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Geschichte

der Htadi Monilz

MitBenutzung ungedruckter Handschriften

bearbeitetvon

X

Dr.AugustUppeukasnp, Gumnuiiuldirectnu

- Fronitz,1873.

Verlagvon CFuWollszdorf

AK KFTHEs

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Vordern-erbringen

JsaakGotfried Gödtke, geborenden2.December1691,gestorben den5.Juni1765,warseit1742einerderdreiBürgermeisterderStadtKonitz undmehrmals erster Bürgermeisteroder»Präsident«.ErhatimJahre1724in DanzigeineGeschichte derStadt Konitz(G. schreibt Conitz)miteinemAn- bangeüberGelehrte,dieinKonitz geborenwaren,druckenlassen.Dasinder BibliothekdesKonitzer Gymnasiumsbefindliche ExemplardiesesWerkesistver- mehrtdurcheinegeschriebene KonitzerKirchengeschichte vondemselbenVer- fasser.BeideSchriften sind ferner durch zahlreiche handschriftliche Bemerkungen nndAuszügeausGeschichtswerkenbereichert, welchezumTheilevonGödtkeselbst, zumgrößeren TheilevondeinKonitzer KaufmannundStadtverordneten-Vorsteher G.Benwitz,indessenBesitzdasBuchimJahre1825gelangte,hinzugefügt sind.DieGymnasialbibliothek besitzt außerdemalsManuscripteeinTagebuch undeinGedenkbuchvonGödtke.DasTagebuch, ebenfallsmitZusätzenvon Benwiszversehen, umfaßtineinemOctavbandenurdieJahre1749bisl755z dasGedenkbuch enthältindreiQuartbändendieEreignissevon1742bis1762.

DertrefflicheMannhatleiderdieletztendreiJahreseinesLebensinBlindheit zugebracht,dieseiner schriststellerischenundseiner amtlichen ThätigkeiteinZiel gesetzt hat,undderenBeginnindenverändertenSchriftzügen ausdenletzten SeitenseinesGedenkbuches schon sichtbar nied.

DieAufzeichnungenGödtke’ssind fürdieGeschichtevonKonitz unerselzlich, so wenig auch seinWerkeinevollständige zusammenhängendeGeschichtebildet- Möchte wenigstensdasBedeutendsteausdemselben durcheineAbschriftvorvölli- gemUntergangegesichertundeinemweiterenKreisevonLesern zugänglichgemacht werden! Wasfürdienachfolgende Darstellung außerdenGödtke’schenSchriften vorzugsweise benutztwordenist,wirdgelegentlich erwähntwerden. Einevoll- ständigeSammlungdes imstädtischenArchiveundanderwärtszerstreutenMaterials lag nichtinderAbsichtdesVerfassers,dersichdamitbegnügenwollte,durchMit- theilungdesWichtigsten, soweitesihm zugänglichwar,zu weiterenForschungen anzuregen.

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Erster Abschnitt Konitz währenddes Mittelalters.

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1.ArsprungnndYamederEtat-L DieüberdenUrsprungderStadt Konitz vorhandenen Nach- richtenstimmen darinüberein, daßdie StadtvorderHerrschaftdes deutschenOrdensvondemflavifchenVolksstamme derWenden ge- gründetist,welcherdamals-iiderdiehiesige Landschaft Pomerellen ausgebreitetwar. DerName Konitz istohne Zweifel slavifchen Ursprungs;auch dasalteKonitzerSchloßaInMüskendorferSeehieß um1312,alsowenige JahrenachdemUebergangediesesLandesthei- lesunterdieOrdenszherrschaft,die,,Wendenburg«1).Esscheint,daß im13.JahrhundertedurchdasVordringenderDeutscheneinTheil der«WendenzurAnewanderungausVorpommernnachPomerellen veranlaßtwordenist« Gödtke citirtineinerhandschristlichenBemer- kung denpouunerschenKanzlerValentinvonEickstedt, derinseinen 1553 herausgegebeuenponnuerschen Annalen dieStädteSchlochau, lAntlitz-Stolp,Dirschnu, Meine,CörlinalsvonVandali (Wenden) zurZeitderponnnerschenHerzögeCasiknirnndBogislawII.gegrün- detaufführtVrillowsskh derindenpreußischenProvincialblättern, Jahrg.1829nnd1830,dieältereGeschichtevonKonitzausführlichbe- handelthat,kennteineähnlicheAuswunderungunter denHerzögen SamdorundMestwinzwischen1187nnd1207.

