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Zeitschrift des Historischen Vereins für den Regierungsbezirk Westpreussen, 1926

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Academic year: 2022

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(1)

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bc0 tîifto rifd îc n D e re in s fu r ben

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ïte fe rta u . ~

(Eine Ijcim a tlid fe S tubie.

S8on G. SB e i n i tf e , SÜtarienmerber.

S ie ©efciiidjte bes » o ro rb e n s ritte rlid je n ©teuBens unb b a m it bie unferet engeren § e im a t ©om efanien ift, tote bei bem Sflangel an fd jrift*

litte n Uebetlteferungen n a tü rlid j, in tiefes S u n ie l g e fü llt.

SBoljl b irg t bie Grbe reiche SdiäBe a lle rle i ß u ltu re ta e u g n ifie ber SlltpreuBen, aber fie finb ni<i)t um fangreid) genug, um m eljr StuffdjluB ju geben a ls oberflädilidje Sttnfdjauungen ber S ä tig le it in Stelb UTlb SBalb, im K rie ge unb bei ber © e ftattung ber Soten. S ie fixier oiel*

geftaltete $ o la lu ltu r ift » e rb ra n n t, »erm obert, » e rfa u lt. G rft fe it bem G in tre ffe n ber D rb e n s ritte r fließen in U rlu n b e n unb G ljro n iie n bie Sladjridjten re id jlid je t, aber bas © ilb to irb burdj bie einfeitige Sin«

fdjauung ber o rb e n s ritte rlid je n 3 e it n id jt c b fe iti» , fonbern » e rje rrt uns ü b e rlie fe rt. Sod> ein allgemeines © ilb altpreuBifdjen fiebens ia n n fdjon entroorfen metben.

© on Käm pfen amifdjen ©reuBen unb © ölen im 11. unb 12.

lju n b e rt, bie bie $ e rrfd )a ft um bie SBeidjfei »erurfacl)te, m iffen m ir.

Slber bie ü b e rlieferte n Sîadjridjten finb fo unbeftim m t, bie S ä te n ein*

Seiner G reigniffe ungemiB, if ir ScfjauplaB n id jt feftftellb ar.

G rft nad) 1200 beginnt fidj bas S u n ie l p lidften . G tm a um 1210 unternahm G ^ riftia n , ein 3ifter8ien fe r © löndj beutfdjer S je rlu n ft aus bem polnifdjen ftlo fte r ßeino, m it einigem G rfolge © eieljrungsoerfudje an ber unteren Sßeidjfel a u f preuBifdjem Gebiete, m aljtfdjeinlici) u n te r bem SdjuBe unb m it U n tcrftü ^u n g bes pom m ereltifdjen fjeraogs

© teftm in. © on 3 a n tir aus, ber fjeraaglidjen © u rg an ber S übfpitje bes ßanbbteieds amifdjen ber heutigen Sîogat unb ber SBeidjfel, begann et a u f ber pomefanifdjen U ferfe ite feine © iiffio n s tä tig ie it, bie fo adjtbare G rfolge aufaumeifeit ^atte, baB ^5apft Jnnocena III. iljn 1215 p m

© ifd jo f »on © re u te n erljob.

3 lile G rfolge G ljriftia n s in ©om efanien unb im Ä u lm e r ßanbe m ürben » e rn te te t, a ls im barauffolgenben bie ©reuBen fic^

gegen bie einfefcenben © olonifierungsüetfudje ir ä ftig a u fle ljnte n unb u n te r tüchtigen p l j r e r n bie © öle n aus bem »on irrte n beanfprudjten Ä u lm e rla n b ljerausm atfen. G D riftia n s © U ten um $ ilfe in 3lom, feine

© orftellung en bei ben polnifdjen G roB fürften, feine itreuaaugsprebigten im heu tigen Keidje Ratten m o ljl ben G rfo lg , baB ßefaef ber SBeiBe,

l

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2 fein 33tubet Ä o n ra b non 2Jtafomien unb einen Ä re u 33ug gegen bie Sßreufjen unter 3Jieftroins Söhne S m a n to p o lt unb SBartisic gug Blieb ohne {eben © rfotg. D as 33orb 3 u ia u nad) Sßeften unb über D ljo rn ^ in a V e rtra g e bes Sjetsogs Ä o n ra b oon ÜJtafomii unb leitete bie beutfdje Sßieberbefiebelung 1 U m 1230 tonnte © Ijriftia n u n te r bem 5 ren 58rubets S m antopo lfs, neue 93etebri ißomefanien beginnen. 3 n ber Stäbe ber S SBeifjenbergen in bem ©ebiete Stipern, uiell S iiarienburg, erridjtete er feine bifdjöflidje g riffe n ben S it; bes SBifdjofs an, ais er am im Stogatmaffer bie Daufe oon Steubeieijri Siinbeten bie Äatbebrate an. Den SHfdjof | mo e t in fü n fjä h rig e r ©efangenfcbaft eine genofj. 2Bar biefer ©em altftretcb eine D rb e n s ritte r auf bem SBurgbüget Ä te in Q r S litte t m eidjfetabm ärts in bas ßanb ber ißr b urdj biefe D a t oeranta&t, m ollen m ir nit£)t fa lls beginnen fe it biefer 3 e it bie fernen ißomefaniens. Den SRittern fdjeint bas g ü ltig gemefen 3u fein, ja feine ©efangennc n id jt u n lie b gemefen, ba fie einen Ä ontu ßanbes unfcbäbliib gema<bt faben.

D as S a h t 1233, bas © rü itb u n g s ja b t SRarienmetber, le ite t bie © roberung ißotm 3 a h re fpäter ift bie ije rrfcb a ft bes beutfcb' bafj beutfdjen 3 u 3ü g le rn m eite fiattbgt tonnten.

I.

3

n ber Dtbensj«

2tm 29. J a n u a r bes Sabres 1236 mv SBalfe, bem erften ßanbm eifter in ißreu^e nen ijanbfefte ‘ ), bem ebten $ e rrn D i e t 33urg Älein=£lueben m it 300 fläm ifib en $ 3 D ö rfe rn oetlieben.

D tefet erfte preufjifcbe © ro fjgru nbbi ftam m te aus einem im $ilbesbeim er ©ebi * *) 1) D ie im Itrfunbenbud) oon spomefanien funbeit roer'ben ohne befonberen 9iadjmeis bert

*) Siebe 3. b. f). 33. lie ft 42.

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jeugten, ebelberrlicben © e r le b t e 1). ©eine B u rg Depenoto bei Burg»

b o rf ir»at bei B litte lp u n it feinet cmsgebeljnten B e d u n g e n , bie nach feinem lo b e (sto if^e n 1243 unb 1245) b is p m S a bte 1247 oon bem

$>ilbesbeimet SBifcftof a u fg e la u ft toaren. D ietrich ift 1230, 1231 unb 1234 in feiner H e im at amoefenb getoefen. C r to itb toabtf<beinIi<b 1232 unb 1233 in ^te u fte n llm fd ja u gegolten haben unb minbeftens 1235 bas © u t erhalten haben. D a et in O berem B la n n e sa lte r ftanb ift eine a itio e B e te ilig u n g am Ä tie ge ia u m anaunebtnen. Dem beut»

fben D tb e n — Sjermann B a lle flam m te aus bei S lltm a ri unb to itb jto e ife llo s toenn nicf)t ein B erroanb tet fo boeb ein B e ia n n te t Dietrichs getoefen fein — mußte ba ta n gelegen fein, ben etfabrenen fia n b to irt unb tooblbabenben B b lig e n fü r bie Urbarm achung bet neuettootbenen ßanbgebiete au getoinnen, fei es bureb Angebot befonbetet Borrecbte ober b illig e n Ä aufes recht toeiten ßanbbefißes. 3 b u felbft, bet m it bem ^ilb e s b e im e t B ifd jo f nicht a u f gutem £$iuße ftanb, teigte befto mehr bet b illig e © noerb eines fiirftlic b au nennenben Befißes.

D ie elfte B u rg a n la g e bet D rb e n s ritte r in Bom efanien, Ä le in Queben, toutbe ih m a ls S iß übergeben unb augleid) a ls S tü ß p u n lt bet Drbensmacbt. D as nabeliegenbe D o rf Diefenau, bas beute noch feinen Barnen trä g t, fa n n bam als noch nicht e jiftie r t haben, toeil es fonft — ich benfe an bie übrig en u ra lte n Breußenbörfer m it unbeut*

feben Barnen — ficher nicht nach ih m benannt toorben to ä re 2). D as D o rf D iefenau if t besbalb a ls eine © rü n b u n g bes beutfeben ©efchlechts Depenoto anaufprechen.

Gs erfebeint m is tig , a u f bie Sage bet B u rg £lein»Q ueben einau*

geben.

Bach bet ©renabeftim mung bet U tlu n b e oom Sabre 1236 unb ber Sjanbfefte ber S ta b t B fatien toe rbe r oom 3ab*e 1336 ift ohne Blühe ber D r t £lein»!Quebens feftaulegen. ©s la g auf bet nötblicben S e ite ber Bergfcblucbt, bie bie ©emeinbe B c lb ra m unb U nterberg oon ein»

anbei fbeibet. D ie Slngabe Döppens in feiner „©efebiebte oon B fa tie n to erbet“ auf ber ©renae bes b lu tig e n D o rfes B a ib ra m unb bes heutigen © utes B o tb o f“ ift irre fü b re n b , ba beibe nicht aufammen»

flößen.

D e r B u rgb ügel, ö f f e n t l i c h bureb Btenfcbenbanb um geform t, ge»

h ö rt aum © runbftücf U nterberg, B a nb I, B la t t 1. D e r § ü g e l ift ohne SBaffer, n u r in bet B atotoe flie ß t ein Bächlein. Ueberrefte einet früheren pteußifeben Befeftigung unb Sjolatefte eines £jaufes aus ber Drbensaeit *)

*) Das Steppen bet Depenoto’s toat ein m it ©ifenbütben (Scb) belegtet Quetbalten. B a b Siegeln D ie ttib s unb B o ltab’s oon Depenoto im Staats»

a rb io ju «rjannooer.

2) 3 n bet Bäbe bes Dorfes finb Breußenftebelungen feftgeftettt.

