BEWEGUNGEN UND BELASTUNGEN DES SCHIFFES IM SEEGANG
O GRIM
BEARBEITET VON
P SCHENZLE
V0IBERKUNGEN. . . . ..
Seeverhalten als. Antwort des Schiffes
auf den natUriicheh Seegang .
Schiff als.lineares System undUberlagerung
seirier harmonischen Antwortefl Darstellung harmonischer Vorgärige
WELLEN. ..
9 1. Flache Schwerewelleri auf tiefem Wasser
25 2. Flache Schwerewellefl in flachernWasser 29 3.Zustz1iche Bemerkungen zur Welientheorie
ANTWORTEN DES SCHIFFES AUF .HARMONISCHE ELEMENTARWELLEM I BEGRIFFE UND ZUSAMT'NHXNGE
34 1. Antworten .
38 2. Koordinatensystem und Freiheitsgrade 39 3. Modeliversuch
£15 14 Quaáistatische "Langsfestigkeit" und dynamisches
Gieichgewicht . ...
49 5. Beispiel: Tauehbewegung einer Boje
5.6. II THEOPLETISCHE ERMITTLtJNG DER HYDRODYMAMISCHEN KRFTE
57 1. Kreiszylirider querbewegt in unbegrenzter Fltlssigkeit 60 2. Kreiszyiinder querbeschleunigt in unbegrenzter
F1f1sigkeit . . .
62 . 3. Hydrodynamische Masse von
zylindrisehen Krpern
mit elliptischern Profil und mit Lewls-Profil 66. .
14 Zylindris.che .K5rper Oszillierend an der
ruhenden freen Wasse,roberf1che .
76 . 5. Zylindrische Körper festgehalten in ether harmonischefl Elementarwelie . . .
80 6. Symmetrisehe und antirnetriscbe Kr.fte auf zylindrlsche K3rper an der freien 0berf1.che infoige von .
Osziiiationen und Welien .
83 7. Streifenmethbde für die Kräfte amachianken
Schiffskörper . .
. .
antimetrische Freiheitsgrade
100
2. Darstellung der als Lsungen resultierenden
Bewe gun geri10.7 3. Lokale Absolut- und Relativbewegung 110 14, Schnittkr&fte:
Querkraft, Biegemoment und Torsionsmornerit
BEGTJNGEN UND BELASTUNGEN IN NATURLICHEM SEEGANG
113 1. Anwendung der Ergebnisse für rege1rnäfige Wellen auf' die E].ernentarwellen des unregelmä2igen
See gangs
118 2. Beschreibung des Seegangs
135 3. Statistische Aussagen Uber das Verhalten von
Schiffen in Seegarig
1.46 ?AKTISCHE AUSSAGEN UBER DAS SEEVERHALTEN 1147 1. Wasser an Deck und 'Slamming'
i5L 2. Geschwindigkeit in Seegang
Arthang A
Hydrodynamische Koeffizienten für die Vertikalbewegung von Lewis-Profilen
Anhang B
Beispiele von Ergebnislisten berechneter
Ubertragungsfunktioneriknharig C
3eispie1e von Erebnislisten einer
Kurz-und Lanpzeitstatistik
Anhang D
AUF DEN NATURLIC HEN SEEGANG
Der natUrliche Seegang, dieses gewaltige
Naturschauspiel, mit dessen kUnstlerischer
Darstellung selbst bekannte
Zeichnerund Ma].er ihre Schwierigkeiten haben,
er-schien dem Menschen bis weit in wiser Jahrhundert
hinein als em unbeschreiblich
unregel-rnLssiger Vorgang, der sich jeder
quantita-tiven Darstellung entzieht. Damit schien
auch jede theoretisehe Beschäftigung mit dem Verhalten der Schiffe im Seegang von
vorneherein aussichtslos, solange schon
der Seegang selbst sich jeder Beschreiburig entzog.
Bei diesern Stand des Wissens musste sich der Schiffbauer, aufbauend auf seemLtnni-scheri Erfahrungen mit gebauten Schiffen,
auf sein "GefUhl" für die ric'ntigen
Linien elnes guten Seeschiffes verlassen.
Auf diese Weise entstanderi immerhiri
brauchbare Schiffe, solange die
Entwick-lung langsam und stetig vor sich ging,
aber es wurderi auch Vorurteile
kulti-viert, wie z.B. "em
Bugwulst 1st gut in glattem Wasser, aber unbrauchbar imSee gang"!
Nun hat uns aber die mathematische
Sta-tistik gezeigt, dass sich der
natUrli-che Seegang in elnem gewissen Sinne doch
quantitativ beschreiben lässt, nicht im
determiriistischen Sinne, aber doch
wenigstens im statistischen Sinne,
nämlich durch em Seegangsspektrum.LiT
H.K. Kloess, "Uber Schiffs-formen und ihre Entwick-lung", JSTG 1951, S. Z3,
[LITI
M. St. Denis and W.J. Pierson, "On the Motions of Ships in
Confused Seas", Trans. SNAME,
schiedenenWellenlängen urid Lauf-richtungen und mit zufäl].igeri Phasen-winkein zugrunde.
Wenn man nun den Zusammenhang zwischen
dem Seegang und dem Verhalten des
Schiffes im Sinne der Regelurigstech-nik als den zwischen Eingangssignal und Aritwortsignal fl eines Systems S
darstelit, so 1st uns mit der
Be-schreibung des. unregelxnässigen See-gangs in diesem Modell das EinSee-gangs-
Eingangs-signal bekannt.
gING.PNG9INPL YCTM
INPUTS
IINTVVOQTS1GNI1L. OLTTPLIrSG.PN
G-ii-+-
VPJ-4Pu N
(cuNc, Q1J11JNG.
.rb
-.--,---.
3 4 1+2l3+4+5p
von vielen harmonischen (also
tJND L1BERLAGERUNG SEINER HARMONISCHEN ANTWORTEN
Die nächste Aufgabe ist nun die
Be-schreibung des Systems ?tSchjfftt Das bedeutet hier, dass ausser den Träg-heitseigenschaften von Schiff und
Ladung die hydrodynamischen und hydro-statischeri DrUcke und Krãfte in alien Situationen im Seegang ut hinreichen-der Genauigkeit bëkannt sein mUssen. Selbst dann, wenn diese besonders im hydrodynamischen Tell sehr komplizier-ten Eigenschafkomplizier-ten des Schiffes bis in alle Einzelheiten bekannt wären,
könnte damit der ietzte Schritt, die
Bestimrnung der Antwort dieses
kom-plizierten Systems auf den
uriregel-rnässigen Seegang, noch nicht ohne
weiteres getan werden.
Wenn es aber möglich ist, das System
"Schiff" in ausreicherider Weise als t1lineares System" zu idealisieren,
dann 1st der ietzte Schritt zur Systemantwort sehr einfach zu
you-ziehen. Bei elnem ttlinearen System"
sind, grob gesprochen, alle Wir-kungen ihren Ursachen proportional. Em lineares System reagiert auf em harmonisches Eingangssignal mit
einerebenfalls harmonischen Antwort
gleicher Frequenz und proportionaler
Amplitude. Der
Proportionalitts-faktor zwischen Antwort und
Em-gang 1st die
"Jbertragungs-funktionT' LJ), die zusammen mit der
Phasenverschiebung Ew)die Wirkung
des Systems darsteilt:
n komplexer Darstellung kann die Phasenversohiebung
durch eine komplexe
Ubertragungsfunktjon "
ausgedrückt werden.
(E)=
cos(.,t)
cos(c.t-harnlonischen Antwortenauf die
harmo-rTlischen Elementarwellen ebenso
zusam-merigesetzt, wie der unrgelinässige Seegang selbst aus semen
Elementar-wellen.
Wenn also diese Idea].isierung des
Schif-fes als lineares System m5glich ist, dann.
ann sich die hydrodynaniische Betrachtung aif den Fall harmoriischer Schiffsbewegung in einer harnionisehen Elementarwel].e
be-schrnken, und in diesem Sinne ist die
mm Titel gebrauchteFormulierung Schiffes. in regelmAssigem See-gang" zu verstehen.
Im folgenden wird also auf nichtlineare
Effekte nicht eingegangen; es wird nur
das linearisierte System betrachtet.
Dabei wjrddas hydrodynamische Problem riach dem f4odell der idealeri (also
zilhigkeitsfreien) Flttssigkeit behandelt,
cIa glUcklicherweise bei den meisten
periodischen Strörnungsprob lemen die
Zihigkeit nur einen relativ kleinen
Einfluss hat.Dass dieses Vozgehen
be-rechtigt ist, beweisen die
erhebli-chen praktiserhebli-chen Erf'olge der Theorie des Verhaltens der Schiffe im Seegang
in regelm.ssigem Seegang komnit der Darstellung harmonischer Vorgänge be-sondere Bedeutung zu. Hierzu wird eine kurze Obersicht vorangesteilt.
