• Nie Znaleziono Wyników

Theologisches Literaturblatt, 6. Oktober 1893, Nr 40.

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Theologisches Literaturblatt, 6. Oktober 1893, Nr 40."

Copied!
4
0
0

Pełen tekst

(1)

XIV, Jahrgang Nr, 40. Leipzig, 6. Oktober 1893.

Theologisches Literaturblatt.

Unter Mitwirkung

z a h l r e i c h e r V e r t r e t e r k i r c h l i c h e r W i s s e n s c h a f t u n d P r a x i s

herausgegeben von

Prof. D. Chr. E. Luthardt.

Erscheint jeden Freitag. Expedition: Königsstrasse 13.

Abonnementspreis vierteljährlich 2J i. 50 /$ . Insertionsgebühr pr. gesp. Petitzeile 30

E p h raim ’s des Syrers K om m entar zu den B riefen des P aulus. II.

K ö stlln , Dr. J u liu s , Die B eg rü n d u n g u n serer sittlich-religiösen U eberzeugung.

T he B abylonian E x p e d itio n of th e U n iversity of P ennsylvania.

Kelndell, Dr. W ilh., D oktor W enzeslaus L in ck von Colditz 1483—1547.

T hlm m , B , U ebersicht über die A rb eit d er in n e ­ ren M ission.

E infache Lieder.

E rk lä ru n g .

Z eitschriften.

SchulpTogramme.

A ntiq u arisch e K ataloge.

V erschiedenes.

Personalia.

Ephraim’s des Syrers Kommentar zu den Briefen des Paulus.

ii.

Fast wichtiger als dies aber erscheint mir die eigentüm ­ liche Gestalt des Textes. Beispiele mögen das zeigen. Ephraim S. 18 paraphrasirt Rom. 7, 5 ei? xd xctpuocpop-fjaGa xu> öavaxtp durch ut nos redderent fructum mortis, abweichend von der dem griechischen Original angepassten Peschittha und ganz entsprechend der Uebersetzung Aphraat’s (ed. Wright S. 158), d a ss w ir F r ü c h t e w ü rd en (oder wurden) fü r den Tod.

Aus Aphraat S. 355, welcher eveaxa>aav avayxrjv 1 Kor. 7, 26 durch N oth in d er W e lt übersetzt, wo Peschittha N o th d er Z e it hat, sieht man, dass Ephraim S. 61 letzte Zeile mit periculum mundi genau die alte Uebersetzung befolgt.

Diese enthielt, wie man aus Ephraim S. 50 und Aphraat S. 274 sieht, 1 Kor. 1, 29 iviumov x o o öeou statt des ivtumov auxou der Peschittha, und 1 Kor. 10, 27 nach Ephraim S. 68 und Aphraat S. 309, gegen Peschittha, ei; BeZrrvov, und 2 Kor. 5, 3 nach Ephraim S. 95 (quum istud exuamus) und Aphraat S. 132 nach der besseren Handschrift ix8uoa|xevoi, wogegen Peschittha

£v5uaa|xevoi hat. Während Peschittha 2 Kor. 9, 6 zweimal iv euXofta bietet, haben Ephraim S. 104 und Aphraat S. 392 zuerst iv, dann i£. Zu den merkwürdigsten Beweisen einer von Peschittha abweichenden Uebersetzung gehört 1 Kor. 3, 15.

Ephraim S. 56 versteht die Stelle so, dass der ungeschickte Arbeiter zwar wie alle Gottlosen werde durch die Auferstehung lebendig gemacht, aber ein elendes Leben wie im Feuer führen werde. Das war ein angesichts des unzweideutigen Ausdrucks der Peschittha ebenso wie des griechischen Textes unmögliches Verständniss. In Ephraim’s Uebersetzung war also au)ÖTjaexai, wie noch an manchen Stellen der Peschittha, z. B. Mt. 10, 22, durch n ic h e wiedergegeben, was vivet oder reviviscet bedeutet.

Es finden sich auch Stellen, wo die Uebereinstimmung zwischen Ephraim und Aphraat gegen Peschittha eine nur partielle ist, z. B. 1 Kor. 15, 51, wo Ephraim S. 83 mit Aphraat (vgl.

Gesch. d. Kanons U, 560) omnes dormiemus und dagegen mit Peschittha und gegen Aphraat omnes renovabimur ohne Nega­

tion gibt. Aus der jedenfalls sehr freien Reproduktion von Hebr. 12, 1 bei Aphraat S. 559 (vgl. Gesch. d. Kanons II, 559) ist soviel ersichtlich, dass er ebenso wie Ephraim S. 236 (nubem testium gravitatis nostrae) oyxov, oder wie die Form gelautet haben mag, zum Vorigen gezogen und nicht wie Peschittha mit dem folgenden ttoivtoc verbunden hat; aber buch­

stäbliche Uebereinstimmung zwischen Ephraim und Aphraat besteht hier nicht. Daraus ergibt sich aber nur das Selbst­

verständliche, dass der syrische Text der Paulinen vor Ein­

führung der Peschittha hier und dort variirte, wenn auch wol nicht in dem Masse, wie der lateinische Text vor Hieronymus.

Dass der von Ephraim und Aphraat benutzte Text nicht nur älter, sondern auch alterthümlicher ist, als Peschittha, und dass er sich besonders nahe an die abendländischen Zeugen

anschliesst, zeigt die oberflächlichste Vergleichung schon der angeführten Stellen mit Tischendorf’s Apparat. Dem zum Be­

weise mögen noch einige Stellen angeführt werden, wo Ephraim von Peschittha abweicht. Gal. 1, 6 X**Plv °^ine Zusätze wie Xpioxou oder öeou (vgl. mein Zeugenverhör Gesch. d. Kanons H, 496); denn „gratiam suam“ bei EpliraimS. 126, welches Pe­

schittha neben Xptoxou behalten hat, weist nicht auf ein auxoo statt oder neben Xpioxou, im griechischen Original, sondern ist eine jener zur Verdeutlichung dienenden Ungenauigkeiten, welche der ältesten syrischen Version eigen waren und theil- weise auch noch in der Peschittha konservirt sind. Gal. 3, 14 hat Ephraim S. 131 mit DG und, was die Hauptsache anlangt, mit Marcion xr,v eüXoyiav (statt STrayysXtav) xou rcveujjiaxo?, Gal. 3, 19 S. 132 IxiOrj statt irposexeÖY], daneben aber ganz singulär xu>v irapaßotxtwv x aPlv- Wenn Ephraim S. 135 beim Uebergang von Gal. 4, 31 zu 5, 1 schreibt non sumus itaque servi ob libertatem, quam accepimus nos a Christo. Firmi stemus in Christo neque iterum etc., so setzt dies einen Text wie denjenigen von G und Marcion voraus: ^ iXeoöepitf

Jedenfalls haben wir an diesem armenischen Ephraim trotz aller Schwierigkeiten, welche die Art des Kommentars sowie die Art seiner Veröffentlichung bereitet, einen Textzeugen ersten Ranges, an dem man nicht mehr vorübergehen darf.

