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Zeitschrift des Westpreußischen Geschichtsvereins, 1905, H. 48

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(1)

ZEITSCHRIFT

DES

H E F T X L V I I I .

E R S C H E I N T IN Z W A N G L O S E N H E F T E N .

P R E I S D I E S E S H E F T E S IM B U C H H A N D E L : 5 M A R K

DANZIG.

^ O M M l S S I O N S - y E R L A G D E R JL,. ß A U N I E R ’S C H E N |3uC H - U N D jftU N S T H A N D L U N G ,

(2)

^ 4

A s « .

•---

M3.2A3

.

A n f r a g e n , M i t t e i l u n g e n und A b h a n d l u n g e n für die Zeit­

schrift bitten wir an einen der Unterzeichneten zu senden.

v

i

Die R e d a k tio n s k o m m is s io n .

Damus. Günther. Kruse.

, & - .

D anzig.

Druck von A. W . Kafemann G. m. h. H.

1905.

(3)

Inhalts-V erzeichnis.

Seite

O. G ü n t h e r , Zwei unbekannte altpreußische Willküren:

1. Eine Danziger Willkür aus der O r d e n s z e i t ... 3 2. Die Willkür der Stadt Dirschau vom Jahre 1599 . . . . ... 30 H. F r e y t a g , Die Reformation in der Starostei S c h l o c h a u ... 55 A. L e v i n s o n , Polnisch - Preußisches aus der Bibliotheca Borghese im

Vatikanischen Archive. II.: Der Kampf des Ermländischen Bischofs Simon Rudnicki um die St. Nikolai-Pfarrkirche in Elbing nach römischen und Danziger Quellen ... 83 E. B l e c h , Leidensjahre von St. Katharinen in D a n z i g ...159 M. P e r l b a c h , Hermann von Salza und der deutsche Orden im jüngsten

polnischen G e r i c h t ...193

(4)
(5)

Zwei unbekannte altpreussische Willküren

von

Otto Günther

in Danzig.

--- —

(6)
(7)

Eine Danziger Willkür aus der Ordenszeit.

Als vor etwas m e h r als Jahresfrist S i m s o n s treffliches Buch über die G eschichte d er Danziger W i llk ü r1) erschien, war mit dem Verfasser auch ich der festen Meinung, daß wir in der seit T h e o d o r H irsc h s Zeiten öfter genannten P ergam enthandschrift X. f. 1 des Danziger Stadtarchivs die älteste heute noch vorh a n d en e Danziger Stadtwillkür besäßen. Seitdem habe ich bei Vorarbeiten für eine Fortsetzung des H andschriftenkatalogs der Danziger Stadtbibliothek in einem Kodex, der gleich m anchen ändern dieser Bibliothek bisher nicht n äh e r v e r­

zeichnet und seinem Inhalte nach auch mir noch u n b ek a n n t war, die Danziger W illkür in einer Form gefunden, die ohne jeden Zweifel älter ist als diejenige, welche bisher allgemein für die älteste Fassung gegolten hat. Daß Simson, d er für seine Arbeit ein so reiches hand­

schriftliches Material herangezogen hat, diese Handschrift kaum kennen gelernt hat und nach den vorliegenden Verhältnissen auch nicht kennen lernen konnte, ist schade und wird von keinem m e h r bedauert als von mir; im übrigen wird der W e rt seines B uches durch den Umstand, daß wir jetzt die Danziger Willkür noch eine Stufe weiter rückw ärts verfolgen können, als es ihm bei seinem Material möglich war, selbst­

verständlich in keiner Weise verringert.

Die Handschrift, um die es sich handelt und die vorläufig noch die B ezeichnung XVIII C. q. 36 trägt, ist ein Q uartband von 149 Blättern;

sie ist im 16. J a h r h u n d e r t geschrieben und in einen alten, mit gepreßtem braunen L eder überzogenen H olzdeckel eingebunden. Ü ber ihre H e r ­ kunft steht nichts fest. Im einzelnen enthält sie folgende Stücke:

1. Bl. 10— 17 „In Gottis N am en Amen. * Alhir hebett sich ann d e s L a n d i s W y ( l ) k o r e welich gegeben ist M. 111c acht und aczig angefangen czu h a l d e n “ : es ist die p r e u ß i s c h e L a n d e s ­ w i l l k ü r , die sonst der bisher für die älteste gehaltenen Danziger

= Quellen und Darstellungen zur Geschichte Westpreußens 3. (Danzig 1904).

(8)

D r. G ü n t h e r : Zwei u n b e k a n n t e a ltp reu ß is ch e W il lk ü ren .

Stadtwillkür vorangeht und die bei Simson, G eschichte der Danziger Willkür S. 2 5 —29 abgedruckt ist. In d er vorliegenden Handschrift ist sie in 17 Kapitel geteilt; das Kapitel über Beichte und Z auberei (bei Simson Nr. 9) fehlt. Ü b e r die unrichtige Ansetzung dieser W illkür in das J a h r 1388 vgl. die B em erkunge n Simsons S. 11 f.

Ein „Register ü ber das Landes W ilkore mit ihren C apitelen“ geht voran (Bl. 7).

2. Bl. 24— 53b „Volget hirnoch das R e g i m e n t u n d e W y l k o r e d e s H e r r e n H o e m m e i s t e r s “, in 50 Kapiteln. Die Kompilation enthält zunächst die große L a n d e s w i l l k ü r von 1420 (gedruckt bei Toppen, Acten der Ständetage I S. 348 ff.), an m anchen Stellen etwas gekürzt und zusam m engezogen; hierauf (Bl. 41— 43) die V e r o r d n u n g des H ochm eisters Konrad Z ö ln e r von Rothenstein ü b e r d e n R e n t e n k a u f in d e r Publikation von 1388 (— Toppen a. a. O. I S. 52 Nr. 32); sodann (Bl. 43— 45b) die V e r o r d n u n g ü b e r d i e B e r i c h t i g u n g v o n F o r d e r u n g e n in a l t e m u n d n e u e m G e l d e , 1418 Sonntag nach Om nium sanctorum ( = T oppen I S. 320 Nr. 260), und schließlich (Bl. 45 b — 53b) die B e ­ s t i m m u n g e n d er Tagfahrt zu Elbing vom 2. Ju n i 1472 ü b e r d e n R i c h t t a g (gedruckt bei T hunert, Acten d er Ständetage I S. 205). Das zugehörige „Register ü b er die W ylkore unde Regiment des H e r r e n H o e m e is te rs “ geht auch hier voran (Bl. 18— 20).

3. Bl. 64— 81 „Alhir hebet sich an d e r K ö n i g l i c h e r S t a d t D a n c z i g W y l k o r e e “ : es ist die Form d er Willkür, die uns im folgenden zu beschäftigen hat, eine Form, die älter ist als die, welche bisher für die älteste gegolten hat. Das zugehörige „R e­

gister ü b er die Königliche Stadtt Danczigk W y l k o r e “ steht voran auf Bl. 56— 58.

4. Bl. 90— 112 „Alhir folget w eytther noch auch die W y l k o r e , d ie e i n n e n e r b a r e n G e r i c h t e v o n e i n n e n e r b a r e n R a d t u b e r g e b e n i s t w o r d e n “, mit (Bl. 84— 87) vorangehendem Re­

gister. Auch diese D a n z i g e r G e r i c h t s w i l l k ü r bietet uns, wenn auch nicht dem Inhalt, so doch der Form nach etwas Neues.

