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Thorner Presse 1891, Jg. IX, Nro. 210

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» lb o i» A b o n u e m e n ts p re is

Borstädte frei ins H a u s : vierteljährlich 2 M a r k , monatlich 67

°U Sw ^?-ünum erando;

" " s frei per Post: bei allen Kaiser!. Postanstaltcn vierteljährl. 2 M a rk .

! i O P 'i c h 8 - / ,1, A u s g a b e

Uhr abends m it Ausschluß der S o n n - und Feiertage.

^ .... ...^

B ... —

Re dakt i on und Ex pe di t i on:

Katharinenstr. 204.

Fernsprech-Anschlnß Nr. 57.

Jnsertionspreis

für die Spaltzeile oder deren R aum 10 Pfennig. Inserate werden angenommen in der Expedition Thorn Katharinenstr. 204, Annoncen-Expedition „Jnvalidendank"

in B e rlin , Haasenstein u. Vogler in B erlin und Königsberg, M . Dukes in W ien, sowie von allen anderen Annoncen-Expeditionen des I n - und Auslandes.

Annahme der Inserate fü r die nächstfolgende Numm er bis 1 U hr mittags.

Mittwoch den 9. September 1891. IX . Iahrg.

Prinz Albrecht in Thorn.

e vor der auf gestern Nachmittag 5,17 U hr

^ ^ ^"kunst S r . Königl. Hoheit des P rinzen Albrecht o>/ "ogte eine tausendköpfige Menschenmenge durch

^ den Schmuck derselben zu betrachten. D ie

^ dem patriotischen S in n lebhaft bethätigt, um ihre

^d>ii,tz ^aste w ürdig zu präsentircn. B lum en- und zogen sich von Sims zu Sims, umrankten die

sK» j-V on Ehrenpforte reihend. Neberall wehten die

>^11, ,EN deutschen und preußischen Farben von den M it^e i den Fenstern. D e r T h o rn e r Schifferverein ,i. > , oße Oderkähne m it je zwanzig Flaggen und W im p e ln

^ ! § ^ f v l l ^ ^ " b e l und schwebten über den S tra ß e n , dadurch

- L "

e d ^ v e r t ä y n e m it ,e zwanzig Flaggen und W im p e ln H unweit der Eisenbahnbrücke m itten in der Weichsel

sl! "7?" Ankerverein hatte zwölf kleine beflaggte Kähne B ) itz ^ n d e n verankert und über die ganze Weichsel

!> !!,, m it Befestigung an den Kähnen gezogen. N u n E Verein heran, der Bczirksverein T h o rn des

^rbundeö (Krieger- und Landwehrverein T h o rn ,

^ E Culmsee und C u lm ), die fre iw illig e Feuerwehr und sicher, E" Gewerksemblemen die In n u n g e n , unter denen

!». knjsz ""Ung durch vie r berittene F ührer, darunter einen sich hervorthat.

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dann die gleichmäßig gekleideten Drewitz'schen Fabrik und zum Schlüsse das - E». die Oberklassen der hiesigen M itte l- und Elem entar-

»- - ° diese Korporalionen bildeten vom Stadtbahnhofe vvn^"l>e der Karlstraße ein ununterbrochenes S p a lie r, S den Emblemen, Bereinsfahnen und einer großen . A tz..^k>i^^hnen. H in te r dem S p a lie r stand eine unzählbare

^ sie T h o rn w ohl seit langer Z e it nicht gesehen hat.

K. ^oll E rw a rtu n g des M om ents, wo der fürstliche dar werden würde. A u f dem Stadtbahnhofe w ar

^ abgesperrt. D a n u r militärischer Empfang an- K ^ so waren dort n u r die Spitzen der M ilit ä r ­ es ^ Tk ^ n e ra llie u te n a n t von Lettow-Vorbeck, Komman-

^ "tt H e rr G eneralniajor von Brodow ski, Konim an-

^sa n te rie b rig a d e , und die persönlichen A djutanten,

^«i ü^ath ^ .^ k lo r des Eisenbahn - Betriebsam ts H e rr Re-

""scheuer erschienen. D e r Bahnsteig w ar bis

^ A m « Teppi chen belegt und m it Blattpflanzen

^>>1, PIan,.--c^llange w ar eine Ehrenpforte errichtet. A ls

^lli, ^b ke l. 3° Z u g einlief, erschien Se. K önigl. Hoheit der

«. 'll r .!. alsbald in der T h ü r des S alonw agens und D er Prinzregent, welcher

ß

E

V r»sch°7 alsbald in der T t

^ V ^ o is n . D r i t t e s demselben.

je-/ trug, wurde von den anwesenden Herren V »ä i,8 O E ß t; er reichte jedem einzelnen die Hand und

^ einige hnldvolle W orte. D a ra u f schritt er in

«L Excellenz des H errn Generallieutenant von

- AuSgange zu, wo die Fahnenkompagnie

I präsentirte und das dichtgedrängte P u b liku m

"M use ausbrach. Se. K önigl. Hoheit nahm m it einem von H errn Landtagsabgeordnetcn Meister- gezs>o "ten Wagen Platz, welcher von zwei feurigen

»en wurde. I n vier anderen Wagen folgten die

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UM Aug,, Zahn um Zahn.

Finanzwelt von H a n s v on A l l e n stein.

--- (Nachdruck verboten.) llt>' Handel«. Kapitel.

s / ^ lil?"lneh,^ "s>err und Banquier Tobias Wohlgemuth saß in

^!/ ^ ^ o, 1-i./ aULa?g«Npt-n Arl>->t«rlmrn<>i' nnv r»>in Klibrkib-ausgestatteten Arbeitszimmer vor dem Schretb- tz!., EL Buch gebeugt und rechnete, während das

^ , ,^la>,, ^ röthlich gebrochene Licht der Lampe mit

> Nia?,? , s^iuer hohen S tirn lag und die feinen Silber-

° T iZ ^ b ig e m Strahl überflog.

