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Beftimmt attetbingS: g ü t “U lk te , melcße e in e n Seit beS Streitgegen«

ftanbeS Betreffen, finb bie ®ebüßren nur nad) bent SBette btefeS Seiles gu Beredjnen. ©inb Bott einzelnen SBertteiien in berfelBen gn«

ftang für gleite 9lkte ©ebneren gu Berechnen, fo barf nicßt meßr erßoBeit werben, als wenn bie ©c&üßr oon bent ©efamtbetrag ber SBertteite gu berechnen Ware.

@S könnte fdjeinen, atS ob ßientadj bie ©egennteinung, bie übrigens aud) Dom 9 Í® .: g 9 8 .1927, 5 4 15 geteilt wirb („nacf) teil«

meifer SerufungSrücknaßme kommt für (eben Seif eine BefonberS gu berecßnenbe ®ebüßt in grage"), in ber Sat Berecßtigt wäre, fid) für ií;r Serfaßren auf § 14 gu berufen. Sem ift aber entgegengu«

Balten, baß § 14 oerfcßiebene eingelne, b. ß. gebü^renrecE)tliä)e feI6«

ftänbige 9tkte Betrifft, Bei benen bie ©ebüßren, wenn bie 9lkte nur einen Seil beS ©treitgegenftanbeS Betreffen, nur nad) bem ÜBert biefeS SeiíS gu berechnen finb, in berfetben gnftang aber m it ber

©ocfiftgrenge einer ®ebüßt beS ®e[amtbetrageS ber SSertteiie. § 30 jeßod) beßanbett rtid^t einen 9tkt, fonbern bie ©rmäßigung einer

©ebüßr, bie nad) einem Beftimmten 9Ikt Bereits entftanben ift. Unter Stkt t. ©. beS § 14 ift feber oom ®S®. m it einer f e t B f t ä n b i g e n

©ebüßr Belegte Sorgang gu oerfteßen (g o n a S, 9lnm. 1 gu § 14).

SOtit bem StuSbruck „9 tk t" werben affo ßier bie in ben §§ 20 ff.

@S®. aufgefüßrten, als ©ranbtage für bie ©ebüßrenerßebung bie«

nenben ¡gaußtabfcßnitte beS SßrogeßberfaßrenS bgw. bie innerßatb biefer Soogeßabfcßnitte als ein ©angeS gufammengefaßten SätigkeitS*

grußben begeicßnet ( g r i e b t a e n b e r , 9lnm. 119 gu §§ 9— 15 S© S©.). § 30 ftelít aber, Wie mtSgefüßrt, keine feibftänbige ®e«

büßt auf, fonbern rebugiert nur eine fü r einen fcßon abgefcßtoffenen 9tkt Bereits entftanbene ©ebüßr. ©cßon mtd) bem alten ®S@- (oom 18. g u n i 1878) war bie .gmwcknaljme nidjt ein 9lkt i. €>. beS ba«

maligen § 12 (gleicß bem heutigen § 14), bie fRücknaßmegebitßr ba«

Ber aucB k e i n e 9IktSgebüßr, fonbern eine im ©egenfaß bagu fteBenbe Befonbere eigenartige ©ebüßr, bie burd) bie Sorfrffr. beS § 12 9IBf. 2 nicßt Betroffen würbe ( S t i t t m a n n , S@S®. 1914, 9tnm. 6 u. 8 p § 46). ©benfomenig ift and) ßente bie Süicknaßme als Stkt i <3. beS § Í4 ©S®. angnfeßen. Semnacß Bebarf eS fü r bie Se«

recßnung ber Soogeßgebüßt Bet teitweifer Öiücknaßme ber ^Berufung Weber eines ¿urückgreifenS auf § 14 nod) ift fü r eine ¡getan*

gießung biefer SSorfc£)E. überBauBt 9iaum. § 30 Wirb OietmeBr oon

§ 14 nicBt umfaßt unb ftettt fid) gieicBfam als eine ©onberbeft. bar.

8tnbererfeitS feBít eS aud) fü r ben Bon ber ©rinnetungS«

füBrerin OorgefcBIagenen SBeg an einer gefe|íid)en ©runbtage: fie w ifl näiulid) oon ber D o l l e n „fRücknaßmegebüßt" auSgeßen, biefe aber in igöße beS aufrecßterßaltenert Seils níd)t gut 9tnred)nung bringen, unb lebigtid) bie Siffereng beibet Diücknaßmegebüßren als benjenigen Settag errecßuen, ber bie für ben guritckgenommenen

© treitteil nad) § 30 gu entricßtenbe ©ebüßr Bilbet.

