E w ald P y h ä lä , Z u r B e u rte ilu n g der E n tfä rb u n g s k ra ft ein iger a ls E n tfä r b e r angewandter M ineralgele. Die E n tfä rb u n g s k ra ft verschiedener M in eralgele gegenüber Oien u n d B etten, sow ie M in eralölen läßt sich bestimmen durch T itr a tio n (unter U m schütteln) m it ein er L sg . von P u n ts io a ja B (von Gebr. Heitmann in Riga) in P y r o - naphtha. D er (rote) F arbstoff bildet mit dem M ineralgel eine an F arblack erin
nernde rote (bei einigen Gelen auch dunkelblaugrüne) Verb. (Adsorptionsverb.) Bei einigen Gelen tr itt auch eine sekundäre chemische W rkg. hervor, welche sich aber nur bei sehr schwach gefärbten Ölen in einer Steigerung des Entfärbungsvermögens geltend macht. (Ztschr. f. Chem. u. Industr. der Kolloide 10. 80—82. Febr. 1912.
[29/12. 1911.] Baku.) Groschuff.
J. M arek, O rganische V erbrenn un gsan alyse ohne V erw en du n g eines Sauerstoff- Überträgers. Die Oxydation des Kohlenstoffs zu K ohlensäure kann nach der all
gemein herrschenden A nsicht niemals eine vollständige sein, wenn die organische Substanz im Rohr und im freien Sauerstoff ohne Verwendung eines Sauerstoff- Überträgers verbrennt, auch wenn dabei das V erbrennungsrohr bis zur hellen Rot
glut erhitzt wird. — Die in einem ca. 55 cm langen, m it Quecksilberverschluß ver
sehenen Rohr durchgeführten Verss. des Vf. (vgl. Journ. f. prakt. Ch. [2] 79. 511;
C. 1909. II. 472) ergaben zunächst, daß auch im Verbrennungsrohr die Oxydation des Kohlenstoffs und W asserstoffs, ohne daß dabei ein Sauerstoffüberträger
ver-XVI. 1. 92
w endet w ird, sicher eine vollständige ist, -wenn n ur das R ohr entsprechend hoch erhitzt wird (im Innern muß eine Temp. von ca. 700° herrschen), u. wenn während der V erbrennung ein genügender Ü berschuß an Sauerstoff vorhanden ist. Daß es Sub
stanzen gibt, für deren vollständige V erbrennung unbedingt die helle Rotglut erforder
lich ist, zeigten Verss. mit A m yrinbutyrat, H ydrochinon, P araffin, Rohrzucker, Salicyl-, Stearin- und W einsäure, wobei der sonst zur hellen Rotglut erhitzte Teil des Verbrennungsrohres n ur bis zur dunklen R otglut erhitzt wurde. Andererseits ergab sich, daß die Verss. bei dunkler Rotglut des Rohres auch bei Verwendung des ÜENNSTEDTschen Platinsterns nicht viel günstiger ausfallen als zuvor. Manche Substanzen, z. B. A cetylsalicylsäure, A utliracen, Benzoe-, Citronen-, Oxalsäure, Catnpher, N aphthalin, vermögen auch bei dunkler R otglut und ohne Verwendung eines Sauerstoffüberträgers vollständig zu verbrennen. Man w ird jedoch bei un
bekannten Substanzen das V erbrennungsrohr immer bis zur hellen Rotglut erhitzen, um exakte A nalysenresultate zu erh alten ; dabei genügt es, wenn nu r ca. 5 cm des Rohres zur hellen Rotglut erhitzt werden.
