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Die Presse 1910, Jg. 28, Nr. 213 Zweites Blatt, Drittes Blatt, Viertes Blatt

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N r .

213

.

Eingriffchr Tageszeitung

Die prelle. 28 . Jahrg.

Schrlftl

abends m it Ausschluß der S o n n - »»d Festtage. — Bezugspreis fü r T h o n , T-lchäit« -""rstädte frc! ins Haus vierteljährlich 2.25 M k.. monatlich 75 P s , von der die V ati k Ausgabe,testen abgeholt, vierteljährlich 1,80 M k.. monatlich 60 P f.. durch

" °°S°gen ohne Zustellungsgebühr 2.00 M k.. m it Bestellgebühr 2.42 M k. Einzel- nummer (Belagexemplar) 10 P f.

Anzeiger für Stadt und Land

E » n g „nd Geschäftsstelle: Aatharinenstraße Nr. 4.

A rief. ,„>d Telegramm-Ädrest-^ ^ „P re s s e , T h o r n . «

ung-n sind nicht

(Tljsrrrer Presse)

) Anzeigenpreis die 6 gespaltene Kolonelzeile oder deren N aum 15 P f., fü r Stellenangebote und i j -Gesuche, Wohnungsanzeigen, A n- und Verkäufe 10 P f., (für amtliche Anzeigen, alle Anzeigen r j außerhalb Westpreußens und Posens und durch V erm ittlung 15 P f.,) fü r Anzeigen m it Platz- j

! Vorschrift 26 P f. I m Reklameteil kostet die Zeile 50 P f. R abatt nach T a rif. — Anzeigenanfträge § r nehmen an alle soliden Anzeigenvermittlungsstellen des I n - und Auslandes. — Anzeigen- ) i annähme in der Geschäftsstelle bis 1 U hr m ittags, größere Anzeigen sind tags vorher aufzugeben, c

Thorn, Sonntag den ll- September l M . Druck und Verlag der C. D o m b r o w s k i's c h e n V uchdnickerei in Thorn.

V erantw ortlich für die S c h riftle itu n g : He i n r . Wa r tm an n in Th orn .

nicht an eine Person, sondern an die Schriftleitnng oder Geschäftsstelle zu richten. — B ei Einsendung redaktioneller Beiträge wird gleichzeitig Angabe des Honorars erbeten; nachträgliche F o rd e ru n g e n können nicht berücksichtigt werden. Unbenutzte Einsendungen werden nicht aufbewahrt, unverlangte Manuskripte nur zurückgeschickt, wenn das Postgeld für die Rücksendung beigefügt ist.

Ehina, Japan und Rußland.

»Köln^ J ^ -b ^ e ib u n g Korsos soll, wie der der ^ Petersburg gemeldet w ird, ruhe beroi. ^ b i e r u n g noch lebhafte Un- zu babon r ' ^ ^ Grund zu der Annahme

Hand in Japan Rußland freie

nun ai,^ Mongolei zugesichert habe. Wenn

^Nnerinn N ^ "^ s c h e Regierung gegen die lptuck, durch Japan keinen E in ­ schlössen ." ^ b e n vermöge, so sei sie doch ent- Nonan/o- em Übergreifen Rußlands auf die sei benm l^gegenzutreten. Zu diesem Zwecke

°Urov8il» ^ e i Truppendivisionen m it in v e r s ° * Ausbildung nach der Mongolei Nach eine Eisenbahn von Kalgan

»Kör« ^ ^ bauen. Der Korrespondent der chinesisch«" es dahin gestellt, ob die Mit Regierung im Ernstfälle v ie l Glück Abvmn ih r beabsichtigten entschlossenen Treibn ^ "e s etwaigen russischen llber- Werd--^- mongolische Gebietsteile haben 8andr> l^benfalls habe Rußland jederzeit eine russn» bk> wenn China der Entwickelung des

^m iyen Handels und der russischen Industrie sollt- ^ Mongolei Schwierigkeiten bereiten lgsti' mindesten die Rechte zu schützen, die Allk-i russisch-chinesischen Bank Vertrags- tk!-,° der chinesischen Regierung abge­

ben worden sind.

Sea-^ Japan Rußland die Mongolei preis- haben sollte, ist höchst unwahrscheinlich, dost,- Japan nicht daran denken, die ein 2 " Rußlands in Ostasien zu stärken, und H y^^ang dazu bestand nicht. Rußland konnte uu der Annexion Koreas nicht hindern;

4ust; Rnlaß hätte fü r Japan vorgelegen, die

!>ie s?l?ung Rußlands zu der Einverleibung, d n r ^ ! ^ lic h doch nur eine F o rm a litä t war, stich? Konzessionen zu erkaufen? Das schließt daß sich Korea russischen Wünschen tz>ird- k entgegenkommend geäußert haben b j^.' ober das ist dann sicher nur in unver-

^ava» ^ Weise geschehen. Vielleicht hat A n t h u n selbst dafür ges-rgt, daß die Um Regierung Kenntnis davon erhielt, ftzgin^ gegebenenfalls Japan gegenüber ge -histc

Um

Astsh".^n machen und sie zu verhindern, der A istnm h"? des japanischen Einflusses in der sieht Schwierigkeiten zu machen. China u>irh ^"im n näher als Rußland und Japan

^inqrjss uichts unversucht lassen, um einen einer - I ^"..die In te g ritä t Chinas zugunsten liegt - E^pöischen Macht zu verhindern. Das A p a n s th ? ^ E c h e n Interesse Japans, dessen

^ b ie t- ^bbedürfnis sich nur auf mongolische

"sacken kann. Die Japaner haben

^asse begriffen, daß sich die mongolische behaupten kann, wenn sie sich alle

^acht *e der europäischen K u ltu r zu eigen

^gner n weißen Rasse als gleich starker

§*iege . ^ g " e n kann. Und sie haben im

^ichtwkpAE Rußland den Beweis fü r die

^erveig »I ^^e r P o litik bewiesen und dieser Aue lü r China auf die Dauer nicht M n a . ^ung bleiben. Obgleich das kleine

^ ir n großen Rußland erfolgreich die sie M->- empfinden die Japaner doch.