Elne zeitlich harmonisch oszillierende Grösse
y()
ist gekennzeichnet:durch:Amplitude
Kreisfrequenzc1.znit der PeriodeT,
urid Phasendifferenz
Der Vorgang kann mit Hilfe einer dex' Kreisfuriktionen Sinus oder Cosinus
dargestelit werden, z.B.:
y() YRC0S()_
YRCOSSA
.st
In vielen F.11en ist aber die Schreib-weise als Realteil einer komplexen Exponentialfunktion sehr vorteilhaft:
y(E) =
yco(b
c)
=12e{yq ep(;(,b+))J
;c'
KQSRJNICflON
Ycos(w +)
= Ycos Ccos(Jt)
Yq.S1 £ .Sifl (&)
=ycos()+Yssir(L4t)
COS- tIND SJII - (OHPONNT
WO9EI: = E = y,.
y=-.yqSriE =-y
YRjYG2Ys
y
Ubergegangen. Im folgenden wird also das Zeicheri ttRealteil": efJweggeias-sen, dabei wird aber dem Imaginärteil keine physikalisehe Bedeutung
zuge-messen.
Die Phasendifferenz E kann auch durch
Zerlegung in zwei urn
f
g0
versetzteKomponenten dargestelit werden:
(PONENTI PLFUN Cr1ON Y,
e&+
=ye e
=(ygze+iyqsr)e"
gONP->(. J1HPLrrUDE W09E1 Yr COS £ y;=ysri&=-y
W1Iya+yi2Okann, erscheinen die Amplitude
y
und der Phasenwinkel E alsPolar-koordinaten, während die Komponenteny
und oder Y,. und y% die cartesischen
Koordinaten sind.
Der Vorteil der komplexen Schreibweise wird besonders deutlich beim Arbeiten
mit Komponenten, wenn zeitliche Ablei-tungen gebraucht werden:
VP.ISF4JrJKDON =
ycos(wysin(wb)
,()=-wysin()+y5cos(i..L) = , ()= WyCcos(tu)JySsir)(c4)L) C- J)cos(4t)(-c¼)sin(w) EXPONENTJPTLIZUNJCrIONy()
(Yr ;y) e
= iw(y1.+ iy,) e"'
=(_wIi+iwyr)ewt
(t) =J(iy;)k
keit urn 9Q0 voraus.
Ebenso wie eirie Schwingunp als
harmoni-sche Funktion der Zeit 1 durch
Kreis-funktioneri oder komplexe Exponential-funktionèn dargestel].t werden kann,
so kann auch eine Weile als harmonische
Funktion des OrtesX und der Zeit
t
auf beide Weisen dargestelit werden.:.
iiit der "We11en1nge" 7 ,
der "Wellenzah]." =2T/ ,
urid der TTp5flgeschwjndigkeit C =
= y cos( = y
exp{(7t-zx+.)1
;E
;ux+ct)
= cos(e(
ct))-
YA e epy =oi
Dabei bewegt sich die (stationre) Wellenkoritur qCo$ (xx)
mit der konstanten
Phasengeschwindig-keit C in. Richtung der negativen
X-Aebse fort.
Die "Wel].erizahl"
ZJT/\
imrLurn1ichen Bereich entspricht
ge-nau der Kreisfrequenz w=21r/T
Die freie Wasseroberfläche bildet sich
als Gleichgewichtszustand der schwereri
F]ilssigkeit im Schwerefeld derErde aus.
Urn diesen Gleichgewichtszustand 1st die
freie Oberf1che 8ChWingungsfähig; wenn
die Oberflãche unend].ich ausgedehnt ist, pf].arizen sich die Schwingungen in Form
von Wellen entlang der Oberfläche fort.
(Irn Falle endlich begrenzter Oberfläche
bi].den sich Eigenschwingungen oder
stehende We].len aus, z.B. Schlinger-tank.)
Da aber das schwingende Medium (das Wasser) nicht nur in der freien Ober-fläche ausgedehnt 1st (wie etwa elne
schw.ingende Membran), nimmt auch die
FlUssigkeit unter der Oberfläche mehr oder weniger an der Wellenbewegung
teil. Es bi].det sich eine periodisehe
Strömung aus, die mit dem Modell der idealen (reibungsfreien) Flüssigkeit relativ einfach und in guter.Ober-einstimmung nit der Natur zu
beschrei-ben ist.
Grundsätz].ich sind beliebig
kompli-zierte Wellenbilder (z.B. Schiffs-wellensystem) durch Uberlagerung
von einfachen. Elernentarwellen dar-zustellen. Als Elementarwe].len eignen sich:
WLL
ElNIt'JG(Jt4JG
Lc*rge sie'Lath11&rcL C
Ringwellen, die mit kreisfornigen Wel].enkmxnen von
einem Punkt ausgehen (Huygens'sches Prinzip,
z.B. Erklärung von Brechungs- und Beugungserschei-nungen in der Optik).
Ebene Wellen mit unendlich langen geraden Wellen-kärnnien senkrecht zur Wellenlaufriehtung.
Soiche eberien Elementarwellen, wie sie z.B. durcheineri geraden Wellenerreger in eiriem rechteckigen Kanal zu erzeugen sind, werden im folgenden behandelt.
Zur Darstellung der ebenen Oberf].ächen-wellen diene em Carthesisches
Koordinaten-system x,y,z, dessen Ursprung in der
un-gestrten freieri Wasseroberfläche. liegt,
dessen x-Achse in der .Oberfläche in Welleniaufrichtung zeigt und dessen z-Achse normal zur Oberfl.che nach oben weist. Dariri 1st das Strömungsbildunab-h.ngig von y.
Die Wellenerhebung Uber die ungestörte Wasseroberfläche sei (x,L).
Der Strömunsvorgang 1st beschrieberi, wenn elne Potentialfunktion
gefunden ist, die der
Kontinuitãtsbe-dingung und den RandbeKontinuitãtsbe-dingungen genUgt. Dann 1st nm1ich dieStrömungsgeschwin-digkeit
7anjeder Stelle und zujeder
Zeit gleich dem Gradieriten des Potentials.
fr,z,i)
= gracLcJlfr,z,L)cL.h.: vk(xlz, L) =.
çz,)
verschwindet RANDBEDINGUNGEN
Die Bedingungen sind:
Kontinuittsbedingung:
Randbedingung am Gewässerboden:
VO fr z=-oo
p=po
cdrz=
Die letzte Bedingung, dass der FlUssigkeitsdruck p an der freien Oberfläche gleich den konstanten Luftdruck p0 sein soil, lâsst sich mit Hilfe der Bernowlli'schen
Glei-chung für die Potentia].strömung
umformen:
Für Poteritialtrömung:
för=co
?zRandbedingungeri an der freien Oberfliche (fUr raumfestes System):
2
urz
vz
ft
4, ;
I
F5rz=
Bernoulli'sche Gleichurig mit der FlUssigkeitsdichte I? und der
Erdbeschleunigung g
=
Z!
=0
Die Bedirigungen an der freien Oberfläche:
und p=p0.beiz=.
!i5rz
die "kinematische Bedingung" , dass keine Fltlssigkeit durch die bewegte. Oberfläche hindurchtritt und
3b die "dynamische Bedingung", dass kein Drucksprung an der
freien Oberfläche existiert,
sind beide nichtlinear.
Fir kleine Neigungeri der freien
Oberfläche , d.h. für flache ax
Wellen, lassen sich beide Gleichungen
linearisieren, d.h. die. Glieder
2.Ordnung lassen sich gegenüber den
anderen verriachlässigen und beide Bedingungenkönnen bei Z=O statt
WennI..) partiel]. nach der Zeit
abgeleitet wird, dann kann
eingesetzt werden und die
you-ständige Randbedingung an der freien
Oberfläche lautet (linearisiert und für raumfestes System):
15rzO
POTENTIAL
Damit sind die 3 Bedingungen für
das Potential
in Form von 3 linearenpartiellen Differentialg].eichungen
for-muliert. Soiche G].eichungen sind durch Lösungsansätze mit Kreis- und Hyperbel-funktionen zu lösen.
Hier genUgt der Ansatz:
R
Eingesetzt in®
2in®VV>Q
)j2
Da die Welle in Richtung der positiven
X-Achse laufen soil, muss X>O sein. Damit ist die Wellenzahl:
2
-
=9
#-,4 4,cos(cizx
mieAus der Vertikalgeschwindigkeit an der Oberf'läche:
"
/z*o
4X/=0
ex'hält man die
Oberflchendefor-nation: ( L1NIN GJEICI-IN POTJ'JT1 RLS 0 4
ec1t)=jcv)
=und deren Amplitude mit der
Phasen-geschwindigkeit C
i(bthI
cJTc 'r4' qDamit karin das Potential geschrieben werden:
LINET2IS1RTE SC4WERWLL /P TIt1 WcISSE':
GESCHWINDIGKEITSFELD IN DER WELLE Aus dem Potential lassen sich dann alle Eigenschaften des
Geschwindig-keitsfe].des in der Welle ableiten,
z.B. die Vertikalgeschwindigkeit:
vz =
cat;
ecos(coe-x)
und die Horizontalgeschwindigkeit:
V)C
Beide Geschwindigkeitskomponenten sind periodisch in Zeit und Ort mit der Kreisfrequenz (..)
und der Wellenzahl =
beziehungsweise
mit der Periode
T2r/w
und der We1lenl.nge ? -21T/XSie haben beide die Amplitude Z wobei die Vertikalgeschwindigkeit
der Horizontalgeschwindigkeit im
I t--iO
Phasenwinkel urn vorauseilt.
Das ergibt für jeden Punkt eine Geschwindigkeit vom konstanten
Betrag co deren Richtung mit der Winkelgeschwindigkeit W
rotiert.
-srRor1LINJN
- - PrNrIPLL(NlN
Em Wassertelichen einer flachen Wei].e
durchläuft also elne Kreisbahn vom
Radius Re mit der konstanten
f )ez
Geschwindigkeit wre , die bekannte
'tOrbitalbewegung", deren
Geschwindig-keit urid Radius mit wachsenderTiefe
(-z)proportiorial e.abriimmt.