JnUebereinstimumngmit diesenAngaben stehtdieileberlieferung, daß diePfarrkirche zumh.JohannesitnJahre1205 erbautsei, wieausDocnmenten derPsarrkirchenndeineraltenMartnorplatte hervorgehensoll.Esistjedochzubemerken, daß diejenigenUrkunden,

1)Fuhrmann,Statistische Darstellung des Kreisen Konisz, S.2.

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welcheälter als dieOrdeneherrschastwaren, ebenso, wie andereUeber- bleibseldesHeidenthiims, wahrscheinlich geflissentlichvernichtet und da- herUrkundenausjener ZeitwohlnichtmehrVorhandensind.Sehr alteUrkundendesSchlochauer Aiiitebezirkess,znwelchemKonitzgehörte,

waren nochbis1733unterdemHochaltarderPfarrkircheaufbewahrt,

sind aber in dem Brandevon1733vernichtetworden. DieJnschrist iiberdemHanpteingangederPsarrkirche,welche alsGründungsjahr 1205angiebt,ist erst1825vonBenwitz angebrachtworden«Wenn dieseAngabe überhaupteinegeschichtlicheBedeutunghat, soistesdiese, daßschonimJahre1205anderselben Stelle eineKircheerbaut wordenist.Vondieser älterenKirchewird,wenn sie solangebe- standenhat,dergroßeBrandvon 1657 wohlnur Manertriinuner übrig gelassen haben;diegegenwärtige Kirche beweiset durch ihren Baustildeutlich,daß sie wenigstens- nicht älter seinkann,als die Herr- schaftdesdeutschen Orden-Z in dieserGegend. .

DieSchreibartdesNamensKonitzhatinZeiten,welche sich wenigumRechtschreibungkümmerten,zwischenmancherleiFormenmit denConsonanten C,ChundKnnddenVocaleno,oiunduge- schwankt.Daherdie zumTheilelatinisirtenFormen:icon-sma-Choi- nicia, Choynicze, Jh()necin, Conicia.. Oonecium. Conecum.»

Konnitz, Kunitz u.a. DadieStadt wendischenUrsprungsist- so kanndieErklärungdes Namensnurindermitderpolnischenver- wandtenwendischen Sprache gesuchtwerden. JnderjenigenSprache, welchegegenwärtigvondenWendenderNiederlansitz gesprochenwird, bietetsich vorzugsweisedasWortKoinz, polnischKoniec, welche-S Ende bedeutet,zurErklärungdar. DabeianeineGrenze des Landes odergaraneineGrenze des-Ordensgebieteszudenken,wie Frühere gethan haben,ist schwerlichstatthaft,dasLetztere entschieden ungeschichtlich.«BezeichnungenwieEnde, am Ende (wendischner Koinzu)können denmannichsaltigsten zufälligenUrsprunghaben.

Kojnz undKoniee würdehierzuLande nochvor wenigen Jahrhunderten durchOrt übersetztwordensein. Denn auch dieses Wort bedeutetursprünglichEnde,Spitze,Ecken.dgl.1)Esist allmäligzurallgemeinsten BezeichnungdesRaumeågeworden.Weni- gerempfiehlt sichdieAbleitungoompolnischenWorteOhoinn (Fich- tenwaldundFichte).Eslassen sich freilich ähnlichevonBäumenent-

j)Vgl.u.Abschn.ll.li.2..,anjedercinOrtedesRingm«tunjederEcke desMarkte-IX

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Fuss-a-

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lehnte Ortschaftenamendamitvergleichen,wieTannenberg,Eichstam- Erlau;selbstder»Sossenkrug«unweitKonitzhat vielleichtvompolni- schen ,,sosna«,dasebenfalls ,,Fichte«bedeutet,seinenNamen(Bril- lowgkia.a.O.).UebrigensbedeutetChoina in derniederlaufitzischen Mundart undoftauch imPolnischeudieabgehauenenAeste des- Nadel- holzes, währenddieFichte selbstimWendischenehoizaheißt.

