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Die langen Vokale in der niederdeutschen Mundart der Tiegenhöfer Niederung, vergleichend dargestellt

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Academic year: 2021

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»DielangenMaleindernjcdetdkntschen MundartderEiegenyijferilikdcrnng,

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Jnaugural-Djssertathn

zurErlangungderDoktorwiirdc, der

leitnsothisajenFakultätderYlliertquniuersitiitzuBljniggverg

vorgelegtund nebstdenbeigefügtenThesen amDonnerstag,den27.März1902,mittags 12 Uhr

öffentlichverteidigtvon Jacob Regehr

aus Petershagen beiTiegenhof.

IDpponenkem HerrOberlehrerI)r.FriedrichGrazaus Elbi11k1.

lOerrOberlehrerRang Schmidt ausD«111,3ig.

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Rönigsbrrgi.Ur.

Druck von Emil Na1ctenberg.

1902.

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NELMEZZO DELCAMMIN DINOSTRÄ VITA.

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Einleitung.

Jn denfolgendenBlättern wirdversucht,einKapitel aus derMundart derTiegenhöfer Niederungmit den Mitteln nndnachdenAnforderungen dervergleichenden Grammatik darzustellen.

DieniederdeutschenMundarten desehemaligenOrdens- landes Preußenhaben sicherlich dereinsteingeschlossenes Sprachgebiet gebildet.Sie weisen infolgedessenin der Lautentwickelung,derWortbeugnngundimSprachfchatze nichtnur indenGrundzügen,sondernoftauchinden unbedeutendsten Einzelheiten starke Ubereinstimmmigen auf und heben sich dadurch scharfvon den angrenzenden pommerschenund märkischenMundarten ab. Ebenso scharf auchvon denDialekten aller der Gegendendes Westens-,die alsdasStammland desunsrigenangesprochen werden können. Sie bilden aberdarum nichtein ganz- oderfast einförmigesGebiet wenn man nur absieht von GegendenwieLitauen undMasuren,wodieSprache eines Bezirks sich weithinüber eineursprünglichander-- sprechende Bevölkerung ausgedehnt hat.

JadieSpaltungen sindzumTeilsehrins Einzelne gegangen. So beherbergtdas untere Weichselthal,dem dieTiegenhöferNiederung angehört,auf verhältnisnnißig engem Raum eineganzeAnzahlvon Mundarten Indem

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die Weichselan derMontauer SpitzedieNogat,beim Danziger HauptedieElbinger Weichsel entläßt,bildetsie durch dieseMündungsarmeunter sich,mitderusingebenden Höheund mit der See eine Reihevon Landschaften, nämlich 1)dieDanzigerMehrung, zwischendenbeiden WeichselnundderSee,2s)dasDanziger Werder, zwischen der Danziger Weichselund derDanziger Höhe, Z)das große Marienburger Werder, zwischen Weichsel, Elbinger Weichsel,HasfundNogat, 4)das kleineWerder, zwischen Nogat, Hass, ElbingflußundDrausensee Jn jeder dieser LandschaftenwirdeineMundart gesprochen,dieoon der uächstbenachbartenoft stärker abweichtalsvon entfernteren ostpreußischen.Die Mundart desGroßenWerders spaltet sich—- zwar nur durch wenige,abersehr einschneidende Lautwandlungen in zwei,die auchvom Volke selbst alszweigesonderte Spreeharten empfundenwerden: das Werderischeund das Niederungischezentsprechendder Scheidungdes Landes in das sich selbst entwässernde Werder unddieauf künstlicheEntwässerung angewieseue Niederung Genau dargestelltfindetman diehier berührte-n OrtsverhiiltnisseinSchlieps klarer und schöner »Dar- stellungder Deich-und Eutwässerungsanlagenin den

Werdern und Niederungen der Weichselund Nogat

Marienburger und Elbinger Kreises«. (Parey, Der MarienburgerKreis,S.63—2t)2.)

