glaukoni-

tisch e r S and ... 50,00 F einer, g rau er, g la u k o n itisch er S a n d ... 60,00 F ein er, grauer, g rünlicher, g la u k o n itisch er Sand 30,00 F einer, g la u k o n itisch er, g rü n g ra u er, m e h r oder

w eniger d u n k le r Sand m it B rau n k o h len stü ck en 19,20 G e sa m tm ä c h tig k e it 159,20 B o h r u n g 45*

M ä ch tig k eit m G rauer M ergel m it B e le m n ite lla m u c ro n a ta . . 20,00

bei 313 m eine ligni- tisc h e S chicht.

G ra u er M e r g e l ...20,00 T o n ig er Sand, g lau k o n itisch u n d kalkig . . . . 101,50 --- G e sa m tm ä c h tig k e it 141,50

1 F o r i r , Congrès, a. a. O. S. 726.

2 A nn. 1903, B d. 8, S. 287.

» A nn. 1903, B d. 8, S. 498.3

*' A nn. 1903, B d . 8, S. 1059.

Cytaty

Powiązane dokumenty

Allerdings hofft man hier, daß sich später der Bedarf Europas für amerikanisches Kupfer für friedliche Zwecke stark entwickeln wird; eine flaue Übergangszeit dürfte

Einige Reste höherer Pflanzen ließen sich noch erkennen, waren aber derart stark angegriffen, daß eine Struktur bei ihnen nicht mehr festgestellt werden konnte.. Daneben waren

Aus den Bohrprofilen ergibt sich, daß das Boldärien als fast geschlossene Decke von der Maas bis zum Meridian der Bohrung 34 au ftritt; weiter nach Westen folgt eine

In den Ausführungen werden auch die Er- gebnisse der Evaluation geschildert, die von den Studenten des BA-Studiengangs im Lehrstuhl für Germanistik an der Universität Rzeszów in

genheit der Besprechung der Basalte und Vulkane im Vivarais eine Anzahl Merkmale angegeben, an denen die · Laven von Basalten, wenigstens an dem genannten ört- lichen

Da sich die Geschwindigkeit der Bewegung gleicher Luftmassen binnen gleichenZeiten umgekehrt wie der Querschnittder Leitungen verhält, so ist klar, daß die Geschwindigkeit der Luft

—- »Mit Aus- nahme der größeren Jntensität&#34;, fährt der Verfasser fort, ,,stimmt dieseErscheinung am genauesten mit den Beobach- tungen von Linnå und dessen Tochter (1762) an

Sie sind un- terirdische wahre Zweige mit entwickelten Jnternodien (Stengelgliedern), während der Stamm selbst nur unent- wickelte, nämlich ganz verkürzte,zeigt. Aus den Knoten