93ietmeßr ergibt fid) bie Ermäßigung auS folgenber Serecßnung:

S ie urfßrüngticße ißrogeßgebüßr bleibt in igöße beS Seils, ber ber ißroäefigebüBr fü r ben in S tre it DerBlieBenen Seit beS 9lnfßrud)S entfBricBt, befielen. S er Sifferengbetrag gwifcßen biefem Seit unb ber Botten ®ebüBr ermäßigt fid) nad) bem fDiaßftab beS § 30, b. ß.

auf bie igätfte beS ©aßeS beS § 8, ober, fü r bie S er^nft., auf Vs bes erBöBten ©a|eS aus § 28 © $© . SOiit anberen SBorten: ® e r

© r n t ä ß i g u n g beS § 3 0 ©S¡ ®. i f t Bei t e i t w e i f e r S3e*

r u f u n g S r ü d t n a B m e b e r ben e r m ä ß i g t e n S t r e i t w e r t « t e i l b e t r e f f e n b e © e b t t B r e n a n t e . i t j u g r u n b e j u l e g e n .

Sanad) ergibt fid) Bei ben obengenannten SBeifüielen fotgenbe

©ebüBrenberecBmtng: 3000 9 1 M : fRücknaBme 1000 3 U t ; ftatt ber Botten ©ebüßr Oon 90 3 1 M = 75 H t M ; bie SifferenjgebüBr Oon 15 3 U I auf Vs ermäßigt = 5 S t M ; tu gaBtenbe ijirojeßgebüBr atfo 80 ¡R M .

10 000 3 i M : 3tücknal)me 1000 M i ; ftatt ber Botten ©ebüßr bon 195 Beträgt biefe 180 3 t M -J- i/s ber Sifferenj Oon 15 3 t M

= 5 9 t M , jufammen atfo 185 3 1 M .

150 3 t M : fRücknaBme 25 ¡R M -, bie Botte ©ebüßr beträgt 9 9 t M ; enbgüttige ©eftattung ber Vorgänge ift maßgeBenb, nii^t bie 9trt ißrer ©ntwicketung. § 1 4 enthält überbieS ein a l l g e m e i n e s i ß r i n ^ i B (unb jugteicB eine einfacße S3ered)mmgSart) für ade fjätte, in benen Berfcßiebene Seite beS_ ©treitgegenftanbeS Oon Totgängen Betroffen werben, fü r weidje biefetbe ©ebüßrenart gilt. ©S ift nidjt einäufeßen, warum biefe Skirfcßr. für ben Btofetifd) widjtigften goß einer teitweifen ©rmäßigung ber fßroseßgebüßr nidjt gelten unb warum ßier eine SBerecßnung ißtaß greifen fottte, bie Oielteidjt de lege ferenda erwägenswert, aber unferem ©efeße fonft unbekannt ift. S ie rein begrifflidjen SluSfüßrungen ber obigen ©ittfd). über baS SBefen ber „©rmäßigung" finb um fo weniger überjeugenb, als aud) nacß ber SeredjnungSWeife beS S)@., wie biefeS einräumt, in mandjen gälten bie © e f a m t gebüßt keine Sltinberung erfäßrt.

©rmäßigt wirb übrigens nacß §§ 29, 30 ©ffi®. nur berjenige S e i t ber Ulrojeßgebüßr, ber ficß auf ben Oon ber ßiKücknaßme Betroffe*

neu ©treitgegenftanb Beließt; oon einer ©rmäßigung ber g a n g e n ffSrogeßgeBüßr ift m it Begug auf eine Seitrücknaßme im ©efeß keine fRebe; eS ift atfo aud) im iginblick auf uttferen ga lt burcßauS nicßt finnwibrig, Wenn § 1 4 9tBf. 2 Sßorforge trifft, baß bie © e f a m t * gebiii)i: keine ( S t f j ö f j u n g erfäbrt.

D r . ^ r i e b t a e n b e r , Sl^üncben.

ßnrißifcße © o tß e n f^ .

©rmäßigung tr itt nidjt ein, ba tr o | ber ©rmäßigung oes f^rudjö ber ©treitmert in berfeiben ©iebüijrenftufe üecbietbt.