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fmb Bei ©raBungen im biesjährtgen Som m er gefunbett. D ie ©rgi ber © raBung fönrten Beute noch nicht ausgemertet merben. Der Beißt noch im m er im SBolfsmunbe SchloßBerg, felbft eine Sag einem Schloßfräulein in ü p ft lief) baran. 3 n ber H rfu n b e 18. ftTiärg 1250 über bie © inrich tu ng ber D iöjefe fßomefanien toi SBurg Ä leim Q uebe n noch erm ähnt. D a fie aber nach bem SBurj 3U (¿fließen, n u r felfr eng unb menig geräum ig (44 ju 28 SJiete mefen fein ia n n , fü r eine SBerteibigung gegen bie fortmährenbec g riffe ber ißreußen auch n u r geringe Sicherheit bot, ift anjune baß befonbets a ls Dietrichs ffie m a ljlin (1240 fidfer in Preußen) fiebelte, bie gefte o ie l gu eng unb ju beweiben fü r bie an b SBerbältntffe gemöhnte g ra u m ar. 9Jtöglich if t auch, baß D ie tricf im A n fa n g feinen SßoBnfiß nach einem bei D iefenau errichteten

§au fe oerlegt Bat, beffen S tä tte aus fötauerreftfunben bei ber nauer Ä ird fe moBI gem ütmaßt, aber nicht bemiefen merben fa n r 911s im 3 “ hre 1294 ber ßanbm eifter SJfeinharb non Q u e rfu i SBifchof Heinrich (ich über bie ©renaen bes B is tu m s 1) oerglichen erm ähnt, baß bie ©renge beginnt beim S3erge ober SDßall ber eit SBurg Diefenau b. i. £lein=Q ueben. D a ra u s if t au (¿fließen, baf erfte fButganlage gegen ©nbe bes 13. 3 a lfrh u n b e rts fchon aufgi m ar.

3 n Iteberfeßung la u te t bie ältefte H rfu n b e bes pomefai Canbes:

„ 3 m (Kamen bes £ e rrn ! Simen. SBruber H erm ann, ßanbi bes beutfcheit D rbens in Preußen, g ib t fü r alle © lau bige n biefe fefte: 2 B ir münfehen, baß allen ßebenben fom olfl ber 3 u ? u n ft a

©egenm art beia n n t fei, baß m ir m it 3 u ftim m u n g unferes ftc bem eblen 2Jtanne Sferrn D ietrich non Depenom bie Älein=Queb nannte (Burg übergeben haben unb b a ju 300 fläm ifdfe $ u fe angebaut finb ober angebaut merben lönnen. © r m irb fie felbj meffen. D ie ©tenge fo ll beginnen an ber S te lle , mo bie (Diarien re r ©tenge bei ber genannten (Burg in s D a l lä u ft, bann fo ll fie ber (Rogat laufen, b is m an u n te rh a lb an ben g id ftenm alb gi Die nädffte ©tenge beginnt bei ber genannten $öhe unb erftre gerabenmegs b is gu bem fchon bebauten ßanbe ÜReftn. 3 u gleidf m irb bie ©tenge, u n te rh a lb an ber (Kogat beginnenb, [ich tfiu S o llte bie oorgenannte 3 a lfi oon Sjufen fich nicht in bem ©ebiet ftän big finben, fo fo ll bas gelflenbe im ßanbe $Reftn ergängt u jelbitoerftänblich in bem D eile bes ßanbes, ber non ben Preuße angebaut ift, aber in 3 u fu n ft anb aufähig ift. Diefes ßanb u i)

i) ©tenafieine bes 23isiums finb neuerbings gefunben motben.

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ebenfalls felbft abmeffen. S o llte fid) in n e rh a lb biefer ©rensen itgenb ein fftabelmalb, etroa oon bet (Stoffe einet $ufe, eingefchloffen ftnben, fo fo lt er biefen aufjerbem fe lb ft bei Uebetfchreitung bet oben ermähnten 3 a f)t ungeijinbert behalten. ©benfo fott et an bet unteren © re n je nog aiab m ä rts bas $ol3 eine halbe SJieile la n g unb b re it b is 3um

©nbe bes Sßalbes behalten, © r fo ll fre ie gifchetei in ben Seen bes SBerbers je n fe its bet 9togat unb in bet SKogat felbft haben, fo o ie l fü r feine Küche erforbetlich ift. SHuch ben 3ehnten oon ben S ä le n 1) bteie r S ö rfe r bie SBabelomicss), S itco t) unb 9Jlt)toroic3 genannt toerben, e rh ä lt ’ er, fo tre it nicht Rechte bes K irchfpiels © e ftlin fchon ootliegen.

35as Sßorhetbefchriebene oerleihen m it ih m unb feinen © tben beibetlci

©efdjlechts 3um ©efiß bet im m erroäbtenbeit Erbrecht. © r unb feine Jiachfommen metben unferm $au fe jä hrlich an 3 in s geben: 1 T a le n t Sßachsi) * 3), bas if t ein SJlatfpfunb, unb einen fulmifchen. P fe n n ig , unb als 3ehnten oon jebem beutfchen Pfluge jährlich einen Scheffel Sßeigen unb ebenfooiel ¡¡Roggen. Unb m eil et gum U rabe l gehört^ befcfjliehen m ir, ih m unb feinen © rben bas ©taff ber K rie g sb ie n ftle iftu n g nicht ooräufchreiben. © r fo ll bas 9te<bt haben, menn er ober feine 9ladj=

fom m en es roünfcben fü llten , bie © ü te r ?u ©erlaufen, an men er m ilt, ausgenommen an einen © öle n ober © ütnm etn. S e r K ä u fe r unb feine 9la<hfommen fü llen nicht n u r 3U bem oorgenannten 3 in s oerpflichtet fein fonbern auch ¿um K rie g sb ie n ft m it 3mei bemaffneten «ßerfonen unb’ einem geübten SKaffenlnecht. Slu&erbem füllen bie d a u e rn (C ulto*

res mansorum) in ben S ö rfe tn , menn m ir fie aur © erteibigung unb

©efeftigung bes ßanbes a u frufe n, K riegsbienfte leiften, mte es bet anbeten gehalten m irb. ©efchehen 3U SRatienroerbet am 29. J a n u a r 1236.“ U n te r ben 3eugen m irb auch S ietrich, d ich te r in © la tie n m e t*

ber, genannt. Sluf ih n merben m ir fpäter surüdlom m en.

D as ©ebiet, bas S ie trich oon Sepenom burch biefe U tlu n b e 3um

©efih beftä tig t erhalten hatte, um faßte nach heutigem 3Rafee4) unge=

fa h r 5040 ha. S ie nachfolgenb a u f geführten heutigen ffiemeinben um«

faxte n bas © u t:

©aggen

© ub3in S u b ie l ijinterfee

^ersemo

©aftma ÜReuborf

m it 182,2 ha 211,6

459,8 „ 69,8 „ 446.2 „ 424,6 „ 234.3 „

i) geilen — nur bei preufjifchen ©auern — V* tulm . &ufe.

s) SBatfomih.

») etroa 1/ 3 3entner.

«) ©ine lulmifche §ufe — 16 ha 80 a 98,7 qm.

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fto th o f m it 281,1 „ Siefenau „ 842,5 „ Unterberg „ 109,9 „ 2B<üßbof „ 613,4 „ Schußbegitl 3Beiß=

hof (DiadEjetsijof) „ 660,9 „ SBeißhofer See „ 11,5 „ Ä am iontien „ 730,8 „ _________ „ 538,4 „ 3ufammen 5922,1 ha

(Es märe aber noch au beamten, baß bie ©emeinbebegitle «Brafau unb Ä a m io n tfe n einft größer m aren a ls heute, unb auch S tre itro in fe l, ein X e tl ber S orffchaft © r. & tebs, ju m Siefenauer SBefiß gerechnet mürbe.

^e b e n fa lls m aren bie 300 flöm tfdje |ju fe n recht großgügig oer*

meffen morben. 9iun b a rf m an nicht oergeffen, baß bie im «Korben liegenbe 2Batbflä<he ben SSermeffern eine erhebliche S chm ierigfeit bot.

9iod) SKitte bes 18. ^ a h rh u n b e rts mürbe ber Sdjußbegirf «Kachelsljof a uf 10 $ u fe n g e s ä g t, mährenb et in S B irflichfeit fechsmal größer ift.

S ie SBefiebelung unb SBemirtfchaftung ber 24 000 «fffotgen großen Sefißung erforberte erhebliche © e lb m itte l, aum al bie tfnficherheit itr ißomefanien längere 3 e it noch nicht fich beheben ließ. S ie aus Seutfcfc la n b aniommenben 33auernfam ilien m it ihrem «Biefjftanbe mußten im erften ^ a ljre u n te rh a lte n merben, bie gasreichen Unechte unb bas übrige ©efinbe mußte belleibet, oerpflegt, befolbet merben, bie Ä tie g s * reifen lofteten Selb. Slußerbem mußte ber 3eßnte — 1 S te ffe l aßeijen unb 1 Scheffel SRoggen jä h rlich oon jebem beutfdjen P flu g e — begafilt merben.

S e r D rben m ar b a ra u f bebaut, fü r bie ßteugheere, bie 3U feinet U nterftüß ung a lljä h rlic h nach Sßreußen famen, im ßanbe felbft bie «Ber«

pflegung burch eigene ßanbesprobufte ficf>er gu ftellen, um oom Sluslanbc mo S m a n to p o ll fdjon fein g e in b m ar, unabhängig 3U fein. S a in ber U rlu n b e heroorgehoben m irb, baß n u r oon Preußen nicht befiebeltes ßanb an S ietrich oon Sepenom gegeben merben foll, ift angunehmen, baß in bem oerliehenen ©ebiete 3u r 3 e it ber «Betleiljung le ine «Bauern faßen. S ie trid js gan3es S treben mußte alfo fe in : Seutfdje in s ßanb.