Um eine gleichmäßige und relativ schnelle V ergasung der Substanz zu erzielen, verw endet man Substanzröhrchen aus Je n ae r Glas von ca. 15 mm äußerem Durch
messer m it einer ca. 3—4 mm tiefen Einkerbung, welche das W eiterfließen der ge
schmolzenen Substanz verhindert. H at man Substanzen zu verbrennen, welche viel K ohle abscheiden, so w ählt man Röhrchen m it einer ca. 3 mm weiten seitlichen Öffnung (Abbildungen der Röhrchen, sowie der gesam ten Verbrennungsapparatur und der Absorptionsapp. s. Original). Man läßt das Substanzröhrchen, wenn es die A rt der Substanz erlaubt, so lange beim Stopfen, bis die L u ft durch 0 verdrängt ist, fügt die Absorptionsapp. an und schiebt das Röhrchen bis zu jenem Teilstrich, hei dem die Substanz zu vergasen beginnt; letzteres erkennt man entweder an dem im K ugelrohr des Chlorcalciumapp. sich kondensierenden W asserdam pf oder an dem im Substanzröhrchen auftretenden blauen oder leuchtenden Plämmchen, dessen Größe man bei genügend starkem Sauerstoffstrom durch Vor- oder Zurück schieben des Röhrchens reguliert. Schließlich w ird das ganze Röhrchen in den bis zur be
ginnenden Rotglut erhitzten Teil des V erbrennungsrohres geschoben, wo die event.
abgeschiedene Kohle ziemlich rasch verbrennt. — Obwohl P latin bei der Elementar
analyse (für Best. von C und H) ganz entbehrlich w äre, ist seine Benutzung doch oft angezeigt, nicht so sehr seiner katalytischen W irkung w egen, als vielmehr zur V erhütung etwaiger Explosionen und als Indicator zur bequemen Beurteilung der Stärke der Vergasung. — D ie K ohlensäure w ird durch 50°/0ige Kalilauge und trockenen N atronkalk absorbiert. — E nth ält die Substanz Stickstoff, Schwefel oder Halogen, so werden entweder 8 —10 cm des vorderen Teiles des Verbrennungsrohres m it granuliertem Bleisuperoxyd beschickt, oder man bringt dieses in einem be
sonderen, entsprechend hergerichteten Rohr unter. (Journ. f. prakt. Chem. [2] 84.
7 1 3 -3 1 . 4/12. [22/5.] 1911. A gram ) Hö h n.
R . R i c h te r , Arbeiten über die organischen Kolloide im Abwasser. Aus der um fangreichen A rbeit des V f., die sich nicht im Rahmen eines kurzen R eferats w iedergeben läßt, ergibt sich, daß es unmöglich ist, aus der Perm anganatzahl und dem Gehalte der organischen Kolloide an organischem Stickstoff den F a u lz u sta n d eines A bwassers festzustellen. Die in der Faulkam m er sich abspielenden V orgänge sind von so komplizierter und sich stets ändernder biologischer N atur, daß ihnen m it gewöhnlichen chemischen Untersuchungsm ethoden nicht beizukommen ist.
(Pharm. Zentralhalle 53. 215—26. 29/2. 2 4 7 -5 7 . 7/3. 2 7 6 -S 5 . 14/3. 311—17. 21/3.
Groß-Schweidnitz i. Sa. A nstaltsapotheke.) G rim m e . L n c ie n C a v e l, Kritische Untersuchungen über die Bestimmung der o r g a n i s c h e s Substanzen in Wasser m it Kaliumpermanganat. An der H and z a h l r e i c h e r T ab ellen
bringt Vf. den Bew eis, daß bei der Best. die K ochart ohne Einfluß ist, von sehr großer Bedeutung dagegen die D auer der Erhitzung. D er V erbrauch an KMnOt gibt keinen Aufschluß über die N atur des oxydierbaren K örpers. (Revue générale de Chimie pure et appl. 15. 73—85. 10/3. 101—8. 24/3.) G r i m m e .
C a rl K u llg r e n , Bestimmung von Schwefel in Nitrocellulose. Es wurde ge
funden, daß Proben von Nitrocellulose beim Kochen stets etwas freie Schwefel
säure ergab, die von Schwefel herrührte, der an die Nitrocellulose gebunden ge
wesen war. W enigstens der H auptteil derselben dürfte aus Schwefelsäureestern bestehen. Zur Best. des Schwefels h a t der Vf. folgende Methode als völlig b e
friedigend gefunden, nachdem die Verff. von H a k e und L e w i s (Journ. Soc. Chem.
Ind. 2 4 . 374; C. 1 9 0 5 . I. 1702) und von C r o s s , B e v a n und J e n k s (Ber. Dtsch.