K gkvs.» Zim m ers wurde n u r durch das regelmäßige K ; ^ A/. s^i aus Eichenholz kunstvoll geschnitzten U hr unter-

^ gePm ^' slch die Ruhe m it dem einsamen A rb e ite rin

Nk. n des . ^ log der Lampenschetn auf den einzelnen ein^u^ch geläuterten Geschmack weder überladen -- ,^>k AitzdEi ^lchteten Zim m ers. A u f dem dunkelrothen

o " sanft!'«''«- w alten Bohnung des Eichenholzes . .sucht»« ^ Schimmern und am Goldrahm en der B ild e r

? ! ^ L ^ . A N , die breitete er neben sein Licht tiefe g a b e ln Auge zu d u r

^ X n ' ' der L Z « t wieder ein Zeichen von sich, daß sie . ""d in i e n t g e g e n e i l e , um ihre dunklen Sc t>'"»le/E Vera-ssOichem Maße über die Vergangenheit x U 'ltk r» s"g di. ii"? ^ werfen. M i t gedämpfter und feierlicher

^ > ^ . . ? r g ° b n i ? ^ ? ' ' ' u n t e r .

durchdringen vermochte.

entgegeneile, um ihre dunklen Schleier Ge-

es nicht, und wieder flog sein

in, k!^"des^ .b^eser anstrengenden A rb e it mußte ein

^ U e m .n B an q u ie r W ohlgemuth lehnte sich er- Arbeitsstuhl zurück und stiitzte das H a u p t

Herren des Gefolges, darunter Generallieutenant v. W interfeld, Chef des Stabes der 1. Armeeinspektion, Oberstlieutenant von M itzla ff und R ittm eister von Krosigk als persönliche Adjutanten.

I n Begleitung S r. K önigl. Hoheit waren ferner der komman- dirende General des 17. Armeekorps G enerallieutenant Lentze, der Kommandeur der 35. D iv is io n G enerallieutenant v. Kczewski und der Chef des Generalstabes des 17. Armeekorps Oberstlieutenant S p e rlin g . U nter Hoch- und H urrahrufen des P ublikum s passir- ten die Wagen die Feststraße bis zur Kom m andantur, wo Se.

K ön ig l. H oheit W ohnung nahm. D ie Herren des Gefolges m it Ausnahme des G enerallieutenants von W interfell», welcher bei H e rrn Berg Q u a rtie r bezog, erhielten in dem „Schwarzen A d le r" W ohnung. Abends kurz nach 9 U hr nahte von der C ulm er Esplanade her unter Fackelbeleuchtung der Zapfenstreich.

Bengalische Flam m en leuchteten den vier Kapellen der In fa n te rie - regimenter v. Borcke, v. d. M arw itz, des Fußartillerieregim ents und des P io n ie rb a ta illo n s auf dem Wege bis zur Kom m an­

dantur, wo elektrische Bogenlichtlampen den Platz erhellten und wo ein mächtiges von Flämmchen dargestelltes ^ m it einer darüber befindlichen Krone allgemeines Aussehen erregte. U nter Leitung des M ilitärm usikdirigenten H errn M ü lle r konzertirten nun die vier Kapellen etwa eine halbe Stunde. W ährend­

dessen erschien der Prinzliche Gast wiederholt auf dem B alkon, um freundlich lächelnd fü r die andauernden lauten H uldigungen des dichtgedrängt stehenden P ublikum s zu danken. Nachdem das „Abend­

gebet" offiziell den Zapfenstreich beschlossen, brachte das P u ­ blikum durch S ingen patriotischer Lieder, als deren letztes die

„W acht am R h e in " erklang, begeisterte spontane O vationen, die den P rinzen Albrecht noch mehrmals zum Erscheinen auf dem Balkon veranlaßten; diese unerwartete H uldigung, die von der Jugend ausging und zu einem allgemeinen brausenden Gesänge anwuchs, gefiel dem hohen H errn augenscheinlich ganz besonders.

Erst spät zerstreute sich die M e n g e , um dem hohen Gaste Ruhe zu gönnen. — Heute frü h konzertirte die A rtille rie ­ kapelle vo r der königlichen K om m andantur, während die I n ­ fanterieregimente! schon nach Lissomitz ausgerückt waren, um dort vo r dem Prinzregenten die P rü fu n g zu bestehen. Mannschaften der A rtille rie hatten Chaussee und Exercierplatz abgesperrt. Eine T rib ü n e gab den nicht sehr zahlreichen Zuschauern Gelegenheit, die Parade besser beobachten zu können. P unkt 8 U hr erschien P rin z Albrecht m it S u ite auf dem Felde, nachdem er vorher das reich m it Fahnen und G uirlanden geschmückte Mocker zu Wagen durch ein S p a lie r der Schulen, des Schützenvereins und des Personals der Born'schen Fabrik unter Jubelrufen passirt hatte. A u f dem Exercierfelde waren beide Jnfanterieregim enter angetreten und wurden von S r . K önigl. Hoheit beim Abreiten der F ro n t m it „G u te n M orgen, K am eraden!" begrüßt, was die Mannschaften m it „G u te n M orgen, Königl. H o h e it!" erwiderten.

N u n erfolgte unter den Klängen des Parademarsches der V orbei­

marsch in Kompagniefront, an welchen sich ein Gefechtsmanöver beider Regimenter gegen den durch eine Pionierkompagnie markirten Feind schloß. D er Fortgang des unter lebhaf­

testem Schtttzenfeuer vor sich gehenden Gefechts blieb durch Gelände und W a ld der Beobachtung durch das P u b liku m zum größten T heile entzogen. Nach der kurzen K ritik näherten

m it der Hand, die das A lte r bereits welk und runzelig gemacht hatte. S e in blaues Auge, das unter verw itterten Lidern hell und voll geistiger Frische in die W e lt sah, hatte einen sorgenvollen vergrämten Ausdruck angenommen, die L in ie n auf der hohen, ge­

wölbten S t ir n vertieften sich und ein bitterer Z ug spielte um die festgeschlossenen dünnen Lippen.

