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Thorner Presse 1901, Jg. XIX, Nr. 182 + Beilage

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Academic year: 2021

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kür Thor« S ta d t »nd Vorstädte: frei in s Haus vierteljährlich 2,25 M k ., monatlich 75 P f..

i» der Geschäfts- und den Ausgabestellen vierteljährlich 1,60 M k ., monatlich 60 P f : kür a u s w ä r t s : bei alle» Kaiser!. Postanstalte» vierteljährlich 2,00 M k . ohne Bestellgeld.

Ausgabe:

W ic h a b e n d s m it Ausnahme der Sonn« nnd Festtage. ________________

Sihriftleltuug nn- Geschäftsstelle:

K athtN inettstm lze 1.

Fernsprech-Anschlust Nr. 57.

A»»zeige»»preis:

die Petitspaltzeile oder deren Raum 15 Ps., fü r lokale Geschäfts- und Privat-Anzeigen 10 P f. — Anjeigeu werden angenommen in der Geschäftsstelle T h o rn , Katharlnen- straße 1, den BermittelnngssteNen „Jnva lide n d a n k", B e rlin , Haasensteü» u. Vogler, B e rlin und Königsberg, sowie von allen anderen Anzeigen-BermittelungSstellen deS I n - und Auslandes.

Annahme der Anzeigen fü r die nächste Ausgabe der Zeitung bis 2 U hr nachmittags.

18L. Dienstag den 6. August I M .

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X IX Zahrg.

Die Krankheit der Kaiserin Friedrich

bat eine schlimme Wendung genommen.

Am S onntag Nachmittag ist in Kronberg folgender Bericht über das Befinden I h r e r M ajestät der Kaiserin Friedrich ausgegeben:

Das seit Jahren langsam fortschreitende iintzere Leide» I h r e r M ajestät der Kaiserin nnd K önigin Friedrich hat im Verlaufe der kehteu Wochen sich auf die innern» Organe ausgedehnt. B e i nicht geniigeuder N ahrungs­

aufnahme nehmen die K räfte rasch ab. Ih r e M ajestät ist bei vollem Bewußtsein, gegen­

w ä rtig ohne Schmerzen. Schloß Fnedrichs- hof, den 4. Augnst 1901. gez. Renvers, Spielhagen.

B e i dem Oberbürgermeister F ü rb rin g rr in Emde» ist am Sonnabend das folgende Telegram m eingetroffen: D e r Kaiser hat wegen schlechter Nachrichten aus Friedrichs«

Hof heute frü h die Rückreise von Bergen nach Homburg von der Höhe angetreten und unter diesen Umständen m it Allerhöchstihrem ganz besonderen Bedauern die persönliche Theilnahme an der Hafeneinweihung in Emden und der E nthülluug der dortigen Denkmäler aufgeben müsse». Se. M ajestät hat den Kronprinzen m it der V ertretung bei diesen Feierlichkeiten beanstragt. gez. S ta a ts ­ minister von Thielen. — Von feiten der S ta d t w ird hierzu m itgetheilt daß die Feier programmmäßig stattfinden w ird . — Aus Ham burg w ird gemeldet, daß der Kaiser den Kronprinzen m it seiner V e r­

tretung bxj den» Empfange des General- Feldmarschalls Grafen von Waldersee beauf­

tra g t nnd davon dem Senat m it nach­

stehendem Telegramm aus Bergen Kenntniß gegeben h a t: D ie von dem Krankenlager meiner geliebten F ra u M u tte r eingelaufenen Nachrichten haben mich veranlaßt, meine»

in Aussicht genommenen Besuch in Ham burg aufzugeben. Ich habe meinen Sohn, den Kronprinzen, m it meiner V ertretung beauf­

tra g t. Wen» ich auch der schmerzlichen, allerseits verstandenen Sohnespflicht nach­

komme, so w ill ich doch nicht unterlasse», dem Senate und der S ta d t Ham burg fü r

>ie B e re itw illig k e it, m it der meinem heim- 'ehrenden Feldmarschall G rafen von W alder- lee großartiger Empfang bereitet werden soll, meinen kaiserlichen Dank anszusprechen.

D ie S ta d t Ham burg bei Bethätigung deutsch­

patriotische» Geistes stets im Vordergründe sehen, gewährt m ir besondere Genug­

thuung. W ilhelm I . R.

D er Kaiser hat m it Rücksicht auf die be- sorgnißerregende Verschlimmerung in dem Befinden der Kaiserin Friedrich seine Rück­

kehr von der Nordlandsreise beschleunigt und ist am Sonntag V o rm itta g 10°/. U hr an B o rd der Hohenzollern in K iel eingetroffen, wo er von den im Hafen liegenden Schiffen m it S a lu t begrüßt wurde. B a ld nach der Ankunft des Kaisers begaben sich der S ta ­ tistisches A d m ira l von Koester, sowie der Stadtkom m andant Oberstleutnant D ü r r an B o rd der „Hohenzollern-. Um 12 Uhr reiste der Kaiser m it Sonderzng nach W il­

helmshöhe ab.

A u s Kassel w ird von» Sonntag Nach­

m ittag gemeldet, daß Ih r e M ajestät die Kaiserin, Seine Kaiserliche nnd Königliche Hoheit der K ronprinz, sowie die P rinzen E ite l Friedrich und Augnst W ilhelm nach Kronberg abgereist sind. — Am Kranken­

lager I h r e r M ajestät der Kaiserin Friedrich weilen zur Z e it Prinzessin A d o lf zu Schaum- burg-LiPPe, P rin z und Prinzessin Friedrich K a rl von Hessen und der K ronprinz und die Kronprinzessin von Griechenland.

Dazu ist am Sonnabend noch die P r in ­ zessin Christian von Schleswig - Holstein (Schwester der Kaiserin Friedrich) in Schloß Friedrichshof eingetroffen.