Sie ist ein für das Danziger Schöffengericht bestim mter und dazu vom Rat mit einer besonderen V orrede v e rs e h e n e r Auszug aus derjenigen F orm der Danziger Willkür, die frü h er als die Zweit­

älteste angesehen wurde, und deren Entstehung Simson (S. 68) in die Zeit zwischen 1479 und 1500 angesetzt hat. D ieser Auszug entnim mt aus der auch je n e r Form vorangehenden Landeswillkür die Absätze 12, 14 und 15 (Simson S. 27), dann aus d er eigent-

(9)

Dr. G ü n t h e r : Zwei u n b e k a n n t e alt p reu ß is ch e W il lküren. 5

liehen W illkür (Simson S. 81 ff.) die Artikel 1— 15, 17, 19— 28, 35—38, 41— 44, 53, 61, 63, 79, 155— 156, 163, 180— 181, 186— 188, 197— 201, 203— 206. In der vorliegenden Handschrift sind diese sämtlichen Bestimmungen als 56 Distinctiones aufgeführt, doch sind bei der Z ählung allerlei Irrtü m e r untergelaufen. D er Text weicht von dem ursprünglichen kaum ab; soviel ich bei flüchtiger Vergleichung gesehen, zeigen n u r die Distinktionen 8, 11, 13 und 17 (—Simson S. 81 ff. Nr. 5, 8, 10 und 14) Abweichungen oder Z usätze gegenüber der prim ären Form. An sonstigen H a n d ­ schriften, die diese Kompilation enthalten, k e n n e ich noch zwei:

Ms. 748 (Bl. 97— 104) und Ms. XVIII C. f. 56 (Bl. 207— 217).

5. Den Schluß der H andschrift bildet Bl. 114— 133, von jüngerer, aber auch noch dem 16. J a h r h u n d e r t angehöriger H and hinzugefügt, eine D a n z i g e r P r o z e ß o r d n u n g , beginnend: „Von Bürgerding Ladunge. N och denne [!] aller gerichts czwangk inn bürgerlichen sachen durch die ladunghe iren anfangk habenn, sollen unserem proces nach drey folgende ladunghe von einem burgerdinghe zum anderenn fortgestelleth w e rd e n .“ Bl. 134— 149 der Handschrift sind unbeschrieben.

W e nden wir uns nun zur Betrachtung der Danziger Stadtwillkür, die als drittes Stück in dieser H andschrift Platz gefunden hat. D er Nachweis, daß diese W illkür (ich nenne sie A) älter ist als diejenige, die bisher für die älteste galt (bei Simson S. 29— 63 abgedruckt; ich nenne sie S), ist leicht zu führen. Den terminus post quem für die Entstehung von S gewann Simson aus ihrem 14. Artikel, in dem vor­

geschrieben wird, daß niemand da bauen soll, wo die Jungstadt Danzig gestanden hat; da diese zu Anfang des J a h r e s 1455 zerstört worden ist, kann S, so folgerte Sim son mit Recht, erst nach diesem Zeitpunkt entstanden sein. Dasselbe Ereignis gibt uns nun für A den terminus ante quem d er E ntstehung: A cap. 42 setzt fest, daß w er „ h ie r“, d. h.

in der Rechtstadt Danzig in der Acht ist, auch in d e r alten und in der neuen Stadt geächtet sein soll. Die B ezeichnung „neue S tadt“

Danzig besagt nichts anders als „Jungstadt“ 1); A ist dem nach zu einer Zeit entstanden, als die Jungstadt noch existierte, d. h. v o r A n f a n g d e s J a h r e s 1455. Im Gegensätze zu S, deren Entstehung in die erste Zeit d e r polnischen O berherrschaft fällt, ist die W illkür A also noch zur Zeit der H errschaft des Deutschen O rdens üb er Danzig entstanden. Dies wird durch an d e re Stellen des Textes bestätigt.

Des Königs von Polen, der in S einige Male genannt wird, geschieht J) Vgl. Hirsch, Danzigs Handels- und Gewerbsgeschichte S. 14.

(10)

6 D r. G ü n t h e r : Zwei u n b e k a n n t e altp reu ß is ch e W il lküren.

in A nirgends E r w ä h n u n g 1); dagegen wird die L andesherrschaft, wo von ihr die Rede ist, mit „unsere H e r r e n “ bezeichnet (cap. 5, 12, 41) einem Ausdrucke, der als Bezeichnung für die O rdensregierung bei­

spielsweise auch aus d e r alten M arienburger W illkür bekannt i s t 2).

Nicht so leicht wie d er term inus ante ist d e r term inus post quem für die Entstehung von A zu fixieren. Daß sie nach 1380 entstanden ist, lehrt wiederum die Erw ähnung d e r Ju n g stad t Danzig, die in diesem J a h r e gegründet wurde. Nicht viel weiter führt uns die B etrachtung des letzten Kapitels (68) u n s e r e r Willkür. Dasselbe enthält eine O rd n u n g für die W eichselfahrer, bestehend aus 9 Absätzen, von denen die Absätze 1— 2 und 6— 9 mit den 6 Absätzen der W eichselfahrer­

ordnung von 1375 (Toppen, Ständeakten I S. 35 Nr. 12) identisch sind, dagegen die Absätze 3— 5 denjenigen entsprechen, die die W eichsel­

fahrerordnung von 1385 (Toppen I S. 38 Nr. 22) als Absatz 7— 9 an jene hier etwas anders geordneten ersten 6 Absätze angehängt hat.

Alle 9 Absätze finden sich, wie in der W eichselfahrerordnung von 1385, dann auch in der großen L andesordnung von 1420 (Toppen I S. 347 ff.) wieder, und zwar nach T ö p p en s Z ählung in den P ara graphe n 47— 55, freilich auch hier wieder in etwas an d e re r Reihenfolge. Die V erschiedenheit der A nordnung d er einzelnen Bestimm ungen in den vier Q uellen mag folgende Tabelle veranschaulichen:

Willkür A Weichselfahrerordnung Weichselfahrerordnung

von 1375 von 1385

Landesordnung von 1420

1 = 1 = 1 = 47 (1)

2 = 2 = 2 = 48 (2)

3 = = 7 = 49 (3)

4 8 = 50 (4)

5 = 9 = 55 (9)

6 = 3 = 3 - 51 (5)

7 = 4 = 5 = 53 (7)

8 = ■ 5 ~ 4 = 52 (6)

9 = 6 6 = 54 (8)

Diese Tabelle lehrt, daß sich die A nordnung in A schlechterdings w eder aus der O rd n u n g von 1385, wie dieselbe uns vorliegt, noch aus der Landesordnung von 1420 irgendwie mit Leichtigkeit ableiten läßt; am einfachsten ist vielm ehr die Erklärung, daß die Form A zu-

!) Die Überschrift von A bezeichnet die Willkür zwar als die der „königlichen“

Stadt Danzig, allein diese Bezeichnung kann dem sonstigen Tatbestand gegenüber nur auf die unbedachte Eigenmächtigkeit des Schreibers der Handschrift (oder ihrer Vor­

lage) zurückgeführt werden.