FUr praktische Begrif'fe kann man damit rechnen, dass die Bewegung in einer TiefeZ0gleich der halberi Wellerilänge
soweit abgeklungen 1st, dass dort em
fester Boden die Wellenbewegung nicht
mehr stört:
2W
T
--
e
= e
= 40433Das bedeutet, dass man bei Wassertie-fen grosser als etwa die halbe
Wel].en-i.inge mit den Formein fUr tiefes Wasser rechnen kann.
DRUCK IN DER WELLE
I'it der linearisierten
Bernoulli-Jleichung:
P?-
9Z
und dem Wellenpotentia].:
-ergibt sich die
Druckdifferenz zumLuftdruck:
= ç9Z +g
Zsifl(x)
z
Zum hydrostatjschen Druck-tritt also eiri hydrodynalnjscher
Druckanteil, der mit
wachsenderTiefe ebenso exponentiel].
ab-klingt wie die Bewegung. Dieser
dynaznische Druckantei]. 1st unter
einem Wellenberg positiv, unter elnem Wellenta]. negativ.
Er
ver-ringert durch sein rasehes Abklingen
aber den Druckanstieg mit der Tiefe unter dem Wellenberg und erhöht den Druckanstieg unter dem
Wellenta]. (Smith-Effekt )
PHASE MGE SCHWINDIGKEIT
Die Gesehwindigkeit, mit
der sich
die einzelrien Phasen des'
Welleri-profils (Berge und Tle]') in
elner Welle fortbewegen, 1st die
"PhasengeschwindigkejtTt C Die Darstel].ung der Wel].e
als
örtlich und zeitlich periodiseher
Vorgang 1tsst 8ich umformen in
einen örtlich periodisehen
Vor-gang, der sich mit konstanter
Gesôhwiridigkeit C verschiebt:
frt)
sir (t-xx)
DINrn1.
DRVCK
SMITH-EFFEKT:
Der Druckanstieg mit der Wassertiefe
p
_3p
1st im statischen Fall
gleich dem spezifisehen
Gewicht und bewirkt
nach dem "Archimedjschen
P'inzip" einen "Auftrieb"
auf einen eingetauchten
Körper gleich dem Gewicht
des verdrngten Wassers. Dieser "Auftrieb" ndert sich in der Welle gemä
Dabei gilt aligemein für beliebige'
Wellen:
und speziell für flache
Schwere-wellen auf tiefem Wasser:
9
Yair Die Phasengeschwiridigkeit ist also umgekehrt proportional zur
Wellen-frequeriz und proportional zur Wurzel aus der Wellenlänge. Diese Abhängig-keit dér PhasengeschwindigAbhängig-keit von
der Wellenlänge heisst "Dispersion"
und i8t auth ãhnlich bei der
Aus-breitung von Licht in optisch
dich-teren Medien zu beobachten (spek-trale Trennung der Lichtfrequenzen
durch em Prisma). Bei Schallwel].en
aber gibt es glUcklicherweise keine
'Dispersion', sonst.wäre das Hören
von Sprache und Musik in einiger Entfernung nicht mehr möglich.
ENERGIE UND GRUPPENGESCHWINDIGKEIT
Eine Schwerewelle enthält kinetische
Eriergie. in der Bewegung der
F].Ussig-keit und potentielle Energie in der
Deformation der Oberfiache.
Em Wassertelichen mit dem Volumen
dydz hat die kinetische Energie:
KIN obc'ciy EKI1J ctcLy
-J dxdj Z-COMit dem konstanten.
Geschwindigkeits-betrag :
/Z 2XZ
=
r,e
wird
dE,.2e
dc'd,d
Damit wird die kinetisehe Energie in einer unendlich tiefen Wasser-säule vom Querschnitt dx.cL
oder anders formuliert: die kineti-. sche Energie pro Einheit der
Wasser-oberf]che
dji:
0 Zc,ZI2ZZ-JcRje
ctz 2 4Die kirietisehe Energie pro Oberflächen-einheit in einer flachen Schwerewel].e
auf tiefem Wasser 1st also zeitlich
id örtlich konstant.
H
Die potentielle Energie pro Einheit
derWasseroberfläche dxcL 1st gleich der Hub- oder Verdrngungsarbeit zur Deformation der Oberfläche:
por-c9,dxcL1
.porgb)
2. = çg - sir2(-cx)
(-li =j.
sir1(-(c-cL))
Die potentielle Energie oszilliert
also zeitlich und örtlich oder die
-,p
Energieberge wandern mit der
Phasengeschwirldigkeit C Die
mitt-lere potentielle Energie pro Ober-flächeneinheit ist:
poT - z
4 c&cLp
also gleich der konstanten kinetisehen
Eriergie pro Flächeneinheit.
Die gesarnte Energie pro Eiriheit der
Wasseroberfliche in elner flachen
Schwerewelle auf tiefem Wassr 1st
also irn :'iitteI:
bcL cLcL,f
dwoL9
2
Da sich die Hälfte der
gesamtenmitt-leren Energie mit der
Phasengeschwin-digkeit C fortbewegt, ist
die
mitt-lere Energietransportgeschwjndjgj C/a:
+porC =
Diese rriittlere
Energietransportge-schwindigkeit 1st zu beobachteri an
der Vorderkanteder We].lenfrortt nach dem plötzlichen Beginn der Arbeit
eines Wellenerzeugers. Die
Wellen-front bewegt sich nur mit der halben
Geschwindjgkeit der Phasen, wàhrend die Berge und Täler égen diese Front laufen ui-id dort verschwinden.
Entaprechendes 1st zu beobachten nach dem plötzliclien Abschalten des Wellen-erzeugers: Die ganze erzeugte We lien-gruppe bewegt sich mit der halben Phasengeschwjndjgkejt fort wie auch
die Gruppen einer Schwebung. Daher
wird die mittiere
Energietrarisport-geschwindigkeit einer Welle meistens
"Gruppengeschwincijgkeit" genannt
Ailgemein für beliebige Wellen folgt aus der Theorie der Wellengruppen die Gruppengeschwindigkeit:
C
Für flache Schwerewel].en auf tiefem
Wasser gilt speziel].:
C
(4)_4.f
Calso das gleiche Ergebnis, das für die
mittlere Energietransportgeschwjndjg-keit gefunden wurde.
BEGE G NUNG SFREQUEN Z
Für die Betrachturig eines fahrenden
Schiffes im Seegang ist es wichtig,
vom raumfesten Koordiriaterisystem x,j,zauf em mit dem Schiff mitfahrendes
System X,.yJZ5 Uberzugehen.
Werin das Schiff mit der
Geschwindig-keit
V unter dem Begegnungswinke1/Lzur Wellenlauñ'ichtung )( fhrt, 50
lautet die Koordinatentransformation:
(x +v 1) c/E +
c SIfl1Mgcosj.
(x+v)sin,E
z= z
Mit der Welle im raumfesteri System:
(), )
= 1fl Xfr-. cwird die Welle im schiffsfestn System:
, = sri c (xcoa + sin,u
-
(c- Vcoji.)
tjJ= SiY{((i-XVCOSJ(E)fr
-
(sc0r)J
Dabei heisst der Ausdruck:
= (a..XvCoy4E)
"Begegnungsfrequenz" well die Wellen dem fahrenden Schiff mit dieser Fre-quenz begegnen. Besonders wichtig 1st die Begegnungsfrequenz deshaib, well
das Schiff in regelmässigen Wellén mit dieser Frequenz zu semen Be-f wegungen angeregt wird.
Far Schwerewellen auf tiefem Wasser gilt speziell wegen (A)2
WE 4) 2 V COS,QE
oder. dimensions los:
(cE*)
=()
()2cos
Bei Fahrt gegen die See ç,,LE >900)
ist die Begegnungsfrequenzimmer hher als die Wellenfrequenz C...)
ei Fahrt mit der See CAE<90°)
1st die Begegnungsfrequenz (A)E im
ailgemeinen niedriger als die WeLlen-frequenz. Es gibt einen Bereich
mässiger Fahrgeschwindigkeit oder langer Wellen in dem das Schiff von der Welle Uberholt wird.
In Wellen vergleichbarer Lange mit der Schiffs].angtkommen nur
sehr schnelle Schiffe in den
zweiten Bereich,. wo das Schiff
die Welle Uberholt. Der
Grenz-fall(WE=O ),in dem das Schiff
mit der Welle rnitläuft (oder auf
ihr reitet analog zTum 'Surfing'),
kann gefähruiQh werden, wenn
in- --*z_ 4
.1
0,4-WLL -i 1, (.'2UOL.T_ SCM1 S(J-11FI UJ. (QERJ4OLT 9 I WELLEstabile Zustände auftreten, die dana
lange andauern. Das System hat dann Zeit, aus dem Gleichgewicht zu
ge-raten; das Schiff kann querschlagen
oder kentern.
Eine weitere Besonderheit bei der
Fahrt mit der See ist es, dass bei
, gegebener Geschwindigkeit jedeBe-gegnungsfrequeriz vom Betrag:
(A)
125
durch drei verschiedene
Wellenfre-quenzen C.) und damitWellenlängen.
hervorgerufert worderi sein kann. Man kanri hier aus Begegñurigsfrequenz CIJE, BegeFnungswinkel,A( und
Fahrge.-schwindigkeit V riicht mehr eindeutig
auf die Wellenfrequenz C.) oder die
Wellenlänge 2
schliessen.