yg " das M o ^ g g t^ tu m auf die Dauer

^ iib ria -^ h c h ic k s a l schützen können, dem

» I? * o p c i^ R a s s e n anheimfielen, als das ll? ^ M ita e i? n "E ihnen zusammenstieß. China

>iap„„ ^'sou werden. Aus diesem Grunde A"schaftl^"°blässig bemüht, seinen Einfluß, Cst- ^e is? k? und politischen, in China in

^ ^^stärken. Dazu gehört, dast es rms-r^ussen j? ,^ R u ß la n d in Schach hält, ohne .UssisHe Bnn^"Eüche Vorteile, durch die die jA?bren in Ostasien eine Verstärkung

einzuräumen. Wenn jetzt ber zo„ben m it europäischer Ausbildung m? ^alg„n ugolei verlegt und eine Eisenbahn i V i o v ^ s i r a t z e b l r g a , also die große Kara- M?Ugolei n-.-?El""g, die von Peking durch die k K d abek? ^iuchta führt. Lauen w ill, so haben ^uische Ratschläge den Anstoß Nun .^Una Diese Bahn w ird, wenn sie zur llm. ^ategisK.^mt. von großer wirtschaftlicher

° ^ M it i Ä , " Bedeutung fü r China sein.

"d ire k t auch fü r Japan.

Ein Zozialdemokrat über Zleischteuerung.

Die Erörterung über die Ursachen der gegenwärtigen hohen Fleischpreise ist, wie zu erwarten war, in ein parteipolitisches Fahr­

wasser geraten. Volksversammlungen, E in ­ gaben an staatliche und städtische Behörden verlangen schleunigst Abhilfe. M an macht sich meistens die Sache recht leicht, indem man aus die bösen A grarier schimpft und die Öffnung der Grenzen verlangt. So einfach liegen die Ursachen der Fleischnot doch nicht. Es lohnt sich in dieser Frage einmal, einen sozialdemo- kratischen Beurteiler zu hören, allerdings einen solchen, dem die Zugehörigkeit zu seiner P artei nicht die Unbefangenheit geraubt hat. I n der Zeitschrift „ D i e K o n j u n k t u r " weist R i c h a r d C a l w e r auf künstliche Beein­

flussung des Viehangebots durch den Zwischen­

handel hin. E r beruft sich auf eine Unter­

suchung, die vor einigen Jahren von D r. Erenz- bauer über die Rolle des Viehhandels aus dem M ü n c h e n e r Schlachtviehmarkte veröffentlicht worden ist.

I n München hatte sich nämlich herausge­

stellt, daß der Zwischenhandel die Preise fast ganz nach seinem Belieben zu diktieren ver­

möge. Die Händler traten bald als selb­

ständige Händler, bald als V e rm ittle r, bald als Käufer auf, um dadurch auf die P re is­

gestaltung einzuwirken. A ls der M agistrat gegen diese P raxis einschritt und den Ver­

m ittle rn den Verkauf auf eigene Rechnung ver­

bot, ließen sich die Kommissionäre in das Firmenregister eintragen und erwarben so das Recht, auf eigene Rechnung und Gefahr den Viehhandel zu betreiben. Um die Viehzufuhr und die Preise ganz systematisch regulieren zu können, sind die Zwischenhändler organisiert und verteilen die Rollen je nach Bedarf unter sich. Die Organisation der Händler ist auch auf die Agenten und die kleineren Händler auf dem Lande ausgedehnt, die Lei voraussichtlich starkem Angebot von den Münchener Händlern telegraphisch veranlaßt werden, das in Aussicht genommene Vieh nicht zu schicken. Is t aber doch mehr Vieh vorhanden, als den Händlern lieb ist, so stellen sie einen T e il abseits, indem sie behaupten, dieser sei fü r bestimmte Kunden reserviert. Obwohl dieses Manöver ebenfalls verboten ist, läßt es sich doch nicht unterdrücken, w e il sich die Beteiligten gegenseitig nicht ver­

raten die Preise, die den Landwirten von dem Münchener Viehhändlerringe bezahlt werden, sind sehr vie l niedriger als die Marktpreise, die die Händler machen.

Calwer ist der Ansicht, daß an allen größeren Plätzen die P raxis im Viehhandel nicht vie l anders ist als in München. Gleichwohl schiebt er die Schuld an der augenblicklichen Lage des Viehmarktes nicht unbedingt den Zwischen­

händlern in die Schuhe, fordert aber — m it Recht — aufklärende Untersuchungen über die Rolle des Zwischenhandels auf den Märkten.

Am wichtigsten ist jedoch, so führt Calwer weiter aus, eine genaue Statistik über die Be­

wegung und Veränderung in unseren Vieh­

beständen, um einen fortlaufenden Überblick über den jeweiligen V o rra t an schlachtreifem Vieh zu gewinnen. „Der kleine Viehzüchter ist zu sehr von dem Viehhändler abhängig, von dem er über die Tendenz des Marktes in einer einseitigen und fü r ihn selbst oft nachteiligen Weise unterrichtet w ird. Zweifellos läßt sich eine Organisation der deutschen Viehzüchter denken, durch die es möglich ist, den Zwischen­

handel beim Verkehr von Schlachtvieh aus seiner jetzigen Stellung zurückzudrängen, ebenso zum Nutzen der Landwirte wie zum Nutzen der

„Verbraucher".

Politische Tagesschau.

Die Kaisermanöver

im Osten gehen zuende. Unter den Augen des obersten Kriegsherrn liefern die beteiligten Truppen den Beweis, daß unsere Wehrmacht auf der Höhe ist. Das 81 vls paeem, xara bsllum (W enn du Frieden haben w illst.

mußt du zum Kriege rüsten) g ilt noch heute wje zur Röm er-Zeit, trotz aller Friedens­

kongresse und Abrüstungsanträge. Die letzteren haben immer zur Voraussetzung, daß das deutsche Reich den Anfang mache.

W ir bedanken uns aber schön dafür, uns unseren verehrlichen Nachbarn zur Rechten und zur Linken m it gebundenen Händen auszuliefern; w ir ziehen es vor, unsere Waffen scharf und unsere Rüstung intakt zu erhalten, wenn es auch Geld kostet. Das bleibt übrigens im Lande. W ir sind natür­

lich nicht geschworene Gegner internationaler Vereinbarungen zur Einschränkung der Rüstungen. Aber Vorschläge — praktische Vorschläge! B isher sind solche noch nicht gemacht. Auch a u f dem Sozialisten-Kongreß zu Kopenhagen sind solche nicht ausgeheckt worden. Es berührt übrigens komisch, Leute, die zum Bürgerkrieg hetzen, sich als Friedens­

apostel aufspielen zu sehen.