Neben sehr Sonderbarem findet sich bei ihm Solches, was man als Bestätigung des bereits Anerkannten willkommen heissen wird. Eph. 1, 1 S. 141 fand er keine andere Adresse als sanctis et fidelibus und nichts von iv ’Ecpsatp. Man kann da­

gegen geltend machen, dass er auch zu Kol. 1, 1 und 2 Thess.

1, 1 S. 169. 191 die Ortsangabe wreglässt, welche er bei den übrigen Briefen als Textbestandtheil reproducirt; denn was dort bei einem überhaupt eklektischen Verfahren ganz natür­

lich war, wäre bei der sonderbaren Stellung von xot? ouaiv iv Ecpeau) zwischen xoT? ayioi<; und xal maxoT; ganz unnatür­

lich und unerklärlich. Obwol Ephraim ebensowenig wie Ter- tullian und Origenes von jenem modernen, auch in die Peschittha aufgenommenen iv ’Ecpiau) die geringste Kunde besass, zweifelte er doch ebensowenig wie jene an der veritas ecclesiae, welche diesem Brief die äussere Ueberschrift ad Ephesios gegeben hatte S. 140. An Rom. 14, 23 schliesst sich bei Ephraim S. 15 unmittelbar Rom. 15, 1. Ob er hinter 16, 23 oder 24 die Doxologie 16, 25— 27 las, lässt sich nicht entscheiden, da Ephraim von diesem Kapitel nur V. 17— 20 berührt. Schon Lagarde (Prophetae chald. p. 41) zeigte, dass Ephraim (p. 175 nemo . . . dismoveat vos) die durch Peschittha und andere Syrer vorausgesetzte Lesart xipvaxto statt xpivixto Kol. 2,^ 16 bestätige. Ephraim S. 150 hat 1 Tim. 3, 16 jedenfalls nicht öeoc, sondern ebenso wie Peschittha entweder o? oder wahrschein­

licher o. Hebr. 2, 9 S. 206 scheint die von aller griechischen Tra­

dition abweichende Lesart vorausgesetzt: oxi (oder oxi u>? für oictu?) deo? üizkp navxb? iYeoaaxo öavaxou, was dann Peschittha durch Aufnahme von (x^j) x*Pm a ^ToC dem gewöhnlichen Text ein wenig assimilirt hat. Dass S. 204 Hebr. 1, 8 cpYjoiv

(2)

465 466

o Oeo's vorausgesetzt ist, scheint um so sicherer, als Ephraim, der dort gegen die Arianer polemisirt, gewiss o öeos als Anrede an Christus sich nicht hätte entgehen lassen. Zu Phil. 4, 2 liest man: itaque rogo te, Chenisi, germane compar mi, id est expulsus et senex sicut me (lies ego). Das r ä t s e l­

hafte Chenisi scheint ein Eigenname sein zu sollen. Einen solchen vermisste man hier. Lateiner haben gelegentlich Germane für einen solchen genommen. Wenn die Heraus­

geber mit Rücksicht auf das mit „id est“ Angefügte vermuthen, es möge Hevo; oder Senex zu Grunde liegen, so scheint doch klar, dass mit id est eine Erläuterung nur von „germane compar mi“ eingeführt wird. Das ist der Angeredete, weil er wie Paulus vertrieben (1 Thess. 2, 15; Apg. 16, 40) und im Dienst ergraut ist (Philem. 9). Haben wir Grund anzunehmen, dass zu Ephraim’s Zeit an den Eand neutestamentlicher Texte manchmal Glossen von Leuten, die einen griechischen Text verglichen hatten, geschrieben wurden (vgl. Forschungen I, 61), so konnte Einer hier zu „te“ notirt haben, der Grieche habe xal a i, und zu „itaque“, derselbe habe vai. Sollte nicht aus diesen drei Silben xai — vat, — ae der sonderbare Name ent­

standen sein? Für jeden besseren Vorschlag werde ich dank­

bar sein.

Das Merkwürdigste aber von Allem ist der, wenn nicht Alles trügt, S. 135 vorausgesetzte Text von Gal. 4, 26: 7) Se avtu 'IepoüoaX^fx iXeo&epa £otiv xal (?) uTrepavtu Ttaorj? iijouaias xal apx^l» £oxlv [x^trjp ixxXyjaia a y ia f fjV u>[xoXo- Yr'xajjtev (oder £irr)YYeiXa[AsÖa). Den Ueberschuss dieses Textes über den gewöhnlichen als erklärende Zuthat des Auslegers auszuscheiden, läge sehr nahe, ist aber völlig ausgeschlossen durch die Thatsache, dass alles Wesentliche dieses Textes in Marcion’s N. T. zu lesen war (vgl. Gesch. d. Kanons II, 502), nämlich 1) die Aufnahme von Worten aus Eph. 1, 21, 2) die

„heilige Kirche“ des Symbolums, 3) die Erinnerung daran, dass die Christen sich einst, nämlich bei ihrer Taufe, zu dieser Kirche bekannt haben. Der Fall reiht sich in lehrreichster Weise den anderen an, in welchen Marcion einen bereits in katholischen Kreisen verbreiteten, stark alterirten Text zu Grunde gelegt, aber seinerseits doch wieder umgestaltet hat.

Vergleichbar ist besonders seine Behandlung des Vaterunsers (a. a. 0. S. 471. 1015). Wichtig ist dieser Fall auch darum, weil er aufs neue den innigen und bis ins 2. Jahrhundert, bis zu den Anfängen der syrischen Kirche hinaufreichenden Zu­

sammenhang zwischen den neutestamentlichen Texten von Edessa und von Rom darthut. Wenn Marcion um 145 in Rom einen katholischen Text der Paulusbriefe in der Hand gehabt hat, welcher in sehr auffälligen Punkten mit dem ältesten erreichbaren syrischen Text zusammentrifft, so weiss ich dafür keine andere annehmbare Erklärung, als dass der erste syrische Uebersetzer der Paulusbriefe eine im Abendland ge­

schriebene Handschrift seiner Arbeit zu Grunde gelegt hat.