Chem. Ges. 3 4 . 2496; C. 1 9 0 1 . II. 882), sowie die Oxydation m it N atrium super
oxyd sich als nicht anw endbar erwiesen hatten. Zuerst wird die Substanz denitriert durch Ys-stdg. Erhitzen mit 10 ccm konz. HCl im W asserbad. (Diese Denitrier- methode ist auch bequem für die Best. des Aschengehaltes.) D anach w ird die Probe in ein größeres Porzellanschiffchen übergeführt und bis zur Trockenheit ein
gedampft. Es folgt die V erbrennung mittels Sauerstoff, bei welcher die Schwefel
säure durch Soda gebunden wird, die auf Quarzköm er verteilt ist. Es ist hierbei nicht sehr viel A lkali nötig, da die scliließliche Sulfatmenge relativ gering ist. Die Absorption der Schwefelsäure ist vollständig. — D er Vf. fand so für Nitrocellulose, die während eines Viertels der ganzen Kochzeit gekocht worden war, durchschnitt
lich 27,8 mg B aS 0 4 pro 1 g Substanz; ein nichtgekochtes Prod. zeigte ungefähr denselben Schw efelgehalt, nach der halben Kochzeit w ar der G ehalt au f 17,2 mg und nach Abschluß des Kochens a u f 14,4 mg B aS 0 4 herabgesunken. (Ztschr. f. d.
ges. Schieß- u. Sprengstoffwesen 7 . 89—91. 1/3. Stockholm.) B l o c h .
P. A. W . Seif, Unbekannte Fehlerquelle bei der Methode Kjeldahl-G unning zur Stickstoffbestimmung. Vf. w eist experimentell nach, daß zur V erbrennung von 1 Teil K ohlenbydrat 7,3 Teile konz. H aS 0 4 nötig sind, für P rotein 9,0 und für Fett 17,8. Das zugesetzte K ,S 0 4 (meistens 20 g) braucht seinerseits 6,3 ccm HaS 0 4 zur B. von K H S 0 4. H ält man sich also an die übliche A rbeitsw eise: 2 —3 g Sub-
Btanz auf 25 ccm H aS 0 4, so genügt bei fettreichen Substanzen die Menge der S.
nicht zur vollständigen V erbrennung. D ie Menge der S. ist also progressiv dem Fettgehalt zu steigern. (Pharmaceutioal Journ. [4] 3 4 . 384—S5. 23/3.) G r i m m e .
L u d w ig W e iss und W a ld e m a r T r a u tm a n n , Z u r Analyse von Ferrozirkon.
(Erwiderung au f die A bhandlung der H erren M. W U N D E R und B. J e a n n e r e t . )
Die von W u n d e r u . J e a n n e r e t (Ztschr. f. anal. Ch. 50. 733; C. 1 911. II. 1966) angegebene Methode ist nach A nsicht der Vff. unbrauchbar. W ird Zirkonoxyd mit Soda geschm. und die M. m it W . ausgelaugt, so hinterbleibt ein Gemenge von unverändertem Zirkonoxyd und N atrium zirkoniat, wovon letzteres leicht von HCl gel. wird. D urch Schmelzen m it Natrium superoxyd u. wenig Soda gelingt es, die quantitative Löslichkeit von Zirkonoxyd in HCl zu erreichen.
Man erhält also nach W u n d e r und J e a n n e r e t z u geringe W erte an Zr und zu hohe für Eisen. Bei der T rennung des Aluminiumoxyds und der K ieselsäure von Zirkon- und Eisenoxyd durch die Sodaschmelze begeht man ebenfalls, wenn auch geringere Fehler. (Ztschr. f. anal. Ch. 51. 303—4. 17/2. Barm en-Rittershausen
u- Fürth i. B.) J u n g .
J. S . C a in , Die Bestimmung von Chrom in Stahl un d die Trennung von Vanadium. (Vgl. S. 94.) Eine einem G ehalt von etwa 6 —7 cg Chrom entsprechende
92*
Menge Stahl w ird in konz. H Cl gel. (10 ccm an f 1 g Stahl). Nach der Verdünnung au f 100—150 ccm wird mit Soda fast neutralisiert und m it einem geringen Über
schuß von BaCOs 10—15 Min. gekocht, u nter w eiterer Zugabe geringer Mengen B aC 03. L u ft ist soweit als möglich fem zuhalten. D er abgesetzte Nd. w ird schnell abfiltriert und m it 2 g Na.2C 03 und % g K2C 0 3 im Platintiegel durch Schmelzen aufgeschlossen. Die Schmelze wird m it W . digeriert und filtriert, das F iltra t mit 1—2 ccm H 20 2 5—10 Min. gekocht u. nach dem Versetzen mit HNOs (1 : 1) tüchtig durchgeschüttelt. N ach der N eutralisation m it NaOH werden auf je 100 ccm Lsg.