Der Kaiser und die Kriegervereine.

Die 11. Vertreterversammlung des K yff- Häuser-Bundes der deutschen Landes-Krieger- verbände hat am 4. d. M ts . an den Kaiser folgendes T e l e g r a m m geschickt: „V o m Kyffhäuser, wo der Kyffhäuser-Bund, zurzeit 30 000 Vereine und mehr als 2 ^ M illio n e n M itglieder stark, heute tagt, lenkt sein V e r­

tretertag den Blick auf den Osten des Reiches, wo vor wenigen Tagen Eure Kaiserliche Majestät Heerschau über deutsche Truppen gehalten haben und wo vor 600 Jahren deutsche Zwietracht einer gewaltigen deutschen K ulturarbeit den Untergang bereitete. E in ­ gedenk der Lehren der Geschichte, betrachten die deutschen Kriegervereine es als ihre A u f­

gabe, als oberste Richtschnur des staats­

bürgerlichen Handelns die alle Sonderinter- essen niederzwingende Liebe zum gesamten deutschen Vaterlands bei ihren M itgliedern zu pflegen. I n diesem Gedanken bitten die im Kyffhäuser-Bunde vereinigten deutschen Landes-Kriegeroerbände, gleichzeitig in Treue zu ihren Landesherren, das erneute Gelübde der Treue zu Kaiser und Reich an den Stufen des kaiserlichen Thrones niederlegen zu dürfen." A u f dieses Telegramm ist folgende A n t w o r t eingetroffen: „Ic h spreche dem Vertretertage des Kyffhäuser- Vundes fü r die freundliche Begrüßung meinen wärmsten Dank aus. Der hervor­

ragenden Verdienste des verewigten ersten Vorsitzers, Generals der In fa n te rie v. Spitz, um die Entwickelung des deutschen K rieger­

vereinswesens gern gedenkend, vertraue ich, daß der Kyffhäuser-Bund m it den in ihm vereinten deutschen Landes-Kriegeroerbänden und Kriegeroereinigungen es auch ferner als seine vornehmste Aufgabe es ansehen w ird, unter seinen M itgliedern neben der Kamerad­

schaft die unerschütterliche Treue zu Kaiser und Reich zu pflegen zum Heile des deutschen Vaterlandes. W ilhelm L . "

Kaiser W ilhelm Jagdgast des Zaren.

Der Kaiser w ird, wie verlautet, Ende Oktober Jagdgast des Kaisers von Rußland in Skiernewie sein, wohin sich die kaiserlich- russische Fam ilie nach Beendigung ihres

Aufenthalts in Deutschland begibt.

Begegnung Kaiser Wilhelms m it dem Zaren in Friedberg.

W ie aus Petersburg gemeldet w ird, ist die Reise S to lyp in s nach dem fernen Osten plötzlich unterbrochen worden. Der M inister­

präsident hat die Besichtigung der Am urbahn aufgeschoben und kehrt nächster Tage nach Petersburg zurück. Es geht das Gerücht,

S to ly p in werde von hier aus nach Friedberg ständnis.

reisen, um dort bei der Begegnung des Zaren und des deutschen Kaisers anwesend zu sein.

Das Zarenpaar in Friedberg.

Der Z a r machte Freitag V orm ittag einen Spaziergang auf der Promenade nach Bad Nauheim und fuhr nach der Rückkehr im A utom obil m it dem Großherzog nach N a u ­

heim auf den Tennisplatz. Prinzessin Heinrich von Preußen, die Schwester der Z a rin , trifft zum Besuch in Friedberg ein.

Der neue Vizepräsident des Staats- ministerinms.

W ie nach der „N a tio n a lz tg ." in parla­

mentarischen Kreisen verlautet, ist die E r­

nennung des Landwirtschaftsministers F r h r n . v. S c h o r l e m e r zum Vizepräsidenten des Staatsm inisterium s in Aussicht genommen.

E r ist ein persönilicher Freund des Reichs­

kanzlers und erfreut sich der Gunst des Kaisers. Seine Ernennung kam deshalb den eingeweihten Kreisen nicht gerade überraschend.

Der Posten des Vizepräsidenten des S ta a ts ­ ministeriums ist bekanntlich seit dem Rücktritte B ü lo w s unbesetzt. B is dahin w ar H err von Bethmann Hollweg Vizepräsident des S ta a ts­

ministeriums.

Die nächsten allgemeinen Aeichstags- wahlen

sollen wie der„Rheinisch-WestfälischenZeitung"

mitgeteilt w ird, in der zweiten Hälfte des Novembers 1911 stattfinden. Es handelt sich bei dieser M itte ilu n g w ohl mehr um eine Verm utung, zumal derselben hinzugefügt w ird , daß ein endgiltiger Beschluß selbstver­

ständlich noch nicht gefaßt sei. Jedenfalls ist damit zu rechnen, daß die Neichstagswahlen nicht erst nach A blauf der Legislaturperiode, sondern schon Ende 1911 stattfinden, und darum w ird es Zeit, sich fü r dieselben zu rüsten und rechtzeitig die erforderlichen M a ß ­ nahmen zu treffen.

Das Landwirtschaftsmimsterrum und die Fleifchteuerung.

I m preußischen Landwirtschastsministerium steht man der Bewegung gegen die Fleisch­

not nach wie vor abwartend gegenüber. S o ist dem „Lok.- A n z." auf seine Erkundigung, ob amtliche Maßnahmen zur Linderung des Notstandes zu erwarten seien, folgende A n t­

w ort zuteil geworden: Die Regierung ver­

folgt nach wie vor die Vorgänge auf dem deutschen Fleischmarkt auf das eingehendste.

