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Betra
über<tungendie5
allgemein ten Grund atze Tf A
der Sittenlehre. Bs
LS
MEin Anhang
zu der Ueber icht
der ver chiednenMoral y teme pS fe
von-
RL na GaÏ ve.
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Breßlaut 1798.
bei Wilhelm Gottlieb Korn,
‘0 finn gat PE ¿8 TA
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An deu
Herrn Nector Man o.
Si. haben, ctheuer Freund,ter bey
den Kindern meines Gei tes, mir den Dien teiner Hebammegelei tet,ohneSie
wären ieniemahls an das Tageslichtge-
fommen. Wollten Sie- wohl das lebte
und am mei tenverwai eteder elbenauch
als Pflegevateraufnehmenund es als Jhr be onderesEigenthum betrachten? Nach
meinem Wun chewenig tensolles Jh-
nen be onderszugehören,und in Jhrer Hand und vor dem Publicum ein Denk- mahlJhrer mir gelei tetenHülfeund mei-
ner Freund chafteyn. Und Sie haben gewi Maßener auch die Verpflichtung,
ichdie esverlaßnenGe chöpfesanzunehe-
men, da Sie mit daran Schuld ind,daß
es, von einerFamilie getrennt, \o ein- amin der Welt herumirrk.
Sie wi en,lieb terFreund, daßdie«
erAuf a6dazu be timmtwar, denSchluß
meiner Ueber ichtvon den ver chiednenMo=- ral y temender Philo ophenzu machen.
Fchglaubte ihnin wenigenBlättern-endi- genzu kômien; da die Jdeen, welcheich
darin vortragen wollte, mir immer odeut- lich ge chienenhatten, daßih hoffte, auch
in ihremAusdrucke kurz eynzu können.
Abeyvielleicht hat es mit der Deutlichkeit derjenigenBegriffe, welcheman bloßim Kopfe durchdachthat, nie einevolllomm-
ne Richtigkeit; und man findetimmer noch
LúckenundDunkelheitenin den elben,wenn mannun anfängt, ievoll tändigmit Woy-
ten auszudrücfenund Andern "mittheils
bar zu machen. Viellcichtwar ich auchzu
—
der Zeit, da ich zuer diet Ause ichtener- blifts, fraftvoll und munter; in welchem
Zu tandeman immer chnellerzum Ziele
eillé, Zu der Zeit, als ih iedurchdie Handeines Freundes nieder chrieb,war ih chwachund kämpftemit Schmerzen.
Manmacht alsdann nur mit An trengung eineBegriffe deutlich, und An trengung
bringt entweder Schwierigkeit oderWeic-- läuftigkeitim Ausdrucke hervor. Jenen Fehler, als den. mir größer cheinenden,
wollte ih vermeiden , und bin vielleichtin die engefallen.
*
Wie dem auch ey:Sie waren es, der ir zuer dent Rath gab, die enAuf aß
von der Ueber ichtzu trennen, und ichbin ehrzufrieden, Jhrem Rachegefolgtzu
haben: wie dann mein nachfolgendesUr- theildie mei tender Veränderungen,welche ich, in dem Stil oder elbin dent Sachen
meiner leßternSchriften, aufJhre Erin-
nerungen gemachthabe, fa immergebil-t liget hat. is
|
X 4
Sie agtenmir, daßbey dèmUmifan-
ge, welchendie erAuffasin derAusar-
-beitungbekommen hätte,der er teBähd
des Ari toteleseineunförimkicheund [dein
KäuferunangenehmeGröße bekommen würde. Sie agtenferner, daßdie er Auf asin einem andern Geifte gearbeitet undmit éinemandern Stike ge chriebenzu
eyn chiene,als die vorhergehendeUebev- ihé;daßin der keßternmehr Kürzeund Präci ion,in der er ternmehrPopular
tät und ausführlicheDar tellungherr chez
‘daßjenefür chonunterrichteteLefer, diefe
für olche,die unterrichtetwerden follen, ge chriebenzu eynchiene.Und in bey-
den VunetenhattenSie Recht. '
Was den er tenRath betrifft, ohat
mir die Vor ehungan Jhnen chondeßwe- gen einen für meine Schrift tellerey“ehr nüsßlichenFreund zuge ande,weil Sie bey-
de Kün te,die Kun Büchert zu: chreiben,
und die Kun t,ein Buch zu machen, gleich‘gutver tehen,von denen ih kün«
