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1 88 62 83, 111 £ > ftA S © S .; A r t . 138 Ö ß S V e r f® .;

8 42 Ö ft V e r f ® § ® : 13, 30 @ ® S @ S .; §§ 1309 1326

<3®$. ® e r o ftc rre id )tfc i)e 2 k r fa ffu n g $ g e c td } ts f) o f i\ t nxtyt b c r e d itia t, m it b in b e n b e r S S irlu n g f ü r bie y r0erlV7en

© e r id jte ’ auSaufpreeßen, baß ba§ b ü rg e rlic h e S ed,t_Ö fter»

rc id jS and) eine N a c ß fid jt Bom E ß e ß in b e r n iffc be§ E ß c6anbcS i) i) 323. 1924, 1371. s) gSS. 1924, 702.

391

3122 9Red)tft)redjuttg

fSitriftifge SBogenfgrift

Zulaffe unb bafj bie ü ta g fig t Bon biefent ©ije^irtbcrrtiffe bie■ Srennung Bon S ifd j unb ® ett in eine Sgeibung bet

©ge bem ®anbe nag berwanble. 9Jur wenn bet öfterreigi»

fcf)e Oberfle ©ericfitgfjof fitf) zu biefer SJegtSauffaffung be*

lennen würbe, bann wate fein ®runb wegr gegeben, bet Ban bet ö fte rre ig ifg e n 2 anbe3regierung erteilten 9ta g * ficf)t Born ©heginbernif fe

5

eg ©gebanbeS bie Slnetlennnng ZU Beriagen. t)

1. Ser ülntragfleller Sfteter S g ., katgolifg unb öfterr. Staats*

ungehöriger, w ill ¡ich i« w it einer katgolifgen baperifgen Staatsangehörigen wieber Berehelichen. Stad) bem fü r bie gorm ber ©gefgliejjung ßeltenbert beutfchen Siechte (ülrt. 13 Ülbf. 1

@©®©S.) foll ber ©gefgliefjung ein Aufgebot Borhergehen (§ 1316 SB©®.; § 41 ®erfStanb®. m it ülrt. 46 9ir. II E©®©®)). 9luS § § 4 5 Ülbf. 1, 48, 69 ifSerfStanb®. folgt, bafj ber beutfcfje StanbeSbeamte bie ülnorbnung beS ülufgebotS abjulehnen hat, wenn aus ber Sach*

läge ¡tg offenbart, baff nach bem mafjgebenben bürgerlichen SRedjte ein ©geginbernis befiehl (®apßb£®. 21, 154, 413; S t ö ß e l , SPerfStanb©., § 45 ÜInm. 6, § 48 ütnm. 1, § 41 Sinnt. 5 A).

2. Sie erfte ©he beS ®eter Sch- als eines katgolifgen öfterr.

Staatsangehörigen ift Bom öfterr. ©eridjte nur nach Stfdj unb ®ett, nicht bem Sande nach gefdjieben. ©3 fragt fich nun, ob biefer Um*

fianb im gufammenljalte m it ber Xatfage, bah bie ¿uftänbige öfterr.

SerwaltungSbegörbe non bem ©hehinberniffe beS ©gebanbeS flZacfj*

M t erteilt hat, noch ein wirfefameS ©geginbernis bilbet ober ob bie ©rteilung ber 9 ia g fig t bie Sgeibung Bon X ifg unb ®ett in eine Scheibung bem ®anbe nach oerwanbelt hat.

a) Sie ¡Fähigkeit ju r Eingehung einer ©he Wirb, wenn ber eine Serlobte gnlänber, ber anbete SluSlänber ift, in Ülnfegung eines jeben nach ben ©efegen beS Staates beurteilt, bem er an*

gehört (Slrt. 13 Slbf. 1 ©®®@®.). SieS gilt im befonberen fü r bie

¡frage, ob in ber ®erfon eines ber ®erlobten ein ©geginbernis be*

grünbet ift unb welche SBirkungen ihm äuüommen. Sie ¡frage, ob bie Ülagfidjt bie ffiraft hat, bie Srennung oon X ifg unb ®ett ju einer Scheibung bem ®anbe nach 3« fteigern, betrifft bie Sdjeibung ber ©he unb ift nadj ben ©efegen beS Staates ju beurteilen, bem ber ©bemann ju r geit ber ©rteilung ber ü ta g fig t angeljört. SieS folgt aus bem ©ebauken beS Slrt. 17 Slbf. 1 ©©®©®., wonach bas SdjeibungSregt Born StaatSangchörigkeitSgrunbfage begerrfgt wer*

ben foll. gn jebem galle ift bager fjier baS öfterr. flie gt an^uwen*

ben, ba ®cter S g . ftetS öfterr. Staatsangehöriger war.

