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Bericht über die in den Sitzungen der Königlichen Physikalisch-Ökonomischen Gesellschaft zu Königsberg, 1875

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Bericht

über die

in d.en Sitzungen

der

physikalisch - ökonomischen Gesellschaft

zu Köni a: sber a;O O

gehaltenen Vorträge

für das Jalir 1875.

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D er V orsitzende b eg rü sst die V ersam m lung und h ä lt einen Rückblick au f das verflos­

sene Ja h r, welches für die G esellschaft als ein ungünstiges bezeichnet w erden m uss. Z unächst is t der V erlu st des Geologen H errn P rofessor D r. B e re n d t zu bedauern, dessen Stelle bis je tz t noch unbesetzt ist, doch ist Hoffnung vorhanden diese L ücke auszufüllen, da V erhand­

lungen m it einem je tz t in Leipzig w eilenden Geologen angeknüpft sind, welcher sich nam entlich für D iluvial-B ildungen in te re ssirt und desshalb nach O stpreussen kommen will. Auch ist es bis je tz t nicht gelungen ein L okal zur A ufstellung der Sam m lungen zu erlangen. Doch w ird d er V orstand unausgesetzt seine B em ühungen fortsetzen, um diesen langgehegten W unsch zu realisiren.

W as die S ta tistik der G esellschaft anbelangt, so zählt dieselbe je tz t 8 E hrenm itglieder, 233 ordentliche und 291 ausw ärtige M itglieder, w ährend sie beim Beginn des Ja h re s 1874 5 E hrenm itglieder, 227 ordentliche und 276 ausw ärtige M itglieder h a tte . D er Tod h a t der G esellschaft 8 M itglieder entrissen, 4 ordentliche: G eheim rath Prof. Dr. Burow, G eheim rath Jachm ann, K aufm ann P e tte r und Dr. Stobbe, und 4 ausw ärtige: Prof. Agassiz in Cam bridge, G raf Dohna, Excellenz in F ried rich sstein , Prof. Dr. H esse in München, D irek to r Q uetelet in B rüssel. D er V orsitzende gedenkt aller D ahingeschiedenen in w arm en W orten, die G esell­

schaft wird ihnen ein ehrendes A ndenken bew ahren.

Die G esellschaft h a t im verflossenen J a h re 2 A btheilungen d er Schriften und ein H eft d er B eiträg e zur N aturkunde P re u ssen s herausgegeben.

An G eschenken w aren ein g eg an g en : 1) von H errn S ta d tä lte ste n D r. H e n s c h e , eine kleine Sam m lung Geschiebe vom K üstenabhange bei N euhäuser; 2) von H e rrn K aufm ann F ranz C laassen ein M ineral aus dem H a rz ; 3) von H errn K aunhowen diverse G räberfunde; 4) von H e rrn O berförster M ühl-F öderndorf bei M ühlhausen zwei M ahlsteine gefunden in W usterw ald, und eine beim G raben eines B runnens gefundene Concretion; 5) von H e rrn G utsbesitzer G aden-Pol witten, G räberfund bestehend in 4 U rnen, 4 M ünzen etc. gefunden in P olw itten.

H e rr Dr. A d a m k i e w i c z h ielt einen V ortrag über die W ärm e im K ö rp er d er Thiere.

Die E lem en tarerscheinungen und die sie bedingenden G esetze in den A eusserungen des lebenden Organism us unterscheiden sich, soweit sie nicht seelische P rocesse betreffen, von denen d er A norganism en nicht. D ie Differenz zwischen beiden b e ru h t n u r darauf, dass jene h ier in einfachster Form , d o rt in den tiefsten Com plicationen zur G eltung kom m en. J e m ehr es ge­

lin gt, den K noten dieser Com plicationen zu en tw irren , um so m eh r löst sich auch das ver-

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■wickelte G etriebe des O rganism us in M echanism en auf, die die H errsch aft einer besonder»

L eb en sk raft nirgends erkennen lassen. Die Aufgabe, die L ebenserscheinungen auf diese E le ­ m ente zurückzuführen, das wissenschaftliche Ziel d er Analyse organischen Seins, fo rd ert also zun äch st eine E rk en n tn iss d er vom O rganism us gebotenen Com plicationen. In den Processen th ierisc h er W ärm e m üssen le tz te re am besten aus denjenigen M odificationen zu erkennen sein, w elche das lebende T hier gesetzm ässigen, an A norganism en geprüften E rscheinungen g egenüber u n te r gleichen V erhältnissen d arb ietet. F ü r diese haben die beiden F orscher Du- long und P e tit u n te r A nderem die Regel h e rg eleitet, dass das relative V erhältniss zwischen Oberfläche und In h a lt in bestim m ter W eise m assgebend sei für A bhängigkeit ih re r Tem pe­

ra tu re n von denen d er U m gebung. Die G rösse dieser A bhängigkeit stehe zum Volum en der K örper in um gekehrtem V erhältniss. Denn nehm e das Volumen ab, so w erde im V erlnlltniss zum In h a lt die Oberfläche grösser, und die Oberfläche bestim m e eben die T em p era tu rlab ilität d e r K örper. In d er K lasse h ö h er organisirter T hiere scheint dieses G esetz von vornherein eine A usnahm e zu erleiden. — D enn die N a tu r h a t sie in au ssero rd e n tlich ster M annigfaltig­

k e it ih re r K örperdim ensionen geschaffen, und trotzdem bew ahren sie vom winzigen K olibri bis zum m ächtigen N arval im W echsel der U m gebungsw ärm e jen e T em p eratu rb estän d ig k eit bei, die ihnen den N am en d er H om öotherm en und W arm b lü ter eingetragen. — Dem E xpe­

rim en t gelingt indessen der N achw eis, dass auch d er W arm b lü ter dem D u lo n g -P e titsc h e n G esetz unterliegen kann. E s ist dies dann d er Fall, wenn die O rgane seiner w illkürlichen Bew egung vollkommen a u sse r T h ätig k eit gesetzt sind. In diesem Z ustand wechseln seine T em p eratu ren nach der R egel’, welche sich aus den B eziehungen zwischen K örpergrösse und U m gebungsw ärm e herleiten lassen. D em nach m uss die volle B ew egungsfreiheit im lebenden W arm b lü ter diejenige „C om plication“ schaffen, welche u n te r den gew öhnlichen Bedingungen die W irkung des physikalischen G esetzes p a ra lisirte. E s weiss sich in der T h a t das Thier, so lange es sich im V ollbesitz seiner F re ih e it befindet, zum Theil durch zweckm ässige G e­

staltsv erän d eru n g en schon instinctiv seine U nabhängigkeit von jenem G esetz zu w ahren. Bald k a u e rt es sich zusam m en, bald stre c k t es sich aus, und p asst' so unw illkürlich Oberfläche und In h a lt dem jew eiligen B ediirfniss seiner T em peraturconstanz an. A ber ungleich w ichtiger für diese ist d er U m stand, dass die O rgane der Bewegung, diejenigen, welche durch ih r F unc- tioniren jen en freiheitlichen Z ustand geradezu verm itteln, — die M uskeln — in hohem G rad die F ähigkeit, W ärm e zu bilden, besitzen, dass die W ärm eentw ickelung in ihnen m it dem G rad ih re r L eistungen H and in H and geht, und dass M uskelarbeit als C om pensator d erje­