ä) Voigt, Geschichte Marienburgs S. 524, 525, 530 u. öfter.

(11)

D r. G ü n t h e r : Zwei u n b e k a n n t e a ltp reu ß is ch e W il lk ü ren . 7

sam m engesetzt ist einerseits aus d er alten O rd n u n g von 1375, a n d e re r­

seits aus den drei Absätzen, welche die O rd n u n g von 1385 m ehr auf­

zuweisen hat als ihre Vorgängerin von 1375, und zwar in der Weise, daß die drei neuen Bestim m ungen nicht, wie in der O rd n u n g von 1385, an die alte O rd n u n g von 1375 angereiht, sondern sachlich durchaus angemessen in dieselbe nach Absatz 2 eingeschoben worden sind.

Eine Bestätigung findet diese A nnahm e durch die Beschaffenheit des Textes im einzelnen: wo in den sechs alten Bestimmungen, die den beiden O rdnungen von 1375 und 1385 und der L andesordnung von 1420 ge­

meinsam sind, die O rdnung von 1385 und mit ihr die Landesordnung von 1420 in Lesarten von d er O rd n u n g von 1375 abweicht, steht A durchw eg auf seiten dieser letzteren. Ich gebe n u r ein paar Beispiele aus Absatz 1 und 2; es lesen daselbst:

Ordnung von 1375 Ordnung von 1385 Landesordnung von 1420

sollen gaen sal gen sal . . . nicht geen

noch loufin

bis das des gutt czu marckede wirdt

gebracht

bis das gut czu deme markete

bracht werde

das geschiffte gut werde denn bracht

czu marckte

das geschifte gut kome denne

zu markte

von dannen geet von dannen liefe

dy koste sal man beczalen.

die czerunge sal man gelden

Die hier dargelegten Um stände führen uns zu dem Schlüsse, daß die W eichselfahrerordnung, wie sie im letzten Kapitel von A vorliegt, in keinem Falle aus der L a nde sordnung von 1420 ü bernom m e n w orden ist, und daß d a h e r für die Fixierung eines term inus post quem der W illkür A nicht etwa das J a h r 1420, son d ern n ur das J a h r 1385 in B etracht kom m en kann, in dem die drei jüngeren Bestimmungen der W eichselfahrerordnung, die in A cap. 68 die Absätze 3— 5 ausm achen, zuerst beschlossen w orden sind.

Von weiteren Anhaltspunkten, die sich mit einer gewissen W a h r ­ scheinlichkeit zur näh e ren Datierung von A benutzen ließen, sehe ich kaum einen. Kap. 47 verbietet bei h o h e r Strafe die Einfuhr W ism are r Biers. N un haben, wie wir wissen, im J a h r e 1435 V erhandlungen Danzigs mit dem H o c h m e iste r Paul von R usdorf stattgefunden, in denen Danzig darüber Klage führte, wie seine B ra u e r durch die zu große Einfuhr frem den Bieres zu Schaden kämen, und als deren Folge der H ochm eister dann an die Städte H a m burg und W ism ar die Auf­

(12)

8 Dr. G ü n t h e r : Zwei u n b e k an n te a ltp reu ß is ch e W illküren.

forderung ergehen ließ, fortan kein B ier m e h r nach P re u ß e n zu schicken (Toppen, St. A. I, S. 685, 687). Man könnte es nun für wahrscheinlich halten, daß Danzig die hohe Strafe auf die Einfuhr von W ism are r Bier erst dann gesetzt habe, als es mit dem H o c h ­ m eister in diesem P u n k te einig war, und demnach die W illkür nach 1435 datieren, allein zwingend ist dieser Schluß doch keineswegs.

Ebensow enig läßt sich aus Art. 13, der den Engländern den V erkauf ih re r Laken in der Stadt untersagt, irgend eine sichere Datierung ge­

winnen. Als unanfechtbares Resultat k önnen wir dem nach einstweilen n u r das hinstellen, daß u n s e r e W i l l k ü r z w i s c h e n 1385 u n d A n ­ f a n g 1455 e n t s t a n d e n ist.

S ehen wir uns nun den Inhalt der neugefundenen W illkür A im einzelnen an, so finden wir, daß ihre B estimm ungen zu einem großen Teile die gleichen o der doch fast die gleichen sind, die wir schon aus d e r Form S kennen, — selbstverständlich, denn jede Danziger W illkür steht auf den S chultern ihrer Vorgängerin. Daneben stoßen wir in A doch aber auch auf eine große Anzahl von B estimmungen, welche die spätere Form S ausgem erzt hat; es sind dies nach d er weiter unten im T ext angewandten Zählung die Artikel 3, 4, 7— 9, 13— 16, 25, 35, 39, 40, 42, 47, 48, 54, 60, 62, 64, 68. W ieder eine Reihe anderer Artikel — so die N u m m ern 6, 17, 24, 33, 51, 52, 55, 58, 59 — k e h r t in S n u r teilweise wieder oder hat dort wenigstens stärk e re Ab­

änderungen erfahren. Alle diese Artikel m achen zusamm en nicht ganz die Hälfte d e r gesamten W illkür A aus, und gerade sie sind natürlich für uns am wertvollsten, da sie uns ü b er m anche Seiten des inneren Lebens Danzigs zur Ordenszeit n eue Aufschlüsse g e b e n 1).

An dieser Stelle eine Würdigung derjenigen Bestimm ungen zu geben, die aus irgend welchen G rü n d e n später in S fortgelassen w orden sind und d aher bis jetzt unbekannt waren, liegt nicht in m einer Ab­

sicht. In dem folgenden Abdruck des Textes von A habe ich bei jeder einzelnen B estim m ung n u r darauf hingewiesen, ob und wo sie in S w iederkehrt. Kleinere Abweichungen von S habe ich im all­

gemeinen nicht notiert, sondern die Lesarten von S meist nur dann unter dem T exte angeführt, wenn aus ihnen für die Herstellung des verdorbenen W ortlauts von A m öglicherw eise etwas zu gewinnen war.

x) Nebenher gewinnen wir aus der Willkür A auch an einigen Stellen etwas für den Text der Willkür S, überall da nämlich, wo die ursprüngliche Lesart dieser Willkür S in der alten Pergamenthandschrift X f. 1 des Danziger Archivs durch Rasur beseitigt und dann durch Zusätze jüngerer Zeit ersetzt worden ist. Simson führt mehrere solche Stellen in seiner Adnotatio an. Der Text von A zeigt uns hier, was in X f. 1 unter der Rasur gestanden hat.

(13)

Dr. G ü n t h e r : Zwei u n b e k a n n t e altp reu ß is ch e W illküre n. 9

L eider tritt dieser Fall s e h r häufig ein: d er T ex t von A, wie er uns in d e r bisher einzigen bekannten Handschrift vorliegt, ist in se h r wenig gutem Z ustande und oft durch Auslassungen, Umstellungen, falsche W iede rh o lu n g en und ande re F eh ler getrübt. Um ihn in O rdnung zu bringen, bedarf es d a h e r öfter ziemlich scharfer Mittel, allein daß diese wirklich angewandt werden dürfen, zeigt uns d er Zustand, in dem sich auch andere Stücke d er H andschrift befinden, beispielsweise die oben S. 4 erwähnte V orrede zu der Danziger Gerichtswillkür, wenn wir den uns hier vorliegenden T ext mit den übrigen bekannten Handschriften vergleichen. D e r Text von S gibt bei solchen schw ereren Korruptelen öfter die Art d e r Heilung an; da, wo er zur Kontrolle fehlt, muß hier und da m anche Lesart unverständlich bleiben.