Am einfachsten bleibt die Annahme, dass der von Rom nach Mesopotamien heimgekehrte Tatian seinen Landsleuten den ersten „Apostolos“, wie das erste „Evangelium", in ihrer Sprache gegeben hat (Gesch. d. Kanons I, 373. 385. 423;

n , 563).

K östlin , Dr. Julius (O.-Kons.-R. u. Prof. in Halle), D ie B e­

gründung unserer sittlich -re lig iö sen U eberzeugung.

Berlin 1893, Reuther & Reichard (124 S. gr. 8). 2 Mk.

Der Titel der vorliegenden kleinen Schrift weist schon darauf hin, dass dieselbe der Behandlung einer dogmatischen Frage von aktuellem Interesse gewidmet ist. Denn es ist ja klar, dass im Hintergrund der Fragen, die in letzter Zeit zum Theil so leidenschaftlich verhandelt worden sind, die Grund­

frage steht, welche Bedeutung für den Glauben, seine Ent­

stehung und sein Bestehen äussere Thatsachen und die Autorität der Offenbarungsorgane haben. Es ist nur dankenswert, dass ein Mann, der als einer der Veteranen unter den Dogmatikern der Gegenwart, wie vermöge seiner vermittelnden theologischen Stellung auf allseitiges 'geneigtes Gehör rechnen kann, das Wort zu dieser Frage genommen hat. Trägt dasselbe auch, wie nicht anders zu erwarten war, einen wesentlich ver­

mittelnden Charakter, so werden sich des Ergebnisses, zu dem Jvostlin kommt, doch vor Allem diejenigen freuen, welche von

der heute beliebten schroffen Entgegensetzung des äusseren geschichtlichen Thatbestandes der Offenbarung und der innerlichen Erfahrung eine Beeinträchtigung der geschichtlichen Offen­

barung selbst fürchten zu müssen glauben. Der Luther­

forscher geht von der Stellung des so vielfach als Autorität angerufenen Luther aus und sucht zu zeigen, dass bei ihm von solcher Entgegensetzung nicht die Rede sein kann, dass die religiöse Erfahrung, auf die er ja freilich seine Glaubens­

gewissheit in erster Linie stützte, ihm nicht dazu diente, sich sozusagen von den Heilsthatsachen unabhängig zu machen, vielmehr zunächst dazu, um nun auch dieser Thatsachen erst recht gewiss zu werden, das volle Verständniss für sie und die Einsicht in ihre Bedeutsamkeit zu gewinnen. In einem zweiten Abschnitt beschäftigt sich aber Köstlin mit einer Apologetik, die es versucht, die Realität der Offenbarung bezw. der über­

sinnlichen Welt, auch abgesehen von der Erfahrung, festzustellen, so dass letztere nur als etwas Sekundäres hinzuzukommen hätte. Es werden hier insbesondere die Beweise für das Dasein Gottes behandelt und ihre Unzulänglichkeit festzustellen gesucht, wie das ja schon früher von ihm in einer längeren Abhandlung in den Studien und Kritiken geschehen ist. Ein relativer Werth dieser Beweise dürfte indess doch auch von Köstlin nicht geleugnet werden. Wenn diese Beweise auch keinen zweifellosen Glauben begründen können, so können sie Verbindungsfäden liefern zwischen der religiösen Gewissheit und dem Weltwissen, wie denn ja am Schluss S. 123 aus­

drücklich gesagt wird, dass wir „in unserem Glaubensinhalt den von unserem Geiste erstrebten höchsten Abschluss für unsere Erkenntniss des Wirklichen, seiner Ursprünge und Ziele überhaupt finden“, wobei freilich andererseits auch wieder nicht zu vergessen sein dürfte, dass der Gegenstand der s. g.

Beweise für das Dasein Gottes ja gewissermassen ein anderer ist als der des religiösen Glaubens. Der absolute Weltgrund, ja selbst der ordnende, intelligente Geist des teleologischen oder die gesetzgebende Vernunft des moralischen Beweises wäre ja immer noch nicht der Gott, den das religiöse Be- dürfniss eigentlich sucht. Dass der Versuch, in der Inspiration der Schrift den letzten Gewissheitsgrund der religiösen Wahr­

heit zu suchen, wie er neuerdings wieder gemacht wird, eine Zurückweisung erfährt, kann nicht überraschen, da diese In­

spiration ja doch selbst nicht auf geschichtlichem Wege fest­

gestellt, sondern ihrerseits erst vermittelst innerer Erfahrung müsste bewiesen werden.

In dem dritten Abschnitt endlich soll nun positiv nach­

gewiesen werden, in welchem Sinn und Umfange die innere Erfahrung den Grund der religiös-sittlichen Ueberzeugung bilde. Es wird hier von der Thatsache des religiösen und sittlichen Bewusstseins überhaupt ausgegangen und zu zeigen gesucht, wie dieses Bewusstsein ohne die Voraussetzung eines überweltlichen Gottes, der sich darin vernehmbar mache, gar nicht zu denken sei. Namentlich eingehend wird der Versuch von Ritschl und Kaftan, die Entstehung des Gewissens im Einklang mit der positivistischen Richtung in der heutigen Philosophie rein empirisch zu erklären, zurückgewiesen; im Weiteren wird dann kurz zu zeigen versucht, dass auch im N. T. die Entstehung der Glaubensgewissheit auf ein unmittel­

bares Innewerden im Herzen zurückgeführt werde.

Seine eigene abschliessende Ausführung leitet Köstlin endlich durch den Nachweis ein , dass beinahe a u s ­

nahmslos alle bedeutenderen Vertreter der Dogmatik in unserer Zeit den Grund der Gewissheit in einer inneren Erfahrung gesucht haben, und dass insbesondere auch d ie Vertreter der Ritschl’schen Schule in einem f a s t schroffen Gegensatz zu dem Haupte der Schule selbst auf dieses „Erleb- niss“ sich berufen und zwar, wie sich bald herausstellt, in einer sich selbst gewissermassen überschlagenden Weise. Wenn Köstlin den Uebertreibungen gegenüber, die neuerdings von dieser Seite her vorgekommen sind, geltend m a c h t , dass man den Glauben n i c h t mit der Erfahrung selbst, a u f der er r u h t ,

verwechseln, ihn n i c h t als rein fertige T h a t im M e n s c h e n g e i s t

selbst betrachten dürfe und dass die geschichtlichen Z e u g n is s e für die Offenbarung darum nicht gleichgültig werden, v ie lm e h r der Glaube das Fürwahrhalten der g e s c h i c h t l i c h e n T h a t s a c h e e i n s c h l i e s s e , so freue i c h mich, darin eine U n t e r s t ü tz u n g der

(3)

467 468

Einwendungen finden zu dürfen, die ich schon im zweiten Jahrgang der „Neuen kirchlichen Zeitschrift“ Heft 4 u. 5 in meiner Abhandlung über die Bedeutung des Wunders für die christliche Glaubensgewissheit und neuerdings in der „Allg.

