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Chemisches Zentralblatt : vollständiges Repertorium für alle Zweige der reinen und angewandten Chemie, Jg. 76, Bd. 2, Nr. 15

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Academic year: 2022

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1905 Band II. Nr. 15. 11. Oktober.

Apparate.

H e r m a n n J . R e iff, Über das Messen hoher Vdkua bei der chemischen D estillation.

F ig. 45 ist ein Kompressionsmanometer, w elches bei sehr g eringen u n d handlichen Dim ensionen einmal den G esam tdruck (L uft— }- D am pfdruck) im D estillationsraum , aufserdem den P artia ld ru c k der noch im A pp. befindlichen L u ft, letzteren m it einer G enauigkeit bis 0,0001 mm, zu messen gestattet. — JR und der Schlauch M sind m it H g eben gefüllt, Z M JR w irk t als abgekürztes Barometer, in welchem die Niveaudifferenz zw ischen l i und M Z den G e s a m t d r u e k im D estillierkolben an ­ gibt. — Is t die L u ft im D estillatio n sap p arat sta rk verd ü n n t, u n d h e b t m an JR von B nach A , so steig t in D D das H g ungehindert, in G aber kom prim iert es die ab- gesperrte L u ft un d w ird so gegen das N iveau in D D Zurückbleiben. D ie N iveau­

differenz zwischen dem H g in D D u n d in C g ib t den D r u c k an, u n t e r w e l ­ c h e m d i e L u f t in G s t e h t (hierzu S kala S). A n der K ap illare G ist eine T eilung, an der m an die T ausendstel des Volum ens abm essen kann, a u f welche durch H eben von JR die

L u ft in K ugel un d K a ­ pillare kom prim iert wird.

E s sei beispielsw eise der Ü b erd ru ck in D (gegen­

ü b e r C) 1 cm , die L u ft sei dadurch in der K a ­ pillare a u f Vjooo ihres u r­

sprünglichen Volumens (vor der Kompression) zu- sam m engeprefst, b oist der ursprüngliche (zu messen­

de) D ruck 71000 cm H g = 7m0 mm H g. I s t die K a­

pillare geteilt in Zehn­

tausendstel des V olumens K ugel + K apillare, von der G abelung ab g e ­ messen, und sind m mm Ü berdruck nötig, um die

L u ft in der K ap illare a u f n Z ehntausendstel zu kom prim ieren, so ist der zu m essende D ruck der L u ft OT-Ä/10000 mm H g. J e nachdem das V olum en der K ugel u n d der K apillare g ew ählt w ird, k an n m an so noch sehr kleine D rucke messen.

— Aus theoretischen, im O riginal geschilderten A bleitungen e rg ib t sich, dafs bei K om pression n u r der D r u c k d e r im A p p a r a t b e f i n d l i c h e n L u f t , ganz un abhängig von der A nzahl u n d dem D ruck der bei der D est. erzeugten gesättigten D äm pfe, gemessen w ird. — I s t u n te n gem essen: G esam tdruck G mm H g (untere

IX . 2. 73

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Skala), un d oben P artia ld ru c k der L u ft L mm H g, so ist der P a r t i a l d r u c k d e s im A p p a r a t b e f i n d l i c h e n D a m p f e s (ff— L ) mm H g (obere Skala). — D er A pp.

is t gesetzlich geschützt und von Ar t h u r Pf e if f e r, W etzlar, zu beziehen. (Chem.

Ztschr. 4. 4 2 6 - 2 7 . 15/9. W etzlar.) Bloch.

H e r m a n n L ie n a u , E in e praktische Form des Tiegeldreiecks. W e g en der leichten Z erbrechlichkeit der P orzellanröhren von T iegeldreiecken em pfiehlt es sieh, die

lic h te W e ite des Porzellanrohres etw as gröfser zu n eh m en , als der D icke des D rahtes entspricht.

B ei der in F ig. 46 abgebildeten F orm h ä lt der D ra h t in einem S tück die 3 S eiten zusamm en (die zw ei E n d en des D rahtes b erühren sich in einem R ohre); diese F orm ist stabiler, bequem er fü r die Zange u n d b irg t gröfseren H a lt fü r den D eckel als die gew öhnlichen D reiecke m it g e ­ drehtem D ra h t; die P orzellanröhren bleiben er­

halten, u n d h ei genügender D ra h tstä rk e (3 mrn- D ra h t u. 10 X 6,5 m m -R ohr) ist die D auer fast

unbegrenzt. (Chem.-Ztg. 29. 991. 20/9.) Blo ch.

G u sta v C h r is t & Co., Laboratoriumsschränke m it D a m pfheizung fü r höhere Temperaturen. F ü r höhere T em p eratu ren als w enig ü b er 100° w ird der frü h er (Chem.-Ztg. 25. 1086; C. 1 9 0 2 . I. 89) beschriebene Trockenschrank aus starkem M etallgufs herg estellt (vgl. F ig u re n im Original), so dafs auch höhere D am pfdrücke zulässig sind. D ie H eizung k a n n durch A nschlufs an eine D am p fh eizu n g erfolgen u n te r Zw ischenschaltung eines Reduzierventils, das D am pfdruck u n d T em p eratu r k o n sta n t erhält, oder durch Gas, w obei im M antelraum die D am pfspannung durch einen Q uecksilberregulator gereg elt wird. D er T rockenschrank ist als E inzel- oder G rup p en sch ran k verw endbar. D ie W a n d stä rk e n des G ruppenschrankes sind für einen B etriebsdruck von 2 A tm osphären, entsprechend 130° T em p eratu r, bemessen.

(Chem.-Ztg. 2 9 . 990—91. 20/9. Berlin.) Blo ch.

A. K ü h n , ü ber das Verwischen der Farbe bei Stabthermometern u n d graduierten Glasinstrumenten. Sehr lästig ist bei d era rtig en In stru m en ten die nach einiger Zeit eintretende U n leserlichkeit der Skalen. E in e F arb e, w elche von d er gröfsten bisher erzielten H a ltb a rk e it ist, ohne ein g eb ran n t zu w erden, in sd. W ., 01, H2S 04 und bei 500° in S alpeterbädern nahezu u n v e rä n d e rt b le ib t und n u r von K O H a n ­ gegriffen w ird, w urde vom Vf. gefunden u n d ist von Dr. Sie b e r t & Kü h n, K assel,

zu beziehen. (Chem.-Ztg. 2 9 . 990. 20/9.) Blo ch.

Allgemeine und physikalische Chemie.

F . A. H . S c h r e m e m a k e r s , Ternäre Gleichgewichte. A llgem ein gehaltene E in ­ fü h ru n g in die übliche graphische M ethode, die G leichgew ichte in te rn ä re n System en darzustellen (D reiecksdiagram m = Isotherm e un d Isobare). K urze N otizen über A rbeitsm ethode u. dgl. (Chemisch W eekblad 1. 329—37. 19/3. [Febr.] 1904. Leiden.)

W . A. R O T H -B e rlin . F . A. H . S c h r e in e m a k e r s , Ammoniumchromate. Ja e g e r und KrÜss haben (Ber. D tsch. chem. Ges. 22. 2028; C. 89. H . 738) eine R eihe von Ammonium­

chrom aten darg estellt und untersucht. Vf. u n tersu ch t das te rn ä re System C r0 3, N H 3, H jO bei 30° u n d ste llt die R esultate in dem üblichen D reiecksdiagram m dar.

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(NH4)2C r 04 ist bei 100° nich t ohne Zers, zu trocknen, es g ib t schon bei niederer T em p eratu r NH„ ab u n te r B. von Bichrom at. Mono- und B ichrom at lösen sich in W . unzers., n ic h t aber das T ri- u n d T etrachrom at. Als B odenkörper fu n gieren nacheinander M onochromat, Mono- -j- Bichrom at, B ichrom at, Bi- -f- T richrom at, T richrom at, T ri— [- T etrachrom at, T etra ch ro m at -f- C hrom säureanhydrid, Chrom ­ sä ureanhydrid allein. D as System w ird an der H an d des D iagram m s eingehend durchgesprochen. A m m oniakreichere Verbb. als (NH4)2C r04 existieren auch bei 0°

nic h t; in einer ca. 1 ,5 % C r 03 u n d ca. 4 2 % N H3 en th alten d en Lsg. ist bei 0° das M onochromat der einzige B odenkörper. Bei 30° lösen 100 g W . 47,17 g B ichrom at und ca. 40,4 g M onochrom at und 165,1 g C r0 3. Man k a n n , von M onochrom at aus­

gehend, durch Zufügen von C r03 alle anderen C hrom ate darstellen. E s wird berechnet, wieviel C r03 bei 30° n ö tig ist, um zu den kom plexeren Salzen zu g e­

langen. D ie Zersetzung des T ri- un d T etrachrom ats durch Zufügen von W . wird dem onstriert. (Chemisch W eekblad 1. 395—410. 9/4. [April] 1904. Leiden.)