DerOrtschaftsnameKonitzfindetsichwiederinMähren,3 Meilen westlichvonOlmiitz, ferner in derFormKonitza imtür- kischenAlbanienanderoberenWojutza.JnbeidenGegendenhaben slavischeVolksftämmegewohnt.EinOrtKönitz findet sichinder NähevonBerninderSchweizundimHerzogthum Schwarzburg- Rudolstadt AuchbeidiesenscheintdieEndung itzauf slavischen UrsprunghinzuweisenunddieBedeutung dieselbezusein.

DerVolkshnmorhat, wahrscheinlichmitBeziehung aufden Kuh- kopfimStadtwappen,aucheinedeutscheErklärungdes Namens er- funden.WienämlichKadmusnachderSagevorderGründungvon ThebeneineKuh fandunddarnach dasLand,,Böotien«(Kuhland) benannte,wieAeneasanderStellederzugründendenStadt eine Saumit30Jungenfand, so soll auchderGriinder vonKonitz eine ,,Kuh"mitdemKalbeim,,Neste« gefunden haben, sodaßKonitz

»Kuhneft«bedeutet(!).

2.Honitz gelangtunterdieHerrschaftdesdeutschenErden-.

NachdemderdeutscheOrden,welcher ursprünglichinPalästan zurPflegeundBeschützungderPilger gestiftetwar,derEinladung des-polnischen HerzogsKonradvonMasovien folgend,imJahre1233

unter demHochmeister HermannvonSalz-adenKampf gegendas

heidnischeVolkderPreußenanderOstseeeröffnetunddiesesVolk ineinem53jährigen Kampfe vernichtet hatte, verlegtederHochmeister SiegfriedvonFeuchtwangenimJahre1309denHauptsitzdesOrdens- nachMarienburg Umdieselbe ZeitbotsichdemOrdeneineGele- genheit Pomerellenzuerwerben. BeidenThronstreitigkeiten,welche impommerschenHerzogshause ausgebrochenwaren, machten nämlich auchdieMarkgrafenvonBrandenburg Anspruch aufdenBesitzvon Pomerellen,undgegendiese riefwiederumWladislaus Lokietek, HerzogvonCujavienundKönigvonPolen,dendeutschenOrden

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zuHülfeSowareinersterAnlaß gegebenzudenjenigen Kämpfen, welche zwischen denselben·dreiMächten, nämlichdemdeutschen Orden, Polen undBrandenburg-Preußen, imLaufederfol- gendenJahrhunderteüberdenBesitzdesursprünglichpommerschen LandesPomerellenoderdasjetzigeWestpreußendurchgefochtenwerden sollten.Die,,Kreuzherreu«(der deutscheOrden) fandendieMarkgrafen vonBrandenburgmitGeldab nndsetztensich selbstindenBesitzdes Landes-,ludenaberdadurchdieunversöhnlicheFeindschaftderpolnischen Könige auf fich,die dasLand1466wiedereroberten,umes1772an dendrittenPrätendentenzuverlieren. Konitzgelangte wahrscheinlich imJahre1310unterdieHerrschaftdesOrdens1).Eswurdefortan einevöllig deutscheStadt,undschondievonjetztanfast ausschließlich vorkommendendeutschenPersonennamen zeigen,daßvonderfrüheren BevölkerungwenigeSpurenübrig gebliebensind.

3.YercElekhmeistergsinrichvonFiniprode (1351—1382).

DieserausgezeichneteRegenterneuerte die»Handfeste«der StadtKonitz, d.h.die Urkundeüber dieRechteundVerpflichtungen, welche die Stadt demOrdengegenüberhatte,imJahre1360. Der OrdenschenkteindieserUrkundederStadt1ZlHufen Landes,von denen25abgabenfreisein sollten unddeshalbdie,,Freiheit« hießen (jetztderStadtwald),fernerdieFischereiindenSeen,,Gelenz«nnd ,,Zelon« (jenerwarwohlderMönchsee,dieserderZiegelsee)nnddie Mühle Tunkelshageu (Dunkershagen).- Dafür hatdieStadtbestimmte AbgabenandenOrdenzuentrichten, auchdemPfarrer6Hufenab- zulassenunddemBischofdasihm anommendezugewähren-

WinrichvonKniprode ist fernerderBegründerderSchützen- gesellschaftenindenpreußischenStädten,wahrscheinlichalsoauch derinKonitz. DurchdasVogelschiefzen,daszujenerZeitmittels BogenundPfeilebetriebenwurde,solltenicht blosdasgeselligeVer- gnügen,sondern hauptsächlichdieUebunginderHandhabungderWaffen gefördertwerden. EinesolcheUebungwarineinerStadt,die zu den stärkstenFestungendes Landesgehörte,ganzbesondersanihrerStelle- DamitdiehäuslichenAngelegenheitennicht oernachläfsigtwürden,sollten

USonach der gewöhnlichenAnnahme:nach Voigtl.Z.224,schonMos.

