• Nie Znaleziono Wyników

Eranz F ischer und E m il Stecher, Schnellelektroanalyse unter vermindertem Druck. In Fortsetzung der früher referierten Arbeit (Ztschr. f. Elektroehem. 17.

906; C. 1911. II. 1613) wurden die Verss. auf einige andere Metalle, sowie auf Metalltrennungen ausgedehnt, und zwar stets mit gutem Erfolge. Es gelang die Schneilabscheidung unter vermindertem Druck von Nickel aus ammoniakalischer Amraoniumsulfatlsg., Blei aus Nitratlsg. als Superoxyd, ferner Zink aus alkal.

Sulfatlsg. Ferner wurden getrennt: Kupfer von Zink und Silber und Nickel von Kupfer. Einige zur genauen Best. notwendigen Vorsichtsmaßregeln müssen im Original nachgelesen werden. (Ztschr. f. Elektroehem. 18. 809—16. 15/9. [21/7.]

Charlottenburg. Elektroehem. Lab. Tecbn. Hochschule.) SACKUR.

Knnblauch, Über Stickstoffbestimmung namentlich in Ferrocyan- und Rhodan­

verbindungen, sowie in ausgebrauchter Gasreinigungsmasse. Obwohl es auf einen unrationellen Betrieb hindeutet, wird heute Gasreinigungsmasse häufig nicht nach Ferrocyan- (Blau-), sondern nach N-Gehalt verkauft. Vf. hat es vorteilhaft ge­

funden, den vorhandenen Stickstoff durch Glühen der M. mit Natronkalk in NH, überzuführen und so quantitativ zu bestimmen. Die N-Best. in der Originalmasse ist nach den Versuchen des Vfs. hauptsächlich wegen der Schwierigkeit einer zuverlässigen Probeentnahme zu verwerfen, andererseits ist erwiesen, daß das 5-, bezw. 6-stdg. Trocknen der M. bei 50—60° keinen N-Verlust der M. bedeutet, soweit Ferrocyan in Betracht kommt. Nennenswerte N-Verluste in Form von NH3 wurden aber bei 29 Verss. nur einmal beobachtet. Immerhin empfiehlt es sich, das möglicherweise freiwerdende NH3 mit vorgelegter S. zu absorbieren. Hierfür wird ein besonderer App. empfohlen. Außerdem wird eine Methode ausgearbeitet, den N zu bestimmen, indem man unter Abkühlen ca. 1 g der Reinigungsmasse mit 7—10 ccm konz. H ,S 0 4 schüttelt, 15—20 Minuten gelinde, 10 Minuten bis zum Kochen erhitzt, ca. 0,05—0,10 g CuO oder 0,05—0,07 g Hg oder 0,25 g Hg oder HgO hinzufügt und weiter bis zur völligen Zers, der M. kocht. Nach dem Erkalten verd. man mit ca. 30 ccm W ., setzt Alkali zu und destilliert. Bei einer M. mit viel N läßt man die Fl. noch eben sauer reagieren. Hat man oben 0,25 g Hg hinzugefügt, so wird die Dest. zweckmäßig nach Zusatz von Schwefelalkali oder Zinkstaub zu der alkal. Fl. vorgenommen. Auch hier wird zur Dest. ein besonderer App. empfohlen. Die Übereinstimmung der bei dieser Methode erhaltenen Resultate mit den Resultaten der Natronkalkmethode ist sehr gut. (Journ. f. Gasbeleuchtung 55. 713—18. 20/7. 864—68. 31/8. 883 - 90. 7/9. Köln-Ehrenfeld.) Le i m b a c h.

A. K irchhoff, Zur Analyse des Kalkstickstoffs. Bei der Best. des Stiekstoff- gehaltes im Kalkstickstoff empfiehlt es sich, dem Kalkstickstoff vor dem Aufsehließen

mit H2S 0 4 noch etwas destilliertes W . zuzufügen, so daß ein dünner Kalkstickstoff­

brei entsteht. Wenn außer N auch der Carbidgehalt bestimmt werden soll, eignet sich die jetzt von sämtlichen Produktionsstätten angewandte Methode der Best.

mittels einer mit Acetylen gesättigten Koehsalzlsg. am meisten. (Chem.-Ztg. 36.

1058. 17/9. Verkaufs-Vereinigung für Stickstoffdünger, G. m. b. H., Berlin.) Ju n g.