Ev.-Luth. Kirchenzeitfing“ 1893, Nr. 24— 28 in einer Ab­

handlung über den rechten evangelischen Glauben erhoben habe. Auch den weiteren Ausführungen Köstlin’s über die Art, wie die Person Christi, in dem im N. T. dargebotenen Bilde, bei der Entstehung des Glaubens wirkt, seiner Kritik der Werthurtheile und der kritischen Behandlung der Schrift, seinen Ansichten über den specifischen Charakter des A. T.

stimme ich gerne bei und verweise namentlich in letzterer Be­

ziehung auf meine in dem neuesten Hefte der „Neuen Jahr­

bücher für deutsche Theologie“ erschienene Abhandlung über den Marcionitismus in der neueren Theologie. Andererseits aber möchte ich wünschen, dass die Aeusserungen über das Recht der Autorität S. 118 in religiösen Dingen auch nach der Seite hin noch ergänzt worden wären, dass doch das christliche Heilsgut sich nicht schon in einer diesseitigen und gegenwärtigen Erfahrung erschöpft, sondern auch einen jen­

seitigen und zukünftigen Theil hat, der einer autoritativen Verbürgung bedarf. Ebenso wäre vielleicht erwünscht ge­

wesen, wenn ausdrücklich auch auf die Bedeutung des h. Geistes theils für die Herstellung des persönlichen Heilsbewusstseins, theils für die Sicherung des richtigen Verständnisses der Person und des Wortes Christi bei den Aposteln näher eingegangen

worden wäre. H. Schmidt.

The B ab ylon ian E x p ed itio n o f th e U n iv ersity o f P enn­

sylvania. Series A: Cuneiform Texts. Edited b j H. V.

H ilp r e c h t. Vol. I. Part I, Plates 1— 50. Philadelphia 1893. Reprint from the Transactions of the Amer.

Philos. Soc., N. S., Vol. XVIII, N. 1. D. Anson Partridge, Printer. (54 S. + [35 - f XV] PL gr. 4).

Der Assyriologe von 1893 braucht kein Chauvinist zu sein, um behaupten zu können, dass das Studium des alten Testa­

ments von keiner profanen Disciplin eine kräftigere allseitigere Förderung erfahren hat, als von der Assyriologie. Das gilt von dessen geschichtlichem ebenso sehr wie von dessen religiösem und sprachlichem Inhalt. Wenn Alles Frucht, Alles aber auch Samen ist, wenn keine neue Entdeckung auf keilschriftlichem Gebiete ohne jegliche Bedeutung ist und darum auch die letzten Kreise wenigstens, die sie schlägt, ans Ufer der alttestament­

lichen Theologie rauschen lässt, so darf es als vollauf be­

rechtigt gelten, auf oben genanntes Werk, das erste einer Sammlung von Inschriften aus Babylonien mannichfachster Art, auch an dieser Stelle hinzuweisen! Dieselben stammen grössten- theils aus dem alten Nippur, einem der Hauptcentren alt- und neubabylonischen Lebens, der Stadt des alten B e l, und gehören zu den greifbaren Resultaten der seit 1888 dort mit amerikani­

schem Gelde unterhaltenen Ausgrabungen, zum Theil sind sie von Mitgliedern der Expedition in Babylonien angekauft. Der Herausgeber derselben, Prof. Hilprecht, welcher im ersten Jahre an der Expedition theilnahm, hat seine Aufgabe in her­

vorragender Weise gelöst. In der richtigen Erkenntniss, dass die Paläographie der Inschriften mehr und strengere Beach­

tung verdient, als ihr von mancher Seite zutheil wird, schon deshalb, weil sie für die Chronologie der Inschriften von mass­

gebender Bedeutung ist, hat er dieselben mit peinlicher Genauigkeit selbst nicht nur kopirt, sondern auch selbst für die Publikationsplatten vorbereitet, mit einer Sorgfalt, wie sie bisher unerreicht sein dürfte und auch nicht ohne eingehende Detailstudien erreicht werden konnte, und dadurch eine Grund­

lage für paläograpliische Studien an Inschriften geschaffen, die, wenn die Denkmäler nicht lügen, eine Zeit von nicht viel weniger als dreieinhalb Jahrtausenden umspannen. Die älte­

sten in dem ersten Hefte publicirten, bereits in semitischer Sprache geschriebenen stammen vermuthlich aus einer Zeit um 3800 herum, gehören also zu den ältesten Denkmälern in einer semitischen Sprache, welche den ältesten Inschriften in hebräischem, phönizischem, moabitischem und aramäischem Idiom zeitlich nicht näherstehen, als diese unserer Zeit!

Mit der jüngsten im ersten Heft publicirten steigen wir in die Zeit Nebukadnezar’s II., des Eroberers von Jerusalem hinab.

Von ihm besitzen wir bekanntlich eine Menge von Bauinschrif­

ten, worin en passant auch seiner Kriegsthaten gedacht wird, auch ein Bruchstück einer Inschrift, welche seinen Zug gegen Aegypten erwähnt. Die von Hilprecht veröffentlichte aber ist die erste, welche in zusammenhängender Weise in konkreteren Ausdrücken den Machtbereich des Nebukadnezar angibt, als reichend von den fernen Inseln im oberen Meere, d. i. dem mittelländischen, bis zu den fernen Inseln im unteren Meere, d. i. dem persischen Meerbusen, einschliessend das Hattiland, welches hier zum letzten male in einem Keilschriftdenkmal eines babylonischen Königs erwähnt wird, natürlich als ein rein geographischer Begriff, nicht überhaupt zum letzten male, insofern es in zwei entweder gleichzeitigen oder etwas späteren cilicischen in „hittilischer“ Sprache geschriebenen In­

schriften vorzukommen scheint und noch auf einem babyloni­

schen Cylinder des Antiochus Soder und der aegyptischen Pitomstele genannt wird.

Die anderen Inschriften dieser Lieferung, an sich voll Inter­

esse, berühren das Alte Testament nur wenig. Für den Assyrio- logen sehr wichtig ist namentlich eine grosse Sammlung von Objekten mit Inschriften von der Dynastie der Kossäer, jener aus den östlichen Bergen herabgestiegenen Eroberer, die 576 Jahre Babylon festhielten, bis sie entweder sammt ihrem Herrscherhaus grösstentheils wieder hinausgedrängt wurden oder, was wahrscheinlicher, lediglich ihre Dynastie einer ein­

heimischen Platz machte, nachdem sie als Volk mehr und mehr in das semitisch-babylonische aufgegangen waren.

