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Letzte Stunden und Leichenbegängniss Friedrichs des Zweiten Königs von Preussen

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wobner Europens interessant gewesenist, sowerden esgewiß

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·. u nochdieleztenUmständeseinesLebensnnddiebeiseiner Beysetzung., Feyerlichkeitenseyn. Ich habe dahergeglanbtzdas

ichmeinen Z en k·· »unangenehmenDienstReisenwürde-

wenn ich durch ueMAY AblebensKönigsFriedrich-

desIZWeitenvon Preussennndseiner«iFerlichenBeysetzungihre Wiß- begiekdebefriedigteundauchebendadurchsomanchensalschenErzäluns genvorbeugte.

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beitdeshochseligenKöniges istnur von einemAl- "zu erwarten, der beständigum denselbengewesen ist, und mitfcharemBeobachtungs- Geiste alleVeränderungen,dieseinenKörperbetrafenund amEnde gar

EinevollständigeBeschreingdes

eigentliche-ange-derKrank-

fzerstörtenzgenau angemerkt hat; aber von dem, welcherwederder Person des«Königsganznahe gewesen,noch selbstArzt ist,kannmais

nur erwarten, daßerhöchstensdieHauptveränderungenerzäle.

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KurzeKrankheits-GeschichtedeeHochseeligen

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essienähernVeranlaßungenzuden kränklichenGesundheits-Um-·

Q- ständendesHochseeligenKönigeggabdas schlechteWetter,wel- chesderKönig beyders»chlesischenNevüeden 24sten Augustdesver-

ÆssenenJahreshatte-, an konnte es.eizeneinzigen Negengußnen- en,welchervon dem Augenblickean,-"J diegroßeArmeeaufdem « Zierde-Platze aufmarschirtwar, bisen denAbend herabströmte.

DerKönig glaubtegegenallenur möglicheBeschwerdenund schädli- chen Einflüsseeiner schlechtenWitterung,dieerinseinemLebenso oft,undbesonders indemsiebenjährigen«Kriege,»ohne Nachtheilausge- standenhatte, auch jetzt noch abgehärtetgenug zuseyn,und hoffte,·

daß-auchdiese kalteRassevon keinenschädlichenFolgen für seineGefsg

sundheit seynwurde. Erhielt,also, ohnesicheinmald.

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——eelgegendiev bleWitterungzuschützen,dieN · tung war daspxunvermeidlich,denn

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aufdasHemde durchgenåßt,i eM

»wasserauggegossenwerden.

« -Stiefen, Jußt

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eigtesich also schon auf seinerRück- reisenach Poe-d »reine Art von Sieben-das sich endlichmitallen Symptomeneinste ·te. Einige Aerzte, welchevom periodischenAder--

« laßen, besonders bey Personen,dieschonüber60Jahraltsind,nichts halten, sagen,

diIieschlechteWitterunginSchlesienderGesundheit

·

des KönichniclL Bürdegeschadethaben,wenn er nicht kurzvor feinerAbreisedah««·«,seinen Körper durch Laxirenund Aderlaßenzu seer angegriffenhätte.Genug! die FieberansållestelltensichmitHex- tigkeitein, undhindertenihn,das PotodamscheManöverimMonat September selbstzuhalten. ErübertrugalsodieMusterungder das »

hin angekommenenfremden-’RegimenterdeojetzigenHerrn General-eZ lieurenants von Rohdich Exeellenz,und dieHaltungdesManövero selbst»Sr. jeztregierendenKöniglichenMajesiät. Jedoch machteerselbst; dieDispositionsüralledreiManöver-Tage,undgabimBeisander-- fremdenHoden Fürstenund·Egggralssgdersonendies b

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5 GegendasEndedesHerbste-sbegabersichin dieStadt. Das Fieber ließnach,abereinstarkerHustentratan dessenStelle. Dieser kamgradezu derZeit, woerinden andern Jahrenan derGicht so

—vielesausstehen mußte,die diesmal aber ganzwegblieb.DerHusten ward immer heftiger, so daßderregelmäßigeSchlaf dadurch gehindert wurde. UnterdiesenUmständenmußtederKörper nothwendig sehr geschwächtwerden, und esistnochim«rzubewundern, wiefeine ThäiigteirinRegierungs-GeschäftenunÆinegelehrteUnterhaltungen nicht dadurchunterbrochenwurden.