W as die Einteilung d er W illkür in Kapitel oder Artikel anlangt, so habe ich im folgenden mich durc h au s an die Handschrift ange­

schlossen, die alle Überschriften in roter Schrift gibt, so daß ein Zweifel in bezug auf T re n n u n g o der Z usam m enfassung der Bestimmungen nicht aufkomm en kann. Abgewichen bin ich n u r in der Zählung, bei w elcher in d e r H andschrift verschiedene V erseh en vorgekom m en sind:

ich habe, ohne auf die in der H andschrift hinter den Überschriften stehenden Z ahlen Rücksicht zu nehm en, die Artikel einfach von 1— 68 d u rc h g e z ä h lt1).

Ich d ru c k e nun im folgenden den Text der W illkür nach der H a n d ­ schrift ab und b e m e r k e n u r noch, daß ich mit runden Klammern ( ) die W orte eingeschlossen habe, die ich gegen die H andschrift hinzugesetzt, mit eckigen Klammern [ ] dagegen alles das, was gegen den W o rt­

laut d er H andschrift zu tilgen ist.

Alhir hebet sich an der Königlicher Stadt Danczig wylkoree.

1.

Alle clage sal man begreiffen mit einner clage ane blut unde bloe.

1 = S 1. ane S : augenomen (sic) A.

l) Ich will nicht unerwähnt lassen, daß das letzte Kapitel, die Weichselfahrer­

ordnung, in der Handschrift wohl eine Überschrift, aber keine N um m er hat. Bei dem besonderen Charakter dieses Stückes könnte man daraus schließen wollen, es gehöre eigentlich nicht zu der Willkür und sei vielleicht ein späteres Anhängsel. Allein die Handschrift ist doch zu flüchtig geschrieben, als daß auf das Fehlen der Zahl hier ein solches Gewicht gelegt werden könnte. In dem „Register“, das der Willkür vor­

angeht und die einzelnen Artikel-Überschriften mit Num mern verzeichnet, hat übrigens die Weichselfahrerordnung ihre Nummer, dagegen fehlt hier die N ummer bei dem ihr vorangehenden Artikel über die Gewinnung des Bürgerrechts.

(14)

10 Dr. G ü n t h e r : Zwei u n b e k a n n t e a ltp reu ß is ch e W il lk ü ren .

2.

W e r do dreute czu born.

W ere, das ym andt dreuethe czu bornne(n), hette ey n n e r geczeug an erbare m enners, die es hette(n) gehortt, es w ere des dre w ers hals.

2 — S 118, wo jedoch z w e i ehrbare M änner als Zeugen verlangt werden.

3.

Von kouffmanschacz einnes burgers von einnen gaste.

W ere, das eynn b urger w ere unde kouffte vonn eynnen gast gereithschafft, der sal im czu handt beczalenn.

3 fe h lt in S.

4.

Von einnen burger, der do gutt borgete von einnen gast.

W e re aber, das eynn burgerr gut borgete vonn eynne nn gast auff eynnenn tag, der sal im beczalen auff dem selbigenn tag. H ette der selbige man nicht m e h e r r den seyn [nicht m eh er dem sein] erbe, szo mag er im wol beczalenn, mit dem erbe sal man begeen als ein recht ist.

4 fe h lt in S.

5.

W er erbe wil ansprechen.

Wolde ym andt erbe anspreche nn, der sal bürge seczenn vor XXX margk. gew ynnet er, seynne burgenn seyn frei, queidt, ledigh unde loß; wirdt er aber unrechtt, szo ist er des geldes bestanden, szo geburt das geldt unsseren h e r re n ; unde hat er des geldis nichtt, szo hat er vorlorenn seynn forder handtt.

5 = S 35, wo jed o ch , von kleinen Abw eichungen im A usdruck abgesehen, die B estim m ung szo geburt das geldt unss eren herren fo rtg e fa llzn ist.

6.

Von vorbittunge der geste czu kouffen u n d e vorkouffen.

W y r vorbitten den gestenn czu kouffenn unde vorkouffenn geleich un s se re n bürgeren.

Kein gast sal m y n n e r vorkeuffen d enne V* last hering, e h r habe den n e nicht m eherr.

6. Die erste allgem eine B estim m u n g fe h lt in S. Das Verbot des D etail­

verka u fs von Heringen fü r Fremde fin d et sich zu sa m m en m it dem gleichen Verbote in b e zu g a u f S a lz in S 48.

(15)

D r . G ü n t h e r : Zwei u n b e k a n n t e alt p reu ß is ch e W illküren . 11

7.

Von spilen.

N ym andt sal h o e r spilenn denne um m e eynnen firdingh; warnet der wirdt deme gaste nicht, er sal auch gebenn seynne brochee.

7 = S 148, wo jedoch noch die B estim m ung gegen das fa lsc h e Spielen (A 34) a n g eh ä n g t ist.

8.

V on kouffschlagen der burgers.

Keynn burger sal kouffschlagen mit d er geste gelde unde gutte w idderczuvorkouffenn. W u rd e ymandt d arü b er bußfellig czum dritten male, szo sal er seynn b urger rechtis entperen.

8 fe h lt in S.

9.

W e r burger wil werden.

K eynner sal burger w erdenn, e h r brennge denne gutte brive, das er frey sey unde elich geborenn sey.

9 fe h lt in S.

10.

W e r einnen bereden wil an seinne ere.

W e r eynnen man berethen wyl an seynn ere unde will im vor- treybenn, der sal selber noch denn briven czyhenn, darmit er ym uberw indenn unnde vortreibenn wyll.

10 = S 7 A bsatz 1.

11.

Von melczen.

U n se re burgers sollenn keinnen man melczenn, es sey d enne u n s e r r burgerr.

11 = S. 120, wo die S tra fe a u f 5 g u te M ark fe s tg e s e tz t ist.

12.

W e r den anderen wundete.

W ers auch, das imandt dem an d e re n n wundete, d er den schadenn gedann hette, denn sal ein iczlich gutt man auffhalden vonn wegenn u n s se re h erren n unde von der stadt wegenn. W ere, das der fride- b re c h e r r eynnen hette todtt geszlagenn unde sich weren wolde in der fluchtt unde er todt geszlagenn würde, d er volger sal notlos seynn.

12 = S 153 A b sa tz 2 (natürlich ohne E rw ä h n u n g der „H erren“) und S 154.

(16)

13.

V on den englischen lacken.

Eynn englisch lackenn sal haben XXXII elenn. K eynne eile sollenn sy in irenn kelleren habenn.

13 fe h lt in S, wo der Englischen L aken überhaupt keine E rw ä h n u n g geschieht.

Der zw eite A b s a tz verbietet den Engländern den V erkauf ihrer L aken in der S ta d t;

man w ollte ihn offenbar nur am H afen gestatten. Vgl. über die handelspolitischen K äm pfe D anzigs m it E ngland z u r O rdenszeit H i r s c h , H andelsgeschichte S. 98 ff.