Darüber,was als Werder und was alsNiederung aufzufassen sei,wird man zuverschiedenen Ergebnissen kommen, jenachdemman Vodenbeschassenheit,Geschichte undSprachedesLandes inBetrachtzieht. Diepolitische Grenze läuft (nach Schliep S)1)zwischenden Ort- schaften Jankendors, Altebabke, Vorwerk, Vierzehnhuben, Mierauerwalde, Pietzkendorf,Orloff,Siebenhuben,Stadt Tiegenhof,Petershagenfeld, Pletzendorf, Fürstenauerweide, Goldberg, Rosenort, Krebsfelde ausderNiederungsseite und Fitrstemoerder,Värwalde, Vaarenhof, Neuniünster-

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berg, Echönsee, Ladekopp, Tiege, Rückenau, Fiirstenau, Kl.und Gr.Mausdorf, Lupushorst ausderWerderseite Der Sprache nach istaber alles,was hiervon nördlich vom WeichsebHasfManal liegt,derNiederungzuzumessen.

Vom DauzigerWerder wird dieTiegenhöser Niederung durchdieWeichsel,von derMehrung durchdieElbinger Weichsel,vom Kl.Werder durchdieNogat getrennt, im Nordostenstößt siean das Frische Hafs Das zwischen denzahlreichen Miinduugsarmen der ElbingerWeichsel undderNogat liegende Land,dieKampen,gehörtaber nicht mehrzurNiederung, sondernbildet einGebiet für sich.Die Ortschaften dieser so umgrenzten Landschaft stehenallemiteinander in engem Verkehrund sprechen dahereinegemeinsameMundart Das schließtnichtaus, daßeinmal in den«Grenzortcn, namentlichan der :)iehrungischenSeite, Ubergängezurkliachbarmundartvor- kommen und daß andererseits sichauchimJnnern von Ort zuOrt kleine AbweichungenimSprachschatze,in EchattierungenderAusspracheund im kliebeneinandew gebrauch verschiedener Formen finden. Diese sindaber äußerst geringsiigiguud kaum von größerer Bedeutung als solche,dieauchzwischen HausundHaus, jaselbst denGliedern einer Familie gesundenwerden. Sie sind alsoindividueller Art,undAufgabederForschung istes wohl höchstensanzuzeigen, daßsievorhanden sind,und denSpielraum abzustecken,derihnen bleibt,kaum aber, sieimeinzelnen darzustellen. Immerhinmagman, etwas strenger,denGeltungsbereichderhier dargestelltenMund- art etwa aufdieAmtsbezirke Petershagenund Regen- hagen beschränken-

Jn diesem ihrem Reiche herrschtnun dieuiederdeutsche Sprache keineswegs mehr unbestritten Vielmehr geht es mit·ihrwie iiberall auchbeiuns zuEnde. »De Spraak von Nedersassenland,de blift beftanun heft Bestand«,diesstolzeWort istlängst nicht mehr wahr.

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—F,—

Denn dieganze EntwickelungderGeschickeDeutschlands scheint sichgegen sie verschworenzuhaben: politischeEr- eignisse legtendenKeim zuihrem Untergange,religiöse haben ihn entschieden,wirtschaftlichearbeiten unaufhaltsam daran, ihnzuVollstrecken·

Nichtkonnte ihrdie glänzeudsteund reichste ihrer Schwestersprachen gefährlich werden, solange sie gleich ihreineMundart mitandern Mundarten war. Als sie aber mit demSchwindenderhansischenMachtdieGelegen- heit verlor, sich selbstzurSchriftsprachezuerheben,da ward gleichzeitigderGrund fiirdiehochdeutscheGemein- sprache gelegt:derjunge Heldward geboren,derihr dereinstden Garaus machenwird. Und als mit der Reformation hochdeutscheBücherundhochdeutscheMänner nach Niedersachsen kamen,inSchulennnd inKirchendie Weisheit dieserunddiejenerWeltinhochdeutschenLauten erklang,da fiihlte siedie mörderische Faustan ihrer lKehle,die ihrdieHimmelsluft raubte. Denn während nun tausend anschlägigelKöpfedaran arbeiteten,diehoch- deutsche Sprachezueinem Werkzeugzumodeln,dasjeder Erkenntnis dieschärfste,jeder AnschauungundEmpfindung dieschönsteFormzugeben erlaubte, fehlte ihr,dievon jeherärmer anDichternundDenkern gewesenwar, von nun abdieselsöclegenheihsichzuveredeln zum großen Teile —- und baldganz»nachdem auch Rechts-nndVer- waltungssprache hochdeutschgewordenwaren. Und nicht nur, daß sie fürdie neuen Gedanken keinen Ausdruck mehr fand—- auchwas siean Formen auf diesemGebiet erworben hatte, Verfiel,weil es nicht mehr angewandt wurde. So nicht mehr fähig,alles wiederzugeben,was einen Menschen bewegenkann —-—- und geradedas Beste nicht sank siezur Sprachedeshäuslichen Verkehrs herab,zumAusdruck fiir alles,was desLeibes Notdurft und Nahrung betrifft. Aber vom öffentlichenLebenwar sieausgeschlossen:damitwar ihr jede (83elegenheitgenommen,