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dieSchützensichnur dreimalimJahreindemfürsiebestimmten Gartenl) versammeln.Dabeisollte aufgute Sitte strengegehalten, SpielundStreit nicht geduldetwerden. StirbteinerderSchützen- sosollendieübrigen ihnzuGrabetragen undfür seine Seelebeten.

AuchdasAugustinerkloster ist eineStiftungWinrichsvon Kniprode.DievomJahre1365 datirteStiftungsurkunde sagtaus, daßdenBrüderndesOrdensder Einsiedler S.Augustini,welchevon Stargardherübergekommenwaren, derobersteTheil desWerders, welcher»vonAlters herderWörtchen-Werbergenannt sei-«

gegenOsten undSüdenbisandenTeichverliehensei.Auch ein WegausderStadtzumKlostersolleeingerichtetundzu diesem Ende einThorweginderStadtmauer angelegtwerden. DiesesThor hieß späterdasMönchenthoroderWasserthor·DerAusdruck»vonAlters her«beweiset, daßebendaselbst schon lange vorhereinKloster be- standen hatte.

4.»DieHtadtim15.nnd16.Jahrhundert-

DieStadtKonitzwar, solangedasPulvernoch wenigim GebrauchunddieGeschiitzeunvollkommenwaren,hinlänglichbefestigt, umgroßeKriegsheere abzuwehrenSiehattewenigstensandennicht durch dieSeengeschiltztenSeiten außer der Mauereinendoppelten breitennndtiefen(natiirlichmitWassergesitllteu) Graben;die Breite desDoppelgrabeusist noch jetztamMählenthorsichtbar.BeideGräben

waren durcheinenhohenWallgesondert.Thoregabesvier:

1)Das Danziger Thor zuEndederDanzigerStraße (,,PaulowischenGasse«), dessenLage sichausdenvonbeidenSeiten convergirenden Mauerrestenergibt.DerZiegelseesollsich weiteraus- gedehntunddenjetzigenAlberti’schenGarten nochganzausgefüllt haben.AußerhalbdesDanziger Thoresbefand sich das S.Georgs- HospitalnebstKirche,dasentwedernochunterWinrichvonKniprode, oderunter seinem nächstenNachfolger gegründetwordenist.Ander StellederKirchewurdespätereinCrucifix errichtet;jetztstehtdort eineDenksäulemit derAufschrift:»Hier stand dieum1385erbaute undam14.Mai1656 imKriege (mitdenSchweden) abgebrannte

UImvorigen Jahrhundert wurdeindemStadtgrabenamMühlenthor geschossen

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S.Georgskapellenebst Spital.«DieStelledesSpitalsist jetzt mit Häusernbesetzt. L)DasMönchenthor(s» o.), Z)dasSchlochaner nnd4)dasMiihlenthor.

JedesThorwardurch einenThurmbefestigt.Außerdemuni- gaben noch22ThiirniedieStadt,zuwelchen die noch jetztanvielen Stellen ausderStadtmauer hervorspringendenMauerrestegehörten.

ZwischendemSchlochanernndMiihlenthor lagenzweiThürme,die zumTheilenoch vorhanden lind; zwischendemSchlochauernnd Mönchenthor5Thiirtne,vondenennoch4znerkennensind;zwischen diesemunddemDanziger Thor3Thürme,oon denendereineder

»Gefangenthurm«oder»Hexenthnrm«hieß. ZwischendemDanziger unddeinMühlenthorewaren 12Thiirme angebracht,vondenen2 zwischenderPropsteinndderAnladesGymnasiumsSpurenhinter- lassen haben.Ausjedem der4Thoreführte einedoppelte anbriicke über die beidenStadtgräben.Jndieser Gestalt erblicken wir die Stadt noch auf einem1724angefertigtenGrnndrisse,dersichinGödtke’s GeschichtederStadt Konitz befindet. Diese Angabenstimmen im Wesentlichenmitdenjenigen, welche BenwitziinJahre1825nach Be- richtenalterLeuteniedergeschriebenhat.Wennderaus-Konitzgebiirtige Wittenberger Professor TietzineinerSchriftvomJahre1766zwei Stadtmauern erwähnt,so magderdie beidenGräbenscheidendehohe Walldabeimitgerechnetsein.