»

. JmMonat Dezember versagte ihm seinegute Natur auch noch überdieseinen wichtigenDienst, welchensie ihm bisher treulichgelei- stet hatte, undwodurch ihmviele innere ArzeneimittelinKrankheiten entbehrlichwurden. Derstarke Schweißnämlich, denerseitvielen Jahren alle, ächte

unausthhatte,und wodurchsovieleUrsachen

innerlichers kheiteanortggaftwurden ,ließallmälig nach, bis-er endlich" »sblieb..Bei dieser Veränderung,welchesein Körper erfahren

«

,singderHochsteligeNionarchselbstan,an seiner

» baldigenundvölligenGenesungzuzweifeln;denn erkonnte als ein ei scharferBeobachterund genauer Kenner seinerNatur denGrad sei-v

ner Gesundheit nachderStärke seinesnächtlichenSchweißesabmess sen,und konntedaher,wenn dieserSchweiß·beieinerKrankheitausge-

«bliebenwar, sichaberwieder einfand, aufdiebaldige Genesung sichre

.Rechnung machen.DerverstorbeneLeibmedikusMuzelk welcherdes,..

KönigsNatur auch sehr wohlkannte, hatteschonvor mehralszehn Jahren gesagt, daß,sobaldderSchweißwegbliebe,diegrößteTodesge-·

» fahr»fürdenMonarchen vorhanden fey. Sehr oft-äußertedaherder König auchdenherzlichenWunschmitdenWorten: Wenn ichnur erstwieder meinen Schweiß erhalten könnte! alleindurchNichts III-.«konntedieseAusdünstungwieder befördertwerden. —«Aus diesemUm- stande läßt«essich-—dennauch ganzguterklären,warum erzu denVor- schlägenderAerztesowenig Zutrauen hatte. Hätte irgendeiner durch» kzsp feine KunstdiesenSchweißwieder herstellen können,dem würdeer

. WsichauchganzgewißinallenStücken überlaßenUndseinendiätetischens«

LRegelngenaueFolgegeleistet,haben.-— - -

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Nun litteervielanEngbrüstigkeir,so daßerauchnichtzum Karneval nachBerlin gehnkonnte. Dieser Zusstanddauertebisgegen«

das Frühjahr,wosichjedermann schmeichelte,daßdie«wohlthätigeVer- änderungderJahreszeitund derGenußder erwärmtenfreienFrüh- jahrslustzur Genesung —des-Monarchenmehrwirken würde,alsalle Arzeneimittel.Er selbstsetzteauch aufdiesenWechselderJahreszeit seinganzes Vertrauen. Gle«chimAnfangedesverflossenenApril-Mo- nats hattenwir schon souschenwarmen Tag. Ganz erfreut, daß dieNatur zuseinerGenesu«gihm gleichsamdieHand reiche, ließ sich derHochseeligebeydemPortaledesSchlosses nachSüden zu, aus diesogenanntegrüneTreppe,einenStuhl setzen,aus welchemersich bisweilendesNachmittagseineziemlicheZeit langanderwarmen freien- Lusterquickte.—- Alsnun diegute Witterung schienbeständigwerden -"-;

zu wollen, faßteerdenEntschluß,dieStadt zuverlaßenundsein · geliebtesSans-Souci zubeziehm Jch Elaube,eswar der-1steApril- da«erdiesenEntschlußauchwirklichausührte. Früh,-s—orgensum 6Uhr setzteersich»in denWagenund machte, nachd ,

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Nelais gelegtworden«waren, überKaputh,- serch,

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Baumgartenbrückeinen Umwegvon einigenMeilen nach Sans- Souci; unddasBesinden nach dieser Bewegungwar gut.s