K r o n b e r g , 5. Augnst. B u lle tin von 6 '/, U h r fr ü h : D er Schwächeznstand der Kaiserin Friedrich nim m t stündlich zn. Die Herzkraft ist n u r noch gering.

Politische TiMsschail.

D ie „Korresp. des Bundes der Laudivirthe - kommt bei der Beurtheilung des n e u e n Z o l l t a r i f s zu dem Schlüsse : Die deutsche Landwirthschaft w ird sich besser stehen, wenn ihre V e rtre te r den Z olltarifentw nrf» wie er jetzt vorliegt, ablehnen, als wenn sie ihn in

dieser Form annehmen. — Ueber die S te llu n g ­ nahme des Zentrum s schreibt die „Kölnische Volkszeitnng-, das Z entrnm werde fü r die Erhöhung der landwirthschaftlichen Zölle ein­

treten, die kaum unter den jetzigen vorge­

schlagenen Sätzen bleiben könnten. Das Zen­

trn m werde sich nicht gerade an diese Sätze binden; vielleicht würden sie noch geändert oder gar erhöht. In» großen nnd ganzen bewegten sie sich aber auf der Höhe, die man erwarten durfte. Den» Zentrnm werde diese Beschlußfassung keine großen Schwierigkeiten bereiten. Wenn es fü r den neuen Z o llta rif keine größeren Schwierigkeiten gebe, werde er ziemlich g la tt in den Hafen einlaufen.

D er „Königsberger Hartnng'schen Z tg .- w ird von einen» Privatkorrespondenten aus Petersburg gemeldet: Ic h erfahre von authentischer Seite, daß R u ß l a n d als E r­

widerung auf die d e u t s c h e n Agrarzölle die Grenze fü r Prenßengänger sperren w ird . (?)

D ie „N ationale Bereinigung der Gruben­

a rb e ite r- richtet an alle M itg lie d e r in F r a n k r e i c h einen A u frn f, in welchen» sie dieselben auffordert, fü r einen allgemeine»

Ausstand zu stimmen, der am I . November beginnen soll, wenn die Regierung nnd die Bergwerksgesellschaften nicht bis dahin den Wünschen der A rbeiter betreffend den Acht­

stundentag, die Pensionirnug und ein Lohn- M inim um nachgekommen sind.

Bezüglich des Z w i s c h e n f a l l s i n N e n v e S - M a i s o n S, wo deutsche A rb e ite r von der französischen Bevölkerung ange­

griffen wurden, erfährt die „P o st-, daß derselbe bis jetzt zu diplomatischen A u s­

einandersetzungen nicht geführt hat, sondern der Regelung durch die beiderseitige»

zuständigen Grenzbehörden überlassen bleibt.

Zinn f r a n z ö s i s c h - m a r o k k a n i ­ schen Uebereinkommen versichert der „G a u - lo is -, die von den marokkanischen Abgesandten m it Frankreich abgeschlossene Konvention be­

sage, daß Marokko die in Süd-Algerie» ge­

schaffene Lage als eine vollendete Thatsache anerkennt, ferner w ird die B ild u n g einer Polizei zur Verhütung von Grenzzwischen- fällen vorgesehen. Marokko giebt seine

Zauber der Zeit.

Roman von G. v o n S to k m a n s (Germanis).

--- lvrachdiiick verboten.) (29. Fortsetzung.)

Die Geheimräthin ist augenscheinlich mehr ersrent als erstaunt über Doktor Elzeus vorzeitige Abreise, und das nim m t mich nicht Wunder, denn ih r ganzes Herz hängt au Sohne, und m it dem seinen In s tin k t der M u tterliebe hat sie sofort herausgefühlt, daß H e rr von T r o ll den» Doktor weder Be- danern noch Sym pathie einflößte. Auch nim m t sie mich immer »»»ehr und mehr fü r sich in Anspruch, «nd während sie bisher entschieden das Gefühl hatte, daß mau ih r meine Gesellschaft nicht im m er gönne,

»verde ich ih r jetzt von niemanden streitig ge­

macht.

L o ri ist wieder ganz munter und nim m t T h e il an unseren kleinen Ausflügen, am neusten bleibt sie aber auf ih re r Veranda, und nicht n u r L o ri, auch der Professor ist

»„ u "le r täglicher Gast. I h r Vertrauen N^> kennt keine Grenzen, nnd er fü h lt Ki?». ubar w ohl in der Nähe, aber seine ist nach wie vor ungleich und

"u d , ,,„d w ir müssen alles ru h ig über uns ergehen lassen: Regen «nd Sonnenschein,

«turn» und W indstille.

Sie natürlich leichter als m ir.

» '

sich zu sehen u „d

Zärtlichkeit, besonders wenn ich nach stunden­

langer Abwesenheit zu ih r zurückkehre. — aber von meinen Kämpfen nnd Schmerzen hat sie nicht die leiseste Ahnung, und wenn ich ih r einmal gedrückt erscheine, sucht sie den G rund m ir in meiner trüben V er gangenheit.

W ann w ir abreisen, hat der Professor noch nicht bestimmt, aber er selbst muß bald fo rt, und wenn er geht, w ird L o ri in ih re r H ilflosigkeit mehr denn je auf mich angewiesen sein. M i r ist das lieb.

Nachdem ich auf das höchste Glück verzichtet habe, gewährt es m ir einen großen Trost, anderen »»üblich, ja vielleicht unentbehrlich zn sein.

Den 9. September Das schlimmste ist überstanden. M a n denkt nicht mehr so viel an Doktor Elzen nnd ich brauche nicht mehr Komöde zn spielen, täglich, stündlich. N u r R o th tra n t kann seine Abreise noch nicht verschmerzen. Ich glaube, sie ahnt die W ahrheit, freilich, ohne »»eine M o tive zn kennen.