nigen N achtheile bei den T hieren au ftritt, welche ihnen, je nach ih re r K örpergrösse, erw achsen w ürden. D er Kolibri, das kleinste G eschöpf u n te r den W arm blütern, m uss den m ächtigen W ärm ev erlu st seiner re lativ seh r grossen Oberfläche durch M uskelleistungen decken, durch eine so enorm e L eb h aftig k eit und Schnelligkeit seiner Bewegungen, dass m an seinen F lu g m it dem des B litzes zu vergleichen gew agt h at. U nd d er riesige N arval, dessen im V erhält­

niss z u r M asse seh r kleine Oberfläche die G efahren d er W ärm estau u n g herbeiführen würde, r e g t seine W ärm eheerde n u r wenig an, indem e r n u r lässig im M eer u m h e rtre ib t und seine M u sk u latu r n u r z u r P ropulsion seines K örpers b rau ch t. D enn das M edium, in dem er lebt, tr ä g t ihm sein K örpergew icht, w ährend bei den in d er L u ft und au f dem L ande lebenden T hieren die gleiche L eistu n g von den M uskeln v e rrich tet wird. A ber auch jene A bhängig­

k e it des T hiers vom D u lo n g -P etit’schen G esetz e n tsp ric h t in d er Tiefe ihres W esens d erjen i­

gen d er A norganism en nicht. H ier tre te n die T em p eratu rän d eru n g en nach einfachen G esetzen d e r W ärm eleitung ein, dort sind es verw ickeltere V orgänge, in denen w iederum die M usku­

la tu r eine w ichtige Rolle spielt. E s sp rich t sich dieselbe darin a u s, dass die M uskulatur in

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leb en d en T h ierk ü rp e r so lange vor den gleichen E inflüssen zu schützen, bis sie ihnen selb st un terliegt.

H e rr P rofessor C a s p a r y zeigt vor: 1) eine riesige fast walzige weisse Kartoffel, d eren S p ie la rt n icht angegeben war, von 190 Mm. Länge und 86 bis 105 Mm. Dicke, m it m eh reren seitlichen Auswüchsen, an Gew icht fast 3 P fd. (1440 Gram m ) schwer, eingeschickt vom G ast- w irth K rü g er in Dubeningken, K reis G oldap; 2) eine grosse weisse W asserrübe (B rassica R apa L.), eingesch ickt von H errn G u tsb esitzer F ritz R eu te r au f L upken, K reis Jo h an n isb u rg . Sie ist seitlich etw as zusam m engedrückt und endet u n ten in fünf fast fäch erartig gestellte, an Dicke wenig unterschiedene W urzeln, von denen die beiden seitlichen u n te r einer stark en K rüm m ung dem ungetheilten obern S tück der R übe angedrückt sind. In E ngland wird eine K ran k h eit d er W asserrübe, bei d er sich m ehrere W urzeln entwickeln, die ab er zugleich m it K nollenbildung an den W urzeln und V erküm m erung im Ganzen verbunden ist: „F in g er und Z ehen“ (fingers and toes G ard. Chron. 18-19, 58) genannt. D am it scheint d er vorliegende F all nichts zu thun zu haben. 3) Prof. C aspary legt eine kleine zierliche neue Alge vor:

M erism opedium Ileitenbachii Casp. aus dem Teich von P re sb e rg , H errn L ie u te n a n t W ilvo- din g er-P resb erg , K reis Goldap, gehörig, unterschieden von M eris. violaceum de B rebisson durch die tiefrosige F a rb e und dadurch, dass die Tafeln n u r aus 2 — 16, höchstens 32 Zellen bestehen, w ährend Meris. viol. Fam ilien h at, die m eist aus 32— 64, ja 128 Zellen und m ehr gebildet sind. 4) Prof. C aspary th eilt m it, dass er im H e rb st 1873 m ehrere der W urzel­

knollen m it L aubsprossen, welche d er W rucke entnom m en waren, die er 1873 der physik.- ökon. G esellsch aft vorlegte, und die dam als ihm von H errn R eitenbach-P lickcn zu gesandt w ar (S chriften der physik.-ökon. G esellschaft 1873 S. 109 f f ) , in Töpfe m it E rd e eingepflanzt habe und d araus neue Pflanzen zu ziehen versucht. E tw a ein D utzend solcher Knöllchen w urde au f zwei Töpfe vertheilt. E s wuchsen die W urzelsprossen etw as h e ra n , gingen ab er alle bis auf einen gegen das F rü h ja h r 1874 hin zu G runde. D ieser eine Spross entw ickelte sich jedoch zur kräftigen, wenn auch nicht hohen Pflanze, w urde ins freie L and gepflanzt, erlan g te eine G rösse von etw a 1 */„ F u s s , blühte und tru g auch S am en, welche vorgelegt w erden. Sie sollen gesäet w erden, um zu sehen, ob die K ran k h eit der M utterpflanze sich in den A bköm m lingen fortsetzt. E s ist das e rste Mal, so w eit dem V ortragenden bekannt, so­

wohl dass solch knolliger W urzelausschlag L aubknospen trug, als auch, dass eine solche z u r blühenden und fruchttragenden Pflanze herangezogen ist. 5) Prof. C aspary spricht dann ü b er die verschiedenen Form en der stigm atischen Scheibe der gelben M ummel (N uphar luteum Sm .), die e r lebend von viel m ehr als 100 F u n d o rten in D eutschland, F rankreich, Belgien, E ngland, Schweden und L appland im Laufe von m ehr als 20 Ja h re n u n te rsu c h t h at. Die Schw ankungen d er Form betreffen den R and d er stigm atischen Scheibe, ihre Fläche, ihre M itte und die stigm atischen S trah len . D er R and is t entw eder ganz oder etw as buchtig, wobei denn die vorspringenden L appen m eist zwischen die stigm atischen S tra h le n fallen, oder ist selbst, jedoch höchst selten, etw as gekerbt, vielleicht u n te r E influss von N u p h ar pum ilum . Die Fläche der stigm atischen Scheibe ist entw eder zwischen den stigm atischen Strahlen eben, n icht gefurcht (form a isostigm a), oder in seh r seltenen F ällen überall oder theilw eise scharf gefurcht (form a holcostigm a). Zwischen der nicht gefurchten F orm fand sich einmal in d er nassawer F o rst im Torfsce östlich vom W ege zwischen N assaw en und T heerbudc eine F ru ch t,