2 ccm HNOa (1 : 1) hinzugefugt, sowie 20 ccm 20°/oig. P b N 0 3. N ach tüchtigem U m rühren läßt man absitzen und filtriert über Asbest. D as Bleichromat wird durch h. HCl (1 : 4) zers.; die au f 150 oder 200 ccm aufgefüllte Fl. wird m it Vio’11- F e S 0 4 m it F erricyanid als Indicator titriert. Die Eisenlsg. ist am Gebrauchstage zu überprüfen. D ie L sg g ., die das Chrom nach der T itration enthalten, werden zunächst mit H.,SO., behandelt und dann m ittels einer Hg-K athode elektrolysiert, bis dieselben frei von F e und Cr sind. Vanadin ist in den w enigsten Fällen und dann nu r in Spuren nachweisbar. Eine Reihe von A nalysen bestätigt die Genauig
keit der Methode, die Best. kann in l*/a Stdn. ausgeführt werden. (Journ. of Ind.
and Engin. Chem. 4. 17—19. Ja n u a r 1912. [10/11. 1911.] W ashington. Bureau of
Standards.) St e i n h o r s t.
D. J . D e m o re st, Die „ Wismutatmethode“ fü r die Bestimmung von Mangan.
Um die bei der Beat, von M angan m ittels der „W ism utatm ethode“ bei Ggw. von Chrom auftretenden U ngenauigkeiten auszuschalten, h a t Vf. ein Verf. ausgearbeitet, welches au f der Vermeidung der B. von Chrompentoxyd beruht. 1 g Substanz wird in 45 ccm W . -)- 15 ccm H N 0 3 (D. 1,42) gel., nach dem V ertreiben der nitrosen Gase durch Erw ärm en wird abgekühlt und etwas „W ism utat“ zugegeben und bis zum E ntstehen der M angansäure, bezw. des Mangandioxyds gekocht. Zum Lösen des Mangandioxyds w ird nach Zusatz von K alium nitrit gekocht, nach dem V ertreiben der nitrosen Gase wird abgekühlt und unter Schütteln Vj g „W ismutat“
zugesetzt, über A sbest und Glaswolle wird filtriert und g u t ausgewaschen. Bis zum Verschwinden der roten F arb e wird m it N atrium arsenit titriert. T ritt zum Schluß eine bräunliche F ärbung ein, so zeigt dies an, daß zu w enig S. verwendet i s t (Journ. o fln d . and. Engin. Chem. 4. 19. Ja n u a r 1912. [20/10. 1911.] Coluinbus.
Ohio State. Univ. Dep. of Metallurgy.) St e i n h o r s t.
J o h a n n e s O tto , Bestimmung der Oxalsäure in Coniferennadeln. D ie Nadeln werden 24 Stdn. bei 9 0 —100° getrocknet, gem ahlen u. gebeutelt. Das Pulver wird bei 100° bis zur Gewichtskonstanz g etrocknet 3—4 g des Pulvers werden mit 150 ccm l% ig . HCl 1/2 Stde. im sd. W asserbad erhitzt, durch einen Büchnertrichter abgesaugt und m it w. W . ausgewaschen. D as F iltra t w ird auf 250—200 ccm ein
gekocht, um gelöste organische Stoße zu koagulieren. Nach dem Ansäuern mit doppeltnormaler Essigsäure wird die Lsg. kochend m it einem Ü berschuß von etwa 10°/oig. Calciumacetatlsg. versetzt. Man läßt den Nd. 4 Stdn. warm stehen, filtriert dann und wäscht aus, bis keine K alkrk. mehr eintritt. Nd. u. F ilte r werden vor
sichtig v erascht, der Rückstand m it W . und einigen Tropfen konz. HCl gel. und in einen Kolben gespült. D ann w ird das Ca von F e und Mn in üblicher Weise getrennt, m it Ammoniumoxalat gefallt u. die Oxalsäure m it n. Permanganatlsg.
titriert. Die Resultate einer Anzahl von A nalysen sind in einer Tabelle nieder
gelegt und zeigen, daß einjährige Nadeln einen w eit geringeren Oxalsäuregehalt aufw eisen, als m ehijährige. (Ztschr. f. anal. Ch. 51. 296—300. 17/2. Chem. Inst,
d. Kgl. Forstakadem ie, Tharandt.) JUN G .