Siefer SSeg fiiß rt atfo, fofern niißt, wie getabe im ff? ejn, gatte, wegen berfeiben ©ebüßrenftufe eine ©rmäßigung nIT I üItg*

treten kann, ftetS gu einer § e r a b m i n b e r u n g ber urfB _ ließen Botten ©ebüßr unb fdfiießt bie ©efaßr einer Ü 6 e t fdjre

oßne weiteres aus. „ a j( ,

g m Dort, gatte ift bie ©ebüßr bon urfBriingiid) i t ö P ott in §ößc Don 127,50 9 U I (entfBrecßcnb einem Streitwert , 5445 3 t M ) Befteßen geblieben. S ie Siffereng Don 18 ef ntSvj(fl<

ficß auf 1/3 = 6 S L M , fo baß bie Don ber Sekt, gu entridjtenbe 4-

geßgeBüßr nur 133,50 URM beträgt. . v

(ffi®., 20. SiD@en., SBefdßt. b. 30. 9tob. 1931, 20 W a 367/31-1 SOtitgeteitt Don S®3i. © a e b e k e ,

*

fRiirnberg. d,

30

.

§ 2 9 9tBf. 2 © t ® . SBei Si t agegur üdnaßmc Do r an Sgeg an ge nem SffiaßnDerfaßren u m f a ß t bi e ®rI1l , A t gu ng ber ©e b ü ßr gern. § 29 9tBf. 2 ® .t© . bie SK«5nl e” heit ni cßt mi t . S i e SKaßngebüßt f t e t t t itad) ber ßerrfdjcn . SReinung eine f e i b f t ä n b i g e © e b ü ß r b a r , bi e m i t bem beS g a ß t u n g S B e f e ß t S e n b g ü t t i g en t f t an be n if t (ogt- ,qQj S r e S I a n : 3® . 1930, 5 7 021 u n b 0 £ ® . g r a n t f u r t : 3 ® - 111120 m it ben 9lnm . g o n a S f . f )

(D£®. 9£ürn6erg, »efdßt. b. 23. gan. 1932, BR 9tr. 64/32-) 9Ritgeteilt Don ®eß. gflt. Dr. ©. S o r m i ß e r I, 9türnbeiB' Stettin.

31 „ 88 ® S ® . ; §§ 1654, 1660, 1416 99©33. 3 n SRedjtSftreit gmifdjen SSater unb Síinb ß a f t e t ber S ä t e1 \ bie ©er i c ß t St o f t en ni cßt , Wenn baS S i n b r e c ß t S t r ä f t ' ö » S o f t e n t r a g u n g D e r u r t e i t t ift. . i

St. ift aus § 88 © S®. i. 33erB. m. § 1654 93©33. u in i'Ä bie genommen worben. 92ad) § 1654 93095. ßat ber 95ater Berfoml ”' j crIt Soften eines fü r baS Sinb gefüßrten 9ted)tsftreits gu tragen»- 1 fie nidjt bem freien 93ermögen gur Saft falten. SSorauSgefeßt tft 0^ , immer, baß überßauBt ein feiner fttußnießung untertiegenbeS deI mögen Dorßanben ift. DB bieS ßier ber g a lt ift, Bebarf aber geftfteliung; beim eS ßanbett fid) ßier um einen SRe^tSjtreit

t0>‘

freie?

o|ten uw» 1 Aflf<

ißermögen ber ffinber gur Saft. S am it entfällt bie ¿eoföntii)5 v bem SSater unb ben Sütbern, in Wetdfem ben teßteren bureß ^ beS 1. gibSen. bie Soften beS fRecßtSftreitg enbgüttig unb rf /üetr kräftig auferlegt finb. SRacß §§ 1654, 1660, 1416 9tbf. 1 93©®- }“ ¡6it baßer tm 93erßättniffe gwifeßen ben Parteien bie Soften bem tung beS St. aus § 1654 93©S8.

(DS®. S tettin, 93efd)í. D. 22. ®eg. 1931, 5 W 53/31.) SDHtgeteiit Don OS©SR. g ifd ) e r ,

b) Strafjadjett.

¡öraunftßiueiö. I . SWotbcrorbnmtgoredjt. * 2

3 2 . S o f t e n t r a g u n g Bei © i n f t e t t u n g beS i(5riD a DerfaßrenS gemäß S i t . V I S a ß - I § 7 ber 3. 9t o t93D.