Anton H am bloch, Die lösliche Kieselsäure im Traß. Ein Beitrag zu ihrer exakten Bestimmung. Der Vf. weist auf Fehlerquellen hin, die bei der Best. der 1. Kieselsäure die größte Rolle spielen, besonders auf die Verwendung unreiner Kali- und Natronlauge, auf die Feinheit des zur Unters, dienenden Pulvers und darauf, daß beim Unlösliehmachen der Si02 bei zu hoher Temp. sieh uni. Oxy- chloride von A l und Fe bilden. Ferner erhält man wesentlich verschiedene Resultate, wenn man einmal zur Best. Kalilauge, ein anderes Mal den Carbonat­

aufschluß verwendet. Es ist daher die Festsetzung einer völlig einheitlichen Methode zur Best. der 1. Kieselsäure im Traß durchaus notwendig. (Chem.-Ztg.

36. 1058—59. 17/9. Andernach a. Rh.) Ju n g.

A. Schlicht, Nachweis und Bestimmung von Methylalkohol in weingeisthaltigen Flüssigkeiten. (Vorläufige Mitteilung.) Das Verf. beruht auf dem Unterschiede des Verhaltens der Ameisensäure u. Essigsäure gegenüber Oxydationsmitteln. Ameisen­

säure wird in wss. Lsg. durch Chromsäure bereits in der Kälte zu C 02 und H20 oxydiert, Essigsäure bleibt dabei, sogar beim Erhitzen, unverändert. Die Oxydation der Alkohole, die bisher zum Nachweise des Methylalkohols nur bis zur B. der Aldehyde durchgeführt wurde, setzt Vf. so weit fort, daß aus Methylalkohol C02 und HsO, aus A. Essigsäure und HsO entsteht. Die entstehende C 02 ist, wie üblich, durch Einleiten in Baryt- oder Kalkwasser nachzuweisen und so oder nach anderen Verff. der Menge nach zu bestimmen. Die Best. des Methylalkohols neben Äthylalkohol läßt sich aber auch durch Feststellung des O-Verbrauches auf jodo- metrischem Wege ausführen, wenn die Gesamtmenge beider Alkohole anderweitig festgestellt wird, sei es durch Best. der D. oder des Lichtbrechungsvermögens der wss. Lsgg. (Ztsehr. f. öffentl. Ch. 18. 337—40. 15/9. [10/9.] Dessau. Lab. von Prof.

Dr. He y e k.) Rü h l e.

Alessandro BeTnardi, Über den Einfluß des Fischleims au f die Zuckerbeslim- mung durch die Fehlingsche Lösung. Eine genaue Best. der Reduktionskraft der Glucose mittels FEHLiNGscher Lsg. ist in Ggw. von Fischleim nicht möglich; ver­

wandelt man aber das erhaltene Cu20 in Cu(CNS), eokann eine genaue Best. vor­

genommen werden. Der Fischleim kann auch aus der Mischung mittels Queck­

silberchlorid oder Ammoniummolybdatlsg. ausgeschieden werden. Das Ammonium- molybdat kann außer zur Abscheidung des Fischleims auch zur Abscheidung von Pepton dienen. (Biochem. Ztschr. 43. 275 — 79. 2/8. [25/6.] Bologna. Inst. f.

Pharmazeut, u. toxikolog. Chem. d. Univ.) RONA.

W . H opfner und H. Burmeister, Technische Caseine, ihre Untersuchung und Beurteilung. Es werden die Anforderungen, die an technische Caseine gestellt werden, erörtert und die üblichen Analysenmethoden zusammengestellt, wobei die Vff. darauf hin weisen, daß die Aschenbest, am vorteilhaftesten in einer Quarz­

schale ausgeführt wird. Bei Beurteilung technischer Caseine ist die N-Best. allein nicht maßgebend. Über die Berechnung des Caseingehaltes herrschen große Meinungsverschiedenheiten. Es werden verschiedene Faktoren als Stickstoffzahl angewendet. Aus den von den Vff. untersuchten Proben berechnet sich die Stick­

stoffzahl zu 6,61. Ob sich diese Stickstoffzahl besser als andere zur Berechnung

des Caseingehaltes eignet, muß durch weitere Unterss. festgestellt werden. (Chem.- Ztg. 36. 1053—54. 17/9. Handelslab. von Dr. W . HöPFNER, Hamburg.) Ju n g.