Während der G reis starr vo r sich hin sah, ohne daß sich eine M uskel seines Antlitzes merklich verändert hätte, tauchten vor seinem geistigen Auge die Zahlenergcbnisse auf, die er eben durch mühsame geistige A rb e it erhallen hatte. E r überrechnete sie wieder in vielfachen Zusammenstellungen, aber es w ar im m er dasselbe trostlose Resultat, welches schon in seinem Geheimbuche stand, eine einzige Z a h l auf der falschen S eite des Buches hatte das Gleichgewicht in der B ila n z zerstört. N un stieg der alte erfahrene Kaufm ann tief in den Schacht seiner Erfahrungen, m it klarem Verständnisse fü r seine Lage prüfte er lange jede M öglich­

keit, durch entschiedenes Handeln den Knäuel von Zahlen so zu zertheilen, das sich das Ergebniß anders gestalten möchte, aber es w ar unmöglich.

E in tiefer Seufzer kam über seine Lippen.

W ä h re n d e r sann und wieder sann, irrte n seine Gedanken plötzlich von den Zahlen ab, denn der Geist des Menschen lenkt gern in ruhigere Bahnen ein, ohne daß sein H e rr es merkt, wenn er seine mühsame A rb e it zu verrichten hatte und S tunden hindurch n u r Handlangerdienste leisten mußte, um dieselben T h a t­

sachen der Em pfindung und der Erkenntniß auf mannigfachste Weise einzuprägen. E in dumpfes und eigenartiges G efühl legte sich wie ein Schleier über seine Seele. Unklare Empfindungen und Gedanken stiegen auf, nicht als Schmerz, sondern als eine Lostrennung von dem Geleise seines alltäglichen Denkens.

Tastend irrte sein Geist in die Unendlichkeit, aber er kehrte zurück und schuf eine fremde doch bekannte Gestalt. E r trennte sich gleichsam von dem geistigen Ic h des greisen T rä u m e rs, füllte die Gestalt im Lustreich m it seinem Wesen und wurde schließlich zum eigenen Konterfei. D e r Geist sah den G reis im Lehnstuhle sitzen und er sprach n u r zu der gebrochenen

sich die Kolonnen wieder dem freien Felde und d cfilirte n vor P rin z Albrecht in Regimentskolonnen, da« mittlerweise herangerückte P io n ie rb a ta illo n in Kompagniefront. Nach been­

deter Uebung hielt Seine Königliche Hoheit der P rinzrcgent an die Regimenter kurze Ansprachen, in welchen er seine höchst e A n e r k e n n u n g m i t d e r A u s b i l d u n g d e r M a n n s c h a f t c n , besonders der strammen H a ltu n g und dem Gefechtscxercieren ausdrückte. Se. K önigl. Hoheit sagte, er werde persönlich Ge­

legenheit nehmen, S r . M ajestät dem Kaiser von dem trefflichen Zustande der Brigade Bericht zu erstatten. M i t einem „A d ie u , Kam eraden!", welches die Mannschaften m it „A d ie u , K önigl.

H o h e it!" erwiderten, verabschiedete sich P rin z Albrecht und fu h r in Begleitung S r . Excellenz des H e rrn Kommandanten G eneral­

lieutenant v. Lettow-Vorbeck im offenen Wagen über die R in g ­ chaussee nach F o rt I, welches er eingehend besichtigte, und dann nach T h o rn zurück, überall am Wege ehrfurchtsvoll be­

grüßt und freundlichst dankend. A u f dem neustädttschen M arkte hatte sich wiederum zahlreiches P u b liku m versammelt, welches den hohen Gast m it H uldigungsrufen empfing. D e r in Aussicht genommene Besuch der S t. Jocobskirche, der S t. Marienkirche und des Rathhauses mußte der vorgerückten Z e it wegen unter­

bleiben. Nach kurzer Rast in der K om m andantur, während welcher die Artilleriekapelle im Thorwege konzertirte, bestieg Se.

K önigl. H oheit in B egleitung S r . Excellenz des H e rrn Kom m an­

danten und gefolgt von seinen A djutanten den W agen, wobei er von einer jungen Dame eine Rose huldvoll entgegennahm. D ie F a h rt nach dem Hauptbahnhofe wurde wiederum m it Ju b e l begleitet. D e r Hauptbahnhof w ar m it D raperien, Laubgrün und Fahnen prächtig geschmückt. D ie A b fa h rt nach B e rlin , welche m it dem fahrplanmäßigen Zuge um 1 2 '/^ U hr m ittags erfolgte, wurde durch das am Bahnhöfe harrende P u b liku m zu einer glänzenden Abschiedshuldigung fü r Se. K ön ig l. Hoheit.

Generalfeldmarschall P rin z Albrecht von Preußen hat die Herzen der T h o rn e r Bevölkerung im Fluge gewonnen. Seine nim m er­

müde Freundlichkeit wurde allenthalben gepriesen, und so dürfen w ir am Schlüsse der Festtage die Zuversicht aussprechen, daß gerade dieser Hohcnzoller die Hingebung fü r unser Herrscherhaus hier aufs neue gefestigt und dam it S r . Majestät dem Kaiser den erfolgreichsten Dienst erwiesen hat.

AokiLische Tagesfchau.

D ie K a t s e r m a n ö v e r bei S c h w a r z e n « u sind vorüber.