14.

N im a n d t szal pfferde kouffen.

N y m andt sal pfferde kouffenn, er sey gast ad d e r burgerr [denne N ym andt sal pfferde kauffenn], es sey denne eynne nacht in der stadtt gestandenn habenn in einner herberich.

14 fe h lt in S. Die eingeklam m erten Worte sind als Dittographie z u streichen.

15.

Von den roßdeuschers.

Keyn ro ß d e u sch err, er sey gast adder burgerr, sal in die h e u se rr ad d e r schiff geenn ee d er vorgangenerr czeitt eynnes tages bei d er buse.

15 fe h lt in S.

16.

D e r deme anderen u m m e schaden b esch u ld ig en

W e re dem e anderen um m e scha denn beschuldigett unde beclagenn wyl, do sal man II rathm anne schickenn ad d e r send e n n ; wie sie die rath m a n n e wirdigenn, do sollenn sie sich von beiden telen lossenn genugenn.

16 fe h lt in S. Die L andesw illkür, die S vorangeht, w eist in § 15 (Sim son S. 27; entnom m en aus der L a ndesordnung Ulrich von Ju n g in g en s von 1408 = Toppen, A cten der Stä n d eta g e I S . 116 ff. § 12) die W ürdigung des Schadens nicht R a ts­

herren, sondern den Schöffen zu . 4 do] vielleicht ist so z u schreiben.

17.

D as keinne geistliche leute sollen geldt auff erbe thun.

Pfaffenn, geste, noch k e y n n e geistliche leuthe sollenn geldt auff' erbe thun noch habenn in d er stadt freyheittenn, es sey denne an sy gestorbenn. Auch sollenn sie auch k eynne n hemlichenn czins haben in der stadt noch in d er stadtt freyheittenn &c.

17 = S 45, doch in der Form ziem lich abw eichend.

12 D r. G ü n t h e r : Zwei u n b e k a n n t e a ltp reu ß is ch e W illküren .

(17)

D r . G ü n t h e r : Zwei u n b e k a n n te a ltp reu ß is ch e W illküren . 13

18.

Von den wein czapperenn.

W e r weynn czappenn wyl um m e geldt hem elichen ad d e r offenn- barr, her sal im auff dem rathause brengen, unde wyl e h r r ym nicht lossen louffenn, als e h r gesaczt ist, er sal im in den dritten tag aus der stadt lossen brengenn ad d e r furenn.

W u rd e der weynn anders befunden, denne er was, d e r weynman sal seynne büße nicht [nicht] wissenn; unde solle volle mas gebenn. N ym andt sal m y n n e rr k ru se habenn denne x/2 stoff bei der ra thm a nne buse.

W e r aldenn wein hat noch sant P e te rs tag, die sollen die ra th ­ m anne b e se h e n n ; sein sie gutt, e h r geneust sie, sein (?) (sie) bose, man sal im den bothen auszlaenn. U nnde nym anth sal moste czu den weynn in dem keller brengenn, unde ynn eynnen keller sal nicht m e h e r r denne eynnerlei w eynn seinn.

18 = S 127— 129 m it einigen A bw eichungen: Zeile 8 ha t S sta tt Vs st°ff die Vorschrift eyn quartir vom Stoffe; 9 ha t S s ta tt sant Peters tag (29. J u n i) viel­

m ehr sunte Mertens tage (11. N ov.); 11 ff. fe h lt in S die B estim m ung w egen des M ostes.

Zeile 10 ist die Lesart sein (das Wort ist nachträglich zw ischengeschrieben) unsicher.

19.

W elicher man fleisch vorkouffenn wyl.

W elicher man fleisch vorkouffenn wyl an dem margk tage, der sal die bruste nicht abehauenn, welcherlei es sey, bey e y n n e rr margk.

N irenn unde tallich sal man den scheffczenn nicht außschneiden unde auch sal keynn man gew essert fleisch habenn feie bei d er selbigen busse unde sal darczu das fleisch vorloren haben.

19 = S 133— 134, jedoch ist S 134 etw as ausführlicher.

20.

V on den furleuthen un d e burgers knechten.

F urleuthe unde burgersknechte, di do furenn auff der gassen, sollenn schrites farenn unde (nicht) droben auff d er b ruc kenn bei einnen f(irding).

20 = S 146. Zeile 1 und 2 ändert S wagenknechte(n). 3 nicht aus S eingesetzt.

21.

V on schicht un d e thelunge czu thun.

Weliche fraw adder man, die do telunge ist pfflichtig [ist] czu thu en d e noch todter handt, der sali sie thun bei dem negesten firdell jares mit wissenn des radis -j- X margk.

21 = S 22. 1 schicht] die H s. ha t schut Zeile 4 offenbar Lücke, die m it S a u szu fü lle n ist mit wissen des rates (unde sullen sich nicht vorandern is sey weyb adir man, er sie schichtunge unde teilunge gethon haben by) X mark.

(18)

14 D r. G ü n t h e r : Zwei u n b e k a n n t e alt p reu ß is ch e W il lküren.

2 2.

Von den tregers.

D enn tregers sal man geben 1111 vonn ey n n e r thonne bir, denn ko rn n tregers auff die negeste treppenn eynn halb schott, vorth vonn iczlicherr trep p e n n ein firichen; das sollenn die tregers haldenn bey der buse des kackes. U nde dye bir tregers sollenn keynne mittunge n em en von denen, den das bir ist, das sie verkouffenn (bey d e r büße des kakes. Keyn biertreger sal byer vorkouffen) anders d e n n e ynn gewise schuldt unde handt; wirdt y e n e r abetrünnigh, der es gekoufftt hatt, der treger sal es beczalenn ad d e r sal seynne wonunge entperenn.

22 = S 123 (etw as ausführlicher), 126 (m it ändern G eldsätzen), 124, 125.

6 den das] die H andschrift ha t das des die durch H om oioteleuton entstandene Lücke der Hs. aus S ergänzt.

23.

Von den h u n d t wechteren.

Im hause sal man halden einnen w a ck err; in denn buden, kelleren keynnen bei der buse.

23 — S 160, wo die Buße a u f 1 F irdung fe s tg e s e tz t ist.

24.

Von den fischerenn.

Auch sal keynn fischer fisch vorkouffenn unde salczenn, vorth czuvorkouffenn bey einner margk.

Vort sal man [den fischers adder] den fischenn die czegel nicht abeschneidenn, w enne sie lenger denne VIII tage sein vele gewesen, bey e y n n e r margk.

W en n e man die fische herbrengett, welicher der sie brengett, der sal sie selber vörkeuffen unde feie habenn eynnenn tag; was im denne uberloufft, die mag er vorkeuffenn weme er wil.

Keyn vorkeufferr noch vorkeufferinne sal fisch kouffenn, ee die gelocke hat IX geszlagenn.

[W er die fische herbrengett, der sal sie selber vorkeuffenn unnde vele habenn einnen tag].

24. Zu A b sa tz 1 vgl. S 83. A b sa tz 2 fe h lt in S; die Worte den fischers adder scheinen g e tilg t werden z u m üssen. Zu dem Abschneiden der F ischschw änze vgl. M itteilungen des W estpreußischen Fischereivereins X IV (1902) S. 28.