©me Heine Einnahm e m ürbe ihm sugefichert: oon ben f<hon oothanbe*

ncn 3 preußischen S ö rfe rti Sßatlom iß, S irco p unb «üfiromiß ber 3ehnte, aüerbings m it ber © infchränfung, menn leine Äirchenlaften nach T e filin beftünben. «Bifchof © h riftia n m ar fe it 1233 in ber $ a n b ber Preußen unb eine geftlegung ber ruhenben ßaften alfo nicht möglich.

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S ie b u tdj bie im m erm ähtenben Ääm pfe m it bett Ißteufjen fta r l gefäljtbete Stieberlaffung oon heutigen 3ins*5Bauern unb B e m ittfd ja ft bes SBobens butdf bietteitbe fieute oerurfachten S ie trid ) ©elbnöte, b u tdj bie et gejroungen an ben m ö g lid jft fchnellen Sßerfauf ijilb e sb e im e r 23e*

ju n g e n pranaugehen unb fidf a lle in a uf feinen Befifc in ißteufjen ju befchtänien.

S e t D rben mu&te befonberen SBert b a ta u f legen, bie Sicherung bes ßanbroeges burd) ißomefanien non SJtarienmerber nad) E lb in g in ben fpänben eines tre u ergebenen SKannes au miffen. S enn nodj roaten bie ih m in Sßteufjen aut V e rfü g u n g ftefienben K rä fte n e tp ltn is m ä ß ig fe p gering unb baau noch in folge ber Einlage neuer B u rge n unb bes E in g re ife n s in fiio la n b a e rfp litte rt. S a p r »e rg ib t ber Biae=2anb*

m eifter B e rle m in an ber Sanbftraffe, bie oon SJtarienmerber über B r a fa u 1) nörblid) am Drfufchfee oorüber nad) 2 llt= E b riftb u rg fü h rt, ein SIreal non 22 laufen an D ietrich oon Sepenom am 1. D fto b e r 1239.

2 ¡J a p e fpäter toaren nach 12fährigem Kam pfe bie 3u)ingburgen ber D rb e n s ritte r etma bis in bie fiin ie B a lg a , Äreußburg, B a rte n fte in , Stöffel »or gef (hoben. S a braih in t Som m er 1242 ein Slufftanb ber ißteufjen aus, bem im In n e r n bes ßanbes fa ft alle B u rg e n aum D p fet fielen. S m antopo lf, ber ^Sommernheräog, e rg riff bte ©elegcnheit gegen ben D rben fe in b lid j oorjugehen. Um bei B e ginn ber Käm pfe ben oon feiner Sßeidjfelfeftung 3 a n tir bie lin le p la n te ber D rb e n s ritte r bebrohenben S m a n io p o lf tn Sdjadj au halten unb feiner B e reinigung m it ben Ißreujfen 3U mehren, oerlieh ber fianb m eifter Ifeinrich oon Sßpba am 26. Stooember 1242 bem treuen D rbensfreunb S p o b o rid j neue nörblich oon Siefenau gelegene ©ebiete: S ie oon iß re u p n bc«

fiebelten S ö rfe r Sßabefomicä (S B atfom itj), Stieffem ite (Strasaeroo) unb bas E rb g u t eines m ahrfdjeinlich abgefallenen gSreufjen Sterbingis, a u p rb e m bie S ö rfe r B a ru te (ißortfchm eiten), Sppenpn (S d je ip n itj), SJterenemica (SJtirahnen), S o b lo f (S a b lu fe n ), SJtebic3 (SJtidjoromo) unb

£ a tc 3emibic3 (Ijo n ig fclb e , mob=£)onig). S a s bebeutet aber, bajj er bei Befetjung biefer bem Stehhöfer oorgelagerten ßänbereien ben Surdjaug ber SßommereHen burih ben SGalb hiubern follte. S ie aus*

b tü iflid j ih m auferlegte P flic h t, bie Breufjett in ben S ö rfe tn ebenfo ftreng mie ber D rben au halten, lä fft bie Slbfidjt bei ber B e rle ih u n g b e u tlidj ertennen.

S e r g re ih e its fa m p f ber iß re u p n enbete am 7. SJtära 1249 m it bem Trieben oon E h riftb u rg , in bem bte ißomefanen oolles Eigen*

tumsrecht an bemeglidfem © ute unb bie perfönlidje F re ih e it augeftanben erhalten.

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*) Siehe tfrf. 24. 8. 1303 (Beftebelung to n Brafau).

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D as (SeBiet ber Depenotn m ar nerm üftet unb arg mitgenommen, mie ganä Sßomefanien unb m a ß tfß e in liiß tnie » ia tie n m e rb e r non heutigen b ä u rifß e n S ie b le rn entblößt. im Saßte 1255 mürbe bie S ta b t SJiarienmerbet a ls einftm als non © ß rifte n bemoßnt b e je i^*

net, b. ß. fie la g gu ber 3 e it nocfj in S d ju tt unb 3tfc^e.

S n bem großen Ißreußenaufftanb (1260— 73) m ar bie S traß e

© ß riftb u rg — üöiarienmerber bas © in fa lls to r ber Preußen, m e il ßiet 3tnifißen ben fum pftgen 5Jli eher ungen bes Sorgefluffes im Korben unb bem Sotgenfee im Süben m alblofes, gangbares ffielänbe *) ließ ßtnjog. Den fo lg e n biefer S treifgiige ber aufftän bifß en Preußen, bie b is 1277 anbauerten, ßatten ber leßte Soßn D ie trid js , SBolrab* 2), ober befielt Gerben n iß t meßt m ir tfß a ftliiß ftanb ßalten tönnen. D u riß Ä a u f ging ber große SBejtß in bie $ a n b ber F a m ilie Stange über. D er £ a u f m irb am 24. Üluguft 1288 nom ßanbm eifter bestätigt.

D ie 3>eimat ber S tang e’s ift S llte n b u rg 3). D o rt ßatte ber Drben fißon fett 1210 SBefißungen. D a s SGappen ber preußifß en Ofamilie S tange beftanb aus einer runben, fß rä gre iß ts liegenben Stange, bie ben gansen Scßtlb burißsießt unb jeberfeits 3 S lä tte r trä g t. D e r $ e lm ßat ein ßalbfreisförm ig es, re ß te rfe its m it fle in e n G ingen befätes S ^ itm * b re tt. D a n o r fteßt fenfreißt ein m it gebern oben beftedter S d ja ft ober S p ir fe l4).

G in Jfjeinriß Stange m ar 1249— 1252 Ä o m tu r in G ß riftß urg. D a er fißon Ä o m tu r m ar, muß er fißon längere 3 e it bem D rben angeßört ßaben unb m irb baßer fitßer äJIitglieber feiner F a m ilie a uf Preußen aufm erffam g e m a lt ßaben, gum al ber D rben S tre ite t unb Äolonifa»

to te n brauißte. 1260 m irb in einer 93erfißteibung einet Següterung in bet Käße non Kiefenßurg an ben Stam m preußen Sötatto a ls beffen

©renanaeßbar Dpcgeman S tang e erroäßnt (D pcjm an = parvus Theode*

ricus F iliu s Theodenci). fe rn e r lä ß t ber SBergicßt Dietricßs Stange unb feiner äHiterben (feines SBrubers Ä o tß ib o r unb feines K e ffen) in einer U rlu n b e nom 3 aß re 1285 a u f Sefißungen unb K e ß te in ber S ta b t 3J?arienmerber ben Scßluß 3U, baß fie folcße befeffen ßaben muffen, ©s muffen fo gar reeßt bebeutenbe gemefen fein, benn biefer

*) £>ier tnar in Sen erften Kämpfen ber ißomefanen auß fißon bie Sanb*

roeßr erriß tet tnorben, bie bas Einbringen ber K itte r naß Dften oetßinbern follte.

2) Solrab non Depenotn ftarB 1283 iinberlos. Sein älterer Stüber

£einricß ift norßer nerftorben ober naß Deutfßlanb priiefgefeßtt.

3) 3 e itfß rift b. ß. 23. §e ft 42. äJtüloerftebt, 3 u r ßöfung ber ¿eimatfrage ber n. Depenotn unb Stange.

4) Äramer llrtunbenbuß n. Somefanien uttb Engel, Die m ittelalterüßen Siegel bes Dßorner Katsarßins .Xafet I I I K r. 210.

(11)

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S ie ttid ) unb feine SDlitetben taufdjten 1200 fju fe n baßegen ein. 3 n biefer Ú ríw tb e roirb b e jü g lid j biefer aH atientnerbetet iBegüterungen unb Siebte ¡pneimal erm ähnt, baß fie ben „n o s tri progenitores — unfere V o re lte rn “ n id jt ettoa bloß „antecessores = iBorbefißer“ nerlieljen finb. S ie iö nnen aud) n ir^ t ettna n u r bem SBater (pater noster) ge*

h ö rt haben, benn bann m äre n if^ t bet 2 lusbtud progenitores ( p lu r a l) getoäljlt tootben. ¡Deshalb gief»e id j ben S djluß, baß bei in bet ißer*

le ilju n g bet 300 $ u fe n an D ietrich non Depenoto a ls 3euge genannte Theodericus iudex insulae sanctae Mariae bet ältefte Stange in Fontes fanien ift. Daß bet © nfel D ie trid ), bet Diefenau non SBolrab non Depenotn erto itB t, fdjon in Preußen geboten fein muß, e rg ib t eine U tiu n b e aus bem Ja h re 1275, tno er, bet äJIarfdjall bes D lm üß et SBifdjofs, a ls Theodericus de Pruscia bejeidjnet tn irb unb, feinem Siegel nod) ¡}u fdjließen, als üflitglieb bet preußifcben g a m tlie Stange firf) enoeift.