S ie ist zu der Überzeugung gelangt, daß man im gegenwärtigen Augenblick von einem Viehmangel nicht sprechen könne. Auch die von vielen Seiten behauptete Fleifchteuerung sei nur eine ganz minimale, wie aus den Statistiken im Vergleich m it den entsprechen­

den M onaten des Vorjahres deutlich hervor­

gehe. Diese Steigerung erkläre sich aber aus der ganzen wirtschaftlichen Konjunktur. Sie mache sich auf anderen Märkten, z. B . auf dem Kohlen-, Eisen- und Zinkmarkt, gleich­

falls bemerkbar. Die ganze Wirtschaftshal­

tung und m it ihr die Löhne der Arbeiter haben eine Steigerung erfahren, und so sei es erklärlich, daß die allgemeine Teuerung sich auch aus den Fleischmarkt erstrecke.

W ürdelos!

A m Dienstag und M ittwoch haben sich einige a u s l ä n d i s c h e S o z i a l d e m o - k r a t e n auf der Durchreise vom Kopen- hagener Kongreß in B e r l i n aufgehalten.

Gewisse Sensationsblätter hatten nichts Eiligeres zu tun, als die Genossen auszu­

fragen und zu photographieren. Der „ V o r ­ w ä rts " bemerkt dazu, m it schneidendem, aber berechtigtem Spotte, daß die fremden Ge­

nossen auch die „Belästigungen", denen sie durch die Zudringlichkeiten einer gewissen Presse ausgesetzt gewesen seien, m it gutem H um or ertragen hätten. F ü r die W ürde- losigkeit solcher Anschmiererei haben, wie es scheint, die Sensationsblätter gar kein V e »

Die fortschrittliche Volkspartei für das parlamentarische Regiment.

Der fortschrittliche Volksverein in Frank­

fu rt a. M . hatte fü r M ittwoch Abend eine Volksversammlung gegen die Königsberger Kaiserrede veranstaltet, in der nach einem V o rtra g des S tadtrats D r. Haas-Karlsruhe

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folgende Resolution angenommen w u rde:

Eine vom fortschrittlichen Volksverein Frank­

fu rt in den großen S a a l des kaufmännischen Vereins einberufene, überaus stark besuchte Volksversammlung protestiert m it aller E n t­

schiedenheit gegen die in der Königsberger Kaiserrede zum Ausdruck gebrachten A n ­ schauungen. I m Gegensatz zu diesen A n ­ schauungen verlangt die fortschrittliche V olks­

partei, entsprechend den Forderungen ihres politischen Program m s, die energische Durch­

führung des parlamentarischen Regierungs­

systems im,; der völligen Gleichberechtigung ille r Staatsbürger.

Verweigerte Veteranenspende.

Die s o z i a l d e m o k r a t i s c h e M e h r ­ h e i t des Gemeinderates der anhaltischen S tadt K o s w i g lehnte die vom M agistrat beantragte Veteranenspende m it der B e­

gründung ab, das Reich habe fü r die Vete­

ranen zu sorgen.

Roosevett,

der auf seiner Nednerrundreise in Milwaukee eingetroffen ist, stattete am Donnerstag dem dortigen deutschen Klub einen Besuch ab, bei dem er in deutscher Sprache begrüßt wurde.

Roosevelt überbrachte dem Klub Grüße des deutschen Kaisers, dem er von dem Klub er­

zählt habe.

Deutsches Reich.

B e rlin . 9. September 1910.

— I m Gefolge des Kronprinzen auf der Reise nach Ostasien werden sich folgende Herren befinden: Generalleutnant o. Schenk, Generaladjutant des Kaisers, kommandiert zu dem Kronprinzen, M a jo r G ra f zu S olm s- W ildenfels, persönlicher A djutant des K ro n ­ prinzen, Leutnant v. Zobeltitz, Ordonnanz­

offizier des Kronprinzen, Oberstabsarzt Pros.

D r. W ildenmann, Leibarzt des Kronprinzen, Gesandter v. Treutler, Oberleutnant der Referee G raf Fink v. F m c k e n s tein und H of­

staatssekretär Sommer, Bureauvorsteher des Hofmarschallamts.

— Der preußische Kultusminister v. T ro tt zu S olz ist vom Urlaub nach B e rlin zurück­

gekehrt. Auch der Staatssekretär des Reichs­

justizamts D r. Lisco ist wieder in der Reichs­

hauptstadt eingetroffen.

— Dem Staatsm inister a. D. Hobrecht hat zur diamantenen Hochzeit auch der Reichs­

kanzler v. Bethmann Hollweg ein herzliches Telegramm geschickt.

— Der M agistrat von B e rlin ist am F reitag in geheimer Sitzung dem von der Stadtverordnetenversammlung am Donners­

tag gefaßten Beschlusse beigetreten, m it ih r in gemischter Deputation über die anläßlich der bestehenden Fleischteuerung notwendigen Maßnahmen zu beraten und die Reichs- regierung zu ersuchen, alle zur M ilderung der Fleischteuerung sofort durchführbaren M itte l unverzüglich zu ergreifen.

— Die Vorsteher der Buchführungsstellen der preußischen Landwirtschaftskammern werden, der „Schles. Z tg ." zufolge. M itte September in B e rlin zusammenkommen, um über ein fü r die Zwecke der Steuerdeklaration geeignetes System der landwirtschaftlichen Buchführung zu beraten.

— Der Ursprung der M a u l- und Klauen­

seuche, die zur Sperre des B erliner Viehhofs geführt hat, ist jetzt, wie die „A llg . Fleischer- Z tg ." von amtlicher Seite erfährt, in folgen­

der Weise aufgeklärt. Dem M arkte in Tuche! (Kreis M arienwerder) am 23. August w a r verseuchtes Vieh aus Rehden Kreis Eraudenz, zugeführt worden, wo die Seuche in fünf Gehöften bestand, aber verheimlicht worden w ar. D o rt infiziertes Vieh ver­

schleppte die Seuche nach Ortschaften in den Kreisen N eu-S tettin, B ü to w , Tuches, Czarnikau, S to lp und Schlawe. V on den Kreisen S to lp und Schlawe wurden dann m it der Seuche behaftete Tiere nach dem B erliner Viehhof gebracht, wo dank der Wachsamkeit der Veterinärbehörde die Seuche sofort bei der Entladung der kranken Tiere erkannt und dadurch ihre W eiterverbreitung verhütet wurde. Regierungs- und V eterinärrat Never- mann aus dem landwirtschaftlichen M iniste­

rium , der seinen Urlaub unterbrach, hat diese Tatsachen in den infizierten Kreisen festgestellt und alle Verkehrungen gegen eine weitere Verschleppung der Seuche getroffen. Diesen Maßregeln ist es zu verdanken, daß am nächsten M ittwoch der B erliner M a rk t wieder

uneingeschränkt freien Verkehr haben w ird.