D as gestrige letzte M anöver, welches von 8 U hr morgens bis 10 U hr dauerte, ve rlie f trotz des strömenden Regens äußerst glänzend. Nach einem energischen Vorstoß der beiderseitigen Reserven ließ der Kaiser Franz Josef das M anöver abblasen.

H ie ra u f hielten beide Kaiser Ansprachen an das Offizierkorps, in welchen sie den T ruppen höchste Anerkennung zollten und in denen die Waffenbrüderschaft der österreichisch-ungarischen und deutschen Armee Ausdruck fand. Am 11 U hr ritte n die Majestäten in B egleitung des P rinzen Georg von Sachsen und sämmtlicher Erzherzöge, von einer zahlreichen S u ite gefolgt, nach der Eisen- bahnhaltcstelle Allenstein, wo Kaiser W ilh e lm nach herzlichster Verabschiedung von dem Kaiser Franz Josef, dem K önig und P rinzen Georg von Sachsen und den Erzherzögen um ^ 1 2 U hr

Gestalt, die ihn m it glanzlos gewordenem Auge ansah: „W e iß t du noch, wie du als armer Waisenknabe in die fremde S ta d t kamst?

D u hast Noth leiden müssen, bittere Lebensnoth, und nicht selten pochte der Hunger m it knöchernem F inger an die T h ü r deiner armseligen Behausung. D u mußtest arbeiten, schwer arbeiten, aber du warst n u r ein kleinstes Rad des gewaltigen mechanischen A pparats eines großen kaufmännischen Betriebes.

M a n hatte dich als L ehrling angestellt, ohne dich nach den M itte ln zu fragen, die d ir zum Lebensunterhalte zur Verfügung standen. D as geringe mütterliche E rbtheil langte n u r bis gegen das Ende des d ritten Jahres und als das Letzte verbraucht w ar, da kamen Kum m er und S orge, N oth und Elend und schlichen sich in dein Herz, um es frühzeitig zu verbittern und die milderen Gefühle erstarren zu machen. Z u m Lernen warst du in dem Hause des großen Kaufm anns, dessen Schiffe auf allen Meeren der W e lt schwammen, dessen Name in In d ie n ebenso geachtet w ar, wie an der Goldküste A frika s, ln S id n e y, New- Uork und den weltbeherrschenden Handelsstädten Europas. W er aber in der W e lt lernen w ill, der darf nicht auch verdienen

«ollen, das ist eine Regel, unter der sich jede junge K ra ft beugen muß.

A ls d ir dein V o rm und, in dessen Hause du dein kleines Vermögen verzehrt haltest, kurz und hart den Bescheid gegeben hatte, daß es ihm selbst sauer genug würde, seine K inder durch das Leben zu bringen, und er nicht noch dich umsonst weiter ernähren könne, da hieltest du noch eine Z e itla n g S ta n d , denn der Weg, auf den dich die Macht der Umstände zwang, w ar fü r dich nicht leicht zu gehen. Endlich w ar der letzte Hoffnungs­

faden zrrissen, alle deine Verwandten hatten d ir die T h ü r gewiesen, und doch hattest D u versprochen, den Lebensunterhalt zurückzu­

zahlen, wenn du dein viertes Lehrjahr bestanden hättest und dann Geld verdienen würdest. S ie hatten dich starr angesehen und waren, jeder seinem Charakter folgend, entweder kalt und höflich geblieben, oder sie hatten roh und verletzend geantwortet.

(2)

nach München abreiste. — Kaiser W ilh e lm , der König und P rin z Georg von Sachsen hatten am letzten S o n ntag dem Erzherzog Albrecht einen Besuch abgestattet und daselbst an einem großen seldmäßigen äHormer ckinatoiro theilgenommen. Während der T a fe l brachte Erzherzog Albrecht folgenden Toast a u s : „Gestalten Ew. Majestät, daß ich namenö der hier versammelten kaiserlichen und königlichen Offiziere der Freude Ausdruck verleihe, die zwei erlauchten Monarchen, Verbündete unseres allergnädigste» H e rrn , in unserer M itte verehren zu dürfen, und da fü r uns S oldaten das Heer unzertrennlich ist von dem obersten Kriegsherrn, auch das brave deutsche Heer m it einzuschließen. Hoch Se. Majestät der deutsche Kaiser und König von Preußen! Hoch Se. Majestät der K önig von Sachsen! Hoch das tapfere deutsche H e e r!"

Kaiser W ilh e lm antw ortete: „Kaiserliche H oheit! Ich verbinde m it dem Danke fü r die W o rte Ew. kaiserl. Hoheit den Dank an S e. Majestät den Kaiser, daß er die Gnade hatte mich ein­

zuladen den M anövern seiner Armee beizuwohnen. Es e rfü llt mich m it wahrer Befriedigung, in m itte n der braven österreichisch­

ungarischen T ru p p e n , M ein e r Kameraden, zu weilen. Ic h erhebe das G la s auf Se. Majestät den Kaiser, auf die Armee, auf Se. königl. H oheit den Erzherzog Albrecht, den Höchstkomman- direnden! Hoch! nochmals Hoch! zum drtttenmale hoch!"

D e r S i n g e r ' s c h e N o t h s t a n d s a n t r a g bei der B e rlin e r Stadtverordneten-Versam m lung w ird noch nachträglich durch die in N r. 205 des „V o rw ä rts " veröffentlichte Q u ittu n g über die im M o n a t August eingegangenen P a r t e i b e i t r ä g e treffend gekennzeichnet. Trotzdem nämlich, wie bekannt, in den Reihen der „Genossen" zu allen möglichen Zwecken und unter allen erdenklichen Vorspiegelungen die fozialdemokratische Sammelbüchse fast täglich umgeht, hat dennoch der Parteikasfierer Bebel das Vergnügen, über rund fast 32 000 M a rk q u ittire n zu können.