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Aber leider! war diesesWohlbesindenvon keinerlangenDauer, sonderndieEngbrüstigkeitnahmzuund auch zugleichdieSchwäche desLeibes, so daß das langeund anhaltendeSprechen ihm sehr be- schwerlichsiel. AuchderleztenNevüeden17tenund 18tenMaykonn- teernichtmitbeiwohnen,machtesichaberdochgroßeHoffnung,die- Schlesischeselbst haltenzukönnen.—- VerschiedeneMale versuchte

eresauszureuten. Da abersühlteeresganz, wievielervonseinert , Kräften verlohren hatte. Jedochwar er nochbis beim Neuen Pa-- lais,und besahedaselbst.denimvorigenJahreneu angelegtenWeins - berg. Auchwar ereinmaldichteam Brandenburger Thoreundwoll- tein dieStadt hereinreuten, um selbst.dieParoleauszugeben;al- leindergroßeStaub beider-damals sehr lange anhaltendentrock-«

nen Witterungund denvielenBauten dichteamThore,bewog ihnzu- rück zu reuten. Unterdessenglaubten dochalleEinwohner Vom-ims- ihrengeliebten-Ksnigbald wieder» ;feinmal»"" innerhalbdenMauernzu ers

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blicken,weil derBefehlergangen war, zweimaldesTageswärend derDürreaufdenStraßenzusprengen. Aber diesejangenehmeund rröstendeHoffnungbliebvon einemTagebis zumandern unersüllt,da sichdenn baldwieder regnichte,kalteWitterung einstellte,dieihn nichtnur anderBewegunginderfreien Luft hinderte, sondernauch sogarin denZimmern seine Gesundheits-Umständeverschlimmerte.

Das, was nun also schondie unabänderlicheRothwendigkeir schlimmmachte,wurde durch seine große Neigungzuso manchen ungesunden Speisen noch schlimmer. Der König verlangte nämlich einmaleingewissesGerichte,dasman Pollenta nennt, zuessen,wozu man Mehlvon Mais mitParmesamKäfevermischt, gebraucht,und welchesdann inOelgefottenwird. DieseseinemgesundenMenschen schonschwerzuverdauende Gerichte, mußteganznatürlichihm,der schon so sehr entkräftetwar, noch ungleich nachtheiligerwerden. Er bekamdavon eineArtKolick,dieihn beynahedasLebengekostethätte.

JedochkonntehierdieGeschicklichkeitdesArztesbalddiewirksamsten Mittel brauchen,weilnureinTheilderEingeweidelitte.

EndlichentstanddieVölligeWassersucht,welcheihnzwarnicht anBetreibung seiner Geschäfte,aberdochan dergeringenBewegung

«hinderte,idieervorhernochimmer seinem Körper, sollte sie auch

sznur blosindem Gehenaus einem Zimmerindas andere bestehen, machte. Einige Blut-Blasen, (vomica) diesichindenBrust-Odium gen befinden-mußten,erschwertenihm endlichdas LiegenimBetra.

Zwarwolleneinige Sachverständigedieses nicht statt sinden laßenzal- lein das Blutspucken,welchessich einige Tagevor seinem Ende öf- ters zugetragenhat, scheintdieseVermuthungzurGewißheitzu brin-

,gen. Er waltealso nunmehrzuseinemKranken- undStube-Lager einen Lehnstuhl,-aufwelchemman demkrankenKörpersehr leichteine « jede Richtung nach Gefallen gebenkonnte. —- Rachund nach singen die-Füßean zuschwellen,so daß sie zuleztvon allerwillkürlichenBe-

«wegungskraftverla.ßen,ganzsteifund starrwurden. Mit derimmer

»höhersteigendenGeschwulstnahm auchdiekörperlicheSchwächeimmer

ssmehr zu. Aber·der«AppetitzumEssenwar anfangsbeiihm nochim-

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ebenso-stark,wiebeieinein-«muntern und

gesunden-Mensch.ön;

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·kfchenUnterthanen ihren so geliebtenLandes-Vater verlohren, mußte

Patientenbeisolchen-UmständennichtZW- ZU

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welcherseinemLeibe diegehörigeBewegung gebenkann.