Vf. beschreibt eingehend, wie man verfahren m uß, um genau bei 20° zu polari
sieren. Die Differenz der Beobachtungen bei 20° und solchen bei höheren Tempp.
(26,5°) beträgt im D urchschnitt n u r 0,0247°. (Journ. of Ind. and Engin. Chem. 4.
41—42. Ja n u a r 1912. [23/11. 1911.].) St e i n h o r s t.
K u r t S c h e rn und W i l l i S c h e llh a s e , Beitrag zur K enntnis der Guajac- Guajacolprobe. Nach Zusatz von Guajacol zu G uajactinktur sahen Vff. eine Be
schleunigung und V erstärkung der Rk. bei Milch. W ährend die G uajactinkturen allein die Probe m it roher Milch nicht oder nu r sehr schwach gegeben haben, ist bei sämtlichen G uajacol-G uajactinkturgem ischen fast sofort die B. eines dunkel
blauen Ringes erfolgt. In einer gekochten Milch tr itt selbst bei länger dauernder Aufbewahrung eine blaue F arbe m it G uajac-G uajacol nicht auf. Die Guajactink- turrk. w ird sehr erheblich durch den Zusatz von HjOj zur Milch, besonders nach längerer Einw. desselben au f Milch, beeinträchtigt, w ährend dies bei der Guajac- Guajaeolrk. nicht der F all ist; n u r bei 1,5°/0 Zusatz einer 3°/0ig. H 20 2-Lsg. trat nach 48-stdg. Einw. diese Rk. sehr schwach auf. Ü ber den Zusatz von H 20 2 zum Reagens selbst müssen noch weitere Verss. angestellt werden, dam it das Optimum des Zusatzes erm ittelt wird. D er Zusatz von 0,5, 1,5, 3 u. 5 ccm einer 3°/0ig. Lsg.
HjOa zur Guajacol-Guajacmischung läß t nach w eiteren Verss. die Rk. sehr deutlich in Erscheinung treten. — W ährend einer 8-wöehigen A ufbew ahrungszeit haben die Mischungen nichts von ihrer W irksam keit verloren. In dem in offenen Gefäßen aufbewahrten Reagens scheint eine allmähliche B. eines Peroxyds vor sich zu gehen. (Berl. tierärztl. W chschr. 28. 221—23. 28/3. Berlin. U nters.-Stat. f. animal.
Nahrungs- u. Genußm ittel im Kgl. Polizeipräsidium.) Pr o s k a u e r.
A. H e id u s c h k a und E. R h e in b e r g e r , Über die Anwendung der Bromerhitzungs- lahl bei Fetten. Im Verfolg ihrer früheren A rbeit (vgl. Pharm . Zentralhalle 50.
544; C. 1909. II. 659) bringen Vff. neue Beweise, daß bei Einhaltung gewisser Kautelen die Bromerhitzungszahl auch bei stark trocknenden Ölen brauchbare Werte liefert. Am besten h at sich folgende Vorschrift bew ährt. 5,0 g Öl werden mit Chlf. zu 100 ccm gel., 20 ccm der Lsg. = 1 g F e tt werden in dem näher be
schriebenen Gefäß m it 1 ccm Brom in Substanz gemischt. Bei F etten m it einer Jodzahl unter 20 w ählt man als Lösungsverhältnis 2,5 g F e t t : 100 ccm Chlf. Die Höchstwärme wird dann zw ar nach etwas längerer Zeit erreicht. Die B rauchbar
keit der Methode w ird an 18 reinen F etten und an 20 Fettgem ischen gezeigt.
(Pharm. Zentralhalle 53. 303—11. 21/3. München. Lab. für angew. Chem. d. Univ.)
Gr i m m e.