Franz M ichel, Nachweis von Blut in Harn und in anderen physiologischen Flüssigkeiten. Die Methode zum forensisch-chemischen Blutnachweis (Chem.-Ztg.

36. 93. 105; C. 1912. I. 857) sollte auf die medizinisch-chemische Analyse von physiologischen Fll., insbesondere Harn und Magensaft, ausgedehnt werden. Es stellten sich aber dabei Schwierigkeiten ein. Die Empfindlichkeit der Guajacprobe wird ganz erheblich erhöht, indem man der auf Blut zu untersuchenden Fl. vor dem Zusatz von HsO„ oder ozonisiertem Terpentinöl etwas reines Pyridin hinzu­

fügt. Weiter wurde der Nachweis des Blutes im Harn nach der Methode von

Fü r t h (Ztsehr. f. angew. Ch. 24. 1625; C. 1911. II. 1180) versucht, indem das Blut mit Pyridin ausgeschüttelt und die störenden Stoffe durch Aufkochen mit konz. KOH abgeschieden wurden. Diese Methode erwies sich bei vielen Harnen nicht als einwandfrei, da eine Menge normaler Harnbestandteile ebenfalls von Pyridin aufgenommen werden, die die Blutreaktion aufheben oder unempfindlicher machen. Zur Umgehung dieser Schwierigkeit hat der Vf. das Blut durch Calcium­

chlorid und Natriumphosphat gefällt. Das sich ausscheidende Calciumphosphat reißt das Blut, teilweise koaguliert, mit. Der Nd. wird mit physiologischer Koch- salzlsg. ausgewaschen, in einem Beagensglas mit 3 ccm W ., dann etwa 3 com Pyridin und einigen Tropfen KOH versetzt und bis zur Lsg. des Blutes erhitzt.

Die Fl. wird mit dem gleichen Volumen 50°/0ig. KOH unterschichtet, umgeschüttelt und in sd. W. erwärmt. Man hebert die bluthaltige Pyridinschicht ab, fügt zu dieser einige Tropfen W . hinzu, unterscbichtet mit 50°/oig. KOH, schüttelt um, erwärmt oder zentrifugiert. Die Pyridinscbicht wird in einem Porzellantiegel mit Eg., ’/»—1 ccm Leukomalachitgrünreagens und 1—2 Tropfen l% ig . Hs0 2 versetzt.

Auf diese Weise kann man noch Blut in Harn in einer Verdünnung von 1 :100000 bis 200000 sicher nachweisen. Zu dieser Rk. eignet sich Leukomalachitgrün besser als Guajacharz, während zur Rk. in der Harnflüssigkeit selbst Guajacreagens geeigneter ist. Zur Kontrolle der Rk. kann man eine in einem Porzellantiegel besonders eiDgefüllte Probe des bluthaltigen Calciumphosphatniederschlages mit einigen Tropfen Eg. erwärmen und 2—3 Tropfen Pyridin, ferner 6— 8 Tropfen Malachitreagens und l°/0ig. H,Oa hinzufügen. Nach 1—2 Minuten färbt sich dis Fl. bei Ggw. von Blut intensiv grün. Auf gleiche Weise läßt sich die Blutprobe in Magen- und Darmsaft ausführen. (Chem.-Ztg. 36. 994—95. 31/8. Luxemburg.)

Ju n g.

H. Penau, Über die Bestimmung von Allylsenföl in Senfprodukten. (Vergl.

Do m e r g u e, Joum. Pharm, et Chim. [7] 6. 494; C. 1912. I. 291.) Eine Prüfung der Methoden hat ergeben, daß die gewichtsanalytische Best. in Form von Silber- sulfid und die volumetrische Best. mittels Cyan oder Rhodan der gewichtsanaly­

tischen Best. als Silberehlorid nachstehen. Hervorzuheben ist, daß die Kühlung möglichst vollkommen sein und die Dest. sehr langsam verlaufen muß. Das vor­

geschlagene Verf. ist das folgende: Zu 5 g der Probe gießt man 100 ccm W ., kocht auf, schüttelt, läßt 6 Stdn. stehen, fügt unter Schütteln 20 ccm A. hinzu, dann 20 ccm Mohnöl, destilliert sehr langsam aus dem Glycerinbad, sammelt 90 ccm Destillat in einem Kolben, der 10 ccm officinelles Ammoniak (50%ig) enthält (das Zuführungsrohr muß während der ganzen Operation in die Ammoniaklsg. ein- tauchen), fügt 20 ccm 710-n. AgNOs zu, kocht auf, läßt 24 Stdn. im Dunkeln stehen, filtriert rasch, säuert das Filtrat mit reiner H N 03 bis zu deutlich saurer Rk. an, fallt das überschüssige Silber mit 1 ccm Vio"n- HCl-Lsg-, läßt 24 Stdn. im Dunkeln stehen oder erhitzt 2 Stdn. auf dem Wasserbad und verfährt wie sonst üblich.