6. O f t . 1931-f)») ^

Sem 93efcßulbigten war in einem ßürgertidjen fRccßtSftrmt' er als St. gegen ben Sßribäl. als Sekt, füßrte, ein ißm oom t maligen 93ekl. gugefeßoßener ©ib aufertegt. S er S8efc^ulbtßle ben ©ib geleiftet. g it bem ©ibeStciftungStermin ßat er 5U m S|3rioSt. gefagt: „S ie Baben gelogen, Sie ßaben keine ütrßtüüS üor m ir."

3 u 30. Surd) biefe ©ntfd). ift bie ©ntfeß. DS®.

g9B. 1930, 3348 wtberlegt.

3u 32. 1. SaS 91®. ßatte ben 93ekt. fteigcfßvodjen, ba^ ^ auf Ser. beS St. eingeftettt unb bie geridjtticßen 9tuStageK u? ^ 9tuSlagen beS Sekt, bem St. aufertegt. Stuf Sefcßm. beS st ’ baS DS®. ben lanbgericßtticßen SefdRuß baßin aBgeänbeti» ^ bie BiSßer entftanbenen geridßtticßen 9luSlagen St- unö -.gne?

Sekt, je gur §ätfte aufertegt Werben, jebe fßartei ißte .1 " f t.

9tuStagen trägt. S ie Soften ber Sefd)W. finb je gur v “ 1' unb Sekt, aufertegt.

2 . Sei alter grunbfäßtießen 9t6teßnung ber S1*1! " yott- BefugniS in Sßrioatktagefacßen muß gugegeben werben, Bflp D sggkt- Satbeftanb bie ©inftettung reeßtfertigen würbe, wenn oor gjl nicßt ben Sdjuß beS § 193 @t®S. in StnfBrucß neßme« f ' Uit*

bieS nidßt ber g a lt, fo liegen in ber Sat geringe gotgen “ fLeW Bebeutenbe Scßutb Oor; ift bieS aber ber g a lt — wie a jt ä W 'i aber ßier nicßt gu unterfueßen ift — , fo ßat ber Sekt, nicßt 0 . e( t t fonbern überßaußt keine ©cßutb; bann k a n n n i c ßt e t n g ' ^ e t w e r b e n ; bann m u ß g r e i f B o e c ß n n g erfolgen. SaS Un- es „ fü r gweifetßaft, ob bem Sefdjutbigten ber ©cßuß beS s l yö

!) SBgt. aSanDBS®.: 33B. 1932, 5 1 8 1.

9fa$ tfp ’reí$uitg 677 1932 ¡gcft 2]

t0 , ^Begen biefer tu fe ru n g ift ¡prioatklage erhoben. © arin ifi ge»

tonn “ er ßobe oor ber ©ibegleiftung SSoríjalt madjen le r n t ' íe* ieboef) bom Befdjulbigten m it ben wiebergegebenen, cv ; ^amit öerteibigt, bafs er gur ¿$aí>rneí)mung berechtigter boher^ en. Oe^nbeít habe: ber SßribÄl. íjabe ihm SBorfjalt gemacht,

OUrdh fpt í>Y* wtif STJrtr’fif** -ir» í??w O/tlTTt/* VtlOlT íflTt 0¡hp&

tjat' {^M o d je n e n SBorten unterbrochen joorben. S er Befdjulbigte ' ite ‘ u ...’_ * _ _ J _ J _ #

ti*?s ^ er «m it Stedjt" trt Erregung geraten, toeil ií)Tt ber ®e»

ej? * fB°rfi|enbe frijón Borger auf bie fo lg e n eineg etwaigen ffalfdj»

ift .^wgelbiefen ßabe. 3n ber l&auptoerßanbiung ßat ber Be»

g; “ ’ Bte angegeben, ber SprioSI. tjafee gu ißm gefagt: „SBeitn w.ji icgroören, leiften ©ie einen Sfteineib", barauf ßabe er er»

bes S : " ® 'e ßb&en gelogen." ©ie Beugen ßaben bie Behauptung m. Befdjulbtgten über bie Äußerung beg ¡prioSÍ. nidjt beftätigt.

itni: e^r liegt nadj ben Bekunbungen ber Beugen bie SInnaßme bnnf' ber ¡prioSl. einen fadjticßeu SSorijalt madjen wollte unb w 33efc£)ulbtgten m it ben fdjroff unb erregt ßeroorgeftoßenett, so, Anklage gefteliten SBorten unterbrochen würbe. ©anadj ift j^ W ^ o f t , ob bag freifpredjenbe U rt. beg 21®. ber ©adjlage ge»