§ 4 ßftül®©®. (ba^u Slrt. 27 ©®®©®.) fteljt bem nicht ent*

gegen. Sanadj bleiben bie öfterr. Staatsbürger in Handlungen unb

©efgäften, bie fie außerhalb beS Staatsgebiets Bornehmen, an bie

3 u 1. A. 1. Siefe ©ntfg., Welche fich — geleitet burcg fo herBorragenbe Slutoritäten wie ® a g r a dj unb H e l f e n — mit aufjerorbentliger ©rünblichkeit in baS öfterr. Siegt Berfenkt, Bermag bog für bie öfterr. Sluffaffuug nicht Boflkommen zu befriedigen. SBenn man Bon einer Hategorifierung ber gögften ©erigtSgöfe ßfierreigS (Ob©H-, [ßberfter] SerwSig., ®erf®§.) fptegen kann, ift in bem

®elange, ob eine {frage ber ©erigtSbarkeit ober ber SlbminiftratiBe unterworfen ift, ber ®erf@H. bem Db®§. übergeordnet. SaS hat auch legterer in ben einfgtägigen ©ntfdj. anerkannt unb einen wei*

teren DledjtSzug Bor ben ©eridjten, wenn einmal ber ® erf©§. beren Unzuftänbigkeit auSgefprogen hat, für unzutäffig erklärt.

2. ülut darum handelt es fig aber legten ©nbeS. Srog ber grünblichen Surchforfchitng beS öfterr. fRegteS fdjeint fich baS ®atj*

ßb£® . in einem g rrtu m ju befinden. Siefer fpringt dort in bie Slugen, wo eS bie grage aufwirft, a) „ob ber ®erf®H. berechtigt fei, m it binbenber ÜBtrkung für bie bürgerlichen ©erigte auSzufpregen, baß baS bürgerlidje Siecht ÖflerreidjS auch eine ü la g fig t Bom ©ge*

ginbemiffe beS ©hebattbeS kenne" unb b) „ob bie Ü iagfigt Bon biefem

©hehinberniffe bie Sremtung oon S if g unb ®ett in eine Sdjeibung ber ©ge dem ®anbe nach Berwanble".

3. a) SBie idj bereits in meiner 1921 erfdjienenen Schrift über bte fRegtSwirkung ber SiSpensegen auSfügrte — ber erften Schrift über bie SiSpenSegen, bie auS einem bem ©hcredjtSreformoercin er»

ftatteten ©utagten entfianb — unb wie es ber ®erf©H. fecgs ¿agre fpäter feinen Urteilen ¡jugrunbe legte, ift bie ©ntfg. darüber, ob Bon bem ©hehinberniffe beS ©gebaubeS biSpenfiert werben könne ober nicgt, burcg _ § 53 21®©®. ben ©eridjten entgegen unb ben ®er*

WaltunpSbegörben gugewiefen. ß b „baS bürgerliche Stecht ßfierreigS auch fine Ülagfidjt Born ©geginbemiffe beS ©gebaubeS kenne“ , ift bager ber Hognition ber ®erwaltungSbegörben auSfgliefjlig unter*

Worfen, bie fornit im fRagmen igreS SBirkungSkreifeS baS bürgerliche Siegt ßfterreigS ebenfo auSfgliefjlig bindend auSgulegen gaben wie etwa in irgendeiner grage be§ ®unbeSrecgteS. M it Olückficgt auf baS Bom ®«gDb2®. felbft gerBorgegobene ®rinäip ber Sremtung ber ©c*

Walten unb i. S . ber ©ntfdj. beS ®erf©£>. ift bie auf ©runb igrer

— richtigen ober unrichtigen, aber im gtagmen igrer Bujiänbigkeit erfolgten — Auslegung ber bürgerlichen ©efege erfolgte ©ntfcg. für bie ©eridjte binbenb. Siefen ift bager nicht megr bie SefugniS ein*

geräumt, ju überprüfen, ob bie ®ermaltungSbegörbe baS bürgerliche 3tedjt riegtig auSgelegt gäbe ober nicgt. SieS kann auSfcglieglicg bie