D u td ) bie U tiu n b e nom 27. g e b tu a r 1284 tn a t butd) SBifdjof SUbett non ißomefanien bie S tiftu n g eines D o m ía p ite ls ju SOiariemnetber ein*

geleitet. 3 u o o r mußte aber bie B u rg unb S ta b t «Diarientnetber aus ben fjänb en bet S tang e’s gelöft toerben. 2 lls G tfaß tn itb ihnen ein um D to m n a u gelegenes ©ebiet non 1200 fläm ifdjen iju fe n ( = 200 qkm ) oerliehen. Slußetbem b e m illig t bas Ä a p ite l ben Stanges fü r bie Un*

foften, bie ihnen aus bet SBefeßung unb Sßerteibigung bet 33utg in SDtatiemoerber entftanben tcarcn, 150 3JÍ. in íu lm ifd je r ajiünje. 911s D a n i fü r bas ßntgegeniom m en bet Stanges nerle iß t ihnen nun aud) nod) bet fianb m eifter © ontab non Xßierbetg bas © u t Stangenberg m it 100 fju fe n . Sßenn aud) bie S tanges non biefem SBefiße bem 3ifter»

äienfer k lo fte t in © atnfee 200 iju fe n a btrate n, fo blieb ihnen nod) ein überaus ftattlidyer 93efiß. D a s ülblom m en nom J a h re 1285 m it bet pomefanifdjen ftitd je tn itb burd) ben SBifdjof ¡peintid) 1293 geänbert, toobei D ie trid ) Stange, fein SBruber Ä o tß ib o t unb bet Sdjtoeftetfohn fje in rid ) einen erßeblidjen D e il ihres ©runbbefißes a b tta te n . J n biefer SBetfdjteibung merben ju n ä d jft bie 23erbienfte bet progenitores, bie fie fid) um bie pomefanifd)e Ä ird je ertootben haben, tniebet gebühtenb hernotgeßoben, ebenfo bie U nterftüß ung, bie bie V e rfa h re n unb D ie trid ) butd) früh ere fte iro illig e Vergabe non 2an b bem SBifdjof SUbett hube 3U t e il toerben laffen. S a n n tn itb bet ÜReft bet SBefißung im ^Bereich bet Pomefanifdjen, b ifdjöflidjen ije rrfd ja ft — Diefenau unb Stangenbetg gehören gutn Dtbensbefiß, tnenn aud) 3u r pomefanifdjen Diögefe! — fo l*

genbermaßen an bie einjelnen a jiitg lie b e r bet g a m ilie nerliehen:

D i e 1 1 i <h e rh ä lt D a ia u (50 Jfjufen), D tu m p n ia (D tom n au, 226 fju fe n ), p la n te le s (20 |ju fe n ), S d ja rn o te n (ß u b tn ig sb o tf) unb

© o rp n (© u h tin g e n ) m it 60 S>ufen, außerbem nod) 126 benadjharte

$ u fe n (ffiebiet um g re p fta b t), jufam m en 482 Sjufen,

(12)

Ä o th ib o r e rh ä lt SEßerene (ftlöftcrchen) m it 250 Stufen, ite in tich ber S o hn © obefos unb ber Srfjm efter, ffir. unb Ä I. SBanbtfen m it 1 3 8 Stufen.

S a S ie f eitau burcf» S ie trid j Stange non SBoltab to n Sepenom 1283 e rla u ft, er m it S tangen Berg 1285, SBalau unb S c u lp in 1296 oont D tben beließen toar, fo ift anjuneljm en, baß S ie trid ) S tange um 1300 bet S8e=

figer oon ettoa 1000 Stufen (200 qkm ) toar, ein fianbbefig ber im D rben sftaat roegen feiner © röfje etmas g a n j aufjergemöhnlidjes bar*

fteUte.

©egen ©nbe bes 13. S ^ iir^ u n b e tts beginnt bie bäu etlid je SBefiebe*

tung Sßotnefaniens, roie überhaupt bes Drbenslanbes. 2ius ber SBe*

fiebe lun gstä tigfe it S ie trid js S tange im Siefenauet ©ebiet toiffen m it nicht oiet, aber bod) genügenb, um bie E inbeutfdjung bes ©ebietes ju eriennen. Sltn 11. 3 u n i 1299 g ib t er an ben ehrfamen © e rlja rb , einen Sißagenmadjer, bas S o rf ßam precfjtsborf (je g t Ä a m io n tfe n ) ju t SBe*

ftebelung m it SBauetn nad) fulm ifdjem SRecgte aus. © erharb e rh ie lt a ls S ih u lje 4 -Jrethufen ju erblichen SBefige, fomie ben b ritte n S e il ber

©erichtsgefälle.

3 n biefer U tfu n b e m irb als spiebanus to n S pfenau ein $ e rr ÜJtartin unb 3o§ ann ° on © olothen als S d ju lje oon Spfenau et>=

mahnt. 3 n bem S o rfe befanb fid) bemnaih eine spfattfitche, unb bas S o rf m ar m it SBauern befetjt.

SHrn 24. Slluguft 1303 e rh ie lt oon S ie trid ) S tange aud) bas S o rf SBrafau eine Stanbfefte. S e r Schulje Sttrnolb erh ie lt ben sehnten S e il ber Stufen, V* ber ©etichtsbugen unb ben Slrug fre i oon 3tnfen.

ben nächftfolgenben 11 S a gte n m irb aud) ben SBauern 3 in s fre ih e it gemährt, fobann follen fie to n jeher Stufe 3U S Jlartini 7» 3Jiat! öinfen.

tffür bie ftird je 3u 2Jfatienmetber merben gleichseitig in SBrafau unb in Ä a m io n tfe n je 3 Stufen gegeben.

S ietricgs legte E rm ahnung e rfo lg t 1313, a ls ber Dodjmeiftex C a rl oon S tie r einen S tr e it smifcgen ih m unb bem S o m fa p ite l ju 9Jfatien=

merber megen einiger ßänbeteien unb ber SJiühle ju ßamprechtsborf fchlidjtet. SBalb b a ra u f fdjeint er oerftorben p fein. In fo lg e ber

© renjfeftfegung ber bifdjöflidjepomefanifchen S jerrfdjaft oon 1294 m aren ßam prechtsborf unb SBrafau bifcgöflich gemorben. S ie megen biefer beiben g e lb m a rfe n S ie trid ) S tange begm. feinen Erben ob*

liegenben SBerpflichtungen gegen bie pom efanif^e Ä ird je m aren nicht eingehalten. SJlacgbem bie Erben S ie trid js terfp to th e n hatten, ben ßehnseib unb bie fcgulbigen Sienfte mie bie übrigen ÜRitter unb SBafallen bes SBistums ju leiften, m ürben ihnen bie SRüiftänbe im 3ai>re 1323 e rla ffe n 1).

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») Ebbet bipi. I I W5.

(13)

D ie -¡Flamen bet (Eiben toetben nicht ermähnt. 3 m 3 a h re 1333 befanb [ich bas Gebiet Diefenau in bet £ a n b bes «Ritters (m ile s ) fta fim ir. lie f e t ift nicht mehr ein Stange, fonbern bet ©em ahl einer lo c h te t Dietrichs. D a s e rg ib t fid) aus bet ijanbfefte, bie im 3 a h te 1331 3oh ann unb ßubm ig Stange ih re r S ta b t SBrienftabt (ftre p fta b t)

»etlichen. fta fim ir unb feine © tben erhalten nunm ehr ben 3unam en'

»on Diefenau. fta fim ir m a r bem ijo d jm e iite t ß u th e r »on 23raun=

fchmeig, bet » o t 1331 a ls D rb e n stra p ie r bie fto m th u re i © h riftb u rg tnne hatte, nicht bloß befannt gerootben, fonbetn anfcheinenb freunb*

fdjaftlich nähet getreten, (Et hatte fid) auch m it ß u th e r an ben ßitauer=

fäm pfen be te ilig t. S e iner S erbienfte megen e rh ä lt er unter bem 26. 3 u n i 1333, mobei er „u n fe r liebet «Ritter fta fim ir “ genannt m irb, eine SBeftätigung burch ben Ejochmeifter, burch bie ihm , f e i n e r

© a 11 i n unb feinen Grben bet Sefiß a lle r feinet © iite r unb (Etb*

g iite r, meldje er in ißomefanien hatte, befonbers bie G ü te r Diefenau m it allem Zubehör gemäß ber früheren ^ rio ile g ie n geroährleiftet m irb.

21uch in ber ijanbfefte «ERatienmeibers (2. 2 tp ril 1336) m irb er als Seither Diefenaus ermähnt. D a er leine männlichen «Rachfommen ge=

h ab t gu haben ftfjeint, m irb es richtig fein angunehmen, baß feine G ü te r in bie Ejänbe eines Schmiegerfohnes übergingen. Denn um bie SRitte bes 14. 3 a h rh a n b e rts befinben fiel) ßam predjtsborf unb © ta la u , mahrfcheinlich auch ber übrige Diefenauer Sefiß, in ben tfänben 3achanb’s »on (Element unb feiner Söhne «Rpcen unb f t a f i m i t.

Diefe h atten in ßam prechtsborf eine SRühle a u f bet fitebe neu gebaut unb b a m it in bie «Rechte ber «FRarienroerberer Dom herren eingegriffen.

D er G ro ß io m tu r «EBolftam oon S a lb e tslje im a ls Sd)iebstichtet »on beiben ¡Teilen angerufen entfdfieb, baß 3ad)anb unb feine Söhne bie 9Rül)le abbrechen müßten unb nicht mieber aufbauen b ü rfte n . (1363).

2Iu<h 3achanb hatte mie D ietrich Stange unterlaffen, bie ßehnspflidjten megen ßamprechtsborf unb S ra fa u gegen bas S is tu m gu erfüllen.

S e r «Bifchof ü b t «Rachficht unb fpricht ih n a uf bie g ü rb itte einiger D rbensgebietiger »otc ben S tra fe n unb «Rachteilen, bie et » e rm irft hatte, f r e i 1).

3 m 3 a h re 1385 h a t fid) burch meitere E rb te ilu n g e n ber Diefenauer 93efiß in 2 S tü d e gerfpaiten: bas eigentliche D i e f e n a u unb (2 1 1 t) 31 o t h o f .

„D enen »om «Roten §o fe “ gehörte: S ra fa u , ber fübm eftlidje S e il bei heutigen ©emeinbe D iefenau (etma bis gut ©renge »on Dembien), 2 llt «Rothof unb bas heutige «Reuborf. D er übrig e Sefiß m ar ber anbeten ß in ie gehörig.

11

l ). ©ob. bipl. $ r . V 31. 11.