JmJnnernderStadt lagderStadthos anderStelledes- jetzigen Gyitinasitinis,einso genannter»Sattelhos«l)derKrenzherren, welcherimJahre1446vondemOrdender Stadt als Belohnung siir derenmehrfach bewieseneTreuegeschenktwar. Einandere-sSchloß derKreuzherren lagamLochmer-See, demjetzigen Miiskendorfer See, in derGegendvonVuschmiihle.

DieStadt hatteihre eigene Gerichtsbarkeit,diesichaber nicht ansdieLehnsleutedesOrdenszerstreckte,nnddas-Recht, daßinihr alle6WocheneinLandtag abgehaltenwurde. Diehöchstestädtische BehördewarderStadthauptmann,derunterdemComthurvonSchlo- chau stand· Nach einemRathgschlussevon 1566sollte Niemand den Bürgereidleisten, also dasBürgerrechterlangen,der nicht seineneigenen Harnisch besäßeundeinZeugniß seiner ehelichenGeburt beibringen könnte.NacheinemRathsschlnsseVon1499solltekeinHandwerker,der

1)Wabrscheinliihvomultd.sein-Hi(Sie,Waisenp-

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vordemSchlochauerodereinemanderenThorewohnte,dasBürger- rechthaben, insbesonderesollte ,,keinLeineniveberdaBürgerrechthaben«.

BogenundPfeilesowieLanzenwaren im15.Jahrhundertenoch dieHauptwaffenDasPulverwurdenurnoch fürBüchsenangewendet, ansdenenSteine gegendiebelagertenStädte geschleudertwurden- ObgleichdieKriegedamalsmeist durch Söldnergeführtwurden,war doch auchdieWehrhaftigkeitderBürgervondergrößtenWichtigkeit.

Durch SöldnerheerewurdendiereichenStädtederNitterschastgegen- überimmer mächtigernndebendeshalb auch anspruchåoollenDas Ritterthnmverlordaherim14.und15.JahrhundertindemMaße seineBedeutung,wiedieStädtesich hoben.Auch in Konitz muß da- malseinbedeutenderWohlstandgewesen sein.Daszeigendiever- schiedenenJnnungenoder»Gewerke«,diefrühmitbesonderenPrivile- gien ausgestattet wurden,nndunterdenenbalddieTuchmachereine hervorragendeBedeutunggewannen.

5.VerfalldesErdeng.

DieVlüthezeitdes deutschenOrdensdauertenicht lange.Schon 1397 bildetesich die»Eidechsengesellschaft«,oon4Rittern im Culmerlande gestistet,die zioarursprünglichnurgegenseitigeVertheidi- gungbezweckte,baldaberzumNachtheilederKreuzherren sichindie Politikeinmischte.Seitdem dieLitthauerunter Wladislaus Ja- gellodas-Christenthumangenommen hatten, hörtendie so genannten Heidenfahrtenunddie zu diesem Zwecke dem OrdenzuHilfekommen- denRitterziige aus,undderOrdenhatte nicht mehr nöthig,zumSchutze desLandes-fortwährendunter denWaffenzustehen«DerBürger wiedereinheimifcheAdelsahaufdenReichthumunddieMachtder KreuzherrenunddieinFolge dessensicheinstellendeUeppigkeitmit Eifersucht-Manfingan,dieaus-andrenGegenden Deutschlandsein- wandernden Ritter,welchealsGeistlichenichtdurcheineNachkommen- schaftimLandeWurzelfassenkonnten,alsEindringlingezubetrachten, die dasMarkdesLandesverzehrtenunddieFreiheit beeintriichtigten, Ohnedaßmanglaubte ihnenDankzuschuldenfürdas,wasihreVor- gängerunteranderenVerhältnissenGroßes geleistet hatten.Alsnun Wladialaus Jagello auch nochzumKönigevonPolen erwählt warunddiedemdeutschenOrdenfeindseligePolitikdespolitischen