„W ie schade, daß er fo rt ist,- sagte sie gestern ganz tra n rig zu m ir. „S o schön, wie er, konnte keiner erzählen, nnd Schniecks er­

scheint m ir ganz langw eilig ohne ihn. M i r ist es immer, als müsse er noch einmal wiederkommen.-

D as w ird er »vohl hübsch bleiben lasseu,-

»neinte ich ruhig, „seine Expedition liegt ihn»

an» Herzen.-

„Ach die dumme Expedition,- schmollte sie, „die hätte auch ein anderer übernehmen können. Wenn S ie nur gewollt hätten, T ita n ia , er wäre gewiß hiergeblieben, aber S ie sind kalt wie E is und kennen weder Gnade noch Erbarm en.-

Jch schüttelte lächelnd den Kopf. „S ie und - °in großes Anpassungsvermögen

s L den Wunsch, Harmonie um s i? is t o k? i . n " ^ ö" verbreiten, aber selbst

b ' ' U ngew ißheit über seine Launen ' "d Wunsche und so beseelt von dem Be­

streben, letztere zn errathe» n „d zn erfüllen . ' ' - b - n der H °ffn „..g A L d ig e L

»esung fü r anders keine Z e it mehr bleibt.

zuvor" 0 "* " " d lieb, tvie nur je v -v ... . . ... — ».— ... ..

zuvor, „n d o ft von einer fast stürmischen > irren, Kleine, ich vermisse seine anregende, ih re r Wohnung.

interessante U nterhaltung ehe,»so sehr wie S ie, ja vielleicht noch mehr, aber da man ihn rie f, konnte ich ihn doch nicht bitten, zu bleiben.-

R o th tra u t schwieg, aber der schmerzlich mißtrauische Zug in ihren» Gesichte blieb stehen «nd ich merkte, daß sie m ir innerlich grollte.

M i r aber ist es keine kleine Buße, noch hier bleiben zn müssen, nachdem er gegangen, und täglich dieselbe Umgebung zu sehen, welche gleichsam der Nahmen ist zn seinen»

thenren B ilde. Jeder Baun» und jeder Strauch erinnert mich an die seligen Stunden, die ich m it ihm verlebte, und auf jedem Steg meine ich ihn daherkommen zn sehe»», den H u t in der Hand, ein Lächeln auf den Lippen und m it den Augen mich schon von ferne grüßend. J a , so lebhaft ist diese V o r­

stellung zuweilen, daß ich erschreckt zu­

sammenfahre und ein bitteres Weh »vie ein scharfer S ta h l mein Herz durchzuckt. I s t eS Rene, ist es Sehnsucht? W er kann es sagen, wer die geheimsten Tiefen der Seele ergründen? Ich habe recht gethan, ich konnte und durfte nicht anders handeln, aber der Friede w ill noch immer nicht einziehen in meine Brust, «nd nachts, wenn L o ri ruhig schläft, netze ich mein Kissen m it heißen Thränen.

Den 11. September.

Ganz hingenommen von meinem eigenen Leid, habe ich in letzter Z e it tvenig auf daS geachtet, »vas um »»ich her vorging, aber hente ist das ganze Bad in Aufregung und die Ereignisse nehmen auch »nein lebhaftes I n t e r ­ esse in Anspruch.

Doktor Schulz hat der G rä fin in aller Form einen H eirathsantrag gemacht und zwar unvorsichtiger Weise auf dem Balkon wo es von anderen gehört

Ansprüche auf die Sahara auf und eröffnet dein französischen Handel neue Gegenden.

Frankreich erhält die Möglichkeit, unter günstigen Bedingungen die Eisenbahn nach dein Südwesten weiterzubanen.

D er S n l t a n hat an K ö » i g A l e x a n ­ d e r die forinelle Einladung zum Be­

stich in Konstautinopel gesandt, um den König auch persönlich von seinen freund- schaftlichen Gesinnungen zu überzeugen. Die Einladung scheint eine Folge des feindselige»

Verhaltens der türkischen Behörden gegen die serbische Bevölkerung in Altserbien zn sein, welches sie gewissermaßen wieder gut machen soll.

Die m a r o k k a ,»i s c h e Mission ist am F reitag in P e t e r s b u r g eingetroffen.

E in v a n a »n e r i k a n is ch e r K o n ­ g r e ß soll bekanntlich im Herbst in Mexiko stattfinden. D er Londoner „T im e s - w ird zu dieser Angelegenheit aus Bnenos-AireS te le g ra p h irt: Nachdem die mexikanische Re­

gierung amtlich m itgetheilt hat, daß an dein ursprünglichen P rogram m des im Oktober stattfindenden panamerikanischen Kongresses keine Aenderung vorgenommen und der freien E rörterung aller schwebenden und künftigen Schiedsgerichtssälle nichts in» Wege stehen w ird , werden die Regierungen von Argen­

tinien, B rasilien, Uruguay, Paraguay und B o liv ia ihren V e rtre te r zu dem Kongresse entsenden. S ollten jedoch spatere Vorgänge eine Abänderung des P rogram m s herbei­

führen und die Berathung eine den A n­

sprüchen Chiles entsprechende Einschränkung erfahren, so werden die genannten Regie­

rungen sich unter Einspruch von den» Kon­

gresse zurückziehen. — Danach sieht es m it diese»»» Kongreß immer noch recht w indig aus.

Deutsches Reich.

B e r lin . 4. August 1901.