(14)

¡Run m irb im 3<tf>te 1385 © e t e r o o n D i e f e n a u unb ÜRicolaus n o n D i e f e n a u ober „ m it anbetem ¡Ramen oom to te n $ a u fe “ et*

m ä lfn t1)- U n3meifelf>aft if t 2 llt ¡Rotlfof bas „¡Rote |>aus“ . D ie ©e»

fitjung 2 IIt ¡Rotlfof, n ö rb lid j oon Unterberg, gehört fjeute 3u t ©emeinbe

¡Reuborf. ©ine ¡ttn p lje bort, füblid) oom ffielföft 2 ilt ¡Rotljof, Reifet Ifeute nodf S cfjloP e rg. (3 m 3 ^ * ) ^ 1890 liefe bet bam alige SBefefeet

¡Reumann aus ben heften oon ©em äuern unb ben tiefen Ä e lle tn 114 cbm S teine bredjen, bie a ls ©Ifauffeefteine o e rfa u ft routben, nadffc bem fcfjon frü h e r größere ¡Dtengen rron S teinen aus ben gleichen gunba»

menten gebrochen morben m ären), © in 3 ^ t fpätet, 1386, m itb ©eter oon Diefenau „S>etr © e tir © anfdf oon Diefenau“ genannt bei Sdflicf)*

tu n g eines S tre ite s jmifcfien if»m unb bem D o m fa p ite l megen g ifdfetei*

gereüftigfeit im ¡Dtarienfee. 3 n © re n jftre itig ie ite n smifdfen ben

© ü tg e rn oon -¡Dieme megen ilfte s © ürgerbotfes (¡Dtemifcfjfelbe) m it bem K a p ite l oon ¡Dtarienmerber unb ben ü jerrn oon Diefenau e rgib t fidj, baß 3U le g e re r © efi^ung ein D o rf © soipin gehörte, bas 3mifdjen bem ¡Dtarienfee unb ber ¡Rogat, alfo im öftlidjen Deile ber heutigen

©emeinbe ¡Rotljof entftanben m ar. 1396 m irb bie heutige ©emeinbe D u b ie l a ls © re n 3o rt oon © ra fa u 3um erften ¡Dtale erm ähnt.

©emäfe ber U rfu n b e im S Ip ril 1396 Ijaben bie © rben ¿ a n n o ’s oon ijeim fobe, bes © efi^ets oom ¡Roten $ofe, bas iljn e n gehörige D o rf

© ra fa u fü r 453 ¡Dt. 10 ¡Pfennige unb 1 0 S cot an bas pomefanifdje K a p ite l o e rfa u ft. Dasfelbe tu t ¡Peter ©anfd) oon Diefenau m it feinem D o rfe ßam predjtsborf an gleidjem Dage fü r 380 ¡Dt. D a m it fdjieben bie beiben ©emeinben © ra fa u unb ßam predjtsborf aus bem Gebiete Diefenau enbgüttig aus.

U n te r ben Söhnen bes ¡R itters © anfdj oon Diefenau m irb ein SRicoIaus erm äljnt. ¡Rad) bem D tejjle tbu d) (S . 71) e rh ä lt

¡Riclas oon <Sff)ittingsborf 140 „ 3u r ¡Reife oor bas G u t 3U Diefenau“

3 ¡Dtarf unb aufjetbem 7 ¡Dtarf fü r ein © fe rb oon ber S a m a itifd je n $ e e rfa l)rt. 3 « ben S a gte n 1402 b is 1404 naljm berfelbe SRicIas oon S cfjitiin g sb o rf roieberljolt an Sommer» unb üßinter»

Ijeerfaljrtett te il unb e rh ie lt fü r oerlorene ¡Pfetbe © nifdjäbigung.

1407 mürbe iljm a u f SInorbnung bes © ro ß fo m tu rs 6 SDt. © e iljilfe 3U einem ©an3et gegeben. 2 lls er oerm unbet mürbe, e rh ie lt bet SBunb*

a rs t SBadjsmutl) 3 5Dt., m eil er „¡Riclos oon S d jitlin g s b o rf ben g in g e r fe ilte , ber ü)m smpr in ber ¡© in te rre ife " burcfifc^offen m ar. Sßenn n u r fü r bas 3 affe 1400 bie ¡Reife a ls im D ienfte bes G utes Diefenau beseidjnet m irb, fo m irb bas hälfet fommen, bag ¡Riclas unterbes ©e»

fifeer oon S d jiilin g s b o rf (© u rg © eldjau) gemotben m ar.

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l ) Script, rer. ¡Prüfe. V 420.

(15)

S a s G u t S iefenau befafe 1409 fje in rid j non Siefenau. 3 m lie fe * erbudj (S . 456) if t fü r bies 3 a i)i bie E in tra g u n g g e m a lt: „ite m .0 StR. £ e tr $einrict) non Sgfenom Jrjolfe.“

D as fdfon genannte SRieberungsborf ©aolpin fin b e t 1406 noch ein*

n a l bei einem S tre ite jm ifdjen bem S o m la p ite l unb ben SBrübern Dietrich unb Shomas, E rben non Sheffom, irgenbtoie SRadjfommen iu s ber g a m ilie Stange Erm ahnung. S e i biefer Gelegenheit ftnb pannus unb S anber oom SRotenljofe, bie ftin b e r $ a n n o ’s non $eim * obe a ls 3eugen aufgeführt. Situs Sitngaben im Srefeletbuch fü r bie Satire 1402 unb 1403 über Em pfang non Gelb if t 5U entnehmen, bafe :r perfönlid) ben fthulbigen U rie gsbie nft als SRitter teiftete. 3 m giüh=

ia h t 1408 nahm 3 oh ann SRotenhufen a ls g ü h re r an einem 3uge nach ßinlanb te il, fü r ben längere 3 e it in Slusficht genommen m ar. 3m üJtai begann bas Unternehmen, bem 100 SIRann aus ben oerfdjiebe*

tten D rben slanb teile n unb auch ein ritte rb ü rtig e r 3 °h a n n Singnaget lu g e te itt maren.

3 o h ann SR. erh ie lt nom Drbenstrefeter 6 SIR. fü r perföntidje SBebürf*

rxiffe unb a ls Ä rie gslaffe 100 SIR. in S itrtingen*) unb 52 SRobel* 3). S e r

©rüfefdjeffer tiefe an ßebensm itteln fü r ben 3 u g nach Sffieichfelmünbe bringen unb b o rt a u f bie 7 fü r U e b e rfa tjrt bereitgeftettte S k iffe b ring en: 30 ß a f t 3) SIRehl, 9 Saft spötelfteifch, 100 S te ffe l Erbfen, 30 Scheffel ©tüfee, 10 t Satä, 4 ß a ft gerin ge, 6 ß a ft Sotfch, 3 ß aft Set, 40 ß a ft S a fe lb ie t, 3 S ^ iffs p fu n b unb 2 ß isp fu n b $opfen, 3 S eiten S p e i im ©em idft non 49 S d jiffsp fu n b .

Sttuf bem S d }iff bes Schiffers E tu n e r fu h r 3<>hann non SRotenhufen m it ben „S ie n e rn “ non E lb in g unb S a lga. 3m ei Spfeifer unb ein S äfum er (Sßofaunenblüfer) begleiteten fie. g ü r bie H erren m ar eine Sonne SRigaifdjen StRets unb 7 Sonnen © u tb ie r nertaben. Slufeetbem m ar fü r biefes S chiff SReis, SIRanbeln, SRofinen unb ein Ä o rb geigen beftim m t.

g ü t bie U e berfah rt m aren aufeerbem äur SBelöftigung a uf E tuners S chiff geloben: 2 Schien, 3 t Sorfch, 3 t g e rin g , 3 Scheffel E rbfen, 2 Scheffel ©rüfee, V* t D el, V« SButter, 4 S eiten S p e i, 1 Schiffspfunb S a l5 unb 2 ß a ft S afetbier.

S ie Äriegsm annfchaft m a r a uf 5 Schiffe nertaben. S a s fedjfte nahm bie SBüchfenfthüfeen, ben SBäier unb feinen Kum pan, bereu Siebe unb SBeuteltücfjer, amei ftöche, meldje 6 betten, ein gteifc^beil unb 5 E lle n ßeinemanb geliefert erhalten hatten, unb jm e i gifcher m it ihrem © a m unb 3ubehör auf. 3 m fiebenten Schiffe m aren unterge*

V Sn ßtolanb gangbare SDlünge. 2Bert — 1/ u S h illin g . 3) Englifche ©olbmünäe, SRofenobel. 52 SRobel = 54 SIR. 4 S lo t.

3) Eine ßaft Ä o rn = 24 Sdjeffet.

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(16)

- u -

bracht: 120 Sdjod » to te , 6 » a tm e t, 12 3 in n !a n n e n , 3 eiferne Ä anneit, 6 ftod jfejlel, fteffelhafen, 40 Sd>od S (büffeln, 817* G lien fieim oanb 5u S ifd jla fe n unb ¿ a n b tiid je tn , fern er 6 £ a ft unb 4 Sonnen, um b a tin iß uloet, Grbfen, © rü ^e unb » to te aufjubetoabten.

311s £ e r r J o h a n n oon fRotenbufen gegen bas Gnbe bes Jahres 1408 aus ß io la n b aurüdlam , lie fe rte et noef) 29 englifibe h o b e ln ab, ebenfo 10 9Jiat! lotißes S ilb e r, „bas maci}t an Selbe 23 » ia r t 8 S lo t“ , bie et aus bem » e r la u f bet ü b tiß ßebliebenen ß ebensm ittel ßelöft batte. 3lus bet Drbensfaffe e rh ie lt et nadj feinet SRüdfebr 6 ÜJiatf unb £ e tr S in g n a g e l 2 3Jtarf (S teuerbuch S . 451 unb 514.)