E. E p ste in und H . P o lo n y i, Z u r Untersuchung von Paraffin. Die Vff. be
zeichnen die bekannten Methoden zur Ölbest, in Paraffin als unzureichend und schlagen folgende Methode vor: U ngefähr 20 g des zu untersuchenden Musters
"erden aufgeschmolzen, wobei zu beachten ist, daß der F. nu r wenig überschritten wird, ungefähr 0,02 g pulverige P ikrinsäure zugesetzt, g u t um gerührt und nach Absitzenlassen vom U ngelösten in eine au f Eisw asser schwimmende kleine W eiß
blechwanne von 35 X 35 nim Bodenfläche m it schrägen, etw a 20 mm hohen W änden abgegossen. N ach dem vollständigen Abkühlen zeigen die Tafeln je nach dem Olgehalt eine m ehr oder weniger intensive gelbrote Färbung, die bei größerem Olgehalt in Rot übergeht. Es empfiehlt sich, immer ein ölfreies Paraffin als Ver
gleichsmuster zu behandeln. Man kann einen Zusatz von 0,05% eines licht raffinierten Öles noch deutlich erkennen. D a bei ölhaltigen Paraffinen die Flächen der Tafeln am ölreichsten, die M itte am ölärm sten sind, muß man ein
Durch-schnittsm uster einer ganzen Tafel zur Best. des Ölgehaltes nehmen. (Petroleum 7.
594—96. 6/3. Oderberg.) Ju n g.
H . W o lff, Über Firnisuntersuchung. Bei der Best. flüchtiger Stoffe in Firnis, Ölen u. Lacken erhält man häufig durch W asserdam pfdest. das flüchtige Öl nicht q uantitativ, außer wenn die Dest. tagelang fo rtsetzt; insbesondere bei Ggw.
größerer Mengen von H arzen, wie dies in den meisten Firnisersatzstoffen der Fall ist, sind höher sd. Anteile von Schwerbenzinen, Harzessenzen etc. außerordentlich schwer durch D est. aus dem Öl zu entfernen. Sicher und rasch läßt sich dies er
reichen, w enn man das Öl auf 110° erw ärm t u. bei dieser Temp. m it W asserdam pf behandelt. Tempp. über 115° sind zu vermeiden, da bei längerer D auer bei Ggw.
von Harz Zerss. eintreten, u. kleine Anteile von harzessenzähnlichen Prodd. über
gehen, die zwar quantitativ kaum in Betracht kommen, aber über die Eigenschaften des ursprünglich vorhandenen Öles Täuschungen hervorrufen können. Namentlich der Flam m punkt eines verw endeten Mineralöls kann schon durch wenigo Prozente schwerer flüchtiger A nteile merklich in die H öhe gedrückt werden. — Die Harz
best. nach der Methode des Vfs. u. nach F a h r i o n (Chem. Rev. F ett- u. Harz-Ind.
18. 239; C. 1911. II. 1749) wird diskutiert. Bei der Best. von H arz, d. h. Kolo
phonium , in fetten Ölen ist eine Verseifung -wohl überflüssig, da die Menge vou A nhydriden, die ohne Verseifung der Best. entgehen, das R esultat nicht wesentlich zu beeinflussen pflegt; dagegen ist bei der U nters, von Firnisersatzstoffen zu be
rücksichtigen, daß bisweilen, w enn auch seltener als Harz, Kopal oder Kopalverbb.
verw endet w erden, die eine erhebliche Menge von E stern zu enthalten pflegen.
Gute Resultate erhält man in solchen Fällen, wenn man die FAHRiONsche Methode noch einmal auf die erhaltenen H arzsäuren anw endet, oder wenn man die bei der Methode des Vfs. erhaltenen, hauptsächlich aus H arzsäuren bestehenden SS. noch
mals nach F a h r i o n verestert. — D ie Verseifungszahl von Firnissen wird vorteil
haft nicht direkt bestimmt, sondern nach der Entfernung der Metalle, da sie durch die neutralen harzsauren Salze wesentlich herabgedrückt, dagegen durch die nach E ntfernung der Metalle vorhandenen freien H arzsäuren nu r unwesentlich beein
trächtigt wird.