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DerSchlaf kamsehr unregelm,åßig,·und übermannteihn öfters dergestalt, daßers- beiinEssenundwärendeiner Unterredungfeinfchlief. Das, was-im 129stenStücke desAltonaischenMerkurs als Anekdote erzältwird, hat seinevölligeRichtigkeit:Der König schliefbeieinemGlase Waf- fer,das er trinken wollte, ein,und derLäufer, welchermitfeinem linkenArmihnum denRückengefaßthatte, um denLeibineiner; »

zuinTrinanbequemenStellungzuerhalten, mußteganzer zweiStun- .

denstehn bleiben,bisendlich»derKönigerwachteundfragte: ober

wohleineViertelstundegefchlafenhabe? «

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Ohngefår»vierWochenvor demTage,an welchemdiepreußis

ihmdieGeschwulstan denFüßeneinen zuempfindlichenSchmerz-vers- urfachen.ErVerlangte alsovon demWand-Arzte, welchenerrufen ließ,ersolle ihmdieHautan denFüßenauffchlizzen,damit das,was ihmeinensoschmerzhaftenKizzelverursache,weggeschaftwürde. Allein .

diesweigertefichderso sehr erfahrne Wand-Arzt zu"thun,"weiler-da-?

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durchdes KönigsTodwenigstens auf vierzehn Tage früherwürdebes«-. H

schleunigtshabem DieNatur kamaberdenWünschendes Patienten baldentgegen. «DerrechteFußbrach wirklichauf,undeineMengeUns J-:

reinigkeitenergoßsichaus derOeffnung.’· s · J—.

»Nicht.,nnr«"derKönig-selbst,sondernauchViele,-dieeshörten-·

nndandenVeränderungenderGefundheitsmmståndedes sovereh«J rungswürdigenMonarchen denlebhaftestenAntheilnahmen,schöpfren- ;«:"

ansdiesemZufallewieder neue HoffnungundneuenMuth.»Diejenigen aber-,welcheschonöftersdenGangeinersolchen-Krankheitwahrgenom-

men hat-ten,fürchtetennun Alles-. Denn diekörperlicheSchwäche,wel- chederimmermehr zunehmendeSchlafverkündigte,nahm seitdemgar merklichzu-,bissichendlichdie bishernochziemlichstarke-«Eß-Lnsiss auch verlehr.vDerausgebrochneFuß mußtedesTagesmehrere-VII verbundenwerden,.und jederzeitwar dieBandkigesdurchgenäktessT

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CObesgleichlautallgemeinerErfahremgzsdesttserzxe

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9 sohieltesdochbeiunsermsriedrichgegen dreiWochenan.» Erver- richteteabernochalleRegierungs-GeschäftemitdergrößtenGegenwart des Geistes; unterschriebdas, was ihmVon denHerren geheim- denKabinets-Näihen vorgelegtwurde; ertheilte selbstSeiner Ex- cellenzdemErnte-»-und Kabinets-XNinister Freiherrnvon Herzberg, welchersichgegensünf Wochenzu Sans-Souci aufhielt,dienöthigen Resolutionesz gabdemKonnnandanten, HerrnGeneral-Lieurenanr von RohdichExcellenz immer selbstdieParole. Die gewönlichen GesellschafterzurUnterhaltung,alsSe. ExcellenzderHerr Gene-

,rat-Lieurenanr Graf von Görz, Se. Excellenz,derHerr Gene- ral-Major nnd Ober- Stallmeister Graf von Schwerin, der Königl.Kammerherr Marquis von Lucchesiniund der Herr Obrist Graf von Pinto, waren noch beständigum diesenMonm- chen. FastalleMittagewurde inSaus-Sonn angroßerTafelge- speiset,aberso, daßdieThürezwischendemSpeise-Zimmerund denii

«jenigen,worinn sichder hohe Paticnt befand,offenstand,.damit er

durchdieUnterhaltungderdortspeisendenHerrnimmer mit unterhalten werden konnte. Selbst nochden t5ten August befahler, daßdie Garnisondenfolgenden,alsdentöten undLöhnungstage,herausgehn"

undexercirensollte. .