SBäljtenb bet polnifiben Kriege oon 1410— 1414 if t bas ©ebiet oon Diefenau febr febtoer in aJtitleibenfcbaft gesogen, über bie » e fi^ e t et«

fahren to ir nichts. S u ttb eine © in tta g u n g über bie SRiebetlegung ih re r

» tio ile g ie n im SRatbaus ju ftu lm aus bem 3 ^ t e 1430 erfahren m it, bafe es in einet »ü d jfe jufam m en m it ben $anbfefteit bes » ifo la u s Saletoib. toabrfdjeiniicb bes ß a n b rid jte rs in S tu b m , gefebiebt, unb bei einer Xlrfunbe oom Sabre 1431 t r i t t auch ein Sbomas oon Salem ib a ls 3euge augleicb m it a ila rtin oon S iefenau auf. ©s banbeit ficb um einen G tb ftre it über ben » a ^ la fe bes oerftorbenen » tu b e ts ©eorg jtoift^en £ a n s von SRotenbof unb anberen Gtben. U n te r bem »unbes«

b rie f bes preufjifcben »unbes oom Sabre 1440 befinben fiel) bie U nter*

fd jtifte n toeber ber ff>errn oon Diefenau nod) oom SRotenbofe.

S ie ferneren »etroüftun gen bes 13jäbtigen Krieges machten aus

»om efanien eine entoölfe rte Ginöbe unb roerben aud) bei bet bisher betoiefenen Xreue ber S iefenauet f e t t e n sum D rben befonbets im S iefenauet © ebiet gu oerfpüten getoefen fein. 9 lls na<b bem 2. Sbor*

net Stieben oon 1466 bie neue © re nje gezogen toutbe, tarn Siefenau 3um polnifiben »eidje. II.

I I . 3 n bet polnifdfen 3e it.

S ie 5üad(ri(^ten aus bem n u n folgenben 3 e ita b fd )n itt finb äufferft b ü tftig . S r . S d jm itt fü h rt in feiner © efdjidjte bes Stummer Äreifes an, ba& S to m a s oon S aietoib ficb im Sabre 1454 oon bem Drben losgefagt f»abe, unb fä h rt bann fo rt: „S n biefen © ü te rn er f che men ju A n fa n g bes 16. S a brb unberts bie g a m ilie n o. S a letoib , o. ipanaloro (auih b a n a le r unb » a n b fe genannt), o. 2Kerteim (9Jlarfein, SJiarltn, ailprfe, S rebn ih, Römers, ifSomersli, auch © tochotosli genannt), o. G u lp in unb o. S ebrau (3 e b a ro to s li).“

3 n ber 3 e it nach 1500 to irb auch bie G rbauung bes feften Kaufes SBeifehof ba, too ber Sßeg oon 5Rad)elsbof a uf bie S o rfftra fje oon ffieifebof ftöfet, gef (heben fein, roorauf bas g o rm a t bet 3iegel im H eller unb bie gan3e Ä o n ftru ltio n ber ©etoölbe bimoeifen. S p äte r, fdiretbt

(17)

15 -

u. 5ßflan8 (3 e itfd )r. b. h- 93. $ e ft 21), fittben m ir in ben aßei&höfer

© ü te rn bie aus © rofjpolen ftammenben S o io lo m s ti unb amat bie, melche fid) nad) bem © ute Sftonaa aubenannten, bie non bet SBronae S o fo lo tn sli. Stiefiedi fü h rt aus biefet g a m ilie in feinem 3>etbara befonbets ©eorg 1578 a ls 93efiher non SBeiffhof (poln. 93#r3ec) an.

S u rd j bie Schmeftern ß u fre tia S o fo lo m s li, (»erheiratet m it bem Danaiget fta fte lla n , nadjhetigen S ltarienburget SBoimoben S ta n is la u s

^ o n a rs li) unb 9t. S o lo lo m s ia (»erheiratet m it Sticolaus Ä re tfo ro s fi), fommen bie © ü te t in bie g a m ilie n biefet ih re r ©Ijemännet. U nterm 9. 9to»ember 1623 »erfd>rieb ß u fre tia fto n a rs fa intern © entahl, ber bam als nod) Sanaiger H a fte lla n m ar, b a fiir baf) er eine Summe non 21 000 © ulben, metdje er burd) 93etfauf gemiffer Som m er e ilig e r Grb=

güter eingenommen hatte, ih r „ in ih * § a u s “ (b. h- ih re n 9 ln te il non Sßeifjljof unb 3 u b e p r ) eingebracht, eine gleiche Sum m e unb nod) weitere 19000 © ulben, alfo auiammen 40 000 © ulben, auf ih r ©rbe unb e rflä rte im G inne rftä nbnis ihres DJtannes, ba fie tin b e rlo s maren, baff biefes © elb bereinft il)res Sötannes 93ettern, lötidjael unb Stanis=

la u s S rafim ir fto n a rs ti, gehören füllte. S ta n is la u s fta rb a ls 9Jiatien=

bürget 9Boimobe 1626. S einer SBitme SInteil, Stothof nebft D ubiel, fie l an bie g a m ilie ih re r Schnieftet Ä re tto m s la unb aroar infolge eines am 30. Deaember 1632 gefdjloffenen ©rbreaeffes an G lifabeth Sraebudfomsta geb. U re tio m sta . Siefe t r a t ih re n 93efit; 1637 fü r 23 000 fl. auf 10 Ja h re an ih re n 93tuber ©eorg ß re tfo m s ti ab, m ollte über, ba ex halb fta rb , bie © ü te r mieber an fid) nehmen, morübex es m it feinen Grben au einem ißroaeffe tarn, beffen Gnbe meber fie, nodj ih r Sohn 91bam Üraebudjomsii erlebte, fonbern erft nad) etma 115 Ja h re n erfolgte, n ä m lid j burd» ben im J a h re 1753 gefdjloffenen 33er=

gleich, monad) ber Ä u lm e r SBoimobe S ig m u n b Ä re tfo m s li bie © üter b e fie lt unb ben 9ta<htommen jener © lifab eth Staebuchomsla 16 000

© ulben au aa^len übernahm.

S e t anbete S e il ber SBeiffhöffchen © ü te r, ben bie m it Stifolaus Ä re tfo m s ti ungefähr 1600 »erheiratete S ofolorosiifdje G rbtodjte r über=

lomm en hatte, blieb, ba er einen S ohn h in te rlie fj, in itr e tfo m s ii’fdjen S e fifc .

Sßährenb bes erften fdjmebifdien Krieges (1626— 1636) m aren bie Sdjmeben m ieberholt bei Siefenau. Stad) J s ta e l ifjoppes © h to n il lagerten fie in einer S tä rle oon 6000 SDtann au gu f; unb 4000 ißferben in bet Stacht aum 30. SJtära 1628 beim Stoten §>ofe unb bei SJtarien*

merber unb aogen morgens frü h w e iter. 9lm 24. J u n i besfelben 3 a h te s brach ftü n ig © uftao ü lbolf uon Schmeben m it 60 Jah n e n g u fc

» o ll, 53 Ä o rn e t unb 43 ©efchütjen oon SJtarienburg auf unb nahete fid) in ber Stacht bem Stoten ¿ofe, mo er fo fo rt eine 93rüde (über bie

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iBeicpfel) fr a g e n liefe, G r 3<>8 pcp aber am näcpften Sage miebes p r ü f t, a ls ex m erite, bap bie $ o le n [cfiort in ber Sitäpe ber B tü d e eine Scpan’ae e ib a u t unb m it P a rte i Befapung oerfepen patten. SIucp bet fcpmebifcpe g e lb m a rffp a ll J e im a n n 3Brangei nächtigte am 19. Slugufi m it einem Raufen K rie g s o o lf im Stoten $>ofe. 3 m 3 u n i 1629 m ar bas

©efecpt bei §onigfetbe. Sap Siefenau beam. 3Beippof nicpt erroäpnt m iib , m irb feinen © tu n b b a rin paben, bap es 3U bam atiger 3 eit n iip t bemopnbat gemefen ift, oietleicpt auch in ben au A n fa n g bes 16. 3 apr»

punberts tobenben Käm pfen aerftört m ar.

3 m 3 a p te 1644 m ar S ta n is la u s K re tfo m s fi i> ert non 3Beippof.

S päter, am 18. 3 Ip ril 1671 m irb ein $ e tr 3opann G a fim it K re tto m s ti im £ausbucpe bes 3Im ts ajtarienm erber genannt. S e r D b rip ©eorg Heinrich n. b. © röben tä p t b a rin n ä m lid j eine Q u ittu n g eintragen, m o rin er e rtlä rt, bap |je r r K re tto m s ti bie ipm oorgefcpoffenen 3000 fl.

ricptig beaaplt pabe. ©egen ©nbe bes fiebaepnten 3 aprpunberts be=

finben fiep bie 3Beip= unb JRotpöfppen © ü te r in ber £ a n b bes $ e rrn S ta n is la u s K re tfo m s ti, in beffen ta rn e n 31. S ta n is la u s B e p p in s ti in ,

Bpftraec (3ßeippof) unterm 1. 3 u n i 1698 einen B e itra g amifipen jm ei d a u e rn in SRotpof über ben Saufcp gemiffer fianbftücfe bepätigt.

33alb b a ra u f tr a t ein Befipmecpfel ein, benn im F e b ru a r 1709, am lä g e nacp 9Jiaria ßicptmep cerpacptete 3op ann SBlabisIaus K re tfo m s ti, ber fiep © rb p e rr auf 2ßeip- unb SRotpof, SEpfapn, SRuftocain, © ulbenfelb unb 23ätm iniel nennt, burep amei gleicplautenbe ilrfu n b e n feine 3«

gtotpof unb SBeippof in ber B iebetung belegenen Sßeibelänbereien an bie $ o llä n b e r, naepbem bas ipnen oon feinem feligen B a te t gemäprte 3tecpt abgelaufen m ar, auf meitere 30 pinte reinan ber folgenbe 3apte.

3

. 2B. K re tfo m s fi m ar Sßopmobe oon G ulm gemorben; er p a rb tinbe r*

lo s unb feine ßeiepe mürbe in b e i K a rm e lite rfirip e in Sanaig am 4. 3 u li 1729 beigefept, mo bie g a tn ilie ein G rbbegräbnis befap.

311s S ig ism u n b K re tfo m s ti, geboren am 2. B la i 1704, bie © üter übernapm , m ürben pe ip m non ben Grben ber fepon frü p e t oerftorbenen

© em aplin bes 3Bopmoben K re tto m s fi unb non bem K u lm e t K a p e lla n 3B labislaus K re tfo m s ti, Sjauptm ann oon Scpönfee, f tr ittig gemaipt.