D arauf fand die Vorstandswahl statt: diese ergab einstimmige W iederwahl der ausscheiden­

den Herren Holtz-Leipzig-Liebertwolkwitz und Stadler-Dietm annsried; anstelle des die W iederwahl ablehnenden Herrn Eberhardt- Bleicherode wurde Herr Engmann-Falkenburg einstimmig gewählt.

Der Apothekertag fand seinen Abschluß m it einer Festsitzung in der A u la der technischen Hochschule vom Staatsm inisterium der groß- herzoglichen Regierung waren erschienen die M inister H artw ig und Wolfs, ferner mehrere Regierungsräte, außerdem Oberbürgermeister Retemeyer-Braunschweig. Geh. M edizinalrat Professor D r. V e c k u r t s gab sodann einen Überblick der Entwickelung des pharmazeu- tischen In s titu ts der technischen Hochschule.

Hierauf erstattete Eeh.-Rat V e c k u r t s den Bericht über die Preisaufgaben der Hagen- Vuchholz'schen S tiftu n g fü r 1909/10 und den Bericht über die Preisaufgaben der M eurer- stiftung fü r 1909/10. Nachdem sodann der V o r­

sitzer D r. S a l z m a n n - B e r lin die Preisauf- gaben der beiden Stiftungen fü r das Ja h r 1911 m itgeteilt hatte, wurde die 39. Hauptver­

sammlung des deutschen Apothekervereins m it den üblichen Schluß- und Dankesreden ge­

schlossen. Die nächste Hauptversammlung findet 1911 in Freiburg i. Baden statt.

Die Cholera.

B ei dem von Hamburg in F r e i b u r g (Elbe) m it einer Kohlenladung eingetroffenen Schiffer Jungclaus ist asiatische Cholera fest­

gestellt worden. A lle Vorsichtsmaßregeln sind getroffen. — Jungclaus, der m it seinem Ewer zwischen Hamburg und Freiburg a. d. Elbe zu verkehren pflegt, hat, wie nunmehr festgestellt worden ist, einige Tage vor seiner Erkrankung sich im Hamburger Hafen aufgehalten. Ob er sich die In fe ktio n in Freiburg oder in Hamburg zugezogen hat, ist gegenwärtig nicht m it Sicher­

heit festzustellen, da in Freiburg, wie verlautet, russische Arbeiter beschäftigt find und er an­

dererseits in Hamburg neben einem aus Petersburg gekommenen russischen Dampfer ge­

legen hat, der inzwischen wieder in See ge­

gangen ist. Übrigens liegt kein Grund zu irgendwelcher Besorgnis vor, denn die M a n n ­ schaft des Petersburger Dampfers, die wie die Besatzung aller aus Petersburg kommenden Schiffe in Hamburg unter gesundheitlicher Kontrolle gestanden hat, hat keinerlei ver­

dächtige Krankheitssymtome gezeigt, wie denn auch sonst im Hamburger Hafen keine irgendwie verdächtigen Krankheitsfälle vorgekommen find.

I n den letzten 24 Stunden sind in A p u l i e n 18 Personen an Cholera erkrankt, 11 gestorben.

I m W ila je t E r z e r u m sind vie r neue Cholerafälle festgestellt worden, von denen zwei tödlich verlaufen sind.

39. deutscher Apothekertag.

I m weiteren V erlauf der Verhandlungen in Braunschweig wurde der Vorstand durch die Versammlung beauftragt, dahin zu wirken, daß die u n g e s e t z l i c h e A u s ü b u n g d e r P h a r m a z i e von Krankenschwestern und -brüdern verhindert werde und daß die Be­

stimmungen vom Jahre 1853 entsprechend ver­

ändert werden.

Die Stellung des Vereins zum Hansabund kam durch offiziellen V e itr itt zweier Vorstands­

mitglieder zum Ausdruck, während ein A n tra g !

auf korporativen B e itr itt zurückgezogen wurde ; A r A u f ^ Organist m r d 'L L r des

P ro vin zia ln a ch rich te n .

i. Lulmsee, 9. September. (Iagdverpachtung.) B ei dem gestern im Lokale des Gastwirts Szymanski zu G r i f f e n abgehaltenen Term in zur Verpachtung der Jagd auf der Feldmark Griffen blieb Herr P fa rre r Z u - lawski-Griffen mit 120 M ark Meistbietender. I n den früheren Jahren brachte die Pacht 280 M ark ein.

i Culmsee, 9. September. (Stadtverordnetensitzung.) Gestern nachmittags wurde eine Stadtverordnetensitzung abgehalten, an welcher sämtliche Stadtverordnete und Magistratsmitglieder teilnahmen. D er Platz des S tad t­

verordnetenvorstehers, Herrn Kommerzienrat Verendes, war aus Anlaß seines Scheidens aus der Stadtver­

ordnetenversammlung m it Blumen geschmückt. Die Versammlung nahm zunächst Kenntnis von der A m ts­

niederlegung des Armenkommissars, Herrn W ilhelm Deuble, und wählte an dessen Stelle Herrn Rentier E m il Lindemann. Der Erlaß eines Ortsstatuts, nach welchem die Arbeitgeber zu den Unterhaltungskosten der gewerblichen Fortbildungsschule herangezogen werden können, wurde abgelehnt. Sodann nahm die V e r­

sammlung von dem Betriebsbericht der städtischen G as­

anstalt für 1909 Kenntnis. Derselbe ist ein sehr günstiger.

Z u r Verarbeitung gelangten 3 3 1 01 ,5 Zentner Kohlen.

Hieraus wurden gewonnen 486 335 Kubikmeter Gas, 1 1 5 9 330 Kubikmeter Koks, 77 685 Kilogramm Teer.

Z u Koch- und Leuchtgas wurden 431 08 8 Kubikmeter abgegeben, 18 717 Kubikmeter mehr als im Jahre 1908.