A b sa tz 3 = S 82. A b sa tz 4 = S 84. A b sa tz 5 habe ich einge­

klam m ert als identisch m it dem A n fa n g von A b sa tz 3 ; vielleicht g in g er diesem als Ü berschrift voraus und ist hier nur an fa lsc h e Stelle geraten.

(19)

Dr. G ü n t h e r : Zwei u n b e k a n n t e a ltpre ußis che W illküren. 15

25.

Von den methczapperen.

Eynnen stuff methis vor VIII ^ unde nicht m eherr, adder dy byr czappers[rs] sollen habenn mase von dem rathause, eynne stuff bir vor um m e 1111 |>, aldt ad d e r mercz bir um m e VI

25 fehlt in S. Der T ext scheint verstüm m elt oder so n st verdorben zu sein.

26.

Von ungewonlichen fensterenn.

N ym andt sal ungewoniglichenn fensterr noch windtlagen habenn in engen gasßen ü ber den rinsteynn bei XXXVI ß.

26 = S 36, jedoch m it einigen A bw eichungen.

27.

N im a n d t sal haben ungewonigliche brücken.

N ym andt sal habenn ungewonigliche bruckenn u b e rr den rinstein, er sal sie ab e brechen; thut er aber des nichtt, d er radt sal es thun unde nem en die buse.

27 = S 37, wo außer den ungew öhnlichen Brücken über den Rinnstein auch noch ungewonl i ch g e buwde obir den vor kell er n verboten werden.

28.

N im a n d t sal czimmeren auff der brücken.

Auch sal nym ant czim m eren auff d e r brücken vor den speicherenn adder zwischen, auch auff d er grossen bruckenn bey II margk.

28 = S 102 A b sa tz 2, wo jedoch die Worte auch auff der gr oss en br u c k e n n fo rtg ela ssen sind.

29.

Von dem honigk.

Keynn mal sal honig außm eßßen ad d e r entpffangen, do sey denne d e r geszworne bei, dy dy rathm anne darczu geseczt haben.

29 = S 63 A b sa tz 1.

30.

Von holcz ausczufuren.

Alle dy jhenige, di do holcz aus furenn vor die M unnde czu schiffe, die sollenn das holcz empffangenn bei der czal unde bei der czal widder außm esßen adder außgebenn; der geleichen sal er bey allerlei gut thun. W agenschott unde allerlei holcz, die czu der vracke gesaczt sein, szall nym ant entppfangen, do sey denne eynn geszw ornner w ra c k e r bey.

30 — S 75 und 61.

(20)

16 D r. G ü n t h e r : Zwei u n b e k a n n t e a ltp reu ß is ch e W illk ü ren .

31.

V on leuchten aus dem schiffen.

N ym andt sal m eher holcz leuchten mit schiffenn, den er sali u n sse r burger seynn. Auch were eynnes bordings bedorff aus adder eynn czu leuchtenn, der sal ym eyntlossen ann eynnen werckeltag.

31 = S 104 (wo jedoch die B estim m u n g allgem ein gehalten und nicht nur a u f H o lz beschränkt ist) und 106 {wo es heißt bey dreyen werkeltagen).

32.

Von diben anczugreiffenn.

Begreiffet eynn man seynne n dyeb in handthafftigerr tadt unde were d er man szo elende, das er seynnen hulfenn nichtt czu der czeitt habenn mochte, woe es im an seynnen geczeugen gebricht, es sey vyl adder wenig, d e r mag szw eren seynnen elendenn eidt u n d gew ynnet seynnen dieb. Also ist es auch von m orde unde rowb.

32. K ürzer als S 8,

33.

Von holcz czu seczenn.

N ym andt sal m eh er holcz binnen d er stadt habenn ad d e r seczenn d enne eynne halbe ruthe unde nichtt m e h e r r heu e s denne ein futerr.

W as gut man auff die brucke brengett, das sal man czu handt widder abe brengenn.

33. Die B estim m ung betreffs des H olzes — S 72; die B estim m ung über das Heu fe h lt in S. A b sa tz 2 ~ S 116 A b s a tz 1.

34. *

Von falschen wurffeien.

W u rd e ym andt begriffenn mit falschenn worffelenn ader d er do virherde, das ist sein hals.

34 = S 148 A b sa tz 2, wo aber die Strafe gem ildert ist in deme sal man seyne beyden ogen ußstechen.

35.

W er ein werck gewinnen wil.

W ere, das ym andt ein w e rck gew ynnen wolde, der sali dem w erck eynne halbe m argk gebenn.

35 fe h lt in S.

(21)

D r. G ü n t h e r : Zwei u n b e k a n n t e alt preußis che W il lküren. 17

36.

W er auff dem anderen eynn messer czeughett.

C zeuchet ym andt auff dem and e ren n eynn m esserr, d er vorleust eynnen firding unde das m esserr; czeughet er eynn szwert adder eynn ander gewere, er vorleust eynne halbe margk unde das gewere.

36 = S 153 A b sa tz 1.

37.

N im a n t sal mit ungewoniglicher were auff der strasßen geen.

N ym andt sal gewapent [auff der strassen] ad d e r mit ungewonlicher were geenn auff d er strassenn. W er hiran gebricht, der vorleust die w apenn unde die gewere unde auch III margk, deme parthei VIII ß und nicht m eherr.

37 = S 152 letzter A b sa tz , doch fe h le n in S die m ir nicht verständlichen Worte deme parthei bis meherr.

38.

Von czimmer holcz czu kouffenn.

N ym andt sal czimmerholcz keuffen bynnenn III tagenn, wenne es g ekom m en ist unde nicht bauenn wyl; kouffet er is aber noch dem drittenn tag, szo solle er is legenn auff das seynne. W ere es aber 5 vorbauen nicht wyl, denne mag er is vorkouffen weme e h r wyl.

Auch sal nym ancz holcz legenn auff die brückenn. Auch solle das borne holcz seynne lenge seynn VIII fuse. B ornnholcz sal nymancz n em en ad d e r gebenn, do sey denne eynne geszw orner bei.

Begriff man imandt in hanthafftigerr tadt, di do stolen bornnholcz 10 eynnes II, das ist die stuppe; ist es aber m eherr, es geet im ann

seynn höchstes.

38. A b sa tz 1 und 2 — S 69 und 70 m it m anchen A bw eichungen im einzelnen;

A b sa tz 3 — Schluß von S 71. 3 bauen S : lobenn cod. 4 f . w ohl nach S zu korrigieren in : were es aber vorbauen wyl, denne mag er is kouffen, wenn er wyl 10 eynnes II A : czwyr adir drey S.

39.

V on salcz czu kouffenn.

Salcz sal nimandt kouffen, es kom m e denne vor die brücke.

Nym ancz sal salcz m eh er vor seynne brücke legenn adder thure, w enne XVI thonnen, unde eynn last heringh bynnen seynnen rinstein.

Auch sali key n n gast heringk auff die strassen szlaen.

(22)

18 D r. G ü n t h e r : Zwei u n b e k a n n t e a ltp reu ß is ch e W illküren.

40.

Von schiffenn.

N ym andt sal seynn schiff hin d err seynn haus legen, su n d e r ehr gebe seynn phael auff das rathaus.

40 fe h lt in S.

4L

Von parthei czumachen.