W. A. ROTH-Berlin.

E. A. H . S c h r e in e m a k e r s , Kaliumchromate. Ja e g e r u n d Kr ü s s haben (Ber.

Dtsch. chem. Ges. 2 2 . 2028; C. 8 9 . H . 738) die vier Salze K2C r 0 4, K2Cr20 7, K2Cr3Oi0

und K2Cr40, 3 u n te rsu c h t; sie haben das T ri- un d T etra ch ro m at darg estellt durch B ehandeln von B ichrom at m it H N O a; Vf. zeigt, dafs m an sie auch aus Mono-, bezw. B iehrom at un d CrOs darstellen kann. D ie V ersuchstem peratur ist w ieder 30°.

Als K om ponenten des te rn ä re n System s w erden H20 , K 20 u n d C r 03 gew ählt. D ie B odenkörper entsprechen den im vorst. Ref. angegebenen, n u r tr itt in C r0 3-freier Lsg. noch K O H - 2 H äO dazu (Zus. der g esättig ten Lsg. ca. 5 5 % K O H, 4 5 % H sO).

100 g W . lösen bei 30° 64,91 g K2C r0 4, 18,12 g K2Cr20 7. M an k a n n also n ich t aus der Lsg. des B ichrom ats d urch Z ufügung von B ase das M onochrom at abscheiden w ie bei den A m m onium chrom aten. I n beiden F ä lle n k an n m a n aus der g esättig ten M onochromatlsg. durch Zufügen von CrOs B ichrom at niederschlagen. E in k ali­

reicheres Salz, z, B. K4C r0 5, existiert bei 30° n icht. D as E xistenzgebiet von K2Ci3O10

ist sehr klein. E in höheres C hrom at als das T etrach ro m at existiert bei 30° nich t neben g e sättig ter Lsg. W ie bei den Am m onium salzen lösen sich n u r Mono- und B ichrom at ohne Zers, in W . von 30°, die höheren bilden beim Zufiigen von W . Bichrom at. (Chemisch W eekblad 1. 837—48. 22/10. [Sept.] 1904. Leiden.)

W . A. ROTH-Berlin.

J . J . V a n L a a r , E tw a s über das thermodynamische Potential u n d seine A n ­ wendung a u f chemische Gleichgewichtsprobleme. I n F o rtsetz u n g seiner A usführungen (S. 2, 191 und 734) w endet sich Vf. der B ehandlung fl. S ystem e zu. (Chemisch

W eekblad 2. 571—84. 9/9. [11/8.].) Le im b a c h.

G e o rg W . A. K a h lb a u in u n d E . S tu r m , Veränderlichkeit des spezifischen Ge­

wichtes. In einer historischen E in le itu n g sprechen die Vff. die A nsicht au s, dafs der Begriff des spezifischen G ew ichtes u n d auch verschiedene Best.-M ethoden älter als die erste erhalten gebliebene D efinition (vom J a h re 1137) sind, aber doch n ic h t a u f Ar c h im ed es zu rückgeführt w erden dürfen. A lle gebräuchlichen D efinitionen der D . setzen v oraus, dafs u n te r gleichen U m ständen einem bestim m ten Volumen eines jeden Stoffes ein ganz bestim m tes'G ew icht zukom m t, solange derselbe hom ogen ist. D ie T abellen über die DD . zeigen ab e r'b e trä c h tlic h e A bw eichungen, so dais Ka h l b a u m die F ra g e ste llt: „W elches ist die D ichtendes E lem entes C u ? “ B isher w ar hierauf keine A ntw ort m öglich, die folgenden Verss. sollen dazu beitragen, eine solche zu geben. Z uerst w urden durch D estillation sehr reine M etalle hergestellt.

(Z. f. anorg. Ch. 2 9 . 198; C. 1 9 0 2 . I. 519.) D iese w urden zur V erm eidung von G ufsfehlern einer sehr hohen P ressu n g unterw orfen. B is zum D ruck von ca. 10000 A tm osphären zeigen alle u ntersuchten M etalle, m it A usnahm e von Cd, dafs die DD.

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m it den D rucken zunehm en, ab e r bei w eiter gesteigerter P ressung ohne A usnahm e sinken. E in e entsprechende B eobachtung w urde bei dem sehr ähnlichen V organg des D rahtpressens und -ziehens gem acht. Z .B . nahm die D. eines Stückes WOOD- scher L eg ieru n g hei einer P ressung zu D ra h t von 1 mm um 0,0066 zu , w ährend die eines an d eren beim P ressen zu D ra h t von 0,5 mm um 0,0091 abnahm . Zur E rk lä ru n g dieser E rscheinung w ird angenom m en, dafs zunächst die H ohlräum e au s­

g efü llt und d an n die Molekeln direk t anein an d er geprefst w erd en , w odurch ihre E ig e n sch a ft, sich abzustofsen, erreg t wird. U m gewisse beim P ressen auftretende S pannungserscheinungen zu beseitigen, mufs m an die M etalle erhitzen. D abei ändern sich aber auch die D D . vielleicht dadurch, dafs die den M olekeln erteilte lebendige K ra ft sie befähigt, neue L agen einzunehm en. D afs die M olekeln durch D ruck neue L ag en einnehm en, ist sehr verständlich, dafs sie ab e r u n te r D ruck eine V olum en­

verm ehrung veranlassen, ist w enig einleuchtend, mufs ab e r nach den E xperim enten gefolgert w erden. A uffallen w ird , dafs durch E rh itze n die M olekeln w ieder näh er gerü ck t w erden. W e n n n u n die G ufsfehler durch P ressen beseitigt w erden u. nach dem E rh itzen n ic h t w ieder zum V orschein kom m en, so w ird das M etall durch das E rh itze n zum P u n k te höchster D. an steig en , der für dasselbe erreichbar ist, dem w ahren spezifischen G ew icht fü r den gew öhnlichen Zustand. D ie experim entellen Bestst. fü h rte n die Vff. nach der ARCHiMEDESschen M ethode aus. D ie P t-D räh te w urden dazu sorgfältig p la tin ie rt. D ie w eiteren E inzelheiten der A nordnungen u.

B erechnungen w erden h ie r n ic h t w iedergegehen. D 204. eines P t-Ir-D rah te s u n g e­

g lü h t, bezogen a u f den lu ftleeren R aum betru g 21,4776.

1. G e z o g e n e D r ä h t e . Von den „D rah tm eta lle n “ kommen die le ich t oxydier­

baren L i, Na, K , R b u. Cs w egen ih rer O xydierbarkeit fü r die vorliegenden Verss.

n ic h t in B etracht. Be ist im G egensatz zu A ngaben der L ite ra tu r h a r t, dunkel- stahlfarben un d geh ö rt zu den alleredelsten M etallen. In T abellen sind R esultate ü b er Bestst. an W e rk -P t-D räh ten im O riginal angegeben, auB denen die Ä nderungen der D. je nach der B ehandlung, durch kaltes Ziehen oder G lühen hervorgehen.

A ls D. des W e rk -P t w urde gefunden = 21,4316 und für k a lt zu D ra h t gezogenes

= 21,4152. W u rd e dieses letztere bis 0,1 mm ausgezogen u. geglüht, so w ar seine D . 21,4327 un d k a lt gezogen 21,4133. D iese W e rte sind w enig von den ersteren verschieden. D . von geglühtem rein en P t w ar 21,4403, von k. gezogenem 21,4133, von geglühtem P t-I r 21,4938, von k. gezogenem 21,4766. Als D. von weichem G old­

d ra h t w urde gefunden 19,2601, von hartem 19,2604. F ü r Al konnten sichere W e rte n ic h t erh alten w erden. E in a u f 2700 erw ärm ter C d-D raht h a tte die D. 8,6434, ein k a lt gezogener 8,6379. Beim Ziehen m ufste zuletzt gröfste V orsicht angew endet w erden, w enn m an ein R eifsen verm eiden wollte. D ra h t von 0,25 w ar ab e r Bchon elastisch gew orden un d fe d e rte deu tlich , ein Z eichen, dafs in n ere U m lagerung all­

m ählich stattg efu n d en hat. N i-D rah t w urde beim G lühen im V akuum ganz weich u n d biegsam w ie P b-D raht. D er h arte h a tte die D . 8,7599, der w eiche 8,8439.

A uch heim F e sprechen die n ic h t g an z sicheren W e rte fü r eine D .-Ä nderung durch G lühen. F ü r A g h a tte schon Ma t t h ie s e n die U nm öglichkeit, k o n stan te W e rte der D. zu erh a lten , beobachtet. D ie Vff. konn ten dieses, w ohl durch G asabsorption veranlafste V erhalten bestätigen. F ü r Cu ist bei allen S orten ein sta rk e r R ückgang der D. beim D rahtziehen zu beobachten gewesen. W ä h re n d er aber beim reinen Cu w ieder den u rsprünglichen W e r t annim m t, b leibt er bei dem u nreinen erhalten.