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——7·—

Gemeinsprachezuwerden oderzu bleiben. Seitdem lebt sienur nochindenMundarten, wenn man etwa absieht von demschwachenAbglanz,derihralsVerkehrssprache aufderHandelsflotte derNord- und Ostseeblieb. Als Mundart freilich gedieh sie lange Zeit noch kräftig.Denn demtrotzigenBehagen,das sich stolzdereignen,von den Vätern iiberkommenen Artbewußt, verächtlichaufalles Wurzellose, Fremde herabsieht,demmännlichenSinn,der sich,wieviel er an Raum aus dieserErde bedarf,um zum Segen für sichnnd dieWelt gedeihenzukönnen, festenFußessichertnnd behauptet dem war die heimische Sprache Gewand und Wahrzeichenzugleich.

Ja als ein günstigererWind überall die Liebe zum NatürlichennndzumHeimischen erweckte,dabrachte sie esnocheinmal zueiner Artvon Blüte: damals,alsein Voß ihreTöne fürseineLeier nicht oerschmähteund gelehrteMänner wie auchganze gelehrte Gesellschaften ihr ihre Aufmerksamkeit zuwandtenund Wörterbücher schufenwiedas ausgezeichnete Bremische,nndzwar doch nicht so sehrans gelelthem, sondernaus oaterländischem Interesse heraus.

Das ist seitdem beiuns wenigstens-— gründlich anders geworden. Wenn gegen Ende des 18. Jahr- hunderts dieHaussprachein den alteingesessenen Kauf- mannssamilten Danzigs nochdasPlattdeutschewar, so hatsich dessen GebrauchindenStädten seitdem ansdie Arbeiter nnd kleinen Handwerkereingeschränkt,in den bessern Kreisenwird eskaum noch verstanden,allenfalls von dem,deres täglichimVerkehrmit seinenUnter- gebenenzuhören Gelegenheit hat. Aufdem Landewird Plattdeutsch nochvon denHofbesitzern gesprochen,soweit siedie bäuerlichen Lebensgewohnheitenbewahrthaben;

aber kaum einer noch ist ihmaus innerer Uberzeugung treu geblieben, sondernnur nochaus alter Gewohnheit und weil erdieMühe scheut,diedas Annehmeneiner

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—8-

neuen Sprechweisemitsich bringt. Überallwo ineinem

Gesellschaftskreise auchnur einer ist,der unsereMund- art nicht sprechenkann oder umg- ober sie immerhin sehrwohl versteht,dawird mit ihmund oft auchum«

ihnhochdeutschgesprochen. Zudem ist seitden siebziger Jahren, wie mir scheint,in deutlichemZusammenhange mitdem damals eintretenden wirtschaftlichen Aufsehioiinge, ein weiterer Schritt auf derabschiissigen Bahn gethan worden. DieGeschlechter,dieseitdem geboren sind, sind von ihrenunter sichund zu andern plattdeutsch sprechen-

"den Eltern nur nochzuhochdeutscherRede herangebildet worden,undso ist fürden Schreiber dieser Zeilendas Plattdeutsche das er erstineinemAlter,wo erschon mensa deklinierte, ohne grobe Jrrtiimer verstehen, erstals Erwachsener sprechenlernte wohl nochdieSprache seiner Mutter,abernicht mehr seine Muttersprache Von denso Herangewachsenenbedienen sich seitdemdieKnaben, sobald siederSchuleentronnen sind,wieder derheimi- schen Sprechweise,dieMädchenaberbehaltendas»frinere«