Folgende Methode der E i n h e i t s p r ü f u n g v o n F i r n i s w ird als die zweck
m äßigste vorgeschlagen: N ach Best. von D. und Refraktion löst mau 10 g des Fir
nisses in PAe. a u f 100 ccm, versetzt 20 oder 25 ccm der Lsg. m it konz. HCl, w äscht m it W . und bestim m t event. nach Verjagen des PAe. S. und VZ. In 20 oder 25 ccm w ird die SZ. direkt bestim m t, u n d , falls die Refraktion bei 15° über 90—92 liegt, nach der FAHRioNschen Methode in 40 ccm oder bei Schnellanalysen nach der Methode des Vfs. die Menge der H arzsäure in der bei der Best. der VZ.
erhaltenen Lsg. bestimmt. L äß t die VZ. die Ggw. unverseifbarer Stoffe erkennen, so ist die W asserdam pfdest. auszuführen; bestehen große Differenzen zwischen dein Ergebnis derselben und dem aus der VZ. zu errechnenden U nverseifbaren, so müssen auch durch eine Extraktionsm ethode die nicht flüchtigen unverseifbaren Stoffe bestimm t werden. Die Best. der JZ. u. der Oxysäuren ist n u r in speziellen F ällen von Nutzen, da beide zu sehr von der Fabrikationsw eise und bis zu ein em
gewissen G rad auch von A lter und A ufbew ahrungsart abhängen. Ein besonderer W e rt ist au f die Ergebnisse der praktischen Trockenprüfung zu legen, wobei m an
auf „N achkleben“ nach 24-stdg. Trocknen durch 1—2 -stdg. Erwärm en des Film a
auf 30—35° prüft. — Zweckmäßig ist es, nicht nu r den Firnis für sich, sondern auch im Gemisch m it F arben zu prüfen, da sonst anscheinend ganz normale Fir
nisse bisweilen m it F arben eindieken. (Farbenzeitung 17. 847—49. 20/1. B erlin -
Lab. He r z f e l d.) Hö h n.
M a n fre d R a g g , Über die P rüfung von Lacken und Anstrichen. (Vgl. Be n s o n, Po l l o c k, S. 6 8 8 .) E in einfaches, wenn auch nicht absol. einwandfreies Mittel, die W iderstandfähigkeit einer A nstrichhaut zu messen, besteht in der Best. des W ider
standes, den sie der Ionenw anderung in Elektrolyten entgegensetzt. Verss. mit Elementen, bei denen die Elektroden durch ein m it der Lackprobe bemaltes D ia
phragma getrennt waren, ergaben, daß ein Tondiaphragm a dem D urchgang des Stromes (Wechselstrom) schon bei der geringen Spannung von 0,55 Volt ziemlich denselben W iderstand entgegensetzt, ob es nun m it Lack, w asserdurchlässigem Leim oder gar nicht bem alt ist. Allerdings ist der W iderstand bei der m it Lack bemalten Tonzelle im ersten Augenblick ca. 300-mal größer als bei gewöhnlichen Diaphragmen, innerhalb der nächsten Sekunde sinkt er aber au f dasselbe Maß. — Verwendet man als Elektroden einen Eisenstab und ein auf eine G lasplatte auf
gestrichenes Gemisch des zu untersuchenden Lackes m it bestimmten Mengen eines Metallpulvers, z. B. Zinkstaub, so tr itt nach einiger Zeit Strom auf; die Zeit, die verstreicht, bis der Galvanometeraussehlag ein Maximum erreicht, ist ein Maß für den W iderstand, den das Bindem ittel des A nstrichs dem Eindringen von W . ent
gegensetzt. Man kann die Metallelektroden auch direkt in den zu prüfenden Lack eintauchen und trocknen lassen. — Die in die Lackschicht eingebetteten Metall
teilchen lassen sich also, trotzdem sie allseitig von Capillarmembranen umgeben sind, dennoch elektrisch erregen und geben m it der Eisenelektrode Strom. Die oft vorgebrachte „isolierende U m hüllung“ von in A nstrichm assen eingebetteten festen K örpern ist demnach zum mindesten in der seither angenommenen A us
dehnung nicht richtig, nam entlich dann nicht, wenn zwischen der gem alten Ober
dehnung nicht richtig, nam entlich dann nicht, wenn zwischen der gem alten Ober