A uch bei A lum inium bronze ist eine V eränderlichkeit der D . deutlich zu konstatieren.

Sn gehört zu den M etallen, welche sich n ic h t durch Z iehen, sondern n u r durch W alzen zu D ra h t v era rb e ite n lassen. D abei geht die D. ebenfalls zurück u. konnte durch E rhitzen n ic h t w ieder vergröfsert w erden.

2. G e p r e f s t e D r ä h t e . Beim Pressen der D rä h te h a tte es vielfach den A n­

schein, als ob das M etall zum m indesten z. T. u n te r dem angew endeten D ruck ver-

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flüssigt wurde. D ie Veras, sind sowohl m it geprefsten D rä h te n , als auch m it ge- prefsten u. erw ärm ten Z ylindern vorgenom m en w orden. D ie WoODsche L egierung zeigte auch bei diesen Verss. die V eränderlichkeit der D. G anz übereinstim m ende W e rte w urden zw ar n ic h t erhalten, doch w aren hei zw ei verschiedenen P ro b e n bei identischer B ehandlung die Ä nderungen gleichsinnig u. nahezu von gleicher Gröfse.

A nalog w aren die R esultate an anderen L egierungen. P re ssen h a tte eine A bnahm e der D., E rw ärm en eine Z unahm e zur Folge. Spröde L egierungen w aren als D ra h t w eich und blieben es selbst bei — 63°. A n d ünnen gew alzten M etallbändern der­

selben L egierungen u. von Sn u. P b haben dieV ff. noch Biegeverss. unternom m en un d je nach der Z eit verschiedene R eihenfolgen beobachtet.

3. Ä n d e r u n g d e r e l e k t r i s c h e n L e i t f ä h i g k e i t u n te r dem Einflufs von D ruck u n d Zug ist schon in zahlreichen F ällen G egenstand der U nters, gewesen.

E rst in jü n g ster Zeit h atte eine D eb a tte ü b er die Ä nd eru n g der L eitfä h ig k e it u n te r dem Einflufs des D ruckes zwischen LüSSANA in S iena u. Lis s e l in U psala s ta tt­

gefunden. Beide sind schliefslich zu dem R esu ltat gekom m en, dafs bei erhöhtem D ruck d er W id ersta n d abnim m t, w odurch eine B eobachtung CHOWLSONS b estätig t wird. We b e r h a tte die B em erkung gem ach t, dafs die W rkg. des Ziehens oder W alzens a u f den W id ersta n d eine ganz andere is t, als die des Pressens. D ie W iderstandsbestst. geschahen m it einer B rückenkom bination u. m it je 4 M essungen.

D ie erhaltenen W e rte w urden in eine G leichung gesetzt und durch K om bination zu der G leichung: x — Ti = (sx -f- s3-— s3— st )T vereinigt. (x = zu m essender W iderstand, B = N orm alw iderstand, s — L ä n g e n des M efsdrahtes, K — W iderstand der L än g e n ein h e it desselben.) D er V orzug d er M ethode is t, dafs Ü bergangsw ider­

stände w egfallen. D ie W iderstände w urden zunächst an ungeglühten, dann a n g e­

g lü h ten D rä h te n gem essen und sind im nachstehenden in dieser R eihenfolge ohne g en au e E inzelheiten aufgeführt. D ie erste Z ahl (m) b ed e u te t die L änge des D rahtes und die zw eite (mm) die D icke desselben. Vgl. zu den V ers.-A nordnungen u. au s­

führlichen B erechnungen das O riginal. D ie gefundenen W id erstän d e sind a u f 0°

reduziert. A l 8,45 m 0,55 mm 0,97485, 0,95324; Cu 4,25 m 0,27 mm 1,00953, 1,00321;

A g 8 m 0,4 mm 0,98136, 0,91390; Cd 3,42 m 0,54 mm 0,99438, 0,98230; P t 1,22 m 0,4 mm 0,98150, 0,97555; A u 6,59 m 0,35 mm 0,98662, 0,98410; Cu-Al 2,14 m 0,55 mm 1,01630, 0,86342; P t-I r (90% ) 0 ,5 1 m 0 ,4 m m 1,01156, 0,98990. E s b e­

stä tig t sieh We b er s B eo b ach tu n g , dafs hartgezogene D rä h te schlechter leiten als ausgeglühte. A uch hiernach d a rf m an wohl sagen, dafs Ä nderung der D . als F olge m olekularer U m w andlung anzusehen ist.

4. T o r d i e r t e D r ä h t e zeigten eb en falls, w ie von vornherein v erm utet wurde, eine geänderte D. D ie U nterss. erstreckten sich a u f D ra h t von A u , W e rk -P t und reines P t, P t-Ir, Ni. D ie h ie r n ic h t w iedergegebenen Zahlen zeigen, dafs die tor- dierten D räh te sich w ie hartgezogene v erh a lte n , sie w erden durch T orsion h a r t u.

leichter, durch A usglühen geschm eidig u. der D. nach schwerer. D ie U nterschiede sind dabei b eträch tlich . W e n n m an diese E rscheinungen a u f m olekulare U m ­ lagerungen z u rü c k fü h rt, so w ird m an auch zw ischen beiden Z uständen E nergie­

unterschiede erw arten m üssen, die im P oten tialg efälle zum A usdruck kommen.

Solche Verss. sind von Sp r i n g schon au sg efü h rt worden. D ie Vff. fü h rte n diese an tordierten un d erhitzten D rä h te n von C u, N i, S n , P t u n d A u in l% ig . H2S 04

aus. Bei Cu, Ni, Sn ging der Strom vom h a rte n zum w eichen, to rd ie rte n zum ge­

glühten, beim P t u n d A u um gekehrt. V ielleicht ist der U nterschied in der Strom ­ rich tu n g durch okkludierte Gase veranlafst. E in e A bnahm e der D ichte w ird au f L ockerung der K ohäsion zurü ck g efü h rt w erden können, u. d am it w ird ein gröfserer V erdam pfungsverlust verk n ü p ft sein. A uch hierü b er b aben die Vff. einige vorläufige D a te n erm ittelt, w elche diese V erm utung zu bestätig en scheinen.

5. S c h l u f s u. S c h l u f s f o l g e r u n g e n . Zur E rk läru n g der beobachteten E r ­

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scheinungen ziehen die Yff. Ma x w e l l s T heorie h e ra n , die schon zn A nfang a u f die hier beobachteten E rscheinungen angew endet w urde. D ie Vff. sind m it Spp.in g

d er A n sic h t, dafs die M etalle u n te r hohen D rucken sich wie F ll. verhalten und einen am orphen Z ustand annehm en, aus dem sie n ic h t sofort zu rü ck k eh ren , w enn der D ru ck aufgehoben w ird, und die M etalle z. B. als D räh te ausfliefsen können.

Ebenso stim m en die Vff. m it Sp r in g darin ü b erein , dafs die kristallische S tru k tu r notw endigerw eise infolge m echanischer D eform ation verschw inden m uís, dafs die an ftreten d e D eform ation F olge einer U m w andlung d er m olekularen S tru k tu r sein mufs, u n d dafs m an es n ich t m it völlig hom ogenen Stoffen zu tu n hat. D ie h erv o r­

gerufenen Ä nderungen scheinen in kürzeren Z eiträum en n ic h t von selbst zurück­

zugehen. D ie durch m echanische E inw . hervorgerufene Ä nderung des m olekularen A ufbaues der Stoffe fü h rten allem A nschein nach zu allotropen M odifikationen.

(Z. f. anorg. Ch. 4 6 . 217— 307. 2/9. [31/5. Basel. Phys.-chem . L ab. der Univ.) Me u s s e r. P i e t r o P a lla d in o , Betrachtungen über den osmotischen D ruck. Vf. b etra ch te t zunächst kinetisch das G leichgewicht, das sich in einem sem iperm eablen Raum einstellt, der innen ein die W a n d n ic h t passierendes G as en th ält, ab e r von einem Gas, das die W a n d durchdringt, um spült wird. D an n g e h t Vf. zu Lsgg. ü b er; er ste llt auch h ie r die b ekannten kinetischen B etrach tu n g en an ; er b espricht den P arallelism us zw ischen Gas- un d Lösungstension etc., ohne neue G esichtspunkte beizubringen oder a u f die S chw ierigkeiten der P roblem e einzugehen. (Sep. aus A tti della P ontif. Acead. Rom. N uovi L incei 18. 21/5* [5/5.] G enua.) W . A. ROTH-Berlin.