Als Einleitung hat Hilprecht der Sammlung eine Reihe von Aufsätzen über babylonische Chronologie vorausgeschickt, die von einer tüchtigen Stoffbewältigung zeugen und darum auch dann, wenn man sich mit ihren Resultaten nicht sofort einverstanden erklären kann, sehr beachtenswerth sind.

Eine Bibliographie of the Expedition, eine Table of Con­

tents und ein Situationsplan der Ausgrabungen bilden eine werthvolle Zugabe. Die Ausstattung des Buches ist ungewöhn­

lich prächtig.

Wir können dem Werke nichts Besseres wünschen, als auf dem Niveau der ersten Lieferung zu bleiben.

H a m b u r g . P. Jensen.

Reindell, D r . W i l h ., Doktor Wenzeslaus Linck von Colditz 1483—

1 5 4 7 . N a c h g e d r u c k te n u n d u n g ed ru ck te n Q u ellen d a r g e s te llt.

1. T l . : B is zur reforraatorisch en T h ä tig k e it in A lte n b u r g . M it B ild n is u n d ein em A n h a n g , e n th a lte n d d ie zu g e h ö r ig e n D o c u m e n ta L in c k ia n a 1 4 8 5 — 1 5 2 2 . M a rb u rg 1 8 9 2 , E h r h a r d t (X I Y , 2 8 9 S . g r . 8 ). 4 5 0 .

V o r ste h e n d e A r b e it i s t e in e tü c h t ig e , w is se n s c h a ftlic h s e lb st ä n d ig e u n d eb en so G e sic h e r te s a ls N e u e s b ie te n d e L in ck -B io g ra p h ie. R e in d e ll’s F o r sc h u n g h a t zw eifello s h o h en h is to r is c h e n W e r th . So i s t e s e in fü r d a s V e rstä u d n is3 vo n L in ck 's J u g e n d z e it seh r w e rth v o lle s E r g e b n iss , d a ss W e u z el am G e o r g ien ta g e 1 4 9 8 , a lso im s e c h z e h n te n L eb en sja h re, von d em R e k to r Jo d o cu s E n g e re r vo n L eu te rsh a u se n u n te r d ie S tu d i- r en d e n der le ip z ig e r U n iv e r sitä t a u fg en o m m en w ord en is t . W a s L in ck a ls w itte n b e r g e r P r o fe sso r u n d P r e d ig e r , a ls m ü n ch en er u n d n ü rn b erg er A u g u s tin e r p r e d ig e r , u n d a ls d er le tz te G en era lv ik a r d er d e u tsc h e n K o n g r e g a tio n vom h e ilig e n A u g u s tin g e w ir k t h a t , w ir d g r ü n d lic h u n d a lls e it ig b e le u c h te t. M an m u ss e s d an kbar b e g r ü s se n , d a s s ein e m e th o ­ d isc h g e ü b te H a n d d en o ft v e rsc h lu n g en en F a d e n zu e n tw ic k e ln u n d zu e n tw ir r e n , d en o ft sp rö d en S to ff sich er zu g e s t a lte n w e iss . In der T h a t, w ie v ie l R e in d e ll’s A r b e it vor sein en V o rg ä n g ern u n d ih ren V ersu ch en v o ra u s h a t, w ü rd e je d e r U r th e ils fä h ig e s o g le ic h erk en n en, a u ch oh n e d a s s der V erf. so o ft h iera n zu erinnern b ra u ch te. M it z ie m lic h e m S e lb s t­

b e w u s stse in b e n im m t er s ic h g e g e n sein en le tz te n V o r g ä n g e r, n ic h t nu r w ie sein M eiste r , son d ern f a s t w ie s e in S c h u lm e ister . E r i s t a u c h a n erk a n n ten F o r sch er n w ie z. B . ein em E n d e r s k ein e sw eg s g e r e c h t g e ­ w o rd en ; u n d d och t h e il t sein e e ig e n e L e is tu n g d a s S c h ic k sa l m e n sc h ­ lic h e r U n v o llk o m m e n h eit. K a w era u h a t b e r e its daran e r in n e r t, d a s s R e in d e ll b e i B e n u tz u n g e in e s n ic h t a u s dem J a h r e 1 5 2 7 , so n d ern a u s d em J a h r e 1 5 2 1 sta m m e n d en un d von M ela n ch th o n h errü h ren d en B r ie fe s , d u rch V e rk en n u n g d e s r ic h tig e n D a tu m s s ic h ein w ic h tig e s z e itg e ­ n ö s sisc h e s D o c u m e n t a u s den k r itisc h e n T a g en der inneren E n tw ic k e lu n g L in ck ’s e n tg e h e n l i e s s , von A n d erem zu sch w e ig e n , w a s je d e r tie fe r I n te r e s s ir t e in K a w e ra u ’s sa ch lic h e in d rin g en d em R e c e n s io n s - A r t ik e l (T h e o lo g isc h e L ite r a tu r z e itu n g 1 8 9 3 , N r . 7) n a c h le sen m a g . E. Bendixen.

Thimm, V e r e in s g e istlic h e r B . , U e t ersieht über die Arbeit der inneren Mission u n d v e rw a n d te B e s tr e b u n g e n d er c h r is t lic h e n L ie b e sth ä tig k e it in d er P ro v in z P o m m e r n , n e b s t d e n S t a t u te n u n d

(4)

469 470

A u fn a h m e b e d in g u n g e n in d i e , w e ite re n K r e ise n d ie n e n d en A n s ta lte n . S t e t tin 1 8 9 1 , B u r m e iste r (1 2 7 S . g r . 8 ). 1. 6 0 .