M a n beachte w o h l: fast zweiunddreißigtausend M a rk gesammelt innerhalb vier Sommerwochen! E in großer Posten freilich be­

findet sich d a ru n te r: „A u s dem ehemaligen nördlichen B e­

lagerungszustand-Gebiet. P uttkam er, was meinst D u ? 23 9 6 3 ,1 2 M a rk ? " Es ist aber bekannt, daß die Hamburger „Genossen"

stets die größten Beiträge liefern. I m übrigen indessen w ird das „A rbeiterelend" noch ganz besonders durch die Thatsache be­

leuchtet, daß eine ganze Anzahl der Parteibeiträge aus „Fest­

überschüssen" oder aus „amerikanischen A uktionen" stammen.

S o brachte in B e rlin ein H a m m e r s t i e l 5 M a rk und in Osnabrück eine S a r d i n e den gleichen B e tra g ! W enn die A rbeiter fü r dergleichen A llo tria das Geld zum Fenster h in ­ auswerfen können, dann kann man getrost über das von H errn S in g e r (!) beklagte „A rbeiterelend" zur Tagesordnung über­

gehen.

V o n dem bekannten e n g l i s c h e n S o z i a l d e m o k r a t e n T o m M a n n berichten Londoner B lä tte r eine bemerkenswerthe Aeußerung. Derselbe erklärte sich als den entschiedensten Gegner einer zahlreicheren V ertretung der A rbeiterpartei im P arlam ent.

Es wäre wett zweckmäßiger, die befähigteren P arreim itglieder vom Parlam ente fern zu halten und ihre T hätigkeit in den Dienst der P arteiorganisation zu stellen, denn im Parlam ente würden dieselben regelmäßig von den Liberalen erkauft und machten alsdann allen V orlagen Opposition, die nicht von ihren G önnern ausgingen oder gebilligt würden.

Noch im m er treiben in I r l a n d die Mondscheinler ih r Unwesen. S o überfielen am Freitag Abend fü n f maskirte und bewaffnete M ä n n e r bei R ow lö N unan, in der Nähe von M e e lin , den Aufseher einer Pachtung namens Jo h n C ollins, schlugen ihm mehrere Zähne ein und verbrannten seine Lippen, w orauf sie ih r Opfer auf dem Platz liegen ließen. M a n glaubt, daß es sich um einen agrarischen Racheakt handelt, da die frühere» I n ­ haber der Pachtung, über welche C ollins Aufseher ist, von ihrem G utsherrn e x m ittirt worden waren.

A us W a r s c h a u w ird der „P o s t" vom gestrigen Tage ge­

meldet: D ie Nachricht österreichischer B lä tte r, daß binnen zwei Wochen in Warschau und Umgebung T ru p p e n in Stärke von 150 000 M a n n eintreffen würden, ist nach hiesigen maßgebenden militärischen Kreisen lediglich auf eine beabsichtigte große T ruppen- revue zurückzuführen, die zwischen Warschau, M o d lin u n d Z g ie rz stattfinden soll. D ie von den B lä tte rn gezogenen politischen K om binationen zerfallen demnach in sich.

D e r B a u der großen s i b i r i s c h e n E i s e n b a h n geht auf ein amerikanisches Kapitalistcn-Konsortium über. I n Wladiwostok

S o zogst du den Schluß, daß verwandtschaftliche Gefühle über Haupt n u r Lügen seien.

Kaum den Knabenjahren entwachsen, machtest du schon E rfahrungen, die dein Herz und Gemüth verbitterten. Endlich mußtest du zu deinem P rin z ip a l, dem reichen Handelsfürsten gehen, denn er ließ alle großen und kleinen Fäden des Betriebes durch seine Hände laufen. D u klagtest ihm deine N oth, während der K aufherr ruhig weiter B riefe durchlas und Bemerkungen an den Rand schrieb. A ls du verlegen und stammelnd vor E r­

regung und Scham geendet hattest, da stand der P rin z ip a l auf und ging auf einen großen eisernen Schrank zu, in welchem Akten über Akten lagen. M i t kundigem G r iff nahm er eine blaue M appe heraus und schlug sie auf. K a lt zeigte er auf einen Kontrakt m it deiner und deiner todten M u tte r Unterschrift:

„ S ie wollen jetzt eine Bedingung dieses Schriftstücks brechen, das S ie unterschrieben haben, das ist nicht kaufmännisch korrekt und nicht ehrenhaft gehandelt; ich kann in meiner F irm a nicht Leute brauchen, die leichtsinnig ihren Namen unter ein S c h rift­

stück setzen; S ie konnten sich berechnen, ob I h r E rbtheil vier Jahre hindurch reichen würde oder n ich t!" - - D er B anquier stöhnte bet diesen W orten seines anderen Ichs abermals, während sich ein glimmender Funke des Haffes in sein Auge stahl. M i t seinem geistigen Ic h sah er leinen Geist verkörpert, m it seinem geistigen O h r lauschte er weiter den W orten seines Gegenüber und dieses quälte, von der E rinnerung unterstützt, sein Herz und seine Empfindungen m it vergiftetem Stachel.

„ D i r w a r bet den W orten des K a u fh e rrn ," sagte der Geist w eiter, „alles B lu t aus den Wangen gewichen, du wolltest deinem P rin z ip a le sagen, daß du vor drei Jahren das Leben noch nicht gekannt hättest, du empfandest, daß deine Lage auch auf einen Fehler seinerseits zurückzuführen sei, ohne deine Gedanken auszu- sprechen, denn in dem Augenblicke w ar d ir die Tragw eite der herben W orte noch nicht klar. A ls aber der Geldfürst an den Schrank ging, um d ir einige Goldstücke hinzulegen, wie man sie als Almosen giebt, aber nicht demjenigen, der Lohn fü r seine

find bereits amerikanische Ing e n ie u re eingetroffen, um sich m it den Baubedingungen bekannt zu machen.