A. P . M a th e w s , D as Wesen der chemischen u n d elektrischen B eizung. — I I . D er Tensionskoeffizient von Salzen u n d die F ällung von Kolloiden durch Elektrolyts. D ie A usfüllung von kolloidalem E ieralbum in un d w ahrscheinlich auch anderer K olloide w ird h auptsächlich hervorgerufen d urch eine Ä n derung in der O berflächenspannung des Kolloids. D ie fällende W rkg. von E lek tro ly ten ist in erste r L in ie bed in g t durch die L ösungstension der Ionen. D as Io n m it entgegengesetztem Zeichen in Bezug a u f das K olloid fällt, das m it gleichem Zeichen löst. D ie W rkg. jedes E lektrolyten, sei es eine lösende oder fällende a u f K olloide, w ird durch den U m stand bedingt, dafs das A nion oder K atio n in seiner W rkg. prädom iniert. Vf. s te llt fü r die oxydie­

ren d e oder reduzierende, fü r die fällende oder lösende W rk g , eines Salzes u. fü r die Jjl Jjj

G iftw rkg. a u f P ro to p lasm a folgende F orm el auf: 71 — -=— ¡—r- 5. E a -f- E c bedeuten Ji/a. J&c

die Lösungstensionen des A nions, bezw. K atio n s bei gegebener K onzentration.

% = Tensionskoeffizient des Salzes. W e n n % des Salzes gröfser, d. h. positiver ist als 7t des K olloids (wenn das K olloid elektronegativ ist), so wird das Salz das K olloid fällen, im um gekehrten F alle um gekehrtes V erhalten. D ie U nterschiede in der fällenden W rkg. von Salzen m it Io n en gleicher V alenz können durch die Diffe­

renzen zw ischen ihrem % u n d dem % der K olloide berech n et w erden. N ur die Valenz des Ions m it dem dem K olloid entgegengesetzten Zeichen ist von B edeutung.

B ezüglich der w eiteren E inzelheiten m uss au f die O riginalarbeit verw iesen w erden.

(Amer. Jo u rn . of P hysiology 14. 203—30. 1/9. Chicago. H ull. P hysiol. L ab. o f th e

Univ.) Ab d e r h a l d e n.

F . H . E y d m a n j r . , Kolorimetrische Methode zu r B estim m ung der D issodations- konstante von Säuren. D as Verf. b e ru h t a u f der kolorim etrischen U nters, von SS., deren A nion eine andere F a rb e h a t als die ungespaltene M olekel, also z. B. der Indikatorsäureu. E s ist geeignet zur Best. der D issociationskonstante von dieser selbst, w ie von allen u n gefärbten S S ., w enn m an eine S. von b ekannter Disso­

ciationskonstante besitzt. E ine Indikatorlsg. v erä n d ert ih re F a rb e näm lich nicht,

(7)

w enn sie m it einer isohydrischen Säurelsg. verd. w ird. Z ur praktischen A usführung verd. m an sie zw eckm äfsig erst m it W . u n d setzt dann so viele ccm einer titrie rte n S. zu, bis die F arb e gleich der der unverän d erten Vergleiehslsg. gew orden ist. Zur P rü fu n g dieser Methode w urden m it einem ausführlich beschriebenen K olorim eter die D issociationskonstanten von Benzoesäure, A nth ran ilsäu re un d P ropionsäure be­

stim m t. Als S. von b ek a n n te r D issociationskonstante diente im ersten F a lle Sali- cylsäure, im zw eiten u n d d ritte n Benzoesäure. E s ergab sich fü r B enzoesäure K . = 0,000063, fü r A n th ran ilsäu re 0,0000089, fü r P ro p io n säu re 0,0000128. Die L eitfähigkeitsm essungen h a tte n die g u t übereinstim m enden W e rte 0,00006, 0,0000096 un d 0,0000134 ergeben. (Koninklijke A kadem ie v an W etensehappen te A m ster­

dam 1905. 166—75. 17/8. [24/6.*] N ederl. T echn. Schule. E nschede; Sep. vom Vf.) Sa c k u r. H . A. L o r e n tz , D ie Bewegung der Elektronen in den Metallen. Vf. will in etwas anderer W eise, als dies von E i e c k e , D r u d e und T h o m so n geschehen ist, die elektrische und W ärm eleitung, thermoelektrische K urven, das THOMSONsche Phänomen, das HALLsche und andere Phänomene erklären, die im Grunde alle auf einer von der Tem peratur abhängigen Hin- u. Herbewegung einer grofsen Anzahl Elektronen im Metall beruhen.

A usgehend von der A nnahm e, dafs das M etall n u r eine einzige A rt E lektronen enthält, die alle dieselbe L a d u n g u n d M. besitzen, un d deren therm ische B ew egung so rasch ist, dafs bei einer bestim m ten T e m p e ra tu r die m ittlere kinetische E nergie eines E lektrons gleich der eines gasförm igen Moleküls ist, b e tra c h te t Vf. eine cylindrische S tange, die von einem P u n k t zum ändern a u f variablen T em peraturen g eh alten w ird, so dafs T eine F u n k tio n von x ist, dessen A chse in der L än g sric h tu n g der S tange g ew äh lt w ird. A ufserdem w ird noch angenom m en, dafs jedes E lek tro n im S inne der «-A chse einer K ra ft un terw o rfen ist, die eine F u n k tio n von x ist u.

von einem elektrischen F e ld h errü h re n k an n oder, w enn das M etall n ic h t hom ogen is t, von einer m olekularen A n ziehung, welche die M etallatom e a u f die E lek tro n en ausüben. U n te r diesen A nnahm en w ill Vf. berech n en , wie viel m ehr T eilchen in positivem als in negativem S inne pro Z eiteinheit un d O berflächeneinheit ein O ber­

flächenelem ent sen k rech t zur «-A chse durchlaufen u. w ieviel m ehr E nergie in dem einen als in dem anderen S inne pro Z eiteinheit un d O berflächeneinheit tra n s ­ p o rtie rt wird.

D ieses P roblem h a t viel Ä h nlichkeit m it dem in der k inetischen G astheorie aufgestellten u n d k an n m it voller S chärfe n u r nach der statistisch en M ethode von Ma x w e l l und Bo l tz m a n n b ehandelt w erden.

N ach B esprechung der V erhältnisse in der cylindrisehen S tange wird ein a ll­

gem einer F a ll b etra ch te t, dabei a b e r zu r V ereinfachung angenom m en, dafs in einem M etall die m olekulare B ew egung n ic h t durch die w echselseitigen Stöfse b estim m t wie im Gas is t, sondern der Stofs der E lek tro n en gegen die M etallatom e, die als u n ­ bew egliche, vollkom m en elastische K ugeln anzusehen sin d , die H au p tro lle spielt.

(Archives neerland. sc. exact. e t n a t. [2] 10. 336—71. 1/9.) Le im b a c h. L eo B a e k e la n d , Bhotoretrogression oder das Verschwinden des latenten photo­

graphischen Bildes. B estim m te T atsac h en sprechen d afü r, dafs das u n sich tb are photographische Bild, w enn es un en tw ick elt län g ere Z eit aufbew ahrt wird, allm äh­

lich verschw indet. E s em pfiehlt sieh, diese E rscheinung als „ Bhotoretrogression“ zu bezeichnen. W ahrscheinlich g e h t die u n te r dem Einflufs des L ich ts vor sich ge­

g angene Rk. langsam w ieder zurück. E s ergab Bich, dafs P hotoregression n u r ein- tr itt , w enn nich t vollauf genügende B elichtung stattg efu n d en hat. E rh ö h te T em ­ p e ra tu r begünstigt den R ück g an g des Bildes, ebenso F euchtigkeit. Am auffallend­

sten ist derselbe, w enn die em pfindliche S chicht saure Rk. zeigt oder S puren von

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1072

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Chrom salzen enthält. D ann w ird er schon nach 48 Stdn. m erklich. (Zeitschr. f.

wiss. P hotographie, P hotophysik u. P hotochem ie 3. 58—67. März 1905. [21/8.1903.].) Sa c k u r. K a r l S c h a u m , Badioalctive Substanzen u n d D a m p f Strahlphänomen. Vf. bem erkt, dafs die E rre g u n g des bekannten D am pfstrahlphänom ens durch schw ach w irkende System e u n te r U m ständen ausbleiben kann. E r beschreibt daher eine V ersuchs­

anord n u n g , w elche dieses M ifslingen verhindert. Auffällig ist es, dafs radioaktive Stoffe nu r w enig w irksam sind. D araus folgt, dafs n ic h t n u r die K onzentration d er entstehenden G asionen, sondern auch ihre A rt, ihre G eschw indigkeit u. dergl.

für den G rad der W rkg. a u f den D am pfstrahl m afsgebend sind. (Zeitschr. f. wiss.

P h o to g ra p h ie , P hotophysik u. P hotochem ie 3. 239—41. A ugust. [10/8.] M arburg.

P hysikal. Inst.) SACKUR.