merlih“nurdie er tekfenne« Jh denke mir-nehmlichbeydem Worte, ein Buh machen, welhes, wofern ich michnicht irre, die Franzo enzuer tgebraucht has
ben ,- wie- iedenn auch Mei terin der da- durchausgedrücfctenSache iud,die Kuß t,
einem Bucheeine gefällige,dem Le an-er
genehmeund fürden Verleger verkäufliche Ge taltund Größezu geben; das Werk,
wenn es mehrereTheilehat, ge chi>tund
in ungefährgleicheBände zu theilen; die Lettern wohl nachdem Formate und der
Größezu wählenund wenn deren mehrere
Arten, z.B. zu Text und Anmerkungen,
‘nôthig ind, iein ein gutes Verhältniß 2
zu eben;
*
furz den Juhalt des Buches durchalles, was auf dieSinne und die Be- quemlichkeitdes Le erswirkt, -zu empfeh«
len, Die eKun t,die für.den. Verleger ES
wichtigi t,wird es auchebendeßwegenfür
den Autor: nichtbloßin Rück ichtauf ei-
nen Eigennus, ondern elbwegen dest ihmverzeihlicherenEhrgeißes,von Vielen gele enzu werden. Und wirklih, mein Ari toteleshat als Waare dadurchgewon-
nen, daßih meine eignenGedanken von ihmabge onderthabe,
Aber ollteder zweyte und noh wich-
figere Grund, welchenSie mir zu die er Ab onderunggegebenhaben, und den ih auchtreffendfinde, michnichtabhalten, Jhnen die enAuf aßbe onderszu wid-
men? Warjenes Jhr Urtheilnichtviele leicht nur ein anfteingekleideter, ein fein ver chleierterTadel der fehlerhaften Weitläuftigkeit, und des minderen FŸn- tere es,durch welche ihdie Entwicke-
ungmeiner eignen Principien uncer- chied?
Aber zuer t {hmeichleih mir, daß
die esnichtganz der Fall ey.J< bilde
mir ein, daßJhr Urtheilmit meinen Ges
danken und elbmit meinemt zum voraus
gefaßtenVor aßeüberein timme.Jh
glaubtenehmlih, alte läng tbefannte Sy temeden Le ernmehr zurücrufenals voll tändigentwickeln zu dürfen, und mehr dieSachen, welcheihnen chonbee
kannt waren, unter die mir vorzüglicheine leuchtendenGe ichtspuncte tellen,als ie
damit bekannt machenzu mü en.
Vielleichtbin ih beydem Kanti chen Sy temeallein einen Schritt weiter gee gangen, weil ih die Begriffe und Säbe de elbennoh weniger als die der âlterein Morali tenin allgemeinemUmlaufe und von einem großenTheileder Le errichtig ver tandenglaubte. Aber meine eigenen Fdeen und Meditationen, die dem Le ex
nochvölligfremdwaren, glaubte ih von
dem AnfangeihrerReihe,durchalle Mite
telgliederder elbenbis ans Ende,verfolgen
“
zu mü en.
Vielleicht wollten Sie auch etwas mehr agen,welchesih hintendrein eben- falls dachte: daßnehmlichdie väterliche Liebe mih wohl könne verführthaben,
mein Kind, indem iches recht chônaus-
bilden wollte, durh Verzärtelungund
eine ihmgegebnezugroßeFreyheit,zu ver«
derben. |
Fndeßwenu die meinee Principien
oder meine Einfálleauchan innerm Wer- the hinter jenen älterenSy temenzurücf-
tehen,oderebendeßwegenunvolllklommner
ausgedrü>t ind,weil ichzu lebhaft trebe
te, iedeutlichund anziehendzu machen:
{0 indes dochdie eigenthümlichenGedan- fen Jhres Freundes und bekommen da- durchgewißin Jhren Augeneinen grôße-
‘ren Werth. Sie indüberdießin einec noch chlimmerenPeriode meiner Krank- heicaufge eßtworden,und erinnern Sie
al oan zwey Sachen, welcheJhre Theile nahme daran vermehren mü en:an die
Leiden eines Freundes; und dann an den Kampf, welchender Gei tde elbenmit ei-
nem ihnbelä tigendenKörperunternahm,
und oweitbe tand,daßer das Ziel einer
Arbeit erreichte. Eben weil dießeine per- önlicheBeziehung unter uns voraus ebt, i diet fleinee Schrift vorzüglichdazu ge-
maché,das Andenken un rerVerbindung beyJhnen künftigzu erneuern.