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die zwischen allen stigm atischen S tra h len eine scharfe F u rch e h a tte und som it eine A nnähe­

ru n g an N u p h ar pum ilum Sm. bot. Die stigm atischen S trah len hören m eist vor dem R ande d er Scheibe auf, und zw ar in einer E ntfernung, welche J/ 2— 2 M al die B reite des S trah ls is t (form a brachyactis), oder sie gehen in seltenem F a lle bis zu r K ante des R andes (form a m acractis), letzteres z. B. theilw eise im See von W ittin n en bei Lyck; die S trahlen sind ferner m eist lineal oder u m g ek eh rt eiförm ig-länglich, und b e rü h ren sich n icht (form a eleu th eractis), oder sie b e rü h ren sich in seltenem F alle seitlich , bisw eilen d er ganzen L änge nach (form a sym phytactis), so z. B. im Jesirgnosee bei Grczybau, K r. B erent, im B ukow ker See bei A lt- Paleschken, Kr. B erent, im See Bobrowo bei K itnau, K r. G raudenz. Die stigm atischen S trah len sind auf der Spitze entw eder ab g eru n d et (form a vulgaris), oder daselb st dreizahnig (form a trid e n ta ta ), le tzteres z. B. im See von K itnau, K r. G raudenz. Die M itte d er stigm atischen Scheibe ist m eist trich terfö rm ig spitzw inkelig und sch arf v e rtieft (form a m esoxygonia), bis­

weilen so tief, dass die Tiefe des T rich ters bis auf die H älfte d e r H öhe des F ru ch tk n o te n s oder der F ru ch t, oder selb st tiefer hinab geht (form a urceolata), z. B. im See von Szittno bei B riesen, Kr. Culm. Die trich terfö rm ig e V ertiefung is t a u f d er Oberfläche m eist g la tt und gelb in d er B lüthe, oder grün und glänzend in d er F ru c h t (form a m esolam pra), oder m it d e r fast papillösen m atten, rauhen O berflächenbildung der stigm atischen S trah len bedeckt und in der F ru c h t b rau n und m att, wie korkig, gleichsam eine F o rtse tz u n g d er O berfläche d er stigm atischen S tra h le n (form a m esoscotaea), z. B. im See Bobrowo bei K itnau, K r. G raudenz.

In seltenem F all trä g t die flachvertiefte glänzende M itte d er F ru c h t einen braunen, schwach erhabenen H öcker (form a m esocyrtus) z. B. einzelne F rü c h te im See ( hlebowo bei K itnau, K r. G raudenz, im grossen S e lm e n t-S e e bei L y ck , oder die M itte d er stigm atischen Scheibe der F ru c h t is t flach und g eru n d et v ertieft (form a m eso b o th ru s), z. B. im Bobrowro -S e e bei K itnau. E ine Com bination d ieser Form en kom m t öfters vor, und dieselbe Pflanze bleibt sich n ic h t gleich. Zum Theil m ag dies Schw anken frü h e re r B asta rd iru n g m it N u p h ar pum ilum zuzuschreiben sein, die ab er län g st überw unden w ar, d a sich nie in den geschlechtlichen V erhältnissen eine S tö ru n g aufweisen liess, welche in den ersten G enerationen des B astard s bei den Pflanzen sich stets vorfindet.

H e rr Prof. D r. B e r e n d t h a t eine Sektion d e r geologischen K arte (G um binnen-G oldap) eingesandt, welche vorgelegt wird m it dem B em erken, dass an derselben noch eine K o rre k tu r zu m achen ist, d a h er sie wohl e rs t im F e b ru a r zur V ersendung kom m en wird.

Sitzung am 5. Februar 1875.

Im Anschluss an einen frü h e r gehaltenen V o rtrag b eric h te t H e rr 0 . T i s c h l e r über die neuesten E rd b ebenuntersuchungen von L asaulx in Bonn. E in g rö sseres G ebiet um Aachen w urde von E nde S ep tem b er bis Anfang D ezem ber 1873 von ü b er 20 E rd stö sse n e rsc h ü tte rt;

den C ulm inationspunkt bildete ein ziem lich heftiger und weit sich v e rb re ite n d er am 22. Ok­

tober. U eber diesen letzteren liess sich nun ein ziem lich um fangreiches B eobachtungsm aterial zusam m enbringen, so dass L asaulx sich an eine B erechnung wragen konnte, in derselben W eise, wie Seebach es m it dem thüringischen E rd b eb en 1872 v ersucht h atte. Z unächst m ussten die Z eitangaben seh r genau g e p rü ft, g esich tet und au f eine N orm alzeit red u cirt

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Aachen n eb st U m gegend m ehrere gute B eobachtungen gem acht w aren, so konnte das vor­

liegende M aterial schon bei W eitem m ehr G enauigkeit bieten, als das von Seebach benutzte.

D urch Z eichnung d er Isoseisten konnte das E picentrum , wie in früheren F ällen, m it ziem licher G enauigkeit bestim m t w erden, näm lich 1 Meile nördlich von A achen bei Pannenheide, dicht an d er p reu ssisc h -h o llä n d isch en Grenze. D em nächst u nternahm L asaulx die Seebach’sche C o n stru ctio n , nach w elcher die E n tfernungen d er ersch ü tte rten P u n k te vom E picentrum als Abscissen, die Z eiten als O rdinaten aufgetragen w erden. Im idealen F a ll sollen die so e r­

h alten en P u n k te a u f einer H yperbel liegen, welche den M oment d er E rsc h ü tte ru n g , die w ahre Fortpflanzungsgeschwindigkeit und die Tiefe des E rdbebencentrum s ergiebt. Im vorliegenden F alle wichen die P u n k te von einer solchen L inie im m er noch ziem lich bedeutend ab: doch ]e°te L. durch die am genauesten festgelegten eine Curve und fand für die F ortpflanzungs­

geschw indigkeit 2,25 und fü r die Tiefe 1,5 Meilen. Um die G enauigkeit der R esu ltate zu prüfen, liess er noch die besten B eobachtungen vom Prof. K ortum nach der M ethode der kleinsten Quadrate berechnen. Die G eschw indigkeit stellte sich dann im M ittel als 2,67 Meilen h eraus, die Tiefe seh r abweichend als 0,69. Die W ahrscheinlichkeit, dass die Tiefe geringer als 5 Meilen, ist 50 : 1, dass sie g erin g er als 6 — 250 : 1. Man kann also als sicheres Re­

s u lta t dieser U ntersuchungen n u r aussprechen, dass die E rsc h ü tte ru n g im m er noch innerhalb der festen E rd rin d e stattg efu n d en haben m uss, w elcher H ypothese ü b er die Beschaffenheit des E rdinneren m an auch anhängen mag. Diese A rbeit, welche auf G rund eines verhältniss- m ässig guten B eobachtungsm aterials nach allen Seiten gründlich au sg efü h rt is t, zeigt die Grenzen d er G enauigkeit, bis zu welchen m an m it der bis je tz t angew andten M ethode der Z eitbestim m un g gelangen kann. Um w eiter zu kom m en, ist es daher durchaus n ö th ig , an m öglichst zahlreichen S tationen selbstthätige In stru m e n te aufzustellen, welche die E rsc h ü tte ­ rungszeiten m it g rö sste r G enauigkeit angeben. D er V ortragende schliesst m it B eschreibung der von Seebach und L asaulx zu diesem Zwecke vorgeschlagenen Seism om eter.

D arauf sp rich t H e rr S te u e r-In s p e k to r S t i e m e r ü b e r die M oosbrüche insbesondere den Z ehlaubruch bei T apiau. Die gem äss G esetz vom 21. Mai 1861 bew irkte V eranlagung z u r anderw eiten R egelung der G ru n d ste u er b ie te t z u r K cnntniss u n serer Provinz ein so reiches M aterial und giebt a u f G rund am tlicher u nw iderlegbarer F eststellu n g en so reichen Stoff zur E rk e n n tn iss der darin w altenden V erhältnisse, wie B eides b ish er n ich t bestanden hat.