. £>ag m . ift auf bie Ser. beg ¡P riü tl. m it ber ©adje befaßt ej„ °en unb hat bureß BefdjI. bag Berfaßren m it ber Begrünbung

¡.‘ngeltellt, baß bie ©cßulb beg ©äterg, Wenn fie überhaupt Oor»

(ts8e, nur gering fei unb bie fo lg e n ber ®at unbebcutenb feien, a , -bat bie bisher entflanbenen Slustagcn be§ ©eridjtg unb bie bem erl * bjgten erwaeßfenen notwenbigen Sluglageu bem ¡PvioS't. auf»

legt, inbem eg biefe Slnorbnung nach bem Slkteninßalt fü r an»

N e ffe n erachtet.

opt» * 8en biefen Befdjl. ßat ber SprtbSSl. fofortige Befcßw. ein»

. gt- ®r beantragt, ben angefodjt. 58efcf)l. aufgußeben, minbeftend tein kQßin abguanbern, baß bie Sluglagen unter ben ¡Parteien Oer»

K .j gerben. © t beftreitet, baß nach, her Sachlage bag Berfdjutben w . l erg gering unb bie fo lg e n ber ©at unbebcutenb feien. E r iiFh. t * M n ©tanbpunkt, baß nadj ber 9totB 0. bag Verfahren h. gSQupt nur bann eingefteilt werben könne, wenn bie ©djulb 55... Jtogekt. feftfteße, unb baß bie ¡»otBD. bie Belüftung beg

wsu. m it fämttidjen Sluglagen nidjt gulaffe.

©iefe 9led)tganficht berußt auf bem SBortlaut ber SD-, wirb

^ _ ^ h e m Sinne nicht gerecht. ®ie SD. begmeefet, bie ©infparung

^*gute kommen könne unb ob bag freifpreeßenbe amtggerid|ttid|e . t. per ©acf,iage gerecht werbe"; eg fdjtießt fieß ber Sluffaffung üb Snftang, bie eingefteilt hat, an, baß, „ w e n n Scljulb to3 QuPt Oorliege, fie gering fe i"; eg muffe nidjt erft unterfudjt fatt ett, überhaupt ben Slngekl. eine ©djulb treffe, ©iefer Stuf»

J liung ftann beigepflidjtet werben. 9lad) bem einbeutigen unb g.aen SBortlaut beg § 7 ift u n b e b i n g t e S o r a u g f e ß u n g ber s n ^ u e l t u n g b i e g e f t f t e l l u n g e i n e t © c h u l b . „® ie befonberen r<)u§{e|ungen ber 9totS30. können nur oorliegen, wenn bie ©djulb*

L “ 8e (§ 263 © t^ D .), b. h- Me ©djulb im juriftifdj»tedjnifchen, gnji. uur im moralifdjen ©inn, gu befaßen ift ( § e l b : 3äS- 1931, : S ö w e § 153 Sir. 3). ©er Sichter muß baßer aueß gu ben

" ' “ gen beg aBaßrßeitgbeweifeg (§§ 186, 192 S t® S .) unb beräSaßr»

ben Utt9 berechtigter 3ntereffen (§ 193 ©t®58.) ©teilung neßmen;

n ,n er kann gu ber Übergeugung, baß „bie ©djulb beg ©äterg ban'11® un^ S °l 8en hei 4 a t unbebeutenb" feien, überhaupt erft ei«111 la n g e n , Wenn er guoor ben äußeren unb inneren ©atbeftanb 3gpr fatfbaren §anblung an f iä ] befaßt ßat" (¡fí®.: 3®3- 1932, g nj r' ®efcßl. o. 7. SoO. 1931). Siuf biefe außerorbentlicß wichtige auf mü ißreu redjtggrunbfäßlidjen Slugfüßrungeit fei befonberg m v^eihfam gemaeßt! „Siegt k e i n e ©djulb beg ©äterg bor, g. 23.

itt ,°her SBaßmeßmung berechtigter 3ntereffen, fteßt § 7 n i^ t 1932fia ge " ( f n ö r : 1931, 3534; ebenfo SS eh e r : 3SB.

,354. Sind) S ö l b e k e : SKSdjrSfrimißihdj. 1932, 19 fetjeint.

S rcJ,ei ne Slnfüßrung Oott Slrt. 70 Qiff. 245 [§ 465 a] beg ©ntw.