,I4eOQ
'j4 0,5
POTENTIAL
FUr eine flache Schwerewelle in flachem Wasser der Tiefe H gelten die gleichen
Randbedingungen wie im tiefen Wasser, nur muss hier die Randbedingung am Gewàsserboden in der Tiefe H
erfUllt
werden. Das bedeutet eine zustzliche
Komplizierung gegenUber der
Tiefwasser-welle, weil alle Zusarninenhänge zwischen zeitlichem und örtlichem Verlauf des
Vorgangs sowie Phaseri und
Gruppen-geschwiridigkeit zusätzlich von der Wassertiefe J-I als weiteren Parameter
abhärigen. (Das braucht âber in der
Praxis nur bei Wassertiefenkleiner
als die halbe Wellenlänge
berUcksich-tigt werden),
Raridbedingung am Gewässerboden:
Analog wie im tiefen Wasser erh.1t L1N1IErJ GLsCJ-jJ POTEWfltL...S
man das Potential:
EIGENSCHAFTEN DER FLACHWASSERWELLE
Vertikalgeschwindigkeit:
sirih bf(z+I-1)) cos (cA.*-x)
R sinh(e1-i)
Horizontalgeschwindigkeit
coshbc(z+))
g
6ir)()CI-I)
LI N ISIQT SC1-4WEEWLL
ILlC-1I1 WS:
c n cosh (cz-f-Io) COS(Ot ex) sirTh(e-j)
-Beide Geschwindigkeitskomponenten .. sind.wieder periodisch in Ort und Zeit und die Vertikalkomponente elit
der horizontalen urn voraus.
Aber die Amplituden sind verschieden. Die grössere horizontale Amplitude
verringet't sich mit wachsender.
Tiefe (-z) proportional COSh((z+i-i)) auf einen endlich grossen Wert
am Boden. Die kielnere. vertikale
Amplitude 1st proportional sinh(x.(z+1-1) und verschwindet am Gewässerboden.
Die im tiefen Wasser kreisförmigen
Orbitalbahrieri der Wasserteilchen
entarten also im flachen Wasser
zu breiten Ellipsen und am Gewässer-boden bleibt nur noch eine gerade horizontale Hin- und Herbewegung
Ubrig.
Die horizontale Ellipsenachse ist
,. cosh((z-I44))
die vertikale Achse ist
(.X(z-e--J)
sinh(XW).
Der Druck in der Welle 1st:
SrQOt-1L:NIN -- - - POPE TItL.LiNt&IsJ -43- OR8IrLRJ-.N ..e..-.6.
pp =
ç'g z + qgch
(C(z4w)) 51r3 (x
sinh (c i-i)Dez' hydrodynarnische Druckanteil varjiert mit der Wassertiefe
pro-portional cash (X(z-.'I-4)) wie die Horizontalbewegung. Am Gewässerboden 1st also in
flachem .Wasser noch eine eridliche
I
(Dabe5. entstehen auf grossen Flächen erhebliche Kräfte, wie man auch aus
Bes chädigungen an Kanalbetteri durch
Schiffswellen schilessen kann).
Die Phasengeschwindigkeit auf flachem
Wasser ist:
c =
= anh(eW) = Lanh(21r-)
Grenzfã11e:
tiefes Wasser : '..q cinh(XJ-4)--i
sehr flaches Wasser:
d.4,o
.-''C_'gI4
Die Gruppengeschwindigkit auf flachöm
Wasser ist:
4 L(xuj
sfr,h(2(I-1) )e14]
c {--'-
sIrh(2XW) Grenzfälle:tie fes Wasser sirh (2 &i) - 00 '-'.Y
2. 21
sehr flaches Wasser: ?e4-l"O - Siflh(2XI1)-2d'1 ' C Für immer 1ngere Wellen auf flachem
Wasser nhert sich die Phasengeschwin digkeit und die Gruppengeschwindigkeit dem gleichen Maximalwert, der
soge-narinteri "Schwa11geschwindigkeit9I-P. Die
inittlere Energietransportgeschwindig-4
keit ist dann gleich der
Phasenge-schwindigkeit. (Dieser Zustarid ist
praktisch erreicht, wenn die
Wasser-tiefe -.
kleiner als 4/20
der We11en1.nge ist.) 120 112W
Die mittlere Energie pro Einheit der Wasseroberfläche ist im flachen Wasser wie im tiefen Wasser:
EGO
thcL )92
Sie setzt sich.wie un tiefen Wasser je zur Hälfte aus potentieller und
kirietischer Energie zusammen,
wo-bei aber im flachen Wasser die kineT tisché Energie nicht zeitlich und örtlich konstant 1st, da die
Wasser-teilchen auf ihren Ellipsenbahneri
nicht mit konstanter Geschwindigkeit
umlaufen.
3. ZUS1TZLICHE BEMERKtJNGEN ZUR WELLENT}ORIE
KAP ILLARWELLEN
Neben der Schwerkraft existiert noch
eine andere Kraft, die einer Deformation
der Wasseroberfläche entgegenwirkt, die Oberflchenspannung.
Der Einfluss der Oberflächenspannung
auf die Welienbewegung der
Wasserober-fläche ist bei grossen Welienlãngen
vernachlãssigbar, so dass das
theore-tische Modell der reineri Schwerewellen
in idealer FiUssigkeit die Natur sehr
gut wiedergibt.
Bei kleineren Wellenlàingen in der
Grösseriordnung Dezimeter wird der
Einfluss der Oberflãchenspannung
spflrbar und bel extrem kleirien Wellen- 1fl
iängen Uberwiegt er über die Schwer-
0,4-kraft, man spricht dann von
"Kapillar-we lien".0,2
Die Phasengeschwindigkeit C hat eiri
Minimum von C,1,, C232 bei ? = O,0173rr1
und einerFrequenz vonCJ=84S
KUrzere Weilen bewegen sich
wieder achneller unter dem
Qberzie-genderi Einfluss der Oberflächenspannung. Steile Kapillarwellen zeigen umgekehrt wie steile Schwereweilen rundere Wellen-kamme und schürfere Wellentäler. CDie-ses Verhalten von Wellen sehr kleiriex'
Lange ist em Grund für die
Unbrauch-barkeit sehr kleiner Masstabe bei
Schiffs-Modeliversuchen)..
KTPJLLWLLEN
02 Lm
srElL. SCPW5WELLE
INTERNE WELLEN
Schwerewellen können nicht nur an der freien FlUssigkeitsoberfläche (Grenz-fläche. zwischen Wasser und Luft oder Wasser und Vakuum) existieren, soñdern
an alien Grenzfl.chen von FlUssigkeits-.
schichtungen versehiedener Dichte. (ZB. Wasser verschiedenen Salzgehaits oder Luft versehiedener Temperatur).
Soiche Wellenbewegungen von
Schich-tungsgrenzflchen heissen "interne
Welleri".
Die Phaserigeschwindigkeit solcher
in-terner Welien an der
Grenzflche.zwi-schén FlUsslgkeiten der Dichteç0und
ist:
-Bei kleinen relativen Dichteunterschie
den gehört zu einer bestimmten
Wellen-lange
eine sehr kleine
Phasen-geschwindigkeit C, oder zu einer
be-stixnrnten Phasengeschwindigkeit eine
sehr grosse Welleniänge.
Es wird vermulet, dass bei Probefahrten
in tiefen Fjorden gelegentlich
Wasser-schichtungen angetroffen werden, die durch den zusätzlic,hen Wellenwiderstand
interner Welien die Probefahrtsergeb-nisse verfälschen können.
C
Streng genommen, sind auch unsere Oberulächenwellen
interne We lien an. der Schichtungsgrerize
Luft-Wasser. Dabei ist aber
=--
gegeritiberç,= 5u
ver-nachiassigen.Für QO
und
ergibt sich die bekannte
der Schwerewellen fUhrt zu harmonischen Wellen mit sinusförmigern Wellenprofil, also gleicher Krüinmung am Wellenkamm
und im Wellental. Als Elementarwellen, die ja ihrem Wesen nach linear
super-poriierbar sein mUssen, sind diese
har-monischen Wellen in jedem Fall geeignet. Zur Darsteliung eirier alleine
existieren-den regelrnässigen. We lie ist die line
an-sierte harmonische Welle nur solange eine gute Näherung, wie die Wellensteilheit
nicht grosser als'. 4/GOwird. Steilere Weilen zeigen schrfere Kärnme und flachere Täler.
Diese Eigenschaft wind für znässige Steil-heit gut von den Trochoidenwelle wieder-gegeben (Gerstner '1802) in der die
Wasser-2
teiichen , mit konstanter
Winkelge-schwindigkeit auf Orbitalkreisen umX02'
rotieren.
Parameterdarstellung der
Teilchenbewe-gung:
z
x - e 0cos(c t- xx0)
Parameterdarstellung den Wellenkontur an den 0berflãche:
LEVELS
'R
5(wt-0)
Die Trochoidenwelie weicht aber in
3 Punkten von den Natur ab:
Sie zeigt die gleiche Phasengeschwindigkeit
C=V9hC
wie die lineanisierte Welle unabhärigig von der Steilheit /?
STILL WATER
UT.
P.ZJ. Gerstner, "Theorie der Welleri". Abhandlungen den
kOniglich bOhmischen Ges. der Wissensehaften 1802.