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Reicheswiederaufnahm,erlittderOrdenimJ.1410einegesvaltige Niederlage durchdiePolenbeiTannenberg. NurdertapferenVer- theidigungderMarienburg durch HeinrichReuszvonPlauenver- danktederOrdeneinenerträglicheuFrieden.Abererwarnonjetzt anaufdereinenSeitedurchdiePolen,aufderandern durchdie UnznfriedenheitseinereigenenUnterthanenschwerbedroht,nndeshalf ihm wenig,daß in derFolgezeitKaiser undPapst ihngleichmäßig unterihren Schutznahmen, ja daß selbstdieKirche:inersamntlnngVon Kostuitz, welchedamalsinit derAngelegenheitderböhmischenHufsiten beschäftigtwar, sichseinerannahm.DerUmstand,daß derdeutsche OrdendemReichegegendieHussitenHilfe geleistethatte,warüber-«

diesdieVeranlassungzueinemRacheznge,dendiese inVerbindung mitPolengegendendeutschenOrdenunternahmenunddessen Ziel dieStadtKonitzwar-

6.Yie DufsitcuvorFronitz (1433).

EinHeervon14,000Schwerbewaffneten,5,000Leichtbewaffneten und6,00()Reitern zogdurchdieNenIIIark, welchedamals vondem inbeständigerGelduoth befindlichenKaiserSigiiksknnnddemdeutschen Ordenverpfändetwar,undkam über Tnchel nach Kontiwährendauf ihremWegeStädteundDörserinFlammen ausgingenSiehatten 35Büchsen, mit denen sie Steinefehlend-Orten»mieHäuptersogross-«- DerAnführerderHnssiten (e«3waren ungefähr5,0-:)U derselbenin

»demHeere) hießJohannes CzapekvonSaatz,diePolenbefehligte derMarschal Ostrorog. Nach vielenvergeblichenStürmenbemächtigten sichdieFeindederS.Georgskirche(s.o.S.9)VordemDanziger Thore, befestigtensich hierundrichteten ihreViichsen gegen die Stadt- JnderStadt commandirte Evas-inne von Frischenborn (nach Brillowgki richtiger Fischborn), dercontihurnon Valga,einem SchlosseinOstprenßen.Zn diesem kam ein MönchausdemVarder Stadtliegenden Atthcstinerkloster,ErnstSprengelgut mitNamen, der eingeübterViichsenschiitzewar,undertheilteihmdenRath,einen Ausfallausder Stadt zumachen, währendSprengelgutvomDanziger Thore herdieFeinde beschieszenwolle. DerPlangelang.DieKo-

«nitzerbemächtigtensichder S.Georgstirche,konntensichaber auflängere Zeit dortnicht halten, sonderntratendenRückngan,nachdemsie die

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großen Büchsen vernageltunddiekleinenmitsichgenommenhatten.

NachneuemStürmen versuchtendieFeinde durchMinenindie Stadt zugelangen;aberdieVelagertengruben GegenminenvonderStadt aus,undwährendman unterderErdehandgemeinwurde,stürzteder Stadtgrabeneinnndtödtete vieleFeinde. Endlich VerfuchtendieFeinde

vondenSeen ausk-derStadtbeizukommen.DennweildieseSeite

vonNaturbefestigtwar,so wurdevonhierauseinAngriffamwenig- sten erwartet. Auf Flöszen,die inder Eilezusammengeschlagenwaren, rückten die Feinde im DunkelderNacht gegendieStadtmauer vor.

illberdieBürgeröffnetendieSchleusennnddurchstochendieDämme.