ßfterr. ©efege nur gebunben, infoweit igre perföntiege gägigkeit, fie ju unternehmen, eingefegränkt wirb, unb biefe §anblungeit ober

©efdjäfte jugleidj im öfterr. Staatsgebiete rechtliche golgen gernot*

bringen follen. gm Borl. galle, wo ber ®räutigam, nicgt bie ®raut öfterr. Staatsangehöriger ift, bie ©Ijefrau kraft .ber Heirat unb bie SEinber kra ft ber ©eburt öfterr. Staatsangehörige Werben unb baS Heimatrecgt beS SKanneS erlangen, wirb nidjt geleugnet werbe«

können, baß bie ©ge Bom Slntragfteller in ber 2lbftdjt gefcgloffe«

Werben w ill, m it igr rechtliche golgen in Öfterreidj gerooräubringe«

(ogl. baju Dl®. 78, 234; ®g. 1914, 314).

Slucg aus Ülrt. 30 @©®@®. kann nidjtS anbereS gefolgert Werben. Hat bie Dtacfjfidjt audj nach öfterr. fRecgte nicgt bie Straft ber Sdjeibung bem ®anbe naeg, fo bleibt baS ©geginbernis beS

©gebanbeS fowogl naeg öfterr. (§§ 62, 111 Oft®©®.) als naeg beutfegem Stecgte (§§ 1309, 1326 ®©®.) beftegen. Hat aber bie fRacgficht biefe Sraft, fo liegt kein SSerftoß gegen § 1309 ®©8- megr Bor, unb ber beutfdjredjttidje ©runbfag, bag innerhalb beS Seutfdjen SleidjeS eine ©ge nur burdj richterliches U rteil gefdjiebe«

Werben kann, gat keine fo wefentlidje und weitgehende ®ebeutung/

bafe eine im ütuSlanbe naeg bem maggeblidjen auSlänbifcgen Stecgte in anberer SBeife rechtsgültig erfolgte Sdjeibung gegen bie gute«

Sitten ober ben ßweck ber beutfdjen SdjeibungSoorfcgriften oer*

ftogen würbe. ©S wirb gier nicgt banon gefprodjen werben könne«, bafe burcg bie ülnerkennung einer foldjen Scgeibung bie ©runb*

lagen beS beutfegen ftaatlicgen ober wirtfcgaftlicgen SebenS an*

gegriffen werben, bie burcg bie beutfdjen ScgeibungSnorfcgrifte«

gefdjügt Werben follen (ogl. 9t®. 60, 296; 63, 18; 73, 366x);

80, 132; ®atjDb2®. 6, 549 = SeuffSlrd). 61, 463; basu gtfdjr. f- Sntern. ®riu9l. 20, 529;

a. 3 0 1 .

S ü f t n e r : SgStSlSB. 1927, 342), SaS ©rkenntniS beS SatjDbS®. b. 30. 9Jlärä 1921 (®ag0b£®. 21, 153 = 0 2 ® . 42, 87) fteljt nidjt entgegen, ba eS fid) bort um bie Scgeibung einer ©ge innerhalb beS Seutfdjen fReicgeS ganbelte.

Sie beiben bie ©gefdjliefjung unb ©gefdjeibung betreffenbe«

Haager ülbkommen B. 12. guni 1902 (3i@®l. 1904, 221, 231) finb Bon ßfterreidj nicgt ratifiziert worben unb demzufolge nidjt an*

Weubbar ( 2 l d j i I l e S * @ r e i f f , ®©®., ®orbem. Bor Slrt. 7 Slnm-9j a. SR. S t a g l : gSQ3. 1911, 375 Sinnt.).

b) SKatg § 111 ßft®®®. kann bie ©ge eines Statgoliken m it naeg Sifd) unb ®ett, nicgt bem ®anbe naeg gefegieben werben.

3 fla

cg

§ 62 bief. ©ef. bilbet bie nur nadj Sifcg unb ®ett getrennte ©ge ein H'nberniS für eine neue ©ge. 9lacg § 83 a. a. 0 . kann bie §u*

ftänbige ®erwaltungSbegörbe aus widjtigen ©rünben SRadjficgt Bo«

©geginberniffen erteilen.