-

EbendieserIste Augustwarauch eigentlichderlezte Tag seines Lebens. Denn diegroße EntkräftungseinesKörpers hinderte ihn, irgendetwas zuthun. Schon gleichfrüh Morgens singergewaltigan zurocheln,und allenUmstehendenschienes, alswolleeraugenblick- lich aushauchen. Doch vernahmer sichwiederetwas, alsdiege- heimdenKabinets-Rcithe,dieHerrenMüller-,BeyerundLaepeyres,

welchesichzurExpeditioneinsanden,angemeldetwurden ,denn ergab zu verstehen,sie solltenwarten; erwürdesiehereinrufenlaßen. End- lich schienauchallesBewußtseinaufzuhören.Des Herrn General- 1ie1xtencmtvon Rohdich Excellenzkamennach IoUhiyum dieParo- lezuholen;alleinauchdawarderNionnrch nochindiesemZustande, welcherbisspätNachmittagsanhielt.«spMan kannes wohlweit sichrer

«·glauben,daßdieaußerordentlicheSchwächedesKörpers ihn verhin-

, derthabeZeichendesBewußtseinsbonsichzugeben;alsdaßihn-dassel-

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bfesollteganzverlaßengehabt

habend-GegendenAbendbefühlteder

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NegimentsfeldscheerdesistenBataillons KöniglicherLeib-Garbe,Herr Engel,dieFüßedesPatienten,dieaberschonbisgegendieKnieeziem- licherkaltetwaren. Hieraus erholteersichwieder etwas undzeigteniit

»demFingermachdemMunde. DieUmstehendenmerktensogleich,daß ersvon seinem jezt gewöhnlichenStärkungstranke,demFenchelwasser, etwas habenwollte. ErfaßtemitbeydenHändenzitterndzu undnahm das Glasselbst..AlsderNegimentsseldseheerHerr EngelindieThü-

redesandern Zimmers hinter seinenRückengetretenwar, fragteder KönigmitgebrochenenWorten, was derzudenFüßenmeine? Man antwortete ihm,erhabe gesagt:es seinochbeim Alten. Allein der hohe Patient mochtedochwohlfühlen,wienaheihmderiezteHauch sey, denn erschütteltebeiderAntwort denKopf,undspracheinigeunver· « nehmlicheWorte. —- Man erzält,derKönig habe noch nachderZeit gefragt,undals man ihmgeantwortet, essey9Uhr, solLergesagt haben:nun willich mich auchzurRuhe begeben. Auch erzältman sichnochso manches Andere, sur dessenWahrheit ich nicht Bürge seyn kann, esalsoauchliebernicht nachsagenwill.—- Endlichward der Othem nachundnachimmer kürzer,derstöhnendeTonward immer leiser sundleiser,wieesbey einemMarasmus fenilis zuseyn pflegt,biser « endlichZDonnerstagsfrühum 2Uhr19Minuten denleztenOthemzug that, sodaßervorwärtsaufeineSeite gebückt,denKopfandenLeib Des KammerlnkaienStrizky4gelehnt hatte. -

Beim EndefdiesesgroßenMonarehenwaren, außerden beiden NKöniglichenKammerhusaren, HerrnNeumann undSchöning,noch verschiedeneLakaienJugegem Des Etats- nnd Kabinets-Ministers Freiherrn von sHeererg Excellenz,des Herrn Generalliegtenant

··Grasenvon Götz,unddesHerrn Generalmajorund Ober-Stallmei- TierGrasenvon Schwerin EreelL Errell.waren in denSeiten-Kam-

"mer’n. DerHerr Leibmedikus,DoktorSelle, rief sogleichdesEins-- undKabinets-MinistersFreiherrnvon Herzberg Ereellenz,unddieser gabdembeiderRampezu’Sans-SouähaltendenNeutknechtedasZei-

«ehen,sdaßderKönigtodtsei,welchersogleichdem HerrnEGenerailiem ftenantvon RohdichExcellenznnddem«PrinzAVonPrenssen«,gegen- jivärtigenKönigl.MajestätdieNachrichtübnbraihte.