— Reichskanzler G ra f B ü lo w ist heilte V o rm itta g in K iel eingetroffen. E r be­

grüßte den Kaiser bei Ankunft der „Hohen- zollern- und begleitete Seine M ajestät nach Wilhelmshöhe, von wo er sich zu den Fest-

und indiskreter Weise sofort weitergegeben wurde. M a n kolportirte den W o rtla n t seine- Geständnisses ganz genau und ebenso ihre liebenswürdige, aber im m erhin doch aus­

weichende A n tw o rt, welche seine ritterliche Liebe zwar nicht zurückwies, fü r eine end- giltige Entscheidnng aber sich noch drei Tage Bedenkzeit erbat und den Wunsch hinzufügte, während dieser Z e it durch ihn nicht gestört zu »verden. A us ih re r anregenden Gesell­

schaft verbannt und den Q ualen der Unge­

w ißheit preisgegeben, irrte der arme D oktor unter seinen Bekannten umher, und so sehr w a r sein Gleichgewicht in dieser Z e it er­

schüttert, daß er seine sonstige bedächtige Vorsicht ganz außer acht ließ u n d , gereizt durch F räulein GaedersenS spöttische Be­

merkungen, einen Sprung »vagte, welcher an seine ungeübte Gewandtheit zu große Anforderungen stellte. E r fiel, und zwar so unglücklich, daß er kaum wieder ausstehen konnte, nnd als mau ihn m it großen Schwierigkeiten „ach Hause gebracht hatte, koustatirte der A rz t eine schlimme V er- stanchnng nnd starke Anschwellung des Knöchels, welche ei» langes Festliegen in Aussicht stellte.

Doktor Schulz w a r außer sich über sein Mißgeschick, «nd die Geheimräthin nnd ih r Sohn »ahme» sich seiner in liebevollster Weise a n : aber ein Unglück kommt selten allein, nnd das mußte auch der arme Lübecker Doktor ersahreu, denn heute Nacht verschwand die G rä fin sammt ihren hinzugekommenen Freunden ganz heimlich, und daß nicht nu r eine Laune oder die E rw ägung von Doktor Schulz Wünschen sie Hinweggetrieben habe, beweist der Umstand, daß heute zwei Herren hier erschienen, welche die edle G rä fin fest­

nehmen sollten.

S ie ist eine Hochstablerin ersten Range-,

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lichkeiten nach Einden nnd Hamburg be- giebt.

— Feldmarschall G ra f Waldersee w ird nach der „Post" nach den Festlichkeiten in H a m b u rg sich zunächst nach Hannover be­

geben und sodann einen Erholungsaufenthalt im bayrischen Hochgebirge nehmen. A n f Einladung des Kaisers w ird G ra f Waldersee der großen Herbstvarade anf dem Tempel- hofer Felde beiwohnen. Diesem militärischen Schauspiel soll der offizielle Empfang des Feldmarschalls in der Neichshanptstadt vo r­

angehen.

— Vizeadm iral z. D . Schering, zuletzt Direktor des Bildnngswesens der M a rin e , ist hier gestorben.

— I n der Matthäikirche fand Sonnabend V o rm itta g die Tranerseier siir den K u ltu s ­ minister Ö. D r. Bosse statt. K ultusm inister S tn d t legte im A uftrage S r. M ajestät des Kaisers einen prachtvollen Kranz am Sarge nieder, desgleichen Oberhosmeister F re ih e rr von M irbach im A uftrage der Kaiserin. Der Reichskanzler w a r durch Geheinirath von Günther vertreten. D as Staatsm inisterinm , das K ultusm inisterium und verschiedene dem K ultusm inisterium unterstehende Behörden legten ebenfalls Kränze nieder. Persönlich erwiese» dem Verstorbenen die letzte Ehre M in is te r Thielen, von Goßler, M ö lle r, S ta a ts sekretär Nieberding, die früheren M in iste r von Boetticher und von Heydeu; ferner waren anwesend V ertreter der kirchlichen und der Unterrichtsbehörden, der Akademien und anderer Körperschaften. D ie Beisetzung fand sodann anf dem alten Matthäikirchhose statt.

— Oberpräsident von K öller beantwortete die Frage der Kopenhagener „P o litik e n ", ob es w ahr sei, daß er nach dem Elsaß versetzt werden solle: D ie Nachricht, daß er Schles­

w ig verlasse, sei noch so unbegründet, daß sie lediglich als ein Gerücht anznsehen sei.

— Der frühere D irektor des M in is te r:

nms des In n e rn , Exzellenz Haase, ist am F reitag gestorben.

— D er bekannte polnische M a le r A dalbert von Kossak hat «ach einer Pariser M eldung des „B e rl. Tagebl." das Kreuz der fra n ­ zösischen Ehrenlegion erhalten.

— D er Kaiser hat, wie jetzt näher be­

kannt w ird , in seiner Fürsorge fü r das Schulwesen im Laufe der letzten M onate fü r Schnlbauten in Preußen ganz erhebliche M itte l aus seinem Dispositionsfonds an leistungsnnfähigeGemeinden überweisen lassen Die Gesammtsnmme beträgt über 2 M ill.

M a rk, von welchen allein nach der P ro v in z Posen m it ihrem wenig erfreulichen Schul Wesen über 500000 M k. fielen. Bemerkt w ird hierbei offiziell, daß die katholischen Gemeinden in demselben Matze berücksichtigt werden wie die evangelischen. Von den letzt­

genannten 500000 M k. wurden über 300000 M a rk katholischen Gemeinden gewährt.

sächsische Landeskonsistorinm hat liin g e rt w ird .

hat in Wien große Betrügereien ausgeführt und ist augenscheinlich bei Zeiten gewarnt worden. Daher ihre plötzliche Flucht. I h r eigentlicher Name ist Angela G ra f. S ie w ar früher Schauspielerin an einem Theater d ritte r Ordnung, machte Schulden über Schulden, wurde entlassen, reist seitdem in der W elt her um und verwerthet ihre Talente in anderer Richtung. V e rh e ira te t w a r sie nie und ihre Kammerjnngfer ist niemand anders, als ihre leibliche Schwester — Josephine G ra f, von ih r natürlich Peppi genannt.