Einigen Per onen,welcheuns beydé
nur von ferneund nachdem Rufe kennen,
wird es vielleichtbefremdend cheinen,daß
einem jungenaufblühendenSchrift teller,
der ichbishernur von denBlüthender Dichekunundt der Literatur genährthat,
ein alter beynahsoabge torbnerGelehrter,
eine ern teund fa herbe Fruchtt der Wi = en chaftzum Ge chenkeanbiethet; es
wird eben die evielleichtbefremden, daß ichJhnen, der Sie ichbisher dem Pu- blicum nur als Dichter, als Alcterthums- for cher,als Sprachfenner und Literator
befannt gemacht haben, ein Stück ganz
ab tracterPhilo ophiezueigne.
Die enPer onen,-wenn ichderen Ur- heil hórte, würde ich folgendes ant-
worten,
:
Jeder giebt, waser elbhat.t Wenú
die Biene Ge chenkegäbe, owürde ie Honig auscheilen; unddie Amei e,wenn
es anders wahr i t, daß ieWeihrauch
macht, würde an Statt eines den Gaus-
men kibelnden Saftes, ein die Nerven
tárkendesRâuchwerk chenken.Jh für
mein Theilkannnichesbe eres,und nichts be thun,er als philo ophiren: und meis
ne Freundemú aleno,wenn ich ihnen
eines meiner Bücherzueigne, mit etwas
Metaphy vorliebik nehmen.
Aber dieß i tnoh nichtalles. Fes
ne Per onenwi niht,en dieß eyeben
das Band und der fe te Grundte un rer Freund chaft,daßwir einander nichtähn- lichgenug in un ernStudien ind, um einander entbehrenzu können; und niht unähnlichgenug, um einander nicht“zu
ver tehen;und daßdie Lücken un rerEr-
kenntni gutegenug in einander pa en,
um aus dem Ganzen etwas Volllommnee-
res zu machen, als die einzelnenTheile
eynwürden. ;
Jc bin nichtganz vón Kenntnißder Literatur und Philologieencblôßt; ichbin
_wedèr mit den altennoh den ausländi chett
Sprachen ganz unbekannt, und habe mich be ondersin den leßternJahren meines
Lebens nit den Schrift tellerndes Alter thums be chäftigetzauch die neuere Ge-
chichtehabeich, pät,aber ziemli< ern t- haft, tudirt.
+
Jch- bin indeß.in die e Kenntni dohe niht, wie ein Mann,
der ieaus Beruf treibt, eingeweiht:und
ichhabe oft Nachwei ungenoder Beleh-
rungen nôthig,die Sie mir-mit wenigen
Worten gebenkönnen und die- ich- elb- t
nur: müh amund mit Zeitverlu würdet auf uchenmü en.Sie hingegen indein denkenderMannund- mit der Philo ophie
der Alten und Neuern, ogut als ichmit
der-Dichtkunund-Get chichte,- bekannt:
aber ih chmeichlemir doch,-daß Sie duzchmich auf manchepoliti chenund morali chenJdeen, - elb in.tBeziehung
auf die Gegen tändeJhrer philologi chen
Nachfor chungen,gekomtnen ind,die Sie, ohnemeinen Umgang, entwedernie
oder müh undam päter
gelo ‘haben
würden. :
Wennatkdie Ge chichtemeines Les
bens úberdenke:: o-glaubeich in derThat,
zuir das Verdien t,* welchesHoraz:aus ÜbergroßerBe cheidenheitzu einemsinzi-
‘gen maché,anmaßenzu dürfen; ichglau-
be niht ganz unnúsals Web tein'fürAn- dere gewe enzu eyn,wenn ich auch; als
chneidendesJu trument,nur wenig:aus-
gerichtethabe. Selb tin meinen:Schrif-
teù habe ichdie: Wi eu chaftennichemit großenund neuen Entdeckungenbereichert:
aber ih habe manche Le erzum Nachden-
ken gebracht, und ihnendas Selb tdenken durch mein Bey pielund dur<h manche Beobachtungen: über:die men chlicheNa-
tur ‘und deren Ver chiedenheitenerleich- X X
tert. Soi tes auchin Ab icht“meinés Umgangs und der dadurchAnderndieci
ten Dien tebe chaffen. '
Und vorzüglichindes die Philologen,
«deren Schneideih habe’ chärfenkönnen.