D e r K ö n i g v o n R u m ä n i e n ist am S o n n ta g im strengsten Jncognito in V e n e d i g eingetroffen und vom Herzog von Genua und den Spitzen der Behörden am B ahnhof empfangen worden. D er Herzog von Genua begrüßte den K önig am W aggon und geleitete denselben zur Gondel des H otel D a n ie li.

Dem Vernehmen nach hat der g r i e c h i s c h e F i n a n z ­ m i n i s t e r K a r a v a n o s seine E n t l a s s u n g eingereicht. D ie Gründe zur Demission sind nicht bekannt.

D ie e rs te n a m e r i k a n i s c h e n S c h w e i n e p r o d u k t e werden frühestens in sechs Wochen auf den deutschen M a rk t kommen können. Z u r Vorgeschichte der Aufhebung des E in fu h r­

verbots w ird noch berichtet, daß die Regierung der V ereinigten S taaten von Amerika dem auswärtigen Amte m itgetheilt hatte, daß am 1. September die in ihren Einzelheiten dem auswärtigen Amte bereits bekannte und den deutscherseits erhobenen Forde­

rungen entsprechende Fleischuntersuchung in K ra ft treten würde.

D a ra u f sei dann die Aufhebung des Verbots am 3. September erfolgt.

D e r „N ew york H e ra ld " meldet aus S a n t i a g o , dem nordamerikanischen Gesandten Egan sei eine Depesche des Staatsdepartem ent in W ashington zugegangen, nach welcher er die Kongreßjunta als die thatsächlich bestehende Regierung Chiles anzusehen habe.

Deutsches Meich.

B e r l in , 7. September 1891.

— D as Befinden S r . Majestät des Kaisers ist andauernd daß vortrefflichste.

— Ih r e Majestät die Kaiserin w ird sich am 10. ds. nach Kassel begeben und dort m it dem Kaiser am nächsten Tage zu­

sammentreffen.

— Se. königl. Hoheit der Regent von Braunschweig, P rin z Albrecht von Preußen, w ird morgen Abend in B e rlin erwartet und gedenkt einige Tage hier A ufe n th a lt zu nehmen.

— D er Kaiser hat an die G em ahlin des bei dem M anöver in Kaltenborn verunglückten M a jo rs Grasen von der Goltz ein eigenhändiges Beileidsschreiben gerichtet, in welchem er m itth e ilt, daß alles, was ärztliche Kunst vermag, geschehen solle, um den G rafen am Leben zu erhalten. D ie behandelnden Aerzte hoffen, den Schwerverletzten in drei bis vier Wochen soweit wieder herzustellen, daß er das P fa rrh a u s in Kaltenborn verlassen kann. G ra f v. der Goltz nebst G em ahlin find im neuen P a la is oft gesehene Gäste.

— Nach der „N a tio n a l-Z tg ." kann es als zweifellos be­

trachtet werden, daß im preußischen E ta t fü r 1 8 9 2 /9 3 die Gleichstellung der Lehrer an den staatlichen höheren Schulen im Gehalt m it den Richtern erster Instanz vom 1. A p r il 1892 an von der Regierung w ird vorgeschlagen werden.

— D ie fü r nächstes F rü h ja h r geplante allgemeine Fleilcherei- Ausstellung kommt nicht zu S tande, wenigstens hat die B e rlin e r Schlächterinnung m it Rücksicht auf die ungünstige Z e it beschlossen, sich von dem Projekte vollständig fern zu halten.

— D e r deutsche Stellmacher- und W agnertag hat seine Verhandlungen beendet. D e r Vorstand wurde u. a. bevollmäch­

tig t, an Stelle der fremdländischen Wagennamen deutsche B e­

zeichnungen zu vereinbaren. D ie B e rlin e r S te ll- und Rade­

macherinnung stiert heute das Fest ihres 350jährigen Bestehens.

— D ie nach Bremerhafen zurückgekehrte württembergische Spitzbergenexpedition b rin g t trotz der kurzen Fahrzeit stattliche Sam m lungen aus der Fauna und F lo ra von Spitzbergen und der Bäreninsel, sowie M in e ra lie n und ethnologische Gegenstände m it, die, wie verlautet, nach dem Museum in S tu ttg a rt über­

fü h rt werden.

— D e r Vorstand der sozialdemokratischcn P a rte i macht bekannt, daß der in E r fu r t abzuhaltende sozialdemokratische P a rte ita g wegen der sächsischen Landtagswahlcn vom 10. aus den 14. Oktober verschoben worden ist.

— Jüngst berichtete die „E m s -Z tg .", daß auf der Eisen­

bahnstrecke Aschendorf-Cluse von 300 aus Bochum dorthin ge­

schickten Schienen 72 Stück als „geflickte" ausgemustert worden seien; der Firmenstempel der Schienen zeigt den Aufdruck:

„ I V . 8 t. k o o lim n 1 8 9 0 ." D ie Annahme, daß es sich dabei um Schienen des „Vochum cr V e re in e" handle, t r if ft der „K ö ln .

A rb e it heischt, brach sich in d ir ei» G efühl B ahn, das d ir bisher fremd gewesen — Verachtung, die sich m it S to lz vereint, um unauslöschliche S p u re n im Gemüth zurückzulassen, aus welcher sich im Laufe der Jahre Haß entwickelt. Frühzeitig hatte ein hartes Schicksal dein Herz zerfleischt, nun zeigte es sich, daß die vielen W unden, welche schon vernarbt waren, Herz und S in n fester und stolzer gemacht hatten, daß aus der V erbitterung die erste K ra ft zu männlich kühnem Handeln entsproß. D u nahmst das Geld deines P rin z ip a ls nicht, sondern sahst ihn« n u r finster in die Augen, um ihm dann den Rücken zu kehren und ohne ein W o rt des Abschieds die Räume zu verlassen, wo du drei Jahre deines Lebens nutzlos geopfert haltest, denn du hattest d ir kaum etwas anderes als mechanische Fertigkeiten angeeignet.