I:l(JS: PRINCIPLES
TQOCJ4OIDAL WA
-.-DIRECTION OF WAVE ADVANCE
p
P
A VOLUME SUCH AS ABCO IN STILL WATER IS
Die maximale Steilheit 1st ;
-14
Ihre maximale Steilheit 1st (I/2)=
wobei die Wellenkmzne in. Spitzen
mit dem Winkel Null aus1aufen und .die Was sertelichen rot leren mit konstanter Winkelgeschwindig-keit auf geschlossenen Kreisbahrien;
es findet also auch in steilen Wellen
kein Massentransport statt.
Ausserdem hat die Trochoidenwelle
einen graviereñdenMangel:sie
er-fihlt zwar die
Kontinuitätsbedin-gung, sie hat aber kein Potential.
Zur theoretischeri Darstellung steiler
Einzelwellen muI also konsequenterweise
die lineare Potentialtheorie der
Schwerewellen durch zusitzliche
nicht-lineare Glieder abhngig von der
Steil-heit erweitert werden. Das Ergebnis
1st eine nichtlineare Potentialtheorie
der Schwerewellen, deren Wellenkontur
fUr rn.ssige Steliheit
(bis../2=4/25 )
recht gut mit .der der Trochoidenwelle Ubereinstimrflt, die Elgertheiten steilerWellen in der Natur aber richtig
wieder-gibt. (Stokes 484' ).
Die Wellenkontur ist dabel:
(L)=
{sii-x)-(X)CoS(2(Wt-XX))+.
.. ]
Die Phasengeschwindigkeit hängt von derSteilheitab:
c=1I'-1+(X.)+
SS)
Ihre Strömung ist
ni-cht drehungsfrei I
LIT.
G.G. Stokes, "On the
Theory of Oscillatory
Waves", Trans. CambridPhilosophic Society, 1847.
wobei die Wellenkrnme kantig werden a
mit einem Kantenwirikel von 420
Wird. solehen Welleri noch weitere
Energie zugefUhrt, so brechen die
Wellenkämme und die ttberschüssige
Energie geht Uber Spritzer und
Wirbel in Wärme Uber.
der Nähe dieser Kante kann die
Wellenströmung in mitlaufenden
Bezugssystem durch eine einfache stationre Eckenströmung ange-nähert werderi. Man kann aligeinein
zeigen, dass diese nur bei einem
Kantenwinke]. von 1200 die nicht-.
linearisierte 0berfl.cheribedingung
erfUlit. Em
soicher stationärer
kantiger Kamm kann also nur mit
einem Kantenwinkel von 1200 in
konstaritem AusSendruck existieren) .i Und die Wasserteilchen bewegen sich im oberen Teil der Orbitalbahn
schneller ala im unteren, wobei sie
offerie Schleifen durchlaufen und
nen leichten I4assentransport mit
ei-ner mittleren Geschwindigkeit U abh.ngig von der Tiefe (_z) bewirken:
QCZ
e
:'\
STEILE WLL.
ANTWORTEN DES SCHIFFES AUF HARMONISCHE ELE?NTARWELLEN
I BEGRIFFE UND ZUSANMENHANGE
1 ANTWORTEN
Im Sirine der Regelungstechnilc kann
das Schiff in Seegang als System
betrachtetwerdefl, das die
Elemeritar-wellen als Eingangssignal empfängt
urid als Reaktion darauf Antwortsignale
aussendet.
TSHNL
INGNGSSIGNPL),
STN
SEECNG. 5CI-IF
IN giPONENrN
Das Eingangssigrial ist in Form der
harmoniseheri Elementarwelle aus dem Kapitel WELLENbekannt. Ala
Antwort-signale treten eine grosse Arizahi
physikaliacher Vorgänge auf, die im
folgenden kurz qualitativ geschildert
werden. Alle diese physikalischerl
Ant-worteri sind aber ebenso wie
die
Ele-mentarwelle harmonisch von der Zeit abhängig, wenri das.System Schiff alalirieares Sy3tem betrachtet wird.
Alle Antworten des Systems lassen sich
ala inechaniache Wechselwirkung zwi-schen den beiden bekannterk Komponenten
der ungestörten Elementarwel].e und dem
Schiff mit seiner Geometrie und
Trgheit
beschreiberi.
-In der Welle herrscht
aber zustz1jch
zumhydrostatjschen das hydrodynamjsche
Druckfeld der ungestörten Welle, das
eine zusätzljche
pulsierendeDruck-kraft auf das Schiff
ausUb'c (FroudeKryloff-Hypothese).
Gleichzeitig behindert aber
dieSchiffsoberfläche den
Strömungsvor-rang in der Welle. Dadurch wird eine
pulsierende Störströmung und eirie
Deformation de r We lie hervorgerufen,
so dass die resultierende
StrörnungRücksjcht nimrnt auf die Anwesenheit
und Form des ruhenden
Schiffes.
Die-se Störung der Welle beitzt
natUrlichwieder em zUsitz1jches pulsierendes
hydrodynamjsches Druckfeld, das einen
wejteren Ariteil der Druckkraft auf
das Schjff ausmacht,
Die Oberfläche des schwimmenden Schiffes taucht zu einem gewissen Grad unter die
Wasseroberfläche, so dass sich die
Re-sultierende der hydrostatjschen
Drucl&-wirkung auf das Schiff mit der
Schwer-kraft im Gleichgewicht befindet
(Archimedes).
Da das Schiff in seiner
Lage nichtfestgehalten 1st, wird
es durchdiese pulsierende Krfte besbhleunigt
und in schwingende Bewegung
versetzt,
was eine Oszjflatjori des
hydrostatj-schen Druckfeldes und eine
Diese Schiffsbeweguflg stört natUr].ich
wieder die Strömung. Elne weitere zu-sätzliche Storströmung sorgt dafUr,
dass die resultiereride Strömung mit
dem bewegten Schiff vertrãglich
1st.
Das Druckfeld dieser Störströinung beeiriflusst wieder die Druckkraft,
auf das Schiff und damit die
Schiffs-bewegung und so welter .. .
Diese sequentiel].e Darstellung der
-Wechselwirkurigefl könnte nur ±teratiV
zu einem Gleichgewicht von bewegtem
Schiff und gestörter Welle fUhren. In Wirklichkeit geachehen diese
Vor-gänge alle glélchzeitig und es wird
sich zeigen, dass dank der
Lineari-sierung des Problems das dynamisohe
Gleichgewichtam bewegten Schiff in
der Welle gesehiossen darstellbar 1st.
Festzuhalten bleibt, dass die
physi-kalischeri Antworten des Schiffes be-stehen aus: Storströinungen WellendeformatiOflen Druckfeldern Resultierenderl Kräften und Schiffsbeweguflgefl.
HinzuzufilgenWärefl noch die inneren Kräfte in der SchiffskOnstruktiOfl,
die durch die verschiedene Verteilung
von Druckkr.ften urid Tx'ägheit skrften
entsteheri,auchwenn das ganze Schiff
FUr das Schiff als Balken:
Querkräfte
Biegemomente
Torsionsmomente
urid damit verbundene Beanspruchungeri.
Schwieriger und seltener durchgefUhrt. sind Betrachtungeri der lokalen Festip-keit unter BerUcksichtigurig der
lokalen Druckverteilunp im Seegang. Ausser diesen liriearen und harrnoni-schen Antworten des Schiffes auf den Seegang gibt es noch eirie Reihe
spezielle
nichtlinearer Phtnomene:Dasbedeutendste 1st der zustzliche
Widerstand, den em Schiff imSee-gang erfährt und der im wesentlichen quadratisch von der Weilenhöhe abhàngt.
Wichtig sind auch die sehr kurzzeitigén
und heftien hydrodynarnischen Stösse auf den ausgetauchten Schiffsboden
("slamrning"und an Deck (Seeschla)2
sowie das Durchdrehen.
des teilweise
ausgetauchten Propellers (TTracing)
Aber auch die linearen Bewegungen können, besonders
in achter].icher See, in gefähriiche nichtlineare
Exzesse entarten:
Eel extremen Lngsbewegungeri (urgin') kann das
Schiff von der We lie mitgenornmen werden und auf
ihr reiten (urfin');
bei extremen Gierbewegungen kann das Schiff in der Weile quersehiagen;
und bei extremen Roilbewegungen kann die Gefahr des Kenterns eritatehen.
2 KOORDINATENSYSTEM IJND FREIHEITSGRADE
Für die Darstellung der Bewegungen des Schiffes irn Seegang hat sich em
Koor-dinatensystern bewährt, das die gerad-linige Fahrbewegung des Schiffes mit konstanter Geschwindigkeit mitmacht,
nicht aber die .translatorischen und.
rotatoriseheri Schwingungsbewegungen'des Schiffes. Im Ruhezustand des
Schiffes liegen die Achsen des
carte-sisôhen Systems X,,Z in den
Schnitt-linien der ungestörten Wasse.roberf].äche, der Syrnmetrieebene des Schiffes und der Hauptspantebene. Der tjrsprurig 1st also
der Schnittpunkt aller drei Ebenen. Die
X-Achse zeigt nach vorne, die-Achsa
nach Backbord und die Z-Achse nach oben.