D er R egieru ngsbezirk K önigsberg en th ä lt zufolge d er am tlichen Z usam m enstellung d er E r g eb n isse d er G ru n d ste u er-V eran la g u n g in runden Zahlen:

1,084,09!) H e k tare A cker,

8,280 G ärten,

248,384 W iesen,

206,327 W eide,

421,842 W aldungen,

47,671 W asse r (n u tzb are P rivatgew ässer),

3,820 Oedland,

2,020,423 H ek tare w irts c h a ftlic h n u tz b a re und ertragsfähige kommen :

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25,170 - vollständig ertragloses Unland,

40,529 - W ege (C hausseen, E isen b ah n en ) zum öffentlichen V erkehr, 8,044 - W a sse r (F lüsse, Bäche, E ntw ässerungs-K anäle),

17,036 - Hof- und B austellen, S täd telag en un d H au sg ärten ,

2,111,202 H e k ta re = 414V i Q u a d rat-M eilen is t d er G esam m t-F lächcninhalt des R egierungsbezirks K önigsberg.

Die 25.170 H e k ta re U nland, m it den 2,020,423 H ek ta ren ertra g sfä h ig er und ste u e r­

p flichtiger F läch e verglichen, ergeben circa i 1/* P ro zen t als vollständig ertrag slo s bei d e r V eranlagung angesprochenes U nland.

D ieser enorm e P ro zen tsatz von U nland b ild et in einem D epartem ent, dessen B estim ­ m ung zufolge A cusserung an h o h e r Stelle d er A ckerbau und n ich t die In d u s trie ist, einen so dunkeln Fleck, dass m eh r L ich t vielleicht M anchem erw ünscht sein dürfte. Ich erlau b e m ir d esh alb , die R esu lta te m einer B eobachtungen und siebenjährigen F o rschungen in N ach­

stehendem m itz u th e ile n :

4,620 H e k ta re dieses U nlandes fallen auf die K reise Fischhausen und Memel, sind also im grossen G anzen Düne, w ährend d e r R est von 20.550 H e k ta re m it A usnahm e von verschw indend kleinen F lächen als Mooü-

bruch daliegt.

E s fallen hiervon nach erw äh n ter am tlicher Quelle:

2.300 H e k ta re auf den K reis P r. E ylau = ca. 2 p C t. d er ertragsfähigen Fläche des K reises,

9,880 - a u f den K reis L ab iau = ca. 9V3 pCt. d er ertragsfähigen Fläche des K reises,

6,460 - a u f den K reis M emel — ca. 8 pCt. d e r ertrag sfäh ig en Fläche des K reises,

560 - au f den K reis W ehlau — ca. V3 pCt. d er ertragsfähigen Fläche des K reises,

1,350 - vertheilen sich a u f die übrigen 15 L a n d k reise unseres D e p a r­

tem en ts und ist d er P ro zen tsatz gegen die ertragsfähigen L ie ­ genschaften derselben w eniger abnorm .

D iese M oosbrüche sind m it verschw indend kleinen A usnahm en in fiskalischem B esitze und gehören z u r V erw altung d er Königl. F o rsten . In diesen sind die H auptkom plexe folgende:

7.300 H ek tare d e r sogenannte grosse M oosbruch am kurischen H aff, K reises L abiau,

1,500 - die M uppiau im D ru sk en er F o rstrev iere, 2,330 - d e r Z ehlaubruch im G auledener F o rstrev iere,

110 - d e r sogen, grosse M oosbruch im Im te n e r F o rstrev iere.

4,371 - d e r A u g stu m al- und Schw engelbruch im K loschener Reviere, 193 - d er C u rau er B ru ch im F o e d ersd o rfer R eviere,

Sa. 15,804 H ektare, welche einen jäh rlich en N utzen von 855 Mk. bringen.

Die fiskalischen F orstkom plexe, in denen diese 15,804 H e k ta re M oosbruch liegen, ent­

h alten m it A usschluss d er Acker-, W iesen-, W eide- un d H ofraum flächen:

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circa 45,494 H ek tare m it 26,982 Thlr. G ru n d ste u er-R ein e rtrag ; obige M oosbruchfläche m it 45,804 - als nicht bestandenes U nland in Abzug g eb rach t bleiben 29,690 H ek ta re m it W ald bestandenes A real und bilden die M oosbrüche ü b er 33 pCt.

der G esam m tfläche dieser Reviere.

In v o rstehender N achw eisung aus d er F o rstverw altung sind gegen die V eranlagung zu r G ru n d steu er betreffs dieser genannten R eviere:

2.082 H ek tare M oosbruch m ehr nachgew iesen, da bei le tz te re r n u r circa 13,722 - als vollständig ertrag slo s angesprochen sin d ; in diesem P lus von

2.082 - liegt d er oben erw ähnte E r tra g von 855 Mk. jä h rlich = 0,41 Mk.

pr. Hekt.

D iese nu tzb aren Theile d er M oosbrüche sind theils die R änder, welche noch krü p p el- luiften H olzbestand haben oder etw as S treu n u tzu n g bieten, theils w ird d er N utzen in E rm a n ­ gelung besseren M ateriales aus T orfstich gezogen.

E in vollständig un g en u tzter M oosbruch ist d er vier Meilen von K önigsberg, im K önig­

lichen F o rstrev ier G auleden belegene Z ehlaubruch.

Eine unabsehbare w eite Fläche, von N orden und Osten sanft, von Süden und W esten schroffer an steig en d , ohne jed es L eben und ohne alle Bew egung — eine U nendlichkeit von grössestein Reize für den N aturkundigen, den L aien ab er n ie d e rd rü c k e n d -tra u rig stim m end.

Wo der B ruch sich überlassen blieb, ist er der H auptsache nach m it Calluna, E rio - phorum, A ndrom eda bestanden, in welche an d ere wenige Pflanzen, hin und wieder auch eine verkrüppelte B irke und Tanne eingesprengt sind.

D er durch B ra n d k u ltu r geü b te R aubbau ist n u r auf einer verschw indend kleinen Fläche am nordw estlichen R ande vor circa einem M enschenalter versucht. H ier ist jede V egetation g e tö d tet und d er B ruch liegt, seiner M oosdecke b erau b t, wie geschunden da!

In der N ähe des feste n , sta rk lehm igen B ruchrandes sieh t m an S puren a lte r K u ltu r­

versuche, welche sichtlich d aran scheiterten, dass von dem B ruchboden v erlangt wurde, ohne ihm etwas geben zu können.

E in Blick au f die G en era lstab s-K arte w eist genügend nach, wie C hausseen und W ege weit um den B ruch herum und diesen ängstlich m eidend geführt werden m u sste n , um seine betreffs der P assage ste ts se h r zw eifelhafte U m gebung auch zu verm eiden, und so k ann die B egrenzung im N orden durch die K önigsberg - E y d tk u h n er E isen b ah n , im O sten durch die Chaussee von T apiau nach F rie d la n d , im Süden durch die C haussee von F ried lan d nach Dom nau, im W esten durch die C haussee von D om nau über U derw angen nach G uttenfeld an ­ genom m en werden. In frü h e rer Z eit ist von Sechshuben nach K aem m ersbruch, q u er durch den B ruch von O sten nach W esten eine W interbahn benutzt, um den W eg von A lienburg nach K önigsberg abzukürzen. Häufig vorgekom m ene U nglücksfälle haben diesen W interw eg schon seit M enschengedenken aufgeben lassen.

Von den lebhaften A bgrabungen, welche die G e n e ralstab sk arte im nordw estlichen Theile nachw eist, sind in W irklichkeit n u r noch die U m fassungsgräben in durchaus unzureichendem Profile, ja n u r noch schwach erkennbar, vorhanden.