Dem Kaufherrn w ar es nicht in den S in n gekommen, dich lernen zu lassen, du solltest n u r arbeiten. A ls du auf der S traß e standest, sahst du in das Getriebe der Menschen und ließest dich von ihm forttreiben. E lte rn lo s, heimatlos, obdachlos und halbverhungert entschlössest du dich in den nächsten Tagen dazu, das letzte Andenken an deine E lte rn , den goldenen T ra u ­ rin g deiner M u tte r zu veräußern. A ls du das Geld fü r den R in g in der Hand hallest, bemächtigte sich deiner ein eigenes Gefühl.

In s tin k tiv ahntest du, daß dem Geld Macht inne wohne, und diese Macht wolltest du d ir dienstbar machen. D u warst einem jüdischen Handelsmann nachgegangen, von dem es d ir bekannt w a r, daß er aus dem Lager deines P rin z ip a ls Thee, Kaffee und Zucker in größeren Posten eingekauft hatte, um dam it von Haus zu Haus zu gehen und zu handeln. D u beschlössest, diesem M anne nachzueifern, w eil d ir seine Erfolge leicht zu erringen schienen. D u konntest d ir n u r sehr wenig einkaufen und auf dem herrenlosen Dachboden, wo du zur Nachtzeit unterkrochst, verbergen. D u leimtest d ir dann aus Pappe und buntem P a ­ pier einen Kasten zusammen, denn bei deinem V o rm und, der Buchbinder w ar, hattest du manchmal helfen müssen, wenn du hungrig und müde aus dem Lagerraum der W e ltfirm a kamst, um d ir das Abendbrot, die warme Suppe zu verdienen. Es w ar d ir nie eingefallen, von all den schönen Sachen, die in den '

D er Firmenstempel IV . d e u te t^ . Z tg ." zufolge nicht zu.

auf die von einem bekannten Gegner des H errn Generaldirektor K öhler geleiteten „Westfälischen Stahus° ^

Wilhelmshafen, 7. September. D as Artillen ^

schiff „ M a r s " ist heute Nacht bei einem Manöver

gerathen. , .

Hamburg» 7. September. D e r „Kongreß fü r mter Recht" ist heute hier zusammengetreten und wählte " ' v >! „ Sitzung Professor v. B a r (G ö ttin g e n ) zum P rä M b, ^ Professoren B rusa ( T u r in ) und Lyon-Caen, letzterer ^ Rechtsfakultät P a ris , zu Vizepräsidenten. ^ ^ M . N r

Gotha, 7. September. Dem „ T h ü r . Tageblat

reist Herzog Ernst von K o b u rg -G o th a am 12. d.

T ir o l zu längerem A u fe n th a lt, der etwa bis Mitte

M o n a ts währen dürfte. , se^

München, 7. September. D e r hier zum ^ Sohnes, des Professors der Mechanik, weilende

Geschichte H. Grätz, Professor bonorariu8 an der l " "

B re s la u , ist heute plötzlich gestorben.____________

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- - 5 Ausland.

Rom, 7. September. D ie Mindereinnahmen

V e r gl a s , -

bei zwei M onaten des Finanzjahres 1 8 9 1 /9 2 im derselben Periode des vorigen Jahres betragen einnahmen 2,1 7 M ill. Lire.

Kopenhagen» 6. September. D ie kaiserlich Herrschaften, sowie die übrigen M itg lie d e r der F a m ilie trafen heute V o rm itta g hier ein und wV Gottesdienste bei. Nach demselben nahmen die schaften und die M itg lie d e r der griechischen K ö n ig s Dejeuner auf dem „P o la rs te rn " ein, die Prinzessi" "

dejeunirte m it den übrigen M itg lie d e rn des d ä n is c h ^ h ^ Hauses auf dem „O s b o rn e ". Nach dem Dejeuner ^ die Herrschaften zu S chiff nach Helsingör und von . Sonderzuges nach Fredensborg. Anläßlich des m orgig" ^ M tages der K ön ig in von Dänemark findet große Co"s

diner statt. A n letzterem werden auch die M in i!» '

Hofchargen theilnehmen. j„l»

Petersburg, 7. September. I m F in a n zm in n '^M i»

demnächst die Frage einer Roggenausfuhr über » und A u sfu h r von Roggenbrot und Roggenzwieb^ .

werden. , ^

Cetinje. 7. September. D e r Fürst von M ""

m it seiner G em ahlin und dem Erbprinzen etngetrofst^

N .

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Arovinzialnachrichten. L

C ulm , 7. September. (Abordnung. Pfarrstellenbesiv^ .ttl' Bürgermeister Pagels und eine größere Zahl Mitglieder vereins haben sich heute nach Thorn begeben, um am

theilzunehmen. — Die evangelische . .. .. . . . . ^ . . .

Prinzen Albrecht Villisaß, Diözese Kulm, besetzt worden.

ist mit dem bisherigen P fa rrv e l^ '

-n r iriri,, v. Vepremver. (unsere m a iy y a u s o a u a n g e i^ ^ ^ immer nicht so weit gediehen, daß der B a u in Angriff ge^^ ^

Briesen, 6. September. (Unsere Rathhausbauangeleg^tfi

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kann. Während die Regierung auf einem einstöckigen, zwecken dienenden Gebäude besteht, scheint der S tadt viel * zu sein, auch Wohnräume für einige Beamte einzurichten.