Hochdeutschfür ihrganzes Leben bei, auch, nachdem sie in die Ehe getreten sind, ihrenplattdeutschredenden Gatten und ihren Mägden gegenüber Daßein solcher Zustand sich nicht lange halten kann, auch daßes nicht zweifelhaft sein kann, nach welcherSeite dieWageaus- schlagen wird, liegt aufderHand. Schon jetzt scheint es,als hielten manchedas Plattdeutsch fürdengeeig- netstenAusdruck einer Sinnesweise,dieZuchtundSitte verschmähtund allesverachtet,was aus demKreiseder nächstenBedürfnisse herausstrebt. EinOrganismus aber, in dem dieser Geistdie herrschende Kraft wird, mus;

ohne Frageüberkurzoder lang absterben. Und ihrem Endeeiltdenn auchdieniederdeutsche Sprache, hierwie überall,unaufhaltsamentgegen. Die Geschwindigkeit, mitdersie ihm zustrebt, wechseltund scheint sichgegen- wärtigwieder etwas zuverringern, und somagesnoch

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einJahrhundert oderauch länger dauern, bis der tote Punkterreicht ist;aberrückwärtswirdsichdieBewegung nicht mehr lenken,und neues Leben wird das nicht gewinnen,womit sich wieessichzuzeigenbeginnt nur nochderRiickständigegenügen lassenmag, worauf derHöherstrebendealsaufetwas NiedrigesundGenieines zurückblickt.

Unddoch ist diese Sprache schön:inweicherenLauten töntsieals diehochdentsche,demgesundenunddochmit tiefinnerlichem Gefühl gepaarten Witz unseres Jolkes bietet sieeinleichteransprechendes Werkzeugnnd manchen Ton aus einerZeit,daunsere SpracheÜberallnochvom Herzschlagedeslebendigen-Lebens kräftigerdurchzucktwurde, giebt siefreiwillig her, den ihrer anspruchsvolleren Schwesternur derbegnadete Sängerzuentlockenvermag.

Daß wir neben der hochdeutschen,dem Ausdruck unserernationalen Einheit, nicht auch nocheine nieder- deutfche Gemeinsprache hegen können, liegt aufderHand:

daßwir das «ch1ttde11tfchauch nichtmehrals Sprache desHauses und Ausdruck des Heimatsgefiihleszube- wahren vermögen,bleibt ewigbeklagenswert.

Es ist hiernun der Versuch gemacht worden,die Lautiibergänge,die in dieserMundart gewaltet haben, festzustellen und, soweit angängig,in einen inneren Zu- sammenhangzubringen. Dabei hates der Verfasser der vorliegendenArbeit,im Gegensatzezu denen der meisten ähnlichen, fiir richtig erachtet, jeden einzelnen Lautwandel durchdieGesamtheitallerFälle,indenener auftritt,zuverfolgenundüberall,woesvon Wichtigkeit sein konnte,dieMöglichkeitenanderer Deutungzu erörtern und denGrad ihrerWahrscheinlichkeitfestzustellen.Denn dieLantgefetze mögen wohl, insofern sieinihrerWirkung keinenrsachlosen Ausnahmen zulassen,denIfiaturgesetzen verglichenwerden: sie unterscheiden sichaber dochvon diesen dadurch, daßdieeinzelnen Fälle,an denensiszur

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—1()——

Erscheinung gelangen,einen gewissenindividuellen Wert habenund einegesonderte Behandlungverdienen, dasie nichteinem mitNotwendigkeitwirkenden I.lic«cl)anismus, sondernimletztenGrunde docheinem individuellen Geiste ihreEntstehungverdanken. Zweitens istnur, wenn alle Fälle vollzählig aufgeführt werden,demLeserein wirk- liches Nachprüerder vorgetragenen Ansichten möglich.

DemVerfasser istaberje länger jemehrklargeworden, daß seineArbeit nichtnur äußerlichein Torfo ist,—- weiler sich,um sie nichtbei derArtihrer Anlageweit iiber denUmfang anschwellenzulassen,denman billiger Weisevon einer Dissertationwird verlangenwollen, aus dieDarstellung der langen Vokale beschränkt hat—- sondern daß auch innerlichdieAufgabe,die dervorliegende Stoff stellt,von ihmnur ineiner gewissen,nnd zwar ziemlichengen Beschränkunggelöstwerden konnte. Dem Forschernun, der es mit tieferemBlick und mit der Herrschaftiiber ein weiteres Gebiet dereinst unterninuut, das schon nicht mehr allzuspärlicheMaterial zusammenzu- fassennnduns einewirklichwissenschaftlicheDarstellung derniederdeutschen Sprachezugeben,dem denStoff in einer Formzuliefern, dieihnder gröberenArbeit des Sichtens nnd Ordnens überhebt, scheinteine Aufgabe, ehrenvoll und,wenn redlichangegriffen, lohnendgenug.