Onkel Nepp w a r es, der uns diese in te r­

essante Neuigkeit brachte, und im ersten Augenblick waren w ir auch ganz Erstaunen und Nengierde ob der seltsamen M ä r, bald aber kam m ir »och ein anderer Gedanke, und ich fragte alh e m lo s: „A ber Doktor Schulz, der arme Doktor Schulz was sagt er nun?

Is t er nicht in Heller Verzweiflung?

Der alte H e rr nickte. „ I s t ihm auch übel mitgespielt w o rd e n / sagte er zustimmend,

„indessen in Verzweiflung nicht, mehr ver­

drossen und tief beschämt. Sein Roman ist in aller W e lt Munde, und wer das Unglück hat, darf fü r den S p o tt nicht sorgen;

seine Eitelkeit ist aber wohl mehr im Spiel gewesen, als sein Herz, denn er ver­

schmerzt den Verlust der schönen G räfin leichter, als den seines Geldes und ich muß auch sagen — *

W ir unterbrachen ihn. „Seines Geldes?"

fragte L o ri nun ganz erstaunt, — „h a t die Person ihn denn wirklich beraubt? — "

„G ew iß ," erwiderte er, „wenn auch nicht im ganz gewöhnlichen Sinne. A ll' sein bares Geld, das heißt ein paar hundert Gulden, hat sie ihm unter allerlei geschickten Vorspiegelungen, bei denen die hartherzigen Schwiegereltern, welche sie absichtlich in Verlegenheit bringen wollten, eine große Rolle spielten, abzuborgen gewußt und gestern noch brieflich um eine größere Sumine ge­

beten, deren sie wahrscheinlich zu ih re r Reise bedurfte. Aber er hatte glücklicher Weise selbst nichts mehr und mußte erst an seinen Bankier telegraphircn, »I» sich Geld schicken zn lasse»." (Fortsatz»»» soior.)

— Das

)er „T ä g l. Rundsch." zufolge soeben eine Verfügung erlassen, wonach bei der Feuer- bestattung selbst, sowie bei der U n te rb rin ­ gung der Aschenurne an einem christlichen Begräbnißplatze jede amtliche B etheiligung eines Geistlichen verboten bleibt. Dagegen sollen dieselben fortan nicht w eiter behindert sein, vor der Ueberführnng einer Leiche zur Verbrennung den Hinterbliebenen im T ra u e r- hanse seelsorgerische Tröstung durch Gebet nnd Rede darzubieten, wenn dies in einer Weise geschieht, daß ihre M itw irk u n g bei der Tranerseier nicht als B illig u n g der Verbren­

nung gedacht werden kann.

— Die 14. Generalversammlung des Evangelischen Bundes findet vom 8. bis zum 11. Oktober in B reslan statt. V ortrüge werden gehalten von Professor v . W itte- Halle über die Kampfesanfgabe des Evan­

gelischen Bundes und die christliche Liebes­

pflicht, von Professor Lachenmann-Kirchberg a. I . über Neiseeindrücke von der evange­

lischen Bewegung in Frankreich, von P ro ­ fessor v . M irb t-M a rb u rg über den Toleranz­

antrag des Zentrum s, von Konsistorialrath 0 . Lenschner-Wanzleben über den protestan­

tischen Charakter des Neuen Testaments und schließlich von P fa rrv ik a r M ahnert-M ahren - berg über die evangelische Bewegung in Oesterreich.

— E in Konsortium, bestehend aus der Diskontogesellschaft, Mendelsohn u. Ko., S . Bleichröder, der Mitteldeutschen Kreditbank- B e rlin , dem Schlesischen Bankverein-Breslan, Baiser nnd Ko.-Briissel, sowie Lippmann, Rosenthal nnd Ko.-Amsterdam, hat von der Warschan-Wiener Eisenbahngesellschaft vier prozentige Obligationen in Gold der 10. nnd I I . Serie im Gesammtbetrage von 55 M ill.

M a rk übernommen und w ird dieselben dem nächst zur Subskription stellen.

— B ei der gestrigen Feier der Universität znm Geburtstage ihres S tifte rs h ie lt der Rektor Professor Harnack die Festrede. E r behandelte darin die Frage der Erw eiterung der theologischen F akultät von einer christ­

lichen zn einer religiösen, eine Frage, die er nach vielfachem F ü r nnd W ider schließlich ent schieden verneinte.

— D er Schriftsteller M a r tin Hildebrandt, bei dem eine polizeiliche Haussuchung wegen des an die Londoner "Finanzchronik" ver­

kauften Exemplars des deutschen Z o llta rifs vorgenommen wurde, hat wenige Tage vor der Veröffentlichn»« jener Londoner Depesche der Redaktion des „Lokalanzeigers" den Z o llta r if fü r das H onorar von 1000 M k.

znm ersten Abdruck angeboten. H ildebrandt beanspruchte 250 M k. fü r seine Person nnd er­

klärte, die restlichen 750 M k. an seinen „H in te r­

mann" abführen zn müssen. Die Historie von dem Hinterm ann gefiel dem „Lokalanz." nicht, nnd er verzichtete anf den E rw erb. — I n der Angelegenheit der Verschachern«« des Z o ll­

tarifentw urfes an ein Londoner Finanzblatt meldet den Abendblättern zufolge ein Bericht­

erstatter, zwei Snbalternbeamte seien infolge von Geständnissen und Uebersührnngen be­

re its vom Dienste snspendirt worden.

— Hans V lu m ist, wie der sozialdemo kratischen E rfu rte r „T rib ü n e " aus Rhein- feldeu im Kanton Aargatt geschrieben w ird , infolge der Verluste, die ihn durch den Leip­

ziger Bankkrach getroffen habe», geistig so gestört worden, daß er einer Heilanstalt übergeben werden mußte.

— Die Ausweisung des hiesigen amerika­

nischen Journalisten W o lf v. Schierbrandt wegen verleumderischer Beleidigung des Kaisers, enthalten in einem A rtike l der New- yorker „Evening Post", steht bevor.