23enn aueg oereinzelt bie Slnficgt bertreten Wurde, bafi

übergeorbnete ®erwnltung§begörbe, eotl. ber ®erw©H-, tun. Solange biefe bie SiSpenSentfcgeibung nicgt abgeänbert gaben, ift eS audj bo« ben ©eriegten z« refpektieren.

4. b) Sagegen gat baS ®agDb£®. darin reegt, dag nur Me

©eriegte ju erkennen befugt feien, ob die SiSpenS bie Srennung t«

eine Sdjeibung Berwanble. Siefe ütecgtSanficgt ift aber im S djrifttui«

nur ganz Bereinzelt Bertreten Worben ( H a n a u f e k , ©raz) unb ift fidjerlidj z« Berneinen. Sie ®eljauptung wirb kaum je ernftlicfj auf*

gefteüt, bag burcg bie SiSpenS bie früher blofj getrennte ©ge bent

®anbe naeg gcfdjieben wirb.

5. Sie richtige ®eurteüung ber öfterr. fRecgtSlage Wäre baget bie: naeg ber ©ntfcg. beS ®erf@H- find bie ®erwa(tungSbegörbe«

allein befugt, z« entfgeiben, ob nadj bem öfterr. bürgerlichen Siegte eine SiSpenS bom HwbentiS beS ©gebanbeS zuläffig ift ober n id jt.--' Siefe SiSpenS geftattet jebog bent ©gewertet nur, t r o g beS «Bw ungefgiebenen ©gebanbeS eine neue ©ge einzugehen, oerwanbelt aber nidjt eine Srennung in eine Sdjeibung.

6. Hier fegt nun wieber bie ©ntfdj. beS ®agDb£®. m it einer fegt bebeutfamen Erwägung ein. S arf ein, z- ®. lebiger, Seutfdjcr m it einem blofj getrennten, n ig t gefgiebenen ßfterreiger, bem »o«

beffen HeiwatSbegörbe trog bloger Srennung feiner © ge bie ©r*

laubniS z«r SBieberBeregcligung erteilt Würbe, eine ©ge entgegen ?

©3 folgert auS § 1309 ®©®. unb 2lrt. 13 ®©®@®., bag bie nog itig t gefgiebene ©ge beS anbereit ©gewerberS ben lebigen, ge*

fgiebenen ober Berwitweten Seutfgen an ber Eingehung ber ©ge W«

igm ginbere. Siefe 2luffaffung betmag ber SluSlänber u ig t ogne wet' tereS aus ben zitierten i ©efegeSftellen z« entnehmen. Ser ©runbfa|

ber ©inege ift in § 1309 ®©®. weit weniger abfolut formuliert aw in § 6 2 ßft2l®©®. Siefer lautet: „© in ÜKann barf nur mit eine«J SBeibe, unb ein SBeib barf nur mit einem Manne

gleiger bermäglet fein. 2Ber_ fgon Beregeliget war unb fig wieber «er*

egeligen w ill, muß bie erfolgte Srennung, baS ift bie gänzlige löfung beS ©gebanbeS, regtmagig beweifen." Sem Sag 2, weichet m it § 1309 Sag 1 fim tgleig ift, ift nog ber Sag 1 Borangefte®, melger ben ©runbfag ber ©inege abfolut form uliert; eine folg®

abfolute {Formulierung feglt bem beutfgen ©efege. SaS ®erbot des

§ 1309 Sag 1 rig te t fig nur gegen ben, ber bereits bergeiratet waf/

n ig t gegen ben lebigen ©gewertet. 9lag Ülrt. 13 E ® ® © 8. fgei«t M«

r) 3®5. 1910, 758.

