MONATSSCHRIFTEN DER COMENI URGESELLSCHAFT
Monatshefte der Gömenius=
für Y o lk s e rz ie h u n g
1014 Oktober H e ft'4
Im Buchhandel und bei der Post beträgt der Preis für die Monatsschriften (jährl. 10 Hefte) M. 12,—, für die Monatshefte der C. G. für Kultur und Geistes
leben (jährl. 5 Hefte) M. 10,—, für die Monatshefte der C. G. für Volkserziehung (jährl. 5 Hefte) M. 4,—.
Einzelne Hefte der MH f. K. u. G. kosten M. 2,50, einzelne Hefte der MH f. V. M. 1,50.
Herausgegeben von Ludwig Keifer*
Neue Folge der Monatshefte derCQ.
Der ganzen Reihe 22. Band.
verla ß
I n h a l t
Saite
Heinrich von Kleist: Von der Liebe zum V aterlande...97 Ernst Moritz Arndt, Von Freiheit und V a t e r l a n d ... 98
M. Luserke, W ickersdorf, Staatsbürgerliche Erziehung in der Schule . . . . 99 Privatdozent Professor Dr. Budde, Hannover, Zur Ju gen d fü rsorge... 107
Ernst Joel, Soziale F ra u e n a rb e it... 109
Die Einführung der deutschen Jungw ehr...114
Neuere Stimmen der öffentlichen Meinung über dieComenius-Gesellschaft 116 R u n d sch au ... 117
Volkshochschulkurse. — Bildungsgemeinschaften während der Kriegszeit. — Der Verein zur Verbreitung guter volkstümlicher Schriften. — Heimatschutz und Schuljugend. — Der erste deutsche Vortrupp-Tag. — Der „Schulwart“.
Gesellschafts - Angelegenheiten... 119
Bitte um Förderung des Siedlungsheimes in Charlottenburg. — Der Deutsche Siedlerbund and der Krieg. — Dr. ‘Wilhelm Begemann f- — Hofprediger a. D. D.Dr. F r. Heinrich Brandest- — Wirld. Geheimrat Dr. Reinhold Koser +• — Professor Dr. H. Suchier f .
Literatur- Berichte
(Beiblatt)
Seite Seite
A . ▼. G leichen-Bussw urm , S c h i l l e r ... 25* A . ▼. Schlieffen, Gesammelte Schriften . . . . 28*
A uguste Jo rn s , Sozialpolitik der Quäker . . . 25* K. A. SohrOder, Deutsche O d e n ... 29»
£ . Kühnem ann, An die deutsche Jagend . . . 26* C. S p itteier, Meine frühesten Erlebnisse . . . . 29*
F r . Naumann, Das blaue Buch von Vaterland W . Steffens, Der Krieg von 1870 ... 30*
26* Ja h rb u c h des W erkbundes, Der Verkehr . . . 30*
J . B assm ann , Geschichte der preußischen Volks- M ax W en tseh er, Hermann Lotze 1. Band . . . 30*
27* H. W id m er, Buch der kunstgewerblichen and G raf E. zn K e v e a tlo w , Deutschlands auswärtige künstlerischen B e r u f e ... 31*
Politik 1888— 1913 ... 27* R . W llbrandt, Bedeutung der Konsumgenossen
H. Sandt, Studien zu Johann H. 'Wicherns schaften ... 31*
Pädagogik ... 27* P . W in terfeld , Deutsche Dichter des lateinischen
H. Schanae, Vater, ich rufe Dich . ... 28* 32*
Verzeichnis der im Text besprochenen und erw&hnten Schriften
Seite H. 6 . W ells, T e n n der Schläfer erwacht . . . 105 H. G. 'W ells, Jenseits des Sirius ...10S J a n e Addam s, Zwanzig Jahre sozialer Frauen
arbeit in C h ic a g o ... ...109 A lice Salom on, Zwanzig Jahre sozialer Hilfsarbeit 109
Anmeldungen zur C. G. sind zu richten an die Geschäftsstelle B e r l i n -
C h a r l o t t e n b u r g , B e r l i n e r S t r a ß e 22. Die Bedingungen der Mitgliedschaft
siehe auf der 4. Umschlagseite.
MONATSHEFTE
DERCOMENIUS-GESELLSCHAFT
FÜR V O U C S-Ä Bk ERZIEHUNG m r
S C H R IF T L E IT U N G ^ ^ P ^ ^ ' BERLINER STRASSE 22 DR LUDWIG K E L L E K ^ fe ^ BERLIN'CHARLOTTBG
VERLAG EUGEN DIEDER1CHS IN JENA
N. F . Band 6 Oktober 1914 Heft 4
Die Monatshefte der C. G. für Volkserziehung erscheinen Mitte Februar, April, Juni, Oktober und Dezember. Die Mitglieder erhalten die Blätter gegen ihre Jahresbeiträge. Bezugspreis im Buchhandel und bei der Post M. 4. Einzelne Hefte M. 1,50. — Nachdruck ohne Erlaubnis untersagt.
VON DER LIEBE ZUM VATERLANDE
Von H e i n r i c h v o n K l e i s t
F r a g e : Du liebst dein Vaterland, nicht wahr, mein Sohn?
A n t w o r t : J a , mein Vater, das tu ich.
F r a g e : Warum liebst du es?
A n t w o r t : Weil es mein Vaterland ist.
F r a g e : Du meinst, weil Gott es gesegnet hat mit vielen Früchten, weil viele schöne Werke der Kunst es schmücken, weil Helden, Staatsmänner undWeise, deren Namen anzuführen kein Ende ist, es verherrlicht haben ? A n t w o r t : Nein, mein V ater; du verführst mich.
F r a g e : Ich verführe dich?
A n t w o r t : Denn Rom und das ägyptische Delta sind, wie du mich gelehrt hast, mit Früchten und schönen Werken der Kunst und allem, was groß und herrlich sein mag, weit mehr gesegnet als Deutschland. Gleichwohl, wenn deines Sohnes Schicksal wollte, daß er darin leben sollte, würde er sich traurig fühlen und es nimmer
mehr so lieb haben, wie jetzt Deutschland.
F r a g e : Warum also liebst du Deutschland?
A n t w o r t : Mein Vater, ich habe es dir schon gesagt!
F r a g e : Du hättest es mir schon gesagt?
A n t w o r t : Weil es mein Vaterland ist.
8 M onatshefte der C. G. für V olkserziehung 1914