Die Seegangsbewegungen des starren
Schiffes in a]len
6 Freiheitsgraden.sind dann definiert als die
Ver-schieburigen und Verdrehungen 'elnesim Ruhezustand deckungsgleichen, aber echt schiffskörperfesten Systems gegen-tiber diesem nur mitfahrenden System:
die horizontale Lirigsverschiebung ç
die horizontale Querverschiebung y0
die vetikale Querverschiebung
Z0die Drehung urn die Längsachse
die Drehurig urn die hor.Querachse
0
die Drehurig urn die vert.Querachse1/
Langsbewegung (surging) Schwoj en Tauchen Ro].len Stampfen Gieren (swaying) (heaving)
(rolling)
(pitching)
Cyawing)Em naheliegender Weg zur
Vorher-sage der Schiffsbewegungen im
See'-gang ist der SeeSee'-gangs-Modellversuch
hnlich den Modeliversucheri zur Vorhersàge von Widerst and und
Propulsion im glatten Wasser. :iH1IcHKEITsGEsETzE
Beirn Seegangsmodellversuch fährt
em geometrisch .hnliches Schiffs-modell in geometrisch ähnlichen Wellen. Da die Seegangswellen
ausser von der Trgheit fast
vollstäridig von der Schwerkraft bestiinmt sind, gilt hier genauso
wie beim Wellenwiderstand das Froude sche Xhnlichkeitsgesetz:
fV
-. 9L )' gL )çtjp
,'
(EI
v5' 2 LfI
-und mit; VTI
LDas heisst: die Quadrate der
Geschwindigkeiteri oder die
Cuadrate der Zeiten mUssen sich wie die Lärigen von Modell und
GrossausfUhrung verhalten. Anders ausgedrUckt: der
Ge-schwindigkeitsmasstab ist gleich
de.m Zeitmasstab gleich der Wurzel
aus dem Lngenrnastab: V5 r VL5
Der Frequenzrnastab ist reziprok
zum Zejtms1h!
fast irrirner von vernachlässigbarem
Einf].uss 1st, .1st man hier in einer
wesentlich glttcklicheren Lage als z.B. beim Widerstands-Modeliversuch. Die Nichtbeachtung des Reynolds'schen
1hnli,chkeitsgesetzes hat praktisch
keine Konsequenzen.V RSUC HSANLA GEN
Voraussetzurig für soiche Versuche
ist eine Einrichtung zur Erzeugung
von regelmässigen Wellen vorgegebener Wellenlänge und Amplitude oder sogar
von unregelmässigen Wel].en vorgegebe-nen Spektrums.
Soiche Wellenerzeuger arbeiten
pneu-matiscli1oder mit TauchkorpernZoder Klappen und werden harmonisch oder
mit Uberlagerten harmonischen
Be-//
wegungen gesteuert. (Em
idealer.
'Wellenerzeuger müss.te die Variation seiner Arnp1itue Uber der Wassertiefe je nach Wellenlänge,der mit der Tiefe
abklingenden Orbitaibewegung anpassen.
Das kann durch gelenkig verbundene
/
zeitei1ige Klappen4angenhert werden. Meisteris werden soiche Wellenerzeuger
an der schmalen Stirnseite eines
nor-malen Schlepptanks installiert. Damit
lassen sich dann zweidimensionale
(also "langkämmig) längslaufende.
regel-m:issige oder uriregelmLtssige Wellen gz5 tflCHWRSE;
erzeugen. Damit lassen sich aber keirie
kurzkLlmmigen (.dreidimensionalen)
See-gince erzeugen, die Komponenten ver-schiederier Laufrichtungen erithalten.
Em wesentlich bedeutenderer Nachteil
i3t es aber, dass bei dieser Anordriung,
3
z
./_z
VERSUCHSTECHNIK
BEWEGU NGE N
00 '1E 20° (3Q0)
und
>. 460D(45O)
erreicht werden können, je nach Tank-breite, Modellgrösse und
Fahr-geschwindigkeit.
Dieser Mangel lässt sich. nur
besei-tigen durch eine grôssf]chige
spe-zielle Versuchsanlage für Seegangs-versuche. Moglichst an zwei anein-andergrenzenden Seiten eiries soichen
rechteckigen Wasserbeckens müssten
sich Wellenerzeuger befinden, die
durch Unterteilung in kleine Sektionen
und phasenverschobene Steuerung
Elemen-tarweileri mit einem Bereich von Lauf-richtungen von annblernd 1800 erzeugen
könnten. Auf. den jeweils gegenUberlie-genden Seiten des Beckens milssten sich Welleritilger befinden. Werin man sich
dabei nicht auf Versuche mit völlig
freifahrenden, ferngesteuerten Mo-dellen beschränken will, muss die grosse Beckenbreite auch noch durch einen riesigen Wagen Uberspannt
werden.
Solche ähnlich aufwendigen
Versuchs-anlàgen gibt es leider bisher riur
an wenigeri Punkten der Erde.
Wenn nur die Bewegungen im Seegan.g
gemessenwerden sollen, muss das Modell
geometrisch und beztlglich Schwerpunkt
und Trägheitsmomenten ähnlich se.in.
Wenn das Modell unter elnem Wagen fährt, k3nnen die Tránslationsbewegungen und Drehbewegungeri z.B. Uber Drähte.gegen-Uber dem Wagen gemessen
werden,Dreh-WELLNTILCE
z° 2 G S4-S2
bewegungen, besonderS die Roilbewegung,
lassen sich auch
vorteilhaft mit Hilfe
von Kreiseln messen.
INNERE KRFTE
Sollen auch innere Kräfte,
aLsoQuer-kräfte, Biegemomente und
Torsions-momente in bestirninten Querschnitten
bestiinmt werden, so muss das Modell
in diesen Querschnittefl
geteilt werden.
Al].e Sektionen mUssen dann
für sich
bezUglich Schwerpunkt und TrägheitsmOmenten ähnlich sein, was praktisch schwer zu verwirklichefl
ist, zumal diese de-.
taillierteri Angaben selten für
dieGross-ausfUhrung bekannt sind.
Die Sektionen müssen dann wasserdicht Uber Kraftmesswaagefl für
je 3 bis 6
Komponenten verbunden werden, die mit
Kraftaufriehme.rfl auf induktiVer Basis
oder mit Dehnmesstreifefl
arbeiten.
VERSUCHSSTRATEGIE
Zur experimentellen Ermittlung des
vollständigefl VerhaltenS eiries Schiffes im Seegang bezUglich einer bestimmterl
Antwort (z.B. Tauchen und Stámpfen),
also zur Ermittlung der
sogerianntenttubertragungsfunktionh' abh.ngig von We1lenl.nge (oder -Frequenz),
Begeg-nungswinkel und Geschwindigkeit gibt
es zwei Wege:
1. Man rnisst die Amplitude der gesuchten
Antwort Z, in regelmissigefl WellerL
einer bestimmten Amplitude und
Wellerilänge 'X be.i einern bestiniintefl
p,cI.rr.,I9E KRrERE'E
Begegnungswinkel,l(L und einer bestimmten Geschwindigkeit V . Der Quotient aus den
Amplituden von Antwort und Welle ist dann
em Wert der ibertragungsfunktion(.9.Tcu.chen):
v
LZc ( ."
,v)i/4'
Dabei ist h.ufig.fUr jede interessierende
Kombination (,/4G,V) eine Messfahrt not-wendig (bei langen Tanks lassen sich
vielleicht auf einer Fahrt mehrere
icht
zu grosse Geschwindigkeiten erledigen).
2. Man registriert die gesuchte Antwort z(t)
in unregelmssigeri Wellen. (L). Wenn die
Registrierungen von und I genQgend
lang sind (gegebenenfalls aus mehreren gleichartigen Fahrten), so karin man daraus
die Spektren 5() und
S(w)
bestimnien.Der Quotient der Spektren von Antwort und Seegang is.t dann das Quadrat der Ubertra-gungsfunktion:
2 SC")
Y(E,v)
(z)()
Dabei erhält man also die Information für
alle Wellenlängen oder Frequenzen aus einer
die
Fahrt, wobei allerdings Auswertung
automati-siert sein muss und die Genauigkeit sehr von
der Registrierungslthige und der Lage der jeweiligen Frequenz im Spektrum abhängt. Seegangsmodellversuche sirid sehr aufwendig, damit routinemssig für komplizierte Antworten
oder in sehr vo1lstLndiger Form (z.B. für alle
Begegnungs.winkelstufen) aus vesuchstechnischen oder zeitliôhen GrUnden garnicht dux'chfUhrbar.
c
Zur vollständ1en
Beschreibung ehört
auch die Phasen-. verschiebung
E(
,v)z=ze't
Nan wird auch in Zukunft nicht auf soiche Versuche verzichten können für spezielle Fragestellungen und besonders zur
fiber-prUfung und Weiterentwicklurig von Theorien.
Aber man wird routinemässig vielleicht im Vorprojektstadium in steigendeni Masse die bequemen Möglichkeiten der theoretischen
r3erechnung von Bewegungen und Belastungen
im Seegang nutzen, die es geatatten, in
kurzer Zeit und mit geringem Aufwand die vollständigeUbertragungsfunktion der meistén Antworten zu berechrien und das Verhalten im natürlichen kurzkämmigen
Seegang in befriedigender Weise
: QUASISTATISCHE "LXNGSFESTIGKEIT"
UND DYNAMISCHES GLEICHGEWICHT
Seit Archimedes 1st das nach ibm benannte
Pririzip bekannt, dass em ruhender Körper
im Wasser einen hydrostatischen Auftrieb erfährt, der gleich dem Gewicht des
durch ihn verdrngten Wassers 1st. Die
Kenntnis dieses Prinzlps setzte'den
Schiffbauer schon sehr f rUb in die Lage,
für eine vorgegebene Schwimmlage aus
der Schiffsgeometrie sehr einfach auf.
das zulässige Schiffsgewicht zu
schlies-sen. Das statisehe Problem war auf em
geometrisehes zurUckgefUhrt.