57. gahrg. 1928 §eft 49]

Svedjtfprcdjung 3123

leptete Borfcbrift audh auf bag ©hehinbernig beg g^ebanbeä an- toenbbar fei, fo hat bod) bie öfterr. 9tfpr. ftetg mtt äutteffenbert

©rünben baran feftgeijalten, baß bon bem ©hehmberntffe b e ä m e * banbeg keine Bad)iicf)t erteilt merben könne unb eine trog Jtaa^

fidjt gefcEjloffene neue (Sfje bc§ nur bon £'f<h unb Bett getrennten R egatten ungültig fei (cgi. ©utacbten beö 0b©&. 2r3; % r|

1921- 5X333. 1921, 1419, baju L922, 1112; @rud)Bettr. G5, 2o5 91t. 3; SRfpr. beä Serro®§. SSien: gSB. « 2 2 , 1113; 33a d jra d ):

33$ 1927 2876 M. Sie fRfpr. war Bon ber entfdjetbenben ©r»

tDägung getragen, baß bag Staatg» unb gamitienleben and) nadi öfterr. V d fte auf ber ©inehe beruhe (§ 6 2 S lB ® B .j unb„ tbe"lö“ f o1^ ' bag ©hehinbernig beg ©hebanbeg ein unauflögltcheg ©hefjinberm»

fei. 3hr war m it «Recht bie beutfcfje fRedjtganroeubung gefolgt (Bap0b2®. 21, 411; K@.: ©tanbSQJ. 1927, 18; 0 2 ® . ®iund)en.

San?! 1927, 443 = StanbSIS- 1928, 2 unb bie hwr angeführten Weiteren Belege). Sag Aufgebot für eine neue ©he rourbe rat Seutfdjen SReidje oerroeigert, auch wenn bon ber äuftanbigen o tert.

Berroaltunggftelle Dom ©hehinberniffe be§ ©hebanbeg «Rachiidjt er­

teilt mar. ©leidjroohl mürbe inbeffen in Ofterreich eme große ja hl fogenannter Sigpengehen ober — benannt nad) ihrem gelingen Urheber — Seoerchen gefdjloffen (38 a ehr ad) a. a. 0-).

S er öfterr. » e rf© £ . h“ t im ©rk. b. 11. ftlob. 1927.: 3 ® - 1927, 2870; Öfi®er8tfd)r. 78 fßr. 21 <5. 332) auggefprodien, baft bie bürgerlichen ©eridjte nicht befugt feien, in einem ©heungultigkeitä»

ftreüe bie §Red)tggüitigkeit ber Bon ber »ermaltunggbehorbe er teilten <ftad)fid)t u tr ©inqeijnna einer (Slje nad^uprufen, uno l}at in einem meiteren © rke n n tn iffe Y 3. 9Kärä 1928 (augäuggmeife a - gebruclit in ber «Reuen fre ie n B a ffe Bom gleichen Sage) n « h tn u r an biefem Stanbpunkte feftgeijalten, fonbern baju noch_anögejuhrt, bie Einnahme, ber Sigpengakt fei gültig, bie Stgpengehe aber un­

gültig, fei unhaltbar, benn bie bom Stgpenäakte beabu^tigte fticchtsroirkung beftehe barin, bag ©hehinbernig beg ©hebanbeg ju befeitigen. Siefe ©rkenntniffe bertnögen jebocl) an ber bisherigen Sluffaffung bon ber bürgerlidj-recljtlicljen Bebeutung beg ©hehmb«- niffeg beg1 ©hebanbeg nidjtg ju anbem, luie benn auch anfdjeineitb bie öfterr. SRfpr. biglang ihre frühere Slnjid)t mdjt aufgegeben hat.

3m Seutfdjen iReidje hat, foweit erfichtlM), nur bag preuß._ ® ta“ tg»

minifterium beg Snnern in einer ©ntfdjlteftmig b. 5„ 3 j betr. bie Slnerkenmwg öfterr. ©hei)inbemiffe für bie Sulaffung beg Slufgebotg (6tanbSl3. 1928, 17), ben ©tanbegämtern nutgeteilt, baß jept kein ©runb mehr beftehe, bie materielle Sicdftglage jii prüfen, menn bie öfterr. Berroaltunggbehörbe bom ©hei)iuberniffe beg ©he»

banbeg K adjfidjt erteilt h“

t-©hefähigkeit beg beutfdjen ©hemerberg nad) beutfdjem gierte, bie beg öfterreidjifdjen nach öftecreidjifdjein Siechte ju beurteilen ju fern. ¡Jur ben Seteid) beg öfterr. ¡Recpteg ift burch bie Sigpeng bag ©hehinbernig aufgehoben; für ben beutfd,en ©eil befiehl kein ©hehinbernig, ba ber SB ortlaut beg 8 1309 B © B . jemanbem, ber lebtg ober beffen ©he früher anfaelöft ift ober nichtig erklärt motben ift, ketnegroegg bet­