Kiel, 4. A u g u s t. Die Küstenpaiizerschisis- Reservedivision, bestehend aus S . M . S S .

„A e g ir", „O d in " und „S ie g frie d " tra f von Danzig hier ein.

Wilhelmshaven, 2. Anglist. Aus Anlaß des 25jährigen Jubiläum s des kleinen Kreuzers

„Z ie le n " entbot der Kaiser in einem Tele gramm den Offizieren nnd Mannschaften seine» G ruß m it dem Wunsche, daß das bewährte Schiff w eiterhin glücklich und erfolgreich seinen Spezialdieust versehen möge.

Wilhelmshaven, 3. August. D er Groß herzog von Oldenburg ist hier znr T h e il­

nahme an den Artillerie-Schießübungen ein­

getroffen.

Flensbnrg, 2. August. B ei dein vom kaiserlichen Nachtklub veranstaltete» Handikap von K iel nach Glücksburg siegten in der 1. Klasse „Kom et" und „T h e a ", in der 2. „M im o s a ", „R egina" und „C a rlo ta ."

Norderney, 3. Angust. Reichskanzler G ra f B ü lo w ist heute Abend von hier nach K iel abgereist.

Kassel, 3. Angust. Se. Kaiserliche Hoheit der K ronprinz ist heute Abend um 7 Uhr hier eingetroffen.

Köln, 3. August. D er „Kölnischen Z tg ."

zufolge haben die heute hier geführten V e r­

handlungen zu dem Ergebniß geführt, daß das Roheisen-Syndikat bis Ende 1902 ver-

Die bisher außerhalb des Syndikats stehenden Werke: „Eisen- und Stahlwerke Hoesch", „Gewerkschaft deutscher Kaiser" und „Rheinische Stahlw erke" sind dem S yndikat beigetreten.

Krefeld, 3. August. D er Vorsitzende der städtischen sozialen Kommission versuchte heute zwischen den ausständigen Sammetscheerern und den Fabrikanten zu verm itteln. Die Ausständigen lehnten aber eine V erm ittelung entschieden ab und bestehen weiter auf ihren Forderungen.

Wiesbaden, 3. Angust. Dem „Rhein.

K u rie r" w ird vom Chef des Hofstaates der Landgräfin von Hessen, von Bothm er, m it­

getheilt, daß die M eldung von dem Ueber- t r i t t der Landgräfin znr katholischen Kirche in keiner Weise zutreffend sei. A u der M eldung sei nur richtig, daß die Landgräfin in letzter Z e it nicht die evangelische Kirche, sondern den katholischen Dom in Fulda be­

sucht hat.

Dortmund, 3. August. D ie französische Kanalkommission ist heute V o rm itta g in Be­

gleitung eines Chefs der F irm a H aniel nnd Lneg hier eingetroffen. S ie besichtigte den Hafen und fn h r dann nach Henrichenbnrg, wo sie das Hebewerk unter Führung des Oberingenienrs Gerdes besichtigte.

S tra fib n rg i. E ., 4. Angust. Die zwölfte Hauptversammlung des allgemeinen deutschen Sprachvereins wurde heute V o rm itta g m it einer öffentlichen Festsitzung in der A u la der Universität eröffnet. Unterstaatssekretär von Schraut begrüßte die Erschienenen im Namen des S ta tth a lte rs und der Landesregierung.

Die Berathungen beginnen morgen.

Ausland.

Saigon, 4. Angust. D er Zustand des Prinzen Heinrich von Orleans bietet einige Hoffnung zur Besserung.

London, 2. August. Das Torpedoboot

„8 1 " ist gestern bei dem Wellenbrecher von Alderney gesunken. Sämmtliche Geschütze und V orräthe sind gerettet. Menschen sind nicht umgekommen. D as B oot w ird gehoben werden.

Portsm onth, 4. Angust. D er Torpedo­

bootszerstörer „V ip e r", der eine Geschwür digkeit von 34 Knoten hatte, ist auf der Höhe der In se l Alderney anf einen Felsen anfgelanfen und gesunken; die Offiziere und Mannschaften sind gerettet.

Konstantiuopel, 2. August. Herzog nnd Herzogin Johann Albrecht von Mecklenburg und P r in z Heinrich X X X I I I . R euß wohnten heute m it dem deutschen Geschäftsträger F rh rn . von Wangenheim dem S elam lik bei Zu Ehren des Herzogs fand nach dem Se­

lam lik eine Parade der Truppen statt.

S päter wurden der Herzog nnd die Her­

zogin, P rin z Reuß nnd F rh r. von Wangen­

heim vom S u lta n in Audienz empfangen.

Petersburg, 3. August. D er „NegierniigS- bote" meidet, daß am 9. Anglist die V e r­

mählung der Großfürstin O lga Alexandrowna m it dem Prinzen Peter Alexandrowitsch von Oldenburg in Gatschina gefeiert werden w ird .

Jekaterinoslaw, 2. Anglist. D re i M i t ­ glieder des V erw altnng sra ths der zusammen­

gebrochenen Kommerzbank, der Buchhalter und der Kassirer wurden verhaftet. Ein viertes M itg lie d des V e rw altnng sra ths ist entflohen.

Provinziaillachricsjleli.

t Aus dem Kreise Schwetz, 1. An,mit. (Die Au- sicdelimgskvmlnission) hat im südlichen Theile unseres Kreises bereits eine größere Anzahl von Güter» erworben. Dieselben befanden sich z. T in polnischen und z. T- in deutschen Händen. Eine Anzahl der anaekansten Güter ist bereits besiedelt.

M i t der Besiedeln»» der Güter Topolno nnd Prust ist schon im Vorjahre begonnen. Die Kommission hat noch den weitere» Ankauf von einigen Güter»

im Süden des Kreises in Aussicht genommen.