H e i n r i c h W i l l y S c h m id t, M essung des Em anationsgehalts von Flüssigkeiten.

D er vom Vf. vorgeschlagene A pp. b esteh t aus einer die zu untersuchende F l.

en th alten d en Blechflasche m it zwei H ähnen, an denen ein Schlauch, bezw. ein G um m igebläse befestigt ist. B eide fü h ren in das Z erstreuungsgefäfs m it dem Zer­

streuungskörper, der m ittels M essingstreifen un d B ernsteinisolation m it dem vom Z erstreuungsraum abgeschlossenen E lektroskop in Verb. steht. D er A usschlag des A l-B lättchens w ird m ikroskopisch abgelesen (G enauigkeit ca. 0,05 Volt). N ach einer h alben M inute starken S chütteins der F l. m it der L u ft w ird die L u ft durch das G um m igebläse in den Z erstreuungsraum getrieben, ohne dafs sie vorher g e­

tro ck n e t w ird. E s k an n sofort beobachtet w erden; eventuell mufs vorher der n a tü r­

liche Zerstreuungskoeffizient gem essen w erden. D as in A brechnung B ringen der induzierten A k tiv itä t w ird besprochen, die verschiedenen M ethoden w erden durch­

gesprochen. Vf. ste llt a u f G rund der RüTHERFORDschen Z eifalltheorie F orm eln für den Einflufs der induzierten A k tiv ität a u f un d ste llt die daraus resultierenden K o rrek tu ren in Tabellenform zusamm en. Vf. findet ähnliche A bsorptionskoeffizienten fü r die R adium em anation w ie R. Ho f m a n n (vgl. S. 8). (Physikalische Ztsehr. 6.

561— 66. 15/9. [8/9.] P hys. Inst. U niv. Giefsen.) W . A. RoTH-Berlin.

H . N a s in i, F . A n d e r lin i un d M. G. L e v i, B adioaktivität der toskanischen borsäureführenden Fum arolen (soffioni). D ie G asquellen en th alten H e in erheblichen Q uantitäten, so dafs ein V. von R a von vornherein w ahrscheinlich w ar. D ie Gase ran g ieren an R a d io a k tiv itä t zw ischen den G asen der T herm alquellen von A lbano u n d den Gasen der H u ndsgrotte bei N eapel. D ie G ase von A lbano sind 5 m al so stark. 9 4°/0 der borsäurehaltigen G ase der soffioni sind C 04 oder IL S . D ie an B orsäure ärm sten G ase (von T ravale) sind am schw ächsten radioaktiv. Vom D ruck, von d er Tiefe, dem G eh a lt an C 02 un d H aO un d von der T em p eratu r ist die R a d io a k tiv itä t unabhängig. D ie Gase w irken a u f die photographische P latte. D ie Vff. schätzen, dafs eine der reichsten G asquellen, die von L arderello (Zerstreuung ca. 12000 V olt pro S tunde), 1,5 X 10— 5 cmm E m an atio n im cbm Gas enthält.

N ach dem A bsorbieren d er COs u n d des H 2S steig t die Z erstreuung a u f 200000 Volt pro Stunde, stre n g um gekehrt proportional dem G asvolum en (94°/0 absorbiert). D ie Vff. suchen die E m anation w eiter zu konzentrieren. In den restierendcn 6% befindet sich H 2, CH 4, N2 und Edelgase, die durch O xydation, A bsorption der Ver- brennungsprodd. teilw eise en tfe rn t w erden. D er R ückstand wird m it fl. L u ft behandelt, w obei sich alle rad io ak tiv en G ase kondensieren. D er m itkondensierte R est wird durch Os v erdrängt, das d urch Cu absorbiert w ird, so dafs die E m anation allein zurückbleibt. D ie A rb eit w ird fortgesetzt. (A tti R. Aecad. dei L incei Rom a

[5] 14. I I. 70—76. [16/7.*].) W . A. RoTH-Berlin.

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F . Z e c c h in i, Elektrolytische Dissociation u n d Brechungsexponent. D ie Verss.

des Vfs. liegen einige J a h re zurück un d bringen daher teilw eise schon B ekanntes.

Mit H ilfe eines PüLFRlCHsehen R efraktom eters und eines guten Spektrom eters w erden die B rechungsexponenten fü r N a-L ich t bei Z im m ertem peratur von verschieden konz. Lsgg. anorganischer un d organischer SS., von K O H , N aO H , N H3 u n d von einigen ih rer Salze bestim m t. A lle L sgg. w erden analysiert, auch w ird ihre D.

g enau bestim m t. D ie Mol.-Refr. d er H2S 04 b le ib t konstant, auch w enn sich K on­

zentration und dam it D issociation in w eiten G renzen ändern. Bei H C l und H N 03

steigt die Mol.-Refr. m it der V erdünnung schwach an. D ie Differenz von 2,2 für die vollständige Ionisation eines H -A tom s findet Vf. n ie oder selten. Vf. h ä lt daher die H ypothese von L e b l a n c u. R o h l a n d , dafs dem H '-Ion die doppelte R efraktion zukom m t als dem H-A tom , n ic h t für gerechtfertigt. A n verschieden dissoeiierten Lsgg. derselben S. ist die H ypothese bisher noch nicht geprüft. Man k ann die geringen Schw ankungen der Mol.-Refr. ebensogut dem A nion a u f R echnung schreiben.

F ü r O H ' und OH-Ion finden sich bei den B asen k ein e Differenzen in der R efraktion.

B ei den Salzen ist die Mol.-Refr. m eist von der K o nzentration unabhängig. F ü r das bei dem N eutralisation sVorgang entsteh en d e H 20 ergeben sich schw ankende W e rte (6—8,4), die sich theoretisch n ic h t erklären lassen.

B indende Schlüsse bezüglich des Einflusses der D issociation a u f die R efraktion lassen sich erst ziehen, w enn ausgedehntere V ersuchsreihen, nam entlich m it ver­

schiedenen L ösungsm itteln, v o rliegen; doch sind die A ussichten für die OSTWALD- LEBLANCselie A nschauungsw eise w enig günstig. B ei was. Lsgg. mufs die V olum en­

änderung durch E lektro strik tio n m ehr als bisher in B e tra c h t gezogen w erden. D ie bisherigen R echenm ethoden w erden durchgesprochen. (Gaz. chim. ital. 35. II. 65 —86.

4/8. 1905. [Sept. 1904.] In st. f. allgem . Chem. Lab. P adua.) W . A. RoTH-Berlin.

J a c o b S te in h a H se n , Enhanced L ines. U n ter „ehbanced lines“ v erste h t Lo ckyek

solche L in ien , die im F unkenspektrum auftreten u. im B ogenspektrum fehlen oder doch viel schw ächer auftreten. Ih r U rsp ru n g ist einer sehr hohen T em p eratu r zu­

zuschreiben. Vf. sucht fü r eine A nzahl von E lem enten diese v erstä rk ten L inien a u f fü r einen B ereich von A 2100 bis L 5800. H ierzu diente ein sehr starkes In- duktorium von 100 cm Sehlagweite. A u f dieselbe P la tte w urde stets n ebeneinander das B ogenspektrum und das F un k en sp ek tru m m it H ilfe eines K onkavgitters von

1 m K rüm m ungsradius photographiert.

D ie In te n s itä t der L inien w urde schätzungsw eise bestim m t, d e ra rt, dafs die schw ächste die In te n s itä t 1, die stä rk ste in dem selben S pektrum die In te n s itä t 10 erhielt. U ntersu ch t w urden die 13 E lem ente: A l, Sb, P b , Cd, Mg, H g, Bi, Sn, Zu, Ba, Ca, Sr, T l. D ie gefundenen enhanced lines w erden tabellarisch w iedergegeben.

In der Regel w aren die F unken lin ien n u r am E n d e des F u n k en s stark , in der M itte dagegen schw ach; A usnahm en finden sich hauptsächlich im U ltraviolett. Bei einem F u n k e n , der zwischen einer Al- u. ein er S n-E lektrode ü bersprang, w urden die Sn- L inien auch an der A l-E le k tro d e erhalten. Sie rü h re n dah er nu r von den M etall­

däm pfen her. W ahrscheinlich ist das A u ftreten der enhanced lines n ic h t lediglich der T em p eratu rsteig eru n g , sondern d er v erstärk ten D issociation zuzuschreiben.