Das-Wasser floß ab,unddieFeinde lagen festimMorasie,einnahes- Ziel fiirdieGeschosse,welchevondenMauernundThürmenausaufsie abgeschicktwurden. EinböhmischerHauptmann, PeterOperowski, nach AndernPreworby Tirtzky,lagmitmehrerenandereninder Näheder Stadtmauer imSchlanuue.ErflehtedieBürgerumSchonung seines Lebens-anundversprachdafiir denAbzugdes Heeres bewirken zu wollen.DieJiirgerbewiesensichmenschlich; sie zogen dieVerunglückten mitStricke-n die Stadtmauer hinauf,ließensie ein Badnehmen, schenkten ihnenneueKleiderund schickiensieunversehrtzu denJhrigen zurück.Der AbzugdesHeeres erfolgtewirklich, nachdem diemitgenommenenKleider undhundert Gefangene zurückgegebenwaren. DerGrundmagfreilich mehrdieUneiimehmbarkeitderStadtalsdie DankbarkeitderFeinde gewesen sein. DerComthur VerfolgtedieAbziehendeninderRichtungauf Pelplin,erschlug 30LeichtbewaffneteunderbeuteteaufeinemWagen, derwegen eineszerbrochenenRades zurückgebliebenwar, für300 (nachAndern fiir 3000)MarkSilbergeräth,dasausKirchen und Privathäuserngeraubtwar. DieBelagerung scheintungefähr6Wochen gedauertzuhabeli.1)DasEreignißlehrt,wie weit dieZügederHufsiten sich ausdehntemVondenen damals-alleNachbarländerheimgesuchtwur- den.Esist bekannt, mitwelcherGrausamkeitundmitwelchem Fa- natisimusidieHussitenKriegführten, wiewenig selbstdiedeutschen Reichsheeregegensieausriehteten.2)

l)Vgl.hier nndimFolgenden Viillomskia.a.O.

2)JademselbenJahre1433erzielte auch die Kirchenversannnlnng in Basel einen Erfolg gegendie Hulsiten, indemesihr gelang,mitde1ngenilisiigtcreu Theilederselbendie so genannteiI ..Cempactntcl1"stbzusailießemauf welche im folgenden Jahre eine ziiiedeislaue der iuiilhkudsteu Hus litenbeiBöhcitiich-Vrodfolgte-.

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14 7.sonilzbleibtdemdeutschen Ordentreu.

DasVerhältnißderKreuzherrenzuihren Unterthanenwurde immergespannter.EsbildetesichimJahre1440inMarienburgein BundderpreußischenStädte. AuchKonitztratmitGenehmigungder KrenzherrendemBundebei.AlsdieStadtaberimJahre1446 vonDanzigauszu einemLandtageinMarienburg eingeladenwurde, hattesienichtLustsichdenUnzufriedenen zuzugesellen;sie erklärte, sie habekeineBeschwerdengegendenOrden,nndwerdedaherauch nicht erscheinen. Gleichzeitigließ die StadtdemHochmeisterKonrad von Erlichshausennochmals-ihre Treueversicheru.Jch bemerkebeiläufig, daßdieStadtimfolgenden Jahre (1447)es-uichtverschmähte,eine Deputationabzuschicken,umsichvor jenem geheimnißoollenGerichte, dasauf»rotherErde«(in Wesisalen)seinenSitz hatte,zurechtfertigen.

DieStadtwarvon3Bürgern, HansGottschalk, HansVirkholzund Nickel Keinpen, bei derVehme angeklagtworden. Soweiterstreckte sichalsodamalsdie Wirksamkeit desVehiiigerichtes.1)Unterdem nach- folgendenHochineisterLudwigvonErlichshausen tratendierevo- lntionärenTendenzendespreußischenBandes noch stärkerhervor,nnd daauchderPapstNikolaus-V.denBundverdammte,soschicktendie Konitzerim J.1450ihren BürgermeisterHeinrichSwenterer nach Elbing, welcherinGegenwartdespäpstlichenLegatennndzahlreicher AbgeordnetenderStädteunddes Adels- deniBundeentsagtennddas Siegelder StadtKonitzvonderVertrags-Urkunde zurücknahmAls nun auchderKaiserdieAuflösungdesBandes verlangtenndzn Gunstendes- Ordenseinzuschreitendrohte, gingdieser zum offenen Landes- .verrath über,kündigteimJahre1454dem HochmeisterdenGehorsam auf nndverbandsich,nachdem auch schon mit demKönigevonDänemark Ver- handlungen angeknüpftwaren,mitCasimir 1V.,deinKönigevon Polen. Soentbrannte derdreizehnjährige Krieg, inwelchem Konitz bis- zu EndediefestesteStütze dea Ordeneblieb.

s.Yie gprhkachtamDerrliruth (1454).

DieVerbiindetennahmen schnelldieOrdensbnrginThornund

l)Noch Beinoitz befinden sich verschiedeneansdiesen ProzeßbezüglichenUrkunden,unter

andeindei-Mienkibiiei.denKonradoonEtlicliahanscnHledmKoniizmians-stellte,imstiidiischen

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