In ähnlicher Weise liessen sich die
Probleme des Trimms, der Stabilität
der aufrechten Schwimmlage und des aufrichtenden Moments im gekrängten
Zustand, alle im glatteri Wasser, durch
konsequente Anwendung des archimedischen
Prinzips zurUckfilhren auf die
geometri-schen Problems der Bestimmurig von Vo-lumen und VoVo-lumenmittelpurikt. DafUr
wurden im Schiffbau zahilose graphische, instrumentelle und numerische Verfah-ren entwjckelt und für soiche Berech-nungen wurden die ersten
schiffbauli-chen Comouterprogramme entwickelt,
die die Schiffsform bis in die letzten
Feinheiten berUcksichtigen.
Als irn letzten Jahrhundert die
Schiffs-längen irnrner grosser wurden, wurde der Schiffbauer mit dem Problem der
soge-riannten "Längsfestigkeit" konfrontiert,
der Festigkeit gegen Schub- und Biege-belastung des SchiffskOrpers als Balken.
Diese Belastung setzt sich aus zwei Anteilen zusammen:
der Glattwasserbelastung infolge unterschiedlicher Verteilung von
Gewicht urid Auftrieb im glatten
Wasser und
der zusätzlichen Belastung im
Seegang.
Der erste Anteil, die Belastung im glatten Wasser, 1st rein statischer Natur und daher nach dem archimedischen Prinzip exakt zu behandein.
Der zweite Anteil, die zusätzliche Be-lastung in Seegang, ist dynamischer Natur, da sich sowohi das Schiff als
auch der Seegang in Bewegung befinden. QUASISTATISCHE BETRACHTUNG
Da man dieses dynamiache Problem nicht lösen konnte, schuf man nach guter
schi.ffbaulicher Tradition em
quasi-hydrostatisches Ersatzproblem, das mit bewährten Methoden nach dem archi-medischen Prinzip zu lösen war unter BerUcksichtigung aller Feinheiten der
geometrisolien Schiffsform. Diesem
Er-satzproblem liegt das physikalisch
unrealistische Modell einer tterstarrten
Welle" von Schiffslärige mit lokal hydro-statischer Druckverteilung zugrunde. In dieser fiktiven Welle wird einmal auf
Wellenberg (hogging) und einrnal im We].lental (sagging) eine quasi-j
des Schiffes betrachtet. Die
zustz-liche Seegangsbelastung besteht dariri nur aus der Xnderung der
Auftriebs-verteilurig ilber die Schiffsl.nge.
Dabei lassen sich einige nichtlineare
Effekte bericksichtigen, verursacht
einmal durch die Schiffs form (ausfallende Spant-kontur) und auch durch die Kontur einer
steilen regelmässigen Welle (Trochoide, Stokes-Welle). Das Ergebnis härigt ganz von der gewhlten Wellenhöhe ab und werin man, wie die Klassifikàtionsge-sells chaften, ausreichende Erfahrungen mit bisherigeri Schiffstypen in bestimm-ten Gewässern hat, darin kann maridiese
zu w.1-ilende Wellenhöhe so vorschreiben,
dass daraus brauchbare Lastannahmer für die Dimensioriierurig dieser
Schiffs-typen für diese Seegebiete resultieren.
DYNA4ISCHE BETRACHTUNGEm physikalisch zutreffendes Modell
der zusätz1ichen Belastung im Seegang
muss dagegen eirien dynarnischen
Gleichgewichtszustand des tauchenden und stampferiden Schiffes in Fahrt
unter einem gewissen Begegnungswirikel
zu elner Elementarwelle des Seegangs betrachten.
Diese physikaliach vollständige
Be-trachtung 1st heqte mitHilfe der
Theorie des Severha1tens möglich,
allerdings nur in linearisierter Form,
d.h. das Ergebnis 1st proportional zur
Wellenhöhe, und die Lastenin der
"hogging"-Phese sind vor gleichem
Ausserdern hängt das Ergebnis der vollstäridigen Theorie riicht nur von
der Wellenlänge, sonderri auch von ler Schiffsgeschwindigkeit und der Massenverteilurtg Uber die Schiffs-lange a_b.
PCir einen Uberblick werden die wich-tigsten TJnterschIede beider Verfahren
urz gegenUbergestelit Qupslgr'JTIScI-4. I WTJ- UP11iES -t4DQi/NG, (wI_L) 3. Sr.SC.RE 5CS4W1t1?'tLMN--N17EJi1II4
(N1CiTJV)
4. wL-LEN .só'-i (NscS.ITLJN)
(2. wL1c)
('3. WHJi(Lr MCi.fl (3UC1-I EL1SZK WEL.LEgINJc.
SGP1GSNODaLZUSS1ZL1O- QLS1UN. Ir, SNc2.
DNfl-1lSCJ-4 DlNflr1SSCI-lS DkIELD (u?.JcsrcPrE WELL.) D2/CKLD DEQ wiijDFOQ.r1f4TIQ(J DQUCJ'PELD PQ 6CiJlFS8EWE&JIIG. T*4ElT VJ &flIF+LDUNC.
(uNQ)
WE1_1_EN-1&- (1_sN ) WELLtJL.4C 3EMLG.W1NL(L Lj.. F26S4WINO/G.Krr .?1sE1rEIWW 63E12LJG.EJ2Lft.4G,. tR: KuRzz'r-Ll1sJD LqNZEtrrRTIgfl5. BEISPIEL: TAUCHBEWEGUNG EINER BOJE
Das einfachste Beispiel zur
Demoristra-tion der physikalischen Zusammenhiinge beirn dynamischen Gleichgewicht im
See-gang ist eine Bewegung in nur elnem Freiheitsrad: die Tauchbewegung
einer schwirnmenden Boje in einerWelle. Wenn man das Problem linearisiert
be-trachtet, kann man es in zwei
Teil-probleme .aufspalten, die sich
gegen-seitig nicht beeinflussen:
Die erzwungene Bewegung des Körpers
im glatten Wasser.
Der Körper in der Ruhelage
festge-halten in der Welle.
Diese beideni Teile lassen sich dann
zum vollstänidigen Vorgang Uberlagern.
1 BOJE BEWEGT IM GLATTEN WASSER
In einem Gedankenexperirnent wird der
Boje mit der Masse fri und der Wasser-linienfläche PWLeine vertikale
har-monische Tauchbewegung einer bestimmten
AmplitudeZ04und einer bestimmten Kreis-frequénz W aufgezwungen.und die dazu
erforderliche Kraft
1(t)
gernessen.(t) i
e')
Diese erforderliche Kraft
(t)enth1t
Anteile zur ljberwindung:
der hydrostatischen RUckstellkraft:. der Trägheit der Boje
und der resultierenden Kraft des
hydrodynamisehen Druckfeldes infolge
der Bewegurig:
Die Bedingung des dynamischen
Gleichge-wichts an der Boje lautet (riach dem d'Alemberttschen Prinzip):
F (t' + F (t) - 9flWL;(&) -1-1 z-) -0
ZIIm Zeigerdiagramin dargesteilt:
Daraus lässt sich die unbekannte
hydro-dynarriische Kraft 3bestimmen:
nit
0(t)= ;uJz0( uridist es üblich, die hydrodynarnische reaktionskraft auf die Bewegung
auftuspalten in einen
geschwindigkeits-proportionalen und elnen beschleunigungs-proportiorialen Anteil:
;;2EW:: N±0-t1Z0
k.jt=(_u.,N.Icj2r.12)Ze
- 'g IIWLZO()- M
z0U)F
(fr) Z3W z..die hydrodyriamische Dämpfungskraft: c NZzOR= SINE1 und
Daniit sind die hydrodynamischen
Koeffizienten definiert:
der Dämpfungskoeffizient: undder Trägheitskoeffizient:
N Z Z0p H"2t(!w_i.
/
Der Trägheitskoeffizient
wird auch "hydrodynamisehe Masse" genannt,wirkt sich auch wie eine Vergrösserung
der Körpermasse aus, ist aber von der
Bewegungsrichturig abhngig. Die. Doppelindizierung bedeutet:
Kraft in Richtung des ersten Index
infolge Bewegung in Richtung des zweiten Index.