Die Oberfläche des Z ehlaubruches h a t die O rdinate 123, der tiefste von m ir erm itte lte P u n k t des festen U ntergrundes 102 über dem W asserspiegel d er O stsee, und liegt m ithin bedeutend höher, als das im N orden durch den Pregel, im O sten und Süden durch den Alle­

fluss, bis F rie d la n d dem nächst durch die A usläufer des Stablack bis Balga, im W esten durch das frische H aff begrenzte T errain.

S ch riften d er pliy9.-ükun. G esellschaft. J a h rg a n g XVI. b

(10)

D er U n terg ru n d des B ruches b esteh t aus blauem Thon, stellw eise so sta rk m it Kies besetzt, dass er durchlässig ist, und das von dem vollgesogenen Ptiesenschwamm successive abgegebene W asser grösstentheils den hohen S tand des G rundw assers in dem vorbezeichneten Theile d er Provinz m it seinen schädlichen, erkältenden Einflüssen und W irthschaftserschw er- nissen veranlasst.

J e n ä h e r dem Bruche, um so schreiender tre te n die grossen U ebelstände hervor, deren w esentliche Abschwächung, ja sogar vollständige H ebung doch so leicht zu bew irken ist, wie * ich s p ä te r nachw eisen werde.

Da Zahlen am unw ideiieglichsten sp rech en , habe ich eine Z u sam m en stellu n g ") d er­

jenigen seitens des grossen G eneralstabes ih re r H öhenlage nach bestim m ten 90 P u n k te ge­

geben, welche m ir als in dem oben begrenzten T errain liegend b ekannt gew orden sind. Die G rösse dieses T errains b erech n et sich überschläglich au f 20 Q uadratm eilen. Die G esam m t- sum m e dieser 90 H öhenbestim m ungen b e trä g t 7131 F uss, die D urchschnittshöhe also 7 9 l/4 F u ss, wobei erw ähnt w erden m uss, dass säm m tliche 90 P u n k te au f die höchsten Stellen ih re r U m ­ gebung gelegt sind, das dazwischen liegende, h ier allein in B e tra c h t kom m ende F lachland

*) Des t r i g o n o m e t r i s c h e n P u n k t e s Nr. Nächste Ortschaft.

Höhe in Fuss.

Nr. Nächste Ortschaft.

Höhe in F uss.

| Nr. Nächste Ortschaft.

Höhe in Fuss.

Transport 2824 i Transport 5021

1. Kreis Friedland. 30. Oberwalde 76 60. Patersort 42

1. Eiseubath 116 31. Zobpen 65 61. Rippen 77

2. Stockheim 139 32. G enslack 96 62. W iedkeim 57

3. Sommerfeld 115 33. Starkenberg 108 63. W olitnick (53

4. Schwönau 106 34. Liedersdorf 86 64. Kohlholz 91

5. desgl. 121

6. desgl. 106 III. Pr. Eylau. V. Königsberg.

7. Kl. Schönau 101 35. Cämmersbruch 100 65. W aldhof 115

8. desgl. 106 36. Lawdt 102 66. Ottenhagen 199

9. Dietrichswalde 80 37. Jesau 77 67. Gr. Börthen 61

10. Wommen 92 38. desgl. 67 68. Löwenhagen 15

11. Hansfelde 106 39. Gr. Car winden 74 69. Friedrichstein 70

12. Kar sc hau 60 40 Lichtenfelde 115 70. Guttenfeld 64

13. Heinrichsdorf 115 41. Schultitten 70 71. Schönmohr 112

14. Frierlland 84 42. Schrombehnen 55 72. Charlottenhof 107

15. desgl. 91 43. Tharau 76 73. Mahnsfeld 121

44. Grünhof 35 74. Lichtenhagen 64

II. Kreis Wehlau. 45. Gr. Bajohren 19 75. desgl. 47

16. H auptgestell am Zehlau 46. P ackerau 92 76. desgl. 41

bruche Forst Gauleden 137 47. Struwe 24 77 Gollau 48

17. Kühnbruch 108 48. Karlshof 88 78. Bergau 60

18. Albrechtsheide 95 49. Liepnicken 47 79. Prappeln n5

19. Kampenbruch 107 50. Globuhnen 83 80. Warth en 6

20. H answ alde 94 51. Tykrigehnen 69 81. W aldburg 6h

21. Gundau 83 82. Seepothen 66

22. Gross Engelau 91 IV. Heiligenbeil. 83. Jäskeim 86

23. E ngelshähe 82 52. Conradswalde 90 84. desgl. 32

24. Jägersdorf 79 53. Perwitten 74 85. W es dehnen 95

25. Paterswalde 9S 54. W argitten 22 86. Kobbelbude 36

26. H auptgestell Rosengar­ 55. Praussen l l r, 87. desgl. 11

ten Forst Imten 124 56. Poerschken 36 88. Neuendorf 46

27. Neu W ehlau 82 57. Pocarben 59 89. Ludwigswalde 73

28. Rowa u 30 58. Brandenburg 81 90. desgl. 79

29. Biebersw alde 76 59. Hoppenbruch 96 Summe 7131

Latus 28‘24 Latus 5021

mithin die Durehschnittshöhe gleich 7 1 3 0 :9 0 79,223 Fuss rheinl. über dem W assersp iegel der Ostsee.

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also noch bedeutend tiefer liegt, und um so m ehr durch das von diesem vollgesogenen R iesen­

schwamm abgegebene G rundw asser leidet.

Ob und in wieweit die W asserläufe des P reg els und der Alle den u n terird isch en L au f des D ruckw assers aus dem Z ehlaubruche u n te rb re c h en , m uss ich u n e rö rte rt lassen und will n u r b em erken: dass die M oosbrüche von Süden nach N orden in einem b ish er nicht e rg rü n ­ deten Zusam m enhange zu stehen scheinen, m öglichenfalls also die W irkung des D ruckw assers aus dem Z ehlaubruche sich bis an das kurische H aff erstreck t.

B eobachtungen h ierü b er anzustellen, w erde ich nicht unterlassen, sobald sich G elegen­

heit bietet. Da, wie nachgewiesen, der Z ehlaubruch bedeutend höher als das weite um lie­

gende T errain, eine B ergkuppe bildend, liegt, ist es natürlich, dass er sein nicht durch den U n terg ru n d abfliessendes W asser oberhalb nach allen Richtungen d er WTindrose abgiebt.

Is t die Oberfläche gefroren, so ist die W asserabkunft bei plötzlichen sta rk e n N ied er­

schlägen oder bei Abgang des Schnees eine ra p id e ; ist die Oberfläche nicht gefroren, so sau g t dieser Riesenschwam m von 163 Millionen S ch achtruthen = 725 M illionen K ubikm eter Moos m it g rö ssester Vehemenz alles N iederschlagsw asser auf, lä sst es durchfiltriren, sich m it der u n ter dem Moose lagernden 4 —5' stark en schlam m artigen H um usschicht verbinden und e rs t am d ritten Tage presst das G ewicht der vollgesogenen bis 15' stark en M oosschicht am nied rig er belegenen R ande die d o rt vorlagernde syrupähnliche M elasse durch die M oosschicht und h in ter dieser kom m t nach ferneren 2 Tagen das tief braun gefärbte W asser so lange, bis das vom Moose weder gehaltene noch von den durchlassenden Stellen des U ntergrundes abgeführte W asser abgelaufen ist.