Deputation hat sich daher nach M arienw erder begeben, Regierungspräsidenten dieserhalb vorstellig zu werden. -ff

G raudern, 7. September. (Freudige Erregung) erg^'l per M itglieder unseres Kriegervereins, als die Kunde hier e i n ^ y ^ ' ^ solle sich heute Nachmittag zum Empfange des G e n e l^ ^ e N -^

Prinzen Albrecht von Preußen auf dem Bahnhöfe

bedeutender Stärke rnarschirte denn auck der Berein Ml» ' i>l>

hinaus und nahm auf dem Perron, wo sich auch eine ^ menge eingefunden hatte, Ausstellung. Gegen 3 Uhr

der Zug einsund alsbald verließ der P rinz, in deffen ^ l I nahm die Meldung des /Stadtkommandanten, G eneralm ajors ^ der kommandirende General des 17. Armeekorps, G e n e ra llik ^ lo r^ j/

und andere hohe Offiziere befanden, den Königlichen ^

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lieh sich die Reserve- und Landwehrosfiziere vorstellen, an I', ^ ^ freundliche Worte richtend, und schritt dann die lange Fr»"/

a d ; hier erkundigte er sich bei denjenigen alten KriegeU'^hs,, ^ Besitz von Orden und Ehrenzeichen ans den Feldzügen d, : 1866, 1870 und 1871 sind, nach den Truppentheilen,

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Iv '/O und 1871 sind, nach den Lruppentheüen,

gostanden, nach den Schlachten, die sie mitgemacht und ins" Apii ^ der Veranlassung zur V e rle ih u n g deS eisernen Kreuzes.

P fa rre r Erdm ann, welcher im französischen Kriege erhalten hat, und welcher auch längere Zeit in . gefangenschaft gehalten wurde, ließ sich der P rinz kurz die schildern. Bei Herrn Landrath Conrad erkundigte sich ^ ,i iiH den Ergebnissen der Ernte, und der H err Landrath konnte

großen Speichern deines P rin z ip a ls in Unmassen

lagen, das Geringste zu nehmen, auch wenn dich ,, M ,j>>

quälte, denn dein ehrenhafter V a te r hatte d ir das

geprägt: „W e r eine Stecknadel entwendet, ist e . / D ieb, wie der, welcher ein Goldstück stiehlt." , ,x >li>^

A ls am nächsten M orgen dein Pappkasten schmackvoll aussah, fülltest du einen T h e il ein und begannst deine W anderung.

deiner

Zuerst gingst du in die großen steinernen H ö"!' di».,r/

nehmen und zogst schüchtern die K lin g e l. M a n ^,id w undert oder entrüstet an, aber man verlachte d ich -^ vck.^>

r.

H>>. M itta g gekommen w a r, hattest du fü r keinen N

M i t deinem Unglück stieg aber deine Hartnäckigkeit, winden. D u gingst in die W ohnung des M itte "

erst als der Abend sich neigte, hattest du etwas, .^si sN zur Probe, — fü r zehn Silbergroschcn. D ein , d>' M'' aus achtzehn Pfennigen. F ü r einen Groschen

begannst du deine W anderung von neuem und k w ^ F T h ü re n der A rm en an. S ie verstanden dich bessi', ^ ^ des Tages hattest du schon mehrere Groschen vero> a» F B ro t, die sechs Pfennige kamen zu deinem kleinen

du in dem Täschchen auf der B rust trugst. Am " ^ f t e l

stolze Freude zog in dein Herz. A ls du deinen ^ - ^ Boden verborgen hattest, als du abermals n u r >ür g s e g .^

trockne« B ro d aßest und die K rum en h in a b w ü rg te n -^ . ^ der Gedanke a u f, ob nicht beharrliche W eiterarb^t ^ hje^ verdoppeln, verdreifachen, verzehnfachen könne. ^

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ginnen, aber es ging nicht mehr, es w ar schon s ^ Oeffnung

nutzen, um m it B le is tift

...-K K

setztest du dich auf deine S trohm atte und fingst " " des ,, A rechnen. D u erstauntest über die Fertigkeit, . ^ v Zahlengebilde beherrschtest und festhieltest und a ,„n gebnisse, daß nichts weiter dazu gehöre, u m « , reich zu werden, als festes, zielbewußtes H an°el ' ^ ^ g

8

Cytaty

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halten w ird, daß ein Befreiungsgesuch nicht mehr rechtzeitig eingereicht werden kann, muß spätestens bei Beginn der Kontrol-Versam m lung eine Bescheinigung der

M a n hofft, daß die Rettungskähne, die noch nicht alle eingetroffen find, noch einige gerettete Paffagiere an Land bringen werden.. Die Einsendung wäre

kratie auch die Kriege verdamme, so müsse man doch zugeben, daß die Sozialdemokraten, wenn sie zwischen zwei Kugeln sich befänden, kämpfen und nicht zugeben

N u n verfällt man leicht in den Glauben, daß auch andere, die seine Vorkenntnisse nicht besitzen, ebenso leicht sich das neue aneignen würden, während diese

Auch mit den Ausführungen dieser Arbeit waren die meisten Theilnehmer zufrieden, erklärten aber doch, daß sich die vorgeschlagenen M itte l inbetrefs der Erhaltung

bürgermeister Dr. Majestät den Kaiser eine Huldigungsansprache. Majestät der Kaiser erwiderte etwa folgendes: „Ich danke Ihnen sehr für die warmen und herzlichen

fahrt nicht bereitgestellt werden. Fuhrwerke, welche nach 7.15 Uhr nach dem Exerzierplätze fahren wollen bezw. von dort nach Thorn wollen, müssen durch die Culmer

D er Ernst der Regierung bekundete sich darin, daß wir uns einen ganzen halben T ag über die österreichischen Verhältnisse unterhalten haben.. Sehen wir mit