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BegebenheiteninPotsdamgleichnachdemTode

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des HochseeligenKönigen

chonMittwochs frühwurden Seine Königl. HoheitderPrinz

vonPreussen, unser jetzt so allgemein geliebterKönig Friedrich Wilhelm der Zweitevon Preussen,VondengefärlichenGesundheits- Umständenihres großenOnkelsbenachrichtiget.Daman nun glaub- tedaß dieser16te AugustderSterbetag desKönigs seinwürde: so wurden auchgleichVeranstaltungengetroffen,dem laufendenGerüchte vomTode desKönigs zuvorzu 'kommen. Schon MittwochsAbends wurden alleBrückenaußerhalbderStadt PotsdammitOfficierenbe- sezt, welcheeinemjedendenweitern Ausweg verhinderrrmußtetnDer HerrLieutenant von Lentulus,- AdjutantbeimRegitnent Prinzvon Preussen, hieltmit 2Unteroffieieren Baumgartenbruck beseztzkeiner durftevon Potsdam her, dieselbepaßiren. Auchbeider Ueberfahrt nachWerder hatteeinUnteroffieierdieWache. DerKommendant,des HerrnGenerallieutenant von Rohdich Excellenz,hatten auchschon ih-

rem Adjutantenvom Grenadier-Bataillon alter Garde, Herrnvon

Köckritz,denAuftrag gegeben, sich nicht auszuziehen, sonderndes Nachts wachund fertigunddas Pferd gesatteltzuhalten. Umhalb

dreiUhr erhielt also dieserdieOrdre, diejenigen Herrnvon derKönig- lichenSaite zuwecken, welchedieNachrichtvon demAblebenFrie- drichsdesGroßen,-andieauswärtigenHöfe Deutschlands bringen sollten,unddarauswurden alleThore gesperrt.DerHerr Obristvon Vittingshofen, Flügeladjutrditvon derJnfanterie, ging gleichnach Braunschweigab. Der Herr Obristvon Gensan, ebenfallsFlügel-

»adjutantVonderJnfanteriexgingnachBerlin, um denTodesfalldes

· Königes,dem dortigenhochldblichenGouvernement nnd dem hohen Staatsrathe zu überbringen.«Der Herr Hauptmannvon Wob- serwurde bgleich nach Schlesienan des General von derJnfantoi rie, Herrnvon TauenzienEreellenzund andas BreslauischeMini- sterium-abgeschickt.DerObrist Herrvon Stein mußtedas Ableben des-- Königes dem· . KursächsischenBHofe.2 in«Dresdenundden- äi

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SächsischenundAnhaltinischenHöerüberbringenjDerHerr Major

von Siebert wurde andieHöfevonHessen-KasselundHessen-Darmi stadt abgeschickt. Gegen8uhrkamderHerr Obristvon Geusauvon Berlin wieder zurück,undmußtedarauf sogleichweiter nach Hanno- ver,nachOsnabrückandenHerzogvon York, andieErbstatkhalte- rischeFamilie im Haagundvon danachLondongehen. Nach Schwe- denwurde derKammerherr,.Grafvon Podewilo abgeschickt,wohin zuvor einAnderergehen sollte.DenHöfenzuWienundPetersburg istdie-Nachrichtdurchdiedortige PreußischeGesandtenüberbrachtwor- den,an welchevonBerlin aus reutende Feldjägerabgeschicktworden

Gleich frühMorgensgegen dreiUhr begabsichSeineMajestät

» derKönigFriedrich Wilhelm sogleich nach Sans- Souci.