(Journ. Pharm, et Chim. [7] 6. ICO—63. 16/8. Lab. Droguerie Centr. G. Th o m a s,

Agen.) Bl o c h.

A d o lf Jolles, Über eine quantitative Methode zur Bestimmung der Saccharose im Harne neben allen anderen Zuckerarten. Harne bis zu 5% Dextrose werden im Verhältnis von 1 : 1, mit mehr Dextrose im Verhältnis von 1 : 2 mit dest. W . verd., 100 ccm der Lsg. werden mit 2,5 ccm einer 4-n. NaOH versetzt u. im geschlossenen Gefäß bei 37° 24 Stdn. stehen gelassen. Hierauf wird abgekühlt, mit Essigsäure schwach angesäuert, 50 ccm mit 5 ccm Bleiacetatlsg. (1:10) auf 55 ccm aufgefüllt, filtriert und polarisiert. Resultiert eine geringe negative Euddrehung, so ist Sac­

charose nicht vorhanden; bei einer positiven Drehung ist Saccharose vorhanden, und zwar entspricht 1° = 0,278% Saccharose, wobei dann noch Rücksicht auf die Verdünnung zu nehmen ist. Die Methode gestattet noch 0,2% Saccharose im Harn mit Sicherheit naehzuweisen. — In Harnen, die /?-Oxybuttersäure oder andere optisch-aktive Substanzen enthalten, ferner bei Harnen mit ammoniakalischer Gärung gibt die Methode keine zuverlässigen Resultate. (Biochem. Ztschr. 43.

56—64. 29/7. [10/6.] Wien. Chem. mkr. Lab. von M. u. A. J o l l e s . ) R o n a .

T heodor H ryntschak, Über ein Verfahren zur quantitativen Bestimmung der Hippursäure im Harn. 100 ccm Harn werden mit ca. 10 g NaOH in einem (11 fassenden) KjELDAHLschen Kolben unter Rückflußkühlung 21/2 Stdn. über freier Flamme gekocht. Hierauf wird der Kühler gelüftet, Kaliumpermanganat in Sub­

stanz in kleinen Dosen unter zeitweiligem Umschütteln hinzugefügt u. noch 5 bis 7 Min. gelinde gekocht. Für menschlichen Harn genügen 10 g ; jedenfalls muß am Ende der Operation die Fl. eine rote oder violette Farbe aufweisen. Nach Er­

kalten werden einige Eisstückchen und ungefähr 15 g Natriumbisulfit in Substanz zugegeben. Der Kühler wird wieder aufgesetzt, der Kolben gekühlt und nunmehr durch den Kühler 50%ig. H ,S04 portionenweise zugeschüttet, bis aller Braunstein in Lsg. gegangen ist. Zweckmäßig ist es, den Kolben jetzt einige Stdn. stehen zu lassen. Der Kühler und der Kolben werden ebenfalls mit Ä. nachgespült. Nach Verjagen des A. wird die Benzoesäure in Chlf. aufgenommen u. nach Entfernung desselben gewogen. Durch Multiplikation des Gewichtes mit 1,468 ergibt sich die Menge der Hippursäure. (Biochem. Ztschr. 43. 315—22. 2/8. [30/6.] Wien. Physiol.

Inst. d. Univ.) R o n a .

G. M eillere, Nachweis und Charakterisierung des Pilocarpins in Gegenwart von Chinin. Die beiden Alkaloide lassen sich in Form ihrer Chromate leicht trennen;

das Chininchromat ist 1., das Pilocarpinchromat uni. in Chlf. Man fällt die schwach saure Lsg. der beiden Alkaloide mit K2Cr20 , und schüttelt die Fl. so oft mit Chlf.

aus, als sich dieses noch färbt. (Journ. Pharm, et Chim. [7] 6. 108—9. 1/8.)