'-'®St®S8. geigt, ber gleichen Sluffaffung gu fein).

©»+r S r a u n f c ß w e i g begrünbet feine, oon ber oben angeführten 518c "öe^ Sf®. abweidjenbe, aber m it bem 58aßDbS®. (3 ® - 1932, bie re.^beieinftimmenbe SKeinung m it bem ©inn ber SiotSBD., bie ge '“ Utfßarung oon Sidfterkräften bureß ©ntlaftung ber ®eridjte fann co ’ hiefer B^eck würbe nießt in bem beabfidjtigten Um»

iefef3 tL' ^ — bie ©inftellung oon Sßrioatktagen wirb woßt, wie fieß erm” ■0tt ergeben ßat, überhaupt keinen Slbbau oon Sicßterkräften L nogl.icßen! — erreicht, Wenn bie ©cßulbfrage erft unterfueßt wer»

m l'u ü ffe . Sßnlicß ift ber ®ebankengang beg SapDbS®., wenn eg bare "® ’ e ®ntW- uaeß § 7 feßt nidjt bie geftftellung eineg ftraf»

? f a iiV ^ atbeftanbeg ooraug. ©inwanbfrei könnte im gegebenen ber sre ©djulb» unb S3eweig» (? ) grage nur bei ©ureßfüßrung Sol 'öer' 0eIßft derben. S ie grage, ob bie ©cßulb gering unb bie ben8l n ^et ®-at unbebeutenb ift, kann aber imaginär beurteilt Wer»

ber si7 1 6on ber Sßorftellung aug, bie Sefdjulbigten würben gemäß ift - i niilaße überfüßrt. ©aß bie 330. in foießer S eife auggutegen Sabr!1 ^ on baraug gu entnehmen, baß bie ©inftellung bor ©in»

ei üüug beg ®ebüßrenBorfdjuffeg erfolgen kann, foßin oßne irgenb»

loirh ftIäiung beg SacßOerßaltg (§ 83 Slbf. 3 ®SE®.)." Sludj ßier au ° n awä bem ©pargweck ber Mare äBortlaut interpretiert, aber unreept. l£g fefjlt bie Siottoenbigbeit eines 3 ui“ mmeni)augS;

Oon Diidjterkräften burdj ©ntlaftung ber ®eridjte. ©iefer Btmdt Würbe nidjt in bem beabfießtigten Umfange erreicht, wenn in ben oon § 7 betroffenen ißrioatklagefadjen erft unterfudjt werben müßte, ob überhaupt ben Slngekl. eine ©cßulb trifft._ SSielmeßr kann bag ©erießt infoweit bie in ber Sßribatklage aufgeftellten 33eßaup»

tungen atg rießtia unterftellen unb banadj ben ®rab ber ©djulb ab»

mef'fen. ©arum beftimmt bie 330. im § 7, baß bie ©inftellung beg S3erfaßreng „oon Erhebung bet Sßriüatklage an", alfo auf ©runb beg 33orbringeng beg ißrioSil., gefeßeßen kann, unb baß eg bagu Weber ber Suftimmung beg iß tio fl. noeß ber beg S3efcßutbtgten be»

barf (ogl. © ö r f f l e r : 33B. 1931, 2893).

9lacß Slbf. 2 beg angef. § 7 k a n n bag ®ericßt, wenn eg bag Verfaßten naeß Slbf. 1 einftellt, „bie in bem Verfaßten _ entftan»

benen Sluglagen fowie bie bem ißrioSl. unb bem Sefcßulbigten er»

wadjfenen notwenbigen Sluglagen angemeffen üerteilen ober bem Sefcßnlbigten gang auferlegen". Soiernadj fteßt eg im ©rmeffen beg

©erießtg, ob eg bie ¡Soften in biefet 9Beife Oerteilen w ill, ©g k a n n fidj and) an bie 33orfdjr. Oon § 471 Slbf. 3 ©tS|30. ßalten, wonach bie ©inftellung beg ¡ßrioatklageoerfaßreng bie ffolge ßat, baß bem iß riü M . bie Soften beg 33erfaßreng fowie bie bem 33efdjulbigten erwaeßfenen notwenbigen Sluglagen gur Saft fallen, ©ag ©eridjt ßat naeß pflidjtmäßigem ©rmeffen gu entfdjeiben, Welcße S lrt bet Stoftenauferlegung bet ©acßlage angemeffen ift (im ©rgebniffe gu»

ftimmenb © ö r f f l e r a. a. 0 .). ©inb in bem 33erfaßren Beugen Bernommeit Worben, fo ift bag Söeweigetgebnig bei ber 3 rago» °B bie ©cßulb beg Slngekl. nur gering ift unb nur unbebeutenbe golgen geßabt ßat unb ob banadj bag Verfaßten eingefteEt werben muß, fowie in Welcßer SBeife bie Söftenlaft geregelt Werben foE, gu berückfidjtigen.