W ie bedeutend das vom Moose gehaltene W asserquantum is t, bew eist das Factum , dass 6 M eter hohe und bis 3000 Q -M eter D urchschnittsfläche habende k lare W assersäulen, also M assen bis 18,000 K ubikm eter = 18 Millionen K ilogram m 360,000 C entnern auf d er H ohe des Zehlaubruches, n u r vom Moose gehalten, belegen sind, deren Oberfläche m it d er sie um gebenden Moosfläche fast gleich steh t. Man ersieht hieraus die G rösse der H a a r­

rö h rch en k raft, denn diese allein trä g t die L ast.

E ins dieser W asserbassins w urde durch einen G raben angestochen und um t */3 M eter g e s e n k t Vier Tage nach V erdäm m ung des G rabens m it Moos w ar das B assin w ieder bis zum R ande gefüllt. Da kein N iederschlag stattg efu n d en , m uss das als E rsa tz eingetroffene W asserquantum von ca. 4000 K u b ik - M eter = 400,000 K ilogram m = 80,000 C entnern von dem um liegenden M ooskörper abgegeben oder durch K apillarkraft gehoben sein.

Das vom Z ehlaubruche abfliessende W asser geht dem Alleflusse durch die Schwöne und den Pietzkergraben, dem P regel durch das Kuhfliess und den G ilgengraben, dem frischen H aff durch den Frischingfluss zu.

Am Ivuhfliesse liegen die W asserm ühlen zu F alk en h o rst und Zim m au, an dem A ufstau des (Tilgegrabens die K ellerm ühle zu L inkehnen, an dem Frischingflusse die M ühle zu U der- wangen. S ä m m t lic h e Mühlen sind als bedeutend leistungsfähige W erk e bekannt.

M it A usnahm e derjenigen in U derw angen haben diese M ühlen vor dem Zehlaubruche noch in O berteichen W asserreservoirs liegen, deren gegenw ärtige B edeutung für die W erke, nach den eingebundenen Profilen, in Folge V ernachlässigung der Becken seh r untergeordneter N atu r ist. Trotzdem ab er thun dieselben das Ihrige zur noch grösseren V erw ässerung der U m gegend und erw eitern die eigentliche Bruchfläche zu einer V ölkerscheide en m iniature, da gegenüberliegende O rtschaften n u r au f d re i- bis vierfachen Umwegen zu erreichen sind.

Hugo von K linggräf beschreibt den B au der in diesen Brüchen wuchernden M oosgruppe, die G a ttu n g Sphagnum , wie folgt:

b *

(12)

D er Stengel ist eine Axe m it unbegrenztem W achsthum , w eitläufig b e b lä tte rt und hat d ich tb e b lä tte rte in einer S pirale stehende A este m it begrenztem W achsthum . Die Aeste th eilen sich dicht am Stengel in m ehr oder w eniger Zweige (eine E ig en th tim lich k eit, welche im ganzen Pflanzenreiche nicht m ehr beobachtet is t), von denen ein Theil w agrecht ab steh t und dann bogenförm ig h e ra b h ä n g t, d er andere Theil h ä n g t schlaff am Stengel herab, diesen m eh r oder w eniger einhüllend. Die jü n g sten A este sind an d e r Spitze des Stengels in ein K öpfchen zusam m engedrängt, w erden e rst beim w eitern W achsthum ausein an d erg erü ck t und den änd ern gleich. — N eben dieser E rdknospe des Stengels entw ickelt sich häufig ein S eiten ­ sp ro ss, welcher zu einem d er M utterpflanze gleichen Stengel ausw ächst, w eshalb eine aus dem M oospolster losgelöste Pflanze gabelig ^ e th e ilt erscheint. D er Stengel ist äu sseiiich von einer m eistens m ehrfachen R indenschicht g rö sser Zellen, welche im trockenen Z ustande Luft, im feuchten W asser führen, b ed eck t; dann folgen lang g estreck te enge Holzzellen und in d er M itte das aus lockeren Zellen gebildete M ark. Die Zweige zeigen einen gleichen innern B au, jedoch is t die R indenschicht m eistens n u r aus einfacher L age von Zellen gebildet und finden sich ausserdem theilw eise frei ab ste h e n d e , gekrüm m te am freistehenden E nde offene leere Zellen, sogenannte R etortenzellen, welche eine wichtige Rolle zu spielen scheinen.

W urzeln h a t ein Sphagnum n u r in frü h ester Jug en d und seh r s p ä rlic h ; die erw achsene Pflanze ist vollständig w urzellos, eine E ig en th ü m lic h k eit, welche kein and eres Moos aufweist. Die Form der B lä tte r schw ankt von Eiform zur schm al lanzettförm igen, sie bestehen aus einfacher Z ellenschicht jedoch von zw eierlei A rt; e rste n s: lange, enge, im D urchschnitt m eist dreieckige Zellen, welche m it lebendem Z elleninhalt, C hlorophyll, gefüllt sind und zw eitens: w eite ton­

nenförm ige n u r m it L u ft oder W asser gefüllte Z ellen, deren W ände noch häufig durch R e­

sorption durch lö ch ert sind und rin g - oder spiralförm ige V erdickungsschichten zeigen. Die F orm und O rdnung d iese r Z ellen arten ist se h r verschieden bei den verschiedenen G attu n g s­

a rte n und is t n u r für die beschreibende B otanik von W ichtigkeit. D er eigentliche L ebens­

prozess des B lattes findet n u r in den Chlorophyllzellen s ta tt, die ä n d e rn , hyalinen Zellen dienen n u r als R eservoire für W asser. Die m ännlichen B lüthentheile, A ntheridien, sitzen in den B lattachseln d e r Zweige, die weiblichen B lüthen an d er Spitze, und ist für die F o r t­

pflanzung d er Sphagna durch eine grosse Z ahl von Sporen gesorgt. D urch den anatom ischen B au, die grossen porösen Zellen und besonders durch die herabhängenden Flagellenzw eige sind die Sphagna im S tande, das W asser, in welchem sie wachsen, weit ü b e r sein Niveau zu heben, sowie die F eu ch tig k eit der L u ft zu absorbiren. Sie wachsen in dichten schwellenden P o lstern u n te r fortw ährender V erlängerung der S tengel, w ährend sie am G runde m eistens ab sterb en und bei günstigen V erhältnissen sich in T orf verw andeln. B e tra c h te t man diese P o lster näher, so b em erk t m an, dass an den R ändern u n unterbrochen W asser h erabsickert, welches eine schm ale Sum pfzone bildet. — D ass das Moos in diesen B rüchen rap id e wächst, ist dadurch erw iesen, dass die sonst sich niedrig h altende C alluna vulgaris bis sechs F uss lange Stengel im Moose birgt, welche deutlich dafür s p re c h e n , dass die Pflanze gegen ihre N a tu r dem nachw achsenden Moose voraneilen m usste, um den zu r L ebensfähigkeit ih r erfor­

d erlichen Connex m it L u ft und L ich t zu u n te rh a lte n .