Die Einnahme beträgt einschließlich des Bestandes vom Vorjahre 195 500,25 M ark, die Ausgabe 168 791,03 M ark. M ith in ist ein Bruttogewinn von 26 709,22 M ark zu verzeichnen. Am Schlüsse der Versammlung v e r a b s c h i e d e t e si ch H e r r S t a d t v e r ­ o r d n e t e n v o r st e h e r K o m m e r z i e n r a t V e r e n d e s und dankte der Versammlung für das Vertrauen, welches ihm als Vorsteher entgegengebracht worden ist. Herr Bürgermeister H a r t w i c h würdigte in einer Ansprache die Tätigkeit des Herrn Kommer­

zienrat Verendes, welcher seit 1888 Stadtverordneter und seit 1902 Vorsteher der Versammlung gewesen ist, hob das gute Einvernehmen zwischen der S tadt und der Zuckerfabrik hervor und wünschte ihm das beste W o hl­

ergehen. Der stellvertretende Vorsteher, Herr Rechts­

anwalt P e t e r s , dankte dem Scheidenden namens der Stadtverordneten und wünschte ihm alles Gute für die Zukunft. Herr Kommerzienrat B e r e n d e s dankte herzlichst und wünschte allen und der S tadt eine gute Zukunft. Nach der Versammlung vereinigten sich die Stadtverordneten und Magistratsmitglieder im Hotel

„Deutscher Hof" zu einem Abschiedsschoppen.

s Schönsee, 9. September. (D er B au der hiesigen Wasserleitung,) welche später auch in die m it unserer S tadt zu vereinigende Gemeinde Neu-Schönsee ausge­

dehnt werden soll, schreitet planmäßig fort und wird noch in diesem Jahre in Benutzung genommen werden können. Der aus dem Schloßberge errichtete Wasser­

turm ist fast fertiggestellt.

e Briesen, 9. September. (Verschiedenes.) - Herr Kantor a. D . Fischer ist heute hier im Alter von 84 Jahren gestorben- E r wurde im Jahre 1848 Lehrer an der hiesigen evangelischen Schule und verwaltete dies Am t länger als 50 Jahre; gleichzeitig w ar er von der

Gesangvereins „Gemischter Chor". Die allgemeine Wertschätzung, der er sich erfreute, kam besonders bei der Feier seines 50jährigen Amtsjubiläums zum A u s­

druck. — Die aus den Gutsbezirken Haus-Lopatken und Braunsrode neugebildete Landgemeinde Kieslingswalde wählte zum Gemeindevorsteher den bisherigen G uts- vorsteher-Stellvertreter Herrn Garbrecht, zu Schöffen die Herren Ansiedler Heinrich Kirchmeier und Em il Felske.

A ls Gemeindeverordnete wurden die Herren Ansiedler August Dombrowski, Abraham Rieker, Georg Stahnke, Friedrich Ebert, Heinrich Lehrte, Ernst Bruns, Rudolf Lubnau, Friedrich Rauch und Friedrich Erdmann ge­

wählt.^ Die Gemeinde ist mit 80 Grundbesitzern eine der größten des Kreises. Die Ansiedlungskommission gewährt ihr 280 M orgen Ausstattungsland, die rund 3000 M ark jährlichen Pachtertrag bringen. — Der A n ­ siedler W ilhelm P a u l ssn. in Pfeilsdorf hat seine 90 Morgen große Ansiedlerstelle für 16 000 M ark und Übernahme der Ansiedlerrente an den Landw irt Otto Liedtke verkauft. — Herr Ansiedler und Amtsvorsteher- Stellvertreter Frenkel in Pfeilsdorf wurde zum Ge­

meinde-Schöffen und zum Vorsitzer des landwirtschaft­

lichen Vereins Pfeilsdorf gewählt.

R. B riefen, 9. September. (Der Ballon „Kalmar i. P ." ), der gestern Vorm ittag um 9 Uhr in Schneide- mühl aufgestiegen w ar, ist gestern Nachmittag im G uts­

bezirk Landen glatt gelandet. Die höchste Höhe, die der Ballon mit 5 Insassen erreichte, betrug 3200 M eter.

Der Ballon faßt einen In h a lt von 2300 Kubikmeter und ist daher einer der größten deutschen Freiballons.

M a r ie n w e r d e r , 9. S e p te m b e r. ( V o m Z u g e ü b erfahren.) H e u te w u rd e a u f dem H a u p tb a h n h o f der arg verstüm m elte Leichnam eines e tw a 35 J a h re a lten gut gekleideten M a n n e s gefunden, der wahrscheinlich von dem nachts in M a r ie n ­ w e rd e r eintreffenden G ra u d e n ze r Personenzug überfahren w orden ist. O b S elbstm ord v o rliegt, ist noch nicht festgestellt.

M a r i e n b u r g , 9. S e p te m b e r. (H e rr L a n d e s ­ h au p tm an n S e n fft v. Pilsach) verabschiedet sich im M a r ie n b u r g e r K re is b la tt von den Kreiseingesessenen des bisher von ih m v e rw a lte te n dortigen L a n d - ratsbezirks m it folgender K u n d g e b u n g : „Nachdem des K ö n ig s M a je s tä t geruht haben, m ir die nach­

gesuchte Entlassung aus dem u n m itte lb a re n S t a a t s ­ dienst in G n a d e n zu erteilen, sage ich den B e ­ w oh nern des M a r ie n b u r g e r Kreises h ie rm it L eb e­

w o h l. D e n Kreiseingesessenen danke ich fü r alle Bew eise ihres V e rtra u e n s , den B eh ö rd e n fü r ih r Entgegenkom m en, m einen M ita r b e ite r n in der K re is v e rw a ltu n g fü r ihre treue Unterstützung. Ic h verlasse den K re is m it dem inn igen Wunsche, daß es seinen B e w o h n e rn in S t a d t und L a n d noch lange J a h re verg ön nt sein m öge, u n te r dem starken Schutz unseres w affenm ächtigen Reiches die Früchte w erktätig er A rb e it in F rie d e n zu genießen."