®eßt man ßierüon aug, fo kommt man gu fotgenbem ©r»

gehniffe:

1. ©ag 33erfaßren ift einguftellen, benn bie unter Stnklage gefteliten 3Sorte finb in ber Erregung gefallen unb finb ßöcßfl waßrfdjeinlicß nur to n beit Sparteien, ißreit Slnmälten unb ben SRidjtern geßört worben, alfo außerhalb beg ®erxdjtggimmerg gar nießt bekannt geworben. ®ie fo lg e n können alfo nur barin be»

ftanben ßaben, baß fidj ber Sßribfl. geärgert ßat. ©ag ift eine un»

bebeutenbe golge ber $at. SBenn eine jßrogeßpartei bem ©egner Oorwirft, biefer behaupte etwag Unricßtigeg, unb wenn fie ißren benn btefeS — außerhalb jeber SRedjtgpftege liegenbe unb jeber guten 9iecßtgpflege entgegengefeßte — Biel würbe burdj eine Beantwortung ber ©cßulbfrage n i e ß t Bereitelt; fie feßt „Unter»

fudjung" — bureß Ermittlungen, Beweigerßebung, §auptoerßanb»

lung, Ber. ufw. — n i d j t ooraug. Sie ridjterlidje übergeugung Oon ©djulb unb 9?ichtfd)ulb kann fieß auf glaubwürbigeg Borbringen itt ber Brioatklage unb ißrex ©rwiberung, auf aEgemeine Sebeng»

erfaßrung, auf fdjriftlidjeg ©eftänbnig beg Befdjulbigteit ftüßen, im Dorl.

gaE beg Braunfcßweiger Urt., in Welchem Beugen bereitg in ber erften 3nftang bernommen waren, auf ben Snßalt ber Slkten ufw. (bgl.

© ö r f f l e r : 3 ® - 1932, 68: „ . . . Sadjentfdjeibung, bie auf ©runb beg prima-facie»BeWeifeg ergeßt unb in bie Erörterung ber ©djulb»

frage nießt weiter einbringt, atg gur ¡Prüfung ber Bagateltmäßig»

keit erforberlicß ift!" ) . Slber ein — itgenbwie gebilbeteg — U r t e i l über bie ©djulb ober SHdjtfcßutb, nidjt nur eine „imagi»

näre Beurteilung alg ob" muß ber Sücßter ßaben! ©ureß eine

©inftellung bar f ' ber S t n f p r u ä ß beg n i d j t f d j u l b t g e t t B e k l . a u f B r e i f p r e e ß u n g oon ber Sinklage einer ftrafbaren §anblung (bureß U rt. ober Bnrückweifnnggbefcßluß) nießt beeinträchtigt werben.

3. ©ag Dffenlaffen ber ©cßulbfrage bei ©inftellung füßrt, wie ber Befdjiuß geigt, aueß gu unmöglicher golge bei ber foften»

entfdj. ©djulblofigkeit muß gur Bnrückweifung ber fla g e ober gur ffreifpredjung unb bamit gur greiftetlung beg Bekl. oon allen

®often fußten (ogl. aueß SB e h e r : 320. 1932, 354). Stur ein int f t r a f r e c ß t l i d j e n ©inn ©cßulbiger barf m it Soften belaftet wer»

ben. ®ie 9iotB 0. ßat — bafür fprießt Weber SBortlaut noeß ©inn noeß Btoeck — ber ridjterticßen ¡Prüfung fießer nießt einen anberen

©djulbbegriff unterftetien wotten, Wie eg SB u n b e r e r : SB- 1932, 70 annimmt: „® ie B 0 . feßeint barauf abguftetlen, wag redjt unb billig wäre, wegßalb iß r B egriff „©cßulb" nidjt in ftrengem 3ledjtg»

finn gu beftimmen ift, oielmeßr aueß atg tnoraltfcßeg Unredjt auf»

gefaßt werben kann." SBäre bag rießtig, fo wäre eg ber Stnfang ootn ©nbe beg ©t r a f r e e ß t g . ©g ift jeßon meßr alg genug, baß ber ®efeßgeber bem ¡Ricßter in Sprioatklagefacßen bie unenblicß feßwierige geftfteEung eineg beftimmten ©rabeg ber ftrafrecßtlicheu