D a s B u c h l e i s t e t g e n a u , w a s d er T it e l b e s a g t u n d i s t e in e u n g em ein fle is s ig e u n d in s tr u k tiv e A r b e it. Z u n ä c h st so ll d ie S c h r ift ü b er den S t a n d d er A r b e ite n d er in n er e n M issio n e tc . o r ien tiren u n d d a n n A n ­ r e g u n g d a z u b ie t e n , d a s s n o c h m a n ch e L ü ck en in d em g r o sse n L ie b e s- n e t z e , w e lc h e s d ie K irch e ü b er d ie g a n z e P ro v in z a u ssp a n n t, a u s g e fü llt w e rd en . E s i s t e r s ta u n lic h , w e lch e F ü lle vo n A r b e ite n u n d A n s ta lte n in P o m m ern d em H E r rn d ien en . D e r Y erf. fü h r t in der U e b e r s ic h t ü b er d ie se A r b e ite n fo lg e n d e s a u s : 1. D i e A r b e i t s k r ä f t e . (G rö ssere Y e r e in e , B rü d e rb ä u ser u n d D ia k o n is s e n a n s ta lte n , K le in k in d e r le h r er in n en , Sem in are.) 2 . D i e A r b e i t . (D ie H ü lfe in g e is t lic h e n N o th s tä n d e n - d ie H ü lfe in s it tlic h e n N o th s tä n d e n , in ä u sse r lic h e n N ö th e n .) U n te r je d e r d ie ser E u b r ik e n w e rd en d ie h ierh er p a sse n d en V erein e u n d A n ­ s ta lte n g e n a n n t. W ir zw eifeln n ic h t, d a s s so v ie ls e it ig e A r b e it S e g e n s tift e n w ird . S e h r in t e r e s s a n t u n d in s tr u k tiv i s t a u ch d ie M itth e ilu n g d e r S t a tu te n u n d A u fn a h m e b e d in g u n g e n d er e in z e ln e n Y e re in e u n d A n ­ s t a lt e n . W o m a n ä h n lic h e A r b e ite n u n te rn eh m e n w i l l , w ir d m a n g ern

n a c h d ie s e n g u te n V orb ild ern g r eife n . D.

Lieder, Einfache, k o m p o n irt von F r ie d r ic h U lr ic h un d F e r d in a n d K ilia n . F ü r d ie F a m ilie n g lie d e r u n d F re u n d e g e s a m m e lt von A . U l r i c h . 2. verm . A u fl. C ö th e n , A n h ., S c h r ifte n n ie d e r la g e d e s V e re in sh a u se s (2 4 S. 4). 1. 5 0 .

V o r ste h e n d e s H e f t e n th ä lt 15 L ie d e r , d eren T e x te m e is t von be­

k a n n te n D ic h t e r n , w ie G e r o k , H o ffm a n n von F a l le r s le b e n , G eib el u . a.

h errü h ren . I h r I n h a lt b e w e g t s ic h z w isc h e n ein fa ch em u n d r e lig iö se m V o lk s lie d u n d i s t im A llg e m e in e n a n m u th e n d . W a s d ie M elo d ieen b e­

tr ifft, so v e rr a th en s ie zw a r A n le h n u n g a n b e k a n n te T o n m e is te r , a b er d ie A u sfü h r u n g i s t d och w ie d e r s e lb s t ä n d ig g e n u g u n d z u g le ic h in so g lü c k lic h e r E in fa c h h e it g e h a lt e n , d a s s m a n s ie g e r n e h ö r t u n d le ic h t b e h ä lt. D e r G e is t der M elo d ie i s t d em d es T e x te s a n g e p a s st. E n d lic h i s t d ie K la v ie r b e g le itu n g a u ch fü r den g e w ö h n lic h e n S p ie le r zu b e ­ w ä ltig e n . Im G an zen i s t d a s H e ft ein e e in fa c h e , ab er lie b e G abe fü r d e n T is c h d e s m u sik a lisc h e n d e u tsc h e n H a u s e s zu n en n en . R. S.

Der Bericht über die „Neueste Theologische Literatur“ fällt wegen Behinderung des betr. Korrespondenten diesmal aus;

er wird mit nächstem nachgetragen werden.

Leipzig, d en 2 . O k t. 1 8 9 3 .

R e d a k tio n d e s Th. Lit. Blattes.

Zeitschriften.

Der Beweis des Glaubens. N . F . 1 4 . B d ., S e p tem b e r: W . B u f f , E n t­

sa g u n g . E in t h e t is c h e r V e rsu c h in b rieflich en B e tr a c h tu n g e n ü b er d a s 1. B u c h M ose. 0 . Z ö e k l e r , D e r D ia lo g im D ie n s te der A p o lo ­ g e tik . I II. D e r s . , D e r e c h te u n d d er g e fä ls c h te P e tr u s .

„Halte was Du hast“. Z e itsc h r if t fü r P a s to r a l-T h e o lo g ie . 17. J a h r g ., 1. H e ft: H . A K ö s t l i n , D ie W a n d lu n g e n im B e g r iff d er S e e lso r g e . A . S p l i t t s e r b e r , D ie M ita r b e it d er K irch e b e i der L ö su n g d er so cia len F r a g e . H M a l o , D e r R e lig io n s u n te r r ic h t der D is s id e n te n ­ k in d e r n a c h d em V o r sc h lä g e d e s A b g . S tö ck er vo m p ä d a g o g isc h e n S ta n d p u n k te a u s b e le u c h te t.

Ev. K ir c h e n -Z e itu n g . N r . 3 4 : G . S c h u l z e - B e r l i n , D ie B e d e u tu n g d es a p o sto lisc h e n G la u b e n sb ek en n tn isse s fü r d ie K irch e.

Allgem. Missions-Zeitschrift. S e p te m b e r : G . S t o s c h , D a s e n g lis c h e S c h u lw ese n in In d ien . J u l. R i c h t e r , D ie s c h o ttis c h e F r e ik ir c h e — e in e M issio n sk irch e. E . W a l l r o t h , W a s h a t d ie g e g e n w ä r tig e M issio n fü r d ie S p r a c h w isse n sc h a ft g e le is t e t ( S c h l ) . W a r n e c k , M issio n sr u n d sc h a u . Beiblatt N r. 5 : 0 . F l e x : E in e h in te r in d is c h e P la u d e r e i. H . G. S c h n e i d e r : D ie B u s c h n e g e r S u rin a m s.

P a s t o r a l b l ä t t e r fü r H o m ile t ik , K a te c h e tik u n d S e e lso r g e . 3 6 . J a h r g ., 1 . H e f t: R . A l b e r t , B ild e r , G le ic h n is s e , A lle g o r ie n in d e r P r e d ig t.

E in e S tu d ie au s d em G e b ie te d er H o m ile tik . D a n e e l , A u s d er n e u e r en h o m ile tis c h e n L ite r a tu r . E . Q u a n d t , D a s R e fo r m a tio n sfe st ein F e s t d«r E rin n e r u n g an ein en g r o sse n M an n in g r ö ss e r Z eit.

P r e d ig t ü b er E v. M a tth . 1 1 , 1 2 — 15. H . M a u r e r , P r e d ig t ü b er P h il.