S e r S tr e it enbigte burep ben Bergleicp nom 30. 3 a n u a r 1733, naep melcpem S ig ism u n b K re tto m s ti im B efip ber © ü te r blieb, aber bem Stlejanber Saibor Btarcpocfi, ber Sperefe 3Bpffoda unb bem S ta n is la u s 3 a rn o ro s ti 200 000 © ulben ausaaplen follte.

S ig ism u n b K re tfo m s ti m ar noep niept »olle 25 3 a p te a lt, a ls er bie © ü te r übernapm. Seine 3ugenb tu t fiep tu n b in m ertm ürbigen Schreiben an bie B a u e rn ber S ö rfe r 3Beip= unb SRotpof (Siepe 3lb.

fepnitt: S ie B ieberungsbörfer), unb er m ürbe aum Scprecfert ber B a u e rn feiner Befipung. Bocp fieben 3 a p te naep feinem lo b e füpren

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tri einem Schriftfaß oom 17. Sebtuar 1773 bie 91ot= unb SBeißßöfet d a u e rn aus, baß S . K re tlo ro s fi burd) bie abfcheulichften ©raufant=

feiten, benen bie polnifche K ro n e nicht © in h a lt tu n fonnte, fein 9ln=

benfen beflecft habe. S ie ißroaeßgegnet bet S ä u e rn fanben fein SBoxt bes © infprudjes bagegen, © ine Serm anbte oon ihm , angeblich eine oerm itm ete g ra u o. Iß oniatorosii, ftifte te aus S a tm h e t3ig fe it ein K a p ita l a ls S e n ifia iu m fü r ben Serftorbcnen, bas im J a h re 1850 3568 a jfa rf betrug, ®s mürben b a fü r jä h rlich 122 Seelenmeffen fü r S tgism unb »• K re tfo m s fi gelefen.

S ig ism u n b o. K re tfo m s fi oerftarb a ls SBoimobe oon K u lm 1766 unb mürbe ebenfalls in ber 6 t. Jo fe fsp fa rrfirch e (ehemalige K atm e*

lite rfirch e ) beigefeßt. S e in SBappen, mie es (ich auch in ber Siefenauet Ä iit^ e fin b e t, aeigt im roten Selbe ein m it ben S to lle n nach unten gebreljtes £ u fe ife n , a uf biefem ein Heines K te u 3 m it ein menig oet*

breiterte n © nben; in bem ipufeifen einen befieberten, m it ber Spiße nad) unten gerichteten iß feil. 3luf bem S d jilbe befinbet fidf ein ge=

frö n te t $ e lm m it einem meißen Sluge, in bem magerecht ein iß fe il ftedt. §ufeifen , £etm unb S lu g finb filb e tn , K re u 3, Iß feil unb K rone oon ©olb. S u rd ) fein Seftam ent hotte er bie 2Beißhöfif<hen © ü te r feinem S e tte r J u liu s Saiem anom sfi, K u lm e t Unterrooim oben unb

^ a fte lia n oon © Ibing, in Slnerfennung ber ih m ermiefenen Sienfte oermacht. Jebod) fo llte berfelbe ben S e tra g oon 100 000 Xpmpfen ober 60 000 © ulben an bie © tben bes K a fte lla n s Slnton K re tfo m s fi in Ä o m a ls fi, fern er 30 000 Spmpfe an bie © rben bes bortigen S taroften Slnbreas K re tfo m s fi unb ebenfooiel an bie © rben bes Richters Jofeph J ä b in s fi aus Sodjacaemo herausaaljlen. J u liu s Saiem anom sfi ftarb om 17. SJlai 1772 unb h m te rlie ß außer feiner © em ahün ßuife, geb.

Ißamlomsfa, o ie r K in b e t.

S ie ßage ber S ä u e rn aur J e it bet K re tfo m s fi’s m ar recht un=

gün ftig gemotben, ba bie £)errf<haft bie J u r is b iftio n nicht n u r über bie U ntertanen, fonbern auch über bie freien S ä u e rn ber S icherung beanfpruchte. Saau fa m noch, baß bie energifdjen K atfjofifierungsbes ftrebungen bie beutfchen S ä u e rn in bauetnbem S ru d hielten. J n 2Beiß= unb S o tß o f m aren bie S ä uern eoangclifch. (Siehe <5efd)icijte biefer O rte ), ülber bie A rb e ite r, K ä tn e r unb K le in b a u e rn , benen nicht bie oerbrieften Seihte bet Sjufenbauern ben S iu t 3um SBiberftanbe gaben, tra te n leicht u n te r ben obmaftenben S e rh ä ltn iffe n aur fatßo=

lifchen Kirche über. Such in ber Serfehrsfprache tr a t allm ählich eia SBanbel ein, inbem bas S o ln ifd je au übermiegen begann. S ie Sorf=

namen mürben p o ln ifie rt beam. überfeßt: Siefenau=Spd>nomi, S o rf S o thof«© aerm oniobm orsfi $ o le n b rp , S o rf 3ßeißhof=Sialobm orsfi

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$ o le n b tp , SBotroerf 3Beißbof=SBi)ftr3ic1). 2Ils Jta tiona lpolen bte G üte r in bie Ejanb befamen, m ar es felbfttjerftänblicß, baß alle SBefeßle, V e rträ g e ufro. in polnifcßer Sprache abgefaßt mürben. S ie 23auern ließen fid) bie polnifcßen iß tio ile g ie n unb (Erlaße in s beutfdje überfeßen.

S ie SBeißböfer G ü te t m aren bei bem ülbfaß iß re r E ^e u g n iffe bauptfächlicb auf bie S ta b t 2Jiarienm etber angemiefen. (Einen- fo rt*

bauernben üterget fü r S ig ism u n b x>. Ä re tfo m s fi bilbete bie (Erhebung ber SIccife. 93ergebliih m ar er bei ber S d jlo ß o b rig fe it um ^Befreiung

»on biefer Stbgabe u o rfte llig gemorben. S r befdjloß nun fid) b a fü t in anberer SBeife fcßablos 3u beiten. U n te rm 2. J u n i 1738 erließ et an feine S ch ufe n ein eigenbänbiges SJianbat. SBortreid) oetficßett er b a rin , baß er jebe Gelegenheit gefucßt habe, bas gnäbige $ e t3 bes üfllergnäbigften K ö n ig s »on Preußen 3u erobern. G r böte inbeffen bie Ä lage feiner ßeute barüber, baß ihnen bas 3JIarienmerberer Schloß auf alle SBeife Scßm ierigfeiten bereite. S ie 2Bege, am SInfange ber SBelt e rrie te t, mürben jeßt burcß bie Erhebung ber Slccife erfcßmert.

Es merbe nach aJlöglicßfeit »erfucßt, feine G üte r non ißolen absuteißen;

bem m ürbe er uorbeugen. Ä re tfo m s fi erläß t nun ein ftrenges 33erbot, beffen S n ß a lt aus ber teilm eife oerftüm m elten U tfu n b e nicht erficht' lieb ift, unb b ro b t fü r bie U ebertretung Schläge an. 211s einen 21ft ber SBieberoergeltung feßt er bie Erhebung non Stanbgelb auf ben S a ß rm ä rfte n in S iefenau feit, jebodj n u r „ fü r pteußifeße SJlenfdjen".

3ufam m engelaufene 9Jlenfdjen n im m t er aus. S ie 2lufficßt über bte

^Befolgung biefes 3Jianbats trä g t Ä re tfo m s fi ben Scßu^en auf, 58e=

ftim m ungen über bie fräße bes Stanbgelbes merben nicht getroffen.

U m montäglich G ßifanen butcbfübten 3u iännen, o e rla n g t Äret=

fo m sfi, baß n u r fcßriftliche Stbmacßungen gelten follen. E r fd jre ib t an bie Scßulsen ber TOeberung: ben S ö tfe tn m ürben bie fcßriftlichen Erbreseffe oerm orfen, m an ftüße fidf n u r a uf bumme m ünblidje 23es fpreeßungen. 2Benn bie 3eugen abftürben, ßerrießte n u r ßüge unter ißnen unb fie nähmen iß re 3uflu cß t 3um Eibe, m obutdj fie o ft Unge«

reeßtigieiten begingen, Sfiadj biefer E in le itu n g ßeißt es in bem 3Jlan*

bat mörtlicß. „ 3 d j befehle bei einer S tra fe tmn 100 Sß alern, baß feinem mäßrenb feiner ßebensseit, menn er feinen gefeßriebenen V e rtra g ßat, feine Sache feftgeftellt merben m irb , fonbern jeben 2Sergleicß unb Jcbes aSerfprecßen muß er fcßriftlicß haben, auch orbne icß an, biefes SJianbat ein fü r a llem al aufsubemaßren unb 3u beachten im S o rfe SRotßof, 14. Süptil 1745/* i)

i) SBriftrsgca — milbet Sacß. ($eje nfp tinß !)

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I I I . 3 n &et lömgtidjspteußifdjen 3 * it.

Der Ättuf burdf üßreußeit.

amt

bet Sefißnaljm e SBeftpreußens burch ^x ie b rtt^ ben ©roßen fomert auch bie Sßeißhöffchen © ü te r u n te r Preußens 3epter. Sie würben bem neu gebilbeten G reife SJtarienburg augeteilt. Die P re u ß in e n Beam ten behagten bet g ra u t>. Daieroanorosii garnicf)t.