bietet eine3 ©he mit femanbem einsugehen, bei bem bieg nicht ber g a ll ift, menn eg nur biefem möglich fein fotlte. Siefe Beftimmung beg beutfehen ©efepeg fdjeint baher nicht jwingenb baju ju fuhren, einem tebigen Seutfchen bie Bctebelidjung mit einem berheiratct ge- mefenen Sluglänbet ju berbieten, metchcin fte nad) beffen §etmatggefepe

geftattet ift. „ . . , . . . r

7 ©g ift in biefem gufammenhang mtereffaut, baß bei ben btel- fachen £aftoerfud)en ber Berichte unb f ä r b e n , im öfterr. ©he»

labprinth einen Slriabuefaben ju finbeit, bag 2®. ffiien tn einer

©ntfd) b 21 ©ept. 1928 einen neuen, unb ä»ar ber Sluffaffung bea S3ap0b£®. bermanbten ©efichtgpunkt aufgefunben hat: angefidjtg bet (Snticfi. be§ SSexföö. bekannte f t i §u ber Jnftcf)!, baß ber getrennte ©heroerbet burd) bie Siöpeng t» Sie 2age oerfept tDerbc, fich mieber }n berel,elid)en; ber anbere, lebtge ©hemerber, fei aber nicht befugt, mit ihm eine ©he cinjugehen, wett « nicht ebenfaffg für fidj eine Sigpeng bom § 62 OT®33. erwirkt habe. $teg ift ganä analog ber oben kritifierten ütuffaffung, hat Bor ihr nur einen Bor­

äug Botaug: h i« hanbeite eg fleh um bie ftrengere üiutfaffung beg

§ 62 ® B ® S . unb um ein 3tedjtggebiet. ©g hat mohl fehr Biel für fich, baft aud) augefichtä beg SSorttauteg beg § 62 bet lebige öfterr. ©heroerbet für fich bie Sigpeng Bon biefem ©hehinbernig er- Wirken muffe, um bie ©he m it einem bigpenfierten getrennten ©he- Wer6er eingehen ju können, ©r. wirb fie in ber Siegel auch erhalten.

2u t Berbeutlidjung betradjte man bie Siecfjtglage, wenn etwa eine ©efepgebung einem bloß getrennten Satten, i- S3. nad) einem Satjre, bie SSiebernereheliihung geftatten mürbe, ohne baß er ferne

©he fdieiben in taffen brauchte, ©ürfte ein lebtger Seutfdjir mit ihm öie ©be eingehen? § 1309 s W nnb « rt. 13. ©®S®23. fteijen n .^ t entgegen: bag §eimatgred)t jebeg ber ©tjeroerber geftattet ihm bie

^ßerehelidjung. . _ . . . „ ,

8. ©rMicßlidj muß man fich »or Singen halten, baß bie» alleg üut ein ©picl mit juriftifdjen Kategorien ift, bie nor ber realen S la ffifu im m g beg 2ebeng nicht ftanbauhatten bertnögen. Ser Ratpo- lik , ber feilte ©he bloß trennen ließ, roeil bag ©efep keine ©djetbung für Katholiken kennt unb ber bann auf ®ruttb einer ffiigpcng mieber

©g kann jugegeben werben, baß bie bürgertidjen ©eridjtc in ßfterreid) nicht ju r 9lad>prüfung ber grage befugt finb, ob bte ftlachficht bon ber örtlich äiiftätibigen Serroaltunggbehörbe unb fach- tid) rechtgemäß erteilt mürbe, ob alfo nächtige ®rünbe oorlagen, bie bic ©rteilung rechtfertigten. ® “ ś_ ® ^ eli>teil J n )

©teitttunc ber ©eroalten (Slrt. 94 ÖftBSSerf®. b. 1. ~-kt. 19-01 30 3uk 1925 [B © B I. 1920, 1791 ff.; 1925, 9 2 7ff.]). ßur Slb- hilfe bient nur bag gegen Befdjeibe ber Berroaltuiiggbehorben ąu- aetaffene „abm iniftratine" 3led)tsmiitelberfahren, mag fidj beutltd) aug V t . 129 ÖftBBerf®. unb aug § 6 8 CftSnigBerroBerf®. b.