3 , 17— 2 0 beim J a h r e sf e s t d e s W e std e u ts c h e n J ü n g lin g s b u n d e s. J a s ­ p i s , I c h w ill d ie s H a u s v o ll H e r r lic h k e it m a ch en . R e d e ü b er H a g . 2 , 8 — 11 b ei der E in w e ih u n g ein er r e sta u r ir te n K ir c h e in S t. in P o m m ern (im au sfü h rl. E n tw ü r fe m itg e th e ilt). K . S c h a u b a c h , S ä e t e u c h G e r e c h tig k e it u n d e r n te t L iebe. L eich en re d e ü b er H o s. 10, 12.

P . K a i s e r , P r e d ig t am T o d te n fe s t ü b er 1 M os. 4 9 , 2 8 — 5 0 , 1 u. O ffenb.

J o h . 7, 13 — 17. G. Chr. D i e f f e n b a c h , P r e d ig t e n ü b er d en B r ie f S t . P a u li an d ie R ö m e r (in E n tw ü rfen ).

Revue critique. 27 em e a n n e e , N r . 37 — 3 8 : K a r a g s o n y i , la b u lle d e S y lv e s tr e I I . B e r l u c - P r e u s s i s , le p r o te s ta n tism e ä F o r c a l- q u ieu r.

Stimmen aus Maria - Laach. K a th . B lä tte r . 4 5 . J a h r g ., 8 . H e ft : T h . G r a n d e r a t h , A lb r e c h t R it s c h l’s L eh re ü b er d ie G o tt h e it C h r isti I.

W . K r e i t e n , P a s c a l's le t z t e J a h r e II.

Neue kirchl. Zeitschrift. 4. J a h r g ., 9. H e f t : L u t h e r , U eb er d a s V e r ­ h ä ltn is s z w isc h e n R e c h tfe r tig u n g u n d H e ilig u n g n a c h R its c h l.

W o h l e n b e r g , W illk o m m e n e Z u g e stä n d n isse . E in ig e B em er k u n g e n

z u R . S te c k s „ G a la te r b r ie f“ . E . J u s t , D ie G o tte s le h r e d er S it t ä n t a u n d ih r e B e r ü c k s ic h tig u n g in d er m issio n a r isc h e n P r e d ig t.

Schulprogramme.

1 8 9 3 .

Koblenz (F r ie d r .-W ilh . G y m n .), F r a n z B e c k e r , D ie s ittlic h e n G ru n d ­ a n sc h a u u n g en S e n e c a ’s. E in B e i tr a g zu r W ü r d ig u n g der s to is c h e n E th ik (21 S. 4 ).

Köln ( O .- R e a l s c h .) , R ie h . L ü n g e n , U e b e r d ie B e h a n d lu n g d er n eu eren K ir c h e n g e sc h ic h te an d en h ö h eren L e h r a n sta lte n n a c h M a ss g a b e des.

L eh rp la n e s fü r d ie e v a n g e lis c h e R e lig io n s le h r e vom 6 . J a n . 1 8 9 2 (1 4 S . 4).

Antiquarische Kataloge.

B. Liebisch in Leipzig, N r . 7 9 : S y s te m a tis c h e T h e o lo g ie ; N r . 4 6 5 8 — 7 4 2 7 .

Verschiedenes. D ie L ite r a tu r der K o m m en ta re zum N . T e s t, e m p f ä n g t e in e B e r e ic h e ru n g d u rch 2 n eu e r sc h ie n e n e W e rk e a u s dem V e rla g e v on F . A . P e r th e s in G o th a . B e i d e m se lb e n v e r lä s s t so eb en d ie P r e s s e

„ D e r B r i e f d e s A p o s t e l s P a u l u s a n d i e P h i l i p p e r “ , e r lä u te r t von A . K l ö p p e r , D . u. P ro f. d er T h eo l. an d er U n iv . K ö n ig sb e r g i. P r . ( 4 . 5 0 ) . V on d e m se lb e n V erf. h a b e n w ir b e r e its K o m m en ta re zu m 2. K o rin terb rief, zum B r ie f an d ie K o lo sser, zum 2. T h e ssa lo n ic h e r b r ie f u n d d em an d ie E p h e s e r , er h a t sich a u sserd em du rch sein e „ P a u lin i­

sc h e n S tu d ie n “ b e k a n n t g e m a c h t. In g le ic h e m V e rla g e e r s c h e in t d ie z w e ite F o lg e d e s k u rz g e fa sste n K o m m en ta r s von S. G ö b e l , K o n s.-R . in M ü n ste r i. W . „ N e u te s ta m e n tlic h e S ch r iften , g r ie c h isc h m it ku rzer E r­

k lä ru n g . 2. F o lg e , e n th a lte n d d ie B r i e f e d e s P e t r u s u n d d e s J o ­ h a n n e s “ ( 3 .2 0 .) — A u c h d a s G e b ie t der D o g m a tik e r h ä lt au s F . A . P e r th e s ’ V e rla g ein e n Z u w a ch s du rch „ R e l i g i o n u n d R e i c h G o t t e s “ . A b h a n d lu n g e n zu r D o g m a tik u n d E th ik von D . J . K ö s t l i n (3. 6 0 ). D e r V erf. s u c h t sein e A u fg a b e in d rei A b s c h n itt e n zu lö s e n : 1. D a s W e se n d er R e lig io n n a ch d em N . T .; 2. D e r U r sp r u n g der R e lig io n ; 3. D ie B e d e u tu n g d er b ib lisc h e n I d e e d e s G o tte sr e ic h e s a ls r e lig iö se r u n d e th is c h e r G ru n d id ee. — E n d lic h w e ise n w ir n och a u f d ie 2. A b th e ilu n g d er e v a n g e lisch en M issio n sle h r e von J . G. W a r n e c k , „ D i e O r g a n e d e r S e n d u n g “ (4 M k.), e b e n fa lls in P e r t h e s ’ V e r la g h in . — D e n k irch ­ lic h e n b eso n d ers p a sto r a le n K reisen w ird e s n ic h t u n w illk o m m en s e in , w en n w ir sch on j e t z t a u f d a s „ A d r e s s b u c h d e r e v a n g e l i s c h e n G e i s t l i c h e n D e u t s c h l a n d s . N a c h dem S ta n d vom 1. O k tob er 1 8 9 3 “ a u fm erk sa m m a ch en , w e lch es d e m n ä c h st b e i 0 . G rack lau er in L e ip z ig zu r A u sg a b e k o m m t. — Zu d em G e b ie te d er S e e lso r g e e rsc h ie n jü n g s t a u s d em V e r la g der J . P h . R a w ’sch en B u c h h a n d lu n g in N ü r n b e r g :