Dü s t e r b e h n.

P. Gouirand, Nachweis des Glycyrrhizins in den Lakritzpasten und -pastillen.

Eine Methode, welche eine genaue Best. des Glycyrrhizins in den Gemischen aus Lakritz, Gummi und Zucker ermöglicht, gibt es nach den Erfahrungen des Vfs.

nicht, wenn der Gummigehalt des Gemisches ziemlich hoch ist. Es gelingt indessen, das Glyeyrrhizin auch in solchen Fällen nachzuweisen, wo andere Methoden ver­

sagen, wenn man 125 ccm der 10%ig. Pastillenlsg., bezw. der l% ig . Lakritzlsg.

mit 250 ccm 95%ig. A. versetzt, das Gemisch 24 Stdn. stehen läßt, darauf filtriert, 300 ccm des Filtrates zum dünnen Extrakt eindampft, den Rückstand in 5 ccm W.

aufnimmt, die erkaltete Lsg. mit 1 ccm 50%ig. H2S04 versetzt, die bis zum nächsten Tage abgeschiedene Glycyrrhizinsäure dreimal mit je 2 ccm W . wäscht, in ammo- niakal. WT. wieder auf löst, die Lsg. eindampft und den Rückstand nach dem

Trocknen zur Wägung bringt. Es empfiehlt sich, gleichzeitig neben dieser Gly- cyrrhizinbest. in der fraglichen Paste eine solche im Lakritzsaft und in einem Ge­

misch dieses Saftes mit Gummi u. Zucker in einer den Pastillen möglichst gleich­

kommenden Zus. in der oben angegebenen Weise auszuführen. Bei dem obigen Verf. werden in den Pastillen 0,445% Glyeyrrhizin = ca. 31,79% Lakritz zu wenig gefunden. (Ann. Chim. analyt. appl. 17. 291—300. 15/8.) DüSTEUBEHN.

Paul Jeancard und Conrad Satie, Beitrag zur Vereinheitlichung der Unter­

suchungsverfahren für ätherische Öle. Die äth. Öle werden allgemein charakteri­

siert durch die Natur der pflanzlichen Rohstoffe, die zu ihrer Erzeugung gedient haben, durch das angewandte Gewinnungsverf. und durch die physikalischen und chemischen Eigenschaften, welche die auf die eine oder andere Weise erhaltenen Prodd. zeigen. Die organoleptischen Eigenschaften eines äth. Öles lassen sich noch nicht ziffernmäßig angeben u. sind daher bei der Wertbest, eines Öles noch nicht recht verwendbar; um so mehr ist das aber bei den sogen, physikalisch-chemischen Konstanten der Fall. Da die Best. dieser bei der Unters, eines äth. Öles stets in den Vordergrund gerückt wird, so sollten die Methoden, nach denen sie ermittelt werden, einheitliche sein, damit überall gleiche Ergebnisse erzielt werden. Vff.

machen deshalb folgende Vorschläge: Die D. ist mittels WESTPHALscher Wage oder REGNAULTschen Pyknometers am besten bei 20° zu ermitteln; wird die Best.

bei einer Temp. zwischen 10 u. 30° vorgenommen, so ist bei der Umrechnung auf die vereinbarte Temp. gleichmäßig der Faktor 0,0007 oder 0,0008 in Anwendung zu bringen. Das D r e h u n g s v e r m ö g e n wird für 100 mm Röhrenlänge bei mittlerer Temp. (zwischen 10 und 30°) angegeben; bei Citronen- u. Pomeranzenöl ist exakte Temperaturmessung angebracht und das Ergebnis mit Hilfe von Koeffizienten auf die Temp. von 20° umzurechnen. Die L ö s li c h k e i t wird in der Weise bestimmt, daß man zu 1 ccm Öl unter Umschütteln nach und nach aus einer Bürette so viel A. von bestimmter Stärke (in Vol.-% anzugeben) hinzufließen läßt, bis eben Lsg.

eintrltt (in diesem Augenblicke bestimmt man die Temp. des Gemisches); dann verd. man allmählich mit A. derselben Stärke unter Schütteln auf 20 ccm, um etwa eintretende Trübung oder Abscheidung festzustellen. Für jedes Öl wird die Löslichkeit (nur) in A. von dreierlei Stärke, die um je 5 V ol.-% verschieden ist, ermittelt. Der E r s ta r r u n g s p u n k t des Sternanisöles wird in anderer Weise be­

stimmt als derjenige des Rosenöles; bei letzterem ermittelt man diejenige Temp., bei welcher die ersten Krystalle erscheinen. — Die Best. des Brechungsexponenten und der Viscosität wird noch nicht so allgemein vorgenommen, daß es verfrüht wäre, dafür Vorschriften zu geben.