(Zeitschr. f. wiss. P hotographie, P hotophysik u. P hotochem ie 3. 45—58. März. [23/1.].) Sa c k u r. W i lh e l m F r i e d e r i c h s , Absorptionsspektra von D äm pfen. D ie U nters, von A bsorptionsspektren von Gasen b esitzt deswegen grofses In teresse, w eil m an ihre V eränderung durch V ariation der äufseren B e dingungen, D ruck u n d T em p eratu r verfolgen kann. Vf. u n te rsu c h te die A bsorptionsspektren von Jod, Tcllurdichlorid, M angansuperchlorid (Md2C17) u. das ultrav io lette S pektrum von Benzol. Als L ic h t­

quelle diente eine A uerlam pe, die S pektren w urden m it geringer D ispersion (4 cm)

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p hotographiert. Joddam pf, der im Q uarzgefäfs bis a u f 920° erh itzt w erden konnte, zeigt bei n ied erer T em p eratu r ein schönes A bsorptionsbandenspektrum . Beim E r ­ h itzen nim m t die A bsorption zunächst zu, oberhalb 500° jedoch sta rk ab, w enn die D issociation beginnt. Bei der höchsten erreichten T em p eratu r verschw inden die B anden ganz. D araus wird gefolgert, dafs das B andenspektrum der Molekel J a zuzuschreiben ist. T ellurdiehlorid g ib t ein A bsorptionsspektrum , dessen B anden in G ru p p en geo rd n et sind. Dasselbe g ilt von dem S pektrum des M angansuperchlorids.

F ü r die M essungen m it Benzol im U ltra v io le tt d iente als L ichtquelle nach dem V orgänge von Sc h u m a n n eine m it H a gefüllte leuchtende K a p illa re , die an einer S eite m it einer Q uarzplatte verschlossen war. Im A bsorptionsspektrum des Benzols k o n n ten von der W ellenlänge 2694 an abw ärts deutlich 8 B a n dengruppen u n te r­

schieden w erden. Ein V ergleich m it den von Ha r t l e y (J. Chem. Soe. L ondon 73.

695; C. 99. I. 198) gem essenen A bsorptionsspektren von Bzl. in A. zeigt, dafs diese säm tlich n ac h R o t verschoben sin d , un d zw ar um so m e h r, je k leiner die W e lle n ­ län g e ist. (Zeitschr. f. wiss. P hotographie, P h o tophysik u. P hotoehem ie 3. 154—64.

Mai. [2/3.] Bonn. P hysik. Inst. d. U niv.) SaCKUR.

H e n r y E. A r m s tr o n g , M echanismus des Feuers. T rotz vieler U nterss. ist der M echanismus der Verbrennung noch keinesw egs aufgeklärt. W a s die V ereinigung von H2 u. 02 anbetrifft, so h a t Bk e r e t o n Ba k e r gezeigt, dafs sie n ur vor sich gehen k an n bei Ggw. von F eu ch tig k eit u n d solchen F rem dstoffen, w elche eine elektro­

lytische L eitfä h ig k e it bedingen (J. Chem. Soc. L ondon 81. 400; C. 1 9 0 2 . I. 741).

D ie Rk. kom m t daher zu Stande d urch V ereinigung von positiven u n d negativen Io n e n ; es en tste h t H20 2, welches nach d er G leichung 2 H205 — 2 H sO -j- 02 zer­

fällt. Die um gekehrte R k ., die O xydation des W ., is t nach Tr a u b e unmöglich.

In jedem E lektrolyten findet eine H y d ra ta tio n des gelösten Stoffes s ta tt, eine ge-

T T TT

löste S. H X b ildet die Verb. F ü r die V erbrennung des H2 läfst sich d an n folgendes Schem a aufstellen:

H H H O H O H , HO

i + ^O'CT 4 - n = + i •

H X H O H X HO

W ahrscheinlich bestehen alle V erbrennungen, auch die der KW -stoffe, in einer prim ären „H ydro x y latio n “ . H ierfü r sp rich t das E rgebnis DiXONs (Phil. T rans.

Roy. Soc. 184. 97. 1893), dafs die Explosionswelle durch einen Ü berschufs von H»

beschleunigt, d urch einen Ü berschufs von 02 verlangsam t wird. L etzte re r näm lich w irk t der D issociation des H2Os entgegen.

F ü r die V erbrennung von K W -stoffen ist die alte A nsicht Fa r a d a y s, dafs zunächst der H un d d ann der C v e rb re n n t, aufgegeben. Bo n e un d seine Mit­

arb e iter haben g ezeig t, dafs der Sauerstoff in die Molekel e in tritt, entsprechend dem R e ak tio n sv erlau f z. B .:

/ H /O H /O H /O H /O H

p N H — v pN H v P ^ 0 H — v P ^ 0 H — v pN 0 H 0 < h — >■ ^ < H — > ° < H + ° N O H ° < O H ’

N a Nh Nh N h \ o h

un d dafs d ann eine S p altu n g des hydroxylierten K W -stoffs e in tritt in CO , H , und event. H aO. Bei unvollständiger V erbrennung können stets Z w ischenprodd., wie Form aldehyd u. d e rg l., beobachtet w erden. D ie V erb ren n u n g von CO wird durch W . aufserordentlich begünstigt. Kohlenstoff, w elcher n ic h t die M olekularform el C, sondern Cx, m öglicherw eise C35 besitzt, v e rb re n n t zunächst zu CO; die M enge COs, die sich bildet, h ä n g t von der Q u a n titä t des anw esenden W . ab.

(11)

Bei allen A utoxydationen w ird m olekularer Oa an g e la g ert; es lie g t kein A n ­ zeichen v o r, dafs Sauerstoff „in statu n ascenti“ , also atom iger oder ionisierter Sauerstoff, w irksam er w äre als der m olekulare. Bei der E lektrolyse treten an der A node zwei A nionen OH oder X zusam m en; im letzteren F alle entsteht aus Xä u n d 2H jO 2 H X und H20 2. U n ter U m ständen zerfällt dieses u n te r B. von Ozon.

(J. Soc. Chem. Ind. 2 4 . 4 7 3 - 8 0 . 15/5. [6/3.*].) Sa c k u e. W i lh e l m H i s t e l i , Über die unvollständige Verbrennung von Oasen; über das Wesen des Leuchtens der Flam m en. (Vergl. Be n s e n, Einflufs von G asen au f die E xplosionsfähigkeit v erbrennlicher G asgem ische; un d Ta n a t a r, Z. f. physik. Ch.

35. 340; 36. 225; C. 1 9 0 0 . II. 1169; 1901. I. 556.) Um die Rkk. zwischen H u n d K W -stoffen einerseits u. O andererseits k en n e n zu lernen, studierte Vf. die Explosion von K nallgas-K ohlenw asserstoffgem isehen. Im Knallgas-Äthylengem isch t r a t erst bei einem bestim m ten P rozentgehalt an K nallgas Rk. ein ; dabei zerfällt Ä thylen in seine E lem ente un d in S puren von C H , u n d C2H 2: C2H4 = 2C -(- 2 H a (C2H2 en t­

ste h t n ich t als interm ediäres S paltungsprod.); der O t r i t t n u n m it dem C zusamm en, je nach seiner M enge u n te r B. von CO u n d I I , CO un d H 20 oder C 02 u n d H20 :

1. C,H4 + O. = 2 CO + 2H 2; 2. C2H4 + 2 0 , = 2CO + 2H 20 ; 3. C2H4 + 3 0 2 = 2 C 02 + 2 H20 .

D ie Explosion des K nallgases findet erst beim V orhandensein des erforderlichen 0 - Volumens s ta tt, 3 3 % Ä th y len verhindern die E ntzündung. — Im grofsen und ganzen w iederholen sich diese V erhältnise bei d er unvollständigen V erbrennung von P ro p y le n , A cetylen u n d M ethan. B ei P ropylen fand Vf. im G egensatz zu Ta n a t a r, dafs das Gemisch erst bei Zusatz von 2 Vol. 0 s ta tt der nach der G leichung: C3H a —}— 3 0 = 3CO -j- 3 H2 b enötigten 1 % Vol. explodiert. D ie Ver- suehsergebnisse scheinen von der F orm des Explosionsgefiifses a b h ä n g ig zu sein.

Auch h ier tre te n bei der V erb ren n u n g CH4 un d S puren von C2H2 a u f; die E n t­

zündlichkeit von K nallgas w ird d urch u n gefähr 18% P ro p y le n aufgehoben.

B ei Acetylen-K nallgasgem ischen erfolgt Explosion im m er u n ab h ä n g ig vom M ischungsverhältnis u. u n te r A u ftreten von S puren CH 4. W ie A cetylen ( B e r t h e l o t ) , zerfallen auch P ro p ylen , Ä th y le n u n d M ethan d urch den elektr. F u n k e n , M ethan am schw ersten. E s ist also um so w eniger K nallg as erforderlich, je leichter das Gas zerfällt. — M ethan-Knallgasgemische v erh a lten sich analog P ro p y len k n allg as;

das Gemisch explodiert w eder m it % , noch m it 1,5, noch m it 2 Vol. 0 ; die E n t­

zündlichkeit des K nallgases w ird d urch 32% M ethan au fgehoben; b e i d er Explosion entstehen S puren von A cetylen. — Im G renzfall, wo die Explosion e in tritt, ist bei C2H4 u. CsH2 der gesam te, sonst f a s t der gesam te H als freier H vorhanden. D er 0 t r i t t n i c h t m i t d e m K W - s t o f f a l s s o /lc h e n i n R k ., s o n d e r n e r s t , n a c h ­ d e m S p a l t u n g e i n g e t r e t e n i s t . D i e A u f h e b u n g d e r E n t z ü n d l i c h k e i t d e s K n a l l g a s e s d u r c h K W - s t o f f e b e r u h t d a h e r a u f d e m Z e r f a l l d e r K W - s t o f f e , w o b e i d e r 0 d e s K n a l l g a s e s d e n a u s g e s c h i e d e n e n C z u CO v e r b r e n n t .