Gestern A bend w u rd e H e rr n S e n fft v. Pilsach in M a r ie n b u r g von der fre iw illig e n F e u e rw e h r ein Fackelzug dargebracht. D ie einstweilige V e r w a ltu n g der M a r ie n b u r g e r Landratsgeschäfte ist vom R e ­ gierungspräsidenten in D a n z ig H e rr n R e g ie ru n g s ­ assessor D r . ju r. F r h r n . von Z iegesar übertragen w orden.

M a rie n b u rg , 9. Septem ber. (E in e M i l i t ä r - R e itb a h n ) w ird demnächst in M a rie n b u rg errichtet werden. A ls Bauplatz fü r das Gebäude ist das Gelände gegenüber dem M ilit ä r - L a z a r e t t in A u s ­ sicht genommen. D e r B a u soll bereits am 1. D e ­ zember dieses J a h re s fertiggestellt sein. D ie B a u ­ kosten sind nach der „ M a r ie n b . Z tg ." auf 17 000 M k . veranschlagt.

* Czersk, 9. September. (Urnenfunde.) Während in diesem Frühjahr beim Pflügen auf dem Felde des Besitzers Franz Giersch in Lubna mehrere Steinkisten- gräber entdeckt wurden, die 12 ganze Urnen enthielten, sind vor kurzem auf demselben Gelände beim Kies- fahren für den Neubau der 'katholischen Kirche in Czersk wiederum mehrere Urnen, zumteil in Massen- steinpackungen und auch in Steinkisten m it kleinen B e i­

gaben gefunden worden. Den Fund erwarb der be­

kannte Sam m ler prähistorischer Gegenstände Herr Geh.

B aurat Otto aus Konitz. Einen T e il des ersten Fundes erhielt das Thorner städtische Museum.

D a n zig , 9. Septem ber. (H e rr O berpräfident von J a g o w ) ist gestern Abend aus B e rlin 'z u rü c k ­ gekehrt und w ird bis zum 16. d. M t s . seine Dienst­

geschäfte führen. In f o lg e seines leidenden Z u ­ standes und wegen des Gebrauchs einer eingehenden K u r ist er aber gezwungen, sich der T e iln a h m e an allen w eiteren Veranstaltungen zu enthalten und vom^16. ab einen fünfwöchigen U rla u b anzutreten.

E lb in g , 8. Septem ber. (Verschiedenes.) B e im Kaiserbesuch ist dem fürstl. A m tm a n n H e rrn V o r - Prökelw itz ist dem fürstlichen A m tm a n n H e rrn V o l ­ la u f in Prökelw itz der Kronenorden 4. K la ffe v e r­

liehen w orden. D a s allgem eine Ehrenzeichen haben erhalten der K am m erdiener Rose, oer H a u s ­ hofmeister H o ffm an n, der S tallm eister W i l l und der Sattelm eister Rose, sämtlich aus Schlobitten.

E in e K ra w a tte n n a d e l erhielten der Schloßgärtner Schmidt aus Prökelw itz und der Koch aus Schlo- L itte n . — D e r kurze Besuch des Kaisers in C adinen w ährend der M a n ö v e r, der vorgesehen w a r, ist au f­

gegeben w orden. I n unserer S ta d t herrschte heute Abend besonders lebhaftes m ilitärisches Leben, da e tw a 10 000 M a n n in unserer S ta d t N o tq u a rtie r bezogen. D a die E in q u a rtie ru n g s ­ kommission das N o tq u a rtie r n u r fü r e tw a 6— 7000 M a n n vorbereitet hatte, so mußten fü r etw a 3000 M a n n im letzten Augenblick noch M a ffe n q u a rtie re in städtischen Gebäuden, sowie T u rn h a lle , Schulen rc. eingerichtet werden. D ie Junkerstraße w urde nachts in der zw ölften S tu nd e aus dem Schlafe geschreckt m it dem R u fe : „ D ie E in q u a rtie ru n g ist da st" Und dann blieb sie noch nicht e in m a l im Hause, sondern mußte noch erst zur P a ro le , um fü r den nächsten T a g aufgeklärt zu sein. Diese m itte r­

nächtige Paroleausg abe la g noch günstiger a ls die Vefehlsausgabe, die fü r nachts ^ 2 U h r angesagt w a r. L au tete auch der Q u a rtie rz e tte l ohne V e r ­ pflegung, so haben die S o ld a te n doch in den meisten B ü rg e rq u a rtie re n sicher nicht ohne freundlich vom Q u a r tie r w ir t dargebotenen Im b i ß ih r L ag er auf­

gesucht. N u r ein m a tte r S o ld a t ist am D o nn erstag rn das E lb in g e r Krankenhaus eing eliefert worden.

* D t.-E y la u , 8. September. (Ein reichhaltiges M ergellager) ist auf dem zum Rittergute Tantschken gehörigen Gelände aufgefunden worden. Stellenweise hat dasselbe eine Tiefe von 20 M eter. W ie verlautet, gedenkt der Besitzer des Gutes die Ausbeute selbst zu besorgen.

Lokalnachrichten.

T h o r« , 10. September 1910.

— ( F r e m d e r B e s u c h . ) Heute V o rm itta g tra fen gegen 30 T eiln e h m er an der T ag u n g des G e s a m t v e r e i n s d e r d e u t s c h e n G e ­ s c h ic k te r - u n b A l t e r t u m s v e r e i n e aus

Posen in T h o rn ein, empfangen von

des Eoppernikusvereins. Nachdem die ^ ' ^ t e r A rtu s h o f ein Frühstück eingenommen, erfolgte F ü h ru n g des H e rrn Provinzialkonservators der von M a rie n b u rg M diesem Zweck nach

U h r fu h r die Gesellschaft nach dem park, wo der Kaffee eingenommen wurde. ^ W eiterreise der Gäste erfolgt heute Abend 7.1o

vom H auptbahnhof. ^

— ( P e r s o n a l i e n . ) Dem Schneidermeister Lehmann zu Danzig ist das Allg. Ehrenzeichen

liehen worden. „ )

( B e s t a n d e n e M e i s t e r p r ü s u ^ V o r der staatlichen Schneidermeister - Kommission in T h o rn haben die Schneider ^ L e w a n d o w s k i aus T h o rn -M o c k e r und Chojecki aus Briesen ihre M e is te r - Prüfung

standen. M

— ( B a h n b a u T h o r n - U n i s l a w-) m der Strecke T h o rn N o rd -B a rb a rk e n -W a ld m e is t^ . w ird seit drei W ochen von beiden Ende» ^ eifrig gearbeitet; das P la n u m ist fast fertig. ^ auch die Durchholzung der W a ld m a s k e v o r "