Als Júnglingwar ich“Freund eines weit
_‘âlteren¿mir in vieler Rück ichtunähnli- chenMannes; der durch einebedrücften Um tändezu allen Seclavenarbeiten der Literatur verdammt, durch einGenie zu
den müh am weitläuftigten tenund ub- til tenFor chungenüber alte Sprachen,
_Cricif und Ge chichtegemacht, aber bey
‘der Verarbeitung eineroft unermeßlichen
Maceerialien zuwirklichnüßlichen:Arbei-
ten, zwar in Gedanken wie im Lateint-
chenAusdruck, äußer genau,t aber auch äußer langt am,und [ofc einWerk zur
Reife zu bringen ünfähig:war. “Die er
Mann warder vortreffliche,in der Folge
allgemeinge chäßte,Reiz. “Er fand.an?
démra chen,und vielleichtvorlauten Júng- linge, welcherichdamahls war; auch ei- nenLiebhaberder Sprachen und“des Al4 terthums, aber inder That einén Unwi -
_ endenoder oft ehrfäl h“Belehrten; er fandaberzugleicheinen, der einenur
mit halben Worten ausgedrücktenJdeen ver tehen,den {wer ichbey ihm enc-
wielnden die völligeDeutlichkeitgeben,
Und eineeinzelnenWinke in einen Zu am- menhang bringen konnte. Jh lernte viel
von ihm, elbintAb ichtder Genauig«
Feit im Denken und Schreiben: aberer
lernte auchvon mir, etwas chnellerden-
ken und vielleichtmanchenmehr erweiter-
ten Ge ichtspunctüber die Gegen tände einerUnter uchungenfa en.Er glaubte dur mich mehr Philo ophgewordenzu
eyn, owie ih gewißdurch ihn ein be e-
rer Schrifc teller,auchin meiner Mutter-
N 2
ut
prache,gewordenbin, "Nie hat ein
Mann mich aufrichtigerund inniger ge-
liebt: nie hat ein alter großerGelehrter
das Verdien t,welchesein jüngerernoh
unbekannter um ihn habenkonnte, mit.
größeremDanke Zeit einesLebens erwi-
dert. À
Ju meinemAlter, (denn Krankheit machtden Men chenimmer weit älter,als-
er on ehntwürde)bin ichwieder Freund
eines jungen, äußer thätigent und in al- lem, waser hut, ehr chnellzum Ziele
eilenden Philologen. Mein Freund
Man o,von dem ichhier rede, i tmir
owohlîn den Eigen chaftendes Gelehr- ten, als in denen des Men chen,weit mehr ähnlichals Reiz es war. Eri viel- leichtals Sprachfor cherund Alterchums-
kenner mir niché oweit úberlegen, und
er fann als Philo ophmeiner be enter
behren, als diéfér.Jh ge teheindeß,daß
er mi auf mancheErfordernieines gu- e
ten Stils und manche Fehler meines ei-
nen aufmerk gemachthat,am die ichzu-
vor niché ogut kannte; daß die Vollfom- menheit, welche-er als Verfificator in der Dichtkun erlangtt hat, auh meiner Pro a nüblih gewe eni t;und daßer, bald
durch litterari heNotizen, bald durch hi tori Nachrichten,che bald dur Auf- {lü } übere, den Sinn dunkler Stellen
in alten Schrift tellern,mich.in meinen Ar-
beiten unter hat.tüßt Auf dex andern
Seite, ob er gleichdieSachen owie die
Sprachezu nnter uchenver teht,und ei-
ne Gedanken {nell fließen: glaube ich doch, daßich iezuweilen nochrichtiger gemacht,ihm einigeneue mitgetheilt,und be ondersihn auf die aus der Ge chichte
und Literatur zu {öpfendeMen chenkun-
de geführthabe.
XXT
J t.es-alnichto chicklich,daß Philos ophie,welchedas Band uu rerFreund-
chaftgeknüpfthat, auchden Stoff zum
Denkmahle der elbenfürdieZukun her-t, gebe?
Sie, lieb terFreund, indden gera- den Weg zu einem guten Schrift tellerge- gangen: ich habe einiger Maßen den ver- kehrtenverfolge, Sie habenmic Ein- ammlungdes Stoffes, mit Sprachen,
Poe ie,Critik und Ge chichteangefangen
und indzur Philo ophieübergegangen.