21. Suni 1925 ergibt (bgl. and) K e i f e n , Öfterr. ©taatsred)t

© .2 09 ff.). Slug ber B o rfd jrift im § 190 OftSBO-, welche bte Unter*

brediung beg bftrgerliĄ-redjtlichen Serfahreng betrifft, kann ntdjtg

©egeuteiligeg gefolgert werben, ba eg fidj bei ber Sladjfidjt bom

©hebinbetniffe beg ©hebanbeg um eine Slngelegenheit Ijanbelt, bie a u g d j l t e ß l i c h ben Sßerroaltunggbehörben äur ©ntfd). iiberrotefen ift (bgl. baxu auch § 1 ö ft3urigbiktiongnorm b. 1. Slug. 1895 T3l®Sl. Sir. 1111; ö e r m a n n , Ö ft8$ 0., § 190 SInm. 5— 11 forote bte ähnlidje B o rfd jrift im § 148 8 2 0 - m it § 1 3 b. ©33®.; SR©- 60, 36; 95; © p b o m - B u f d), 3 ^ 0 ., § 148 Slnm. 4).

©in anbereg aber ift eg, ob ber öfterr. B e rf© § . berechtigt ift, m it binbenber SBirkung für bie bürgerlichen ©end)te augjufbreĄen, baß bag bürgerlidje gtedjt Öfterreichs auch eine 97ad)itd)t bom ©he*

hinberniffe beg ©hebanbeg kenne unb baß bie Stachftdjt bon biefem

©hehinberniffe bie Sremumg bon Sifd) unb Bett in eine ©djeibung ber ©he bem Banbe nach berwanbele. Slllem auf btefe grage kommt eg an, unb fie ift ju b e r n e i n e n .

«unädjft wirb nidjt beftreitbar fein, bap ben ©rkenntmffen beg öfterr. B e rf© § . inforoeit, alg fie nur einen angeblichen Äam*

pentem konflikt eutfdjciben, keine a l l g e m e i n betbmbltdje Be»

beutung, keine © e f e p e g k r a f t beigemeffen werben barf. Sieg folgt aug § 12 SIB©B., in welchem ben rtchterltdjen ©ntfeß. aug- brücklid) bie ©efepegkraft abgefproeben unb ihre ©eltung auf ben entfthtebenen (£inäelfall befdjränkt ift, fowte aug ber Satfadje, baß Weber im öfterr. B B erf® ., in welchem bie 8u f t a t ó # n .beg « c t f ö f i.

oeregelt ift, nod) im 5Serf(S§©. 0. 18. 5>eg. 1925 (©(8931. 19°1 ff-) noch in onberen ©efe^en eine gegenteilige Orimutw ÖetJ0Tferi ift (ogl. and) B a c h r a d ) a. a. 0 .). Sie B o rfd jn ft tm Slrt. 140 Slbf.3 BB erf® . barf nicht nerallgemeinert werben.

@g mag bahingeftetlt bleiben, ob ber öfterr. B e r f © ^ unter Slufgabe feineg früheren Befd)l. b. 13. Okt. 1926 (pft©ar8- 332) auf ©runb beg Slrt. 138 ÖftBBerf®. unb beg § 4_ öft- Betf©!0®. m it fRedjt ober Unredjt einen „K om petenjkonflikt beiratet, begeht keine Bigamie nad) lebenbtgen, nur nad) papiernen Begriffen, ©r ift mit feiner früheren ®attin nicht mehr oerheirotet, mag ihn felbft bie gutifteniptadje noch fo nennen. Unb eg ift beffet, iuriftifdie Bapierbegriffe bem 2eben anjupaffen, alg biefeg in bag Brokruftegbett juriftifdjer gormeln ju preffen.

SUSI. Dr. © m i l b . - i f j o f m a n n g t h a l , SBien.