Trennung Methanhomologer von W asserstoff. B ei der Wasserstoffbest, durch F xplosion entziehen sich im m er g eringe M engen der V erbrennung. D ie H -Best.

m it Pd-A sbest nach Win k l e r , m it P d -D ra h t n ac h Bu n t e bei 450°, und m it P d- Moor durch O kklusion n ac h He m p e l ergeben genaue W erte. H k a n n neben K W - stoffen bestim m t w erden d urch V erb re n n u n g des G em isches bei A nw esenheit von n u r einem g esättigten K W -stoff, dessen Zus. g en a u b e k a n n t ist, and ern falls w ird der H durch frak tio n ierte V erb ren n u n g bestim m t. Vf. vergleicht die verschiedenen M ethoden; wegen der R e su lta te mufs a u f das O riginal verw iesen w erden. (J. f.

Gasbel. 4 8 . 802—4. 9/9.) Blo ch.

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E r n s t B e c k m a n n , B estim m ung von M olekulargewichten in siedender konzentrierter Schwefelsäure. Vf. verw endet einen A pp. für direktes H eizen m it einem m it Asbest vollgestopften L uftm antel. E s w ird stets friscb destillierte H2S 04 benutzt, die w ährend des Siedens gegen L uftfeu ch tig k eit geschützt w ird. As406 ist wegen der S 02-Entw . aus der H2S 04 n u r bei sehr schnellem A rb eiten zu verw enden. D ie m olekulare Siedepunktserhöhung ist 53,3°. Borsäureanhydrid kom m t wie A rsenig- säu rean h y d rid die doppelte F orm el B406 zu. F ü r As20 6, das die H2S 04 u n te r B.

von S 03 zu zers. scheint, ergeben sich W erte, die u n te r dem Form elgew icht 270 liegen (150—190). M olybdänsäureanhydrid scheint die F orm el Mo2O0 zuzukommen.

M it N a2S 04 und K2S 04 erhält Vf. W erte, die zw ischen dem F orm elgew ieht und seiner H ä lfte (der B. von B isulfaten entsprechend) lie g en ; vielleicht bilden sieh P yrosulfate. P yrosulfate ergeben die n. W e rte. D as bei der P yrosulfatbildung entstehende W . entw eicht allm ählich beim Sieden, da sich zw ischen H2S 0 4, SOs und H 20 stets dasselbe G leichgew icht herstellt. — A us der V erdam pfungsw ärm e der H2S 04 erg ib t sich eine m olekulare S iedepunktserhöhung von 58,2°, aus der TitOUTON-SCHiFFschen F orm el 56,3°; die Ü bereinstim m ung m it den ebullioskopischen Verss. ist gut. Jed en falls ist der App. fü r direktes H eizen auch b ei höheren T em ­ p era tu re n zu verw enden. (Z. f. physik. Ch. 53. 129—36. 19/9. [9/6.] Leipzig.)

W . A. Ro th-B erlin.

E r n s t B e c k m a n n , Vorlesungsversuch zu r Demonstration fester Lösungen. Aus Lsgg. von Jo d in p-X ylol frie rt reines L ösungsm ittel aus, aus Lsgg. in Bzl. en t­

stehen feste L sgg. von Jo d in Bzl. Ca. 2 0 % ig e Jodlsgg. in beiden L ösungsm itteln w erden in einem E eagensglas zum G efrieren g ebracht, das u nten einige feine L ö ch er träg t, die durch eine S tanniolhülle verschlossen sind. Beim C entrifugieren der beiden Lsgg. (ca. 1000 T o u ren pro Minute) laufen die M utterlaugen in die die E cagensgläser um gebenden starkw andigen R öhren a b ; es h in te rb leib t fast rein weifses P araxylol im einen, dunkelrotes Jod-Bzl.-G em isch im anderen Gefäfs. (Z.

f. physik. Ch. 53. 151—52. 19/9. [9/6.] Leipzig.) W . A. R o ra -B e rlin .

Anorganische Chemie.

A. u. L. L u m iè r e un d S e y e w e tz , Über die Veränderung u n d E rh a ltu n g des wasserfreien N atrium hydrosulfits in Form von P ulver oder wässerige)■ Lösung. Vff.

h ab e n die B estän d ig k eit des w asserfreien, p u lverisierten H ydrosulfits, die G ründe der Z ersetzlichkeit d er Lsgg. u n d die M öglichkeit einer längeren A u fb ew ah ru n g derselben stu d iert un d die N a tu r der Z ersetzungsprodd. bestim m t. D ie R esultate der U nters, lassen sich in folgenden Schlufssätzen zusam m enfassen. — 1. D as pulve­

risierte, w asserfreie H ydrosulfit ist a n trockener L u ft vollständig bestän d ig und ver­

ä n d e rt sieh n ic h t m erklich, w enn es in g u t verschlossenen F lasch en au f bew ahrt w ird ; es zers. sich dagegen sehr rasch an feuchter L uft. — 2. In wsb. Lsg. zers.

sich das H ydrosulfit bei A bw esenheit von O Bchon durch die Einw. des W . allein, und zw ar ist die Zers, in 3°/(,ig. L sg. eine sehr langsam e, in konz. Lsg. dagegen eine rasche. D u rc h die Ggw. von O w ird die Zers, sta rk besch leu n ig t, vor allem in verd. L sg. — 3. V erschiedene S ubstanzen verzögern die Zers, der H ydrosulfitlsg.

D ie einen, von denen das T rin atriu m p h o sp h at am w irksam sten ist, erh a lten diesen Lsgg.

die Eigenschaft, in der K älte zu reduzieren, w ährend bei den anderen, w ie Trioxy- m ethylen in G gw. von N atrium sulfit, F orm ol, A cetald eh y d , H exam ethylentetram in u n d B enzaldehyd, die R eduktionsw rkg. der Lsgg. erst bei einer T em p eratu r von annähernd 100° in E rscheinung tritt. D ie letzteren Substanzen besitzen ein b e­

trächtlich gröfseres K onservierungsverm ögen, als die ersteren. — 4. Bei der Zers, der wss. H ydrosulfitlsgg. in Ggw. oder bei A bw esenheit von O scheinen sieb Sul-

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fite und D isulfite in bedeutend gröfserer Menge zu b ilden, als H yposulfite oder T hionate. (Bull. Soc. Chim. P aris [3] 33. 931—44. 5/9.) Dü s t e e b e h n.

C. C u th b e r ts o n und E . B. B . P r i d e a u x , Brechungsexponent von gasförmigem F lu o r. D er B rechungsexponent von F lu o r w urde fü r N a-L icht zu 1,001 95 bestim m t.

D as F lu o r w urde nach MOISSAN elektrolytisch entw ick elt, doch erwies es sich als unm öglich, es völlig frei von L u ft oder Sauerstoff zu erhalten. D esw egen m ufste es sofort nach der Best. des B rechungsexponenten an a ly siert w erden. H ierzu w urde es in einem luftleeren Raum in B e rührung m it B leifeilspänen gebracht un d das Volum en des F aus der eintreten d en K o n trak tio n berechnet. D er G ehalt an 02

w ar stets so grofs, dafs er n u r w äh ren d der E lektrolyse en tsta n d en sein kann, offenbar durch Zers, von W .

E in er der Vff. h a t kürzlich gezeigt (Phil. T ran s. 2 0 4 . 323), dafs die Brechuugs- verm ögen («—1) von E lem enten derselben G ruppe in einem ganzzahligen V erhältnis stehen. Demzufolge m üfste sich das des F zu dem des CI wie 1 zu 4 verhalten. D ies ist der F a ll, da n — 1 für F = 195-10- 0 , für CI = 7 6 8 -IO- 0 ist. (Proc. Royal Soc. London 76. Serie A . 4 2 6 —27. 13/9. [8/6.].) Sa c k u r.