Die S ä u re za h l wird an 2 g Öl, gel. in 10 ccm A., bei Ggw. von Phenol­

phthalein, mittels l/io-n- alkoh. KOH ermittelt. Bei Best. der V e r s e ifu n g s z a h l läßt man 2 g Öl in einem 100 ccm-Kölbchen von böhmischem Glase mit 10 oder 20 ccm '/„-n. alkoh. KOH % , bezw. 2 Stdn. unter Rückfluß imWas3erbade kochen;

nach der Abkühlung wird mit W . verd. und der Alkaliüberschuß mit %-n. H2S04 zurücktitriert (Indicator Phenolphthalein). Bei der A c e t y lie r u n g läßt man lOcem Öl mit 10 ccm Acetanhydrid und 1 g geschmolzenem Na-Acetat 1% Stde. im Sand­

bade kochen und ermittelt an 2 g des acetylierten Prod. die VZ.; bei der F o r m y ­ lierung verwendet man auf 10 ccm Öl 20 ccm 100%ig. Ameisensäure, erhitzt im Sandbade 3 Stdn. lang zum Sieden u. benutzt zur Best. der VZ. ebenfalls 2 g des neutral gewaschenen, getrockneten Formylierungsprod. Den P h e n o lg e h a lt be­

stimmt man an 10 g Öl mittels 5%ig. NaOH; hei Ggw. von SS. u. wasserlöslichen Körpern macht man eine zweite Best. unter Verwendung von 5%ig. Sodalsg. u. be­

rechnet den Phenolgehalt aus der Differenz. Da die Sulfit- u. Bisulfitmethoden zur Best. des A ld e h y d - und K e t o n g e h a lte s nicht genau sind, so verfahren Vff. in

der Weise, daß sie (bei Aldehydgehalt von 50—80%) 1 g Öl mit titrierter Lsg. von Phenylhydrazinchlorhydrat 1 Stde. lang kochen und mit Jodlsg. zurücktitrieren.

(Revue générale de Chimie pure et appl. 14. 313—18. 15/9.) He l l e.

H a n sW olff, Über die Zusammensetzung und Untersuchung von Firnistrübungen.

Geringe, sich leicht absetzende Trübungen eines Firnis sind kein Grund zur Be­

anstandung; anders ist es mit starken Trübungen, bezw. Bodensätzen. Die Menge dieser ist dem Vol. — nicht dem Gewicht — nach zu ermitteln, wobei man sich einer mit Glashabn versehenen, vollständig geteilten Bürette bedient; gleichzeitig orientiert man sich durch häufigere Beobachtung in bestimmten Zwischenräumen über die Schnelligkeit des Absitzens. Zur Unters, läßt man den Bodensatz vor­

sichtig aus der Bürette ab und entfernt den Rest des anhängenden Firnis durch Zentrifugieren, unter Umständen nach Zugabe von Lösungsmitteln, wie Bzn., Bzl., Chlf. usw., die jedoch mit dem Firnis selbst keine Abscheidungen geben dürfen.

Die Unters, hat zunächst festzustellen, ob der Bodensatz organischer oder anorga­

nischer Natur ist. Rein organische Abscheidungen kommen nach Erfahrung des Vfs. sehr selten vor — er beobachtete gelegentlich zwei rein organische Bodensätze mit 10,1, bezw. 6,8% N, deren Abscheidung wohl auf die Verwendung brechender Öle zur Firnisfabrikation zurückzuführen war — , meist sind die Trübungen orga­

nisch-anorganischer Natur u. bestehen aus Harzsäuren, seltener Fettsäuren, bezw.