B. Ser obige Befehl, hat für ga^Ireidje beutfthe nnb öfter- reidjifĄe ©taatäangehörige Sebeutung. ©r ift geeignet, angeftrebteg Konnubium §u öerftinbern. 9Soi)l l)aben bte ©e[d)iu6grünbe mtt tjeigem ©emüften toerfudjt, ben ?ttiabneiaben amS bem Sötrrmart ber gegenroärtigen öfterreidjifchen ,,©hered)tg-Unorbniing" ju ge­

winnen. Slber trop aller ©rünblicbkeit gelang eg nicht, “f 11. &' e3 in§ greie in fittben. Sag ©nbetgebnig ift bie betrüblidje Satfache-:

Sag Ban0b2®. üerwehrt ben baperifdjen ©taatgangehörigen ofter- reid)ifd)e Sigpengehen. g ft biefe ©ntfd)- bon ©efepeg wegen be­

grünbet, ift fie redjtgpolitifch unb fojiologifch gerecptiertigl (

©§ fei berroiefen auf 333. 1927, 2876, auf bag ftenographifdie Brotokoll ber Bon ber öfterreidjifdjen 2iga fiiT_ ,^ enl^.enxeb]*e w r "

anftalteten ©nguete über bie Sleform beg ©hereĄtg, 3B'en, 29. unb 30 Slpril 1927 („©herechtgreform", SBien, §alm & ©olbmann, 1928) auf ben SIbbtudt ber maßgebenben höd)ftgerichtltd)en ®ut»

achten unb ©rkenntniffe in ber BrofĄure: „S ie fog. Sigpenoetje unb ihre redjltidje Beurteilung'' «on |o fr a t Dr S l n t o n K eät , 2eipäig unb SBien, g ra n j Seutidie, 1928, unb auf bie g e ftfg rift beg

„ßentralblatt für juriftifc^e B ra jig " jum 35. Seutfchen 3un|ten- tag (© .22 ff.).

Sin ber öanb ber obigen Befdilußgrünbe unb btefer 91a<h»

weife "ift *u fragen: SSelche 3łed)tśroir'sung hat für ben öfterreichi- fdien ©taatgbürger bie erteilte Siachitcht oon bem ©hehinbernig beg

©hebanbeg (§ 62 StB@B.) unb erftrećkt fid) biefe Bechtgroirkung auch auf bie bem beutfdjen S ® B . unterworfenen Bertolten?

üutreifenb nehmen bie obigen Befdjlußgrünbe ben Slnggangg- punkt bon Slrt. 13 Slbf. 1 ©®33©B. unb § 4 S1B®B. - ®te gähißkeit ju r ©ingetjung ber ©he ift bei ¡ebem Buptunenten nad) ben ©efepen beg Staateg ju beurteilen, bem er angehört. Ste wpe»

fäbiakeü beg öfterteichifchen ©taatgangehörigen alfo nad) öfter»

reid)ifd)em, beg beutfehen naĄ beutfehem »echt. ( S tó immer oor- behaltli* beg Ordre p u b lic ! Ser ©taat würbe B- feinen J. cit-gliebern nicht geftatten, raieroohl ber ©egenftaat bte BotPSamie bul­

let, beffcit berljeiratete ©taatgaugehörige ju eheltchen.) Jiahme al|o 391*

Siedjtfyredjuncf

[Surifftfcße SSodjeufi^rift

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gwifcßen ben bürgerlidjen ©eridjten unb ben Perwattunggbeßörben fü r gegeben erachtete, wenn eg fitf) nur barum ijanbelte, k la rp » ft eilen, baß bie bürgerlichen ©ericßte in einem ©ßegültigkeitg»

ftreite bie Satfacße anperkemten haben, baß bie Perwaltungg»

behörbe com ©Ijeljinberniffe beg ©ßebanbeg Slacßficßt erteilt hat.

©inen „Som petenskonflikt" über bie p entfcßeibenbe §auptfacße, ob bie neue ©ße gültig ober ungültig ift, hielt ber P e rf© § . felbft nicht für Oorliegenb. SRit geioichtigen ©riinben toirb im öfterr.

© djrifttum bie Sinnahme eineg SJompetenskonflikteg für foldje gälte bekämpft ( SBahi e: 3rrrS3I- 57, 5 7 ff.), wäßrenb fie freilich Oon anberer ©eite toieber gebilligt toirb (33 a et) r a ch a. a. £)., aud) öftSlnm S-4 Sir. 23 © .3 8 1 ; © r a n i t f d j : Sleue greie Pteffe ü.

3. STiärg 1928). g ü r bie Siegel wirb p m SBefen beg Siompetenj*

konfliktg gehören, baß bie bürgerlichen ©ericßte unb bie 31er*

konfliktg gehören, baß bie bürgerlichen ©ericßte unb bie 31er*