Die Torfmoose wachsen in E u ro p a vom höchsten N orden bis an die Alpen und P y re ­ n äen sowohl in E benen wie im G ebirge; in den südlichen L än d ern n u r in den k älteren lvli-

m aten entsprechenden H öhenlagen d er G ebirge. D as ganze nördliche Asien ist überreich an S p h ag n u m -V eg etatio n . In Africa sollen sich im A tlas n u r wenige Spuren zeigen, ab er am Cap sind m ehrere A rten bekannt. U eberreich ist A m erika an Sphagnen, von den arctischen R egionen kom m en sie bis L ouisiana und F lo rid a, also bis zu einem subtropischen Klima auch

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in der E bene vor; in Mexiko, den w estindischen Inseln und im tropischen S üdam erika sind sie B ew ohner d er G ebirge und steigen e rst im S üden wieder in die E bene hinab. Im W ei­

teren verweise ich au f den am 20. D ezem ber 1872 in d e r L ite ra ria zu M arienw erder gehal­

tenen V o rtrag , welcher in der altpreussischen M onatsschrift, herausgegeben von R. Reicke und E. W iehert B and X I H eft 5 und 6 Seite 433 bis 455 abgedruckt ist und nicht n u r Bryologen, sondern Jederm ann, d er für den T orfreichthum u n serer Provinz sich in teressirt,.

zum N achlesen dringend empfohlen werden m uss.

In geognostischer H insicht will ich n u r noch d a ra u f aufm erksam m achen, dass diese Hochm oore die bei weitem grössesten A nsam m lungen von Kohlenstoff in d er A lluvialperiode bilden. A nnähernd dürften d am it n u r noch die A nsam m lungen von Treibholz in den a r k ti­

schen M eeren zu vergleichen sein ; d er S u rtu rb ra n d auf Island dürfte durch fossiles T reib ­ holz bestehen.

Die K ohlenstoffansam m lungen in den selbst tropischen U rw äldern scheint dagegen g a r nich t in B etrach t kom m en zu können, weil die V erw esung und V erflüchtigung d o rt eine g a r zu schnelle und n u r bei grö sser N ässe in sumpfigem Boden etwas verm inderte ist.

W enden wir uns zu den früheren geologischen Perioden, so finden wir in allen nep- tunischen F orm ationen K ohlenansam m lungen, die B raunkohlen in d er T ertiärform ation, die Steinkohlen als die, soweit bekannt, m ächtigste in d er alten, auf der U ebergangsform ation ruhenden Steinkohlenform ation. W ie haben wir uns die E n tsteh u n g dieser A nsam m lungen zu erk lären ? Aus Treibholz können sie im w esentlichen nicht b esteh en ; dem w idersprechen die aufrechtstehenden, zum Theil noch m it W urzeln versehenen Stäm m e, welche sich d arin finden. F ü r durch N aturereignisse v ersch ü ttete oder versenkte W älder sind die M assen zu gew altig, denn die heutigen gew altigsten W älder würden eine n u r verschw indend dünne K oh­

lenschicht liefern und nach den erhaltenen R esten übertrafen die B äum e der Steinkohlen­

form ation die gegenw ärtigen nicht an G rösse und M assenhaftigkeit. E s bleibt nach allen E rfahrungen also n u r die A nnahm e übrig, dass sie, unsern Mooren ähnlich, das E r z e u g n is einer Ja h rtau sen d e lang ununterbrochenen u n terg eo rd n eteren V egetation seien , welche durch W a sse r an der V erw esung v e rh in d ert wurde.

So wie das V orkom m en von H olzresten in unsern Torfm ooren niem als zu der An­

nahm e berechtigt, dass L e tz te re aus E rste re n en tstan d en sind, so wird m an sich wohl auch nicht täu sch en , wenn m an als die H auptm asse der Steinkohlen ebenfalls unbedeutendere V egetabilien, welche in M assenproduktion Vorkommen, vielleicht auch Moose annim m t.

Die Stäm m e der Cycadeen, Lycopodiaceen und K alam iten dürften bei den Steinkohlen dieselbe Rolle spielen, wie die Kiefern und E rlenstäm m e in unsern Hochm ooren. Die F a rre n , deren zahlreiche B lattabdrücke so häufig in den K ohlenschicfern gefunden worden, können u n te r ähnlichen V erhältnissen gewachsen sein, wie bei uns auf alten Mooren A spidium T he- lypteris spinulosum , cristatu m und andere. W ürden diese durch eine sich in Schiefer ver­

w andelnde Thonscnicht gedeckt, so w ären ähnliche A bdrücke fertig.

Die S phagnen, welche so frem d artig in u n serer heutigen Pflanzenw elt d a steh en , für einen U eb errest d er ältesten Z eit des E rdenlebens und vielleicht für den H au p tb ild n er der Steinkohle, wie unserer Torfmoore, zu h alten, wird dadurch hinfällig, dass die die Steinkohlen bildende V egetation nach den erk en n b aren R esten zu u rth e ile n , u n te r dem Einflüsse eines seh r heissen und feuchten K lim as, ähnlich dem au f unsern tropischen Inseln, gewachsen sein m uss, die Sphagnen aber zu r Z eit in d erartig e n K lim aten, wie oben erw ähnt, gerade fehlen.

— D ass die H auptbildner d er Steinkohlen Pflanzen m it ähnlichen hygroscopischen E igen­

schaften, wie unsere Sphagnen, gewesen, ist ziemlich zweiffellos, doch m üssen dieselben eine

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noch m ächtigere V egetation gehabt haben, denn auch unsere m ächtigsten Torfm oore, zu d er K onsistenz d er Steinkohle zusam m engedrückt, w ürden an M ächtigkeit nicht im E n tfe rn testen den bekannten Steinkohlenflötzcn gleichkom m cn. Sehen w ir die Kohlenflötze als u ralte Hoch­

moore an, so sind wir durchaus n ich t a u f die Sphagnen als U rbildner angew iesen, d a ein solcher histologischer B au nicht n u r bei den verschiedensten M oosgruppen, sondern auch bei höheren Pflanzen vorkom m t, wie die aus leeren Spiralfaserzellen bestehende W urzelhülle der tropischen Orchideen beweist. W as von den Steinkohlen gesagt ist, g ilt auch für die B rau n ­ kohle, obwohl bei dieser die verkohlten und bitum inösen Holzm assen noch viel häufiger als bei E rste re n sind. Die A nnahm e einer alleinigen H ochw aldvegetation z u r E rk lä ru n g ihres E n tsteh en s bleibt durchaus unzureichend und is t es zu beklagen, dass die Z a rth e it d e r an d e r­

weiten bedeutend überw iegenden Pflanzen w eder A bdrücke, wie die F a rre n , noch sonst e r­

kennbare R este, wie wir sie von vielen Bäum en finden, zurückgelassen haben, welche dem F o rsch er irgend einen A nhalt bieten. Das E rgebniss d er Forschungen in u n se re r Z eit w ird d er B erichtigung, n icht ab er d er V ernichtung unterliegen und kehre ich deshalb zu den Sphagnen zurück.

E ine w esentliche E ig e n tü m lic h k e it dieser Moose ist die W urzellosigkeit der erw ach­

senen Pflanzen; die Crescenz jed es J a h re s s tirb t zum W in te r ab und leg t sich horizontal n ie d e r; die Stengelköpfchen heben sich m it erstem ein treten d en T h a u w ctter und schieben neue Pflanzen in die Höhe, bis d er sp äte re WTin ter diese überaus d ich te, üppig w uchernde V egetation w ieder n ie d erle g t, a u f welche W eise in deutlich erk en n b aren Ja h re srin g e n m it d er Z eit diese unendlichen M assen erzeu g t werden.