P artey sal nymancz m achenn in d er stadt, di do sein gegen unsseren h e rre n n unde widder dem rathe, bey leyb unde gutte; unde in wes hause es geschoge unde der botschafft würbe czu d er vor- szammelunge, der vorleust auch leib unde gutte.

41 = S 26, wo aus den Herren (d. i. dem Orden) und dem R a t gew orden ist kegen unsern heren koning, wedir diesze stat unde wedir den raet.

42.

W ird t einner geleget in die achte.

W yrdt ey n n e r geleget in die achte unde k om m et frevelichenn in die stadt, man sal im den kop abeszlaenn ane kennerlei clage. D e r do hir ist in der acht, der ist auch in der aldenn stadt unde in der newen stadt in der acht unde hinwidderr.

42 fe h l t in S. 3 im den] die H andschrift ha t in dem.

43.

Von heuser czubrechen in feuers nothenn.

Ab eynn haus gebrochenn w urde vonn feuers notten unde ab daz feur aldar kerthe, do sollenn seynne nachtbaren, die bei im ge- sesßenn sey(n), im helffenn beczalenn bauen unde b esserenn noch 5 der rathm anne rathe. Auch sal man keynn haus bawenn adder

brechen, do seyn denne II rathm anne bei.

N ym andt sal h eu se r besse ren n noch bauen mit bretern wenden adder gibelenn; w er sie gereth hat, der sal sie abebrechenn.

43 A b sa tz 1 = S 41; A b sa tz 2 = S 39 Schluß. 5 f . bauenn adder brechen cod.:

S ha t nur brechen 7 bretern S : breidenn cod.

44.

W e r feuer retten wil.

Dy czu den feur louffen, die sollenn keynne wapen tragenn denn axen unde em m eren [unde mit schuffen] bey eynnen firding. B ader

(23)

D r. G ü n t h e r : Zwei u n b e k a n n te a ltpre ußis che W illküren . 19

kn echte die sollenn mit em m eren unde mit schuffen czu den feur louffen; denn sal man Ionen von dem rathhause. W e r das nicht tette, d e r sali seynne buse nicht wisßenn.

44 = S 42 Schluß und 44. 3 unde mit schuffen fe h lt in S und ist hier fä lsc h lic h a u s Zeile 4 eingedrungen.

45.

Von den schiffbauen.

Keinn man sal keyn schiff bauenn noch b esseren vorth m eh err d e n n e auff der Lastadienn.

45 = S 102 erster Teil. 2 vorth] worth cod.

46.

W er ein steinhaus m eueren wyl.

W e rs auch, daz ymandt ein steinhaus wolde m eueren, der sal seynnen nachtparen czu forne czusagen eynn iar, das er sich dar czu richte, das er mit im meuere. W e r es sache, das es seynn nachtparr 5 nicht vormochte, auch nicht in vorm ugen were, szo sal der, der do m eueren wyl, [unde sal] das re chnenn bey seynenn eyde, -j- vonn seynnen nachtparen von d e r helfte geburtt im czugebenn, denne szo sal er yo vonn XII m argken eynne m argk geldenn an ire erbe lossenn schreiben alszo lange, bis sie das abelosßenn. U nde ist eynn erbe 10 lenger denne das ander, w ere denne lenger m eueren wyl, der sal is legenn auff irerr b e y d e rr grundt auf seynn selbest kost; wenn sein nachtpar das mit gebrauchenn wyl, szo sal er is mit beczalenn. Dy hoe sal (seyn) XX fuse boben dem keller.

Wolde auch ym andt kellere hoch m eueren, der sal seynnen nachtparenn czusagen alszo vorgeschriben ist, d e r sal mit ym m eueren;

wyl der, den zcugesagett, hoer m e u eren als der ander, der sal mit im m euerenn.

Unde welich erbe h o e r vorczinset ist unde wyl seynn nachtpar mit im m eueren, szo sal yener, deme das erbe ist, die helffte beczalenn 20 mit geredenn gelde. vormag er es nicht, d er sal sich des erbes vor- czeyhenn, unde der dem e leczte czins in dem erbe hatt, der sal die m e u e rr halb m itte le g e n "u n d e sal die iosßen schreybenn auff das selbige erbe; wyl er das nicht thun, szo sal e h r sich des czinses vorczeyhen, szo sal der ihenige, der do der negestee ist, mit im

^5 m eueren in der selbige w eyse als vorthan bis auff den leczten.

Vorth m e h e r r wer, das imandt eynn steynhaus adder keller mit seynnen nachtparen adder allein bauenn wolde, der sal kom m en auff das rathaus, do sal man im sagenn, wy er das haldenn sol.

2*

(24)

2 0 D r. G ü n t h e r : Zwei u n b e k a n n t e alt p reu ß is ch e W illküren .

B eszu n d e rr k eynn m eu erer sal m eueren vordinget, s u n d e r d e r 30 do m eueren losßenn wyll, der sal schicken callich unde czigel, w ere es bedorff, unde losßenn m eueren bei denn dausentt noch gewonheitt.

Die lenge von den m eueren sal sein LX fuse lang, die brandt- m euere VII fuses hoch, einnes fuses dicke.

Welich erbe XXX fuse hat czwiczenn den stenderen, das sal man 35 delenn mit eynnen underszlag; ist es aber weytherr, das mag man telen mit ey n e rr meueren, ab man wyl; ist es enger, szo sal man es nicht telenn.

46 — S 30 (ohne den Schluß), 31, 33, 28, 29, 30 (Schluß), 32 (m it einigen Ä nderungen). 6 unde sal wohl m it S z u tilgen. 6 vonn offenbar verdorbene Lesart, S h a t d a fü r unde was. 16 der den czugesagett cod. : der denne, deme czugesaget ist S 18 ist cod. : ist denne is wirdig ist S 26 vorth] werdt cod.

47.

Von W y ß m ers bir.

W e r W yßm ers bir herbrengett, es sey vyl adder wenigh, das sal vorloren seynn; der es herbrengett, sal X margk gebenn.

47 fe h lt in S.

48.

V on lacken kouffenn.

W e r do kouffet lackenn, gancz adder halbe, adder leynnegewandt bei dem hunderte, die sal kein man streichenn, w enne dy do ge- zw orenn habenn.

48 fe h lt in S.

49.

Von der were, di do gedan wirdt auff dem kirchoff.

Czoge ym andt eynn m esser adder eynn szwert adder ein an d e r gewere auff denn kirchoff adder in der kirchenn, der sal der kirchenn gebenn V m argk [V margk].

E nthw eyhet er aber denn kirchoff adder die kirche, d er sal XX margk gebenn; hat er das geldis nicht, das is sein hals; w urde er aber abe- trunnigh, man sal sich des vorbruches erholenn an seynnen gutterenn.

W e r das sihe unde vorszwige, der sal der kirchen X margk geben.

49. A b sa tz 1 fe h lt in S, A b sa tz 2 = S 158.

50.

V on sw eynn halden.

N ym andt sal in buden szweynn haldenn adder im keller des geleichenn.

50 = S 159 A nfang.

(25)

D r. G ü n t h e r : Zwei u n b e k a n n t e a ltp reu ß is ch e W il lküren. 21

51.

V on ranen czu furen.

Ranen sal nimandt in die stadt furenn unde in die stadt czu czu hauen, s u n d e r czu eynnen halben ruthen holczes.