In der folgendenArbeit sindalsodieWörter be- handelt worden,diein der heutigenMundart langen Vokal zeigen. Bei diesen istdurch Vergleichmit der alten Sprache oder,wo dort entsprechende Wortformen fehlen,mitden neueren Mundarten festzustellen versucht,

woraus ihr-Stammvokal entstanden ist. Dabei istvon

demmittelniederdeutschen Sprachschatzenur einspärlicher Gebrauch gemacht,weil dessen Sprachstand selbst mehr derAnfhellungdurchdieMundarten bedarf,als daßes diesenLichtbringenkönnte. Wörter,deren Vokal sich dann als gleichen Ursprungs erweist, sindzuGruppen

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—111——

vereinigt, unddiese Gruppennach Möglichkeitin prag- matischen Zusammenhang gebrachtworden. Essinddabei alle selbständigennicht zusmnmengesetztenWörter auf- geführt,die sich nicht aufden erstenBlick als unnr- sprünglicheAbleituugen erweisen:von solchen sindnur dieVerbeu,als diewichtigste Worttlasse,zurProbein aunähernderVollständigkeitgebracht worden. Außerden selbständigenWörtern sind ferneralledieFlexionsformen gesondert aufgeführt,dieeinen andern Vokal als die Stammformen zeigen, ferner sindneben den Stamm- formenalledieFormen ausdrücklichangegeben,bei denen derBokal durchdie Flexionvor einen andern konso- nautischenAuslaut gestelltwird. Umdie Arbeit auch als Material fiirUntersuchungen geeignetzumachen,die

sich nichtauf den Laut beschränken,sindbei jedem Wort diehauptsächlichstengrammatischen Angaben gemacht worden, also über Geschlechtnnd Plnralendung der Substantiva, Beugungsart derVerba, etwaige unregel- mäßigeFormdesKomparativsderAdjektiva. Dagegen ist von mehrerenBedentnngenim allgemeinennur eine,die hauptsächlichsteangegeben.DieeinzelnenWörtersind nach demAlphabet geordnet, doch sinddieFormenderstarken Berba wegen der besonderen Bedeutung,diediese für dasLautsystemdergermanischenSprachen haben, gesondert aufgeführt

Bei derBezeichnungderLaute mochtederVerfasser aufdenGrundsatz derphonetischen Rechtschreibung,das durchein Zeichen darznstellen,was demSprachbewußt- seinals ein Laut erscheint, nichtverzichten. Doch ist von derErfindung neuer Buchstaben abgesehen worden, essind vielmehrdie Zeichendes lateinischen Alphabets iu ihrer ÜblichenBedeutung verwandt und, wo diese nicht ausreichteu, solche gewählt,dieschonein gewisses Biirgerrecht in sprachwisseuschaftlichenArbeiten erlangt haben. Man findet alsogfürdenpostpalatalen Nasal,

2)I(

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-- 12

x fürdiestinunlose,«,-fürdiestimmhafte poftpalatale Spiraiis, sundzfürdieentsprechendendentaleu Spi- ranten; giebt nnfer sch wieder, denftjnnnhaftenLaut dazu. Die Präpalatalen werden (1nitAusnahme der stimmhaften Spirans j)durcheinenStrichaus denPost- palatalen gebildet. entsteht alsofolgendes Schema fürdieBezeichnungderKonsonanten.

ITenuis Media Nasal

Postpalatale k i g i x J 7 ; U

Prxipsiwaksj

-

»- Dentalbs-

w

iAkk- »» J ; ts

«

ff11

s » I ;

Laß-Genialess f IF

f

Kristalve

f " "«""

fini- Liqnidä: l,r. Hauchlaut:li.