Gemischen dieser in Verb. mit (nach der Häufigkeit des V geordnet) Blei, Mangan, Zink, Magnesia, Tonerde, Kalk. Vf. untersuchte genauer zwei Abscheidungen; von diesen war die eine N-haltig u. bestand zum Teil, die andere — N-freie — völlig aus deutlich ausgebildeten Krystallen. Sie erwiesen sich als Pb-Salze orga­

nischer SS.; von diesen hatte die erste, die sich in krystallinischem Zustande iso­

lieren ließ, F. 105—106° (von etwa 97° an sinternd), die Zus. C10HsoOs = CgH^OHjCOjH, sie war also eine Harzsäure, die sich wahrscheinlich aus einem kopalsauren Blei (als Trockenstoff) gebildet hatte, während die zweite, nur als hellgelbe amorphe, kolophonähnliche M. gewinnbare S., F. etwa 105°, sieh nach ihrer Zus. CjoHjqO, u. ihren Eigenschaften etwa als Dioxyabietinsäure, resp. deren Umlagerungsprod. charakterisierte. Ndd. ähnlicher Zus. wie im zweiten Falle ent­

stehen, wie Vf. experimentell feststellte, wenn Bleiresinat enthaltender Firnis längere Zeit (2 Mon.) in offenem Gefäß auf bewahrt wird, während im geschlossenen Gefäße sieh solche bilden, die etwa als Verbb. der Abietinsäure anzusehen sind; jedenfalls sind die analytisch ermittelten Werte für die Zus. der aus den Ndd. isolierten SS.

derart, daß durch sie nach Ansicht des Vfs. die Theorie der Autoxydation des Kolophoniums, bezw. der Abietinsäure eine wesentliche Stütze erhält. (Farben­

zeitung 17. 2740—41. 21/9. Berlin. Lab. von Dr. He r z f e l d.) He l l e.

H einrich Güth, Die Identitätsreaktionen auf Kino und Catechu nach dem Zolltarif. Angaben über Herkunft und Gewinnung von braunem Catechu (von A c a c ia c a te ch u L. u. A c a c ia sum a K u rz ), von gelbem Catechu oder Gambir (Stammpflanze A u ro u p a r ia G am bir) und Kino (Stammpflanze P te r o c a r p u s M a rsu p iu m Roxb.). Alle 3 geben bei der trockenen Dest. Brenzcatechin, beim Schmelzen mit KOH Phloroglucin und Protocatechusäure. Catechu und Gambir geben kräftige Phloroglucinrk. und färben chromierte Wolle tief rotbraun. Die Identität von Kino wird bewiesen, indem 2 Tropfen einer 2,5%ig. Lsg. mit 3 ccm rauchender HCl versetzt werden. Der zunächst entstehende braune Nd. löst sich bei Erwärmen auf dem Wasserbade wieder auf, wobei die Fl. eine grünlichblaue, später violette Färbung annimmt. Verwechslungen mit Khakicatechu lassen sich leicht nach weisen durch die sehr schwache Phloroglucinrk., durch das Verhalten gegen CuSO< und NH, (brauner Nd., uni. in NHS) und durch das Verhalten gegen

HgN03 (fleischfarbener Nd.). Alle 4 Gerbstoffarten sind eisengrünend und geben mit Bromwasser einen starken Nd. (Pharm. Zentralhalle 53. 1057 — 59. 19/9.)

Gr i m m e.

Hugo Z ip fel, Zur Kenntnis der Indolreaktion. Die Möglichkeit der Indolbildung durch Bakterien hängt ab von der Ggw. der Tryptophangruppe (Indol-a-aminopropion- säure) im Nährsubstrat. Vf. empfiehlt daher zur Prüfung der Indolbildung bei Bakterien eine Nährlsg., bestehend aus Asparagin- u. Ammoniumlaetat je 5 g, Dikaliumphosphat 2 g, MgSO, 0,2 g in 1 1 dest. W .; dieser Lsg. setzt man Tryptophan zu in Mengen von 0,10,5° /c k>- Der Peptonlsg. gegenüber hat diese Lsg. den großen Vorteil der Farblosig­

keit, so daß die Indolrk. scharf u. nicht gestört durch die Eigenfarbe des Peptons hervor­

tritt. Die Lsg. ist ferner konstant in ihrer Zus. herzustellen, weshalb die Bk. nicht, wie es bei Peptonen verschiedener Herstellungsart meist der Fall ist, von unkontrollier­

baren Faktoren beeinträchtigt werden kann. Für die Indolbildner der Coligruppe

baren Faktoren beeinträchtigt werden kann. Für die Indolbildner der Coligruppe

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