Mit thränendenAugensaheerden LeichnamseinesOnkels und Vor- gängersin« derRegierungan, und ertheiltesogleichBefehl, densel·- benineinanderes Zimmerzubringen,wo ihn-der Negimentsfelds scheerHerr Engel, nebst nochdreienKompagniefeldscheersvomersten Bataillon KöniglicherLeib-Garde waschenundankleidenmußten.Der HochseeligeKönig hatte schonlange vorher gesagt,man sollemitihm nicht nachdemTodemanschen (des Königs eigner Ausdruck)und einbalsa- miren, sondernes sollealles sobleiben,wieerstürba Dieseswurde auch getreulichgehalten.Als aberderNegimentsseldscheerHerr Engel merkte, daß sichinden BauchhölungensehrvielWasser gesammlet hatte,underauch nicht wußte,daßschondenfolgendenTagdieBei-

«

sezzungsein sollte, öffneteermit derLanzettedie«eineSeite, undzapfte gegen6Quart Wasserab. Hieraufwurdeder ganze Leichnammit dem stärkstenSpiritus eingerieben,weisdie ArtderKrankheitunddie schwüleWitterungeinenbaldigenAnfang der-Verwesung fürchtenließ.

GleichbeimHerausreuten nachSans-Souci ließenSeine Kö- nigliche MajestcitverschiedeneZimmer aufdemSchlosseinderStadt durchdenGeheimdenKabinetsrath HerrnMüller,unddenKammer- HusareiiHerrn Neumann versiegelm AuchinSanssSouci wurde - das Stabe-Zimmer desHochseeligenKöniges sogleichversiegelt,.und SeinejezzigeMajestcit bezogendievsogenannten·Generals-Zimmer-

. . . wo

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woer· als NegentvielerweitlåusrigenStaaten miteinersolchenLeich- tigkeitinNegierungsgeschåftenzu arbeiten ansing, dieman nur an demjenigengewohnt ist, welcherschonlange Uebungdarinn gehabthat«-—- HierauffragtederKönigdenKaminersHusarenHerrnNeu-nann, ob nicht nocheinschwarzerAdler-Orden dasei? «undalsdieserdennoch Vorräthigengeholtharte, überreichteihnderKönigmiteignen HändenSr.

Excellenz,demEtats- und Kabinets-Minister Freiherrnvon Herz- berg, mitdein Ausdrucke: Ich thuehiermitweiter nichts, als was meinseeligerOnkel schon längstwürdegethanhezbeni—-

Hierauf trafderKönigdienöthigenVerfügungeninAnsehung derBeiseziungundsagte:Wenigerkann und darf ich nicht thun als mein seeligerOnkel an Friedrich Wilhelm demErsten ge- thanhat; aber einMehreres zuthun, stehtin meiner Gewalt.

Nachdemdiezum Kabinette gehörigePersonenden»EidderTreueund desGehorsamsSr. EreellenzdemEtatss undKabinetssMinisterFrei- herrnvon Herzberg, abgelegt hatten, ertheiltederKönigdie nö- thigenBefehleinAnsehungderGarnison. Gegen5Uhr mußte derHerrHauptmannvon Schenkendorf Sr. Königl. Majeståt alte- sten Prinzen, sriedrich"k. H. nachSans- Souci begleiten,von wo

siegegen 8Uhr zurückkamen. JnderStadt wurde sogleichdie ganzeGarnison, einjedesbesondereKorpszueinergewissenZeit auf seinen gewönlichenAllarmsPlazbestellt. Beim erstenBataillonKö-

. niglicherLeib-Sarde,wurde auch zugleichdieneue Wachekoinmandirt.

Diejenigen, welchevom erstenBataillon aufdemSchlossedieWache hatten,wurden von demKorpsderUnrangirten abgelöset.Alssichum

ztel auf 8Uhr das ganze ersteBataillon imLustgarten gestellt hatte, undauch die ArrestanteninihreRockeneingetretenwaren, wurden die Fahnenbisin dieMitte desBataillonsunter Trommelschlaggebracht.

HieranwurdeeinKreisgeschlossen,undallezurKöniglichenSuite ge- hörigenHerrn Offiziers, »wirauch alle, diesichvon auswärtigenNe- gitnenternebeninPotsdam,’aufhielten,traten mit in denKreis. Als, Se. ErtellenzderHerrGenerallieutenant von Rohdich, alsKommen- dant derResidenzPotsdamzdie beidenPrinzen Friedrichund Lud- wigk. k.H.H.; derHerr Generalmajor, Freiherrvon Eglofsteinz derHerrGeneralmajorvonBackhåsßChesseinesKuirassierssiegimenrs

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