W ird nun durch aufgetriebenes L aub und andere Pflanzenreste eine anderw eiter Vege­

tation günstige K rum e g eb ild et, so finden sich bald F rem dlinge e in , welche die Monotonie d er M oosbrüche u n terb rech en , deren E xistenz ab er eine durchaus küm m erliche und äu sse rst gefährdete ist. E s finden sich e rst an d ere Moose, besonders H ypna, dem nächst die ch arak ­ teristisch en M oospflanzen wie Vaccinium oxycoccos und uliginosum , A ndrom eda polifolia caly- culata, R ubus Cham aem orus, dem nächst kriechende Wreiden, Binsen, W ollgräser, R iedgräser, schliesslich L edum palustre, v erkrüppelte K iefern und Birken.

Die sich überall findenden grösseren und kleineren V ertiefungen, welche durch das d o rt üppig w uchernde S phagnum cuspidatum schön grün gefärbt erscheinen, m uss inan so rg ­ fältig um gehen. E s sind e rst neuerdings überw achsene B a s s in s ; die noch dünne D eckschicht ist durchbrüchig, und rettu n g slo ses V ersinken s te h t dem U nvorsichtigen in sicherer A ussicht.

D as auf diese unsichere S telle tre te n d e W ild, (ich selbst habe Elch und R eh dabei beobachtet) w irft sich beim D u rch trete n blitzschnell au f die b reite Seite und schiebt sich m it den Läufen u n te r Hilfe des G ehörns ü b er dieses unsichere T e rra in fort. Jed e s T h ier sp ran g , auf fes­

terem Boden angclangt, auf, b esah sich die gefährliche Stelle ringsum und ging dann e rst ab.

D as Moos im Z ehlaubruche h a t sich bereits w eit ü b er das eigentliche B ruchbecken ausgedehnt, Alles verschlingend und sicheren Tod bringend. E in e tra u rig e Z ukunft für das K önigliche F o rst-R ev ier G auleden, wenn nichts dagegen geschieht.

Die bis fünf M eter sta rk e M oosablagerung schw illt durch A ufsaugen von W asser m a m m a -a rtig an und sen k t sich dem nächst nach V erh ältn iss, wie sie das W asser abgiebt.

D urch diesen U m stand e rk lä rt sich die T hatsache, dass diese bedeutende Fläche b ish er ohne F orstk u ltu r liegen bleiben m usste, obwohl es an genügendem Anfluge, nam entlich am R ande, nicht m angelt. Diese H ebung d er B ruchoberfläche m it ihrem B estände s tö rt die Be- w urzelung d er B äum e fortw ährend, und zerre isst m it der oben nachgew iesenen enorm en K raft

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diese, sobald die W urzeln in den u n tern Schichten des B ruches noch eingefroren, also fest­

gehalten sind.

H ierau s e rk lä rt sich auch der U m stand, dass im eigentlichen M oosbruche die K iefer niem als höher als 1— 1 V.2 M eter wird und dann ab stirb t. Das langsam e, krüppelhafte W achs­

thum der B äum e ab er ist d er fortw ährenden S tö ru n g in d er Bew urzelung und deren anom ale w ellenartig gebogene Form dem H eben und d a ra u f ein tretenden Senken des T errains zuzu­

schreiben, wodurch die W urzeln aus den u n te rn Schichten in die H öhe gezogen und beim Senken n icht w ieder eingedrückt, sondern gebogen gelegt werden. Stäm m e von 4 bis 5 Cen- tim eter D urchm esser zeigten u n te r dem M ikroskope 50 bis 84 Jah resrin g e.

N achdem in V orstehendem dies tre u e Bild eines nicht unbedeutenden Fleckes E rd e in u n m ittelb arer N ähe K önigsbergs gegeben; nachdem bis ins K leinste die schädlichen E in ­ flüsse und deren W irkung au f u n v erh ältn issm ässig grosse Flächen nachgewiesen ist, d arf es gew iegten L andw irthen ü b erlassen w erden, nachzuw eisen:

in wie hohem G rade unsere a u f A ckerbau angewiesene Provinz durch d erartig e hochbelegene W asserm assen , welche sich m eilenw eit langsam un terird isch er- giessen, leidet.

Jedoch auch dem L aien ist es k la r, ein wie grosses B etriebsinventarium u n terh alte n w erden m uss, um die B estellung des A ckers in der kurzen U ebergangszeit von schwim m ender M elasse des B odens zum u n h an d tirb aren trockenen Lehm kloss zu erm öglichen und dass m it d er U rsache die Folgen aufhören.

N achhaltige, gleichm ässig fortschreitende K u ltu r ist die u n m ittelb are Folge h erg e stellter K om m u n ik ation !

D er von einer W asserb assin g ru p p e au f d er H öhe des Z ehlaubruches vor 4 Ja h re n gegen N orden aus P riv a tm itte ln gezogene G raben w eist d a ra u f hi n, dass als erste Kom m u­

nikation ein K anal h erg este llt werden m ü sste, um durch denselben E n tw ässeru n g herb eizu ­ fü h ren ; dem nächst e r s t k ann von W egebau die Piede sein.

E ine W egeanlage nach A rt derjenigen bei L auknen im grossen M oosbruche der k u ri­

schen H affniederung w äre h ier einstw eilen zwecklos, da es an Oasen im Z ehlaubruche fehlt, deren E rschliessung an zustreben ist und da es je tz t noch zu den grössesten S eltenheiten ge­

h ört, ohne h arte W interbahn durch die K önigliche F o rst bis zum Z ehlaubruche zu gelangen.

E s erw eisen sich h ie r auch w ieder die W asserm ühlen als unleidliches H em m niss der K ultur.

Bei der nachgew iesenen hohen L age des Z ehlaubruches ab er gegen die F o rst ist dessen K analisirung ohne B eein träch tig u n g der M ühleninteressen seh r g u t ausführbar, sie konnte b ish er ab e r wohl am K ostenpunkte sch eitern , weil eine rationelle V erw erthung des B ruches doch in zu w eiter F e rn e stan d und der grosse um liegende G rundbesitz seine Schädigung durch denselben entw eder n icht kan n te oder für unüberw indlich hielt.

E s w ar deshalb zu v ö rd erst die F rag e d er V erw erthung des B ruches resp. der darin ab g elag e rten P flan zen faser-Stoffe zu lösen.

E s liegen heute F a b rik a te vor, deren A bsotzfähigkeit a n e rk a n n t und die zweifellos erw eisen: die V erw erthung des aus den K anälen gehobenen B ruchbodens in d er P ap ier- und P ap p en fab rik atio n als billigstes und sachgem ässestes F ü llm aterial.

„L u m pennoth“ ! ist seit län g er als einem J a h rh u n d e rt d e r Schm erzensschrei aller P ap ierfab rik an ten und v eran lasste derselbe in M itte des vorigen Ja h rh u n d e rts schon den S u perintendenten Schäfer in N ürn b erg zu A nstellung seiner berühm ten, viel zu wenig ge­

k annten V ersuche, aus den verschiedensten V egetabilien P a p ie r h erzu stellen , auf welche F ach­

leu te nicht eingingen.

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