Wegen Ankauf einiger größerer Besitzungen, die sich in deutschen Händen befinden, schweben bereits seit längerer Z eit Verhandlungen. I n absehbarer Z eit wird in diesem Theile des Kreises eine leistungsfähige deutsche Banernbevölkernng zn

finden sein. ,

Grande,,;. 3. Angust. (Bei einem W a ld ra n d ), der am Freitag M itta g im G raud-nz-r S ta d t­

walde unweit des Vorwerks Liebenwalde ausge- brochen war, ist ein etwa 4 Moraeu mnfasscnder achtjähriger Fichtenbestand .All der Unterdrückung des Brandes, d " nach zweistündiger Arbeit gelang, beteilig ten sich etwa 30 W ald­

arbeiter. die freiwillige Feuerwehr aus Granden- und Mannschafte,, des Jnfantn-le - Regiments N r. 14l. Die Entstehnngsursache ,st bisher noch nicht bekannt. _ ^ ..., .

Konitz. 2. August. (Dem Zentralgefa»ia»lß m Plötzensee) bei B erlin lst gestern der wegen Unter­

schlagung und Untreue durch Erkenntniß der hiesigen Strafkammer zn 10jähriger Gefängnißstrafe ver-

„rtheilte frühere Rechtsanwalt und N otar Wilntzkl aus Flatow zugeführt worden.

Königsberg, 3. August. (Barnnm und Baileh.) Die für heute ursprünglich angesagte Nachmittags­

vorstellung des Zirkus V arm im konnte nicht statt­

finde». weil die Gesellschaft zu spät hier ankam und zu große Schwierigkeiten bei Verladung und Transport hatte.

Jnowrazlaw. 3- August. (Die Kapelle unserer 140er) hat eine Tournee nach B erlin und Um­

gegend gewacht und dort allgemeinen Anklang ge­

funden.

Lokalnachrichten.

T h o r» , 5. Angust 1901.

— (V o m S c h ie ß p la tz .) Außer dem kom- mandirenden General des 3. Armeekorps ist auch der kommandirende General des 5. Armeekorps Seine Exzellenz General der In fa n te rie v. S tü lp - nagel hier eingetroffen, um dem Schieße» der hier schießenden Fußartillerie-Regimenter beizuwohnen.

— ( M i l i t ä r i s c h e s . ) D ie znm Briestauben- dienst für das diesjährige Kaisermannöver bei der hiesigen Fortifikation auszubildende» Offiziere und Mannschaften sind heilte hier eingetroffen. D er Kursus dauert bis zum 10. d. M ts .

— ( P e r s o n a li e n . ) D er Rechtskandidat Hermann M enard aus Bereut ist znm Referendar ernannt nnd dem Amtsgericht in Tiegenhof zur Beschäftigung überwiesen.

— ( P e r s o n a l i e n a n « d e m K r e i s e T h o r » . ) Der königl. Landrath hat den Besitzer August Mode in Balkan als Gemeindevorsteher für tue Gemeinde Balkan bestätigt.

— .(A u s z e ic h n u n g .) Aus Anlaß seiner Penfioinrmig lst dem. Briefträger Krüger in Bromberg das Allgemeine Ehrenzeichen verliehe«.

H err Krüger ist 40 Jahre im Dienste gewesen.

- ( W e s t p r e n ß i s c h e r P r o v i n z i a l . L e h r e r - v e r e i n . ) I » Lantenburg hat M u n t e r dem V o r­

sitz des H errn Rektors A rndt ein neuer Lehrer- verein gebildet, welcher zur Z eit aus 19 Mitgliedern besteht. Auch in der S ta d t Zempelbnrg ist ein neuer Lehrerverein entstanden. Derselbe zählt 5 M itglieder nnd wird von Herrü Rektor Goerke daselbst geleitet. Beide Vereine haben sich dem wefivrenßischen P roviuzial - Lehrerverrin ange­

schlossen.

— ( B e z u g v o n G e t r e i d e u n d F u t t e r ­ m i t t e l n . ) D er königl. Landrath macht im „Kreis­

blatt" bekannt: Ic h bin in der Lage, den Einkauf nachstehender Erzeugnisse gegenwärtig zn folgenden Preisen zu verm itteln: Guter, gesnnder. neuer Roggen 155 M k . die Tonne. Guter, gesunder,

»euer Weizen 190 M k. franko Bahn hier oder Mocker. Gute. gesunde, reine Roggenkleie 4,85 M k.

Gute, gesunde, reine, grobe Weizeukleie 4.55 M k . Gute. reine Weizenklere 4.30 M k. per Zentner, franko Bahn Alexaiidrowo-Thorn gesackt. Lieferung znm Herbst und W inter. Z u r sofortigen Lieferung ermäßigt sich der P reis um 5 bis 10 P f. für den Zentner.

- ( T h o r n e r K r e d i t - G e s e l l s c h a f t P r o w e u. Ko.) I n der General-Versammlung vom 3.

August wurde beschlossen, den A u s tritt des Herrn Elkan als Liquidator zn genehmigen nnd an semer Stelle 2 neue Liquidatoren zu ernennen nnd zwar die Herren S . Sim on und Loms Wollender«.