„ S c h m e r l , K . D i e s p e c i e l l e S e e l s o r g e in der lu t h e r isc h e n K irch e u n te r der O rth o d o x ie u n d dem P ie t is m u s (1 5 0 S. gr. 8 ). 2 M k .“ V on dem k i r c h l i c h e n H a n d l e x i k o n „ i n V e rb in d u n g m it ein er A n z a h l e v .-lu th er isch er T h e o lo g e n h e r a u sg eg e b e n . B e g r ü n d e t v on D r. p h . C arl M eu sel ( t S u p e r in te n d e n t in R o c h litz in S a c h s e n ), fo r tg e fü h r t von E r n s t H a a c k (P a sto r in S ch w erin in M eck len b u rg ) u n d B . L eh m a n n (P a sto r in S c h e d e w itz in S a c h s e n )“ i s t d ie 3 8 . L ie fe ru n g b ei J . N a u m a n n in L e ip z ig ersch ien en . S ie s e t z t d en A r tik e l „ m e r itu m “ fo r t u n d g e h t b is „ M o d ern es Z e itb e w u s sts e in “ . — K a r l N ie b u h r b e a b s ic h tig t d ie G e­

sc h ic h te d e s a lte n O r ie n t von e tw a 2 5 0 0 v. Chr. an b is zur E ro b eru n g B a b e ls du rch K y ro s h er a u szu g eb en . D e r e r ste B a n d i s t b e r e its e rsc h ie n e n u n te r d em T it e l: „ G e s c h i c h t e d e s h e b r ä i s c h e n Z e i t a l t e r s “ B d . I b is zum T od e J o su a s. B e r lin , G g .N a u c k (X I I, 3 7 8 S . g r .8 ) . 8 M k . — P rof. D r. A . G i n d e l e y , der b e k a n n te H is to r ik e r d e s 3 0 jä h rig e n K r ie g e s, h a t e in e f a s t v o lls tä n d ig a u s g e a r b e ite te „ G e s c h i c h t e d e r G e g e n ­ r e f o r m a t i o n i n B ö h m e n “ h in te r la ss e n . L a n d e ssc h u lin sp . D r . T h . T u p a tz h a t d ie H e r a u sg a b e d e r se lb e n un tern o m m en . D a s W e rk w ird d e m n ä c h st b ei D u n ck er & H u m b lo tin L e ip z ig e r s c h e in e n (ca .3 2 B o g . R o y a l-8 °).

— I m V e r la g e von A lfr. H . F r ie d & Co. zu B e r lin e r s c h e in t z. Z. „ D e r R o m a n e i n e s g e b o r e n e n V e r b r e c h e r s “ von A . G. B ia n c h i. D e r ­ s e lb e i s t zu w is se n s c h a ftlic h e n Z w ecken h e r a u sg e g e b e n u n d m it ein e r p s y c h ia tr is c h e n E in le itu n g v on P rof. S ilv io V e n tu r in i, D ir ek to r d er P r o v in z ia l-lr r e n a n sta lt in C atanzaro v erse h e n . D ie a u to risir te d e u tsc h e U e b e r s e tz u n g a u s dem I ta lie n , h a t D r . F rd r. R a m h o r s t in B er lin b e so r g t. — D e r p r e u ssisc h e K u ltu s m in iste r h a t m it d er R e d a k tio n der in M ü n ch en e rsc h ein en d en H o c h s c h u l n a c h r i c h t e n d ie V erein b a ru n g g e tr o ffe n , d a ss sie d ie V o r le su n g sv e r z e ic h n isse der sä m m tlic h e n P r e u s sis c h e n U n i­

v e r sitä te n , e in s c h lie s s lic h der k ö n ig lic h e n A k a d e m ie zu M ü n s te r u n d d es L y ce u m H o sia n u m zu B r a u n sb e r g r e c h tz e itig v e r ö ffe n tlic h t, in 8 0 0 0 b is 9U00 E x em p la r e n u n e n tg e ltlic h u n d d u rch d en B u c h h a n d e l zu m m ö g lic h s t b illig e n P r e is e von 5 0 P f. v e rb re iten . — D ie von dem V e re in von L eh rern an te c h n isc h e n U n te r r ic h ts a n s ta lte n B a y e r n s h e r a u sg eg e b e n e n „ B l ä t t e r f ü r d a s b a y e r i s c h e R e a l s c h u l w e s e n “ w e rd en von j e t z t ab u n te r d em T ite l „ B a y r isc h e Z e itsc h r ift fü r R e a lsc h u lw e s e n “ in K o m m issio n d er R ie g e r ’sch en B u c h h a n d lu n g zu A u g s b u r g ersc h e in e n . D ie R e d a k tio n fü h r t P rof. D r . W . V o g t in A u g sb u r g .

Personalien.

D r . K ö r b e r , G y m n a sia lp ro fesso r u n d R e lig io n s le h r e r am a lte n G y m ­ n a siu m in B a m b e r g , w urde zum a u sse r o r d e n tlic h e n P r o fe sso r fü r K ir c h e n ­ g e s c h ic h t e un d K ir c h e n r ec h t (a n S t e lle d e s D o m p r o b ste s D r . L in g g ) er“

n a n n t.

Verantwortl. Redakteur: Dr. C. £ . Luthardt, — Verlag von Dörffling & Franke, — Druck von Ackermann & Glaser, sämmtlich in Leipzigs

Cytaty

Powiązane dokumenty

mächtige Gott auch die Macht und den W illen hat, in freier Liebe zu den Menschen sich selbst zu beschränken, um auf sie als auf geistig freie Wesen nicht

licher Rath und Botschafter zugleich Kirchenfürst (Bischof von Triest und Siena 1450, später Kardinal in Rom und offizieller Sprecher für Kaiser wie Papst); von

storbene Verf. das sehr nützliche Unternehmen, zunächst am Texte der kleinen Propheten das Verhältniss der äthiopischen Bibelübersetzung zur griechischen Bibel und

die Existenz des mosaischen Gesetzes in der Richterzeit nicht bloss aus dem Efod Gideons und aus dem Ausdrucke „ganz Israel verhurte sich damit daselbst“ (S. 9

Und das genealogische Geschiedensein nach Stämmen und Familien könne der Annahme einer ursprünglichen Vielheit von Sprachen und Rassen nicht zur Stützjk dienen, weil,

während sich in den 95 des Kolosserbriefs 37 finden, und dass, wenn beide Briefe durch denselben Tychikus nach Asien überbracht und also zu gleicher Zeit

Denn dass dieses nicht ursprünglich dort stand, entscheidet Fuchs gewiss mit Recht durch folgende W orte: „Wohl lässt sich für seine spätere Einschiebung, nicht

ergebnis der A rbeit, der R ealität der Auferstehung Jesu zustimmen und der D arstellung ihres Verlaufes und ihrer Folgen in den grossen Zügen folgen, aber man