Wird der Versuch mit elner anderen Frequenz wiederholt, so erhält man andere Werte für die Koeffizienten der hydrodynarnischen Kraft. Beide
sind also
requenzabMngig:N .7)
11!l((4))
2. BOJE RUHEND IN DER WELLE
In einem zweiten Gedankenexperiment wird
die Boje in Ruhelage festgehalten,
wäh-rend sie von einer regelrnässigen Welle
bestimmter Frequenz CO und Amplitude
getroffen wird. Dabei wird die zum
Fest-halten erforderliche Kraft
messen:
(&)' e"'
Jjt)
Fe0t2)
.&8 E4
Die Haltekraft i2(t) ist erforderlich,
urn die resultierende Kraft des
hydro-dynamischenDruckfeldes der Welle auf
die Boje, die "erregende Vertikalkraft":
zu kornpensieren:Die Phaserilage der erregenden
Vertikal-kraft
F2Jt) gegeritiber der Wellenerhebung() wird durch die komplexe
Formu-lierung dargestelit:
w ob e i EiJ
(r)e"
=F; ssrE
3. BEWEGUNGSGLEICHUNG
Darnit lässt sich die gesamte hydrodyna-mische Kraft auf die bewegte Boje in der
Welle zusammensetzefl
F ()
Z W?OQODYN. 2gg()-.F
2Die noah unbekannte, durch die Wel].e er-regte Bewegun2D&)der Boje lässt sich aus
der Bedingung des dynamischen Gleichge
"Bewegungsgleichung" formuliert wird:
F
-
oWenn die von der unbekannten ewegung z,(e) abh.ngigen Krfte auf die linke
Glei-chungsseite, die von der vorgegebenen Welle abh.ngigen Krfte auf die rechte Seite gebracht werden:
p-I. 0(t)4 flz0()-I C&)
dann kanrl die Bewegungsgleichung für die
Boje in der Welle rein formal als em-fache Schwingungsgleichung geschrieben
werden: .
,-irr:
'-" (i-i+ri)D(&)
N0(t)+
Die Gleichung ist aber këine Differential-gleichung elner erzwungenen Schwingung, denn sie gilt nur für harmonisehe Bewe-gungen und ihre Koeffizienten sind fre-quenzabhängig.
Wenn man sich auf die Phasenlage der We1lenerhebung bezieht und die
kom-plexen Formulierungeri für die Bewegung Z0
und die erregende Kraft F einsetze
BEW
/
(Zor+IZo;) e
20 () = w (,.'-iz0;)eHJ= ct'(z0; - Z,,,.)eUSt
z, ()
EjJ
(r+i ;)e1"
,dann kan man, die alien Gliedern
gemein-same Zeitfunktion e eliininieren.und
behält eine einfache komplexe lineare
Gleichung zurUck:
C4) tJZor
Diese Gleichun stelit die Bewegungs-gleichung der erzwungenen harmonischen
Vertikalbewegurig der Boje in der Welle irn Frequenzraurn (statt im Zéitraum)
dar. Nachdem e1&& elirriiniert 1st,
haben von den imrner noch komplexen
Gleichungen sowohi der Real- als auch der Imagin.rteil eine physikalische 3edeutung. Sie stellen die Amplituden zweier Komponenten dar, in Phase mit der Wellenerhebung und um11l'29D°
vorauseilend.
Entsprechend kann die Gleichung in Real- und Iinaginärteil aufgspalten
werden:
(q9 nwc- (r-1+!-:)) z. - wN2 Z0;
Darnit hat man das Problem auf em
lirieares Gleichungssystem
zurückge-ruhrt. Mit formalen Koeffizienten:
fl
Trägheit Q D.mpfungC Feder
(CZ_wflZZ)zDy
-
2Z ZØLu
B z. (c- w1n) z0;
und mit den weiteren AbkUrzungen:
J'c C2JT
op.
und in Matrizerischreibweise:
(P
_B'\(Zo)
In komplizierten Fallen mit mehreren
Freiheitsgraden wird die
Matrizeri-gleichung für jeden Fall numerisch auf derRechenanlage gelöst.
B'ZL z0
;j.
formal
(i)
(z)(F)
In diesem einfachen Fall bei nur elnem Freiheitsgrad kann die Lösung
II. THEORETISCHE ERMITTLUNG DER HYDRODYNAMISCHEN KRXFTE Grundsätzlich könnten alle Komponenten
der hydrodynamischen Kraft auf em
Schiff irn Seegang. (infolge Bewegung
in alIen 6 Freiheitsgraden und die
entspreehenden Komponenten der erre-genden Kraft durch die Welle) durch
geeignete Model].versuche bestimmt
wer den.
Aber, abgesehen von den versuchstech-nischen Schwierigkeiten, wUrde em
soiches Versuchsprogramln wegen der
Abh.ngigkeit aller Kraftkomponenten
von
Fréquenz
Schiffsform
Fahrges chwindigkeit
und Begegnungswinkel
einen schier unUbersehbaren Aufwand
darstellen.
Ausserdem milssen, falls auch die
inne-ren Kräfte interessieinne-ren, nicht nur
die hydrodynamischefl Krfte auf den ganzen Körper, sondern auch ihre
Ver-teilungen, mindestens Uber der
Schiffs-lange, ermittelt werden. Das wUrde den Versuchsaufwand mit unterteilten
Modellen vollénds ins Unermessliche ansteigen lasseri.
Aus diesen GrUnden ist die Eritwicklung von theoretischen Methoden zur Er-.mittlung der hydrodynamischen Kräfte
wanschenswert und dank der modernen
Eritwicklung der Potentialtheorie und der Rechentechnik auch möglich.
Die Gruridlagen der potentialtheoretiscIen
Bestirninung von Strömungen,
hydrodynarni-sehen Druckfeldern und hyth'odynamisohen
Kräften werden an einern einfachen
Bei-spiel demonstriert:
Em Kreiszylinder vom Radius Qbewegt
sich mit koristanter Geschwindigkeit U quer zu seirier Achse durch eine ruhende unbegrenzte F].Ussigkeit.
Ineinern mitbewegten cartesischen Koordi-riatensystern x,y,z mit der z-Achse als
Zylinderachse und der x-Achse in
Bewegungs-richtung ruht der Körper und wird in Ribh-twig der negativen x-Achse von einer
Parallelströmung angeströmt.
Soiche Umströmungeri von festen Körpern
lassen sich in der Potentlaitheorie
durch "SingularitätenT' (Quelleri, Senken
und Wirbel) darstellen. Zur Darstellung
dr ebenen Strörnung urn einen Zylinder
in Parallelstrmung eignet sich em
Quell-3enkenpaar, das sicl-i im Grenzfal].
in einern Punkt vereinigt hat: em
soge-nannter "Dipol". Seine Strömung fUllt
das Innere des Zylinders an und
ver-drängt die Aussenströmung so, dass die
Grenzf1tche die Zylinderoberfläche ist,
Das Potential l.sst sich also, wie die
Strömung selbst, durch Uberlagerung
Wenri man eine komplexe Potentialfunktion
ansetzt:
F (c,)
4)(i)
+ Idann ist der Realteil
4) das "Potential",
wahrend der Imaginärteil 41, die "Strom-furiktion", aufjéder Stromlinie einen
kori-stanten Wert hat.
Parallelströmung mit der GeschwindigkeitU mach- X gerichtet:
F,(x=4+
=-LJ(+'ñ
Dipol mit dem I4omentmnach+X gerichtet:
Gesamte Strömung aus Parallelströrnung
+ Dipol:
f/flIlYhir
--u(x+ij)
Die Strornfuriktion &.1I hat den Wert "Null"
auf der Staustromlinie, die sich
ver-zweigt und der Zy1inderkont4r folgt:(fr' SI1O&O
OO°
)
oc1eyø43O° (smusrPoi1iJN:) od.er Qr. --'v
DJPOL. +
Nit den Polarkoordinaten
r2=x,2
und
xij=re'
F(ro()
_JLO urel0C
porrriL
frQ(iL
ur)wsX.Damit lässt sich im Potential das
Dipol-moment rn durch den Körperradius R und die Anströmgeschwindigkeit U ausdrücken:4(r,)
Der Druck ergibt sich nach der Berroullitschen
Gleichung:
p 24' 44P2
!E
+-iv1+gz=const
In stt1onrer Strömung UCOt1Stist
t ). auf der Körperkontur r= mit: .- = .4
ad)
lvi
1st der Druck: .
(.Pi.
consl-
gz--
j
%$JiiR.
(&\
=(uE(4frsino)
r. ='2URcinAwird: (E..) wns'-gz-2u2sin2o
Der Druok im Uriendlichen r-oo mit 1Vjr- U
1st:
!E\
=cons-gz--u2
Ic 'roc'
Damit 1st die Druckdifferenz auf der Körperkontur gegenUber der ungestörten Strömung im Unendlichen:
p20
*u21_4s;n2D)
Diese symmetriche Druckvertei].ung auf der Körperkontur Ubt keine
resultieren-de Kraft auf resultieren-den Körper aus. Diesesbe-karinte Ergebnis für station.re, wirbel-frele Strömung: in idealer Flilssigkeit
2. KREISZYLINOER QTJERJ3ESCHLEUNIGT I UNBEGRENZTER FLUSSIGKEIT
Das abgeleitete Potential für den
quer-bewegten Kreiszylirider gilt nicht nur
für konstante Geschwindigkeit U , sondern
auch jeweils für den Momentanwert u(L) elner beliebig veränderlichen
Geschwin-digkeit, es muss. aber jetzt im raumfesten
System (ohne Parallelstromung) zur Zeit
.L0
betracitet werden;
-'.'ft.)
Eine Geschwindigkeitsiriderung des Körpers wirkt sich in ganzen Strömungsfeld sofort
aus. In der Bernoulli-Gleichung wird jetzt
zusätzlich zum bisher behandelten
static-riiren Druck noch der instàtionre Druck
wirksam:
r
auf der Köroerkontur r=R
()=-t'Rcoso.
rir2in Unendlichen ro:
fi
t 'I'r-oo=o
Damit 1st der insta-tionre hydrodynamische Druck auf der Körperkontur (zusätzlich zuin
stationären hydrodyriarniseherl Druck np):
inçr
AII1OhII1 'I
.ir
A