Künftig sollen anch die Unterschriften des persönlich hastenden Gesellschafters und zweier Liquidatoren als rechtskräftig genügen. . ^

— ( L a n d W e h r v e r e i n . ) D ie am Sonnabend im Thalgarten stattgefunden- Versammlung w a r von 60 Kameraden besucht. Dieselbe wurde vom ersten Vorsitzengen. H errn Landrichter Techno»

m it einem Rückblick auf die geschichtlichen Tage des M o n ats August »nd einem 3i»aligen H urrah auf Se. Majestät den Kaiser eröffnet. Aufge- ,lammen in den Verein sind vier Herren, von denen einer, welcher anwesend w ar. versuchtet und eingeführt wurde. Ausgeschieden sind zwei Kame­

rad en nnd zwar einer infolge Versetzung, der andere durch den Tod. D as Andenke» des letztere»

wurde durch Erhebe» von den Sitze» a eehrt. g n r Ausnahme gemeldet haben sich sieben Herren. Be­

kannt gegeben wurde, daß Kamerad Günther das A m t des Bereiusboteil niedergelegt und Kamerad Roeseler dasselbe übernommen hat. D as Protokoll der letzten Hauptversammlung, sowie der viertel­

jährliche Kasse,inbschluß für A p ril-J u n i wurden zur K e n n tn iß gebracht. Der vom Bnndesvorstand herausgegebene, siir 1902 erschienene Kalender, welcher, wie bekannt, sehr schön und vielseitig ausgestattet ist »nd fü r die Unterstützungskasse eine» reichlichen Ueberschnß abwirft- wurde von fast sämmtlichen Anwesenden bestellt. E s werde», wie in früheren Jahren, wieder 120 Stück ange­

fordert werden. Nachträglich wurde bekannt ge­

macht. daß der Einladung des Kreiskrieaervec- bandes Marienwerder znm 25 jährige» Stiftungs­

fest des Kriegervereins Marienwerder und des FahnenweihfefteS des Kriegervereins Gr.-K revs am 28. v. M t s . m it Rücksicht anf die vielen n»

eigene» Bezirk zn feiernden Feste nicht Folge ge­

geben werden konnte. Aus demselben Grunde

»nd weil ein Unterkommen schwer zu finde» sein wird. wird anch die weite F ahrt nach Danzig znm Svalierbilden in den Straßen dortselbst beim Einzüge S r. Majestät am 14. September unter­

bleiben. Z n r F ahrt »ach (Schönste) Nynsk, wo­

selbst am 11. d. M ts . das Fahnenweihfest, des Kriegervereins Rhnsk stattfindet, hat sich bisher niemand bereit erklärt. D ie Theilnahme an den»

Feste znr Feier des am 18. d. M t s . stattfindenden Bestehens des zkriegervereins Culm Hi,,gegen wird

ordneten znm Bezirkstage bereits am 17. d. M ts . nachmittags 2.12 U hr von hier abfahren, benutzen die übrigen Kameraden den am nächsten Tage (Sonntag) früh um 6 Uhr abfahrenden Elsenbahn- zng. z» welchem Fahrpreisermäßigung beantragt werden wird. Die Rückfahrt findet abends 8 03 U hr statt. Um 10.11 Uhr Ankunft auf dem Stadt- bahnhöfe hierselbst. D a m it die Fahrkarte» recht­

zeitig gelöst werden können, empfiehlt es sich. den Fahrpreis am Tage vorher a» den Kameraden Aichenbreniier zu zahlen, welcher die Fahrkarten lösen wird. D ie Kameraden, welche nicht m it­

fahren. rönnen an demselben Tage (18. 8.) an der Einweihung der Bisinarckfäule theilnehmeu. D as nähere wird »och bekannt gegeben werde«. D as Sedaufest wird in bekannter Weise am 7. Sep­

tember im S aale des Viktoriagartens gefeiert werden. Einladungen find in beschränktem M aße bis spätestens znm 31. d. M t s . beim ersten Schrift­

führer anzumelden.

— ( B e i m B i l d schießen) der Friedrich Wilhelm-Schützenbriiderschaft. das am Freitag und Sonnabend stattfand, gaben die besten Schusse folgende Herren ab: Kaufmann Kreibich. Klempner- meister A. Glogan »nd Kaufmann Sellwig.

— ( D e r R a d f a h r e r - B e r e i n „ V o r w ä r t s " ) feierte am gestrigen Sonntage bei schönstem W etter sein diesjähriges Sommerfeff. m it dem znm ersten M a le einige Rennen anf der Rennbahn bei Mnnsw verbunden waren. Gegen 2 Uhr nachmittags setzten stch vom Schützenhanse aus mehrere Kremser m » den Gästen nnd den passiven M itgliedern des Vel>

eins »ach der Rennbahn in Bewegung, kuA daram folgten die aktiven M itglieder zu Rade. lst -b A>>

kirnst auf der Bahn wurde zunächst, gemeinsam de Kaffee eingenommen. D a»» begrüßte der Bv

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genistet. wouäisll, w as bleibt einem hohen Sechziger anderes übrig, als einem endlichen Ende zuzustreben? Ich w ar nicht leichtsinnig. Ich nahm M argot zur Seite,

kanzler wird sich aber selbstverständlich mit den verbündete» Regierungen wegen etwaiger neuer landesgesetzlicher Bestimmungen für derartige chemische Fabriken in

dem sie Fensterscheiben einschlugen und Kliugelzuge Herunterriffen. in, Nichtbeitreibungsfalle ei» G las den Lokalschnlinspektoren. n geringer Zahl vertreten seien; doch

Warschau, wie sie seit laugen Jahren angestrebt wird. geht jetzt ihrer Verwirklichn»« entgegen. Der bisher von russischer Seite einer solchen Schienen- verbindung über

schlagen) wurde die F rau des TnchmachermeisterS W ilhelm Voigt. Bädcrnacll- richten.) Eine bei dem Sommertheater thätige Schauspielerin, Fräulein Wiedrman», e rlitt,

Am Freitag gelangt zum Benefiz für Herrn Teich»,an» das Schauspiel „Preciosa" zur Anf- führnna. Auch dieser Bencfiziant hat eine sehr glückliche Wahl

meister vielleicht dabei, daß in einer weiblichen Fortbildungsschule gewöhnlich auch Sanshaltnngs- nnterricht. also Anleitung im Kochen, Waschen, P lätten rc. ertheilt

gebung sämmtliche Weingärten. — Der ganze Böhmer Wald wurde Sonnabend Nacht von Schueefällen heimgesucht, besonders Winter- berg, Eleonorenhein und Kuschwarda in