A uch sal man keyn bornn seczenn auff die strossen.

N ym an salt bornn seczenn auff dye strassen noch kalen adder ra nen, vortt widder czuvorkouffenn.

51 A b sa tz 1 vgl. S 72; A b sa tz 2 fe h lt in S. Auch sal man — strossen ist in d er H andschrift nicht als Überschrift gegeben sondern im Text fo rtlaufend.

52.

V on den czimmerleuthen, m eueren un d e lemkleckeren.

Czim merleuthe, meuers, szagere, lem klechers sollenn keynn werck vordingenn, sy habenn denne burger recht. Auch sollenn sy auff k eynn w erck geenn, sy habenn denne macht, das sy es vordingett habenn, bei X margk. Auch sal nimanth frue koste gebenn. Auch sollenn sy k e y n n e speyne czusamen tragenn adder holcz.

52 nur zu m kleinsten Teile wiederkehrend in S 144. 4 sy haben denne das vordingete werck bereyth gemacht S.

53.

Von schlac(h)terenn.

Alle, dy do schlachtenn große szwein, dem sal man gebenn 1 gr., von eynnen mitteling 1 ß, von eynnen ochßenn adder kue II ß unnde nicht m eherr.

53 = S 136, wo es jedoch zu m Schluss heisst sc(ot) unde nicht mer.

54.

W e r do wil einnen toden frundtt leuthen lossen [wil].

W e r do wyl eynnen toden frundt leuthenn losßenn, d er sal gebenn dem gelockenerr II sc., von d er grossenn gelockenn IIII scott unde der kirchenn 1 f(irding).

54 fe h lt in S.

55.

Von den breuers.

Alle di do haus unde hoff auffhaldenn, die sollenn breuen um m e die XI111 tage eynnes unde sollenn habenn czu eynnen malcz LXXX scheffel; unde er sal m ercken seynne secke, wer das nicht thut, der vorleust sacke unde malcz, w enne er k örne in die mule brengett.

55. Die ersten Bestim m ungen feh len in S; die B estim m ung vom Merken der Säcke = S 121.

(26)

2 2 D r. G ü n t h e r : Zwei u n b e k a n n t e a ltp reu ß is ch e W illküren .

56.

Von den gewandt schneiders.

W e r egenn erbe hat, d er mag gewandt schneidenn auff se y n n e r windtlage, unde sal kein amptm an seynn, er sal auch der gewandt schneiders gille habenn unde gewynnen.

Die asche sal nymancz anders m achen als sie h irh e r r k om m et;

wer sie anders machett, der sal seynne w onung entperenn.

56. Zu dem ersten A b sa tz vgl. S 92 und 93; A b sa tz 2 — S 65, wo es jedoch heißt wer sy anders macht (der sal seyner bruche nicht wissen, unde der treger, der sy anders macht), der sal . . .

57.

Von den hoppen.

N ym andt sal ho p p en n bei scheffelenn außm essen wenne d er do geszworen hatt.

57 = S 63 A b sa tz 2.

58.

Von den hosen machers.

Keynn hosenn m achers sali keynnerlei gewandt s ch n e y d en n czu hoszenn, wenne es sey denne gekruppen unde geschoren ist, auff sein recht; auch sollenn sy keinerlei geschnitten gewandt bey sich habenn, es sey denne gekrum penn unde geschorenn.

58. Nur die erste B estim m ung entspricht dem A n fa n g von S 99.

59.

Von den hockers unde hockerinne.

Alle h o ck e rs unde hock e ry n n ee sollenn irenn felenn kouff vor- keuffenn in irenn kelleren adder auff ire wynnelagen bynnen den rinsteynn.

5 W e r butter kouffett adder vorkeuffet, der sal dem bodenn auff- szlaenn unde besehenn es, es sey geleich hering bandt adder nicht.

Kein h o c k e r adder hockerynne, di do ppflegenn vor denn benckenn czu stehenn, sollenn keinnerlei speiskouff vorkouffenn binnen adder baußen dem m argk tag bei XXXV ß; habenn sie des geldis nicht, sie 10 sollenn XI111 tage ligen in d e rr temminiczen.

Kein h o ck e r adder h o ckerinne sal m e h e r h aber kouffen denne vor XXX margk.

Vorth m e h e r r keynn h o c k e r adder hock e ry n n e sal speis kouffenn unde widder vorkouffen bausen den margk tage bei pffennigenn werdt,

(27)

15 er sei d e n n e unser burgerr, bei XXXV ß, auch was sy kouffenn, mag eynn burger nemenn.

59 A b sa tz 1 — S 78 erste H ä lfte ; A b sa tz 2 fe h lt in S; A b sa tz 3 = S 77;

A b sa tz 4 — S 78 zw eite H älfte (m it der B estim m ung mehr haber kouffen wenne XXX scheffel); A b sa tz 5 = S 80, wo jedoch die letzten Worte auch was sy kouffenn, mag eynn burger nem en n fo rtg efa llen sind. . Zeile 8 keynerley speysekouff kouffen in der stat adir eyne meyle umme die stat vor mittage bey XXXVI Schillingen S; die Lesart unserer H andschrift ist zw eifellos verdorben. 13 sal . . . speyse kouff vorkouffen bawszen dem markettage . . . S.

60.

W en n e einner frawen ir man abestirbet.

W e n n e eynner fraw ir man abestirbett, szo sal ein rath ir II vor- m unders gebenn; szunder der vorm u n d ers wisßen unde wyllenn sal sie ires guttes nicht mechtigk seynn, auch sal sie nichtis thun.

60 fe h lt in S.

61.

V on burgers kinder, die ir gut unnüczlichen vorbrengen.

Vorth m eh er welichs burgers kindt seynn gutt czu unfurr vor- czertte, deme sal der ratht II v orm undt gebenn; su n d er der Vormünder wissen unde willenn sal er sey n n e s guttes nicht mechtig seyn unde gewaldich czu unfur czuvorczerenn unde czuvorthun.

61 = S 24, wo aber noch eine B estim m ung a n g efü g t ist.

62.

N o ch von den, di do nicht arbeitten wollenn.

Vorth m eher, der do nicht arbeittenn wyl unde welich man keynn gutt hat, dar auff er ledig mag geenn, unde wyl nicht arbethenn umme narunge, der sal aus der stadt czyhen unde man sal im außtreibenn unde sal im in eynnen thorm seczenn.

62 fe h lt in S.

63.

N o ch von den breuers.

Alle, dy breuen wollen, sollen yre thonne am en; seyn sie wenigerr w enne XCII Stoffe, man sal sy enthczwei szlahen; unde die fasse sollenn czwir szo groß sein bey der selbigenn buse, findet man sy aber minner, das sal man an dem geldt abeszlaenn.

63 ~ S 122 Teil 1.

64.

V on streich bome czu kouffen.

N ym andt sal streichbom e, pachsthenn, cleister kouffenn unde Widder vorkouffenn bei III margk.

64 fe h lt in S. A us der Z u sa m m en stellu n g m it B acksteinen und K leister ( = Lehm, M örtel; vgl. M arienburger Treßlerbuch im R egister s. v. Kleister) scheint hervor-

D r. G ü n t h e r : Zwei u n b e k a n n t e alt preußis che W il lk ü ren . 2 3

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