C h r is tia n B ü t t e n un d H u g o M o rsc h , D ie Bogenspektren von Sam arium u n d Tcrntal. Vff. geben die L in ien sp ek tren von Sam arium u. T antal in sehr ausführlichen T abellen wieder. D ie A ufnahm en w urden an einem RowLANDsehen K onk av g itter von 6 , 6 cm K rüm m ungsradius u n d 16 000 L in ie n im Zoll gem acht. D er mögliche F e h le r b e trä g t kaum m ehr als 0,01 A.-E. (Zeitsehr. f. wiss. P h o to g ra p h ie , P h o to ­ p hysik u. P hotochem ie 3. 181—202. Ju li. [25/5.] Bonn. P hysik. Inst, der Univ.)

Sa c k u r. G. B e lli n i und M. V a c c a ri, Chemische W irkungen des R adium s. D ie Vff.

arb e iten m it 5 m g R aB r2, das in eine doppelte, dünne G lashülle un d A l-Folie ein- geschloBsen ist, so dafs die beobachteten W rkgg. hauptsächlich den am w enigsten ablenkbaren /?-Strahlen und den y-S trah len zukommen. D as P rä p a r a t zersetzt eine Lsg. von C H J3 in Chlf. sehr schnell, ebenso scheidet es aus einer Lsg. von H gC l2

in O xalsäure H g2Cl2 ab. D as äufsere G las w ird intensiv vio lett g efä rb t (W rkg.

der y-Strahlen). Ob auch S ekundärstrahlen bei den chem ischen W rk g g . b eteiligt sind, können die Vff. n ic h t entscheiden. — Von zwei P roben von H J-L sgg. w ird die eine den S trah len des R a -P rä p a ra ts ausgesetzt, die andere im D unkeln gehalten.

D ie erstere ist nach 4 T a g e n stä rk e r g efä rb t als die n ic h t bestrahlte. V erhältnis der Z ersetzungsgeschw indigkeiten ca. 1,10 : 1. Lsgg. von P ropyl- un d Iso p ro p y l­

jodid in Chlf., die sich im L ic h t zersetzen, im D un k eln u n g efä rb t bleiben, w erden durch die E inw . d er R a-S trahlen langsam zers. D ie aktinom etrischen R kk. von Nie p c e d e S t. Victor (Entw. von C 02 aus einer Lsg. von U ra n y ln itra t und Oxal­

säure) und von Ro u s s in (B. von B erlinerblau in einer Lsg. von N itroprussidnatrium und Eisenchlorür) w erden d urch R a -S trah len n ic h t in G ang g ebracht, ebensow enig die B. von C hlorknallgas, ein V ers., der m ehrm als w iederholt w ird. — D ie R kk., die durch R a -S tra h le n eingeleitet w erden, äh n eln den durch u ltra v io lette u n d X -S trah le n eingeleiteten. D ie durch sichtbare L ic h tstrah le n hervorgerufenen R kk.

sind für R a-S trahlen nich t empfindlich.

D ie R a-S trahlen begünstigen O xydationsprozesse (H J, C H JS, Glas), E ntw icklung von B r aus dem Ra(Ba)Br2, von Chloroxyden aus dem Chlorid. (Gaz. chim.

ital. 35. H . 57—64. 4/8. 1905. [Aug. 1904.] In st. f. allgem . Chem. U niv. Padua.) W . A. ROTH-Berlin.

W . N . H a r t l e y , Absorptionsspektrum u n d Fluoreszenz von Quecksilberdampf.

H g-D am pf w urde im Q uarzglas bei 847 mm D ruck un d 360° in einer Schichtdicke von 37 mm u ntersucht und sein A bsorptionsspektrum bis 1 2000 p hotographiert.

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E s zeigte sieh ein scharf ausgeprägtes A bsorptionsband zw ischen A. 2571,67 bis X 2526,8. Als L ichtquelle diente ein elektrischer F unken. D ie ihm zugekehrte Seite des H g-G efäfses fluoreszierte g rü n ; dieses L ic h t kam n ic h t von dem Quarzglas, sondern vom H g selbst. Das L eu c h ten hö rte auf, w enn das H g über den K p. er­

h itz t w urde u. n u r noch H g-D am pf in der R öhre v orhanden w ar. E in Oxydations­

v o rgang k a n n n ic h t die U rsache der Fluoreszenz sein; denn sie erscheint auch, w enn das G efäfs völlig luftfrei ist. W ahrscheinlich ist ih r A uftreten an ein ganz begrenztes T em p eratu rg eb iet geknüpft. E in e Lsg. von H gC l2 in W . b esitzt kein A bsorptionsband; dieses is t also an das V orhandensein von H g -D a m p f geknüpft.

A uch bei der U nters, organischer Verbb. h a tte Vf. frü h er (J. Chem. Soc. London 6 3 . 245; C. 9 3 . I. 76) einen P arallelism us zw ischen A bsorption u n d Fluoreszenz gefunden. (Proc R oyal Soc. London 7 6 . Serie A. 428—30. 13/9. [6/6.].) Sa c k u r.

H e n r i V i t t e n e t u. C h e n u , Über eine neue Ursache der Zersetzung des Queck­

silberchlorids. I I . (Forts, von C. 1 9 0 5 . I. 71.) D ie 1. c. beschriebene Zers, des IlgC L durch W . in Ggw. von N H ,CI ist, w ie n euere Verss. ergeben haben, d irekt proportional der tem porären H ä rte des verw endeten W . (Bull. Soc. Chim. P aris

[3] 3 3. 944— 45. 5/9.) Dü s t e r b e h n.

A r t h u r R o s e n h e im und H a n s J . B r a u n , Untersuchungen über die Halogen- verbindungen des M olybdäns un.d W olframs. 1. M i t t e i l u n g . I. D a r s t . v o n m e t a l l i s c h e m M o. N ach m ehreren Vorverss. ergab sich folgender günstigster W e g zur D arst. In einen dreieckigen hessischen T iegel , w urde ein Gemisch von 50 g M o03, 19 g A l u. 25 g C aF ä gegeben. D ieser T iegel w urde in einen gröfseren so gestellt, dafs die K an te n die M itte der F läc h en berü h rten . D ie bleibenden Zw ischenräum e w urden m it E isen th erm it ausgefüllt. Beide G em ische w urden nach­

einander zur R k. g e b ra c h t, das letztere etwas sp ä te r, dam it die A bkühlung im in n eren T iegel langsam er von sta tte n ging. So w urde z. B. s ta tt berechneten 67 g 50—60 g Mo erhalten, D as M etall ist w eifs, k rista llisch , w ird von verd. S. lang­

sam, von konz. H2S 04 schnell m it blau g rü n er F a rb e gel. D as M etall en thielt stets ü b er 8 0 % Mo, m anchm al fa st 100% . — II. M o l y b d ä n t r i c h l o r i d w urde im w esentlichen nach V orschriften von Bl o m s t r a n d, Lie c h t i un d Ke m p e aus regu- linischem Mo im Cl2-Strom dargestellt. Die erhaltenen schw arz braunen K ristall­

nadeln rau c h ten sta rk an der L u ft, ein Zeichen, dafs sie noch höhere C hloride en t­

hielten. D iese liefsen sich durch E in träg e n in W . entfernen. D ie zerriebene, trockene V erb. g le ich t dem ro ten P , h ä lt sieh einige T ag e an der L u ft u. b eginnt n ac h einigen T ag en H C l abzugeben und sich in W . zu lösen. Im reinen Z ustand ist sie in W . un d an d eren L ösungsm itteln swl.

in.

D ie E in w . v o n N H , a u f M o C l3 lie fert bei 175° einen ro tb ra u n en Stoff, der jed o ch chem isch n ic h t als homogen] definiert w erden konnte. B ei 340° nahm das Chlorid in N H3 tiefschw arze F a rb e an u n te r U m w andlung in Mo2(NH3)3C13.

Bei 640° erh ä lt m an in N H3 ein m etallischgraues P ro d ., das seh r w enig CI und w esentlich m ehr Mo als die zu letzt beschriebene Verb. en th ält. Bei 760° erh ält m an die einheitliche Verb. Mo3N2. M it 25 % iger N H3-L s g . rea g ierte MoCl3 u n te r beträch tlich er W ärm eentw . u n d fä rb te sich schw arz. W u rd e d er Stoff abfiltriert, so w urde er erst o livgrün, dann brau n . D ie A nalyse ergab die Zus. MoNH40 4.

D er Stoff ist vielleicht identisch m it dem von F l e c k u n d S m ith erhaltenen M o02(OH)NH2 -j- H20 . D urch verflüssigtes N H8 erhielten die Vff. die V erbindung Mo2>(NH2)3Cl3 -j- 10N H a. — IV. U n i. M o l y b d ä n t r i b r o m i d w urde in analoger W eise wie das T riehlorid erh a lten u n d bestand aus schw arzen, verfilzten N adeln.

D urch N H3 tr a t auch bei n ied rig er T em p eratu r Ü b erg an g in m etallisches Mo ein.

— V. L ö s l. T r i h a l o g e n i d e d e s M o. MoCl3 liefs sich n ic h t durch Substanzen

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