Bei den Bokalen ista fürden«zwischena undo, LI-fürden zwischenäundöliegenden Laut,yfür unser ügebraucht.Die Zeichen fürdie langenVokale sind aus denen fürdiekurzen durch übergesetztenCircnmflex gebildet worden,ausgenommen æ undmneben äundU.

Danach entsteht folgendes- Scheu-Ia:

»Es a kurz

g: ZE» ------ --«---— - -——---

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Der Vokal,deraus rhinter langemVokal imAus- laut und Vor Konsonant entstanden ist,wird durch ä, derGleitlauh dersich zwischen langemVokal undPost- oder Präpalatal einstellt, durch«bezeichnet.

Quelle. Meine Kenntnis derMundart, ans deren Grammatik diefolgendenBlätter einen Abschnitt darstellen werden,verdanke ich ihrem lebendigen Gebrauche,und überall,wo ich ungewißwar, Nachfragenbei Verwandten und Bekannten Dochfehltesunsnichtganzanliterarischen Denkmälerm indenDichtungendesProf.Dr.Robert Dorr hatdie unsererMundart innewohnendepoetische straft eine schöne Verkörperung gefunden. Ihrer hier Erwähnungzuthun,scheintdemVerfasserum so mehr Ehrenpflicht,als sie zuerst seinem jugendlichen Geistedie LiebezurheimischenArt und Spracheeingeflößt haben.

Hilfsmittel Die hauptsächlichbei derArbeit be- nutztenSchriftensindimEiteraturverzeichnis angegeben.

Jn ersterLinie istdasAd. W. zuHilfegenommen worden, das man überall daals Quelle Voraussetzeu möge,wo keineandere genannt ist. Nächstdemsind und das D.W.benutzt worden,aus diesem namentlichder Band, der Hildebrands Namen trägt. Viel Aufklärungver- danke ichFk., dessen Ansetzungen ichdarum billigerweise oftauchdann angenommen habe,wenn sienur als Vermutung vorgetragen werden. Auch J.ten Doorn- kciat-siooliiictits mus; hier vor den andern ge- dacht werden: wenn seine Etymologieen auch häufig nicht Stich halten, so hater mir doch durchdieMenge derangezogenen VergleichungendieArbeit erheblicher- leichtert

Stellung der Mundart. DievorliegendeMund- art, diebiszueinem gewissenGrade alsTypus desim ehemaligenOrdenslande gesprochenenNd. gelten kann, findetim Wesentlichen ihre nächsteEntsprechungin den Mundarten des niederdeutschen Küstengebiets,wenn sich

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auch manchemerkwürdigeUbereinstinnnungmit andern, namentlich demFränkischenundNordthürjngischenfinden.

Sie hatdabei denLautstand, der einst auchin ihrem Stammlande herrschte,zumTeil treuer bewahrt,als es dort geschehenist, andrerseits durchdiebenachbartenInd.

Mnndartcn manche Beeinflussmth namentlichimWort- fchatz erfahren.

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l. Die alten hängen.

lFreier Lautwandel.) A. leue litmlant Die wgm. Längen ä-, O, ü,ihaben ihreQuantität in derMundart imAllgemeinen bewahrt. Auchin der Qualität sind sienicht sehr verändert, falls nichtUmlaut eingetretenist: ist getrübt worden,(«)undndürftenin deralten Sprache stärkere Rundung besessen habenals inderheutigen Mundart, iist sich wohl ziemlich gleich geblieben.

1. Das wgm.ä.

Das wgm. istin.vielen deutschenMundarten teils ganz zuOgeworden,teils hatessich diesemLaute mehr oderweniger genähert. Jn unsererMundart istesetwa ausderMitte des Wegesstehengeblieben: seinLaut wird hiermiteibezeichnet

Diesesiiaus wgm.äfindetsich zunächstimPräsens und imPart.Pass. starker, ursprünglichreduplizierender Verliert

l) blaz(-)n, Z.Eg. blast, Pte. jebläzen, blasen.

Z)b1·ä-(19n,Z.Sg. brät, Ptc. jeh1snc10n,braten.

Z)jodan, Pte.zudi3119n,gethan.

4)gåi")911-,1.Sg. gä, Jmp. Sg· gä, Ptc. jegänon, gehen.-—— Obin der 1.Sg die ursprünglicheForm

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1l3

gämmitAbfalldesmerhalten ist,oder ob einnachdem VorgangderthematischenFlerion gebildetes lgåe vorliegt, beidem dann wieder späteriisnnde zusammengezogen odereimAnslaut verstummt wäre, läßt sich nichtans- machen.