3unächft »erurfachten biefe bet © utsherrfchaft eine entfeßlidje, nach ib te r M e in u n g g a n j iib e rflü ffig e Schreiberei, benn fie »erlangten non jtjr gana eingehenbe Stachrichten über Sitenfchen unb S ieh, ia felbft über bie in ben g a m ilie n unb tr ü g e n »orhanbenen S alauo rräte unb über bie S ta rte ber SJtühlenfteine in ben SJtühlen, alles Sachen, bie fe°<h eigentlich leine S eljötbe etroas angingen. Stod) fchroetet tra f fie bie E in fü h ru n g ber K o n trib u tio n , bie n id jt n u r oon ben Säuern, fonbern aud) oon ben abligen S o rroerien nunm ehr geforbert mürbe, ßehtere roaten in Voten baoon b efreit getoefen bis a uf ben Deaem fü r

ftird je .

g ra u o. 3>3ieroanorosli erhob gegen bie §öhe bet S e ta n la g u n g bet K o n trib u tio n Kinfpruth- Diefe SIbgabe m ar fü r alle aut ^ u tis * b iitio n SBeißhof gehörigen D ö rfe r unb S o tro e tle a u f insgefam t 1295

^ a le t 57 ©rofchen 2 P fe n n ig , einfdjließlich 15 D a le t S titterbienftgelb berechnet, g ra u o. Daieroanorosti behauptete unter anberem, baff bie V eran lagu ng in ben S a u e tn b ö tfe tn ungleichmäßig fei. SJtan müffe feiefe in brei .Klaffen einteilen. 3 u t erften K laffe, m it bem beften Voben, gehöre SBeißhof, Stotljof, 3cmbetsroeibe, Stobbenborf unb Unterberg, ju r aroeiten K laffe Unterroalbe, S ubain unb Saggen unb 3ut b ritte n K la ffe Sjinterfee, D u b ie l, Diefenau unb Jercaeroo. E inig e D ö rfe r aus bet erften K la ffe roaren geringer aur K o n trib u tio n herangeaogen a ls bie beiben anberen K laffen , unb um getehrt. Es w ürbe eine Sleoifion bes K a ta fte rs a u f © ru n b ber SBirtfchaftsrech«

nungen, ber Stusfaatregifter unb ber Eingaben ber g ra u o. Daieroa*

norosti oorgenommen, nachbem fie bie Stichtigfeit ih re r Slngaben burch Siegel unb U n te rfch rift b e frä ftig t hatte. Stach Slbfdjluß ber Steoifion etgab fich fü r fämtliche S o rroerte unb D ö rfe r eine jährliche K o ntri=

b u tio n oon ru n b 1545 D a lern, alfo 250 D a le r mehr a ls bei bet erften V e ran lagu ng feftgeftellt roat, unb bei biefer höheren Sum m e »erblieb es benn auch b is a u f roeiteres.

V o n bem Sorfpannbienfte fü r bie Steifen unb Sefidjtigungen g rie b rid js bes ©roßen befreite fich g ra u »on Daieroanorosfi babutch, baß fie bie ganae fia ft ben S ä u e rn auferlegte, roobei bie beutfdjen Stieberungsbauern bie bteifache 3 a h l oon ber Sjufe au ftetten hatten a ls bie ber Sjölje.

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S ie polnifdjen ©belleute fonnten TicTj ferner an bie ftraffe, preuf}!*

fd)e D tb n u n g gemöhnen, nod) fernerer m ohl baran, baf} fie non nun an ben preufeifchen © e rtö te n tote jeber anbere U n te rta n unterroorfen feien, unb baff bas © e rid jt aud) gegen fie erfennen mürbe. § ie to o n ein V e ifp ie l aus «Rothof.

U n m itte lb a r nach ber © ino e tle ib u n g ber polnifdjen fianbesteile in ben pteuffifdjen S ta a t m üßten fiel) bie jrcoEänbet unb S d jarm e tfs*

bauern, fid) non ben ihnen non ber © u ts lje rrfd ja ft ju Unrecht aufet*

legten Sienfte p befreien. S a lb fü h rte n fa ft aüe S o rffd ja fte n ^ ro je ffe gegen bie g ra u non Ssiem anom sü. S ie ijo E ä n b e t in 2BeiB^of unb fto tljo f oerm eigerten bie Sienfte, unb bie © u ts h e rrfd ja ft fperrte fie b a fü r ein. 211s nun ber S d ju l3e Sdjtoarä 3U 2Beif}hof barüber Ve*

fdjmetbe fü h rte , m ar g ra u n. Sgiem anom sii fo entrü fte t, baß fie ihn a u f ben ¿ o f befteEen lief} unb Um 3u t IRebe ftellte, mobei fie brohte, fie mürbe ih n in S tü d e bauen laffen, auch menn fie ib n pfunbmeife bejablen müfjte. S a s ß ö n ig t. Vreuff. Dber=$of= unb fia n b g e rid jt in

«ERarienmerber nerfügte a uf bie Vefdjmetbe am 24. «Rooember 1772, baff bie frjollänber bie fieiftungen, in beren Vefih bie © u tsh e rrfd ja ft fitb befinbe, nom näcbften Sage ab unm eigetlid) 8« übernehmen batten, mas ihnen bei ber V e rfo lg u n g ih re r «Rechte nicht 8um «Rad)teil ge*

reichen fönne. S ie © utsberrfebaft fei fdjulbig, bie SjoEänbet unoet*

äüglicb aus bem ungebührlichen 2 lrre ft 3U entlaffen. S ie S tre itfra g e foEte im V ro 3effmege entfibieben merben. V o n bet Ä tie g s* unb So*

m äneniam m er m ürbe g ra u n. S 3iem anom sli „megen gem iffbraudjter J u tis b id io n “ in eine S tra fe oon 3ebn S a le m genommen, meldje auch, mie bie «Rechnung ergib t, am 24. Sesembet p ü n itlic b oereinnahm t mürbe.

!gn bem V ro 3ef}oerfaljten e rllä rte n bie ffjollänbet, baff fie nach ih re r V e r tr e ib u n g n u r 3 in s unb ftalenbe 3u entrichten hätten, oon a lle n anberen fieiftung en aber b e fre it feien. Som obl S ig ism u n b x> ß re tfo m s ii, a ls auch J u liu s n. S 3iem anom sfi unb beffen 2Bitme h ätten aber oon ihnen noch anbere S ienfte o e rla n g t unb m it $ ä rte c r3mungen. Sie hätten ihnen nicht einm a l geftattet, beim V flä fle n bes h e rrta ftlic h e n V o rm e ris ih r V ieh a u f bie bortige SBeibe 3U treiben, hiergegen hatten bie V a u e rn 3U polnifdjer 3 e it nichts unternehm en lönnen, benn in V oten m äre befonbers in ben lebten J a h re n eine «Rechtspflege unb ein «Redjtsfdjuh nicht 3« finben gemefen.

S ie bam alige V e rfa ffu n g in V o len hätte es ben V a u e rn nicht geftattet, ein «Rechtsmittel 3U ergreifen, menn fie nicht 2eib unb fieben aufs S p ie l fehen m ollten. S ie feien nach ih re n V rio ile g ie n V a uern, m an hätte fie aber a ls U n tertanen unb Scharm erisleute behanbelt, fid) bie

© io ilb ire ftio n übet fie angemajft unb bie frü h e r an Ä ronp olen ab3U*

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tragenbe K o n trib u tio n m it einem © ulben fü r bie iju fe oon ihnen einge*

äogen, aber nicht an bie Ä ö n ig l. Äaffe abgeführt.

S ie g ra u Ä a fte tla n in lieg oon ih rem ¿Bertreter SBergleichsoot*

fihtäge machen. S ie £>ollänber o e rtra u te n aber a uf ih r gutes ¿Recht unb lie fe n ficf> b a ra u f nicht ein. S a s ßanbooigteigericht in ¿Otarienburg, bem bie ©ntfcheibung übertragen m ar, erfannte unterm 24. J u n i 1773 in bet $auptfa<he au gunften ber Sjollänber. Siefe hätten n u r bie im

¿Btioilegium oon 1709 feftgefefcten ßeiftungen ju übernehmen, in fo fe rn bei ber inamifchen oerünberten ¿Regierungsform roegen bes Äopfgelbes unb ber Stolgebühren nichts anberes beftim m t ober oeränbert merben bürfe. Stuf erhobene A p p e lla tio n beftätigte bie ¿Regierung, melche

^eäeidjnung bas Dberl)of= unb ßanbgericht inamifchen erhalten hatte, biefe ©ntfcheibung, bauptfächlich beshalb, rneil ber oerftorbene Ä a ftel*

tan o. Saiem anom sfi ben a lte n Ä o n tra ft ber ¿fjollänbet le b ig lih be=

[tä tig t unb ausbrücflich e r flä r t habe, „bah alles mas barüber g e fle h t, als bittm eife angefeljen“ merben follte. Auch eine SReoifion gegen biefe G ntfdjeibung blieb ohne © rfo lg unb g ra u o. Säiem anom sii muffte [ich enbliü) babei beruhigen.

g tie b rich ber ©rohe hatte ben Dberfam m erpräfibenten S om hatb beauftragt, gröbere © ü te r m it abligen ¿Rechten au ermerben, beten ß in fü n fte äur E rrich tu n g oon Schulen bienen füllten. S o m ha tb h ie lt u. a. bie ¿üBeibhoPien © ü te r hieräu fü r geeignet. ¿Bei ber tiefgehenben SRifeftimmung bes polnifchen Abels unb nam entlich ber g ra u o. Saiema*

nom sft gegen bie pteu&ijchen ¿Behörben unb ¿Beamten etfchien bie An=

fnü p fu n g oon SBerfaufsoerhanblungen ausfichtslos. S o m h a tb aber muhte fich äu helfen, g m g a b re 1775 m ar ber am 9. D fto b e r 1743 ge*

borene g rie b rid j © rn ft gefter a ls Ä rie g s ra t unb zugleich a ls ¿ßtäfibial*

r a t bei ber Ä rie gs* unb Som änenfam m er in Ä önigsberg angeftellt.

S iefer hatte fich burch tueite ¿Reifen unb m ehrjährige ¿Befchäftigung bei bem preuhifchen ©efanbten in ¿Eßien eine ausgejeichnete ©efchäftsge*

m anbheit unb bie feinften Am gangsform en ermorben. gefter mürbe nun auf S o m lja tb ts A n tra g im g ah re 1776 nach ¿¡Rarienmetber ge*

fc^irft, „a m Erleichterung ber übrig en Ä rie g s rä te “ , mie es in ber be*

treffenben Ä a b in e ttso rb e r hiefe. g m SRooember t r a f ber junge ¿Beamte in ¿¡Ratienmetbet ein unb Enbe D fto b e r bes nächften g a h te s begab er fich mieber nach Äönigsberg autücf. g n ber 3mifchenaeit hatte er ben A n fa u f bet SOBeihhöffchen unb ber Dftrom ittfchen © ü te r 3U Stanbe ge=

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