F o r t ist bereits erfolgt. D ie E rö ffn u n g n triebs auf dieser Strecke — S ta tio n Burda und Verladestelle W aldm eisterkrug — durch ^ ^ u. a. die G ü te r Rosenberg und S ä n g e ra u all , Eisenbahnverkehr angeschlossen w erd en, soll Ir stens am 1 5 . Oktober d. I s . stattfinden. ^

— ( D e n 9 0 . G e b u r t s t a g ) feiert bel "

großer Rüstigkeit am 1 7 . d. M t s . der s r " L M ü lle rm e is te r N a s ilo w s k i, der einst die alte m ühle neben der G a s a n s ta lt und die 1871 d E is g a n g zerstörte Trepposcher M ü h le in der J A j Vorstadt geleitet h a t, die dem heutigen Gesch^

nicht m ehr bekannt sind. - ^

— ( L a n d w e h r v e r e i n T h o r n . ) Gesterii I x, unter Vorsitz des 1. Schriftführers Herrn P o liz e lE ^ tor Zelz im T iv o li die Monatsversammlung s t^ ^ rä ziemlich gut besucht war. Ausgeschieden sind " ^ Tod 2 M itglieder, neu aufgenommen wurden o, g Aufnahme angemeldet 11 Kameraden. Nach VerM § eines Begrüßungsschreibens des Ehrenvorsitzers Landgerichtsdirektor Technau-Tilsit berichtete der ^ § sitzer über die Kaiserparade und den Verlaus Sedanfestes. Sodann wurde bekanntgegeben, daß zelne Theaterbillets wie in den Vorjahren zu 2W'' § mentspreisen vom 1. Schriftführer bezogen wer >

können. Die Jahrbücher gelangten zur Verteilung ^ die Erneuerung des Abonnements auf die wurde in Erinnerung gebracht. Z um S c h l u ß , ein Schreiben des Kameraden Sodtke verlesen, in " .j dieser für die Glückwünsche zu seiner SilberhoM seinen Dank aussprach. ^

— ( A u f d a s K o n z e r t d e r L i e o - ^ f r e u n d e), das am S o n n ta g N a c h m itta g ^ im T iv o li stattfindet, sei h ie rm it noch e i n m a l ^ gewiesen. Z u m V o r tr a g w erden auch kom men, die beim Sängerbundesfeste im S t ü . theater m it so großem B e ifa ll aufgenow^

w u rd e n . «

— ( D e r v a t e r l ä n d i s c h e F r a u e n v § e i n i n T h o r n - M o c k e r ) hat beschlossen, in dm^

Sommer keinen Basar zu veranstalten. T?ec d a ^ , entstehende Ausfall an Einnahmen soll durch Son , lungen unter den Bewohnern Thorns und MockerS deckt werden. D er Verein hat drei Diakoniffen stellt, von denen zwei als Leiterinnen von SpielsE.e tätig sind, die dritte in der Armen- und KrankenP!^

arbeitet. Es ist dringend notwendig, daß durch ^ liche Zuwendungen diese Arbeit dem Verein auch l^ ' hin ermöglicht wird.

(D e r M ä n n e r - T u r n v e r e i n T h o ^

Mocker) veranstaltet am Sonntag den § September im Bürgergarten sein diesjährig

Pfefferkuchen- und B lu m en verlo su n g ,

lustigungen, S c h a u tu rn e n und G ru p p e n s te llu « » ,, der M ä n n e r - und der J u g e n d a b te ilu n g , Au!nb'».,z Sedanfest, bestehend in Festzug, K o n ze rt, T o m ^ ^

des Luftschiffes „ Z e p p e lin 6 " , Fackelpolonaise zum wchluß T a n z . D e r Festzug setzt sich m ittag s 2>/g U h r u n ter D o r a n t r it t der Musikkap vom a lte n A m tshause in T h o rn -M o c k e r in ^ ^ gung und begibt sich a u f dem nächsten M eg ^ dem B ü rg e rg a rte n . A n dem Festzuge ' ^ ,i sich außer den V e re in s m itg lie d e rn die

A n geh örig en derselben. D a s K o n ze rt w ir der K a p e lle des In fa n te rie -R e g im e n ts ausg efü hrt. F ü r genügend U n te rh a ltu n g >> ^ reichend gesorgt. D a s E in tritts g e ld betrag die P erson 20 P f . , K in d e r u n te r 10 tritt- B e g le itu n g Erwachsener haben freien

A b en d s 7 U h r 16 M in u te n A b fa h rt des L u s t," ^

„ Z e p p e lin 6 " u n te r L e itu n g des ^ " 9 . «,,d Echterdinger. A n m e ld u n g e n zu r M n s a l , » ^ l <

v o rh e r bei dem Turngenossen W e i h m a » m ^ » , , g g arte n a nzu bring en. — B e i ungünstiger »cht- findet das Fest in den geschützten

— ( E i n e n D a u e r l a u f n a c h S c h "

unternehmen morgen, S o nn tag , nachm "i U g c h M s einige M itg lie d e r des Turnvereins Thor

macher sind w illkom m en. . , - 0 wird

— ( D a s P r o m e n a d e n k o " z günstig^

morgen mittags zwischen 12 und 1 Uhr der Aw Witterung auf dem Neustädtischeu M arkt

pelle des Fuszartillerleregiments N r. 11 c>usg ^ j g d t ' ' A u f d i e ^ u t

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den konnten, während der geringe ^ s ^ t e n S"

vergebenden Blocks denjenigen F " ^ seit dem

Vorstellung u nter der D rrektron N tzonntag d A

„Herodes und M a r ia m n e staU. gefeierte 18. d. M t s . geht Eugen d'Alberts U vitäten. A

„ T ie fla n d " in Szene. A ls nächste Mild-, langen ^ Id e a le r G a tte ", Lustspiel

„ D a s Ä u s ik a n te n -M ä d e ll, ^ ^ S c k ä tz le r -P e r a ff ..F ra u J u tta s V r a u t fa h r t von H

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