©cßulb aufertegt ßat (ogl. § e l b : QSB. 1932, 361 ff.)! © o l l W i r k l i c h b e r 9 i i c ß t e r g u m Dt i c ß t e r n i d j t ü b e r f t r a f b a r e

§ a n b l u n g e n , f o n b e r n ü b e r e t ß i f c ß e u n b m o r a l i f d j e

© a t b e l ' t ä n b e e i n g e f e ß t W e r b e n ? ©ag 0 S ® . Braunfdjweig ift ber Berfucßung bagu offenfidjtlicß unterlegen, Wenn eg gwar an ber ©djulb beg Bekl. gweifelt, itjrn aber oorßält, baß er bureß u n » r i d j t i g e g — alfo nießt gegen bag ©trafgefeg, aber gegen Slnftanb ober ©ittengefeß ober Drbitung oerftoßenbeg —- Berßaltett .Slnlaß gur ¡prioatklage gegeben ßat. ©iefeg „ B e r ß a 11 e n " fei feine

„ © c ß u l b " ( ! ) , bie „ebenfo feßwer wiegen fo ll wie ber Umftanb, baß ber ¡ßtiöiH- ■ ■ •"! © e S ß a l b legt eg bem In erfier 3nft?nä megen § 193 ©t©S3. feetgefpvoeßenen Bekl. einen STeii ber .Soften

SîeÆittyrecÎjuttg 678

SBorwurf in bie SBorte kleidet, bet ©egner lüge, fo muß e§ ipr allerdings gunt TBerfdjulben gereichen, baß fie einen unfadjiicEien unb übet bie ©rennen bet SBerteibigung pinauSgepenben SluSbrucfe gebraust pat, aber bie Scpulb erfdjeint gering in Anbetracht bet erregten Stimmung, in ber fid^ eine ißrogeßpartei befinbet, bie burdj ein ißrer Übergeugung nadf unberechtigtes SBeftreiten i£)re§ ÜiedjtS in ber SBerfotgung eines Slnfprucpä bepütbert toirb. ©inb piernah bie SßorauSfepungen bon § 7 SIbf. 1 a. a. 0 . gegeben, fo muß nad) ber SB0. das SBerfapren eingefteilt werben.

2. ©ie SSeWeiSaufnapme pat keinen SInpalt bafür ergeben, baß im EibeSleiftungStermin ber SßrioKI., als er bem Vefdjulbigten TBorpalt madjte, alfo bei SBaprnepmung f e i n e r berechtigten Sntereffen, eine SSeleibigung auSgefprodjen hätte. ®ie SBorte beS SBefdjulbigten, ber SßribKI. habe gelogen, kamen gang unerwartet, überrafdjenb. S3ei biefer ©achläge erfdjeint eS gmeifel^aft, ob bem SBefdjulbigten ber ©djug beS § 193 St@SB. gugute kommen könnte,

©er SSefcpuIbigte hat durch fein unrichtiges Verhalten ben Anlaß gur Erpebung ber Sßribatklage gegeben, ©arum ift eS angemeffen, baß er einen ©eil ber SBerfaprungSkoften trägt, ©eine ©cpuib wiegt etwa ebenfo fdjwer wie ber Umftanb, baß ber IßrioKl. bei b e r » f t ä n b i g e r Ü b e r l e g u n g hätte gu ber A n fid jt kommen muffen, ber SSorfall fei gu u n b e b e u t e n b , als baß bie ©eridjte bamit

©er SSefcpuIbigte hat durch fein unrichtiges Verhalten ben Anlaß gur Erpebung ber Sßribatklage gegeben, ©arum ift eS angemeffen, baß er einen ©eil ber SBerfaprungSkoften trägt, ©eine ©cpuib wiegt etwa ebenfo fdjwer wie ber Umftanb, baß ber IßrioKl. bei b e r » f t ä n b i g e r Ü b e r l e g u n g hätte gu ber A n fid jt kommen muffen, ber SSorfall fei gu u n b e b e u t e n b , als baß bie ©eridjte bamit

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