5)leiten, Pic. ·jeli1ton,lassen·

(3")rä(19n, Ptc. jernden, 3.Eg. rat, raten.

7)älnp0n, Ptc. josxslnporh schlafen R) Man-en, 1.»Sg Stei, Jnip. Eg. stu, Ptc. je- fgtnnom stehen.Ulier die 1.Sg Qtiivgl.Nr. L

Ferner findet sicha ans wgm. ä-in den folgenden Wörterm

k)) ä,oh, (Ansrnf,namentlichdes Bedauerns)ent- sprichtdermhd Anhiingesilbe-i«i.

10·)xidam, M. o.Atem.

"11) a(lmon, sw. J»atmen.

U)adtL -r0n, Ader.

13) äl, M. ds. P.,Aal: die Grundform ist nicht lahal, sondern äl,dasichimAhdnur dieses findet.

14«)(nii—)amon, sw. V» nachalnnen: es gehörtzu nihd.ämecFaf3’,nhd. Ohm.NR278 b.)

15) Fis,N.o.P.,Aas. Davon ist abgeleitet 16) Men, sw. V, Z.Eg. äst, sieh nngeftiimbe- wegen.

17) invent-, M.—s, Abend- 18) b1-i1«k, -0n, Brache.

19) brii.«l(0n, sw. V,brachen: schon ahd.bräChiTnL 20)((«)«70n—)brauen, Pl., Augenbrauen: as. bräun, l)1-å.ha. An denalten zusammengezogenenPlural hrån (Mnd.Wh.1,v2l14)ist nocheinmal diegewöhnlicheEndnng desPlnrals derFeminina,-0n angehängtworden.

21) dråt, M.dræ(1,Draht··

22) friiclem, M.o.P., Atem, Dampf:wenn esauf

*fra.-ädum zurückgehtwie fræten auffra-itan.

23)f1«å-«9-,F.-9n,Frage.

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»U- s-

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ski-; ««ix

-17—

24)fräcyolh st. N, Imp. fråcxh Pic. je- fracxt, fragen.

25)Altes fära liegtvor in denZusanunensetzungen jetzt-Ä F.-r9n, Gefahr: inhd. gevåpe (Wg.1,(334), ra«kfi"ick,Adj.-1«åi,heikel.

26)giiw, -0n, Gabe.

27)Dazu ist nachdemVorgangdes th. gebildet begäft, Adj. begäwdä, begabt.

28) hacsz M.-es, Haken. Davon 29)hacken, sw. V., haken.

30) hxiä,N.o. Pl., Haar. Davon 31)baten, sw. V.,Z.Sg hast, haaren.

32) jäiä,N.ds· Pl.oderjåren, Jahr.

33)kam Des Adj. —jä,mitSchimmelbedeckt(gebrancht von zuckerhaltigen Fliissigkeiten,diein Gärung geraten sind):mhd.käncSchimmel aufgegorener Flüssigkeit’,an.

käm (st. N.)«dünnerSchmutzund Schleim’.

34) kralen, sw. J, laut und prahlerisch reden,

»krähen«von kleinen Kindern. Es giebtkeine genaue Eutsprechung,diedenVokal als altes äerwiese. Doch spricht dafür einmal der Zusammenhang mit ahd.

chräjankrähen,dann dän.skraale «schreien,heulen’, fchwed.skråla «lärmen’,die bis aufdas anlautende s genau entsprechen (vergl. Noreen, Ugm.Lautl. S.202 bis208)und deren aa,anur altes äwiedergebenkann.

35) kråm, M. o.P.,Kram. Davon 36) kråman, sw. V.,kramen.

37) kwal, F.-en, Qual.

38)kwazen, sw. V.,3.Sg. kwast, Verschwenderisch umgehen:mnd.quäs (Mnd.Wb.Z,396b),nichtaus slav.

kwas, sondernimAblaut zu got.qistjan (nacheiner freundlichenMitteilungvon Herrn Geh.R.Prof.Dr.

Bezzenberger).

39)Eies-, -en, Lage, Schicht.

4()) malen, st. V., Pic. jemålt, malen.

XX- 3

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