Jch habe viel frühzeitigerphilo ophirt,
als ih etwas wußte. Meiner terSprachs unterricht war ehrmangelhaft; in der Geographieund elbdert vaterländi chen Liceratur,war ichbiszun zwanzig tenFah-
re ehrunwi end;und an der Ge chichte fand ih nicht eherGe chma>,als bis
meine Politik und Moral reif genug wa-
PY
ren, um dieBegebenheitenunter Ge ichts.
puncte, aus die heydenen Wi en chaften hergeleitet, tellenzu fônnen. Selb tdie
Dichtkunreibtet michmehr, da ih hon
fürihrenährendenFrüchteden Ge chma>
gebildethatte, alsda ih michbloßan den
Blüchender elbenhätteergeben ollen.
Aber nun tudixteichauchdie Gegen-e tände,welchegewi Maßener nochneu
für-michwaren, “mit vielemEifer und.
mit einem innigen Vergnügen- Um
die Zeit, da wir einauder kennen lernten, trafen un regelehrten Laufbahnen chon ziemlichzu ammen:und Sie haben ich
eitder Zeit immer mehrgenähert.
Esif, agtPlutarch, einem Leiden-
den mehr als andern Men chenerlaubt, tolzvon ichelbzu-treden: und Socra-
tès agt,daß, wenn der Men ch ichdem XX 4
Ende einesLebens nähere,er die Zukunfe deutlicherals in andern Zeicräumen eines Lebens voraus ehe.-
'
Die esdoppeltent _Vorrechéeswill ih mi< bedienen. Jh
will ein wenig tolzredenz und ichwill wahr agen.
: |
Jh glaubevoraus zu ehen,daßSie
tit der Zeit ichimmer mehrmir nähern,—
_ daß Jhre Urtheileüber den Werth der Bücherund der Schrift teller,da wo Sie nochjebévon den meinigen abgehen, im-
mer mehrmit ihnen überein timmenwer-
den. Sie werden zwar immer Werke,
in denen bloß Einubildungskraftherr cht,
etwas mehrals ich chäßen,weil der Him-
mel Jhnen elbmehrt von die erKraft,
oder von dem Gefühl der Schönheicen, welche iehervorbringt, verliehen hat, als
mir: aberSie werden doh die Werte, in welchenneben den Blächen der. Einbi lz
dungsfkraféauchdie Früchtedes Ver kan-
des und der Ein ichtzu genießen; ind,in welchenjene bloßden Schmuckund die e
das We enausmachen, uochweit mehr
áls jebcüber jene hinweg eßen.Sie wer=.
den einer richtigenund lebhaften Schilde=
rung der Leiden chaft,be onderswennfie
in hônenVer enenthalten i t,immerei-,
nen ehrhohenWerth beylegen; und ich!
elbhabet michoft an die enSchilderun-
gen ergeßt:äber Sie werden es dochmit:
gleichenUnwillenals ih empfinden, wenn auf unre<htmäßigeund - trafbareLeiden-
chaftenovielTalent verwandt und oviel Anmuth ausge treueti t. Nie werden
Sie, von den beydenHorazi chenEnd-
zwecken,den, die Le erzu vergnúgen,bey:
hren chrift telleriArbeitenchenaus den:
Augen eßen;und von’ -dér Haud der:
Dichtkungeleitet,t werden Sie auchin:
Jhre Pro aimmer mehr Anmuth-und-.
XX 5
Schmuck bringen, als ih, von trocner
Mecaphy pät:ikzu den chönenWi en-
chaftenübergegangen,ésfonnte: aber
der zweyte Endzwe,- der zu nühßen,d. h.
zu belehrenoder zu be ern,wird immer - mehr die OberhandbeyJhnenbekommen,
und Jhren Werken ihr endlichesGepräge geben. JundemSie von der einen Seite
i
von dem bloßenPrunfkéder Gelehrs amkeit,der jungenSchrift tellern,be on-
ders Literatoreu, durchausuneutbehrlich i t,— wäre es auchnur umder allgemei-
nen Meinung wille, welchedarüber in ihrer Cla herre cht,— *immer- mehr losmachen; werden Sie auf der andern Seite den morali cheaoder âchétphilo o- phi chenEndzweck-derWi en immerchaft höher chäößenlernen, und mit feinem Jh- rer Werke zufrieden eyn,in-welchemSie- nicht encweder neue Ein ichtenfürdie Men chen-und Völker-Kunde,die Po-